Hamburg-Hauptbahnhof: 500.000 Hanseaten und Pendler, Touristen und Durchreisende laufen täglich an den 12 Bahnsteiggleisen auf Deutschlands meist frequentiertem Fernbahnhof vorbei. Auf dem Südsteg zwischen Kirchenallee und Mönckebergstraße werden am Tunnel Steintorwall die Blicke von einer überdimensionalen Werbetafel eingefangen. Den bewegten Bildern kann sich niemand entziehen - flankiert von bewegter Werbung zwischen den Treppen.
Referenz Hörmann Forum Foto: Kommatec Redaction |
Der Showroom für digitale Werbung auf dem 1. Boden des Speichers am Alten Wandrahm ist wie ein Zauberwald. Mit Überschreiten eines Bodendisplays füllt sich die interaktive Werbefläche mit digitalen Kaffeebohnen eines Hamburger Rösters. Wenige Meter entfernt präsentiert ein mannhoher LG-Kühlschrank mit eingelassenem Display seine gut gekühlten Getränke. An der gegenüberliegenden Seite lässt ein überdimensionales Kosmetikregal die Herzen der weiblichen Kundschaft höher schlagen - unterstützt von einem digitalen Werbedisplay in der Mitte.
Referenz Gärtner Internationale Möbel Foto: Kommatec Redaction |
20% Umsatzplus durch Fahrstuhldisplays im Hotel
Im Mittelpunkt der Informations- und Werbetechnik stehen Bewegtinhalte für Einzelhändler, Dienstleister, Museen, Hotels und Konferenzräume. Statische Werbung gewinnt nur zu 3% unsere Aufmerksamkeit, bewegten Inhalten kann sich niemand entziehen. Unternehmen, wie die AOK Süd-West, BASF, Bosch, Golf House, HDI oder Skandia Versicherung setzen auf die Kreativität des 18-köpfigen Teams. 5 Softwareentwickler kümmern sich um die Weiterentwicklung der Software auf digitalen Displays an Wänden und Türen, in Böden, Kassen- und Wartezonen.
Unternehmer mit Leib und Seele: Fabian Scholz Foto: Kommatec Redaction |
Der Markt ist hart umkämpft. 260 Wettbewerber gibt es, die Hamburger sind unter den Top Ten - vor allem in der DACH-Region. Und die Technologie wirkt: die Fahrstuhlwerbung auf Displays im Mandarin Oriental Hotel in Genf brachte 10-15% Umsatzsteigerungen in Gastronomie und Bügelservice. Das Dorint Hotel an der Kölnmesse konnte sogar über 20% Umsatzplus durch bewegte Werbung auf Fahrstuhldisplays vermelden. Für den Hamburger Gründer und Geschäftsführer Fabian Scholz die beste Referenz, mit seiner Software und modernen Displays etwas Besonderes zu zaubern.
Fabian Scholz: "Kunden wollen über Inhalte reden"
Vor 20 Jahren verkaufte der heutige 43-jährige Familienvater in Norddeutschland Konferenz- und Medientechnik. 1999 macht sich der erfolgreiche Verkäufer mit Konferenz- und Seminartechnik selbstständig, vertreibt digitale Schilder für Konferenzräume in Hotels. Eine Revolution für das Hotel Adlon am Brandenburger Tor, denn zuvor mussten Mitarbeiter über Stunden die aktuelle Beschilderung Buchstabe für Buchstabe zusammenstecken. Mit Verlegung seiner Firma von Berlin nach Hamburg siedelt sich der engagierte Unternehmer am Holländischen Brook an, dem heutigen Alten Wandrahm.
Referenz Golf House Foto: Kommatec Redaction |
"Ich möchte ein Komma setzen und weitergehen"
Kommatec entwickelt sich zur Agentur und geht weg vom Softwarehaus. Im Mittelpunkt der Beratung stehen die Möglichkeiten für Inhalte, nicht die Technik. Statt Displays zu bepreisen, sprechen Fabian Scholz und sein Team über Kampagnenziele. Heute nutzen Banken und Versicherungen die interaktiven Lösungen, gefolgt von Einzelhändlern und Kioskketten, Industrieunternehmen mit Mitarbeiterinformationen und Sicherheitsvideos oder Museen, wie das Leica Museum in Wetzlar. 70% der Aufträge macht das Lösungsgeschäft aus, rd. 30% entfallen auf die Software.
Referenz Gasteig München Foto: Kommatec Redaction |
"Versuch' nicht gleich in den Olymp aufzusteigen"
Dabei sind die bewegten Inhalte in Einzelhandel oder Hotellerie erst der Anfang. Mit dem Smartphone können Kunden via Beacon wiedererkannt werden. Die Gesichtserkennung mittels Webcam liest in Geschäften die Stimmung, das Alter, Geschlecht oder die Ethnie aus - und präsentiert personalisierte Inhalte. "Das alles können wir bereits heute", freut sich der Hamburger Unternehmer. Tracking, Identifikation, Gesichtserkennung und Gestensteuerung - die Werbung lernt gerade laufen. Zugleich warnt Scholz vor zu viel Euphorie: "Wenn Du vom Poster kommst, versuch' nicht gleich in den Olymp aufzusteigen."
Im Hamburger Hauptbahnhof müssen wir uns auf der Werbewand bis auf Weiteres noch mit der Uhrzeit auf der nachgebildeten Bahnhofsuhr begnügen. Und ein angeheiterter "Captain Morgan" fliegt mit seinem Bier alle paar Minuten regungslos durch die Displays am Bahnsteig. Schauen wir mal, wann die Werbetafeln unseren Hunger erkennen und uns ins Restaurant einladen.
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