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Erfolgreiche Zerschlagung von "DarkMarket". Illustration: Gerd Altmann, Pixabay |
Hannover, 13.01.2021: Der bislang offensichtlich weltweit größte illegale Marktplatz mit rund einer halben Million Usern und rund 2.400 Verkäufern im Darknet ist nach einer von der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg geführten Operation zusammen mit der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Montag zerschlagen worden.
Neben den Landeskriminalämtern aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz kooperierten die ZKI Oldenburg und die LZC Koblenz mit den amerikanischen Behörden FBI, DEA und IRS sowie der australischen, britischen, dänischen, schweizerischen, ukrainischen und moldawischen Polizei. Europol koordinierte die internationale Zusammenarbeit.
Der Betreiber der Plattform, ein 34-jähriger Mann aus Australien, konnte am Wochenende an der deutsch-dänischen Grenze festgenommen werden. In den Ländern Moldawien und Ukraine wurden im Rahmen der Razzia mehr als 20 Server beschlagnahmt. Nach Angaben der Ermittler wurde auf "DarkMarket" mit Drogen, Falschgeld, Kreditkartendaten, nicht registrierten SIM-Karten sowie Schadsoftware für Cyberattacken gehandelt.
Auf dem illegalen Marktplatz wurden nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft bis zur Schließung gut 320.000 Geschäfte im Gesamtwert von rd. 140 Mio. € abgewickelt. Nach Angaben der Ermittler wurden auf dem Marktplatz 4.650 Bitcoin sowie 12.800 Monero transferiert.
Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius sagte: "Ich freue mich sehr über diesen herausragenden Erfolg der Ermittlerinnen und Ermittler aus Oldenburg. Wenn die oft kleinteilige und von hoher fachlicher Expertise geprägte Arbeit der Polizei in einem derart undurchsichtigen und schwerkriminellen Feld wie dem Darknet letztendlich so einen durchschlagenden Erfolg hat, ist das ein beeindruckender Beleg für die Qualität des Personals und der Strukturen in unseren Polizeibehörden. Auch dieser Erfolg bestärkt uns in unserem konsequenten Weg, den wir mit der Einrichtung von sogenannten Taskforces zur Bekämpfung von Cybercrime beschritten haben."
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TeamDrive-Chef Detlef Schmuck warnt vor einer geheimen EU-Resolution. Foto: TeamDrive-Blog |
"Das wäre das Ende der Privatsphäre bei der digitalen Kommunikation", beurteilt der Hamburger Datensicherheitsexperte Detlef Schmuck das anstehende Verbot einer sicheren Verschlüsselung in der EU. Er bezieht sich auf den geheimen Entwurf einer geplanten Deklaration des EU-Ministerrats, nach der die Betreiber von Ende-zu-Ende-verschlüsselten Diensten gezwungen werden sollen, den Behörden Generalschlüssel zu allen Kundendaten zu übergeben.
Schmuck ist Gründer und Geschäftsführer des Hamburger Datendienstes "TeamDrive", der von der EU-Verordnung betroffen sein würde. Den Titel "Sicherheit durch Verschlüsselung und Sicherheit trotz Verschlüsselung" für den EU-Resolutionsentwurf bezeichnet der "TeamDrive"-Chef als "völlig irreführend". "Faktisch würde eine solche Resolution das Sicherheitsniveau in der EU dramatisch verschlechtern", erklärt Schmuck.
Er erläutert: "Dienste wie TeamDrive behalten überhaupt keine Schlüssel für Kundendaten. Daher können weder wir als Betreiber noch Behörden die Kundendaten entschlüsseln. Nur dadurch ist die Privatsphäre bei der digitalen Kommunikation gewährleistet."
Der Digitalunternehmer fordert die Bundesregierung auf, der Resolution sofort zu widersprechen, weil sie ansonsten laut aktueller Informationen schon in der 47. Kalenderwoche in der Ratsarbeitsgruppe zur Kooperation im nationalen Sicherheitsbereich beschlossen werden soll. Die Vorlage im Rat der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten ist demnach für den 25. November geplant.
Eine ausführliche Meldung ist im Presseportal nachzulesen. (Foto: Team Drive Blog)
Niedersachsen organisiert Cyber Security-Workshops für öffentliche Netze.
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Die Cyber-Bedrohungen wachsen mit der Corona-Krise weiter an. Foto: Michael Dziedicz, Unsplash |
Hannover, 20.10.2020: Das niedersächsische Innenministerium startet Workshops für mehr Cyber-Sicherheit in den Verwaltungsnetzen. Die Seminare richten sich an IT-Sicherheitsverantwortliche in der niedersächsischen Kommunalverwaltung und finden im Rahmen des europäischen Cyber Security Month (ECSM) statt.
Die Workshops zur Cyber-Sicherheit werden dabei durch das Computer Emergency Response Team beim Innenministerium durchgeführt. Das "N-CERT" besteht aus einer Gruppe Experten, die Bedrohungen und Angriffe auf IT-Systeme analysieren, bewerten und Hinweise zur Weiterentwicklung von IT-Sicherheitsmaßnahmen geben.
"Diese Veranstaltungen sind ein weiterer Baustein für mehr Sicherheit in den Netzen der Behörden. Die Angriffe von Cyberkriminellen auf die Netze der Kommunen und Landesbehörden entwickeln sich geradezu stündlich weiter und bedrohen die Cyber-Sicherheit und damit auch die Sicherheit der sensiblen persönlichen Daten der Bürgerinnen und Bürger", so Innenminister Boris Pistorius.
Die Workshop-Reihe findet in diesem Jahr als reine Online-Veranstaltung an mehreren Terminen vom 19. bis 26. Oktober statt und ergänzt damit die bisherigen Arbeitstreffen zwischen dem "N-CERT" und den Kommunen im Land. Eine ausführliche Meldung zum Thema gibt es im Portal der Landesregierung.
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HANSEPERSONALITY BSI-Präsident Arne Schönbohm: "Die Lage ist ernst!"
Cybercrime aus der Ukraine, rechtliche und politische Grenzen, wirtschaftliche Interessen von Ländern aus Osteuropa und Asien: Internetnetkriminalität ist in Deutschland angekommen. Wie reagiert die Politik? In der Bundesrepublik ermittelt bislang jedes Bundesland für sich, gibt es kaum Datenabgleich zwischen den Landeskriminalämtern.
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BSI-Präsident Arne Schönbohm (re) mit ITEC-Vorstand Raphael Vaino. Foto: HANSEVALLEY |
Mit dem nationalen Cybersicherheitszentrum und Kooperationen mit den Ländern will das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die Probleme anpacken. BSI-Präsident Arne Schönbohm ist Deutschlands Botschafter für Sicherheit im Internet. Am Dienstag war er im IT Executive Club Hamburg zu Gast. HANSEVALLEY hatte die Gelegenheit für ein exklusives Interview. Unser HANSEPERSONALITY ist BSI-Präsident Arne Schönbohm.
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HANSECRIME: Cybercrime - das vermeintliche Risiko fürs Unternehmen!?
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Dunkle Wolken über der Altstadt: Hamburg ist bedroht. Foto: HANSEVALLEY |
Mit dem Leiter der Zentralen LKA-Ansprechstelle Cybercrime Andreas Dondera haben wir im Cybercrime-Report vergangene Woche die Zahlen und Fakten auf den Tisch gelegt. Mit dem Präsidenten des Cyberabwehrzentrums BSI Arne Schönbohm haben wir am Sonntag im Cybercrime-Interview die Informationssicherheit diskutiert. Heute geht es um den Ernstfall der Fälle - und wie man aus der Opferrolle wieder rauskommt. Ein Hamburg Cybercrime Report.
HANSECRIME: Cybercrime an der Alster. Die Ermittlungen des "CSI ZAC".
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Das LKA der Hamburger Polizei kämpft gegen Cyber-Kriminalität. Foto: Staro1, Lizenz: CC BY SA 3.0 |
Hamburg, 22.08.2020: Der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik Arne Schönbohm referiert am 21. August 2018 vor 60 CIOs und IT-Strategen über die Gefahren durch Cyberkriminalität. Der Chef des BSI ist Gast des IT Executive Clubs, der Vereinigung Hamburger IT-Führungskräfte. Cybercrime ist an Alster und Elbe angekommen - und Top-Thema des Landeskriminalamtes. HANSEVALLEY hat mit dem Chef der Zentralen Ansprechstelle beim LKA gesprochen. Ein Hamburg Cybercrime Report.
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