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Dienstag, 4. Februar 2020

HANSEADMINISTRATION: Algorithmen und künstliche Intelligenz in der Verwaltung.

HAMBURG DIGITAL AUTOREN


Friedrich-Joachim Mehmel:
9 Thesen zu Chancen und Risiken, demokratischer Legitimation und rechtsstaatlicher Kontrolle bei der Algorithmisierung der Verwaltung

Der ehem. Verfassungsgerichtspräsident Friedrich-Joachim Mehmel
Foto: Privat
Die Digitalisierung unserer Welt führt in Staat und Gesellschaft dazu, dass technische Systeme in Entscheidungsprozesse einbezogen werden oder sogar autonom entscheiden. Diese Entscheidungssysteme basieren auf Algorithmen, auf die sich zunehmend die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit richtet. 

Werden Systeme, die Algorithmen – zunehmend basierend auf „künstlicher Intelligenz (KI)“ – nutzen, in die Steuerungs- und Entscheidungsprozesse der öffentlichen Verwaltung einbezogen, wirft dies Fragen in Bezug auf die demokratische Legitimation ihres Einsatzes, den Grundrechtsschutz, das Rechtsstaatprinzip und den effektiven Rechtsschutz durch die Verwaltungsgerichte auf. 

Die Freie und Hansestadt Hamburg ist ein Vorreiter in Sachen der Digitalisierung der Verwaltung. Vor etwas über einem Jahr haben sich Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen aus Wissenschaft und Praxis in einer u. a. vom Rechtsstandort Hamburg e. V., dem Hans-Bredow-Institut für Medienforschung und dem Fachbereich Informatik der Universität Hamburg unter Mitwirkung der Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg im Hamburger Rathaus in einer Fachtagung thematisch in der Schnittstelle von Technik und Recht ausgetauscht. 

Gegenstand waren Wirkungen und Nutzen von Algorithmen und künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung, die aus ihrer Einbindung erwachsenden Probleme für den Grundrechts- und Datenschutz, das Rechtsstaats- und Demokratieprinzip und die Verwaltungsgerichtsbarkeit und mögliche Lösungsansätze (www.ki-und-verwaltung.de).

Vor dem Hintergrund dieser Diskussionen haben Professor Dr. Wolfgang Schulz, Direktor des Leibniz-Institut für Medienforschung, Hans-Bredow-Institut (Hamburg) und ich als Mitveranstalter die folgenden 9 Thesen verfasst, um Impulse für die weiteren Diskussionen der Digitalisierung in der Verwaltung zu geben. Nach wie vor werden die Debatten über den Einsatz künstliche Intelligenz in erster Linie technisch geführt. Zunehmend werden auch immer wieder ethische Fragen aufgeworfen. 

Darüber hinaus wird immer deutlicher, will man Chancen und Risiken der Digitalisierung in einer vernünftigen Balance halten, dass das Augenmerk auch auf die sich aus dem demokratischen Rechtsstaat unseres Grundgesetzes ergebenden Implikationen zu werfen ist. Ohne normativer Anforderungen wird dies nicht zu erreichen sein. Dabei bieten die neun Thesen auch Ansatzpunkte für den Einsatz künstliche Intelligenz nicht nur in der Verwaltung, sondern auch darüber hinaus.


9 Thesen zu Chancen und Risiken, demokratische Legitimation und rechtsstaatliche Kontrolle bei der Algorithmisierung der Verwaltung

1) Das Potential für die Unterstützung von Verwaltungsentscheidungen durch auf algorithmischer Datenverarbeitung basierende Systeme ist groß. Hinter dem  - missverständlichen – Begriff der „künstlichen Intelligenz“ verbergen sich Leistungssteigerungen der Systeme in Hinblick vor allem auf das Klassifizieren, Optimieren, das Entdecken von Anomalien und das Vorhersagen angeht. Das Verwaltungsverfahren kann effektiver und effizienter gestaltet werden.

2) Bei der Entwicklung und Implementierung von technischen Systemen in der Verwaltung ist die Überprüfbarkeit auch durch Verwaltungsgerichte mitzudenken. Dies schließt den Einsatz von Systemen auf Basis maschinellen Lernens und neuronaler Netze nicht aus, stellt aber Anforderungen vor allem an Nachvollziehbarkeit, Erklärbarkeit, Inspizierbarkeit und Transparenz.

3) Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit, die Notwendigkeit demokratischer Legitimation und die durch Grundrechte gezogenen Grenzen sollten bereits bei der Gestaltung der Systeme beachtet werden („Rule of Law by Design“). Dies wird um so wichtiger, je autonomer die technischen Systeme agieren. Entsprechende Zertifizierungen könnten helfen, bei neuen Projekten auf gute Praktiken aufzubauen, die anderswo entwickelt wurden. Dazu gehört auch die Qualitätssicherung der Datensätze, die für maschinelles Lernen genutzt werden.

4) Entscheidend für die rechtliche Beurteilung der Einbeziehung von Algorithmen ist das gesamte sozio-technische System. Dass – wie oft gefordert – letztlich ein Mensch entscheidet, verändert nur dann die Entscheidungsqualität, wenn er oder sie im Prozess tatsächlich eine eigenständige Entscheidung treffen kann. Die Einführung neuer Technologien sollte zudem aus (berufs-)ethischer Perspektive beständig reflektiert werden.

5) Vor jedem Einsatz von Systemen, die Künstliche Intelligenz nutzen, sollte eine einsatzfeldspezifische Folgenabschätzung stattfinden, die veröffentlicht und später regelmäßig mit der tatsächlichen Entwicklung abgeglichen wird.

6) Bei der Entwicklung von Systemen hat die Verwaltung als Nachfrager die Möglichkeit, den Alternativreichtum von am Markt verfügbaren Systemen zu erhöhen und so Pfadabhängigkeiten und Vermachtungen zu reduzieren. Dabei kann die Kooperation mit der Startup-Szene hilfreiche Impulse geben. 

7) Eine gerichtliche Entscheidung kann aus rechtlichen Gründen nicht von technischen Systemen selbständig getroffen werden. Der reflektierte, assistierende Einsatz von technischen Systemen kann aber eine Antwort auf die Zunahme der Komplexität richterlicher Tätigkeit bei erhöhtem Bedürfnis nach rascher Entscheidung sein.

8) Die Einführung der Systeme in Verwaltung und Verwaltungsgerichtsbarkeit setzt entsprechendes Wissen voraus; dies betrifft auch den Gesetzgeber, der die Grundlagen für das Handeln schafft. Modellprojekte sollten daher Wissenspartnerschaften zwischen Verwaltung, Verwaltungsgerichtsbarkeit, Wissenschaft und Wirtschaft fördern. Das experimentelle Ausprobieren von neuen Regeln (bspw. durch „Sandboxing“) gehört dazu.

9) Die Optimierung des Einsatzes technischer Systeme mit Blick auf die rechtlichen Anforderungen ist ein fortlaufender interdisziplinärer Prozess. Er setzt voraus, dass innerhalb der Einsatzfelder aber auch übergreifend gelernt werden kann. Wegen der Erfahrung mit der Zusammenarbeit über die Grenzen von Disziplinen und Theorie und Praxis hinweg bietet sich Hamburg als Plattform dafür an.


*   *   *

Friedrich-Joachim Mehmel ist Präsident des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts und des Hamburgischen Verfassungsgerichts a. D. sowie Vorsitzender des Rechtsstandort Hamburg e. V. Die inhaltliche Verantwortung für den Gastbeitrag liegt beim Autor. 

Donnerstag, 19. Dezember 2019

H A N S E V A L L E Y - Das Hanse Digital Magazin für den ganzen Norden.

HANSE DIGITAL VISION


Die HANSEVALLEY-Redaktion aus Hamburg, Berlin und Rhein-Main.
Foto: HANSEVALLEY

Liebe Freunde und Leser,
liebe Kunden und Partner: 

Ein ereignisreiches Jahr 2019 neigt sich dem Ende. Unsere tägliche Arbeit lieferte uns dabei erneut spannende und manchmal auch skurile Geschichten; über den kleinen Philipp - die neue Barbara für Hamburg, einen Monsieur Martens und seine merkwürdigen Methoden, chancenlose Startups bei Schummeleien@Reeperbahn, MOIA's Mobilitäts-Märchen, einen roten Coverboy in Babyblau, eine lügende Leiterin der Landesvertreung sowie ganz aktuell unser Hamburger Herbergsduo Katharina und Peter beim Schaufenstern.

Besonders bemerkenswert sind aus unserer Sicht jedoch die Highlights unter den HANSEPERSONALITY - unseren Hamburg Digital Experten. Besonders stolz sind wir dabei auf unsere Interviews mit Asklepios-Chefdigitalisierer Henning Schneider, Digitalisierungs-Staatsrat Jan Pörksen, Haspa-Digitalvordenker Tobias Lücke, Digital-Innovator Karel J. Golta, Blockchain-Förderer Christoph Lymbersky, Games-Primus Hendrik Klindworth und AI-Förderer Nick Gehrke



HANSEVALLEY erweitert den Horizont: Nach unserer Botschaft "Das Hamburg Digital Magazin" im Auftaktjahr und "Wissen, was wichtig wird" im Aufbaujahr haben wir im vergangenen Jahr "Im Auftrag des Wandels" berichtet. HANSEVALLEY bringt im neuen Jahr auf den Punkt, was werden wird: "Die nächste Hanse wird digital". Das heißt: aus dem fokussierten Hamburg Digital Magazin wird das weitsichtige Hanse Digital Magazin.


Die Medienplattform für den digitalen Norden.

Mit Blick auf echte Chancen im ganzen Hanseraum vernetzt HANSEVALLEY als Medien-Plattform für den digitalen Norden Unternehmen, Initiativen und das digitale Engagement von Flensburg bis Göttingen und von Papenburg bis Stralsund. Unsere Autoren aus Hamburg, Mecklenburg und Niedersachsen wissen, worüber sie schreiben: über 5 Länder im digitalen Umbruch, mit digitalen Initiativen, mit ganz unterschiedlichen Perspektiven für ihre digital-vernetzte Zukunft.



Unser Concept Proof Hamburg war ein voller Erfolg. Mit bis zu 2.700 Lesern pro Beitrag, über 270 Experteninterviews, Fachbeiträgen, Reportagen, Wahlprüfsteinen und kritischen Statements, was in Hamburg leider schief läuft. Mit 1.200 Nachrichten allein über das digitale Hamburg - in Wirtschaft, Verwaltung und Stadtleben. Damit bietet HANSEVALLEY einen der reichweitenstärksten Nachrichtenkanäle - ab sofort für den ganzen Norden, inkl. Hamburg und spannenden News aus Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

HANSEVALLEY. Das Hanse Digital Magazin

Unsere Themen-, Branchen- und Spezialkategorien erweitern ihren Fokus auf den digitalen Norden: Vom Hanse Blockchain Magazin über das Hanse KI Magazin bis zum Hanse Games Magazin. Von den Hanse Digital Champions über das Hanse Startup Magazin bis zu den Hanse Digital Interviews. Denn Technologien, Unternehmen und echtes Engagement kennen keine Grenzen - weder von Verwaltungsgebieten noch in den Hinterköpfen echter Nordlichter. Denn die nächste Hanse ist digital.

HANSEVALLEY. Das digitale Terminal für die Themen von Welt.

Innovative Entwicklungen und die digitale Transformation sind in Hamburg ebenso wichtige Zukunftsthemen wie in Lübeck oder Lüneburg, in Bremen oder Oldenburg, in Hannover oder Braunschweig sowie in Rostock oder Schwerin. Wir sind der Überzeugung, dass eine wertschöpfende Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft in Verbindung mit digitalen Hotspots die Lösung für ein florierendes Norddeutschland sind. HANSEVALLEY ist dafür das digitale Terminal, die Themen in die Welt zu tragen.


HANSEVALLEY. Tolle Themen aus Hamburg - und dem Tollhaus.

Unser Weg führt uns von Hamburg über die Metropolregion in den ganzen Hanseraum. Wir werden auch im neuen Jahr tolle Themen aus Hamburg covern - und das manchmal spezielle Tollhaus im Auge behalten. Doch wir brennen genauso für bis zu 9 Mio. Zähne im Jahr in 3D-Druck aus Lütjenburg im Kreis Plön, wie für die KI in der Medizin aus Lübeck. Wir freuen uns auf fussballspielende Roboter aus Bremen wie aus Harburg. Wir sind gespannt auf die digitale Zukunft aus der Rostocker Aida-Welt, wie der Wolfsburger Autostadt. Denn als Nordlichter sind wir so.

Wir danken unsern Gast-/Autoren, Informanten und Ratgebern für ein spannendes und manchmal auch spezielles Redaktionsjahr. Wir danken unseren Interview- und Recherchepartnern sowie den vielen offenen und engagierten Pressestellen und PR-Agenturen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und wir danken all jenen, die HANSEVALLEY kritisch betrachten und begleiten und uns damit helfen, wach zu sein - im Interesse unserer Leserinnen und Leser.

Wir wünschen besonders Ihnen - liebe Userinnen und User in Hamburg, der Region und ganz Deutschland - einen besinnlichen Jahresausklang und wundervolle Tage im Kreis Ihrer Lieben. Lassen Sie sich reich beschenken und kommen Sie gut und sicher ins neue Jahr. Für 2020 wünschen wir Ihnen vor allem eine starke Gesundheit, viele neue Ideen und spannende Kontakte - und für Ihre ganz persönliche digitale Transformation viel Glück und Erfolg!

Herzliche Grüße

Ihr/Eurer


Thomas Keup und Gerd Kotoll


HANSEVALLEY - Das Hanse Digital Magazin

P. S. Gleich zu Jahresbeginn beschäftigen wir uns mit den Parteien zur Hamburger Bürgerschaftswahl: Bringen Regierung oder Opposition die Freie und Hansestadt digital nach vorn? Welche handfesten Forderungen haben Substanz? Und welche Buzzwords können wir uns schenken? Bleiben Sie gespannt und entdecken Sie die digitalen Wahlprüfsteine 2020!

Sonntag, 30. Dezember 2018

HANSEVALLEY 2019 - Im Auftrag des Wandels.

HAMBURG DIGITAL AUSBLICK




Liebe Freunde und Partner,
liebe Leserinnen und Leser:

Hamburg ist im Wandel: Digitalisierung und Innovationen sind in Hafen- und Übersee-Club angekommen. Konsumgüterhersteller und Handelshäuser engagieren digitale Tech-Teams. Banken und Versicherungen bauen Plattformen und sprechen neue Kundengruppen an. Hubs und Labs für Transport und Logistik sind im Aufbau. Helmut Schmidts "Schlafende Schöne" wacht auf. Der Wandel ist in Wirtschaft und Gesellschaft eingezogen. Kluge Köpfe in Senatskanzlei, Hafenverwaltung und Technischer Universität treiben ihn voran.

Gründungsphase trotz steifer Brise Gegenwind gemeistert.

Im Oktober 2016 ist HANSEVALLEY als Hamburg Digital Magazin an den Start gegangen. Begrüßt von den Innovativen, beobachtet von den Etablierten, abgelehnt von bekannten Kleingeistern. HANSEVALLEY hat sich im vergangenen Jahr zum ersten Hamburger Onlinemedium zu Digitalisierung, Transformation und Kulturwandel entwickelt. 'Wissen, was wichtig wird' war die Leitlinie für die unabhängige Berichterstattung 2018. Exklusive Recherchen über Be your Pilot, Hammerbrooklyn, InnoRampUp, Next Acceleratoren und Startup Dock sorgten dafür, kein Gras über "Selbstbedienungsläden" wachsen zu lassen.



Wir haben 2018 vor Ort berichtet, wenn etablierte Medien schon im Feierabend waren. Wir haben das Engagement der Freien und Hansestadt gecovert, wenn städtische Marketing-News es leider nicht mitbekamen. Wir haben relevante Neuigkeiten präsentiert, wenn Startup-Medien über Löwen und Lieblinge lamentierten. Dabei konnte ich auch Erfahrungen aus der Kategorie 'Wissen, was nichtig wird' machen, wie es ein befreundeter Hamburger Netzwerkpartner auf den Punkt brachte. Die vergangenen zwei Jahre waren die Zeit des Auf- und Ausbaus. HANSEVALLEY hat seine Gründungsphase gemeistert.

Unabhängigkeit - der entscheidende Wert für Leser/innen.

Wir haben unseren Platz in Wirtschaft, Verwaltung und Stadtleben eingenommen. Einen Platz, den wir ohne Fördermittel, ohne Subventionen und ohne Mauscheleien erarbeitet haben. Auf einem Weg, der einen entscheidenden Vorteil besitzt: Unabhängigkeit. Ein glaubwürdiges Medium sollte unabhängig sein und bleiben. Das ist es, was für Leser einen realen Wert besitzt: zu wissen, was wirklich wichtig wird - ohne Kampagnen-Klappern, Marketing-Dollar und finanzielle Gefallen. Im Journalismus nennt man dies Relevanz.



Auch das ist klar: Erfundene Geschichten - aus welchem Grund auch immer - sind für uns absolut inakzeptabel. Journalisten sind Beobachter und Berichterstatter - und damit bestenfalls Zeitzeugen. Weder der Hang zur Edelfedel und verbundendem Ruhm, noch zu beobachtende "Hetzjagden" einschl. Vorverurteilung durch das Pressekorps - von öffentlich-rechtlich bis qualitätsorientiert - sind ein Verhalten, das glaubwürdig ist. Wir sollten über die kritisierte "Lügenpresse" selbst reflektieren, bevor wir mit vereintem Beißreflex über diejenigen herfallen, die eine andere Meinung haben als der Medien-/Mainstream und ungeliebte Wahrheiten aussprechen.

Im neuen Jahr geht es für das Hamburg Digital Magazin auf die nächste Stufe - denn digitale Technologien sind kein Selbstzweck, die Transformation von Organisationen keine Selbstbeschäftigung und der Wandel von Kulturen keine Selbstverliebtheit für New Work-Events. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit der Freien und Hansestadt. Visionäre Unternehmer und engagierte Innovatoren, weiterdenkende Politiker und fortschrittliche Wissenschaftler haben das erkannt, wie unser neuer Wirtschaftsssenator Michael Westhagemann.

Jeder und alles werden von diesem Zeitenwandel berührt.

Der Wandel ist die neue Konstante: Wandel von etabliertem zu offenem Denken, Wandel von trügerischer Sicherheit zu unbekannten Wegen, Wandel von Sonntagsreden zu sichtbarem Engagement. Wann immer ich im vergangenen Jahr in Unternehmen und Institutionen Menschen traf, die sich auf den Weg machten, wusste ich, dass sie die Zukunft meistern können. Weil sie Türen geöffnet haben. Weil sie ihr Umfeld eingeladen haben. Weil sie Lust auf Neues haben. Und genau da - im Unbekannten - schlummern die Chancen.

Wandel hat weniger zu tun mit möglichst vielen Erwähnungen der aktuellsten Buzzwords in Sonntagsreden, die ansonsten die größten Hits von Hafen bis Handel aus den 80er und 90ern lobpreisen. Wandel sind nicht einzelne Juniormitarbeiter, die allein auf weiter Flur als Feigenblatt für subventionierte Clusterinitiativen herhalten. Und Wandel hat nichts mit Löwen, Lieblingen und Leckereien der beliebten Clique "Küche, Kirche, Kinder" zu tun. All das findet bei uns nicht statt, weil es nichts mit Digitalisierung zu tun hat.



Wir haben 2018 unsere Nachrichtenpräsenz ausgebaut. Heute berichten wir täglich von Montag bis Samstag über digitale Innovationen in Unternehmen, Institutionen, Verwaltungen und dem Stadtleben. Der Erfolg gibt uns Recht: Gut 69.000 Views von rd. 13.000 Unique Usern machen die HANSENEWS zu einer relevanten Nachrichtenquelle zu Digitalisierung und Transformation an Alster und Elbe. Diese Position bekräftigen wir im neuen Jahr mit einer neuen Botschaft der deutschlandweit gelesenen Nachrichten - denn das ist Fakt: Sie wissen es zuerst.

Vertreter von dpa bis Hamburger Abendblatt und von FAZ bis Süddeutscher Zeitung verfolgen den Hamburg Digital Newsletter. Die HANSELETTER werden bei Beiersdorf ebenso gelesen wie in der Otto Group, bei EOS ebenso wie bei der Haspa. Vielleicht auch, weil wir unsere Abonnenten nicht jeder Woche um jeden Preis mit mehr oder weniger interessanten Wiederholungen nerven. Denn unser Newsletter kommt nur dann, wenn es etwas Wichtiges zu berichten gibt, getreu dem Motto: Was wirklich wichtig ist.

Medienplattform für Querdenker, Innovatoren, Gestalter.

HANSEVALLEY ist kein Tech- oder Gesellschaftsmagazin. Wir sind kein Startup- oder ein Wirtschaftsmagazin. Weil Digitalisierung, Transformation und Kulturwandel nicht allein mit Technologien, Prozessen und neuen Arbeitsformen zu tun haben. Wir denken horizontal über Silos hinweg - in den Nachrichten wie im Magazin. Denn jeder und alles wird von diesem Wandel berührt: Einige werden ihn aktiv gestalten, viele werden ihre Chancen nutzen. Das sichtbar zu machen, ist unsere Aufgabe in der Berichterstattung.

Das Hamburg Digital Magazin sieht sich als offene, mediale Plattform für Querdenker, für Innovatoren und vor allem für Gestalter - in, aus und für Hamburg. Fernab von Buzzword-Bingo und Marketing-Floskeln bieten wir Einblicke und Hintergründe. Dazu recherchieren wir auch 2019 im digitalen Hamburg, dazu schreiben wir auch 2019 über das digitale Hamburg und dazu interviewen wir auch 2019 Menschen, die das digitale Hamburg nach vorn bringen. Und wir werden Missstände kritisieren, die im neuen Jahr zum Himmel stinken - von "Hammerbrooklyn" über die Senatskanzlei bis zum "Startup Dock" in Harburg. 


Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftshauptstadt Deutschlands und der Logistikdrehscheibe Nordeuropas. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Stadt, die wir lieben - mit den vielen schönen und den besonderen Seiten. HANSEVALLEY ist mit dem Magazin, den Nachrichten und dem Newsletter ein aktiver Begleiter und ein engagierter Partner des Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft rund um Alster und Elbe - im Auftrag des Wandels.

Mit unserem neuen Leitmotto pointieren wir, wohin die Reise Hamburgs geht: Nach 800 Jahren Handel geht es wieder einmal um den Wandel: um Hinterfragen, Neuausrichten, Anpassen, Ergänzen und Ersetzen. Durch mehr als 200 Corporate Innovatoren in der Hamburg Digital Community NEXTHANSE wissen wir: Hamburg ist auf dem Weg - dank seiner starken Industrie, des Handels und der Dienstleistungen. Dabei möchte ich das Engagement der Freien und Hansestadt hervorheben, Hamburg zur "Digitalen Stadt" fortzuentwickeln, besonders in der Mobilität und den Bürgerservices.

Zukunft Hamburg: Corporate Branchen-Innovationen.

Haben Sie Lust, ein Blick in die Zukunft zu wagen? Für Hamburg geht es natürlich um Innovationen der Wirtschaft. Innovationen für Branchen und mit Plattformen sind aktuell einer der relevanten Schlüssel. In Hubs und Labs adaptieren Firmen Denkweisen und Methoden von Startups. Diese haben selbst nur eine Chance, wenn Sie nachhaltige Lösungen entwickeln und fundierte Jungunternehmen werden, die seriöse Partner der Wirtschaft sind. Die Startupshow wird verschwinden. Berlin ist die Garage zum Basteln.




'Die Zukunft Hamburgs liegt an Land und nicht am Wasser*, sagte Klaus von Dohnanyi erstmals in seiner Übersee-Club-Rede 1983. Wir sind stolz, den Ehrenbürger unserer Stadt in diesem Jahr dazu interviewen zu dürfen. Nach dem Aderlass des Medien- und Finanzstandorts liegt die Zukunft Hamburgs in neuen Themen - wie Hochleistungsmedizin (DESY), Produktionsververfahren (3D-Druck), Medientechnologien (AR+VR) und Mobilität (Vernetztes Fahren). Peter Tschentscher hat dies erkannt. Der starre Blick auf Hafen, Handel und Logistik spielt in der vernetzten Datenwelt kaum eine Rolle. Eine Schlüsselfrage lautet daher: 

Wie wird Hamburg seinen Vorteil am Wasser in einer digital-vernetzten Produktions- und Dienstleistungswelt ausspielen?

Liebe Leserinnen, liebe Leser:

Es ist Zeit, DANKE zu sagen: Ich bedanke mich von ganzem Herzen bei unseren Autoren und Interviewpartnern, bei Pressestellen und PR-Agenturen, bei unseren Kooperations- und Netzwerkpartnern sowie unseren Kunden. 

Der wichtigste DANK gilt Ihnen - unseren Leserinnen und Lesern in Hamburg und ganz Deutschland: für Ihre Neugierde auf die digitale Zukunft, für Ihr Interesse an engagiertem Journalismus und für Ihr Vertrauen in unsere Leistung. 

Ich freue mich auf ein spannendes, überraschendes und vor allem digitales Jahr 2019 mit Ihnen in unserer Stadt. Und ich freue mich auf Ihre Meinung, Ihre Kritik und Ihre Anregungen. Denn HANSEVALLEY ist Ihr Hamburg Digital Magazin - im Auftrag des Wandels.



Herzliche Grüße

Ihr


Thomas Keup


Herausgeber + Chefredakteur

HANSEVALLEY - Das Hamburg Digital Magazin

Sonntag, 9. September 2018

HANSEPERSONALITY Prof. Dr. Olga Burkova: Digitalisierung zur Bewältigung von Herausforderungen.

HAMBURG DIGITAL INTERVIEW

"Die Hochschulen haben Ihr Geschäftsmodell verloren", sagt TU-Präsident Hendrik Brinksma zum 20-jährigen Jubiläum des Northern Institute of Technology, NIT. Der Informatikprofessor spitzt zu: "Wir haben als Hochschulen das Wissensmonopol verloren." Wenn das Wissen der Welt bei Google zu finden ist, welche Aufgabe haben Hamburgs Hochschulen im digitalen 21. Jahrhundert? 


Bringt die HAW Hamburg auf Zukunftskurs: Prof. Dr. Olga Burkova
Foto: HAW Hamburg/Paula Merkert

"Die Hochschulen haben die Aufgabe, die Entwicklung zu begleiten und zu hinterfragen", sagt die HAW-Vizepräsidentin für Digitalisierung Olga Burkova. Sie sieht die Digitalisierung für die HAW Hamburg als ganzheitliche Aufgabe - und präsentiert die Zukunftsstrategie für die 4. größte Fachhochschule Deutschlands. Unser HANSEPERSONALITY ist Prof. Dr. Olga Burkova:

Sie sind seit 2011 Professorin an der HAW Hamburg im Department Soziale Arbeit - mit Schwerpunkt auf Beratung und Case Management. Sie sehen die Welt nicht nur in Tools und Schnittstellen, sondern die kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen. Hand aufs Herz: Wie weit geht die Transformation in einer Hochschule mit Fakultäten für Design, Medien und Information, Life Science, Technik und Informatik sowie Wirtschaft und Soziales?

Digitalisierung führt zu komplexen gesellschaftlichen Veränderungen, die zunehmend alle Bereiche unseres Lebens prägen. Hochschulen stehen vor großen Herausforderungen, den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten – und ihre Absolventinnen und Absolventen als digital mündige Zukunftsträger zur differenzierten, lösungsorientierten und kreativen Mitgestaltung zu befähigen. Ich sehe Hochschulen in der Verantwortung, Phänomene der digitalen und gesellschaftlichen Transformation kritisch zu begleiten und Lösungen bzw. Handlungsempfehlungen für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik aufzuzeigen. Aus diesem Grund hat die HAW Hamburg die Digitalisierung in ihre strategische Hochschulentwicklung aufgenommen.


"Digitalisierung gelingt dann, wenn sie konkrete Lösungsansätze bietet."


Prof. Burkova mit Journalisten im neuen Lab für 3D Laserschweißen.
Foto: HANSEVALLEY
Als Vizepräsidentin für Digitalisierung sehe ich die Transformation unserer Hochschule nicht nur als technische Modernisierung. Die HAW Hamburg kann sich m. E. als Kompetenzpartnerin in Fragen der Digitalisierung in der Metropolregion Hamburg noch stärker etablieren und mit nachhaltigen Lösungen in die Gesellschaft hinein wirken. Mit unserem sehr breiten Spektrum an Fachdisziplinen an vier Fakultäten, die einen starken Anwendungsbezug haben, werden wir unser Potenzial nutzen, um an komplexen Fragestellungen der Digitalisierung interdisziplinär zu arbeiten. Denn Digitalisierung gelingt dann, wenn sie konkrete Lösungsansätze bietet. Dabei wollen wir das Potential der Chancen voll ausschöpfen aber auch die möglichen Risiken adressieren.

Bislang standen fachliche Kompetenzen in der Lehre im Mittelpunkt. Mit der Übernahme logischer Tätigkeiten durch Computersysteme werden soziale Kompetenzen im Berufsleben entscheidend. Projekte und Prozesse werden auf organisatorischer, technischer und kaufmännischer Ebene immer komplexer. Sie appellieren, soziale digitale Kompetenzen zu erlangen, um fit zu bleiben. Was heißt das?

Der Bedarf an gut ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen mit fachspezifischen digitalen Kompetenzen, die im Mittelpunkt der Lehre stehen, ist weiterhin hoch und wird in Zukunft vermutlich noch steigen. In mehreren aktuellen Studien werden so genannte "soft digital skills“ als wichtiger und entscheidender eingeschätzt, als reine fachspezifische Kompetenzen. In Anbetracht der steigenden Komplexität in Projekten und Prozessen sollen sozial-kommunikative digitale Kompetenzen in der Lehre eine wichtige Rolle spielen.


Digital Soft Skills: Lebenslanges Lernen, Problemlösfähigkeit, Umgang mit Unsicherheit.

Welche Kompetenzen sind damit gemeint und wie können diese vermittelt werden? Zu den "soft digital skills" gehören z.B. Lernkompetenzen, selbstgesteuertes, lebenslanges Lernen, Kommunikations- und Problemlösefähigkeiten, kreatives Denken und der Umgang mit Komplexität und Unsicherheit. Unsere Studierenden werden durch projektbezogene und interdisziplinäre Lehrangebote zur zunehmend interdisziplinären und digitalen Zusammenarbeit befähigt, um den Anforderungen wie Offenheit, Transparenz und Kollaboration im Berufsleben zu begegnen.

Die HAW hat an den drei Standorten Berliner Tor, Finkenau und Bergedorf mehr als 460 Mitarbeiter/innen in Technik und Verwaltung, rd. 380 wissenschaftliche Mitarbeiter/innen, gut 550 Lehrbeauftragte und rd. 390 Professor/innen. Wie können Sie die Digitalisierung in der Organisation HAW mit den Bereichen Lehre, Forschung und Transfer, Weiterbildung und Verwaltung initiieren und implementieren?


Wie jede andere Einrichtung müssen wir uns intern mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen. Im ersten Schritt haben wir eine interne hochschulweite Bestandsaufnahme in den Bereichen Lehre, Forschung, Weiterbildung und Verwaltung durchgeführt, um festzustellen, wo wir bezüglich der Digitalisierung stehen. Daraus haben wir dynamische Entwicklungsprojekte in den jeweiligen Bereichen initiiert. Die Optimierung und Digitalisierung von kundenintensiven Verwaltungsprozessen, die Bereitstellung der digitalisierten Forschungsinfrastruktur sind einige Beispiele dafür.


Lösungsideen zur zukunftsweisenden Gestaltung der Lehr-Curricular

Im Bereich der Lehre haben wir einen weiteren dynamischen Prozess durch den gewonnenen Zuschlag des „Hochschulforums Digitalisierung“ in Gang gesetzt. Im Rahmen der hochschulweiten Peer-to-Peer-Strategieberatung setzt sich die HAW Hamburg als eine von sechs bundesweit ausgewählten Hochschulen mit Fragen der Weiterentwicklung unserer Studiengänge und der entsprechenden Vorbereitung von AbsolventInnen auf die Anforderungen der digitalen Arbeits- und Lebenswelt auseinander. Wir erhoffen uns dadurch die gemeinsame Erarbeitung ganz konkreter Lösungsideen zur zukunftsweisenden Gestaltung der Lehr-Curricular im digitalen Zeitalter, die wir hier an der HAW Hamburg umsetzen wollen.

Ihr Haus ist nicht nur eine staatliche Fachhochschule, sie ist auch durch Projekte und Initiativen mit Wirtschaft und Gesellschaft der Freien und Hansestadt verbunden, z. B. mit der Informatik-Plattform "Ahoi Digital". Wie kann eine große und vielfältige Einrichtung in Hamburg und der Metropolregion den Wandel zusammen mit Wirtschaft, Politik und Hamburger Bürgergesellschaft gestalten - und nicht nur im eigenen Haus?

An der HAW Hamburg finden bereits viele Projekte und Initiativen in Kooperation mit Wirtschaft, Politik und Bürgergesellschaft statt. Das thematische Spektrum dieser Vorhaben reicht von Mobilitätsfragen, 3D-Druck, neuen Geschäftsmodellen bis zur digitalen Kommunikation und Fragen der digitalen Teilhabe. Wir arbeiten an vielen Themen, die die Metropolregion bewegen. Dieses muss sichtbarer werden, um auch andere zu beteiligen, sich zu vernetzen und andere profitieren zu lassen.

Bestehende Aktivitäten sichtbar machen & öffentliche Dialogformate initiieren

Digitalisierung setzt voraus, dass man entsprechend kommuniziert. Ich sehe meine Aufgabe darin, bestehende Aktivitäten sichtbar zu machen, aber auch Kanäle und Formate zu identifizieren, die uns ermöglichen, unsere Themen gut zu platzieren. Die Idee ist dabei, vor allem Dialogformate für die Öffentlichkeit an der Schnittstelle Hochschule – Wirtschaft – Gesellschaft – Politik zu drängenden relevanten Themen im Bereich der Digitalisierung in Hamburg auszubauen.

Professoren werden in einer heterachischen Gesellschaft zu Coaches, Vorlesungen zu gesellschaftlichen Diskursen, wie wir in Zukunft arbeiten und leben wollen. Gehen wir über den Dialog mit der Gesellschaft hinaus in die Vernetzung mit unternehmerischen und gesellschaftlichen Feldern, wie den Bildungssektor, Industriezweige oder die Gesundheitswirtschaft: Wie kann sich die HAW in Hamburg und der Region vernetzen - und damit Diskurse für unsere Zukunft initiieren?


Steht der Presse offen Rede und Antwort:
Digitalisierungs-Vizepräsidentin Burkova.
Foto: HANSEVALLEY
Vernetzung mit regionalen und überregionalen Akteuren und Akteurinnen ist eine weitere strategische Aufgabe. Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug zur Bewältigung von aktuellen Herausforderungen und Bedarfen. Unsere vielfältigen Digitalisierungsaktivitäten zielen darauf ab, gemeinsam mit der Wirtschaft, Gesellschaft und Politik Lösungen für die Stadt Hamburg und darüber hinaus zu entwickeln. Deshalb wollen wir mit den wichtigen Stakeholdern bestehende Bedarfe identifizieren und entsprechende bedarfsgerechte Kooperationen sowohl regional und überregional als auch international angehen.


Bedarfsgerechte Kooperationen mit Gesundheitswesen, Industrie, Arbeit und Bildung

Denn genau in solchen anwendungsorientierten Vorhaben liegt die Stärke unserer Hochschule als Deutschlands viertgrößte Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Durch eine breite Disziplinaufstellung können wir gezielt bedarfsgerechte Kooperationen in unterschiedlichen Bereichen z. B. Gesundheitswesen, Industrie, Arbeit und Bildung angehen. Wir brauchen eine Art responsive Digitalisierung, die Antworten und Lösungsansätze auf gesellschaftsrelevante Fragen liefert.

Am 2. Mai 2017 wurde Micha Teuscher als neuer Präsident der HAW Hamburg vereidigt. Der Wirtschaftswissenschaftler  und Agrarökonom hat die Veränderungen an der HAW Hamburg mit Ihnen als Vizepräsidentin für Digitalisierung aktiv eingeläutet. Wie wichtig ist das "digitale Führungsduo" Teuscher-Burkova, die 4. größte Fachhochschule Deutschlands mit rd. 17.000 Studierenden in mehr als 75 Studiengängen auf Zukunft auszurichten?

Der Strategiebildungsprozess kann nicht nur top-down umgesetzt werden. Wir haben einen Digitalisierungsbeirat, der aus relevanten Vertreterinnen und Vertretern der Hochschule wie CIO, Stabstelle Forschung und Transfer, E-Learning-Beauftragte, Arbeitsstelle für Studium und Didaktik, Weiterbildung, Diversity u. a. besteht. Die Mitglieder des Digitalisierungsbeirats beraten die Hochschulleitung bei der Entwicklung von identifizierten strategischen Handlungsfeldern.


Forschen und Lehren im digitalen Zeitalter + Hochschule für die Transformation der Region

Bundesweit lassen sich zwei Tendenzen bei der strategischen Einführung der Digitalisierung an Hochschulen beobachten: Digitalisierung als Modernisierung der Hochschulen im Sinne einer technischen Innovation und als Profilierung der Einrichtung mit dem transformativem Aspekt. Die HAW Hamburg verfolgt beide Ziele, sowohl die Bereitstellung einer Infrastruktur, um im digitalen Zeitalter zu forschen und zu lehren, als auch eine thematische Profilschärfung unsere Hochschule.

Ich denke, weder Top-down noch Bottom-up eignen sich dabei als Vorgehensweisen. Als „digitales Führungsduo“ sprechen wir uns ganz klar für einen integrativen Ansatz aus – mit dem Ziel, durch klare strategische Überlegungen möglichst viele Kolleginnen und Kollegen mit ihren Digitalisierungsideen mitzunehmen. Nur auf diese Weise kann uns gelingen, den digitalen Kulturwandel an unserer Hochschule in Gang zu setzen. Das eigentliche zentrale Element der Digitalisierung ist dieser digitale Kulturwandel.

Unsere traditionelle Hamburg-Frage: 


Die HAW Hamburg ist Partner für angewandte Lehre und Forschung. Olaf Scholz hat in seiner Übersee Club-Rede im vergangenen Jahr die Entwicklung der Stadt zum Wissenschaftsstandort ausgerufen. Alt-Bürgermeister Klaus von Dohnanyi hat bereits 1983 im Übersee Club pointiert, dass die Zukunft Hamburgs an Land liegt. Wie gut sind Hamburger Politik und die Wissenschaftseinrichtungen auf Zukunft eingestellt - und wo wünschen Sie sich mehr Engagement?


Ich denke, dass in den letzten Jahren in Hamburg viele Projekte initiiert wurden. Auch hochschulübergreifende Aktivitäten wie ahoi.digital, Hamburg Open Online University (HOOU) und Hamburg Open Science (HOS) zeigen, dass die Politik und Wissenschaftseinrichtungen an wichtigen Themen arbeiten. Nicht selten habe ich jedoch den Eindruck, dass die Aktivitäten in der Stadt parallel laufen und die notwenige Vernetzung nicht in allen Fällen gegeben ist. Durch eine starke Vernetzung können die zentralen Player der Digitalisierung die Bedarfe der Stadt identifizieren und darauf gezielt reagieren.


"Die Rolle der Wissenschaft für die Weiterentwicklung der Stadt sehen."


Hat klare Botschaften an die Akteure der Stadt:
Vizepräsidentin Prof. Dr. Olga Burkova
Foto: HANSEVALLEY
Dabei können die Hochschulen eine wichtige Rolle spielen. Wenn man Hamburg als Wissenschaftsort etablieren möchte, sollte man die wissenschaftliche Expertise der Hochschulen bei der Auseinandersetzung mit zentralen gesellschaftlichen Themen stärker nutzen. Ich wünsche mir, dass die Rolle der Wissenschaft für die Weiterentwicklung der Stadt gesehen wird und das Potenzial der Hochschulen eine stärkere Förderung durch die Politik erfährt.

*  *  *

Herzlichen Dank für die Einordnungen!
Das Interview führte Thomas Keup.

 Hamburg Digital Background: 

HANSEPERSONALITY Prof. Dr. Tilo Böhmann: Digitalisierung ist richtig umparken im Kopf
hh.hansevalley.de/2018/05/hansepersonality-tilo-boehmann.html

HANSEEDUCATION: Eine Digitale Toolbox für die Hamburger Wirtschaft
hh.hansevalley.de/2017/11/hanseeducation-digital-toolbox.html

HANSECITYLIFE: Digitale Flüchtlingshilfe mit dem CityScienceLab der HafenCity Universität
hh.hansevalley.de/2017/08/hansecitylife-citysciencelab.html

HANSEPERSONALITY Dr. Uve Samuels: Global, dual, digital - Made in Hamburg
hh.hansevalley.de/2017/03/hansepersonality-uve-samuels.html

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Department Informations- und Elektrotechnik - Labore, HAW Hamburg:
haw-hamburg.de/ti-ie/labore.html

Creative Space for Technical Innovations, HAW Hamburg:
csti.haw-hamburg.de/

Hightech-Labor 3D Space, HAW Hamburg:
3dspace-hamburg.de/3dspace.html

Hochschulforum Digitalisierung, HFD:
hochschulforumdigitalisierung.de/de

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Ahoi Digital - Informatik-Plattform:
uni-hamburg.de/newsroom/forschung/2017-10-25-ahoi-digital.html

Hamburg Open Online University, HOOU:
hoou.de/

Hamburg Open Science, HOS:
hamburg.de/openscience/

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Symposium “Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Chancen und Perspektiven für deutsche Hochschulen“, HAW Hamburg:
haw-hamburg.de/fileadmin/user_upload/FakLS/07Forschung/FTZ-ALS/Veranstaltungen/_PDF/SDGs.Forschungskolloquium2019.pdf

Sonntag, 1. April 2018

HANSEEXKLUSIV: Klaus von Dohnanyi zur Digitalisierung an Alster und Elbe.

HAMBURG DIGITAL EXKLUSIV

Hamburgs Visionär im exklsuiven Interview zu Digitalisierung und Globalisierung.
Foto; HANSEVALLEY

Klaus von Dohnanyi, ehemaliger Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, hat im gemeinsamen Interview für das Hamburg Digital Magazin und Hamburg@work die Digitalisierung an Alster und Elbe beleuchtet. Im Gespräch mit HANSEVALLEY-Chefredakteur Thomas Keup diskutiert der Jurist und SPD-Spitzenpolitiker die Bereiche Technologien und digitale Infrastrukturen, Bildungswesen und Arbeitswelt, Dezentralisierung, Standortwettbewerb und Wissenschaft sowie Demokratie und Eigenverantwortung.

Der Hamburger Visionär und gefragte Berater beantwortet unter dem Titel "Alles bleibt anders" u. a. diese Fragen:

  • Wie können Politik und Gesellschaft auf die Herausforderungen antworten?
  • Wie ist der Zustand der Infrastrukturen für künftige digitale Anwendungen?
  • Mit welchem Alter sollten Kinder beginnen, neue Möglichkeiten zu nutzen?
  • Welche Impulse sind wichtig, damit Menschen in Zukunft erfolgreich sind?
  • Welche Besonderheiten gibt es in Europa, die Digitalisierung zu bestehen?
  • Worauf sollte sich die Hafen- und Handelsmetropole Hamburg fokussieren?
  • Welche Versäumnisse hat die Hamburger Politik bis heute zu verantworten?
  • Was kann jeder Einzelne tun, um in einer digitalisierten Welt zu bestehen?

Klare Antworten eines Hamburger Visionärs: Klaus von Dohnanyi im Interview.
Foto: HANSEVALLEY



Sonntag, 4. März 2018

HANSEEXKLUSIV Dr. Sebastian Saxe: ThIS! Der Expertenrat zur Digitalisierung.

HAMBURG DIGITAL EXKLUSIV





Am Dienstag, den 20. Februar d. J. trafen sich 27 namhafte Persönlichkeiten unserer Stadt auf Einladung des Senats im Gästehaus in Uhlenhorst. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz hebt vor den Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft hervor: "Wir brauchen Zentren des Diskurses, die über das Jetzt hinausweisen und die Diskussionen zum Thema Digitalisierung auf einem hohen Niveau halten. Hamburg ist ein Knotenpunkt der Digitalisierung und der Innovation."



 Fordert den digitalen Diskus: Erster Bürgermeister Olaf Scholz
Foto: ThIS e. V.

Der exklusive Abend mit Vorständen, Innovatoren, Forschern und Spitzenpolitikern ist die Geburtsstunde von "The Interface Society - ThIS!" - den Expertenrat zur Digitalisierung in der Freien und Hansestadt sowie der Metropolregion. Initiator ist der führende Innovator in Wirtschaftbehörde BWVI und Hafenbehörde HPA, Dr. Sebastian Saxe. Das Hamburg Digital Magazin hatte die Gelegenheit, den Vorsitzenden des Expertenrats persönlich zu Intention, Ausrichtung und Zielen zu fragen. Ein Hamburg Digital Exklusiv:

Zum Einstieg ein kleiner Rückblick zur Ihrem Auftakt: 27 Interessenten waren am Mittwoch bei der Auftaktveranstaltung mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz im Senatsgästehaus an der Außenalster dabei. Wie ist das Feedback zu Ihrer Initiative?


  • Durchweg positiv, gute Atmosphäre, Aufbruchstimmung soiwe der Wille und die Kraft, etwas gemeinsam für unsere Stadt Hamburg zu machen. Es gab viele Gespräche in konstruktiver Atmosphäre.

Bringt die digitalen Leader zusammen: Dr. Sebastian Saxe
Foto: HPA

Sie haben die Gründung von "The Interface Society - ThIS" federführend initiiert. Was ist Ihr Leitgedanke, erfahrene Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft an einen Tisch zu holen?


  • Kerngedanke ist, dass nicht nur eine getrennt technische, wirtschaftliche und wissenschaftliche, sondern eine ganzheitliche und gesellschaftliche Diskussion stattfinden muss. Ziele und Ausrichtungen der Digitalisierung müssen zwischen dem, was möglich ist und dem, was gesellschaftlich gemacht werden sollte, abgestimmt und harmonisiert werden. Um diesen kritischen Diskurs zu fördern und einen breiten Blick zu haben, gehören alle Akteure und Stakeholder an einen Tisch, die in einer solchen Diskussion einen wesentlichen, inhaltlichen Beitrag leisten können.

Es gibt mit dem "IT Executive Club" beim führenden norddeutschen Wirtschaftsverein Hamburg@work bereits einen Kreis der CIOs und CDOs an Alster und Elbe. Welche Gruppe von Repräsentanten sprechen Sie mit "ThIS" in erster Linie an?


  • "ThIS!" spricht alle Akteure im Thema Digitalisierung an und fokussiert bei Teilnehmern aus der Wirtschaft auf die Unternehmensführung, die die Veränderung durch die Digitalisierung ganzheitlich verantwortet. Der "IT Executive Club" ist im Kern eine IT-anwenderorientierte Vereinigung, die IT-Entscheider zusammenbringt und bereits viel in Hamburg in dieser Community und darüberhinaus bewegen konnte. Punktuell gibt es in den Zielgruppen und Themen Überschneidungen. Beide Plattformen ergänzen sich.

Ausgewählte Persönlichkeiten im Senatsgästehaus in Uhlenhorst.
Foto: ThIS e. V.

Ein wichtiger Baustein der "ThIS" ist die Erarbeitung wissenschaftlicher Thesen und Gutachten zur Digitalisierung. Gibt es dabei einen thematischen Fokus und was passiert mit den Ergebnissen?

  • Hierzu befinden sich die Gründungsmitglieder derzeit in der Abstimmung. Schwerpunkt wird aber u. a. das Themenfeld Digitalisierung und Ethik, die Herausforderungen zu Echtzeit-Intelligenz, der Bereich Smart City und nicht zuletzt das Metathema Daten sowie der sinnvolle und gesellschaftlich akzeptierte Umgang mit diesen Daten.

Sie sprechen von einer unabhängigen und interdisziplinären Plattform. Wie wird sich "The Interface Society" finanzieren und wie soll das Verhältnis zu Politik und Verwaltung gestaltet werden?


  • Über freiwillige Mitgliedsbeiträge. Bei "ThIS!" vernetzen wir Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik. Die Politik ist damit als eine der Säulen anzusehen. Wichtig ist uns, dass die Teilnehmer hierbei im Kern nicht als Vertreter ihrer Vereinigung, des Unternehmens oder als Politiker, sondern als Persönlichkeiten mit einem eigenen Interesse an dem Schwerpunkt des Vereins und nicht als Repräsentanten agieren.

Echte Aufbruchstimmung für das digitale Hamburg.
Foto: ThIS e. V.

Die "Interface Society" kooperiert mit der Plattform "Münchner Kreis". Wird es ähnlich wie in München neben dem Forschungsausschuss thematische Arbeitskreise geben, und wenn ja, welche?


  • Der Forschungsausschuss wird sich in thematische Arbeitskreise untergliedern. Welche können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschließend sagen. Bleiben Sie gespannt! Wir berichten gerne in einer der kommenden Ausgaben von HANSEVALLEY.

Laut Erklärung ist "The Interface Society" eine norddeutsche Plattform zur Vernetzung im Kontext der digitalen Transformation. Wie werden die anderen Küstenländer mit eingebunden werden?


  • Wie werden organisch wachsen: Vom Kern der Stadt Hamburg über die Metropolregion und darüber hinaus. Die „Internationalisierung“ ist durchaus gewünscht, soll aber nicht überstürzt sondern, sukzessive angegangen werden. Wir wolln ein gesundes Wachstum in unserem Verein.

Auftakt des Expertenrats "Interface Society - ThIS" in Hamburg.
Foto: ThIS e. V.

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Vielen Dank für die offenen Worte!
Das Interview führte Thomas Keup.

 Hamburg Digital Background: 

The Interface Society (ThIS) - Expertenrat der Digitalisierung e.V.
www.interface-society.de

Münchner Kreis, Übernationale Vereinigung für Kommunikationsforschung e.V.