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Donnerstag, 18. April 2019

HANSEPERSONALITY Tobias Lücke: Als Metropole sollten wir Vorreiter sein.

HAMBURG DIGITAL INTERVIEW


Tobias Lücke, Leiter Digitaler Vertrieb der Haspa und GF Haspa Next
Foto: Haspa

Über Ostern stellt die Hamburger Sparkasse ihre IT-Landschaft auf die bundesweit einheitliche Software-Welt der Finanz-IT um. An diesem Wochenende können Kunden der Haspa mit ihrer Girocard nur eingeschränkt in Geschäften und im Internet einkaufen gehen und Geld abheben. Ab Dienstag will die Haspa mit "OS Plus" und den bundesweiten Services der Sparkassen ihre Digitalisierung noch stärker forcieren.

HANSEVALLEY begleitet seit 2017 die digitalen Aktivitäten der größten deutschen Sparkasse - von "Haspa Next" inkl. "Heute in Hamburg" über die Plattformen "Aino" und "Kiekmo" bis zu den neuen Nachbarschaftsfilialen an Alster und Elbe. Digital-Manager Tobias Lücke ist unser HANSEPERSONALITY mit Insides zur großen IT-Umstellung bei der Hamburger Sparkasse:

Lieber Tobias Lücke: Ihre Website zur Umstellung der Sparkassen-Software heißt "Haspa Digitale Zukunft". Ist diese Botschaft im Zusammenhang mit der Umstellung einer zentralen Bankensoftware nicht ein wenig hoch gegriffen? Schließlich ist die Haspa eine klassische Bank mit nach wie vor rd. 130 Filialen. In wiefern hat der Umstieg etwas mit Ihrer digitalen Zukunft zu tun?


Unser Anspruch ist es, die persönlichste Multikanalbank in Hamburg zu werden, unseren Kunden also das Beste aus beiden Welten zu bieten. Deshalb treibt die Haspa auch das mit 200 Mio. Euro größte Investitionsprogramm in ihrer Geschichte in die Nachbarschaftsfilialen, Digitalisierung und IT weiter voran. 

Aber natürlich sind wir mit der Umstellung nicht fertig. Vielmehr bündeln wir die Kraft im Sparkassen-Verbund. Allein über die Finanz Informatik investieren die Sparkassen pro Jahr 300 Mio. Euro in innovative Services und den Ausbau digitaler Angebote. Davon profitieren dann natürlich unsere Privat- und Firmenkunden zukünftig unmittelbar.

An diesem Wochenende stellen Sie die Konten von 1,6 Mio. Kunden um, tauschen Ihr Online-Banking gegen das bundesweit einheitliche Sparkassen-Banking aus und lösen Ihre bisherige SAP-Bankensoftware gegen die Sparkassen-IT "OS Plus" ab. Wie umfangreich ist solch eine zentrale Software-Ablösung bei 500 Mio. Daten, die 560 Mitarbeiter migrieren?

Sehr umfangreich. Deshalb haben wir uns auf die Umstellung auch äußerst intensiv vorbereitet. Die Entscheidung zum Wechsel erfolgte nach umfassenden Analysen bereits im November 2016. Im Vorfeld haben wir bereits ausführliche Tests durchgeführt und im Rahmen von use labs und Marktforschung Kunden befragt. 

Zudem haben wir mehrfach unter realen Bedingungen die Umstellung auf die neuen Systeme erprobt und unsere Mitarbeiter intensiv geschult. Zusammen mit der Finanz Informatik arbeiten in der Spitze bis zu 1.000 Mitarbeiter daran, dass die Umstellung gut klappt. Und das in 40 Teilprojekten – vom Zahlungsverkehr bis zur Kundenkommunikation.


Tobias Lücke bei Vorstellung der Haspa-App-Entwicklung
Foto: HANSEVALLEY

Die 5.000 Mitarbeiter der Haspa arbeiten seit 2011 mit der SAP-Bankensoftware - u. a. 
in den rd. 130 Filialen. Warum hat ihr Vorstand im November 2016 die Entscheidung getroffen, mit einem Aufwand von 145 Mio. € auf die in der Sparkassen-Welt durchaus diskutierte Kernbank-Software "OS Plus" zu wechseln? Hätten Sie nicht weiter mit SAP gut arbeiten können?

SAP hat uns eine hohe Flexibilität, Freiheit in der Produkt- und Prozessgestaltung sowie eine hohe Umsetzungsgeschwindigkeit geboten. Das konnte die Finanz Informatik damals für uns so noch nicht leisten. Seitdem hat sich aber viel verändert. Acht Jahre sind vor dem Hintergrund der beschleunigten Entwicklungszyklen in der Informationstechnologie eine sehr lange Zeit. 

Heute bietet die FinanzIT eine auf einer modernen Architektur basierende, zukunftsfähige Gesamtbanklösung. Prozesse können inzwischen stärker digitalisiert werden und die Multikanalfähigkeit wurde stark ausgebaut. Wir können Lösungen übernehmen und müssen diese nicht selbst entwickeln. Das gibt uns die Möglichkeit, Kosten mit anderen Sparkassen zu teilen. Eigene Ressourcen können wir stärker für die Entwicklung zusätzlicher Angebote einsetzen, zum Nutzen unserer Kunden. 

Andere Banken werben mit kostenlosen Girokonten (Commerzbank), Apple Pay-Nutzung (Deutsche Bank) oder RFID-Bezahlband beim HSV-Stadionbesuch (Comdirekt). Mit welchen Services kann die Hamburger Sparkasse bestehende und neue Kunden begeistern, nicht zu einer Online- oder Mobile Bank zu wechseln, wie N26 & Co.?

Wir bieten unseren Kunden das umfassendste Gesamtangebot mit einer konkurrenzlosen Infrastruktur aus Filialen und Geldautomaten, individuellen Beratungsleistungen sowie Online- und Mobile-Services. Dazu kommt ein breites Leistungsspektrum außerhalb des klassischen Bankgeschäfts: Wir vernetzen die Menschen z.B. über unsere Nachbarschaftsfilialen, verfügen über das erfolgreiche HaspaJoker-Programm sowie Hamburg- und Freizeit-Communities. 

Im März 2017 haben Sie das Redaktionsteam von "Heute in Hamburg" für die "Aino"-App ins Digital-Lab "Haspa Next" geholt, Anfang vergangenen Jahres war der "Kiekmo"-Schließfachservice im Testlauf. Butter bei die Fische: Wie haben sich Ihre noch jungen App-Plattformen entwickelt? Welche Angebote werden besonders gern genutzt - und was dürfen wir in der Zukunft erwarten?

Beide Angebote liegen voll im Plan und gehören zu den reichweitenstärksten Regional-Apps Deutschlands. AINO hat sich inhaltlich breiter aufgestellt und bedient neben Freizeit-Tipps auch Ratgeber- und Karrierethemen. Kiekmo deckt mittlerweile ganz Hamburg ab, öffnet seine Gratis-Schließfächer verstärkt für Drittanbieter wie Frischepost und intensiviert seine Aktivitäten rund um das Thema Nachbarschaft.

Zu guter Letzt unsere Hamburg-Frage: Die Haspa engagiert sich u. a. mit dem Startup-Center und dem Gründerpreis für Jungunternehmen in Hamburg. Als Direktor Digital Services setzen Sie mit den digitalen Plattformen Aino und Kiekmo neue Akzente. Hand aufs Herz: Wo läuft die Digitalisierung in Hamburg aus Ihrer Sicht bereits sehr erfolgreich und wo wünschen Sie sich etwas mehr Schwung?

In Sachen Digitalisierung liegt Hamburg im guten Mittelfeld. Als Metropole sollten wir aber Vorreiter sein. Insgesamt kann man festhalten, dass an allen Themen mit Hochdruck gearbeitet wird und es immer wieder gelingt, nationale Akzente zu setzen, zum Beispiel im Bereich Smart Port, VR oder 3D-Druck. Beim öffentlichen W-LAN müssen noch Lücken geschlossen werden. Die Haspa-Filialen werden schon bald flächendeckend ihren Teil dazu beitragen.


*  *  *

Vielen Dank für die aktuellen Infos!
Das Interview führte Thomas Keup.


 Hamburg Digital Background: 

HANSERANKING: Das sind die digitalen Banken Hamburgs 2018
https://hv.hansevalley.de/2018/10/hanseranking-hamburgs-digitale-banken-gewinner.html

HANSEBANKING: Osterstraße 4.0 - eine Bank für Menschen, und ihr Geld.
http://hv.hansevalley.de/2018/02/hansebanking-haspa-filiale40.html


HANSECITYLIFE: Haspa-Schließfächer für reisende Journalisten: Kiekmo - dat geiht!
http://hv.hansevalley.de/2018/01/hansecitylife-kiekmo-schliefacher.html

HANSETECHTEST: Der Sparkasse neue Kleider: die YOMO-App.
http://hv.hansevalley.de/2017/12/hansetechtest-yomo-haspa.html


HANSEFUTURE: AINO - ein "WeChat"-Bot, der Hamburg kann.
http://hv.hansevalley.de/2017/06/hansefuture-aino-app.html


HANSEPERSONALITY Dr. Harald Vogelsang: 
Digitale Agenda, Investitionen und Bildungsoffensive für Hamburg 4.0
http://hv.hansevalley.de/2017/03/hanspersonality-dr-harald-vogelsang.html


HANSESTARTUPS: "Next" Chance für "Heute in Hamburg".
http://hv.hansevalley.de/2017/03/hansestartups-haspa-heuteinhamburg.html

Sonntag, 25. Februar 2018

HANSEVISION: Gut für die Haspa. Gut für Hamburg.

HAMBURG DIGITAL VISION

Am vergangenen Mittwoch lud die Hamburger Sparkasse zur Bilanzpressekonferenz in ihre frisch aufgemöbelte Zukunftsfiliale an die Osterstraße ein. Eine Woche zuvor hatte ich die Gelegenheit, die "Osterstraße 4.0" persönlich kennenzulernen und mir das Konzept der Nachbarschaftsfiliale in Eimsbüttel vorstellen zu lassen. Bei genauem Hinsehen kommt bei der Haspa jetzt zusammen, was zusammengehört, mit dem - hamburgisch bescheiden - persönlichsten Multikanalbanking aller Zeiten.

Vor einem Jahr gab Haspa-Chef Harald Vogelsang den größten, sichtbaren Teil der Veränderungen bei Deutschlands Sparkasse Nr. 1 auf Gut Witzhave bekannt, ließ eine Woche später mit der Integration von "Heute in Hamburg" in die Digitaltochter "Haspa Next" durchschimmern, wohin die Reise geht. 12 Monate später wird deutlich: hier baut sich ein 43 Mrd. € schwerer "Mega-Frachter" mit 130 "Filial-Containern", 5.000 Mann Besatzung und einer Handvoll "digitaler Schlepper" bei voller Fahrt gerade selbst um. Eine Hamburg Digital Vision:


AR-Brille statt Kaffeesatz: Immer wieder spannend.
Foto: Absolute Software
Voller Freude über eine exklusive Meldung verkündete das bekannt-dynamische Abendblatt am Donnerstag seinen treuen Abonnenten: 'Haspa-Berater verraten ihre Hobbies'. Was für die Kollegen eine Schlagzeile und der Aufmacher gleich in 2 Artikeln wert war, ist bei genauerem Hinsehen nur ein kleiner Baustein der größten deutschen Sparkasse auf dem Weg in die Zukunft: mit der Nachbarschaftsfiliale 4.0, dem digitalen Beraterfinder, der Nachbarschafts-App "Kiekmo", der jungen Freizeit-App "Aino", der Kundenbindungs-App "Joker" und der Digital-Tochter "Haspa Next" - schräg gegenüber der Abendblatt-Redaktion.

Nach einem spannenden Interview im Kontorhaus "Börsenburg", dem Live-Test der Kundenschließfächer an der Ottenser Landstraße, einem Hintergrundgespräch mit Haspa-Digitalchef Tobias Lücke, der Vor Ort-Recherche in der Nachbarschaftsfiliale an der Osterstraße und aktuellen Nachrichtenmeldungen zu "Aino", "Kiekmo" inkl. Lieferdienst sowie der "Filiale 4.0" beginne ich zu verstehen, warum Haspa-Chef Harald Vogelsang zufrieden lächelt, wenn er in dunkelblauen Chinos das versammelte Presse-Corps stolz durch seine neue Flaggschiff-Filiale führt. 

Die "Yomo"-App: Beerdigung 1. Klasse aus Hamburg

In 3 Jahren sieht die Haspa komplett anders aus, als heute: Dann werden auch Harald Vogelsangs Vorstandskollegen am Morgen der Bilanzpressekonferenz keine Tränen mehr in den Augen haben, zu ihren Anzügen keine Krawatte mehr tragen zu müssen. Schon heute geht man an der Osterstraße zum Lachen nicht mehr in den Keller, hat der Eimsbütteler Filialleiter Andreas Emme zusammen mit rd. 130 Leitungskollegen vor 1,5 Jahren mit Business Cashual den Schritt zum Banking auf Augenhöhe eingeleitet. Genau das setzt der Beraterfinder fort, wenn er Kunden die Chance gibt selbst zu entscheiden, mit wem man über sein Geld sprechen will. Begonnen hat das 2015 mit der Persönlichkeits-Offensive "Meine Bank heißt".

Und wo geht die "Next" Generation hin, um im Hamburger Wording von Acceleratoren, Corporate Startups und Medienkampagne zu bleiben? Mit FAZ, Handelsblatt und Manager Magazin bekam die Crème de la Crème des deutschen Qualitätsjournalismus in dieser Woche Schnappatmung bei der Meldung des "Finanz-Szene"-Blogs, die Haspa verschiebe den Launch des jungen "Yomo"-Kontos auf 2019 - auf die Zeit nach der Migration des Kernbanksystems. Der HANSETECHTEST von "Yomo" Anfang Dezember vergangenen Jahres zeigte bereits: Einen toten Gaul sollte man nicht um jeden Preis weiter reiten. Womit das Thema "Beerdigung 1. Klasse" für uns abgeschlossen ist.

"Aino" als Basis für das junge Haspa-Digitalmodell


Weiss, was er tut: Haspa-Chef Vogelsang.
Foto: HANSEVALLEY
Auch bei jungen Kunden ist die Haspa weiter, als es das Stochern der publizistischen Edelfedern im Heuhaufen vermuten lässt. Mit "Joker intro" und "Joker unicus" hat die Bank junge Konten, die zwar Geld kosten, mit gratis Handy-Versicherung, Rabatten auf Handyverträge und -reparaturen, Kino- und Konzerttickets, Café- und Restaurantbesuche sowie auf Stadträder sowie mit einer internationalen Studentenrabattkarte aber vieles haben, was man brauchen kann. Sollte die "S-Banking"-App aus der "Yomo"-Schmiede Starfinanz 2019 nicht mehr das Goldene vom Ei sein, könnten die Hamburger mit der Frankfurter Sparkasse kooperieren und die "1822 mobile"-App übernehmen. Nur so eine Idee.

Mit der Freizeit-Anwendung "Aino" baut die Haspa zudem ein mächtiges Tool für die Ansprache und Bindung junger Nutzer zwischen 18 und 30 Jahren auf. Mit 220.000 Facebook-Fans der "Heute in Hamburg"-Community, 150.000 Downloads und 50.000 aktiven Nutzern im Monat hat "Aino" in den vergangenen 9 Monaten eine starke Basis für ein neues Digitalgeschäft aufgebaut. Laut Haspa-Chef Harald Vogelsang soll der Service mit aktuell 40 Rabatt- und Serviceangeboten schon bald - hamburgisch bescheiden - kostendeckend arbeiten. Verknüpft man die jungen Mehrwert-Konten mit der jungen Freitzeit-App würde ein "Next Joker" entstehen ... können.

Junge Kunden bei "Next Haspa" + "Next Joker"

Der Blick auf die Seite der Innovationstochter und Digitalgarage "Haspa Next" zeigt, worauf man sich konzentriert: junge Zielgruppen, redaktionelle Inhalte, neue Geschäftsmodelle, attraktive Vermarktung, höchste Usibility und mobile Services auf Android und iOS. Alles, was "Yomo" leider nie hatte. Da "Haspa Next"- und Digital-Chef Tobias Lücke direkt an Harald Vogelsang berichtet - und dieser auch gern mal persönlich vorbeischaut -, ist die Gefahr gering, dass Bedenkenträger aus den Untiefen der 190 Jahre alten Sparkasse zu sehr dabei stören, den "Mega-Frachter" mit seinen digitalen Schleppern neu auszurichten.

Stellt sich die Frage, wie eine "Next Haspa" mit "Next Joker" aussehen könnte. Ich skizziere die neue Welt unter folgenden Premissen: 1. Die quietschbunte "Yomo"-Fast-schon-so-gut-wie-Banking-App ruht im Sparkassen Innovations-Hub in Hammerbrook in Frieden. 2. Die Berliner Startupbank "N26" kann die Haspa mit gut 1,4 Mio. Privatkunden in Hamburg und der Region leider nicht vom Sockel schubsen. 3. Hamburg kauft auch weiterhin in Hamburg, wie wir es gelernt haben. 4. Lebensmittel und Weinflaschen lassen trotz intensivster Bemühungen von "Haspa Next" leider noch nicht beamen. Aber Spaß beiseite.

Wertschöpfung 4.0: Finden, Kaufen & Bezahlen

Denkt im Traum nicht daran, N26 Kunden zu schenken.
Foto: HANSENVALLEY
Als "Next Haspa"-Kunde mit "Next Joker" bekomme ich über die Hamburger Community-App "Aino" einen "fetten Deal". Als Berliner "N26"-Kunde könnte ich über den Affiliate-Link beim Haspa-Geschäftspartner ein paar Prozente absahnen. Als "Next Haspa"-User wird das ganze richtig interessant: Über "Aino" bekomme ich einen "Next Joker" als Gutschein-Code oder buche das Ganze gleich in der App - inkl. Abbuchung vom Konto. Denn Zahlungsverkehr kann man ja am Adolphsplatz - ob mit "Paydirekt" oder einem beliebterereren Service .... Den Rest macht Versandpartner Hermes bis zur Haustür oder - weil günstiger - der lokale Händler direkt ins "Kiekmo"-Schließfach.

Schon freut sich ein glücklicher Haspa-Geschäftskunde einem glücklichen Haspa-Privatkunden per "Next Joker" Produkte zum Glücklichsein verkauft zu haben, promotet über die Marketing-Plattform "Aino", provisioniert über das junge Mehrwert-Programm "Next Joker", abgebucht über das pfiffige "Next Haspa"-Konto und abgerechnet über den Zahlungsverkehr der Hamburger Sparkasse. Das ist dann eine neue Wertschöpfungskette, mit Geschäfts- und Privatkunden als Plattformpartner, der Hamburger Sparkasse als vertrauensvollem Vermittler und einem lukrativen Geschäftsmodell - von Affiliate-Marketing bis zum Schließfach-Service. Gut für Hamburg - und die Haspa.

Next: Promotion, Provisionen, Plattformpartner

Angenommen, die Haspa baut ihre Marktposition mit "allem außer Banking" so aus, dann entstunde eine lokale Vermittlungs- und Vermarktungsplattform. Wie wahrscheinlich ist das? Nun: Jeder in Hamburg kennt die Haspa, die Meisten nutzen sie privat oder geschäftlich, sie ist auch 2018 mit knapp 130 Filialen weiterhin fast überall. Die Schließfächer werden nach Testlauf in den westlichen Bezirken jetzt in den östlichen Bezirken und an zentralen Punkten aufgestellt. Erste Haspa-Geschäftspartner testen bereits den Multikanal-Vertrieb von Gutscheinen bis Schließfachservice. Ok, und die Haspa-Strategie?

Die klassische Digitalstrategie nicht nur Hamburger Unternehmen umfasst im Kern drei Schritte: 1. Digitalisierung der Geschäftsprozesse: Mit "OSPlus" modernisiert die Haspa ihr Kernbanksystem und macht sich in den kommenden 1,5 Jahren zukunftsfähig. 2. Digitalisierung der Kundenbeziehung: Mit "Joker"-App, "Kiekmo"-App und junger "Aino"-App ist dieser Schritt aktuell in der Umsetzung. Kommen wir zu 3. Digitalisierung des Geschäfsmodells: Da Banking bereits digital ist, macht es Sinn, über alles nachzudenken, was rund um die Bank stattfindet. Und damit sind wir bei Promotion, Provisionen und Plattformpartner. Passt.

*  *  *

 Hamburg Digital Background: 

HANSEBANKING: Osterstraße 4.0 - eine Bank für Menschen, und ihr Geld.
http://hh.hansevalley.de/2018/02/hansebanking-haspa-filiale40.html

HANSECITYLIFE: Haspa-Schließfächer für reisende Journalisten: Kiekmo - dat geiht!
http://hh.hansevalley.de/2018/01/hansecitylife-kiekmo-schliefacher.html

HANSETECHTEST: Der Sparkasse neue Kleider: die YOMO-App.
http://hh.hansevalley.de/2017/12/hansetechtest-yomo-haspa.html

HANSEFUTURE: AINO - ein "WeChat"-Bot, der Hamburg kann.
http://hh.hansevalley.de/2017/06/hansefuture-aino-app.html

HANSEPERSONALITY Dr. Harald Vogelsang: 
Digitale Agenda, Investitionen und Bildungsoffensive für Hamburg 4.0
http://hh.hansevalley.de/2017/03/hanspersonality-dr-harald-vogelsang.html

HANSESTARTUPS: "Next" Chance für "Heute in Hamburg".
http://hh.hansevalley.de/2017/03/hansestartups-haspa-heuteinhamburg.html

Mittwoch, 3. Januar 2018

HANSECITYLIFE: Haspa-Schließfächer für reisende Journalisten: Kiekmo - dat geiht!

Wer verprasst in Hamburg Steuergelder?
Montag, 8. Januar '18, 10.00 Uhr
www.hanseinvestigation.de

HAMBURG DIGITAL REPORT

Freitag, 29. Dezember '17, der letzte reguläre Arbeitstag des Jahres an Alster und Elbe. Ich fliege mit dem ICE 806 aus Berlin-Südkreuz ein. Es ist ein voll gepackter Tag: Um 12.00 Uhr berichte ich von der Jahresabschlussveranstaltung der Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns, anschließend letzte Geschenke einkaufen im Nivea-Haus am Jungfernstieg, auf Mönckeberg- und Spittaler Straße. Schließlich am Abend ein Zug um die Häuser auf dem Kiez.

Wie managt man drei verschiedene Anlässe mit Anzug, Jeans und Party-Outfit - jedoch ohne die Chance, zwischendurch nach Hause zu kommen? Wie erspart man sich, eine schwere Reisetasche von der Altstadt in die Neustadt und von St. Pauli bis nach Altona zu schleppen. Die Antwort für den reisenden Journalisten und Haspa-Kunden lautet "Kiekmo". Ein Hanburg Digital Report aus der Ottenser Hauptstraße:

Hamburg-Altona, 10.45 Uhr, es ist kalt und und es herrscht "feuchte Luft". Ich laufe mit meinem Gepäck durch den hässlichsten Bahnhof in Richtung Ottensen. Auf der Fußgängerzone wenig hektische Hamburger auf dem Weg in die Geschäfte. Die einen decken sich im Mercado-Center mit Silvester-Leckereien ein, die anderen sind mit Weihnachtsgutscheinen auf Schnäppchenjagd. Am anderen Ende wartet eine rote Parkbank im Schaufenster des 1. Stocks auf mich. Nein, es ist kein Möbelladen ...

Kostenlose Schließfächer in ausgewählten Haspa-Filialen.
Foto: Haspa

"Meine Bank" steht in weißen Lettern weit über die Kreuzung im Stadtteil Ottensen sichtbar. Als Hamburger Journalist, Technologie-Nutzer, erwachsenes Spielkind und Haspa-Neukunde interessieren mich an diesem Vormittag aber weniger Geldautomaten und Auszugsdrucker in der 2-stöckigen Sparkassen-Filiale. Mein Adlerauge sucht nach einer rot-grün-weißen Säule mit hell flackerndem Display und einer frechen Möwe im Logo. Die bunte Stahlsäule im Vorraum hört auf den Namen "Kiekmo" und funktioniert mit einer App auf meinem Handy.

"Kiekmo"-Livetest: Praxistest ohne zweite Chance und doppelten Boden.


Passt perfekt auch für Reisetaschen.
Foto: HANSEVALLEY
Auf dem Weg in die Filiale hatte ich die Stadtteil-App für Altona und Eimsbüttel per E-Mail aktiviert. Noch ist "Kiekmo" ein Versuchsballon. In der App gibt es aktuelle Lokalnachrichten für die Stadtteile, redaktionell betreut von den Eimsbütteler Nachrichten und freien Journalisten. Mein spezielles Interesse gilt an diesem Morgen dem Button "Schließfach", denn die Haspa bietet über die Service-App auf Android- und iPhones in 10 ausgewählten Stadtteil-Filialen die kostenlose Nutzung von Schließfächern an. Womit der reisende Journalist sein Ziel erreicht hat.

Ruck-zuck ist meine große blaue Reisetasche verstaut, mit einem Mausklick das 55 cm tiefe, 35 cm
breite und 45 cm hohe Schließfach reserviert. Das kann man schon vorab erledigen. 11 Fächer hat jede Säule in den 10 Haspa-Filialen. Laut App sind die Fächer meist verfügbar, denn den Service gibt es erst seit Juli '17. Oben und unten warten in der Säule die großen Locker für Reisetaschen, Trolleys und die Familieneinkäufe, vergleichbar den Schließfächern auf Hauptbahnhof und am Bus-Port. Dazwischen auf Augenhöhe 5 schmale Schließfächer mit einer Höhe von 25 cm - für die kleine Ablage von Büdel oder Schlüsseln.

 "Kiekmo"-Strategie: Mit frischen Ideen neue Kunden in neue Filialen.

Die Haspa will Kunden wieder in die Filialen locken und bietet dafür einen Service rund um die Uhr - und nicht nur zu regulären Öffnungszeiten zwischen 9.30 und 18.30 Uhr. Die Fächer können jederzeit reserviert und genutzt werden - und das für volle 24 Stunden, also auch abends, nachts und am Wochenende. So kann man seine Sportklamotten nach dem Training im Studio einfach in der Bank seines Vertrauens deponieren und anschließend mit den Freunden feiern gehen. Oder die Wochenend-Einkäufe sicher einschließen und den Abend mit seiner besten Freundin genießen.

Für den Service hat die Haspa die nachts verschlossenen Vorräume in den ausgewählten Filialen per Bankkarte wieder zugänglich gemacht. Dabei muss man für die Nutzung nicht einmal Haspa-Kunde sein, auch wenn ich seit meinem erschütternden "Yomo-Experiment" zum Kundenkreis gehöre. Die Türen öffnen sich mit jeder Girokarte und die Vorräume sind videoüberwacht. So ist sichergestellt, dass weder mit Schließfächern noch den anvertrauten Wertsachen etwas passiert. Für den Fall der Fälle sind die eingeschlossenen Wertsachen sogar bis zu 250,- € versichert. Sollte etwas mit den Automaten nicht klappen, haben die Mitarbeiter*innen in den Filialen den direkten Draht zum "Kiekmo"-Team und kümmern sich um eine Lösung.

"Kiekmo-App-Bedienung: Mit einem Klick ist es sofort erledigt.


Überraschend einfach zu bedienen.
Screenshot: HANSEVALLEY
Überrascht war ich von der einfachen Nutzung der von "Sinner Schrader Swipe" (vormals "Sinner Schrader Mobile") aus Hamburg und Berlin mitentwickelten App. Mit einem Touch reserviere ich das Schließfach. Genauso kann ich mit einem Klick das Fach öffnen, um etwas herauszuholen oder reinzulegen. Und schließlich hört das "Sesam-Öffne-Dich" mit einem Finger auf mich, wenn ich meine sieben Sachen entgültig abholen will, denn mein Fach ist online-vernetzt mit meiner App gekoppelt. Das Öffnen und Schließen klappt übrigens genau smart, wenn ich für jemand anderen etwas deponieren will.

Ob vergessener Kalender einer Haspa-Kundin in der Filiale Ottenser Hauptstraße, ob das Schlüsselbund für die Airbnb-Wochenendgäste - mit dem vierstelligen Zahlencode zu meiner Miete kann ich Kunden, Partnern, Freunden oder Familie den Zugang zum Fach ermöglichen. So wird die Übergabe von Büdel und Schlüsseln zum Kinderspiel und zeitlich im besten Sinne hanseatisch entspannt. In diesem Jahr werden Filialen in weiteren Stadtteilen mit dem cleveren Service ausgestattet, auch wenn der Pressesprecher patout nicht verraten wollte, wo es bald soweit sein wird.

"Kiekmo"-Schließfächer: Für das, was Haspa-Kunden wichtig ist.


Locksafe-Schließfächer in Mekkah.
Foto: LockTec
Die Schließfächer kommen übrigens vom deutschen Hersteller LockTec aus dem bayerischen Weißenbrunn. Der ist mit seinem "Service-Box"-Programm für die Packstationen von DHL zuständig und hat mit den "Kiekmo"-Säulen schwere Stahlschränke mit dicken Bolzen in den Haspa-Filialen auf Basis seiner "Locksafe"-Anlagen aufgestellt und vernetzt. Vergleichbare Schränke stehen übrigens auch an Bahnhöfen in Deutschland und Österreich, im oberösterreichischen Salzbergwerk sowie in den saudi-arabischen Pilgerstätten Mekkah und Medina.

Noch nutzen die meisten Hamburger die "Kiekmo"-App vor allem als lokale Nachrichtenquelle. Immerhin 45.000 Downloads zählt die z. Zt. nur für Eimsbüttel, Altona und Ottensen sinnvoll nutzbare Mobile-App unter Android und iOS. Hinter der Idee steht die Digital-Tochter der Hamburger Sparkasse. "Haspa Next" kümmert sich mit dem integrierten "Heute in Hamburg"-Team also nicht nur um den jungen Chatbot-Service "Aino", sondern auch um die wahrscheinlich pfiffigsten Schließfächer der Stadt. Die mit der frechen Möwe - für reisende Journalisten wie mich.

 Hamburg Digital Background: 

"Kiekmo" Stadtteil-Service
https://kiekmo.hamburg/

"Kiekmo" Schließfach-App
https://kiekmo.hamburg/app 

"Aino" Chatbot-Service
https://getaino.de/

"Heute in Hamburg"-Service
http://heuteinhamburg.de/

Haspa Next GmbH Hamburg
http://haspa-next.de/

 Hamburg Digital Reports: 

HANSTECHTEST: Der Sparkasse neue Kleider: Die Yomo-App:
http://hh.hansevalley.de/2017/12/hansetechtest-yomo-haspa.html

HANSEFUTURE: AINO - ein "WeChat"-Bot, der Hamburg kann:
http://hh.hansevalley.de/2017/06/hansefuture-aino-app.html

HANSEPERSONALITY Dr. Harald Vogelsang:
Digitale Agenda, Investitionen und Bildungsoffensive für Hamburg 4.0: http://hh.hansevalley.de/2017/03/hanspersonality-dr-harald-vogelsang.html

HANSESTARTUPS: "Next" Chance für "Heute in Hamburg":
http://hh.hansevalley.de/2017/03/hansestartups-haspa-heuteinhamburg.html