Einfach Machen - das Ziel ist eine ausgewogenere Gruppe an Menschen in einer unserer wichtigsten Zukunftsbranchen. Ein Beitrag von Anja Schumann, Gründerin und Macherin der "Women Techmakers" und "moinword" in Hamburg:
Women Techmaker Anja Schumann. Foto: Lilja Polak |
Beschäftigt man sich ein wenig mit der Materie, wird offensichtlich, dass wir noch nicht so weit sind, wie wir gerne wären. Wir beschäftigen uns mit künstlicher Intelligenz, aber die Genderforschung steckt noch in den Kinderschuhen. Was wir wissen ist, dass kein Geschlecht intelligenter ist als das andere, wir aber große Unterschiede haben, was das Selbstbewusstsein in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten angeht. Die Frage ist, wie wir damit umgehen wollen.
Ich habe mich entschieden, für etwas mehr Gleichgewicht in einem Bereich zu sorgen, der mich persönlich sehr interessiert - und das ist der Bereich IT. Ich würde mich freuen, wenn ich gleichzeitig meinen Beitrag dazu liefere, dass Deutschland seine digitale Transformation schafft, und wir nicht aufgrund des fehlenden Fachwissens daran scheitern.
Nach dem BWL-Studium hatte ich wie die meisten meiner Mitstudenten das Ziel, in einem der namenhaften Unternehmen die Karriereleiter hochzuklettern. Dort angekommen habe ich irgendwann gemerkt, dass ich eine Auszeit aus dem politischen - für mich wenig vorwärtsgerichteten Konzernhandeln - nehmen möchte. Vielleicht haben mich auch die impliziten Fragen genervt, warum ich nicht mit meinen potenziellen Kindern zu Hause sitze.
Nach dem Austritt aus meiner Konzernkarriere habe ich drei Monate in Tel Aviv gelebt und versucht, Hebräisch zu lernen. Tel Aviv ist einer der für mich inspirierenden Orte auf der Welt. In Israel ist bestimmt nicht alles positiv, aber die Energie und die Start-up-Mentalität finde ich sehr inspirierend. Jeder hat dort für mich gefühlt mindestens ein Start-up. Man scheitert, steht wieder auf und startet neu. Während meiner Zeit in Israel habe ich eine Initiative kennen gelernt, die sich "She Codes" nennt und die sehr erfolgreich damit ist, aus Frauen verschiedener Hintergründe Entwicklerinnen zu machen.
Zurück aus Israel und inspiriert von der Start-up Mentalität habe ich ebenfalls mein erstes eigenes Unternehmen gegründet. Das Start-up hieß "Fashion Fellows App", war eine Mischung aus sozialem Netzwerk und Marktplatz und hatte den Kleidertausch zum Inhalt. Dieses Start-up gibt es nicht mehr, da ich gemerkt habe, dass derartige B2C-Geschäftsmodelle sehr schwer am Markt zu etablieren sind. Es war trotzdem eine sehr gute und bereichernde Zeit, bei der ich auch gelernt habe, wie Offshore-Entwicklung erfolgreich funktionieren kann.
Als Gründerin war ich plötzlich nicht mehr in meinem sozialen Konzernumfeld und musste mir das soziale Netzwerk und Leute, mit denen ich Erfahrungen austauschen konnte, suchen. In dem Zusammenhang musste ich feststellen, dass sowohl im Start-up-Bereich als auch in der Tech-Szene mein Geschlecht kaum vertreten ist.
In Berlin bin ich zufällig auf "Women Techmakers" aufmerksam geworden, Google’s globale Diversity Initiative. Mit der Vision von "She Codes" im Hinterkopf habe ich dann mit der Unterstützung von Google wenige Zeit später mein eigenes Meetup unter dem Namen "Women Techmakers" in Hamburg gegründet.
Ein Jahr später haben wir über 1.100 Mitglieder, sind mittlerer Weile ein gemeinnütziger Verein mit dem Namen moinworld e.V. und starten gerade unsere eigene Programmierschule. Wir haben vier erste Firmen an Bord, die unsere Initiative monetär unterstützen (esailors IT Solutions, Ubilabs, Yelp und Otto) und sind mit weiteren im Gespräch.
Während meiner Zeit als Managerin meiner Community bin ich auf viele lustige Vorurteile gestoßen und kann mir teilweise einige Phänomene auch nicht erklären. Auf jeden Fall habe ich bewiesen, dass es nicht stimmt, dass Frauen sich nicht für Technik interessieren. Ich lade zu den gleichen Themen ein, wie andere Tech Meetups und schaffe es, einen sehr hohen Frauenanteil zu haben. Ich glaube nicht, dass wir die Themen für Frauen ändern und „etwas Kreativeres“ anbieten müssen.
Was ich hoffentlich ebenfalls bewiesen habe ist, dass wir als Frauen auch eine Verantwortung haben, was unser Umfeld angeht und unseren Teil dazu beitragen können, dass wir unsere Zukunft gemeinsam mit dem männlichen Geschlecht gestalten können. Haben wir es schwerer in manchen Bereichen? Bestimmt. Das liegt aber auch daran, dass wir, genauso wie Männer, unbewusste Vorurteile gegenüber unserem eigenen Geschlecht haben. Ich persönlich fühle mich wohler in der Täterrolle, als in der Opferrolle, weil sie mir die Möglichkeit bietet, zu handeln.
Müssen wir immer perfekt sein? Nein. Wir müssen erst einmal aus der passiven Rolle heraus kommen. Das ist schwer, weil wir es nicht gelernt haben, aber machbar. Also einfach machen Ladies, wenn es am Anfang nicht perfekt ist, weitermachen und lernen!
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Hamburg Digital Background:
New Year Kick-off 2017 - Fotoalbum:
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https://twitter.com/WTM_Hamburg
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