HANSEFUTURE HH

HANSE FUTURE MAGAZIN
für Hamburg und die Region


Die Hanse Future Magazine der anderen Bundesländer finden Sie hier:



Das Stadttor der Hammaburg ist zentrales Element der Landesflagge Hamburgs.


FREIE UND HANSESTADT HAMBURG
mit Metropolregion Hamburg:


Hamburg gibt digitalen Zwilling für alle zur Nutzung frei.

Das digitale Stadtmodell von Hamburg im Internet.
(Screenshot: HANSEVALLEY)

Hamburg, 22.03.2024: Hamburgs Stadtentwicklung wird immer digitaler: Ab sofort steht im Hamburger Geoportal www.geoportal-hamburg.de das gesamte Stadtgebiet online als dreidimensionales Modell öffentlich zur Verfügung. So kann jede interessierte Person die Daten nicht nur in der Kartenanwendung sehen, sondern sie auch eigenständig weiterverwenden. Der digitale Zwilling der Hansestadt vereinfacht Planungsprozesse und wird unter anderem in Beteiligungsverfahren verwendet.

Im Auftrag des Landesbetriebs Geoinformation und Vermessung (LGV) wurde die gesamte Fläche Hamburgs mit Ausnahme der Nordseeinseln Neuwerk und Scharhörn bildtechnisch ausgewertet und datenschutzkonform dreidimensional modelliert. Mit der Veröffentlichung des letzten von fünf Teilen ist das Modell nun vollständig. 

Alle Gebäude, die Geländeformen bis hin zu den Straßenbäumen Hamburgs können aus unterschiedlichen Perspektiven plastisch hervorgehoben und betrachtet werden. Nach dem Open Data-Prinzip darf das Stadtmodell ohne Einschränkung genutzt, weiterverbreitet und weiterverwendet werden. Auch Unternehmen und Privatpersonen können somit auf das Angebot zugreifen, um soziale, wirtschaftliche und ökologische Mehrwerte zu erzielen.

Thomas Eichhorn, Geschäftsführer Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung: „Mit unserem Geoportal ermöglichen wir Transparenz für den großen Datenschatz, den wir für unsere Stadt vorhalten. Dieses hochqualitative dreidimensionale Abbild ist ein weiterer Schritt in Richtung Urbaner Digitaler Zwilling Hamburg.“

Das 3D-Stadtmodell mit seinen 380.000 Gebäuden wird unter anderem in der Stadtplanung eingesetzt. Durch die Visualisierung und die Möglichkeit der Verschneidung verschiedener Datensätze aus der Urban Data Platform Hamburg, die als Basis der Kartenanwendung umfassende städtische Daten liefert, werden Zusammenhänge besser erkennbar.

Mit der Integration von Daten aus Bereichen wie Stadtentwicklung, Mobilität, Klima, Soziales und Bildung wird an der Verfeinerung des digitalen Zwillings gearbeitet. Ziel ist es ein multifunktionales, digitales Abbild der Stadt und Ihrer Prozesse zu erstellen.

Weitere Informationen gibt es unter https://t1p.de/3D-Stadtmodell. Zum 3D-Stadtmodell gelangt man unter https://geoportal-hamburg.de/geo-online/?map=3D.

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Hamburg und SH entwickeln Baukasten für attraktive Verwaltungs-Programme.

Verwaltungsprogramme sollen dank Hamburg und SH künftig attraktiver werden.
(Foto: Fre-Photos, Pixabay)

Hamburg/Kiel, 12.03.2024: Die Freie und Hansestadt innitiiert zusammen mit Schleswig-Holstein einen UX-Standard (User-Experience-Standard) für die effiziente Entwicklung von qualitativ hochwertigen Online-Diensten. Das Design-System - ein Baukasten für digitale Verwaltungslösungen - sowie Beratung und Methodenwissen wird allen Bundesländern, Kommunen und IT-Dienstleistern zur Verfügung gestellt.
Softwareentwickler werden befähigt, die Anwendungen für die Verwaltung barrierefrei und effizient zu entwickeln. Dem Prinzip "Public Money - Public Code" folgend, wird ein Design-System Open Source angeboten. Das Design System ist ein Baukasten mit technologie-unabhängigen, wiederverwendbaren Komponenten und klaren Gestaltungsvorgaben. Entwicklungskosten werden reduziert, weil nicht immer wieder von null begonnen werden muss.
Unterschiedliche Betreiber sowie Plattformen führen oft zu Insellösungen, die nur schlecht auf andere Anwendungsfälle übertragbar sind und das Nutzungserlebnis uneinheitlich machen. "KERN" soll länderübergreifend von der Kommunal- bis zur Bundesebene zum User-Experience-Standard (UX-Standard) für digitale Verwaltungslösungen werden.
Hamburgs Digital-Staatsrat Jan Pörksen bringt auf den Punkt: "Gut bedienbare Verwaltungslösungen mit Wiedererkennungswert stärken das Vertrauen in den digitalen Staat. Es geht darum, digitale Services attraktiv zu gestalten, damit Behördenangelegenheiten immer öfter online erledigt werden."
"Der Erfolg des Gesamtvorhabens Verwaltungsdigitalisierung hängt davon ab, ob es gelingt, die Menschen von unseren Services zu begeistern. Deshalb wird das Thema der nutzerzentrierten Entwicklung stärker als bisher Einzug in das Verwaltungshandeln finden", betont Schleswig-Holsteins Digitalisierungsminister Dirk Schrödter.
Das Angebot wird stetig weiterentwickelt. Seit Ende Februar d. J. ist eine erste Version auf www.kern-ux.de veröffentlicht. "KERN" ist ein Gemeinschaftsprojekt und lebt von einer bundesweiten, interdisziplinären Fach-Community. 
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Hamburg entwickelt mit 4 Mio. € Fördermitteln einen sicheren Luftraum für Drohnen über Alster und Elbe.

Manchmal bekommt man auch in Hamburg auf die Reihe.
(Foto: HHLA Sky)

Hamburg, 07.03.2024: In Hamburg soll der EU-weit erste Luftraum für ein komplettes Drohnen-Verkehrsmanagement-System geschaffen werden. Das Ziel des von der Bundesregierung finanzierten Projekts ist, Luftverkehrsdaten aus Drohnenflügen unter realen Bedingungen mit Daten aus verschiedenen Quellen und Plattformen zu verknüpfen. Sogenannte "U-Space-Lufträume" sind die Grundlage einer neuen Mobilitätsform über den Dächern der Stadt und Voraussetzung zu erweiterten kommerziellen und zivilen Einsatzmöglichkeiten von Drohnen.
Die Drohnen können in einem überwachten Luftraum automatisiert und außerhalb der Sichtweite fliegen, gesteuert von Piloten im Leitstand. Daher müssen die Positionsdaten zwischen allen Systemen koordiniert und kommuniziert werden, was im "U-Space" gewährleistet werden soll. Dazu kommt die Einbeziehung betroffener Behörden, Rettungsleitstellen und Verkehrsbetriebe. Darum kümmert sich im Kern das Pilotprojekt.
Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard erklärte anlässlich der Unterstützung durch den Bund die besonderen Rahmenbedingungen für einen geordneten Drohnen-Luftraum über Hamburg: "Unsere Stadt bietet für das Projekt beste Voraussetzungen. Die komplexe Infrastruktur aus dichter urbaner Besiedelung, großen Hafen- und Industriegebieten sowie innerstädtischen Flughäfen eignet sich hervorragend, um die Herausforderungen für ganz Deutschland zu lösen.
Dass für die Koordinierung im Hamburger Luftraum gegründete "BLU-Space"-Konsortium vereint verschiedene Partner: Neben der Wirtschaftsbehörde zählen dazu der Wirtschaftsverein "Hamburg Aviation", die Deutsche Flugsicherung, die kommerzielle Tochter des umstrittenen Hamburger Container-Terminal-Betreibers - "HHLA Sky" -, die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority und der Betreiber von Logisiktdrohnen aus NRW, "Karl Koerschulte". Hamburg gilt mit einer Fachabteilung der Wirtschaftsbehörde als deutschlandweit mit führend beim Thema sicherer Lufträume für Drohnen.
Das Projekt wird vom Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Förderprogramms "mFUND" bis Mitte 2026 mit 70 % Förderung und insgesamt 3,9 Mio. € unterstützt. Weitere Informationen gibt es auf der Projektseite des Verkehrsministeriums
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Hamburg führt 3D-Stadtplanung mit digitalen Zwillingen ein.

Künftig läuft die Stadtplanung in Hamburg mit Hilfe von 3D-Projektplanung
(Foto: Mimi Thian, Unsplash)

Hamburg, 27.02.2024: Mit einem 3D-Projektplaner können Planer in der Hamburger Verwaltung ab sofort Bauvorhaben in einem 3D-Stadtmodell analysieren und städtebauliche Entwicklungsideen schnell und einfach skizzieren. Die digitale Open Source-Webanwendung "Masterportal" wurde im Rahmen des Projektes "Connected Urban Twins“ von der Hamburger Stadtentwicklungsbehörde weiterentwickelt.
Mit dem Importieren und Platzieren von digitalen Modellen der Bauvorhaben in ein 3D-Stadtmodell können verschiedene Geodaten eingeblendet werden, wie zum Beispiel Lärmkarten oder Denkmalkartierungen, um die Wechselwirkungen des Bauvorhabens mit dem städtischen Umfeld besser einschätzen zu können.
Mehr als 580 weitere Datensätze zum städtischen Umfeld stehen über die offenen und standardisierten Schnittstellen der Urban Data Platform Hamburg bereit. Auf diese Weise ermöglicht der 3D-Projektplaner als digitales Abbild der Stadt besonders in frühen Planungsphasen schnelle, fundierte Planungsentscheidungen.
Bislang stehen Stadtplanern und Verwaltungsmitarbeitern zur Prüfung von Bauvorhaben und bei der Entwicklung städtebaulicher Ideen in frühen Phasen oft nur gedruckte Pläne zur Verfügung. Durch die Verknüpfung bestehender städtischer Modelle, Prozesse und Daten vereinfachen und beschleunigen digitale Zwillinge die Planung und können das Durchspielen unterschiedlicher Szenarien und Simulationen ermöglichen.
 Die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen durch die Einführung digitaler Anwendungen ist ein Thema der Digitalisierungsstrategie des Hamburger Senats. Zu den Lösungen gehören das digitale Partizipationssystem „DIPAS“, die digitale Verfahrensführung für die Bauleitplanung „DiPlanung“ sowie das digitale baurechtliche Genehmigungsverfahren „Bauantrag 2.0“, das Hamburg ohne die anderen Bundesländer nur für sich entwickelt hat.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Projektes „Connected Urban Twins“
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Hamburger Senat führt Experimentierklausel für neue Technologien in der Verwaltung ein.

Der Hamburger Senat versucht, neue Technologien schneller einzusetzen. 
(Foto: Liggraphy 2, Pixabay)

Hamburg, 16.01.2024: Als erste Verwaltung in Deutschland hat die Freie und Hansestadt Hamburg eine Experimentierklausel in ihre Vergaberichtlinie aufgenommen. Diese trat am 1. Januar '24 in Kraft und ermöglicht es, bei einem Auftragswert von bis zu 100.000,- € nur ein Unternehmen zur Abgabe eines Angebotes aufzufordern. Voraussetzung ist, dass die städtische Venture-Client-Einheit "GovTecHH" an dem Vergabeverfahren beteiligt ist und der Auftragsgegenstand den Einsatz neuer Technologien zur Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung zum Inhalt hat.
Die im Amt IT und Digitalisierung der Senatskanzlei angesiedelte Einheit "GovTecHH" wird im Zusammenhang mit der Experimentierklausel auch an der Vertragsanbahnung und -verhandlung zur Erprobung vornehmlich digitaler Lösungen beteiligt sein. Derzeit erprobt Hamburg in einer Reihe von Pilotprojekten innovative Digital-Produkte. Eine Vielzahl davon wird bereits durch "GovTecHH" begleitet. Ein Beispiel ist die bedarfsorientierte Verteilung von Ladesäulen für E-Autos. Die Haushaltsgrundsätze von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit sollen dabei auch weiterhin beachtet werden.
Die Experimentierklausel für GovTech soll als Alster und Elbe dafür sorgen, dass neue Technologien beim Einsatz in der städtischen Verwaltung schneller erprobt werden können. Die verwaltungseigene Venture-Client-Einheit hat dazu nach eigenen Worten bereits eine eigene Marktexpertise und ein Netzwerk möglicher Lösungsanbieter aufgebaut. Das Netzwerk soll ermöglichen, dass passende Kooperationspartner für Problemlösungen in der Hamburger Verwaltung schneller gefunden und engagiert werden können.
Der für Hamburg verantwortliche Digital-Staatsrat Jan Pörksen erklärte: „Hamburg als moderne Verwaltung setzt auf innovative Technologien. Mit der Experimentierklausel schaffen wir einen neuen Weg bei der Beauftragung von Unternehmen, die es ermöglicht, schnell belastbare Praxiserfahrung zu sammeln. So können wir angemessen auf rasante Entwicklungen im Bereich Government Technology reagieren.“
2022 hatte die Freie und Hansestadt Hamburg die Venture-Client-Einheit "GovTecHH" ins Leben gerufen, um durch die Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen, insbesondere Startups, die Beschaffung innovativer Lösungen am Markt zu intensivieren. "GovTecHH" identifiziert Probleme in den Fachbereichen, sucht nach passenden Lösungen am Markt und prüft diese auf die Umsetzbarkeit. Im Anschluss begleitet "GovTecHH" die jeweiligen Fachbereiche bei der Kooperation mit dem technischen Umsetzungspartner.
Die Entscheidung für eine Experimentierklausel in Hamburg basiert auch auf den Ergebnissen der Arbeitsgruppe „Verwaltung & externe Innovatoren/Startups“ des bundesweit aktiven IT-Planungsrates. Unter dem Vorsitz Hamburgs plädierte die Arbeitsgruppe in ihrem Abschlussbericht im Oktober 2021 für vereinfachte Beschaffungswege zur zügigen Erprobung neuartiger Lösungen.
Weitere Informationen zu "GovTecHH" gibt es auf den Seiten des Hamburger Senats.
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Hamburger Verwaltung testet KI-Sprachmodell mit Luminous von Aleph Alpha.

In der Hamburger Verwaltung will man wissen, wie GPT-Modelle funktionieren.
(Foto: Matheus Bartelli, Pexels)

Hamburg, 10.01.2024: Die Verwaltung der Freien und Hansestadt testet bis zum Monatsende ein eigenes, internes KI-Sprachmodell namens "LLMoin". Der Chatbot basiert auf dem in Deutschland entwickelten und gehosteten Sprachmodell "Luminous" von "Aleph Alpha". Frontend- und Datenverarbeitung wurden eigens für Hamburg entwickelt. Den rund 100 Testern stehen vier verschiedene Funktionen zur Verfügung:
Die Beamten können sich nun KI-basiert lange Texte in Sekundenschnelle zusammenfassen, bei der Informations-Recherche und bei der Texterstellung unterstützen lassen. Im Expertenmodus können Tester nach dem Vorbild von "ChatGPT" ohne weitere Einstellungsmöglichkeiten frei über selbst definierte „Prompts“ (Eingabebefehle) mit dem System interagieren.
Essenziell für einen langfristigen Erfolg ist, dass Mitarbeiter generell an die Interaktion mit Sprachmodellen herangeführt werden. Zu diesem Zweck wurde unter anderem ein "Prompt-a-thon" in Kooperation mit der Universität Hamburg im Rahmen einer verwaltungsinternen Tagung erprobt. Bei dem Format konnten Beamte und Angestellte der Stadt nach einer Einführung zuvor definierte Problemstellungen mithilfe von "ChatGPT" lösen.
Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Stadt Hamburg erläutert: „Mit LLMoin kommen wir in der Schlüsseltechnologie der Large Language Models von der Theorie in die Praxis und sammeln frühzeitig wertvolle Erfahrungen zur Anwendbarkeit in der Verwaltung. Was wir im Rahmen dieses Projektes lernen, wird uns helfen, unser zukünftiges Handeln in diesem Feld an den tatsächlichen Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszurichten.
An dem Ende November '23 gestarteten Live-Projekt nehmen Beamte und Angestellte der Senatskanzlei, der Behörden für Finanzen, Inneres, Justiz und Wirtschaft sowie des Landesbetriebs LGV und des Welcome Centers teil. Die Kosten von gut 100.000,- € werden aus dem "InnoTechHH"-Fonds der Stadt getragen.
Weitere Informationen zum "InnoTecHH"-Fonds gibt es auf den Seiten der Senatskanzlei. 
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Helmut-Schmidt-Universität bekommt innovatives 5G-Campus-Netz für die Forschung.

Mit Hilfe des 5G-Campus-Netz können an der HSU autonome Roboter getestet werden.
(Foto: Foto: Kevin Tebbe/HSU)

Hamburg, 28.11.2023: Die Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr in Hamburg betreibt jetzt ein eigenes 5G-Campus-Mobilfunknetz. Das Netz versorgt Projekte des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr mit leistungsstarkem Mobilfunk über 5G-Standalone (5G SA). Partner aus Wissenschaft und Industrie werden das innovative 5G-Testfeld zur Erprobung digitaler Anwendungen ebenfalls nutzen.
Mit dem 5G-Campus-Netz erforscht die HSU unter anderem die drahtlose Vernetzung industrieller Produktions- und Geschäftsprozesse. Untersucht wird dabei das Zusammenspiel der Echtzeit-Vernetzung von Sensoren, Aktoren und cyberphysikalischen Systemen. Dabei kommen ebenfalls Cloud Computing und Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Im Fokus stehen Anwendungen aus den Bereichen Automatisierungstechnik & Logistik, autonom agierende Roboter, Drohnenabwehrsysteme sowie 5G-basierte Safety- und Security-Anwendungen.
Mit der Netztechnik von Ericsson und dem Campus-Netz der Deutschen Telekom schaffen wir beste Vorrausetzungen für den Innovationstransfer zwischen Forschung und Praxis“, so Prof. Gerd Scholl, Inhaber des Lehrstuhls für Elektrische Messtechnik an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. „Im Testfeld entwickeln Wissenschaft und Industrie unter realen Bedingungen neue Produkte, Anwendungen sowie Geschäftsmodelle auf Basis von 5G.
An der HSU setzt die "Telekom" ein „Campus-Netz Private“ ein. Hierfür hat das Unternehmen auf dem Universitätsgelände sechs Indoor-Antennen installiert. Zwei weitere Micro-Sendestationen wurden im Außenbereich aufgebaut. Das 5G-Campus-Netz funktioniert getrennt vom öffentlichen Mobilfunknetz. 
Die gesamte Infrastruktur - von den Antennen über die aktive Systemtechnik, Gateways bis hin zum Netzwerkserver - befindet sich auf dem Gelände der HSU. Dadurch bleibt der gesamte Datenverkehr im lokalen Campus-Netz. Das geschlossene System zeichnet sich durch eine hohe Daten- und Ausfallsicherheit aus. Durch eine redundante Architektur des lokalen Kernnetzes funktioniert das Netz auch bei einer Unterbrechung zum cloudbasierten Management-Portal weiter.
Die lokale Anbindung der Universität ermöglicht eine besonders schnelle Verarbeitung der Daten. Die kurzen Wege der eigenständigen 5G-Architektur unterstützen datenintensive Anwendungen mit ultrakurzer Reaktionszeit im Millisekunden-Bereich. 
Besonderheit: Erstmals ist ein Teil des 5G-Kernnetzes direkt mit der 5G Device and Network Testing (DNT) Platform von "Ericsson" in Düsseldorf verbunden. Damit profitiert das Campus-Netz von den neuesten Weiterentwicklungen des Netzausrüsters – noch vor der offiziellen Markteinführung. Forscher können so die neuesten Netzfunktionen testen.
Die Partner wollen zunächst drei Jahre zusammenarbeiten und in Zukunft auch die 5G-Millimeterwellen-Technologie (5G mmWaves) erproben. Hierbei kommt das Frequenzspektrum im Bereich 26 Gigahertz zum Einsatz. Es wird von der Bundesnetzagentur direkt Interessenten zugeteilt und ermöglicht hohe Datenraten. Die Nutzung ist derzeit nur für lokale Anwendungen erlaubt.
Mit dem Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw) verfügt die HSU über umfängliche Expertisen im Bereich digitaler Technologien. 
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Hamburg führt seit 25 Jahren ein digitales Baumkataster.

Ein Blick auf das Baumkataster der Freien und Hansestadt Hamburg.
(Grafik: Landesbetrieb LGV Hamburg/Screenshot: HANSEVALLEY)

Hamburg, 15.11.2023: Die Freie und Hansestadt hat seit nunmehr 25 Jahren ein digitales Baumregister. Das Online-Baumkataster wurde im Jahr 2016 als Internetportal für interessierte Hamburger veröffentlicht, ist aber weit darüber hinaus auf großes Interesse gestoßen. Es kann ohne Anmeldung frei genutzt werden und ist selbsterklärend. Mit einem Klick gibt es Informationen zu jedem ausgewählten Baum.
In Hamburg gibt es rund 227.000 Straßenbäume. Für jeden Baum sind im Hamburger Kataster digitale Daten zu Standort, Baumart, Pflanzjahr, zum Kronendurchmesser und Stammumfang hinterlegt. Dazu werden Daten zum Zustand der Bäume erhoben. Bei den jährlichen Kontrollen durch die Gartenbauabteilungen der sieben Bezirke werden die Bäume auf ihre Verkehrssicherheit, Krankheiten und Schädlinge (z. B. Kastanienkomplexerkrankung, holzzerstörende Pilze) oder auch Schäden wie Totholz untersucht.
Die Daten werden vor Ort in einen sogenannten Pencomputer eingegeben, so dass sie in der Datenbank des Hamburger Baumkatasters jederzeit abrufbar sind. Somit gibt es für jeden Straßenbaum eine Art Patientenakte. Das Baumkataster ist das zentrale Steuerungselement für das Stadtbaummanagement der Stadt, zum Beispiel bei der Verkehrssicherheit, Baumpflege, Budgetplanung, dem Baumschutz auf Baustellen oder auch dem Ulmen-Monitoring.
Umweltsenator Jens Kerstan: "Was wir damals innovativ angestoßen haben, ist bis heute nicht nur ein unverzichtbares Arbeitsinstrument, sondern auch für viele Hamburgerinnen und Hamburger eine sehr beliebte, aufschlussreiche Informationsquelle. Mit dem Online-Baumkataster haben wir für jeden einzelnen Baum an unseren Straßen quasi ein öffentlich zugängliches Register mit digitaler Karte geschaffen, wo Informationen vom Zeitpunkt der Pflanzung an bis zur Größe der Baumkrone abrufbar sind.
Das Hamburger Baumkataster ist hier abrufbar

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Bund finanziert Hamburger Pilot-Projekt für Roboter-Shuttles mit 26 Mio. Euro.

Noch hoffen alle Partner von "Alike" bis 2026 ein funktionierendes System hinzubekommen.
Foto: Hochbahn

Hamburg: In der Hansestadt haben am Montag d. W. (23.10.2023) die grün geführte Verkehrsbehörde von Senator Anjes Tjarks, die städtische "Hochbahn" sowie "VW" mit seiner Sammeltaxi-Tochter "Moia", den Fahrzeugbauer "Benteler" mit "Holon" und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein Pilotprojekt zur Einführung von autonomen Sammeltaxis an Alster und Elbe gestartet.
Mit Übergabe eines Checks über gut 26 Mio. € von FDP-Bundesverkehrsminister Volker Wissing an das neu gegründete Konsortium "Alike" unter Führung der "Hochbahn" haben die beteiligten Partner bis Oktober 2026 drei Jahre Zeit, den Start für einen serienmäßigen Betrieb von autonomen Sammelbussen rund um die Alster zu organisieren. Zunächst müssen sich die Partner jedoch einen Projektplan entwickeln.
Mit einem Gesamtvolumen von 52 Mio. € inkl. Steuergelder des Bundes soll bis 2026 ein fertiges System aus Software, Genehmigungen und selbst fahrenden Robotaxis auf die Straße gestellt werden. Ab 2025 soll bereits ein Ridepooling-Dienst mit Passagieren und 20 autonomen Fahrzeugen der Stufe 4 in Echtzeit laufen. Der rot-grüne Senat beteiligt sich über die "Hochbahn" mit rd. 20 % bzw. gut 5 Mio. €. am Projekt.
Künftig werden in der zweitgrößten Stadt Deutschlands zwei autonome Kleinbusse mit künstlicher Intelligenz des US-Anbieters "Mobileye" selbstfahrend unterwegs sein: Zum einen ein aufgerüsteter "ID Buzz" von "Volkswagen" aus Hannover mit autonomem Betriebssystem von "Apex AI" aus dem Silicon Valley, zum anderen ein neu entwickelter Kabinenroller namens "Holon Mover" des Salzburger Automobil-Zulieferers "Benteler".
Christian Senger, "Volkswagen"-Entwicklungsvorstand für autonomes Fahren mit Nutzfahrzeugen erläuterte die Technologie in den künftig eingesetzten "VW ID Buzz AD"-Kleinbussen: "Unsere Fahrzeuge nutzen Kameras, Radare und Lidare sowie Hochleistungsrechner. Auf dieser Basis entsteht eine der menschlichen Wahrnehmung überlegene 360°-Umfelderkennung für sichere Fahrbefehle."
"Moia"-CEO Sascha Meyer erklärte vor Kurzem auf einem Mobilitäts-Kongress von "Auto Motor Sport", worauf es beim Aufbau einer autonomen Ridepooling-Flotte ankommen: Danach geht es allem um die Sicherheit im Straßenverkehr und für die Passagiere, gefolgt von einer hoch automatisierten Betriebsleitung und einem skalierbaren Geschäftsmodell. Dahinter stehen u. a. ein ausgefeiltes Passagier-Management sowie automatisierte Fahrgast-Assistenzsysteme.
"Holon Mover"- und "VW ID Buzz" sollen künftig im Rahmen des ÖPNV unter dem Dach des "HVV" über die "Switch"- und die "Moia"-App genutzt werden können. Das Pilotprojekt wird von der Forschungs-Universität "KIT" begleitet. Die Wissenschaftler sollen herausfinden, ob und inwieweit autonome Sammelfahrdienste von den Hamburgern angenommen oder abgelehnt werden. Die "VW"-Konzerntochter "Moia" testet seit September 2021 den Betrieb autonomer Kleinbusse in München, seit Juli dieses Jahres auch in Hamburg.
In einer achtseitigen Pressemitteilung feierten die Beteiligten des Projekts "Alike" noch vor Inbetriebnahme des ersten autonomen Sammeltaxis das millionenschwere Projekt als vermeintliche Sensation: FDP-Verkehrsminister Volker Wissing jubelte: "Ich freue mich, dass wir in Hamburg eine mutigen und innovativen Partner gefunden haben." Sein grüner Hamburger Amtskollege Anjes Tjarks schwadronierte in Zeiten überfüllter oder ausgefallener Busse und Bahnen: "So wird der ÖPNV der Zukunft noch komfortabler, nachhaltiger und effizienter."
Beim künftigen Arbeitgeber von Hochbahn-Chef Hendrik Falk - der "BVG" - wird in Berlins Nord-Westen bereits für 9,5 Mio. € getestet, wie autonome Sammel-Busse ab 2030 im Serienbetrieb im gesamten Stadtgebiet laufen können. Während das Hamburger Vorgänger-Projekts "Heat" in der Hafencity kaum Fahrgäste animierte, konnte die "BVG" mit drei Projekten auf den Geländen der Universitätsmedizin "Charité" und des "Virchow-Klinikums" sowie auf der "See-Meile" in Alt-Tegel über fünf Jahre mit insgesamt 10 Shuttles rd. 50.000 Fahrgäste begeistern.
Nach einer Studie im Auftrag der Verkehrsbehörde braucht es bis zu 10.000 Shuttle, um den von SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher ausgerufenen "Fünf-Minuten-Takt" bis 2030 in Hamburg umsetzen zu können, und damit jedem Hamburger in allen Stadtteilen innerhalb von fünf Minuten ein Angebot für Bus und Bahn bieten zu können. Auf Grund von Personalkosten und Fahrkräftemangel kann dies nur mit autonomen Robotaxis erreicht werden.
Das Interview mit "Moia"-CEO Sascha Meyer zur Zukunft der autonomen Mobiliät in Großstädten ist auf "YouTube" veröffentlicht. Die vollständige Meldung der "Hochbahn" über acht Seiten kann im Presseportal des Bus- und Bahnanbieters nachgelesen werden.
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Hamburger Bürgerfest zum Tag der deutschen Einheit mit zahlreichen Highlights zur Digitalisierung.

Hamburg feiert den Tag der deutschen Einheit 2023 rund um die Binnenalster.
Foto: Senatskanzlei Hamburg

Hamburg, 29.09.2023 *Aktualisierung+Korrektur*: Die Freie und Hansestadt ist in diesem Jahr Gastgeber für den Tag der Deutschen Einheit mit Festakt und Bürgerfest. Während 1.300 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am 3. Oktober d. J. in der Elbphilharmonie den offiziellen Festakt begehen, erwartet zehntausende Hamburger und Besucher rund um die Binnenalster ein Bürgerfest unter dem Leitmotto "Horizonte öffnen" mit zahlreichen digitalen und technischen Highlights.
  • Am Gänsemarkt laden am 2. und 3. Oktober '23 in drei Aktionszelten im Rahmen eines "Young Future Lab" Stiftungen und Initiativen die Besucher ganztags zu Präsentationen, Diskussionen und Demonstrationen rund um die Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit ein.

  • In unmittelbarer Nähe am Jungfernstieg/Neuer Jungfernstieg stellt der Hamburger Senat unter Regie des Amts für IT und Digitalisierung zusammen mit seinen Landesbetrieben und Kooperationspartnern "Hamburg digital" für die Verwaltung vor.

  • Auf dem Ballindamm Höhe Getrudenstraße bieten Hamburger Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen eine spannende Leistungsschau zu aktuellen Projekten mit digitalen und virtuellen Technologien.
Hier stellen wir eine Auswahl des Programms zu Digitalthemen vor:
"YOUNG FUTURE LAB"
2. und 3. OKTOBER 2023, 10.00-23.00 Uhr, Gänsemarkt

Montag, 2. Oktober 2023 (in chronologischer Reihenfolge):
Mo, 02.10.23, 10-13 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 2:

Mo, 02.10.23, 10.30 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 1:
Mo, 02.10.23, 12.30 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 1:
Mo, 02.10.23, 16.45 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 2:
Mo, 02.10.23, 17.45 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 2:
Mo, 02.10.23, 20.15 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 1:
Dienstag, 3. Oktober 2023 (in chronologischer Reihenfolge):
Di, 03.10.23, 10.15 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 3:
Di, 03.10.23, 11.30 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 3:
Di, 03.10.23, 12.00 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 2:
Di, 03.10.23, 14.00 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 2:
Di, 03.10.23, 14.45 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 1:
Di, 03.10.23, 18.15 Uhr, Gänsemarkt, "Young Future Lab", Zelt 2:

Das gesamte Programm im Rahmen des "Young Future Lab" auf dem Gänsemarkt sowie ein Live-Stream am 2. und 3. Oktober kann hier aufgerufen werden. 

"HAMBURG DIGITAL"
2. und 3. OKTOBER 2023, 10.00-19.00 Uhr, Jungfernstieg/Neuer Jungfernstieg

An beiden Tagen bietet der Hamburger Senat im Eventbereich "Hamburg digital" am Jungfernstieg Ecke Neuer Jungfernstieg u. a. folgende digitale Aktivitäten der Hansestadt (in alphabetischer Reihenfolge):
Einen Überblick zu "Hamburg Digital" auf dem Bürgerfest mit Details zu den vorgestellten Projekten zum Tag der Deutschen Einheit gibt es hier.
"FORSCHUNG & WISSENSCHAFT"
2. und 3. OKTOBER 2023, 10.00-19.00 Uhr, Ballindamm Höhe Gertrudenstraße

Auf dem Ballindamm Höhe Getrudenstraße gibt es im Bereich Vereine & Institutionen am Stand A20 eine große Leistungsschau Hamburger Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit einer Auswahl spannender Technologie-Projekte (in alphabetischer Reihenfolge):
  • Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY: Ein Kugellinearbeschleuniger, mit dem Besucher eine Kugel auf Höchstgeschwindigkeit bringen können.
  • European XFEL: Mit einer "Oculus Do"-Virtual-Reality-Brille tauchen Standbesucher in das Licht der Zukunft und einen über 3 km langen Tunnel des Forschungsgeländes in 360 Grad ein.
  • Universitätsklinikum UKE: KI-Prognoseprogramm, das kritische Zustände bei Patienten mit schweren Hirnerkrankungen bis zu 24 Stunden im Voraus erkennen kann.
Die vorgestellten Events und Projekte sind eine Auswahl mit Schwerpunkt auf digitale Themen. Das gesamte Programm zum Bürgerfest mit allen Aktionsbereichen und Themenschwerpunkten kann hier chronologisch und thematisch durchsucht werden. Zudem gibt es online eine interaktive Karte aller Bereiche des Bürgerfestes rund um die Binnenalster.
HANSEVALLEY wird eine Reihe von Präsentationen und Diskussionen zu Digitalthemen vor Ort auf dem Gänsemarkt und am Jungfernstieg begleiten. 
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Hamburger Senat investiert in Digitalisierung der Verwaltung mit künstlicher Intelligenz.

Künstliche Intelligenz zieht immer mehr in die Verwaltung ein.
(Foto: Tara Winstead, Pexels)

Hamburg, 15.09.2023: Der rot-grüne Senat der Hansestadt hat ein Förderprogramm zur Modernisierung seiner Verwaltung mit Unterstützung digitaler Technologien aufgelegt. In den Jahren 2023 und 2024 stehen jeweils vier Millionen Euro Haushaltsmittel für digitale Projekte im Rahmen des "InnoTechFonds" zur Verfügung. Bisher wurden 75 digitale Ideen aus zwölf Behörden eingereicht - einschl. Projektideen für den Einsatz künstlicher Intelligenz in Hamburger Behörden.
Die Ideen werden nach zu erwartendem Nutzen, praktischer Machbarkeit und zu berücksichtigen Datenschutz hin überprüft. Im ersten guten halben Jahr wurden bereits 15 Ideen für die Umsetzung ausgesucht. Aktuelles Beispiel ist die Entwicklung intelligenter Algorithmen für die Katalogisierung von Bildern in Archiven. Eine Projektidee aus der Hamburger Kulturbehörde.
Für die Bußgeldstelle beim Einwohner-Zentralamt der Innenbehörde soll ein KI-Chatbot entwickelt werden. Er soll wiederkehrende Fragen von Hamburgern schnell und einfach per Textchat beantworten. So werden die Mitarbeiter in der Verwaltung von routinemäßigen Anfragen und Auskünften entlastet und können sich mehr um die Bearbeitung konkreter Fälle kümmern.
Behörden übergreifend erproben die Mitarbeiter des zuständigen Amts für IT und Digitalisierung der Senatskanzlei ein Large Language Model (LLM), vergleichbar Google Bard oder ChatGPT. Mit dem Text-Assistenten können nach erfolgreicher Probephase routinemäßige Textarbeiten teilautomatisiert und zugleich sicher erledigt werden können. Im Test sollen Mitarbeiter in Gruppen Texte mit Hilfe der KI zusammenfassen, erstellen und Recherchen durchführen.
Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Freien und Hansestadt Hamburg, erklärte zur Veröffentlichung der ersten Halbjahreszahlen: „Mit dem InnoTecHH Fonds wollen wir den Nutzen von KI für die Verwaltung schnell erlebbar machen und gleichzeitig Erfahrungen für eine langfristige Strategie sammeln. Damit bleiben wir auf der Höhe der Zeit und können den technologischen Fortschritt umgehend zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger einsetzen.
Die Digitalisierungsexperten aus dem Amt ITD der Senatskanzlei erwarten mit den im Rahmen des "InnoTech Fonds" umgesetzten Projekten, perspektivisch Verwaltungsaufgaben mit geringerem händischem Aufwand und so in kürzerer Zeit wirtschaftlicher erledigen zu können. Durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz können zudem auch ganz neue Bereiche digital unterstützt werden. Grundsätzlich erwarten die IT-Experten, die neuen digitalen Anwendungen langfristig und in vielen Behörden einsetzen zu können.
Der Hamburger "InnoTechFonds" wird im Rahmen der KI-Landeskonferenz für Schleswig-Holstein am 28. September d. J. in Flensburg einer breiten Fachöffentlichkeit vorgestellt. Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Hamburger Senatskanzlei

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Neue Zukunftskoalition stärkt Handelskammer den Rücken für Zukunftsmilliarde und Innovationsstandort Hamburg.



Hamburg, 07.02.2023: Mit einem "Dreisprung" soll die Freie und Hansestadt Hamburg zu einem der international führenden Innovationsstandorte aufsteigen. Das forderte der Präses der Handelskammer Hamburg - Prof. Norbert Aust - im Rahmen der traditionellen Jahresschlussversammlung der "Vereinigung Eines Ehrbaren Kaufmanns" (VEEK) am 30. Dezember '22 vor rd. 1.100 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im Börsensaal der IHK. 

Mit der Veröffentlichung eines rd. 60 Seiten starken Standpunkte-Papiers zum Einsatz von Zukunftstechnologien für Hamburg mit Unterstützung einer durch den Kammer-Präses geforderten "Zukunftsmilliarde", von Sonderinnovationszonen und einem Innovationsbudget im Hamburger Haushalt bekommen die Forderungen der größten Wirtschaftsvertretung im Norden jetzt eine Eigendynamik. Chefredakteur Thomas Keup fasst die aktuelle Entwicklung der vergangenen Tage zusammen.

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Niedersächsischer Roboter-Hersteller zieht auf die Veddel nach Hamburg.

Wo früher der Oryza Reis produziert wurde, werden nun Roboter hergestellt.
Foto: Family Value

Hamburg, 31.01.2023: Der niedersächsische Robotik-Hersteller "EK Robotics" zieht mit seinen 250 Experten in einen Neubau am Peute Dock auf der Veddel. Der Spezialist für Transport-Roboter zieht aus Rosengarten/Nenndorf in 7.100 qm Büro- und rd. 3.200 qm Produktions- und Forschungshallen ein - nur 1.000 Meter vom künftigen "Elbtower" entfernt.
Neben dem neuen Produktstionsstandort und der Hauptverwaltung von "EK Robtics" gibt es auf dem 17.000 qm großen Hightech-Areal am Oberwerder Damm Büros für weitere gut 150 Mitarbeiter und 10.000 qm freie Produktionsflächen. 15 Monate nach dem ersten Spatenstich wurde am 26. Januar '23 das Richtfest für den künftigen Gewerbestandort gefeiert.
EK Robotics ist einer der führenden Hersteller für Fahrerlose Transportsysteme (FTS) in der sehr schnell wachsenden Transportrobotik-Branche. Der Markt wächst und wir mit ihm. Mit unserem neuen und deutlich größeren Hauptquartier wollen wir diesem Wachstum in geeigneter Weise begegnen und unsere weitere Internationalisierung bis hin zum Ausbau einer globalen Präsenz unterstützen", erläutert Andreas Böttner, CEO von "EK Robotics".
"Die Ansiedlung moderner Schlüsseltechnologien ist wichtig und wurde durch ideale Bedingungen am Standort möglich, wie beispielsweise die Nähe zum Hafen, gute Verkehrsanbindung, Kundennähe und nicht zuletzt der hohen Arbeitsplatzattraktivität“, so Georg Prinz zu Salm-Salm, Partner beim Immobilienentwickler "Family Value".
Die Entwicklungspläne für den neuen Gewerbe- und Bürokomplex am Peute Hafen unweit der Elbbrücken wurden von der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority und der Wirtschaftsförderung "Hamburg Invest" unterstützt. Das Gewerbegrundstück auf der Veddel lag bis 2019 brach und wurde dann vom Projektentwickler "Family Value" gekauft.
Weitere Informationen gibt es auf der Projektseite unter peute-dock.de.
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Hamburger Senat startet GovTech-Campus zur Digitalisierung der Verwaltung.

Mit einem GovTech Campus setzt Hamburg auf externe Expertise.
Foto: HANSEVALLEY

Hamburg, 18.01.2023: Der Senat der Hansestadt und der öffentliche IT-Dienstleister für Hamburg - "Dataport" - werden an der Alster eine zentrale Anlaufstelle für die Entwicklung von Software für die Verwaltung einrichten. Der "GovTech Campus" ist nach Berlin und Frankfurt/Main der Dritte seiner Art und wird zusammen mit dem Verein "GovTech Campus Deutschland" errichtet. Dieser wurde in Berlin gegründet und wird von Hessens Digitalstaatssekretär und CIO Patrick Burghardt geleitet.
In dem neuen Campus sollen sich künftig Innovationsmanager und Softwareentwickler der Hamburger Verwaltung und des IT-Dienstleisters "Dataport" mit interessierten Experten von Hochschulen, spezialisierten Tech-Companies und Tech-Startups vernetzen. Dabei fördert der "GovTech Campus" die Zusammenarbeit der Bereiche IT, Recht und öffentliche Auftragsvergabe im Interesse der Digitalisierung der Verwaltung.
Torsten Koß, Vorstand Digitale Transformation bei Dataport, erklärte: "Start-ups der Technologieszene und wir als öffentlicher IT-Dienstleister brauchen einen Ort, an dem wir gemeinsam genau daran arbeiten und die digitale Transformation der Verwaltung vorantreiben. Mit den geplanten Räumlichkeiten entstehen hervorragende Bedingungen für praxisnahe und tragfähige Innovationspartnerschaften mit der GovTech-Szene."
"Dataport will seinerseits vor allem das Thema "Cloud" im neuen Hamburger Tech-Hub fördert, da es eine der Technologiegrundlagen für die digitale Verwaltung von Morgen sein werde. Die neue Einrichtung wird regional vom Leiter der Startup-Unit "GovTecHH" im Amt für IT und Digitalisierung betreut. Das zu Beginn 2022 ins Leben gerufene Projekt bietet einen zentralen Anlaufpunkt für Behörden, Bezirksämter und Landesbetriebe Hamburgs, um mit Startups zusammenarbeiten zu können. Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Stadt Hamburg und Leiter des Amtes für IT und Digitalisierung erklärte: 
Als Gründungsmitglied des GovTech Campus Deutschland e. V. sehen wir in der Kooperation mit Start-ups und externen Innovatoren große Potenziale für die Modernisierung der Verwaltung. Mit dem regionalen Campus sind wir bestrebt diese Potenziale mit dem GovTech Campus Deutschland e. V. zu heben und gemeinsam mit der GovTech-Szene durch gezielte Projekte einen nachhaltigen Nutzen für die Digitalisierung und Modernisierung der Hamburger Verwaltung zu schaffen.
Weitere Informationen gibt es auf der Landingpage des "GovTecHH Campus" und bei der "Startup-Unit GovTechHH".
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Handelskammer fordert vom Hamburger Senat Zukunftsmilliarde für Innovationsförderung.


Nach 2 Jahrewn Corona-Pause bekam der Senat wieder die Leviten gelesen.
Foto: Facebook/HK Hamburg

Hamburg, 02.01.2023: Mit einem "Dreisprung" soll die Freie und Hansestadt zu einem der international führenden Innovationsstandorte aufsteigen. Das forderte der Präses der Handelskammer Hamburg Prof. Norbert Aust im Rahmen der traditionellen Jahresschlussversammlung der "Vereinigung Eines Ehrbaren Kaufmanns" (VEEK) am Freitag (30.12.2022) vor rd. 1.100 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im Börsensaal der IHK.
Hintergrund sind u. a. die im bundesweiten Vergleich unterdurchschnittlichen Investitionen in die staatlichen Hamburger Hochschulen, ihre Lehrkräfte sowie geringe Zahlen bei den Patentanmeldungen. Norbert Aust erklärte zur aktuellen Forderung gegenüber dem rot-grünen Senat: "Derzeit ist die Innovationslandschaft in Hamburg zwar vielfältig, aber unübersichtlich. Überall mitzuspielen, das reicht nicht für die absolute Weltspitze." Die Innovationspolitik müsse sich auf die besonderen und bereits vorhandenen Stärken konzentrieren.
Im Mittelpunkt steht ein Milliarden-schwerer Sonderetat für Innovationsförderung, den SPD und Grüne aus den Gewinnen der städtischen Beteiligungen einrichten sollen. Mit der "Zukunftsmilliarde" sollen Investitionen in besonders chancenreiche Technologien unterstützt werden. Dies sollte zentral von einer Behörde gemanagt werden, und nicht auf verschiedenen Ressorts wie Wirtschaft und Wissenschaft aufgeteilt werden.
Als Beispiel für eine mögliche Finanzierungsquelle nannte der Handelskammer-Präses die erwartete Milliarden-Ausschüttung der Hapag-Lloyd AG an den Senat als größten Anteilseigner mit 37 % Aktienbeteiligung. Zugleich wies Aust die in Hamburg übliche Umverteilung aus bestehenden Töpfen öffentlich zurück.
Mit Sonderinnovationszonen soll die Geschwindigkeit der Entwicklung neuer Technologien erhöht werden. An den Standorten sollen u. a. staatliche Regularien eingeschränkt werden, damit Startups, etablierte Firmen und Forschungseinrichtungen Technologien gemeinsam ausprobieren und zur Marktreife bringen können. Hier helfen beschleunigte Genehmigungsverfahren, eine gemeinsame Infrastruktur zur Forschung, vergünstigte Gewerbeflächen und Steuervergünstigungen im Zusammenspiel.
Als Beispiel für einen erfolgversprechenden Forschungs- und Innovationsstandort an Alster und Elbe nannte der Präses die im Bau befindliche "Science City Bahrenfeld" mit der Helmholtz-Einrichtung "DESY" - dem Deutsches Elektronen-Synchrotron. International hob Nobert Aust Sonderwirtschaftszonen als Vergleich heraus, mit denen verschiedene Länder weltweit ihren Handel angekurbelt hätten.
Als Basis für die Innovationsförderung in der Freien und Hansestadt sieht die Handelskammer mit ihrem Präses allem voran die Konzentration auf erfolgversprechende Technologien, wie die autonome Mobilität z. B. in den Bereichen Sammel-Fahrdienste, LKW-Verkehre und im Bahn-Betrieb, die Medikamentenforschung rund um mRNA-Impfstoffe, der Einsatz grünen Wasserstoffes sowie künstliche Intelligenz. Bei KI hat Hamburg nach HANSEVALLEY vorliegenden Informationen besonderen Nachholbedarf.
Der Kammer-Präsident kritisierte im Kontext öffentlicher Aktivitäten zur Innovationsförderung die Arbeit der Hamburger Wirtschaftsförderung "Hamburg Invest": "Die Hamburg Marketing-Gesellschaft muss Technologie, Wissenschaft und Innovation endlich viel stärker als bisher in den Blick nehmen." Damit hob Aust u. a. auf den bisherigen Schwerpunkt der reinen Flächenvermarktung ab, ohne Impulse für Neuansiedlungen zu schaffen.
Als weiteren Dorn im Auge sieht die Handelskammer Hamburg zunehmend die Entwicklung staatlich finanzierter Branchencluster. Grund: Die Politik stelle die Cluster als repräsentative Wirtschaftsvertretungen dar, die durch die Finanzierung seitens des Senats aber die offizielle Politik der Regierung vertreten würden. Aust wörtlich: "Interessenvertretung der Wirtschaft ist und bleibt Aufgabe von Kammern und Verbänden – aus guten Gründen!" Wie die Handelskammer Hamburg den Widerspruch zur Beteiligung an den städtisch finanzierten Clustern "Finanzplatz Hamburg" und "Gesundheitswirtschaft Hamburg" auflösen will, blieb Aust schuldig.
Die Aufzeichnung der VEEK-Jahresversammlung kann auf den Seiten der Handelskammer angeschaut werden. Die Reden des scheidenden VEEK-Vorsitzenden Gunter Mengers und des Handelskammer-Präses Norbert Aust können hier heruntergeladen werden.
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Hamburger Senat digitalisiert händische Abläufe mit Software-Robotern.

Die Hamburger Verwaltung hat Software-Roboter als Mitarbeiter.
Screenshot: YouTube/Hamburger Senat

Hamburg, 18.10.2022: Mit Robotic Process Automation setzt der Hamburger Senat auf eine fortschrittliche Technologie für die Automatisierung der Verwaltung. RPA bietet die Möglichkeit, nicht vollständig digitale Prozesse durch Softwareroboter automatisiert bearbeiten zu lassen. Dies erleichtert den Arbeitsalltag der Verwaltungsmitarbeiter und schafft Freiräume für andere Aufgaben.
Seit Mitte 2021 sind die ersten Roboter im Betrieb. Darüber hinaus werden kontinuierlich weitere Automatisierungsideen entwickelt und neue Softwareroboter eingesetzt. Nach einem Jahr Laufzeit sind bisher insgesamt 5 Softwareroboter im Einsatz. Im Rahmen eines Projekts konnte das Amt für IT und Digitalisierung in Kooperation mit Dataport für das Zentrum für Personaldienste einen bislang vollständig manuellen noch papierbasierten Prozess digitalisieren und automatisieren. Der Roboter verrichtet jede Nacht seinen Dienst und kümmert sich um Bankrückläufer aus den Gehaltszahlungen. 
Sebastian Lindhof, Geschäftsführer des Zentrums für Personaldienste: „Der Softwareroboter lernt die Vorgehensweise einmalig von unseren Fachbereichen und führt die Routineaufgaben anschließend erheblich schneller und fehlerfrei durch. Unsere Kundinnen und Kunden bekommen dadurch die Informationen noch früher und verlässlicher und die Fachleute im ZPD können die gewonnene Zeit in andere, interessantere Themen investieren – eine gute Sache für alle Beteiligten!
Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Stadt Hamburg: „Wir können Prozesse in kürzester Zeit automatisieren und damit den Arbeitsalltag in der Verwaltung attraktiver und effizienter gestalten. Da die Ideen und Vorschläge von den Mitarbeitenden selbst eingereicht werden, wissen wir, dass die Roboter genau dort zum Einsatz kommen, wo sie gebraucht werden. Eine starke Kombination, um Digitalisierung in der Verwaltung voranzutreiben.
Einen ausführlichen Beitrag zum Thema gibt es auf dem Senatsportal "Hamburg Digital".

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Erster kassenloser Biomarkt öffnet in Hamburg seine Pforten.

Am Eppendorfer Baum öffnet der erst kassenlose Biomarkt.
Foto: Instagram/Hoody Eppendorf

Hamburg, 25.08.2022: Heute eröffnet in Eppendorf der erste kassenlose Supermarkt in Hamburg. Der Bio-Lebensmittelmarkt names "Hoody" am Eppendorfer Baum 11 funktioniert nach dem Vorbild amerikanischer "Amazon Go"-Märkte ohne eine eigene Kassenzone. Hinter dem kassenlosen Bioladen stecken im gesamten Objekt angebrachte Kameras und intelligente Computer-Vision-Technologie.
Damit werden eingepackte Lebensmittel dem eingecheckten Kunden zugeordnet und über seine Markt-App abgerechnet. Die eingesetzte Technik soll datenschutzkonform sein, so die Gründer. Zur Sicherheit und für Rückfragen wird es in dem fast rund um die Uhr geöffneten Lebensmittelgeschäft auch weiterhin Mitarbeiter geben, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ein Community-Manager soll den Kunden die Angst nehmen und mit benachbarten Händlern Kontakte aufbauen.
Hinter dem Biomarkt mit App steht das nach eigenen Worten als Startup gegründete Jungunternehmen "Autonomo". Hinter dem Unternehmen steht wiederum der ehemalige Chef der über Jahre defizitären "Metro"-Verbrauchermarktkette "Real" und Ex-"Roland Berger"-Berater Pradeep Vallat. "Autonomo" beschäftigt nach eigenen Angaben aktuell rd. 30 Mitarbeiter. In den kommenden Monaten sollen weitere "Hoody"-Biomärkte in Deutschland folgen.
Ähnliche Konzepte mit kassenlosen Supermärkten betreiben u. a. "ALDI" in London, "Lidl" in Heilbronn und "Rewe" in Köln. 
Einen ausführlichen Beitrag gibt es u. a. bei den Kollegen des "Handelsblatts".
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Hamburger Krankenhäuser bekommen 92 Mio. € für die Digitalisierung.

Das Kinderkrankenhaus in Altona bekommt 2 Mio. € zur Digitalisierung.
Foto: Kinderkrankenhaus Altona

Hamburg, 23.08.2022: Um die Hamburger Krankenhäuser zukunftsfähig zu machen, investieren der Bund und die Stadt Hamburg im Rahmen des "Krankenhauszukunftsfonds" zusätzlich zur normalen Finanzierung weitere 92 Mio. €. Sie werden für den Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie die IT- und Cybersicherung der Kliniken verwendet.
Zusammen mit dem Eigenanteil der Krankenhausträger stehen insgesamt 110 Mio. € zur Verfügung. Insgesamt wurden von der Sozialbehörde rd. 100 Förderbescheide an die Hamburger Krankenhäuser überreicht. Gefördert werden Maßnahmen in elf Bereichen, wie etwa Investitionen in moderne Notfallkapazitäten, IT-Sicherheit, Patientenportale sowie digitales Medikationsmanagement.
Ein Schwerpunkt liegt in der Etablierung von digitalen Systemen, um die für die Pflege- und Behandlungsdokumentation eingesetzte Zeit zu reduzieren – Zeit, die auf der anderen Seite in die Behandlung und Pflege der Patientinnen und Patienten investiert werden sollte. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Einrichtung von Patientenportalen, die ein digitales Aufnahme- und Entlassmanagement ermöglichen. 
Rund 2 Mio. aus dem Fonds erhält das Altonaer Kinderkrankenhaus, unter anderem für Investitionen in die IT-Sicherheit und ein digitales Medikationsmanagement, so die Gesundheitsbehörde. Senatorin Melanie Leonhard stellt am Freitag im Kinderkrankenhaus die lokale Förderung vor.
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Hamburg rutscht im bundesweiten Bildungsranking auf Platz 4 ab.

Hamburg rutscht jetzt auch bei der Bildung deutlich an.
Grafik: Institut der Deutschen Wirtschaft

Hamburg, 18.08.2022: Die Freie und Hansestadt ist im bundesweiten BIldungsranking auf den vierten Platz abgerutscht. Die Elbmetropole wurde im aktuellen "Bildungsranking" der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" der Arbeitgeberverbände von Thüringen überholt. Spitzenreiter sind wie in den Vorjahren Bayern und Sachsen.
Bei der Schulqualität liegt die rot-grün regierte Hansestadt nur auf Platz 14 von 16. Bei der Bildungsarmut schafft es die von SPD-Schulsenator Thies Rabe regierte Bildungsbehörde nur auf Platz 13 von 16. Auch bei der Integration ausländischer Schüler versagt der Tschentscher-Senat mit Platz 12 von 16.
Die aktuelle Studie bringt auf den Punkt:  Naturwissenschaftlichen Kompetenzen der Hamburger Schüler sind vergleichsweise gering, Jugendliche erreichten in Naturwissenschaften und Mathematik nicht einmal die Mindeststandards. Dazu gibt es in Hamburg einen engen Zusammenhang von sozialer Herkunft, finanziellen Möglichkeiten der Eltern und dem Bildungserfolg.
Die Familienunternehmer in der Metropolregion Hamburg warnen vor einem zunehmenden Qualitätsverlust, insbesondere im Bereich der Digitalisierung. Regionalvorsitzender Henning Fehrmann erklärt: „Bei der digitalen Bildung herrscht eine große Dissonanz. Zwar erreicht Hamburg bei der Ausstattung der Schulen mit schnellem WLAN den besten Wert aller Bundesländer, liegt aber gleichzeitig beim täglichen Einsatz digitaler Medien im Schulunterricht auf dem letzten Platz."
Der Familienunternehmer weiter: "Dabei bereitet deren Einsatz nicht nur auf die neue Arbeitswelt vor, sondern kann auch Lernergebnisse verbessern und individuelles Lernen ermöglichen. Offenbar fehlen an vielen Hamburger Schulen aber bislang Konzepte, um digitale Technologien didaktisch sinnvoll einzusetzen.
Fehrmann sieht es als bildungspolitisches Ziel, die Lehrer besser beim Einsatz digitaler Medien zu unterstützen: „Das bedeutet zum Beispiel, die digitale Technik systematisch in die Aus- und Weiterbildung des Schulpersonals zu integrieren. Nur dann können digitale Unterrichtskonzepte, Kommunikationstools und KI-basierte Lernprogramme effektiv genutzt werden. Hier müssen die Lehrer auch Eigeninitiative zeigen und sich gegenseitig unterstützen."
Für die jährliche Studie werden statistische Daten ausgewertet, z. B. wie viel Geld ein Land pro Schüler ausgibt und wie das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern ist und wie hoch der Anteil jüngerer Lehrer ist. Dazu kommen Schul- und Azubi-Abbrecherquoten und Forschungsausgaben an den Hochschulen fließen sowie Ergebnisse aus Vergleichstests zum Leistungsstand von Schülern.
Die gesamte Auswertung des "Bildungsmonitors 2021" kann hier abgerufen werden.
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Wirtschaftsmetropole Hamburg droht laut IVH-Studie industriellen Anschluss zu verlieren.
Hamburger Senatoren feiern das "Berlin-Hamburg-Ding", statt Industriepolitik zu machen.
Foto: Instagram/Andreas Dressel

Hamburg, 20.06.2022: Der renommierte norddeutsche Volkswirt Prof. Henning Vöpel warnt in einer aktuellen Studie für den Industrieverband Hamburg - "IVH" - vor einem Bedeutungsverlust Hamburgs als größtem deutschen Industriestandort, vor einem damit verbundenen Wohlstandsverlust der Hamburger und einem langfristigen Wegbruch des Wirtschaftsstandortes - vergleichbar mit dem ehemaligen Kohle- und Stahlrevier Ruhrgebiet oder der ehemaligen Automobilmetropole Detroit in den USA. Hamburg ist laut der Studie nicht schnell genug in der Transformation, zu blauäugig bei den Dimensionen des Wandels und nicht konsequent genug im Handeln ("too little, too late").
Auf Grund der Corona-Krise, des Ukraine-Kriegs und den verbundenen Umbrüchen werden Megatrends wie Digitalisierung und Dekarbonisierung beschleunigt. Durch die technologische Disruption werden bestehende Märkte, Geschäftsmodelle und Vermögenswerte plötzlich und radikal ersetzt. Der Standortwettbewerb um neue Wachstumsmärkte und Zukunftsindustrien verlagert sich, so die Studie. Hier gelten Brandenburg mit dem neuen "Tesla"-Werk, Heide in Holstein mit einer "Northvolt"-Batteriefabrik sowie Magdeburg mit einer "Intel"-Chipfabrik als handfeste Beispiele für den industriellen Umbruch.
Beschleuniger des Negativstrends in Hamburg ist laut "IVH" eine fehlende, zukunftsfähige Industriestrategie - basierend auf den vier entscheidenden Zukunftstrends Digitalisierung und Dekarbonisierung sowie Demografiewandel und Deglobalisierung. Eine gefährliche "Vermögensillusion" und eine kleinteilige "Schaufensterpolitik" haben zu Bequemlichkeit und Sorglosigkeit der Kaufmannsstadt geführt, so die wirtschaftspolitische Analyse.
Andere Experten sprechen von einem "selbstreferenzierenden System" der Hansestadt, das wirtschaftliche Umbrüche außerhalb der Stadtgrenzen schlicht ignoriere. Die Politik habe sich in der Vergangenheit vor allem auf den Sieg bei Wahlen mit Themen wie Wohnungsbau und "Verkehrswende" konzentriert und die "Vermögensillusion" damit befeuert.
Henning Vöpel fordert eine ganzheitlich gedachte standortpolitische Strategie und eine umgehende Umsetzung, um den Wohlstand an Alster und Elbe zu retten. Die Zukunft des Hafens sei von der Transformation der Industrie aus zu betrachten, nicht umgekehrt. Der Hafen entwickelt dann automatisch eine industrielle, logistische und technologische Hubfunktion.
Es bedarf, so der Vorstand des Centrums für Europäische Politik, bis 2025 nachweisbare Erfolge bei der Ansiedlung neuer Unternehmen sowie der Gewinnung von Risikokapital und Talenten u. a. für die Entwicklung neuer, digitaler und nachhaltiger Industrien am Standort. Selbst wenn Hamburg heute beginnt, seine Industriepolitik aktiv zu verändern, werden die Effekte erst ab 2030 erkennbar wirken, so der Wissenschaftler. Ein Abwarten gemäß einer Handelskammer-/"Vision 2040" sei dagegen weitgehend erfolglos.
Der anerkannte Hamburger Experte fordert für den "IVH" die Umsetzung eines 5 Punkte umfassenden Sofortprogramms bis 2025. Dies umfasst die digital induzierten Maßnahmen
  • einen flächendeckenden Ausbau aller Hamburger Industriestandorte mit dem aktuellen 5G-Mobilfunk-Standard - u. a. zum Aufbau von Campusnetzen für eine digital-vernetzte Produktion
  • eine Fokussierung auf die fünf nachweislich zukunftsfähigen Hamburger Industriethemen
  • digital-vernetzte Lieferketten (z. B. Logistik 4.0)
  • Materialwirtschaft (vgl. DESY)
  • Antriebstechnologien (siehe "Airbus")
  • Energieproduktion (vgl. Projekt "NEW 4.0") und
  • Kreislaufwirtschaft (z. B. bei "Aurubis", HPA)
  • Steigerung der jährlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung von 2,2 % auf 5 % des Hamburger Inlandsprodukts durch
  • Ansiedlung neuer Hochtechnologie-Unternehmen mit hohem F+E-Volumen sowie
  • auskömmliche Finanzierung von Forschungseinrichtungen, wie der TU Hamburg

Dazu kommen die weiteren Schlüsselfaktoren, konkret

  • eine Steigerung der Produktion erneuerbarer Energien am Standort um 5 % pro Jahr und
  • 5 % mehr Industriefläche pro Jahr für digitale und klimafreundliche Industrien an Alster und Elbe.
Matthias Boxberger, Vorsitzender des Industrieverbands Hamburg, kommt auf den Punkt: "Ich bin in Sorge, ob es noch einen expliziten und proaktiven wirtschaftspolitischen Gestaltungswillen in der Senatspolitik gibt, der Hamburg in der Vergangenheit immer wieder vorangebracht hat. Hamburg muss mehr für seine industriepolitische Zukunft tun. Die Betriebe leisten dies Tag für Tag in ihren Wettbewerbsmärkten, die Stadt muss es wieder spürbar für den gesamten Standort tun.“
Der Autor der Studie, Prof. Henning Vöpel, stellt fest: "Wenn die Menschen in Hamburg im Jahr 2040 noch in Wohlstand und Prosperität leben sollen, darf Politik nicht erst in zehn Jahren, sondern muss jetzt – bis und für 2025 – handeln. Die letzten Krisen haben schonungslos offenbart, dass Hamburg bereits von der Substanz lebt. Eine technologisch-ökologische Erneuerung geht nur mit, nie gegen die Industrie, die im Mittelpunkt der gegenwärtigen Transformation steht und von der Politik entsprechend in den Blick genommen werden muss.“ 
Hintergrund für die Forderungen nach einer kurzfristigen Änderung der Industriepolitik: Hamburg belegt beim Wachstum unter den elf deutschen Metropolregionen den letzten Platz (siehe OECD-Studie, 2019). Die Freie und Hansestadt investiert privat und öffentlich lediglich 2,2 % des BIP in Forschung und Entwicklung - und liegt damit nur auf Platz 10 der 16 deutschen Bundesländer. Hamburg hat Chancen mehrfach nicht wahrgenommen, so ein entscheidender Kritikpunkt (vgl. OECD-Studie 2019, HWWI-Studie 2020).
Hamburg hat sich bislang nur auf den Hafen als Wirtschaftsmotor mit einst bis zu 150.000 verbundenen Arbeitsplätzen verlassen und let bereits von seiner Substanz, die bereits erodiert, so die Studie. Laut des "IT-Executive Clubs Hamburg" fehlen allein an Alster und Elbe tausende IT-Fachkräfte, um die zunehmenden Herausforderungen einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur und einem cybersicheren Datenaustausch der Wirtschaft bewältigen zu können.
Die aktuelle Studie des Industrieverbandes "IVH" kann hier heruntergeladen werden (PDF-Download). Die Leitlinien "Hamburg 2040" der Handelskammer sind hier zu finden. Die "regionale Innovationsstrategie des Senats" aus 2021 ist auf den Seiten der Wirtschaftsbehörde nachzulesen. (PDF-Download). 
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Telefonica und Ericsson haben für Dataport in Hamburg ein 5G-Campus-Netz aufgebaut.
Telefonica stellt in Hamburg für die Verwaltung ein 5G-Testnetz zur Verfügung.
Foto: Telefonica

Hamburg, 30.03.2022: Der Mobilfunk-Netzbetreiber "Telefonica" hat zusammen mit dem Netzwerk-Ausrüster "Ericsson" in Hamburg ein 5G-Campusnetz aufgebaut. Das spezielle Highspeed-Mobilfunknetz wird vom norddeutschen Rechenzentrumsbetreibers "Dataport" für Tests mobiler Datenanwendungen genutzt. Das "5G-Testlabor" ist das erste 5G-Standalone-Campusnetz seiner Art an Alster und Elbe.
Mit dem Highspeed-Netz können große Datenmengen mobil und sicher übertragen werden. Im Mittelpunkt stehen künftige Services für die Verwaltung sowie sensorbasierte Smart City-Anwendungen. "Dataport" stellt die geschlossene Forschungs- und Entwicklungsumgebung als "5G-Lab" Verwaltungen und Unternehmen für Tests zur Verfügung.
In einem ersten Test erprobt "Dataport" einen 5G-Anschluss mit hoher Datenrate an das Landesnetz. Damit soll herausgefunden werden, ob Schulen, Rathäuser oder Behördenstandorte schneller und günstiger mittels 5G angebunden werden können, statt mit Glasfaser.
"Dataport" gewährleistet als öffentlicher IT-Diensleister den Schutz der Testdaten, damit diese die Testumgebung nicht unbefugt verlassen können. Die deutsche Tochter des spanischen Mobilfunk-Netzbetreibers "Telefonica" unterstützt das Test-Lab weitergehend mit Beratungsleistungen zur Entwicklung von 5G-Anwendungen.
Karsten Pradel, Director B2B von "Telefónica": „In Hamburg haben wir mit unserem Technologiepartner Ericsson ein 5G-Campusnetz aufgebaut, in dem Dataport die praktische Nutzanwendung der Übertragungstechnik für die öffentliche Verwaltung testen kann."
Die vollständige Meldung ist u. a. bei "Dataport" nachzulesen. Weitergehende Informationen zum Thema Campus-Netze gibt es bei "Telefonica".
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Senat gibt Bankrott-Erklärung zur Finanzierung Hamburger Startups in der Seedphase ab.

Habe Idee, will wachsen, suche Kapital: In Hamburg funktioniert das nicht.
Foto: Tumisu, Pixabay

Hamburg, 07.03.2022: Offizielle Vertreter der Freien und Hansestadt Hamburg haben im Rahmen einer Diskussion zum Hamburger Innovations-Ökosystem am Donnerstag vergangener Woche (03.03.2022) eine Bankrott-Erklärung zur Finanzierung von Hamburger Startups in der Wachstumsphase abgegeben. Das Startup-Ökosystem an Alster und Elbe sei bei Wagniskapital-Finanzierungen in der Seed-Phase von 1 bis ca. 5 Mio. € "nicht wettbewerbsfähig" und ein "Valley of Death".
Johannes Berg, Geschäftsführer des vom Hamburger Senat co-finanzierten "Digital Hub Logistics Hamburg", lobte die Unterstützungsprogramme der landeseigenen IFB-Förderbank in der Gründungsphase mit "InnoRampUp" sowie dem "Innovationsstarter Fonds". Allerdings: "Die Stufe danach ist so ein Valley of Death glaube ich für viele, weil es in den Summen zwischen einer und fünf Millionen oft der Fall ist, wie auch wir das im Digital Hub mitbekommen, dass von Startups, die in den letzten zwei Jahren erfolgreich Runden geschlossen haben, die Geldgeber tatsächlich eher selten aus Hamburg kommen." Der Innovationsmanager auf den Punkt: "In diesem Bereich ist Hamburg nicht wettbewerbsfähig."
Der zuständige Leiter des Amts für Wirtschaft und Innovation der Hamburger Wirtschaftsbehörde, Lutz Birke, gab unumwunden zu, dass die Stadtverwaltung in Sachen Investments machtlos ist: "Wir haben in dem mittleren Segment eine riesen Baustelle in Hamburg, gerade im Vergleich zu München und auch zu Berlin." In Bezug auf die CDU-Forderung nach einem 500 Mio. €-Fonds für Startups winkte der Beamte ab: "Wir sind nicht die besseren Investoren von der öffentlichen Seite. Das müssen schon Private sein." Die Wirtschaftsbehörde von Senator Westhagemann sagte einen geplanten Innovations- und Wachstumsfonds mit 100 Mio. € einschl. 10 Mio. € städtischem Kapital nach rd. fünf Jahre Suche im September 2020 mit der Begründung Corona ab.
Der offizielle Innovationsmanager der Freien und Hansestadt adressierte als Lösungsansatz: "Was wir schon seit zwei Jahren machen ist, dass wir ein Investoren-Netzwerk begründet haben. Das finanzieren wir auch aus der Wirtschaftsbehörde heraus, wird von der IFB organisiert und gesteuert, wo wir eben auch in direkten Matching-Formaten und Veranstaltungen versuchen, Startups mit Investor/innen, VCs oder Familiy Offices zusammenzubekommen. Der Senat finanziert z. Zt. zwei hauptamtliche Beziehungsmanager sowie eine Eventmanagerin plus Werkstudentin, um Geldgeber auf mögliche Investments in Hamburg aufmerksam zu machen.
Birke kündigte eine neue Internetseite zur Vorstellung VC-suchender Startups an: "Wir müssen hier in Hamburg auch für die VCs die Sichtbarkeit erhöhen. Es gibt viele Startups, die Kapital suchen. Es gibt vielleicht auf der anderen Seite auch viele Business Angels oder auch Family Offices oder Privatmenschen, die sagen, 'ich möchte investieren'. Aber sie wissen nicht, was es alles gibt in Hamburg. Deshalb sind wir gerade dabei, eine Startupcity Hamburg-Plattform im Frühsommer an den Markt zu bringen, wo wir eine komplette Sichtbarkeit erzeugen vom Startup-Ökosystem."
Das regionale Ergebnis der Auskoppelung des "Deutschen Startup-Monitors 2022" zusammen mit der Unternehmensberatung "PwC" brachte für das vergangene Jahr zum Vorschein: Jungunternehmen im Wachstum haben an Alster und Elbe große Schwierigkeiten, für Ihre Expansionsphase die notwendige Finanzierung mit Risikokapital zu bekommen. Während bundesweit 20 % der zwischen Mai und Juni '21 befragten Startups Risikokapital bekamen, sind es nur 13 % der Hamburger Startups. 2020 lag die Finanzierung in Hamburg mit 22 % noch bei fast einem Viertel, bundesweit bei 30 % erfolgreichem Zugang zu Venture Capital.
Thorsten Dzulko, Standortleiter von "PwC" in Hamburg, sagte anlässlich der Vorstellung des Startup-Monitors für die Hansestadt: „Um die Region weiter zu einer Gründerhochburg auszubauen, kommt es jetzt darauf an, die Möglichkeiten zu Wachstumsfinanzierung signifikant zu verbessern. Eine gute Kapitalversorgung ist eine wichtige Voraussetzung, um ein Startup-Hotspot zu werden.“ Auch bei Corporate Venture Capital versagt die Wirtschaftsmetropole. Thorsten Dzulko: „Das kann ich nur schwer nachvollziehen – denn grundsätzlich ist in der Hansestadt ausreichend Kapital vorhanden und vor allem mittelständische Unternehmen könnten von Investments in passende Startups profitieren.“
Unter den 16 Bundesländern erreichte die Wirtschaftsmetropole laut "Startup-Barometer 2020-2021" der Unternehmensberatung "EY" in der Pandemie gerade einmal 81 Investments über 459 Mio. €. Damit rutscht die Hansestadt beim Kapital auf Platz 5 ab - hinter Berlin, Bayern, Baden-Württemberg und NRW. Thomas Prüver, Leiter des Förderprogramms "EY Startup" fasste zur Veröffentlichung des Berichts für die Jahre 2020/2021 zusammen: „Die wirklich großen Deals werden vor allem in Berlin und Bayern abgeschlossen. Für die anderen Startup-Standorte ist es hingegen schwer, da mitzuhalten. 
Die Hamburger konnten die Anzahl der Deals zwar von 46 auf 81 fast verdoppeln. Berlin zog mit einem Anstieg von 314 auf 421 Deals jedoch allen davon. Ähnlich sieht es beim Volumen aus: Hamburg wuchs von 140 auf 459 Mio. €. Die Spreemetropole kletterte jedoch von 3,6 Mrd. auf jetzt 10,5 Mrd. € Zufluss für die ansässige Startup-Szene.Prof. Götz Wiese, wirtschafts- und digitalpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in der Hamburgers Bürgerschaft, fasste anlässlich des Berichts im Januar d. J. zusammen: 
„Ich freue mich über den Anstieg der Finanzierungen junger Unternehmen in Hamburg. Zur Wahrheit gehört aber auch: Hamburg hat das Wachstum der Startups nicht nutzen können, um an Berlin und Bayern näher heranzurücken – im Gegenteil: In Berlin wird 20-mal so viel Kapital in Startups gesteckt wie in Hamburg. Dabei vergrößert sich der Rückstand Hamburgs in absoluten Zahlen deutlich. Gerade im Bereich technologiestarker Finanzunternehmen („Fintechs“) hinkt Hamburg weiterhin abgeschlagen hinterher: Hier ist Berlin 30-mal so stark."
Die gesamte Diskussion zum Innovations-Ökosystem Hamburg ist bei "YouTube" zu sehen. Die Hamburger Zahlen des "Deutschen Startup-Monitors" sind bei "PwC" veröffentlicht. Das "Startup-Barometer" 2020-2021 der Unternehmensberatung "EY" kann hier heruntergeladen werden. Die 25 deutschen Einhörner mit mehr als 1 Mrd. € Bewertung können bei den Kolllegen von "Gründerszene" im Detail nachgelesen werden.
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Hamburger Senat versagt bei Planung und Finanzierung der digitalen Stadt.
Der Rechnungshof gibt der Finanzbehörde wieder schlechte Noten.
Foto: HANSEVALLEY
Hamburg, 15.03.2022: Der Rechnungshof hat dem Hamburger Senat wie im Vorjahr nur bedingt bescheinigt, einen ordentlichen Haushalt zu führen. Rechnungshof-Präsident Stefan Schulz erklärte anlässlich der Vorstellung das Jahresberichts, dass der Jahresabschluss 2021 nur eingeschränkt Einblick in die tatsächlichen Verhältnisse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gibt. Hamburgs FDP-Chef Michael Kruse forderte den Senat auf, die Kritik der städtischen Rechnungsprüfer endlich ernstzunehmen.
Bei der Digitalisierung droht der Hamburger Senat vom Rest der Republik abgehangen zu werden, so Petra Ackmann vom Bund des Steuerzahler an der Elbe. Bis Ende d. J. müssen laut Online-Zugangsgesetz (OZG) 575 Behördenleistungen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene digital bereitgestellt werden. Für alle von Hamburg erarbeiteten und vom Bund bezahlten Programme und digitalen Dienste mussten bis Ende Juli '21 die Konzepte vorliegen, um die digitalen Dienste per Serviceportal und App bis Ende dieses Jahres am Start zu haben.
Das zuständige Amt für IT und Digitalisierung von CDO Christian Pfromm unter der Verantwortung der Senatskanzlei und SPD-Staatsrat Jan Pörcksen schaffte es für nicht ein einziges Programm, die Frist einzuhalten. Damit nicht genug: Der Hamburger Senat weiß weder, wie viel Geld für die Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes notwendig ist oder wie viel der Betrieb in den kommenden Jahren kosten wird. Damit sind - so der Rechnungshof - weder verlässliche Planungen möglich, noch eine Priorisierung angesichts knapper Kassen.
Im Bereich Digitalisierung führte der Landesrechnungshof im vergangenen Jahr Kontrollen in sechs konkreten Bereichen durch. Dabei wurden neben den generellen Problemen beim Online-Zugangsgesetz auch zahlreiche Einzelfälle zu Verwaltungsprogrammen festgestellt. Zu den Bereichen gehören die Digitalisierung der Hamburger Verwaltung, die Umsetzung der Strategie "Digitale Stadt", einzelne IT-Verfahren in den Behörden, IT-Programme in der Justizkasse, Smartphones bei der Polizei sowie das Sozialhilfe-Verfahren PROZOS
Eine ausführliche Meldung der Nachrichtenagentur "DPA" ist auf hamburg.de erschienen. Der aktuelle Bericht 2022 des Hamburger Rechnungshofes zum Jahr 2021 kann hier heruntergeladen werden. 
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Hamburger CDU stellt industriepolitische Agenda mit Digitalpaket vor.

Die Hansestadt braucht neue Impulse als Industriestandort.
Foto: HANSEVALLEY
Hamburg, 28.01.2022: Mit dem Ziel, die Industrie in Hamburg gezielt zu fördern, hat die CDU-Bürgerschaftsfraktion eine "Industriepolitische Agenda für Hamburg" vorgestellt. Damit wollen die Christdemokraten die politische Debatte um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Hamburg neu beleben. Die Partei hat die industriepolitische Agenda zusammen mit Unternehmen, Kammern und Verbänden entwickelt. Nach Ansicht der CDU setzt Wirtschaftssenator Westhagemann - abgesehen vom Thema Wasserstoff - keinerlei Kräfte frei. Vieles dauere zu lange. 
Zu den digitalpolitischen Zielen gehört die Forderung nach einem vollständig digitalen Vergabeprozess bei öffentlichen Aufträgen. In diesem Zusammenhang soll die gesamte Verwaltung konsequent digitalisiert werden, um der Industrie vernetzte Dienstleistungen anzubieten - inkl. Akten und Urkunden in Planungsprozessen. Durch die systematische Auswertung von Daten soll Hamburg der effizienteste Industriestandort Deutschlands werden. Dazu sollen die staatlichen Stellen verpflichtet werden, ihre Daten auch für private Zwecke zu teilen.
Zur Wirtschaftsförderung sollen Industrieflächen in Hamburg vollständig mit Breitband-Internet in Gigiabit-Geschwindigkeit ausgestattet werden, ebenso wie mit schnellem Mobilfunk, nach Möglichkeit in 5G-Qualität. Im Bereich Verkehr fordert die CDU eine digitale Verkehrsleitplanung über Stadtstraßen, Autobahnen und Bahnstrecken hinweg. Mit Hilfe der Digitalisierung sollen für Wirtschaft insgesamt neue Wertschöpfungspotenziale u. a. in Bezug auf die weiter fortschreitende Globalisierung der Wirtschaft erschlossen werden.
Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Fraktion: „Auch Industrie ist Hamburg! Die Wirtschaft in unserer Stadt muss industriell stark bleiben, Hamburg darf nicht reine Handels- und Dienstleistungsmetropole werden. Insofern gilt es, der Industrie – von Luftfahrt und Hafen über Maschinen- und Anlagenbau bis zu Zukunftstechnologien in Bereichen wie Energie, Digitalisierung, Gesundheitswirtschaft und verarbeitendem Gewerbe – verlässliche, geschäftsfördernde und international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen zu bieten."
Die Agenda der CDU kann hier heruntergeladen werden.
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Hamburg verpasst den Anschluss als Digitalstandort.
Hamburg - statt "führender IT-Standort" von Olaf Scholz nur IT-Mittelmaß.
Foto: SK Hamburg

Hamburg, 08.11.2021: Die bisherigen Bemühungen des rot-grünen Senats, Hamburg als Digitalstandort voranzutreiben, sind nicht mehr als gute Absichten, so der Landesverband Hamburg des CDU-"Wirtschaftsrats". Hamburg verliert weiter an Anschluss, kritisieren die Unternehmer an Alster und Elbe. Das enorme Potenzial, das die Stadt aufgrund bestehender Tech-Unternehmen und hoher Attraktivität des Standortes hat, bleibt ungenutzt. 
Als Beispiel nennen die Autoren der aktuellen Studie "Digitalwirtschaft in Hamburg" die mangelnde Förderung schnell wachsender Jungunternehmen an Alster und Elbe. Laut "EY Startup-Barometer" 2021 landet der einst zweitgrößte Startup-Standort Deutschlands bei der Finanzierung bundesweit mit 35 investierten Startups im 1. Halbjahr 2021 nur noch auf einem vierten Platz - gleichauf mit Baden-Württemberg. Neben Berlin (241 Investments) und München (118 Finanzierungen) liegt mittlerweile - wie beim "Deutschen Startup-Monitor" - mit 50 Investments NRW vor Hamburg.
Trotz der bundesweit drittgrößten Fintech-Szene mit großen Finanzierungsrunden bleibt Hamburg auch bei den Investitionen in Startups weit abgeschlagen und landet nur auf einem 7. Platz: Im 1. Halbjahr '21 konnten Berliner Startups 4,1 Mrd. € Risikokapital verbuchen und Gründungen in Bayern mit München 2,1 Mrd. €. Abgeschlagen folgen Baden-Württemberg mit Karlsruhe, der Rhein-Neckar-Region und Stuttgart mit 307 Mio. € sowie NRW mit Düsseldorf, Köln und dem Ruhrgebiet und 171 Mio. €. Noch vor Hamburg liegen Sachsen mit Leipzig bei 134 Mio. € und Hessen mit Frankfurt/Main bei 128 Mio. €.
Die Startup-Hauptstadt Berlin kann bei Finanzierungen in Jungunternehmen europaweit ihre Position auf einen sehr guten 3. Platz verbessern. Hamburg schafft es hier nicht einmal unter die Top Ten der bedeutendsten Startup-Standorte. Der Grund: Hamburger Startups haben laut Analyse des "Wirtschaftsrats" auf Grundlage des "EY"-Reports im vergangenen Jahr 15 % weniger Finanzierungsrunden abschließen können und 45 % des Volumens im Vergleich zum Jahr 2019 verloren, während andere Bundesländer auch im Corona-Jahr mehr Runden und höhere Summen für sich verbuchen konnten.
Die Experten der Landesfachkommission kritisieren u. a. die mangelnde Unterstützung der offiziell rd. 1.430 Startups durch den Hamburger Senat. Dazu gehört das Scheitern des geplanten 100 Mio. € großen "Innovations- und Wachstumsfonds" in Verantwortung der Förderbank "IFB" - 4,5 Jahre nach Beschluss der Hamburger Bürgerschaft. In der vergangenen Woche kündigte Niedersachsen seinerseits einen 100 Mio. €-Fonds für Startups mit 50 % Beteiligung der Wirtschaft an.
Die Internet-Experten im Kreis der Hamburger Unternehmerschaft sehen erhebliche Probleme auch außerhalb der Startup-Entwicklung Hamburgs: So fehlen rund um die Alster mind. 1.500 IT-Fachkräfte, so die Analyse der IT-Vereinigung "IT-Executive Club". Stattdessen baut "Google" in München seine Softwareentwicklung mit Ansiedlung des weltweiten Datenschutzzentrums und 1.500 neuen Arbeitsplätzen weiter aus. Der Streit um den "Digital-Campus Hammerbrooklyn" und eine fehlende Strategie für den Betrieb des Vorzeigeprojekts erschwert die Entwicklung Hamburgs als Digitalstandort, so die CDU-Fachleute.
Die Hamburger Wirtschaftsexperten gehen auch mit der Wissenschafts- und Forschungspolitik des Stadtstaates hart ins Gericht. Statt in den drei Jahren des Förderprogramms "Ahoi Digital" mit 32,9 Mio. € Budget - davon 13,6 Mio. € aus Hochschulmitteln - wie versprochen bis zu 35 Informatik-Professuren und 1.500 Studienplätze neu zu schaffen, droht den Hamburger Hochschulen ein drastischer Abbau von effektiv 240 Studienplätzen in IT-Fächern. Grund: Zahlreiche geplante Professuren konnten nicht rechtzeitig besetzt werden. Das Programm "Ahoi Digital" wurde Ende 2020 von der grünen Fegebank-Behörde ersatzlos gestrichen.
Peter F. Schmid, Vorsitzender der "Landesfachkomission Internet & Digitale Wirtschaft" sowie CEO des B2B-Plattformbetreibers "Visable“, fasst zusammen: „Hamburg bleibt trotz des pandemiebedingten Digitalisierungsschubs als Innovationsstandort weiter hinter Startup-Hochburgen wie München und Berlin zurück. Vielversprechende Initiativen zeigen jedoch das enorme Potenzial der Hansestadt, das es nun zu nutzen gilt.“
Der vollständige Bericht der Landesfachkommission "Internet & Digitale Wirtschaft" kann hier aus dem Internet geladen werden. Das "EY Startup-Barometer 2021" steht hier zum Download bereit. Hintergründe zur gescheiterten Landesinitiative "Ahoi Digital" gibt es im Hanse Digital Magazin HANSEVALLEY.

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Bundesamt erstellt digitalen Zwilling von Hamburg und der Metropolregion.
Hamburg und die Metropolregion werden zum 3D-Zwilling.
 Foto: MHH/Lorenz Siegel
Hamburg, 13.10.2021: Das Bundesamt für Karthografie und Geodäsie (BKG) hat in der vergangenen Woche damit begonnen, die Freie und Hansestadt sowie die Metropolregion Hamburg mit einem Messflugzeug auf einer Stecke von insg. 8.000 km² mit 3D-Aufnahmen zu scannen. Es sind die ersten Aufnahmen für einen digitalen Zwilling der norddeutschen Wirtschaftsmetropole und der Region im Rahmen der vollständigen 3D-Darstellung der Bundesrepublik.
Ziel der Aktivitäten ist ein „digitaler Zwilling“ für ganz Deutschland und damit ein digitales Abbild Deutschlands mit einer Auflösung von mind. 30 cm im gesamten Bundesgebiet. Mit dem Aufbau des "digitalen Zwillings" wird im kommenden Jahr begonnen, wenn das Demonstrationsprojekt abgeschlossen ist. Ein erster bundesweiter 3D-Datensatz ist für das Jahr 2024 geplant.
Es entsteht ein dreidimensionales Oberflächenmodell, in dem alle relevanten Objekte auf der Oberfläche enthalten sind – von Bäumen über Verkehrsampeln bis zu Hochhäusern. Das neue und vielseitige Werkzeug soll u. a. zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels eingesetzt werden. Es ermöglicht z. B. Simulationen im Kontext Umwelt, Sicherheit und Verkehr.
Das "BKG" ist eine Behörde des Bundesinnenministeriums. Es ist zentraler Dienstleister und Kompetenzzentrum für Geoinformation und geodätische Referenzsysteme. Das "BKG" befasst sich mit der Beobachtung sowie der Datenhaltung bis hin zur Analyse und Bereitstellung von Geodaten. Von der Arbeit des BKG profitieren insbesondere Bundeseinrichtungen, die öffentliche Verwaltung, Wirtschaft und die Wissenschaft.
Weitere Informationen gibt es auf dem Portal des "BKG".

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Smart City Hamburg meldet 10.000 aktive LoRaWAN-Sensoren.
Durch die LoRaWAN-Kooperation der Landesbetriebe wird Hamburg zur Smart City.
Grafik: Gerd Altmann, Pixabay

Hamburg, 11.08.2021: Auf der stadteigenen LoRaWAN-Plattform der Freien und Hansestadt, dem "ELEMENT IoT", sind nun über 10.000 Funksensoren verschiedener öffentlicher Nutzer - wie "Stromnetz Hamburg", "Gasnetz Hamburg" und "Hamburg Wasser" - installiert. Das für den Datentransport erforderliche LoRaWAN-Netzwerk wird in der Hansestadt durch über 60 Gateways bereitgestellt, die eine Netzverfügbarkeit von rd. 98 Prozent ermöglichen.
Die Hälfte der Sensoren wird für Multi Metering (z. B. das Auslesen von Energiemedien) und für den Einsatz in der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität bei Parksensoren eingesetzt. Bei der anderen Hälfte ist "Hamburg Wasser" mit 2.500 Schachtwasserzählern auf Basis von der LoRaWAN-Technik einer der großen Nutzer. "Gasnetz Hamburg" setzt die Technologie für Gasdruckregelanlagen und für das Energiemanagementportal ein. 
Der Vorteil liegt in dem einmaligen Aufbau eines gemeinsamen Netzwerkes, das jeder der acht Partner (darunter auch "Schulbau Hamburg", "Hamburg Verkehrsanlagen", "Stadtreinigung Hamburg", "Hamburger Hochbahn" und "Hamburg Energie") seine spezifischen Daten eigenständig und sicher übertragen kann.
Zahlreiche städtische Unternehmen arbeiten in Hamburg mit den verschiedenen Anwendungen am Aufbau einer LoRaWAN-Plattform ("Long Range Wide Area Network"). Dahhinter steht eine frei verfügbare Funk-Technik, die die Übertragung von Messwerten über weite Strecken und von schwer zugänglichen Orten ermöglicht. Die Technologie erfüllt höchste Anforderungen hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Sicherheit der Daten.
Weitere Information sind auf stromnetz-hamburg.de/lorawan zu finden. 
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Hamburger Senat verabschiedet Innovationsstrategie für Wirtschaft und Wissenschaft.


Im Vergleich der Nordländer ist es in Hamburg "Fünf vor Zwölf" bei Innovationen.
(Foto: Liggraphy, Pixabay)

Hamburg, 18.05.2021: Der rot-grüne Senat hat eine über 100-seitige Innovationsstrategie für die Freie und Hansestadt verabschiedet. Die noch nicht veröffentlichte Zukunftsplanung zu den fünf Schwerpunktbereichen 1. Gesundheit, 2. Klima und Energie, 3. Mobilität, 4. Data Science und Digitalisierung sowie 5. Materialwissenschaften und Neue Materialien soll die Voraussetzungen dafür schaffen, ein "starkes Commitment" für Innovation in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft rund um Alster und Elbe zu platzieren und Ideen zu neuen Geschäftsmodellen und sozialen Aspekten, zu Technologien und Prozessen sowie zu Produkten und Dienstleistungen "groß zu denken" und damit eine "mutige Innovationskultur" zu schaffen.
In Sachen digitaler Zukunftsinvestitionen hat der Senat mit einem "Sonderfonds Innovation" aus dem "Hamburg Wirtschaftsstabilisierungsprogramm - HWSP" bereits 10 Mio. € u. a. für einen aus der EU über 3+ Jahre zu 50 % mitfinanzierten "European Innovation Hub" mit dem Themenschwerpunkt Künstliche Intelligenz eingeplant. Im Kontext Startup-Förderung soll das wegen seiner Erfolglosigkeit in die Kritik geratene staatliche von "Hamburg Innovation" in Harburg gemanagte Programm "Beyourpilot" für Ausgründungen von Jungunternehmen und die "Startup-Unit" mit 1,5 Mitarbeitern bei der Wirtschaftsförderung "Hamburg Invest" fortgesetzt werden.
Neben einem europäischen Digital Innovation-Hub konzentriert sich der Hamburger Senat mit 35 Mio. € Förderung aus Corona-Mitteln auf einen "Tech-Hub" mit 10.000 Quadratmetern in der künftigen "Science City Bahrenfeld" - mit Schwerpunkten u. a. in Materialforschung und Medizintechnik. Ab 2025 sollen in den 60 % Laboren inkl. Shared Labs, Büros inkl. Open Spaces sowie Eventflächen Innovationen entwickelt und Unternehmen ausgegründet werden. Künstliche Intelligenz soll laut SPD-Finanzsenator Andreas Dressel auch im "Tech-Hub" in Nachbarschaft zur "DESY"-eigenen "Innovation Factory" II ein Thema sein.
Im Bereich der durch Brüssel zu 55% kofinanzierten "EFRE"-Programme will der Senat seinerseits weitere 29,6 Mio. € für die Förderprogramme der Förderbank IFB bereitstellen - u. a. für Verbundprojekte von Wissenschaft und Wirtschaft ("Profi Transfer Plus"), einen weiteren "Innovationsstarterfonds" und eine Fortsetzung von "Innostarter". Unter die Mittel fällt auch die Finanzierung des Zukunftsthemas Quantencomputing an den Hamburger Hochschulen. Bei der Wissenschaftsbehörde sollen 13 Mio. € für die Innovationsförderung in den Jahren 2021/2022 zur Verfügung stehen, u. a. für Personal-Scouting, "Seed-money-Facilities" und einen Transferpreis.
Im Bereich Forschung und Wissenschaft plant der Senat mit dem Geld außerdem, sogenannte Wissenschaftscluster zu schaffen. Diese sollen auf die fünf Innovationsthemen aufbauen. Dabei sollen Exzellenzthemen mit besonderem Transferpotenzial im Fokus stehen. Drumherum beabsichtigt die Landesregierung gemäß des "Cambrigde-Modells" wirtschaftliche Innovations-Ökosysteme mit Technologiezentren und Transfereinrichtungen, Tech-Startups sowie Unternehmensvertretungen einzurichten, z. B. in den Leitthemen Infektionsforschung (UKE) und Materialforschung (DESY). In den kommenden 2 Jahren stehen dafür aus den 13 Mio. € Innovationsmitteln rd. 3 Mio. € zur Verfügung. 
An der Erarbeitung der Innovationsstrategie für alle in Hamburg als relevant deklarierten Gesellschafts- und Zukunftsbereiche waren mehr als 300 Vertreter aus Hamburger Wirtschaft und Gesellschaft, Forschung und Wissenschaft sowie der Kultur beteiligt. Der Hamburger Senat hat die regionale Innovationsstrategie u. a. geschaffen, da diese Voraussetzung für die Inanspruchnahme von EU-Strukturfondsmitteln ist.
Die Senatoren für Finanzen und Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft sowie Kultur und Medien sowie der Chef der Senatskanzlei wollen sich einmal im Jahr über Innovationen und deren Finanzierung austauschen. Eine Begleitgruppe soll die Innovationsförderung konkretisieren, kontrollieren und messen. Zudem sollen Experten "nach Bedarf" Input für neue Entwicklungen liefern und den Senat sowie die Begleitgruppe beraten.
Eine Präsentation zur neuen Hamburger Innovationsstrategie kann auf den Internetseiten des Senats abgerufen werden. 
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HANSENEWS Nr. 2.000: 

Rot-Grüner Senat will Finanzplatz Hamburg mit 1,3 Mio. € modernisieren.

Die Hamburger Finanzbranche kann sich auf Millionen-Subventionen freuen.
Foto: HANSEVALLEY

Hamburg, 02.05.2021: Die rot-grüne Koalition der Hansestadt plant ein Millionen-schweres Wirtschaftscluster für die in den vergangenen Jahrzehnten durch Banken- und Finanzkrise, Digitalisierung, Umbau und Fusionen niedergegangene Finanzbranche. Die Regierungsfraktionen wollen dazu 1,3 Mio. € als Anschubfinanzierung aus dem Hamburger Wirtschafts-Stabilisierungsprogramm in die Themen Arbeitsplatz- und Standortsicherung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit investieren.

Dazu soll die Finanzbehörde zusammen mit Branchenvertretern, wie dem von der Handelskammer geführten und rd. 110 Mitgliedsunternehmen umfassenden Verein "Finanzplatz Hamburg" sowie ansässigen Banken, Sparkassen und Versicherungen einen Masterplan erarbeiten. "Der Masterplan Finanzwirtschaft soll nachhaltige, digitale, disruptive und innovative Technologien unterstützen, die ein zeitgemäßes Banking und moderne Finanzdienstleistungskonzepte fördern und hervorbringen", betonte die Grüne Sprecherin für Mittelstand, Handwerk, Wirtschaftsförderung und Cluster, Zohra Mojadeddi. 
Hansjörg Schmidt, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, erklärte: "Mit unserem Antrag wollen wir den Finanzdienstleistungssektor nachhaltig stärken und weiterentwickeln. Dazu gehört der Aufbau eines FinTech-Accelerators, der Hamburger Start-ups aus dem Finanzsektor eine optimale Infrastruktur und Unterstützung bieten soll und so das Innovationspotential am Finanzplatz hebt. Denn von einem starken Fintech-Standort profitiert die gesamte Finanzwirtschaft. Die Innovationen von heute sind die Arbeitsplätze von morgen."
Nach dem Scheitern des durch die Bürgerschaft beschlossenen und über 4,5 Jahre durch Rot-Grün geplanten "Innovations- und Wachstumsfonds" bringen die Senatsparteien nun erneut das Einwerben von Wagniskapital für Startups in Form eines Fonds einschl. Beteiligung der Stadt ins Spiel. Damit sollen vor allem Tech-Unternhemen in den Bereichen Life Science, Biotech, New Materials und KI gefördert werden. Dies soll die Hamburger Finanzwirtschaft "strategisch optimal für die Zukunft positionieren".
Hamburg gilt neben Frankfurt am Main mit rd. 10.000 Betrieben und 50.000 Beschäftigten ein bedeutender Finanzplatz in Deutschland zu sein. An Alster und Elbe sitzen die 1558 gegründete älteste Wertpapierbörse Deutschlands, mit "Berenberg" Deutschlands älteste Privatbank von 1590 und die größte deutsche Sparkasse "Haspa". In der Kaufmannsstadt wurden die "Commerzbank" und die "Vereins- und Westbank" als Teil der späteren "HVB" aus der Taufe gehoben.
Der Finanzplatz gründet auf der Handelsfinanzierung (Merchantbanking) sowie der Waren- und Transportversicherung von Handelsgütern am Hafen- und Handelsknotenpunkt Hamburg. Der Antrag der rot-grünen Koalition kann u. a. hier nachgelesen werden. Weitere Informationen zum Finanzstandort gibt es u. a. beim "Finanzplatz Hamburg". 

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Hamburg als einziges Nordland beim Wettbewerb der Startupstandorte vorn dabei.

Hamburg rutscht als Startupstandort auf Platz 5 immer weiter ab.
Grafik: Startupdetector

Hamburg/Berlin, 12.04.2021: Als einziges Bundesland im Norden kann sich Hamburg im Wettbewerb um Neugründungen zukunftsweisender Startups platzieren. Die Freie und Hansestadt liegt jedoch - im Gegensatz zu offiziellen Statements Hamburger Politiker - mit 23,5 Gründungen je 100.000 Einwohner nur auf einem mittlerweile abgeschlagenen zweiten Platz - hinter Berlin mit 35,6 Gründungen. Auch bei der absoluten Zahl von Neugründungen, der Schnelligkeit der Registergerichte und den Businessmodellen erreicht die Elbmetropole keinen Spitzenplatz im Wettbewerb mit Berlin, München und NRW.

Die norddeutsche Wirtschaftsmetropole verharrt mit 220 Gründungen im ersten Pandemiejahr weiterhin auf Platz Fünf - mit lediglich acht Startups mehr als 2019. Hier brillieren Berlin (681 Gründungen), Bayern (546 neue Startups), NRW (478 Jungunternehmen) sowie Baden-Württemberg (321 neue Firmen). Niedersachsen rangiert auf Platz Sieben mit 112 Gründungen, Schleswig-Holstein auf Platz Elf mit 45 Gründungen, Bremen mit 21 auf Platz 14 und Mecklenburg-Vorpommern auf Platz 15 mit 13 neuen Hoffnungsträgern.

Bei den Schwerpunkten neuer Startups in Ballungszentren liegt Hamburg mit 220 Gründungen auf einem dritten Platz - hinter Berlin mit 681 und München mit 352 Handelsregistereintragungen. Auf Hamburg folgen im Ranking Stuttgart mit 141, Köln mit 119 sowie Mannheim mit 101 Eintragungen. Unter den norddeutschen Großstädten kommt nur noch Hannover mit 48 Gründungen auf einen elften unter den ersten 20 Plätzen.

Bei der Verteilung der Businessmodelle junger, aufstrebender Unternehmen liegt Hamburg mit dem Saarland, Berlin und NRW bei einem stärkeren Schwerpunkt für Endverbaucher (B2C). Niedersächsische Jungunternehmen tendieren mit fast 60 % in Richtung B2B-Angebote, einen starken Geschäftskunden-Fokus gibt es bei Gründern in Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Lediglich in Sachsen-Anhalt ist der Fokus noch stärker auf B2B-Branchen gerichtet.

Bei der Dauer bis zur Eintragung junge Firmen in das Handelsregister glänzt unter den Nordländern nur Hamburg (Platz Drei mit 24 Tagen). Auch in MV (28 Tage/Platz 6) und SH (31,5 Tage/Platz 7) liegt man unter dem Bundesdurchschnitt von 33 Tagen. Weniger rühmlich unterwegs sind hier Bremen (35 Tage/Platz 10) und Niedersachsen (39,5 Tage/Platz 13). Sie rangieren im Mittelfeld zusammen mit den Startuphochburgen Berlin (37 Tage/Platz 11) und NRW (39 Tage/Platz 12). Spitzenreiter ist Montabaur (8 Tage/Platz 1). Unter den Schlusslichtern rangieren aus dem Norden Lübeck (48 Tage) und die niedersächsischen Städte Tostedt (49 Tage), Braunschweig, Hildesheim und Walsrode (jeweils 57 Tage).

Beim Frauenanteil unter den Mitgliedern der Geschäftsführung junger Firmen ist MV im Nord-Osten auf niedrigem Gesamtniveau der Spitzenreiter (Fünf von Acht Startups mit mind. einer Frau in der Geschäftsleitung), gefolgt von Bremen auf Platz Zwei (Fünf von 16) und Berlin auf Platz Drei (157 von 524). Mit Anteilen leicht über dem Bundesdurchschnitt (19 %) können auch Schleswig-Holstein auf Platz Fünf (10 von 35) und Hamburg auf Platz Sieben (43 von 177) mithalten. Schlusslicht der Länder auf Platz 16 ist hier Niedersachsen mit nur 16 von 96 Startups.

Neben der regionalen Heimat in Metropolen und Bundesländern, dem Schwerpunkt der Geschäftsmodelle und der Beteiligung von Gründerinnen spielt die Finanzierung der jungen, wachsenden Firmen eine wichtige Rolle. Im Jahr 2020 konnten mit Berlin 477 Startups, Bayern mit 369 und NRW mit 234 Startups drei der großen Startupstandorte auch die meisten Finanzierungsrunden für sich verbunden. Hamburg rangiert auf einem vierten Platz mit 141 finanzierten Startups in 2020. Lediglich Niedersachsen konnte mit 50 Finanzierungen auf Platz Acht mithalten, Mecklenburg-Vorpommern kommt auf niedriger Gesamtzahl an Startups auf 15 Finanzierungen (Platz 13), Bremen auf 12 Investments (Platz 15) und Schleswig-Holstein mit 11 Investitionen auf den letzten Platz.

Bei der Verteilung der Investoren ergibt sich im Ländervergleich im ersten Pandemiejahr ein ganz anderes Bild: In Mecklenburg-Vorpommern kommt nahezu jeder zweite investierte Euro von der staatlichen MBG Beteiligungsgesellschaft. Auch in Sachsen und Thüringen kommen große Anteile der Investitionen von den staatlichen Investmentarmen der Förderbanken. Die vier Nordländer Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg rangieren auf den Plätzen 11 bis 15 am Ende der staatlichen Finanzierer in Relation zu den Investments. Größter Finanzierer sind bundesweit Businessangel mit rd. 50 bis über 60 % der geschulterten Investitionen.

In 2020 wurden in Deutschland laut Auswertung der Handelsregistereinträge durch den "Startupdetector" insgesamt 2.857 Startups neu gegründet - 318 mehr als im Jahr zuvor. 1.690 Jungunternehmen erhielten trotz Pandemie eine Finanzierung. Die größten Investoren deutscher Startups waren im vergangenen Jahr 1. der High-Tech-Gründerfonds Bonn mit 66 Finanzierungen, 2. Atlantic Labs Berlin mit 37 Investitionen, 3. IBB Ventures der Berliner Förderbank mit 28 Runden, 4. Bayern Kapital München mit 28 Investments sowie der Technologiegründerfonds Sachsen in Leipzig mit 24 Beteiligungen.

Der gesamte Startup-Report für 2020 kann bei "Startupdetector" kostenlos abgerufen werden. 

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HANSESTATEMENT: Rot-Grün: Digitalstrategie? Echt jetzt?

Das Rathaus ist politischer Mittelpunkt der Freien und Hansestadt Hamburg.
Foto: HANSEVALLEY

Die Strategie "Digitale Stadt“ aus dem Jahr 2015 war eine auf Versuch und Irrtum basierende Reihe von Einzelmaßnahmen, deren gesamtstädtische Auswirkungen, nun ja, eher überschaubar waren. Kurz vor den Wahlen stümpert man 2020 erneut hektisch vor sich hin. Der Hinweis auf die Fortsetzung der 5 Jahre dauernden Versuchsreihe lässt nichts Gutes erahnen. Willkommen bei den - Zitat - "Digitalstrategischen Leitlinien für die kommenden Jahre" - vorgestellt von Hamburgs Erstem Wahlkämpfer Peter Tschentscher. Ein Hanse Digital Statement von Landeskorrespondent Gerd Kotoll.


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