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Freitag, 20. Juli 2018

HANSEDIGITAL: Eye Bee M Design Studio: Mehr als nur schön machen.

Hamburg ist mit rd. 90.000 Beschäftigten und 11 Mrd. € Jahresumsatz ein führender Kreativstandort in Deutschland u. a. mit Werbung, Marketing und Digital-Business. Große Marketing- und Digitalagenturen haben rund um die Alster ihren Sitz. Seit 18 Jahren gibt es in der Freien und Hansestadt vom Technologiepionier IBM eine eigene Einheit für E-Business Innovationen am Alten Wandrahm in der Speicherstadt - und heute im Rahmen der Digital-Services "iX" im IBM-Hochhaus am Berliner Tor. 


Die Hamburger Innenstadt: Mittendrin das Rebus des IBM Design Studios.
Foto: HANSEVALLEY

Herzstück der 80 Mitarbeiter in Konzeption, Technik und Design ist das IBM Studio Hamburg. Ob Automobilhersteller oder Gesundheitsdienstleister, ob Direktbank oder Sachversicherung - in einem lichtdurchfluteten Großraum mit bunten Möbeln, Whiteboards und Pinnwänden entstehen praktische Portale, hilfreiche Apps, schnackende Chatbots und coole Voice-Services für Kunden, Partner und Mitarbeiter der Klienten. Ein Hamburg Digital Report aus dem norddeutschen Zentrum der Designcompany IBM:


"Good Design is Good Business" schreibt Thomas Watson jr., President der International Business Machine Corporation, 1966 in einem Brief zur Einführung des Design Programms nach Vorbild der "New York School" an seine Mitarbeiter. Ob ThinkCenter, ThinkPads, die drei gestreiften Buchstaben oder das Look & Feel der Büros - der Sohn des Firmengründers und Namensgebers der künstlichen Intelligenz "Watson" weiss: Design bewegt Menschen. 10 Jahre zuvor engagiert er Eliot Noyes, einen Kurator des Museum of Modern Art. Der Auftrag: Aufbau eines Corporate Design Programs. 1981 entwickelt der Designer Paul Rand das berühmte Rebus "Eye Bee M" .


Weltberühmtes Rebus-Rätsel "Eye Bee M" von Paul Rand in 1981.
Grafik: IBM

Ein sonniger Mittwoch im Juli 2018, im Hochhaus "Berliner Tor-Center" in St. Georg: Hier kümmert sich ein 50-köpfiges Team im Auftrag von Industrie- und Dienstleistungskunden um mehr, als nur schön machen. Als Teil der Digital-Sparte "iX" konzeptionieren, gestalten und designen UX- und Visual Designer, Content Strategen sowie Frontend- und Mobile-Developer digitale Lösungen für die Kommunikation mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern. Herz und Seele der Design-Unit ist die 49-jährige Harburgerin Antje Kruse-Schomaker. Seit 1992 ist sie bei der IBM, zunächst im Multimedia-Kompetenzzentrum in Stuttgart.

Was Anfang der Neunziger mit Kiosk-Systemen und CD-Roms beginnt, Mitte der Neunziger zu verteilten Multimedia-Systemen und Kiosken mit Videoberatung wird, mündet 1996 in der E-Business-Unit der IBM Unternehmensberatung nam Hamburger Sandtorkai, einer Ausbildung in Business Transformation Ende der Neunziger in den USA und dem Einstieg im neu gegründeten E-Business Innovation Center der IBM im Jahr 2000 - einer Full-Service-Agentur am Alten Wandrahm, dort wo heute die Agentur Kolle-Rebbe ihren Sitz hat. Mehr als 25 Jahre ist die Design Principalin und Studio-Leiterin nun schon dabei.


Seit 25 Jahren bei IBM, seit 2000 in Hamburg für digitale Technologien:
IBM Studio-Leiterin Antje Kruse-Schomaker
Foto: HANSEVALLEY

Heute leitet die 49-jährige Mutter dreier Kinder das Hamburger Studio im Verbund der weltweit 46 Design-Center des Technologieunternehmens IBM. Neben Hamburg hat der Konzern mit Aperto in Berlin und Ecx.io in Düsseldorf sowie in München und Stuttgart weitere digitale Standbeine in Deutschland. Was kaum jemand weiss: Mit 1.600 fest angestellten Mitarbeitern ist IBM die weltweit größte Design-Firma mit Headquarter im IBM Studio Austin, Texas. Ob Europa, USA oder Asien: Zu den wichtigsten Wettbewerbern gehören die Digital-Units von Accenture und Deloitte. Die Design-Studios sind wiederum Teil von IBM iX - der Digital-Agentur der IBM.


Zu den Highlights des Hamburger Teams gehören der Konzernauftritt der Deutschen Bahn, der weltweite Webauftritt der STA Travel und von Lufthansa.com, der europäische Aufritt des Elektronikkonzerns Sharp sowie die Website der DAK. Auf die Frage, was das IBM Studio konkret für ihre Kunden macht, kommt eine klare Aussage der Design-Informatikerin und Diplom-Designerin: "Es geht immer in die Prozesse." Dabei reicht die Spannweite von der Konzeption digitaler Lösungen über das fertige Produkt bis zum Methoden Coaching des Kunden, um an den Lösungen weiter arbeiten zu können.


Von wegen Tech-Dinosaurier: Hackathon im Hamburger Studio.
Foto: IBM Studio


Die iterative Arbeitsweise besteht aus 3 Schritten, beginnend mit einem konzeptionellen Design Sprint von Papierentwürfen, über einen visuellen Prototypen bis hin zum lauffähigen Piloten. Alle diese Ergebnisse durchlaufen Nutzertests und werden in der nächsten Stufe optimiert. So hat das Team in 6 Wochen einen fertigen Fleet Management Piloten gebaut, eine Demo für ein mobiles Liquditätsmanagement für die Deutsche Bundesbank gebaut, den Chatbot "CALRS" für den Personalbereich von Siemens gebaut, eine Berater-App für die Agenturen einer norddeutschen Versicherung entwickelt und für Otto Bock die digitale Strategie erarbeitet und die US-Website relauncht.


IBM Studio Grundsatz: Design Thinking is not a workshop.

Design Thinking gehört in den Studios zur Grundeinstellung. Dazu hat der Tech-Riese mit Enterprise Design Thinking seine angepasste Methode, die am Anfang jeden Projekts zum Tragen kommt. So ist nutzerzentriertes Denken kein Buzzword-Bingo, sondern gelebte Praxis. 2012 rief die heutige Konzernlenkerin Virginia Marie "Ginni" Rometty die entscheidende Leitlinie aus: "There's one key to our future growth: the client experience." Konzequenz: Aufbau des weltweiten Studio-Netzes und des Ziels, dass auf 8 Entwickler mind. 1 Designer kommt. Gesagt, getan. Heute haben Designer in der IBM eine eigene Karriereleiter bis zum Vice President. 




Wenn Alexa wüsste, was Watson weiss ...


Auf die Frage, wohin die Reise in Sachen User Experience geht, hat Antje Kruse-Schomaker spannende Ideen: z. B. UX für die DSGVO. Die Informatikerin erzählt: "Es ist spannend, weil es hilft, seine Nutzer durch Transparenz und Verständnis mitzunehmen und Vertrauen zu gewinnen." Damit nicht genug. Ein weiteres Top-Thema können sprachbasierte Assistenzsysteme als Begleiter (Companion) in Text (Chat), Voice (Alexa) und Grafik (Visual) werden - mit einer eigenen Persönlichkeit in Ansprache, Tonalität, Sensibilität und Umgang mit kritischen Situation. Die künstliche Intelligenz hat die IBM mit Watson bereits. 

 Hamburg Digital Background: 


Nicht ohne Kreativität: Blick ins Design Studio
Foto; HANSEVALLEY
Das Vorbild: The New York School
www.historygraphicdesign.com/the-age-of-information/the-new-york-school

Die Philosophie: IBM Good Design
www-03.ibm.com/ibm/history/ibm100/us/en/icons/gooddesign/

Das Programm: IBM Design
www.ibm.com/design/language/

Die Methode: IBM Enterprise Design Thinking
www.ibm.com/design/thinking/

Die Experten: IBM Studios
www.ibm.com/design/studio.shtml

Das Business: IBM iX-Sparte
www-935.ibm.com/services/ibmix/

Die Zukunft: IBM Watson 
www.ibm.com/watson/de-de/