"Alle 20, 30 Jahre braucht es einen großen Sprung, eine nächste Stufe der Rakete.
Ich möchte, dass wir Pioniere der Zukunft sind, dass wir Mut für die Zukunft machen ...
Die Kunst ist auch, die Zukunft im Blick zu haben."
Markus Söder, Ministerpräsident des Freistaates Bayern
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Bremen, Lübeck, Greifswald, Hamburg sowie Oldenburg und Osnabrück haben Chancen auf eine Zukunft mit Künstlicher Intelligenz. Foto: WFB Bremen |
Die für Wirtschaft, Arbeit und Häfen im Land Bremen zuständige Senatorin Kristina Vogt betonte gegenüber HANSEVALLEY: "Wir müssen unsere Kompetenzen in Norddeutschland bündeln". Die Spitzenpolitikerin pointierte: "Gemeinsam kommt man weiter." Bislang gibt es keine Zusammenarbeit der Nordländer bei Innovations- und Digitalisierungsthemen. Künftig soll mit einem gemeinsamen KI-Cluster im Norden ein besonderes Augenmerk auf der koordinierten Vergabe von Forschungsgeldern liegen.
Als Vorbild nannte die Bremer Wirtschaftssenatorin das abgestimmte Vorgehen bei der Förderung von Wasserstoffprojekten für eine umweltfreundliche Luftfahrt. Durch die Abstimmung der Luftfahrt-Standorte Bremen, Hamburg und Stade in Niedersachsen konnten die drei beteiligten Landesregierungen eine effektive Forschungsförderung gegenüber "Airbus" durchsetzen.
Die Verkündung einer gemeinsamen Digitalstrategie für den Hanseraum fand im Rahmen der Vorstellung der neuen "Bremen KI"-Strategie statt. Der rot-grün-rote Senat des Landes unterstützt den führenden KI-Standort an der Weser bis Mitte kommenden Jahres mit weiteren 900.000,- €. Damit stockt Bremen die KI-Förderung nach 3,1 Mio. € aus dem Bremen-Fonds für die Forschungsprojekte des DFKI an der Weser noch einmal auf.
Die 900.000,- € sollen als Grundlagenfinanzierung für die beiden KI-Transfer-Hubs im "Digital Hub Industry" an der Universität Bremen (für Großprojekte) und an der Hochschule Bremerhaven (für den KMU-Transfer) dienen. Ab Mitte kommenden Jahres sollen die Fördergelder durch Bundes- und Europamittel gehebelt werden - u. a. im Rahmen des EU-EFRE-Programms.
An den beiden Transfer-Zentren der Hochschulen in Bremen und Bremerhaven sind Showrooms für KI-Demonstrationen und Info-Veranstaltungen für die Öffentlichkeit geplant. Dazu kommt eine virtuelle Plattform für Videoevents, Weiterbildungen und Fördermaßnahmen.
Kristina Vogt erklärte: "KI ist ein wichtiger Motor der Wirtschaft im 21. Jahrhundert. Daraus ergibt sich ihre Bedeutung für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort und eine funktionierende Gesellschaft. Der Ausbau Bremens als KI-Standort steigert dessen Attraktivität für Unternehmen, schafft und sichert Arbeitsplätze und stärkt die ganze Region. Das Ziel unserer KI-Strategie ist es, das Know-how aus der bremischen Forschungslandschaft und den Unternehmen noch stärker zusammenzubringen."
Die neue Strategie mit den vier Schwerpunkten 1. Wirtschaft, 2. Wissenschaft, 3. Gesellschaft und 4. Qualifizierung wurde von mehr als 70 Beteiligten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Kammern, Gewerkschaften und Verwaltung in über einjähriger Abstimmung erarbeitet. Auf Senatsseite haben die beiden Ressorts für Wirtschaft und Wissenschaft die bereits Ende 2020 verabschiedete Strategie zu verantworten.
Aktuell arbeiten allein am DFKI-Standort Bremen mit den Forschungsschwerpunkten Robotik und Medizin rd. 200 Mitarbeiter. Mit Unterstützung der Corona-Mittel aus dem Bremen-Fonds sollen sie bis 2024 auf rd. 350 aufgestockt werden. Das KI-Engagement der beiden KI-Institute "IAI" und "TZI" an der Universität Bremen und des DFKI-Standorts mit den Instituten "AI-Center for Space Robotics" und "AI-Center for Health Care" haben bis heute allein Forschungsprojekte mit einem Volumen von rd. 500 Mio. € möglich gemacht. Bislang hat der Senat nach eigenen Angaben insgesamt 4,3 Mrd. € in den KI-Standort Bremen investiert - ergänzt durch Bundes- und Europamittel.
Die KI-Strategie "Bremen KI" für Bremen und Bremerhaven ist auf www.ki-in-bremen.de nachzulesen. Die Broschüre mit allen Details der Strategie gibt es hier als PDF-Download.
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Niedersachsen auf dem Weg in die digital-vernetzte Zukunft mit KI und Robotik. Foto: PxHere, Lizenz: CC0 |
Die Kommissionsmitglieder aus Demografie, Migration, Sozialforschung und Psychologie, Klimaforschung und Umweltsysteme, Stadt- und Raumplanung, Wirtschaft und Innovationen sowie Künstlicher Intelligenz und Robotik gehen in ihren Forderungen auf die Themen Demografie und Generationen, Zuwanderung und Diversität, Arbeit, Beschäftigung und Weiterbildung, Gesundheit und Pflege, Energie und Klimawandel, Agrar- und Ernährungswirtschaft, Mobilität sowie die digital relevanten Bereiche Forschung und Innovationen, Hightech-Strategie, Robotik und KI sowie der Digitalisierung ein.
Eine Kernforderung der seit Juli 2019 unter Vorsitz von Prof. Dietmar Harhoff vom Max-Planck-Institut für Innovationen und Wettbewerb in München entstandenen Thesen ist: die Digitalisierung einschl. digitaler Infrastruktur, Cybersicherheit, Datenzugangs- und Plattformstrategie müssen zentral von der Landesregierung im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie geregelt werden. Dazu muss die Zuständigkeit für die Digitalisierung in einem Ministerium gebündelt werden, und nicht zwischen CDU-Wirtschafts- und SPD-Innenministerium aufteilt sein.
Als Grundlage muss das Land den Breitbandausbau und die 5G-Versorgung zentral in die eigene Hand nehmen. Die Landesregierung soll dafür verantwortlich werden, die digitale Infrastruktur sicherzustellen. Ein weiterer Schlüsselaspekt ist die Regelung zur Nutzung von Plattformen des Landes (Service-Portale), der Kommunen (Smart City-Portale) und internationaler Plattformen von Microsoft, Google Co. Hier fordern die Autoren eine einheitliche Strategie des Landes - unter Berücksichtigung von digitaler Souveränität aller Einwohner und des Datenschutzes für die regionale Wirtschaft. Parallel dazu sollte das Land ein schlagkräftiges Cyberabwehrzentrum einrichten.
Im Bereich Agrarwirtschaft setzen die Experten die digitalen Themen Präzisionslandwirtschaft und -bewässerung, autonome Landmaschinen, ein digitales Emissionsmonitoring oder die vernetzte Humusbilanzierung auf die Tagesordnung. Einen Absatz widmen die Forscher aus Deutschland und der Schweiz der intelligent-vernetzten Mobilität mit anbieterübergreifenden Plattformen. Sie fordern die Bereitstellung von Infrastrukturdaten der öffentlichen Verwaltung ebenso, wie mobilitätsbezogener Datenbestände der öffentlichen Verkehrsbetriebe und ihrer Kommunen.
Bei der Spitzenforschung fokussieren die international renommierten Wissenschaftler für das Land Niedersachsen vor allem auf die Themen Künstliche Intelligenz und Robotik. Für eine landesweite "Robonatives-Community" soll die Landesregierung flächendeckende Investitionen bereitstellen. Die Spannbreite beginnt in der digitalen Bildung an den Schulen, geht über den Ausbau der MINT-Fächer an weiterbildenden Schulen und reicht bis zur Weiterbildung der Bürger und der Gewinnung künftiger Fachkräfte.
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Das Grundprinzip der Betrugserkennung bei Bonprix. Grafik: Bonprix |
Um Betrugsversuche rechtzeitig zu erkennen, hat "Bonprix" einen Prüfprozess etabliert, der aus drei Säulen besteht: Zum einen kommt eine externe, regelbasierte Software des "Otto Group"-Unternehmens "Risk Ident" zum Einsatz. Zum anderen prüft ein internes Spezialisten-Team mögliche Betrugsversuche. Das seit 2019 selbst entwickelte "Fraud Detection Modell" komplettiert ab sofort den Prozess.
Die "Risk Ident"-Software prüft Transaktionen auf der Basis von statischen und dynamischen Regeln. Diese gründen u. a. auf Geräte-, Standort- und Transaktionsdaten sowie menschlichen Erfahrungen. Das Nutzer-Verhalten bei einer Shoppingsession lässt zusätzlich viel über eine Betrugsabsicht erkennen. Genau hier setzen die Machine Learning Verfahren des "Fraud Detection Modells" an, die hochflexibel, selbstlernend und imstande sind, komplexe Muster zu erkennen, die auf einen Betrugsversuch hinweisen. Die Muster bestehen aus unzähligen Attributen, die erst miteinander verknüpft einen Betrugsverdacht ergeben.
"Seit Projektbeginn vor zwei Jahren wurden mit Hilfe des Tools Transaktionen im fünfstelligen Bereich als betrugsverdächtig erkannt und mehrere tausend davon nach abschließender Prüfung durch unsere internen Teams gesperrt. 12 bis 15 Prozent der Fälle wären ohne Fraud Detection gar nicht erst entdeckt worden", so Markus Fuchshofen, Geschäftsführer für E-Commerce Management, Inlandsvertrieb und Markenführung bei "Bonprix" in Hamburg-Bramfeld.
Eine erste Version des "Fraud Detection Modells" ging im März 2019 in Deutschland, Österreich und Norwegen an den Start und wurde zunächst mit einer großen Grunddatenmenge an historischen, als verdächtig geprüften Kaufvorgängen trainiert. Nach einem halben Jahr wurde das Modell durch ein regelmäßiges Re-Training mit aktuellen Daten weiterentwickelt: Die Identifizierung auffälliger Muster und Anpassung des Modells mithilfe optimierter Parameter passiert seitdem automatisch.
Die Lern- und Weiterentwicklungsfähigkeit des "Fraud Detection Modells" wurde mit der Corona-Pandemie im vergangenen Frühjahr neu auf die Probe gestellt: Das Surf-, Klick- und Kaufverhalten der Nutzer im Onlineshop veränderte sich erheblich, so dass die bisher als betrugsverdächtig erkannten Muster überlagert wurden. Dank der Adaptionsfähigkeit konnte das Modell schnell und effizient an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden. Im nächsten Schritt soll es bei einem der größten Modeversender um Betrugserkennung in Echtzeit gehen.
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Hannover, 18.03.2021: Die Fraktionen von CDU und SPD im niedersächsischen Landtag haben am Mittwoch einen Entschließungsantrag zur Nutzung von intelligenter Videotechnik in Justizvollzugsanstalten eingebracht. Dabei soll künstliche Intelligenz frühzeitig automatisch Konfliktsituationen erkennen und Alarm schlagen. KI-basierte Kamerasysteme sollen vor allem Selbstmorde verhindern und die Sicherheit in den JVAs erhöhen. Entsprechende Pilotprojekte gibt es bereits im Nachbarland NRW.
„Auf Grundlage der Analysesoftware könnte es gelingen, besondere Vorkommnisse in Hafträumen frühzeitig zu lokalisieren. Eine zu Boden sinkende Person oder ein Handgemenge könnte so automatisiert einen Alarm auslösen. Dieses intelligente System unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sorgt aber auch beispielsweise für die Prävention von Suizidfällen“, so Wiebke Osigus, stellvertretende rechtspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in Hannover.
Die technischen Maßnahmen müssten bei einer Entscheidung unbedingt dem Datenschutz entsprechen und die Grundrechte des Einzelnen ausreichend schützen. Eine Möglichkeit wäre, die Bildübertragung nur im Alarmfall zu aktivieren. So fände keine dauerhafte Echtzeitbeobachtung statt. Die SPD-Rechtspolitikerin forderte Fingerspitzengefühl bei einer Einführung KI-basierter Videoüberwachung.
Als Voraussetzung für den Einsatz muss das niedersächsische Justizvollzugsgesetz geändert werden. CDU und SPD haben als Regierungsfraktionen die Mehrheit im Landtag dazu. Anschließend soll es ein Forschungsprojekt mit geeigneten Technologieanbietern geben, um einen erfolgversprechenden Einsatz zu testen. Bis Juni kommenden Jahres soll die Landesregierung die notwendigen Maßnahmen umgesetzt und den Landtag über den Stand der Dinge informiert haben.
Die Drucksache mit dem Antrag kann in der Dokumentation des Landtags nachgelesen werden.
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Volkswagen-Präsentation in der gläsernen Fabrik in Dresden. Foto: HANSEVALLEY |
Wolfsburg, 24.03.2021 - Der "Volkswagen"-Konzern setzt in den kommenden Jahren vor allem auf Elektromobilität auf Basis einer eigenen, umfassenden Softwareplattform mit dem im Jahr 2020 eingeführten, konzerneigenen Betriebssystem "VW OS". Das sind die Kernaussagen des "VW"-Vorstands anlässlich der Bilanzpressekonferenz am Dienstag der Woche zur technologischen Entwicklung beim niedersächsischen Autobauer. Die Digitalisierung beim größten deutschen PKW-Produzenten besteht aus den drei zentralen Themenfeldern 1. eigenes Betriebssystem, 2. automomes Fahren und 3. digitale Mobilitäts-Dienstleistungen. Thomas Keup mit den aktuellen Daten und Fakten.
„Mit dem SDG-Bot streben wir die Entwicklung eines virtuellen Gestaltungsraums für die Lehre an, der sich zum Lernen und Forschen zur Nachhaltigkeit eignet und indem praktikable Lösungsansätze und neue Ideen zum Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN entwickelt werden. Wir sind der Überzeugung, dass Erkundungsprojekte wie SDG-BOT sinnvoll sind, um das Wirtschaftssystem stärker in Richtung ressourcenorientierte Nachhaltigkeit zu transformieren“, sagt Prof. Georg Müller-Christ von der Universität Bremen.
"Wir möchten mit dem SDG-BOT einen Schritt weitergehen und Studierenden ein immersives Lern-Erlebnis bieten, in dessen Rahmen sie sich miteinander verbunden und ko-kreativ mit Nachhaltigkeit forschend auseinandersetzen“, ergänzt Denis Pijetlovic vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaft.
2016 traten die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ("Sustainable Development Goals - SDGs") der Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 in Kraft. Sie sollen weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen. Weitere Informationen gibt es auf den Seiten des "Human Robo Labs" der Universität Bremen.
Die Studenten schlagen ein Programm vor, das es ermöglicht, die Färbung erkrankter Bäume im Unterschied zu gesunden Bäumen zu erkennen und eine detaillierte Karte mit Markierungen betroffener Waldgebiete auszugeben. DIe Bilddaten werden nach ihrer Färbung mit Hilfe künstlicher Intelligenz analysiert. Die Auswertung ermöglicht es – für Nadel- und für Laubbäume – abgestorbene, erkrankte und gesunde Pflanzen zu unterscheiden und darzustellen.
„Mit dem in diesem Jahr erstmals verliehenen Digital Idea Award haben wir ein Projekt ausgezeichnet, das zeigt, wie fruchtbar sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit anwendungsbezogen miteinander verbinden lassen“, erklärt Prof. Matthias Barth, der das Modul "Wissenschaft trägt Verantwortung“ im "Leuphana" Semester koordiniert. Prof. Burkhardt Funk, Initiator des Konzepts "DATAx", ergänzt: „Die Fähigkeit zu kreativer Gestaltung und Visualisierung von Daten ist eines der Ziele unserer Initiative. Das jetzt ausgezeichnete Projekt illustriert hervorragend, welche neuen Ideen daraus erwachsen können.“
Weitere Informationen zum Programm "DATAx" - untersützt von der Heinz-Nixdorf-Stiftung und dem Stifterverband - gibt es bei der "Leuphana".
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Setzen zukufntsweisende Mobilitätsprojekte um. Foto-Kollage: Metropoleregion Nord-West |
Bremen/Oldenburg, 10.03.2021: Die Metropolregion Nord-West fördert sechs Mobilitäts-Projekte in den Ländern Bremen und Niedersachsen mit einem Gesamtvolumen von 600.00,- € - davon zwei Digitalprojekte in der Seestadt Bremerhaven und im Landkreis Verden. In Verden an der Aller sollen in den kommenden Jahren Elektrofahrzeuge der Stadt, des Landkreises und lokaler Unternehmen über eine Mobile-App abends und an den Wochenenden an Einwohner in der Region vermietet werden können.
Das Projekt unter Regie der Klimaschutz- und Energieagentur des Landeskreises hat ein Volumen von 375.000,- €. Der Förderverein der Metropolregion unterstützt die Planungen mit 190.000,- €. Das Projekt soll bereits im April d. J. starten - zunächst mit 6-7 Fahrzeugen vor allem in Wohngebieten, der Innenstadt, am Bahnhof oder der Kreisverwaltung. Eine Besonderheit des Projektes: Institutionen, die Elektrofahrzeuge bereitstellen, müssen bei Neubaumaßnahmen keine öffentlichen Stellplätze mehr für Pkw einrichten.
In einem zweiten Projekt wird ab Juni d. J. über zwei Jahre eine regionale Online-Plattform für die Zustellung von Paketen lokaler Händler aufgebaut. Auf Basis von Algorithmen sollen Lieferangebote von Fahrradkurieren, lokalen Lieferanten und Paketdiensten mit der Nachfrage lokaler Händler gematcht werden. Beteiligt sind die Freie Hansestadt Bremen, die Seestadt Bremerhaven und die Universitätsstadt Oldenburg. Als Partner sind bereits die "City-Post Nordwest" und die "Weser Eilboten" mit an Board. Das Projekt wird mit 125.000,- € gefördert.
Die Metropolregion Nord-West ist der regionale Wirtschafts- und Entwicklungsverbund der Länder Bremen und Niedersachsen mit einem Einzugsbereich von elf Landkreisen und fünf Städten im Nord-Westen sowie den IHKn für Bremen und Bremerhaven sowie den Elbe-Weser-Raum. Aktuell engagieren sich rd. 90 Unternehmen im Förderverein und stellen damit 50 % der Aktivitäten - mit einem besonderen Schwerpunkt auf die praktische Einbindung der Wirtschaft und eine wirtschaftliche Ausrichtung der Aktivitäten.
Weitere Informationen zur aktuellen Förderung und der Metropolregion gibt es auf den Internet-Seiten des Vereins. (Foto-Kollage: Metropolregion Nord-West)
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Hamburg, 01.03.2021: Welche Folgen Next-Day-Delivery-Bestellungen bei "Amazon" und die universelle Verfügbarkeit von Musik, Podcasts und Videos via "Netflix" oder "Spotify" auf die Wirtschaft und das menschliche Verhalten haben, untersucht seit Oktober 2020 Professor Timo Heinrich am neu gegründeten "Institut für Digital Economics" an der Technischen Universität Hamburg.
„Ich interessiere mich beispielsweise dafür, wie künstliche Intelligenz die Entscheidungsfindung unterstützen kann, wie Menschen extreme Risiken bewerten und wie Kommunikation den Handel in digitalen Märkten erleichtert“, sagt der neue TU-Professor. „Dafür nutze ich statistische Methoden, sowie Labor- und Feldexperimente.“
Darüber hinaus befasst sich der junge Wissenschaftler mit Reputations- und Kommunikationsmechanismen, wie sie bei "Airbnb", "Ebay" und "Uber" genutzt werden. „Ich untersuche die Kommunikation zwischen Auftraggeber und Anbieter, um zu verstehen, wie Vertrauen zwischen anonymen Akteuren entsteht“, erklärt der TU-Professor. In diesem Zusammenhang beleuchtet Heinrich auch die Rolle künstlicher Intelligenz in Form von Chatbots und virtuelle Agenten.
Ein langfristiges Projekt, das der Wissenschaftler an der TU Hamburg verfolgen möchte, ist der Aufbau einer offenen Datenbank für Studienteilnehmer. „Ökonomische Experimente werden zunehmend online durchgeführt. Um dafür Versuchspersonen zu finden, nutzen Forscherinnen und Forscher bislang Marktforschungsinstitute, Datenbanken einzelner Experimentallabore oder auch kommerzielle Plattformen“, so Heinrich.
Eine deutschlandweite Datenbank könne diesen Prozess stark vereinfachen. Damit ließen sich nicht nur deutsche Datenschutzstandards erfüllen, sondern auch Auszahlungsprozesse digitalisieren und Versuchspersonen aus allen Bevölkerungsgruppen werben.
Mit seinem Lehrprogramm möchte der TU-Professor Studenten die Fähigkeit vermitteln, digitale Netzwerke und Märkte zu gestalten und menschliches Verhalten darin zu analysieren. Die Digitalisierung schaffe nicht nur neue Möglichkeiten, sondern werfe auch Fragen hinsichtlich ihrer Regulierung auf. „Ich möchte Studierende daher auch mit Werkzeugen ausstatten, die es ihnen ermöglichen, die neuen Technologien kritisch zu hinterfragen und aus ökonomischer Perspektive zu untersuchen“, erklärt Heinrich.
Weitere Informationen zum neuen Professor gibt es auf den Seiten der TU in Harburg.
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Hamburg, 28.02.2021: Der Hamburger Industriekonzern "Körber" engagiert sich mit seinem Geschäftsfeld "Digital" ab sofort im Weltwirtschaftsforum: Das Team um CEO Daniel Szabo will mit der gemeinnützigen Stiftung des "World Economic Forum" (WEF) im Bereich "Advanced Manufacturing & Production" neue Impulse für die weltweite Fertigungsindustrie geben. Das "Körber"-Geschäftsfeld "Digital" will vor allem die Industrie befähigen, das Potenzial von eigenen Daten auszuschöpfen und durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Effizienz der Produktion in Unternehmen steigern.
Mit dem Beitritt zum WEF möchte Körber die internationale Zusammenarbeit mit Innovatoren ausbauen, um die digitale Transformation der Fertigungsbranche voranzutreiben. Christian Schlögel, Chief Digital Officer des "Körber"-Konzerns: "Das WEF sieht die vollumfängliche Nutzung von Daten als den Schlüssel zur Erschließung des vollen Potenzials, das KI in der Fertigung haben kann. Predictive Maintenance wäre deutlich schneller und genauer, wenn Datensätze von zahlreichen Herstellern und Prozessen kombiniert und geteilt werden könnten. Das Ergebnis wäre eine hochpräzise und vor allem maschinen- und industrieunabhängige KI, von dem das gesamte Ökosystem der Fertigungspartner profitiert."
"Körber Digital" ist ein Geschäftsfeld des Technologiekonzerns "Körber", der weltweit rund 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. "Körber" vereint Technologie-Unternehmen mit mehr als 100 Produktions-, Service- und Vertriebsgesellschaften. "Körber Digital" bietet und entwickelt digitale Produkte, Dienstleistungen und Lösungen mit Experten, Wissenschaft und Partnern aus verschiedenen Branchen der Logistik, Pharma-, Tissue- und Tabakindustrie, um die globale Fertigung zu transformieren. Darüber hinaus zielt das Geschäftsfeld auf den Aufbau von Technologie-Unternehmen für eine durch künstliche Intelligenz getriebene Produktionseffizienz.
Die vollständige Meldung ist im Presseportal zu finden.
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Im Projekt "Digital Growth: Understanding the Drivers of Firm and Industry Growth in the ICT Sector” geht es um das Wachstum von Firmen und den Aufstieg der IT-Industrie. Zur Frage, welche Rolle das Wachstum im IT-Sektor spielt, gibt es bislang kaum empirische Untersuchungen. Das Team will die Geschichte von Unternehmen aus verschiedenen Sektoren – etwa von Hardware- und Software-Unternehmen sowie von IT-Dienstleistern – in Fallstudien untersuchen.
Das zweite Projekt trägt den Titel "Prospects for the Future of Learning: Artificial Intelligence Applications in Higher Education”. Die Forscher befassen sich mit der Frage, welche Rolle KI in Zukunft in der universitären Ausbildung spielt. Entsprechende Anwendungen erlauben es, den Inhalt von Lehrveranstaltungen zu personalisieren, Studierende durch intelligente Tutor-Systeme zu unterstützen oder Lernpfade genauer zu erfassen. Mit dabei sind auch internationale Partner aus der Türkei, Japan, den USA, China und Spanien.
Das niedersächsische Programm "Die digitale Gesellschaft“ fördert Projekte, die den digitalen Wandel grundlagen- oder anwendungsorientiert aus Sicht der Gesellschaftswissenschaften erforschen und eng mit Sozial- und Informationswissenschaften zusammenarbeiten. Die Forschungsgruppen sollen neue Möglichkeiten der Datenwissenschaften erproben und die Ergebnisse für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar machen.
Weitere Informationen gibt bei den "UOL"-Fachbereichen "Management" und "Pädagogik".
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Das Gründerteam von "NautilusTeam" in Hamburg. Foto: NautilusLog |
Hamburg, 21.02.2021: Das Shiptech-Startup "NautilusLog" hat eine Seed-Finanzierung i. H. v. rd. 1 Mio. € bekommen. Lead-Investor ist die niedersächsische Investitions- und Förderbank "N-Bank" mit ihrem Investmentarm "N-Bank Capital". Dazu haben ein Unternehmen aus dem Bereich Forschung sowie zwei Schifffahrts-Unternehmer Kapital in das Team mit heute 14 Mitarbeitern gesteckt. Erster Investor war 2019 der maritime Investment-Arm "TecPier", hinter dem indirekt die Bremer "Zech"-Gruppe steht.
Das im Frühjahr 2018 im "Digital Hub Logistics Hamburg" gegründete und heute in der Hamburger Speicherstadt und der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover angesiedelte Startup hat einen Datenservice auf dem Smartphone entwickelt, das u. a. bis zu 18 gedruckte Logücher ablösen kann. Im Mittelpunkt stehen z. B. das Bell Book, das Oil Record Book und das Engine Lockbook.Neben den digitalen Logbuch-Services bietet die "NautilusLog"-Datenplattform auch Berichte zu den Themen Gefahrenstoffe, Dokumentationen zu Ladungen und Schiffen sowie Verbräuche von Kraft- und Schmierstoffen. Mittlerweile nutzen allein rd. 1.800 Schiffe den Gefahrstoffreport (IHM). Im Dezember 2020 launchte "NautilusLog" einen automatisierten Monitoring- und Dokumentations-Dienst für potenzielle Gefahrstoffe. 700 Handels-, Forschungs- und Kreuzfahrtschiffe sind an den neuen Datendienst auf Basis von Machine Learning angeschlossen.
"Gesetze und Regularien für die Schifffahrt werden immer komplexer, jedoch entwickelt sich der technische Fortschritt nicht immer parallel dazu. Durch strengere Umweltbedingungen und internationalen Wettbewerb entsteht ein enormer Kostendruck. Der Markt verlangt daher geradezu nach den digitalen Lösungen von NautilusLog“, so Martin Ranić, Beteiligungsmanager bei "NBank Capital".
Weitere Informationen zu NautilusLog gibt es u. a. auf der Firmenseite.
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Die Universität Oldenburg kommt Umsatzsteuerbetrügern auf die Spur. Foto: Alchemist-hp, Lizenz: CC BY-SA 3.0 |
Oldenburg: Um den zumeist bandenmäßig organisierten Umsatzsteuerbetrug schneller und effektiver auf die Spur zu kommen, setzen Informatiker der Universität Oldenburg und das Landesamt für Steuern in Niedersachsen nun auf Methoden der Datenwissenschaften, wie beispielsweise maschinelles Lernen zur Verarbeitung natürlicher Sprache.
Ziel der Forschungskooperation "TaDeA – Tax Defence Analytics“ der Abteilung Wirtschaftsinformatik/Very Large Business Applications der Universität Oldenburg ist es, bisher unentdeckte Fälle von grenzüberschreitendem Umsatzsteuerbetrug und aggressive Steuervermeidungspraktiken aufzudecken. Die Forschungskooperation hat eine Laufzeit von insgesamt drei Jahren. Das Projektvolumen liegt auf Seiten der Universität bei 125.000,- €.
Die Forschungen zielen auf betrügerische Umsatzsteuerkarusselle in der EU ab, bei denen sich Firmen vom Finanzamt die Umsatzsteuer für Produkte erstatten lassen, die sie nur zum Schein verkauft haben. Zum anderen will das Team Unternehmen auf die Spur kommen, die Schlupflöcher im Steuersystem nutzen und Steuern vermeiden, indem sie Gewinne in andere EU-Länder verlagern.
Das Forschungsteam setzt auf moderne Data-Science-Methoden, um bislang manuelle Prüfungen zu automatisieren. Dabei sollen auch neue Erkenntnisse gewonnen werden und neue Verfahren implementiert werden, die Anomalien in Daten selbständig erkennen, z. B. ungewöhnliche Muster oder Zusammenhänge, die zuvor nicht bekannt waren.
So können Steuerbehörden frühzeitig erkennen, wenn unrechtmäßige Umsatzsteuerauszahlungen oder -verrechnungen für eine bestimmte Produktkategorie auffällig werden – ein mögliches Indiz dafür, dass beim Handel mit diesen Waren Betrüger am Werk sind. Durch unrechtmäßig erstattete oder nicht gezahlte Umsatzsteuern sowie durch Steuervermeidung bei der internationalen Steuergestaltung entsteht in Deutschland jedes Jahr ein Schaden in Milliardenhöhe.
Weitere Informationen gibt es am Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Universität Oldenburg.
Wolfsburg, 11.02.2021: Der 'Volkswagen"-Konzern baut auf Basis der "Microsoft"-Cloud-Infrastruktur "Azure" eine Software-Entwicklungs-Umgebung für künftige, digitale Funktionen zum autonomen Fahren auf. Die "Automated Driving Platform" (ADP) ermöglicht maschinelles Lernen aus gefahrenen Kilometern über eine zentrale Daten-Infrastruktur. Verkehrsdaten von Fahrzeugen des Konzerns fließen dabei ebenso in die Entwicklungsumgebung ein, wie Simulationsdaten.
Mithilfe der "ADP" sollen sich Software-Entwicklungszeiten von Monaten auf Wochen verkürzen. Externen Technologiepartnern soll auf der Plattform ermöglicht werden, Werkzeuge und Dienste zu entwickeln, die in die Plattform integriert werden können, um automatische und autonome Fahrfunktionen zu verbessern. Die Cloud-, Daten- und Machine-Learning-Dienste von "Microsoft Azure" werden damit die Basis für den Aufbau der zentralen Entwicklungsumgebung für die weltweiten Entwicklerteams der "VW"-eigenen "Car Software Organisation" sein.
Hintergrund: Die Entwicklung autonomer Systeme erfordert enorme Rechenleistungen. An einem Tag müssen Petabytes an Daten über Straßen- und Wetterbedingungen, Hinderniserkennung und Fahrverhalten für Training, Simulation und die Validierung automatisierter Funktionen verarbeitet werden. Algorithmen, die aus Milliarden realer und simulierter Fahrkilometer lernen, sind der Schlüssel für die Entwicklung autonomer Fahrfunktionen.
"Durch die Verbindung unserer umfassenden Expertise bei der Entwicklung vernetzter Fahrfunktionen mit Microsofts Know-how im Bereich Cloud Computing und Software-Engineering beschleunigen wir die Bereitstellung von sicheren und komfortablen Mobilitätsdiensten“, erläutert Dirk Hilgenberg, CEO der "Car Software Organisation". Im Kern will "VW" mit einer einheitlichen Software-Plattform die Fahrzeug-IT von heute 10 % künftig zu 60 % selbst entwickeln und steuern.
Die Software-Organisation des "Volkswagen"-Konzerns wurde Anfang vergangenen Jahres neu gegründet. Rd. 4.000 Ingenieure arbeiten weltweit an einer Software-Plattform für alle 12 Marken aus 7 europäischen Ländern mit allen Modellen und 10 Mio. Fahrzeugen des globalen Automobil-Herstellers pro Jahr. Die organisatorische Führung liegt bei der "VW"-Tochter "Audi" in Ingolstadt. Bedeutende Standorte der Software-Entwicklung in Deutschland sind außerdem bei "VW" in Wolfsburg - u. a. in Verbindung mit der neuen Coding-School "42 Wolfsburg", in Berlin, München, Stuttgart und Weissach bei "Porsche".
In den kommenden 5 Jahren plant "VW" insgesamt rd. 27 Mrd. € in die Digitalisierung von Automobilen mit einheitlichen Steuerungssystemen, vernetzten Fahrzeug-Gehäusen und Cockpits, intelligenten Antriebs- und Energiesystemen, autonomem Fahren sowie digitalen Geschäftsmodellen für Fahrzeughalter sowie Mobilitätsdienstleistungen zu investieren.
Weitere Informationen zum Engagement des "VW"-Konzern und seiner Software-Entwicklung gibt es online.
Kiel:, 11.02.2021 Am Donnerstag ist in Kiel der KI-Transfer-Hub für Schleswig-Holstein mit einer Video-Konferenz eröffnet worden. Ab sofort bietet der echte Norden mit dem Hub eine Brücke von wissenschaftlichen Ressourcen und Möglichkeiten zu wirtschaftlichen Anforderungen und KI-Anwendungen. Partner des zunächst virtuell aufgestellten Netzwerks sind die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), die Fachhochschule Kiel (FH Kiel), das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kiel (M4KK), die Technische Hochschule Lübeck (TH Lübeck), die Uni-Transferklinik Lübeck, die Universität zu Lübeck und die landeseigene Wirtschaftsfördergesellschaft WTSH.
Im Kern soll der neue KI-Transfer-Hub das Know-how der Hochschulen zur Erhebung und Nutzung großer Datenmengen vor allem KMUs und Startups verfügbar machen, Fachbereiche der Hochschulen mit potenziellen Nutzern und Projektpartnern aus der Wirtschaft vernetzen und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen der Schleswig-Holsteinischen Schlüsselbranchen, wie erneuerbare Energien, Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion sowie Medizin und Gesundheitswesen durch die KI-Förderprogramme der WTSH fördern.
Dirk Schrödter, Chef der Kieler Staatskanzlei, sagte anlässlich des Hub-Auftakts: "Wir wollen durch Nutzung und Anwendung diese Technologie in Wertschöpfung und Arbeitsplätze für unser Land übersetzen. Dem KI-Transfer-Hub kommt eine zentrale Rolle dabei zu, Schleswig-Holstein zum Standort Nummer Eins für KI-Anwendungen zu machen. Künstliche Intelligenz ist eine der wichtigsten Zukunftstechnologien und nimmt im Digitalisierungsprogramm Schleswig-Holstein der Landesregierung einen zentralen Platz ein. Wir wollen insbesondere unsere kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu dieser Zukunftstechnologie erleichtern. Als Querschnittthema mit hoher Priorität bietet KI vielversprechende gesellschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven."
In Präsentationen und einer Diskussion stellten 4 KI-Hub-Partner der 1. Stunde ihre Erwartungen und Schwerpunkte mit dem neuen Netzwerk vor, darunter eine Reihe von Startups aus Schleswig-Holstein: "Bareways" aus Lübeck hat im Themenfeld "intelligente Mobilität" eine KI-basierte Lösung zur Berechnung von Wegen auf nicht-asphaltierten Straßen und Wegen u. a. für Logistik und Tourismus auf den Weg gebracht. "Elekon" aus Tornesch hat im Themenfeld "Logistik" einen digitalen, datenbasierten Co-Piloten für Gabelstapler "Naeco Blue" aus Bad Schwartau erstellt im Themenfeld "erneuerbare Energien" standortgenaue Einspeiseprognosen für Windkraftanlagen mit Hilfe eines intelligenten Algorithmus. Das Lübecker Startup "Perfood" entwickelt im Themenfeld "personalisierte Medizin" als Ausgründung der Universität zu Lübeck eine KI-basierte Therapie für Frauen mit hormoneller Erkrankung.
Weitere vorgestellte Best Practices aus Schleswig-Holstein: "Autosiastik" aus Henstedt-Ulzburg hat einen KI-basierten Fahrzeugschein-Scanner für die Automobilindustrie entwickelt. "Food 21" aus Lübeck gewährleistet im Themenfeld "Lebensmittelhandel" eine KI-basierte Vorhersage für die Nachfrage von Lebensmitteln. "Maritime Digital" aus Lübeck bietet im Themenfeld "Maritime Wirtschaft" ein KI-basiertes Programm zur Kraftstoff-Optimierung in der Seefahrt.
Der KI-Transfer-Hub wird mit knapp 3 Mio. € aus Landes- und EU-Mitteln gefördert. Das Projekt ist zunächst auf 3 Jahre bis 2023 geplant. Neben Schleswig-Holstein plant Bremen als zweiter großer KI-Standort in Norddeutschland KI-Transfer-Hubs für Projekte mit Großunternehmen (an der Universität Bremen) und KMUs (an der Fachhochschule Bremerhaven). Der dritte norddeutsche KI-Standort Hamburg hat bis heute keine KI-Förderstrategie oder Pläne für einen KI-Transfer-Hub, plant jedoch ein eigenes Hamburger KI-Cluster.
Weitere Informationen zum Auftakt in Schleswig-Holstein und den ausgewählten Kooperationspartnern gibt es auf der Eventseite.
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Die Universität wird der 3. norddeutshe DFKI-Standort. Luftbild: Universität zu Lübeck |
Kiel, 04.02.2021: Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz errichtet mit Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein eine neue Außenstelle an der Universität zu Lübeck. Zum Start des nördlichsten DFKI-Standortes überreichte der Chef der Kieler Staatskanzlei, Dirk Schrödter, am Donnerstag einen Förderbescheid über 3 Mio. € an die Präsidentin der Universität zu Lübeck, Professor Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach.
In den kommenden drei Jahren werden drei Lübecker Arbeitsgruppen zu KI-Themen in den Bereichen Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswesen forschen. Das Land finanziert das wissenschaftliche Personal, die Universität stellt die Räume und die Arbeitszeit der Professoren zur Verfügung.
Beteiligt sind das Institut für Medizinische Informatik, das Institut für Signalverarbeitung und das Institut für Informationssysteme. Gemeinsam forschen sie zur Entwicklung von KI-basierten medizinischen Bildverarbeitungssystemen, zur Biosignalanalyse für die Entwicklung intelligenter Hörgeräte und die Gestenerkennung für die Prothesensteuerung und zur Nutzung von Techniken des Data Mining für große medizinische Datenmengen.
„Das ist ein weiterer wichtiger Meilenstein, um Schleswig-Holstein bei der Nutzung und Anwendung von Technologien der Künstlichen Intelligenz, besonders in den Bereichen Gesundheitswesen und der Medizin, weiter nach vorn zu bringen und sichtbar zu machen“, so der Kieler Staatssekretär. Künstliche Intelligenz ermögliche große Fortschritte in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft.
Schrödter betonte die Notwendigkeit der Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft: „Nur wer heute interdisziplinär zusammenarbeitet und als Unternehmen mit Forschung und Startups kooperiert, ist zukunftsfähig. Mit der DFKI-Außenstelle wird der Transfer von Forschungsergebnissen in konkrete Anwendungen und die Verzahnung mit Unternehmen weiter ausgebaut“.
Der Spitzenpolitiker hob die Entwicklung Lübecks zu einem führenden deutschen Standort für KI in der Medizin hervor. Das DFKI-Engagement erhöhe die internationale Strahlkraft weiter. Seit Beginn der Legislaturperiode wurden insgesamt rd. 40 Mio. € aus Landes-, Bundes- und Europamitteln in die KI-Entwicklung im echten Norden investiert - vor allem in den Themenfelder Medizin und digitale Verwaltung. Führender KI-Standort in SH ist Lübeck mit der Universität, der Universitätsmedizin UKSH und der Technischen Hochschule.
Details zur neuen KI-Forschung mit dem DFKI in Lübeck igbts es in einer ausführlichen Meldung der Universität.
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Bremen investiert für die digitale Zukunft nach Corona. Foto: WFB |
Bremen, 02.02.2021: Die Wesermetropole investiert in die Überwindung der Corona-Pandemie und den Neustart von Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in einem ersten Schritt 181 Mio. € aus dem milliardenschweren "Bremen Fonds". Einer der Schwerpunkte ist die "Digitale Transformation" in der Hansestadt mit einem Volumen von 60 Mio. €.
Bremen will seine Stärke als KI-Standort in Grundlagen- und Anwendungsforschung für die ganze Freie Hansestadt ausbauen. Dafür stehen jetzt weitere 4 Mio. € zur Verfügng. Für den Ausbau des "DFKI"-Standortes sind dies allein 1,14 Mrd. €, für das "AI-Center for Space Robotics" ergänzend rd. 875.000,- € und das "AI-Center for Health Care" rd. 532.000 €. Für die Unterstützung mit Fachkräften für klein- und mittelständische KI-Unternehmen investiert der Senat rd. 1 Mrd. € und für den neuen Innovationshub "IMARI" rd. 785.000,- €.
Als bundesweiter Vorreiter hat der Bremer Senat nach dem ersten Lockdown und dem flächendeckend notwendigen Homeschooling in Bremen und Bremerhaven die Ausstattung aller Schüler und Lehrer an allen allgemeinbildenden Schulen mit Tablets beschlossen - über die vom Bund hinausgehende Finanzierung im Rahmen des "Digitalpakts Schule" mit seinem Sofortprogramm. Das Bremer Engagement hat ein Gesamtvolumen von allein 60 Mio. € einschl. Bundesmitteln.
Im Rahmen der weiteren Digitalisierung des Stadtstaates werden u.a. die Hochschulen und ihre Rechenzentren unterstützt, um die Handlungsfähigkeit in Pandemiesituation zu sichern. Das Förderprogramm "ReStart" für kleine und mittlere Unternehmen sowie finanzielle Hilfen für Freiberufler für Investitionen in die Digitalisierung setzen bei der Bremischen Wirtschaft und ihrer Entwicklung nach dem Lockdown an.
Bremen fördert auch die Einführung eines digitalen Bauantragsverfahrens, der das zersplitterte Verfahren für Bauherren bündeln, koordinieren und digitalisieren soll. Bremen hat gemeinsam mit dem Rivalen Hamburg in den vergangenen Jahren bereits die einfache, digital-gestützte Ausstellung der Geburtsurkunde von Neugeborenen und damit verbunden die Beantragung des Kindesgeldes organisiert. Bremens Bürgermeister und Präsident des Senats, Andreas Bovenschulte, erklärte:
"Unser Ziel ist es, gestärkt aus der Corona-Krise herauszukommen. Und für die Zukunft besser gewappnet zu sein. Dafür wurde der insgesamt 1,2 milliardenschwere Bremen-Fonds eingerichtet. Kurzfristig wurden bereits viele Maßnahmen ergriffen, die der akuten unmittelbaren Krisenbekämpfung dienen wie beispielsweise die Beschaffung von Schutzmasken, Corona-Soforthilfen für die Wirtschaft, Testungen und Impfungen."
Insgesamt haben sich die Arbeitsgruppen bei der Entwicklung des 181 Mio. €-Pakets an den übergeordneten Zielen
- Wissenschaft und Technologie
- Innovative, produktive und vernetzte Unternehmen
- Qualifikation und Bildung
- Erhöhung der Wohnort- und Arbeitsmarktattraktivität und
- Moderne Verwaltung orientiert.
Eine ausführliche Meldung mit Details der 4 Aktionsprogramme zu den Themen "Digitale Transformation", "Ökologische Transformation", "Wirtschaftsstrukturelle Transformation" und "Soziale Kohäsion (Bildung, Beschäftigung, Care)" sowie das Sonderprogramm "Krankenhäuser und öffentliches Gesundheitswesen gibt es auf den Seiten des Bremer Senats. Hier sind auch Links zu dem ausführlichen Senatsbeschluss und den Projekten zu finden.
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Mit Künstlicher Intelligenz zu Erneuerbaren Energien. Foto: Ane.Energy |
Kiel, 31.01.2021: Der echte Norden unterstützt das Projekt "PEER - Plattform für Erneuerbare Energien in der Region" mit 400.000,- € Förderung. Staatssekretär Dirk Schrödter überreichte den Förderbescheid in der vergangenen Woche. Die Übergabe fand digital als Videokonferenz statt. Der Chef der Kieler Staatskanzlei betonte die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz auch für Erneuerbaree Energien:
„In dem Projekt geht es darum, Daten- und Netzwerkverbindungen optimal zu nutzen, so dass Energieerzeuger und Verbraucherinnen und Verbraucher davon profitieren.“ Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz will das Unternehmen "Ane.Energy" in Husum innovative digitale Lösungen zur Vermarktung von Erneuerbaren Energien entwickeln.
"PEER" soll u. a. den gesamten Vertriebsprozess vom ersten Kundenkontakt bis zum abgeschlossenen Vertrag begleiten. Bevor für eine individuelle Anfrage das optimale Energieprodukt gefunden ist, sind eine aufwändige Datenerfassung und komplexe Analyse-Prozesse notwendig. Werden die Aufgaben KI-basiert ausgeführt, beschleunigt es den Ablauf und sorgt für räzise Ergebnisse.
2017 als Tochter der Erneuerbaren-Gruppe "ARGE Netz" gegründet, gehört "Ane.Energy" zu den größten unabhängigen Vermarktungsplattformen für erneuerbare Energien in Deutschland. Der Stromhändler bündelt über sein Netzwerk eine installierte Leistung von rund 8.000 Megawatt aus Wind, Photovoltaik und Biomasse.
Ein ausführlicher Beitrag ist im Landesportal von SH nachzulesen.
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Das Projekt "Agri-Gaia" erforscht den Einsatz von KI in der Landwirtschaft. Foto: HS Osnabrück |
Osnabrück, 12.01.2021: Nach der Bremer KI-Cloud der Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der Luft- und Raumfahrt (s.u.) startet ein Konsortium um die Hochschule Osnabrück eine Cloud auf der europäischen Datenplattform "GAIA-X" für die Agrarwirtschaft im Nord-Westen. Das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin fördert die Allianz "Argi-Gaia" mit insgesamt 12 Mio. €.
Unter Führung des Osnabrücker Vereins "Agrotech Valley Forum" arbeitet ein Konsortium aus Industrie und Forschung an der Umsetzung eines Ökosystems leicht zugänglicher, offener KI-Bausteine für die Agrar- und Ernährungswirtschaft auf Basis der europäischen Cloud-Initiative "GAIA-X". Das Verbundprojekt wird vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) geleitet.
Knapp 2,8 Mio. € der Förderung fließen an die Hochschule Osnabrück. Zu den Themenfeldern gehört z. B. die Düngung von Feldern unter Berücksichtigung der Düngeverordnung, Informationen zum Boden, zum Wetter oder zu eingesetzten Fahrzeugen. Die Informationen werden im Projekt zusammengeführt, um darauf praxistaugliche KI-Bausteine für eine optimale, teilflächenspezifische Nährstoffversorgung der Felder und einen ressourcenschonenden Transport zum Feld zu ermöglichen.
Den Kern des "Agri-Gaia"-Ökosystems bildet eine Software-Plattform, an deren Konzeption und Umsetzung die Hochschule beteiligt ist. Dabei geht es um die Vernetzung von Funktionsbausteinen zu einer funktionsfähigen Containerhierarchie. Stark vereinfacht werden Container in der IT dazu genutzt, Anwendungen mitsamt Zubehör in praktische Pakete zu packen und diese in der Cloud für Anwender zugänglich und einfach nutzbar zu machen. Z
„Die Hochschule Osnabrück ist bei der digitalen Transformation der Landwirtschaft seit vielen Jahren ein wichtiger Impulsgeber in Deutschland“, so Prof. Dr. Bernd Lehmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachwuchsförderung der Hochschule. „Wir sind sehr froh, dass wir auch im richtungweisenden Projekt Agri-Gaia im etablierten Zusammenspiel mit unseren Partnern in Wirtschaft und Wissenschaft unsere Expertise einbringen können.“
Eine ausführliche Meldung der Projektpartner gibt es u. a. auf den Seiten des DFKI.
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Der Bremer "COALA" hilft mit Antworten in der Industrieproduktion. Foto: Stefan Wellsandt |
Bremen, 11.01.2021: Das Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen ("BIBA") hat in einem EU-Projekt mit 14 Partnern aus fünf Nationen Forschungen für einen intelligenten Sprachassistenten für die Industrieproduktion namens "COALA" begonnen. Zweiter deutscher Partner ist das Institut Technik und Bildung ("ITB") der Uni Bremen.
Menschen in der Produktion soll künftig ein intelligenter Sprachassistent zur Seite stehen, so das Ziel der europäischen Forschung an dem B2B-Sprachassistenten. Nutzer sollen an ihrem Arbeitsplatz in der Fertigung ohne aufwendige Suche sofort die richtigen Informationen auch bei komplexen Problemen schnell in Echtzeit bekommen.
Das System setzt auf den Einsatz künstlicher Intelligenz. Mit Einzug von KI in Management- und Produktionsprozesse stellen sich zunehmend ethische Fragen. So erfolgen die Forschungen unter dem Aspekt der "KI-Ethik". Der Fokus liegt vorrangig auf Transparenz sowie dem Schutz der Unternehmen, ihrer Daten und den Privatsphären der Anwender.
Ausführliche Informationen zum Thema gibt es im "Presseportal".
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Das DFKI-Labor Niedersachen auf dem Weg zum eigenen Standort. Foto: Michael Bartz |
Zusätzlich zu den bisherigen Anwendungsfeldern, der digitalen Land- und Meereswirtschaft, dem Umweltschutz und der Produktion – ergänzt der neue Forschungsbereich die Interaktion zwischen Menschen und Künstlicher Intelligenz. Beim Interaktiven Maschinellen Lernen geht es darum, Computern Sachverhalte und intelligentes Verhalten einfacher beizubringen – durch natürlichen Dialog, Eye-Tracking, digitale Stifte und Bilderkennung.
Weitere ausführliche Informationen gibt es auch den Seiten des DFKI.
Menschen nehmen KI-basierte Systeme im Alltag als soziale Akteure wahr und stellen deshalb ähnliche Erwartungen an die Qualität der Lösungsbeiträge sowie an die Kommunikation. Die Erwartungen können oft nicht erfüllt werden und führen zu Unzufriedenheit, Ablehnung und Nicht-Nutzung der Systeme.
Das Ziel der 11-köpfigen Nachwuchsgruppe "HyMeKI" ist die Entwicklung und Erprobung von Techniken und wiederverwendbaren Gestaltungsmustern für die Zusammenarbeit und das gegenseitige Lernen. Für die Forschung werden die Wirtschaftsinformatikerinnen verschiedene Methoden einsetzen. Dazu zählen Fallstudien, Befragungen und Beobachtungen, Analysen von Mensch-KI-Interaktion in multimedialen Teamlabors sowie Online- und Crowd-Experimente.
Künstliche Intelligenz, z. B. mit Text-, Bild- und Spracherkennung, kann Wissensarbeitern helfen, Aufgaben zu lösen oder diese komplett übernehmen. "HyMeKI" bietet damit wirtschaftliches Potenzial für Organisationen mit wissensintensiven Tätigkeiten. Dies gilt gleichermaßen für den IT-, Medien- und Handelsstandort Hamburg als auch für Kassel und die Region Nordhessen als Industrie- und Mittelstandsstandort.
KI-Systeme liefern neue Möglichkeiten in der Automatisierung von Routineaufgaben, und können als "Teammitglieder“ die Lösung von komplexen Aufgaben in Mitarbeiterteams von Unternehmen unterstützen. In vielen Bereichen können die digitalen Assistenzsysteme durch Bündelung zur Lösung komplementärer Fähigkeiten beitragen.
Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Universität Hamburg.
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Die Struktur der neuen Aerospace-Plattform auf GAIA-X Grafik: BMWi |
Bremen, 04.01.2021: Gemeinsam mit dem Institut für Raumfahrtsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR RY) haben Partner der Bremer Luft- und Raumfahrtbranche mit den "Digital Aeronautics and Space Collaboration Labs" (DASCLabs) bei der europäischen Cloud-Initiative "GAIA-X" einen Kooperationsbereich für digitale Innovationen in der Luft- und Raumfahrt angemeldet. Zu den Partnern gehören der Branchenverband Aviaspace Bremen, die Logicline GmbH und das Wirtschaftsressort des Bremischen Senats.
Die Anmeldung des Aerospace-Bereichs auf "GAIA-X"ermöglicht KMUs, Startups und Forschungseinrichtungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene die digitale Vernetzung und den Datenaustausch. Damit wird ein gemeinsames Bearbeiten von Luft- und Raumfahrtprojekten auf Daten, Sicherheits-, Integrations-, Anwendungs- und Toolebene möglich (siehe Grafik).
Künftig soll den Bremer Partner eine europäische Cloud zur Verfügung stehen, die weiter ausgebaut werden kann. Mit den "DASCLabs" erhoffen sich die Bremer Branchenpartner auch die Vernetzung mit anderen Themenfeldern. "Mit GAIA-X wollen wir eine sichere und vernetzte Dateninfrastruktur schaffen, die die höchsten Ansprüche an digitale Souveränität und Innovationen fördert", betont Prof. Dr.-Ing. Andreas Rittweger, Institutsleiter des DLR Instituts für Raumfahrtsysteme Bremen (DLR RY).
Für Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt bietet das "GAIA-X"-Engagement große Chancen für die Wirtschaft der Freien Hansestadt: "Durch einen gesicherten Austausch von Informationen und Daten über das innovative, digitale Ökosystem können neue Kooperationsmöglichkeiten und Geschäftsfelder entstehen. Entsprechend positiv ist dieses europäische, von starker Kooperation geprägte Vorhaben zu bewerten."
"GAIA-X" ist eine europäische Technologie-Initiative - unterstützt von Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und Bundesforschungsministerium (BMBF) im Rahmen der KI-Strategie des Bundes. Mit der Initiative soll eine europäische Cloud-Allianz aufgebaut werden. Durch eine vertrauenswürdige Infrastruktur auf europäischer Ebene sollen Innovationen, Wettbewerbsfähigkeit, die europäische Souveränität und die Verfügbarkeit der Daten von und für Einwohner, Unternehmen, Wissenschaft und Forschung gefördert werden.
Weitere Informationen zur "GAIA-X"-Raumfahrtplattform gibt es unter www.dasclab.eu und beim BMWi. (Grafik: BMWi)
Das zweite KI-Transfer-Zentrum wird am Standort der Hochschule Bremerhaven speziell für KMUs an der Weser errichtet. Der Ausschuss für Wissenschaft, Medien, Datenschutz und Informationsfreiheit der Bremischen Bürgerschaft hat sich in seiner heutigen Sitzung mit der Einrichtung der zwei KI-Transferzentren in Bremen und Bremerhaven befasst.
Die wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Janina Brünjes, erklärte am Donnerstag: "Durch das Vorhaben rückt nun auch Bremerhaven in den Fokus. Die Seestadt erhält jetzt die Chance, entsprechende Anwendungsfelder und Kooperationen mit kleinen und mittleren Unternehmen aufzustellen. Und an dem Standort der Hochhule Bremerhaven lassen sich Expertise und Transfer gut verknüpfen. Ich bin überzeugt: Bremen und Bremerhaven werden in Zukunft auf Augenhöhe gemeinsame Leuchtturmarbeit für künstliche Intelligenz darstellen."
Die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete fokussierte auf den zukunftsweisenden KI-Standort an der Weser: „Künstliche Intelligenz ist die Technologie der Zukunft. Nahezu jede Branche wird davon berührt werden. In Bremen haben sich die Anstrengungen bereits gelohnt, es hat sich ein anerkannter KI-Standort entwickelt. Denn das Land Bremen konnte in den letzten Jahren von der Bundesstrategie zur Künstlichen Intelligenz profitieren und sich als erfolgreicher Akteur in diesem Bereich etablieren."
Bremen ist mit der Grundlagenforschung am "Institut für künstliche Intelligenz" an der Universität, die Anwendungsforschung an der Uni Bremen und dem DFKI-Standort Bremen und dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin (MEVIS) einer der führenden KI-Forschungsstandorte in Deutschland und neben Lübeck einer der KI-Leuchttürme in Norddeutschland.
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"AI for Hamburg" hat die Standoirtanalyse der Handeslkammer weiter ausgewertet. Grafik: "AI for Hamburg", www.ai.hamburg |
Hamburg, 24.11.2020: Die Freie und Hansestadt "hinkt anderen Standorten in Deutschland und der Welt in Sachen KI hinterher", so die aktuelle Position der Handelskammer laut "KI-Standpunktepapier 2020". Die drei maßgeblichen Hinderungsgründe für die Einführung künstlicher Intelligenz in der norddeutschen Wirtschaftsmetropole sind 1. fehlendes Wissen über KI-Einsatzmöglichkeiten, 2. fehlende Daten in ausreichender Quantität und Qualität sowie 3. unzureichende Kompetenzen der Mitarbeiter.
17 % der 269 von der Handelskammer in einer Studie im Juni d. J. befragten Unternehmen nutzen aktuell eine KI. Als aktivste Branchen beim KI-Einsatz gelten die IT-Industrie (25 %), der Dienstleistungssektor (25 %), die produzierende Industrie (22 %) sowie Banken und Versicherungen (15 %). In den kommenden 2 Jahren kann die Zahl der KI-Nutzer laut Studie generell auf bis zu 47 % wachsen, in der Industrie auf bis zu 52 %.
Laut jährlicher Analyse der Initiative "Applied AI" von "UnternehmerTUM" München kommen Hamburger Startups im Jahr 2020 bundesweit auf Platz 3 mit 14 KI-Startups, hinter Berlin mit 95 und München mit 61 schnellwachsenden Jungunternehmen. 2019 schaffte es Hamburg mit 8 Startups nur auf Platz 4 hinter Berlin (86), München (57) und Karlsruhe (9). Laut "AI for Hamburg" beschäftigen sich aktuell rd. 70 Firmen einschl. Startups an der Elbe mit künstlicher Intelligenz.
Der große Branchenmix von Industrieproduktion, Handel und Logistik, Finanzwirtschaft und unternehmensnahen Dienstleistungen bis zum Gesundheitswesen gelten als gute Grundlage zur Entwicklung des Einsatzes von KI in der Wirtschaft. 38% der KI-Entwickler konnten mit den aktuellen technischen Möglichkeiten neue Geschäftsfelder und Produkte bzw. Services entwickeln. Das Wachstum KI-basierter Anwendungen wird in den kommenden 2 Jahren laut Studie mit 80% bewertet. Mit 45% gelten Kostenvorteile als ein entscheidender Werttreiber, so eine Zweitauswertung seitens der Initiative "AI for Hamburg".
Zu den wichtigsten Einsatzfeldern von künstlicher Intelligenz in Hamburger Unternehmen gehören aktuell Forschung und Entwicklung (Platz 1), der Vertrieb (Platz 2), die interne Verwaltung (Platz 3), das Marketing (Platz 4) sowie die Produktion (Platz 5). Großes Potenzial sehen die Macher der Studie vor allem im Vertrieb (38%), in der internen Verwaltung (35%), in Forschung und Entwicklung (33%), im Marketing (30%) sowie im Kundenservice (30%). Dabei wird KI heute und in Zukunft vor allem in der Datenanalyse, in der Prozessautomatisierung sowie als Teil von Produkten und Dienstleistungen eingesetzt.
Als Stärken der Hafenstadt für KI zählt auch die dichte Hochschullandschaft. 70% der Hamburger KI-Entwickler haben Kontakte zu KI-Forschern. Ein weiterer, bislang nicht genutzter Vorteil ist die langjährige KI-Forschungsgeschichte seit den 70er Jahren an der Universität Hamburg. Laut Befragung haben neun staatliche und private Hochschulen in Hamburg und der Metropolregion KI-Bezüge in Studiengängen zu Informatik und Data Science, Logistik, Business Transformation, Business Development oder Marketing.
In Norddeutschland gelten Bremen (Grundlagen- und Anwendungsforschung, Lübeck (Medizin und öffentliche Verwaltung) sowie Greifswald (Medizin) mit ihrer Forschung als federführend im Themenfeld Künstliche Intelligenz. Zu den führenden Unternehmen mit KI-Patenten zählen in Norddeutschland Volkswagen, Wolfsburg (bundesweit Platz 6), Continental, Hannover (Platz 8), Fraunhofer-Institute, u. a. Bremen (Platz 10), Philips, Hamburg (Platz 20) sowie Airbus Defence & Space, u. a. Bremen (Platz 22).
Im Juni d. J. befragte die Handelskammer 269 in Hamburg angesiedelte Unternehmen zu Ihren Erfahrungen, Ihrer Meinung und Ihren Erwartungen rund um den Einsatz künstlicher Intelligenz. Daraus ist ein 53-seitiges Standpunktepapier mit Analyse des Status quo, den Potenzialen zu KI an der Elbe und Forderungen gegenüber dem Hamburger Senat entstanden. Das Papier der Industrie- und Handelskammer ist online abrufbar.
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Am Bremer Standort produziert die europäische "Ariane Group" Teile der neuen "Ariane 6"-Rakete. Foto: Ariane Group |
Bremen/Wismar, 24.11.2020: Die Hochschulen Bremen und Wismar sowie die "Ariane Group" kümmern sich in einem mit 377.000,- € vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt namens "ISMA" der Weiterentwicklung eines digitalen Störungsmanagements in der Industrieproduktion 4.0 der Raumfahrtindustrie. Die Bremer und Wismaer Forscher haben dazu insgesamt drei Jahre Zeit.
Erweitert um Methoden von Data Mining und künstlicher Intelligenz sollen Probleme in der Produktion künftig effizienter ausgewertet, gelöst und vermieden werden. Die Ergebnisse sollen in der Produktion der Oberstufe der "Ariane 6"-Rakete im Bremer Werk der "Ariane Group" zum Einsatz kommen. Sie sind zudem auf andere Branchen übertragbar, wie der Ausrüstung von Luft-, Schienen- und Sonderfahrzeugen oder dem Maschinen- und Anlagenbau.
Die drei Partner setzen nach einem ersten gemeinsamen Projekt für eine computergestützte Fertigung ("CoRiFe") ihre Forschungskooperation fort.
Weitergehende Informationen gibt es u. a. bei der Hochschule Wismar. (Foto: Ariane Group)
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Die "Freenet Group" setzt Nutzerdaten AI-basiert für automatisierte Marketing-Sesrvice ein. Foto: "Freenet Group" |
Büdeldorf/Hamburg, 18.11.2020: Die "Freenet Group" setzt ab sofort im Bereich Data und Business Intelligence auf eine eigens entwickelte, cloudbasierte Daten-Plattform. Ziel ist das große Potenzial der Daten von rd. 13 Mio. Kunden aus den Segmenten Telekommunikation (v. a. "Klarmobil" und "Mobilcom Debitel") sowie TV und Medien (u. a. "Freenet TV" und "Waipu TV") zu nutzen. Hierfür automatisiert der Technologiekonzern seine Kundenkommunikation und optimiert die Kundenprozesse (Customer Experience).
Mit den Maßnahmen soll die Wirtschaftlichkeit gesteigert und interne Abläufe zentralisiert und vereinfacht werden. Die neue, auf "Amazon Web Services" (AWS) basierende Plattform bildet die Grundlage für eine automatisierte Datennutzung und neue Services - zunächst bei den Mobilfunk-Marken. Sie ist seit mehreren Monaten im Testbetrieb. Nach dem Testlauf soll die Datenplattform 2021 in anderen Geschäftsbereichen ausgerollt werden.
"Über unsere neu geschaffene ‚Data Workbench‘ können wir mit kurzen Time-to-markets Machine-Learning- und AI-basierte Services realisieren, die durch höhere Relevanz nicht nur die Customer Experience steigern, sondern gleichzeitig auch unsere internen Prozesse verschlankt“, sagt Sang-Geon Cho, Vice President Data & Intelligence der "Freenet Group".
Intern hilft die Plattform, Forecasts aus den Kunden-/Nutzerdaten abzuleiten und Marketingmaßnahmen zu optimieren. Zudem konnte die Qualitätssicherung von monatlich über 90.000 anonymisierten Kundengesprächen mittels Sprachanalyse (Natural Language Processing) bereits sautomatisiert werden.