Montag, 18. März 2024

HANSESTATEMENT: "Was für eine Stasischeiße!"

Ein HANSE DIGITAL STATEMENT
- von Chefredakteur Thomas Keup -
18.03.2024 - *Update 1.2*

In MV verfolgt ein Polizeischlumpf auch mal eine 16-jährige TikTokerin.
Foto: Marta Posemuckel, Pixabay

Der Tag, an dem Loretta aus dem Unterricht geholt wurde, ist
"kein guter Tag in das Vertrauen in die Meinungsfreiheit und in die Menschen im öffentlichen Dienst."
Stefan Kerth, Landrat Vorpommern-Rügen, parteilos

Als ich am Freitag vom "Schlumpf-Skandal" um eine 16-jährige "TikTokerin" das erste Mal las, dachte ich mir: 'das ist kein Thema für uns'. Täglich erreichen mich per E-Mail hunderte Pressemitteilungen aus Parteien, Behörden, Verbänden, Firmen und von PR-Agenturen u. a. aus den fünf norddeutschen Ländern - auch und trotz vorsätzlicher Hintertreibungen bekannter Hamburger "Denunziant*innen". Dazu kommen Newsletter etablierter und "alternativer" Medien für einen umfassenden Überblick. Meine wichtigste Aufgabe jeden Morgen, Mittag und Abend ist, all die Themen herauszufiltern, die mit der Digitalisierung (vor allem) in Norddeutschland zu tun haben. 

Alles andere - wie die Berichterstattung zur katastrophal flackernden Berliner "Ampel", zu 60 % Grün wählenden "Demokratie-Demonstrant*innen" oder zu Israels Verteidigung der Freiheit im Gaza-Steifen mag interessant sein - all dies sind aber primär keine Themen für die täglichen Digitalnachrichten der HANSENEWS oder für das Digitalmagazin HANSEVALLEY. Und so landete auch der - zuerst von der Berliner Wochenzeitung "Junge Freiheit" per Newsletter bundesweit bekanntgemachte - Skandal um ein Schlumpf-Video zunächst in der Rundablage "P" - P wie Papierkorb.

Digitaler Norden: Der Schlumpf-Skandal war und ist unser Thema.

Ob es meine unbändige Neugierde als Journalist oder ein gewisses Maß an ganz persönlicher Sensationslust war - ich nahm mir vor, den "Schlumpf-Skandal" noch einmal anzuschauen. Und siehe da: Die von Nachrichtenredaktionen wie "DPA" und "RND" ebenso aufgegriffene Geschichte, wie von SPD-dominiertem "NDR", SPD-eigener "Ostsee-Zeitung" und nicht neutralerem "T-Online"-Portal skandalisierte Kritik an dem 50-jährigen, verantwortlichen "(Besser-)Wessi"-Schulleiter Jan-Dirk Zimmermann in Ribnitz-Damgarten war und ist unser Thema. 

Erstens passierte das Unfassbare im Kreis Vorpommern-Rügen - und damit mitten im "digitalen Norden", denn für uns endet der Norden nicht in und rundum Hamburg, seinem Looser-Hafen und der verschlickten Elbe. Zweitens dreht sich der unfassbare Polizeiaufmarsch gegen zwei "TikTok"-Videos - und ist damit ohne Wenn und Aber di-gi-tal. Stellt sich eine wichtige Frage: Wie covert man unvoreingenommen eine Geschichte, bei der es u. a. um AfD-Clips geht, aufgegriffen von einer "alternativen" Wochenzeitung, die meilenweit von "Mainstream-Medien", wie links-liberaler "Zeit" und "Alpen-Pravda" aka "Süddeutscher Zeitung" entfernt ist?

'Trenne die Geschehnisse und damit die Fakten von den Meinungen und damit den Bewertungen.'
Georg Gafron, Chefredakteur HUNDERT,6

Die Antwort gab mir mein früherer Chefredakteur während des Hörfunk-Volontariats: "Schreiben Sie, was passiert ist. Wenn ich Ihre Meinung hören will, frage ich Sie". So hart dieser Satz klingt, so richtig ist der Grundsatz: Trenne die Geschehnisse und damit die Fakten von den Meinungen und damit den Bewertungen. Die ehrenwerten Kollegen von "NDR MV". "Ostsee-Zeitung" und "T-Online" haben in ihrer Berichterstattung lieber die "Nazi-Keule" geschwungen und sich mit bewusster Skandalisierung in den Headlines selbst deklassiert. Unsere HANSENEWS bringt die Fakten - ohne rot-grüne Einfärbungen. Dieses HANSESTATEMENT ist meine Meinung - als Mecklenburger und Stasi-Opfer. 

Womit wir mitten in der Geschichte sind: Eine bürgerliche Schülerin postet mehrfach auf "TikTok" Videos, auch AfD-Werbeclips, wie den Vergleich zwischen den Schlümpfen und Deutschland. Da heißt es "Schlümpfe sind blau - und Deutschland auch." Der Beweis ist eine öffentlich zugängliche, blau eingefärbte "Statista"-Infografik zu den Wahlergebnissen der Partei in den Bundesländern. Stand: Mai 2022 - noch vor dem Höhenflug der AfD im Folgejahr. Wo ist nun der Skandal - und damit der Kern für eine europaweite Berichterstattung - von Wien über Zürich bis Berlin - von Online-Nachrichten bis Nachrichten-Magazinen? 

Die Geschichte hat drei skandalumwitterte Mitspieler: eine anonyme "TikTok"-Petze aka "Blockwart*in", ein offenbar politisch einäugiger "Wessi-Schulleiter" und eine folgsame "(Volks-)Polizei":

1. "Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant"

Der deutsche Hochschullehrer Hoffmann von Fallersleben prägte diesen Satz Mitte des 19. Jahrhunderts. Während des Nazi-Regimes wurde durch Denunzianten ein Großteil der Bevölkerung in Europa in Angst und Schrecken versetzt. Die tödliche Folge: Millionen in Vernichtungslagern ermordete Menschen - Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, anders Denkende. Heute schreibt die zeitgemäße "Petze" im Rahmen einer "woken" "Hinweisgeber"-Kultur eine Mail an den Schulleiter. Und schon sind wir in Deutschland wieder mitten in der "Stasi-Zeit" - die für fast 340 Mauerflüchtlinge tötlich endete. In MV kann man zu Recht sagen: gelernt ist gelernt.

*Update*
Das unterstreicht auch die 16-jährige Loretta B., nachdem sie in die Fänge ihres "Wessi-Rektors" geraten ist. Im Interview mit "Nius" berichtet die Gymnasiastin, ihr Schulleiter habe sie darauf aufmerksam gemacht, dass er und die anderen Lehrer seit einigen Wochen gezielt Ausschau halten sollen zwecks potenziell rechtsextremer Anzeichen. Laut "Anweisung von oben" sollen danach u. a. bestimmte Klamottenmarken zählen, aber auch Springerstiefel. So soll es bereits Strafanzeigen gegen Schüler gegeben haben, im Zweifelsfall auch der jugendpsychologische Dienst eingeschaltet werden. Zur betroffenen "Tiktok-Täterin" sagte er, sie "solle froh sein", ihr "sei ja nichts passiert".

Linkes Bildungsministerium fordert Schulleiter wohl zum Spitzeln auf.

Klar und deutlich: Nachdem meine Mutter 1975 in Stralsund ("DDR") - nur gut 40 Kilometer von Ribnitz-Damgarten entfernt - einen Ausreiseantrag stellte, musste ich mit 10 Jahren miterleben, wie die den Schießbefehl verantwortende Stasi-Diktatur eine erfolgreiche Grundschullehrerin zu einer psychisch gebrochenen Sozialhilfeempfängerin degradierte - überwacht von spitzelnden Kollegen und Nachbarn, wie die Stasi-Akte zeigt. Wenn die Mutter der 16-jährigen Schülerin aus Damgarten emotional ausruft: "Was für eine Stasischeiße!" stimme ich ihr zu 100 % zu - denn die "TikTok"-Petze ist nichts anderes, als eine "Blockwart*in" 2.0 - promotet von SPD-Innenministerin Faeser und einem nach den Schildungen der Schülerin offensichtlich willfährigen SPD-nahen Schulleiter.

*Update* 
Das Ganze geht noch viel weiter: Wer als mächtige Politiker oder vorgeschaltete Behörden rd. 12,5 Mio. Menschen in den fünf ostdeutschen Ländern vorschreiben will, was "Ossis" zu tun oder zu lassen haben, hat ganz besch.ssene Karten. Das durfte die zunächst abgewählte CDU, dann die in die Wüste gejagte PDS und zuletzt die in der Versenkung verschwundende SPD erleben. Sind nun alle "Ossis" Nazis, weil sie je nach Bundesland zu 13 bis 33 % "Blau" wählen wollen und werden? Nein, aber sie fühlen sich von den klaren Worten der AfD-Politiker angesprochen und haben - dank Stasi-Vergangenheit - keine Angst vorm "bösen Mann" (auch nicht vom "alten, weißen"), aka "Rechtsextremisten", aka "Rechtspopulisten", wie es ihnen linke Politiker weis machen wollen. Tja, Pech gehabt ...

2. "Wer hat uns verraten? - Sozialdemokraten!"

Und noch ein geflügelter Satz passt auf den "Schlumpf-Skandal" wie die berüchtigte Faust aufs Auge. „Vorwärts“-Redakteur Eugen Prager schrieb im Jahr 1932, dass Deutschnationale und Kommunisten den Schlachtruf skandierten, um Sozialdemokraten die politische Verantwortung im aufkeimenden Nazi-Reich zuzuschreiben. Auch bei den "Fridays for Future"-Demonstrationen skandierten mehr oder weniger intelligente Gutbürger-Kids das laut "FAZ" "geflügelte Wort der deutschen politischen Sprache". "Fridays for Future"-Vertreter verwechseln bekanntlich auch im Gaza-Streifen Terroristen mit den Verteidigern von Freiheit.

Heute dreht sich in Ribnitz-Damgarten alles um einen - laut Medien - SPD-nahen Schulleiter und seinen möglichen "Verrat". Der "Wessi" Jan-Dirk Zimmermann hat nichts Besseres zu tun, als mit Erhalt der Petz-Mail in vorauseilender Staatraison die Polizei zu alarmieren - ohne die Mutter der betroffenen Schülerin auch nur zu informieren. Böse Falle ... Stattdessen sorgt er mitten im Unterricht für ein "(Volks-)Polizei-Tribunal" aka "Gefährderansprache" - ohne Eltern, ohne Klassenlehrer. Ganz dumm gelaufen ... Warum ich das "Tribunal" so nenne? Weil einer der Polizisten die Schülerin nach ihren eigenen Aussagen offen kritisierte, auf TikTok schon „zu viel Nationalstolz“ gezeigt zu haben. Womit wir wieder bei den Stasi-Methoden wären ...

„Spätestens nachdem klar war, dass Loretta nichts Strafbares gemacht hat, hätte die Polizei wieder gehen müssen.“
Mutter Annett B. gegenüber "Bild"

Im Nachhinein will natürlich niemand Schuld gewesen sein ... dürfen. Die Polizeidirektion Stralsund windet sich: Es sei nur darum gegangen, die Schülerin "vor möglichen Anfeindungen zu schützen, die sich aus ihren Aktivitäten in sozialen Netzwerken ergeben könnten". Unmissverständlich: Dieser "(Volks-)Polizist gehört gefeuert - sofort! Das Polizeipräsidium Neubrandenburg holt das große Besteck raus: Schulleiter seien "offiziell dazu angehalten, bei politisch-extremistischen Vorfällen die Polizei zu informieren." Und Schulleiter Zimmermann? Er versucht sich gegenüber der SPD-eigenen Lokalzeitung "OZ" mit Paragrafen aus der Verantwortung zu quatschen, da er mit „exakt vorgeschriebener Schrittfolge“ auf die Verdächtigungen reagiert habe. Wie in der guten alten DDR ...

Die betroffene Mutter Annett B. berichtet im Interview mit der "Jungen Freiheit" von ihrem Anruf beim SPD-nahen "Besser-Wessi" und Familienvater Zimmermann. Sie hatte erwartet, dass der übereifrige Rektor zunächst bei ihr anruft und nicht erst die Polizei alarmiert. Der 50-jährige Pädagoge zieht sich auch gegenüber der Erziehungsberechtigten auf die von ihm exekutierte "exakt vorgeschriebene Schrittfolge" des Bildungsministeriums zurück. Und da ist er - der Kern des geflügelten Satzes: erst mit politischem Übereifer eine offenkundige AfD-Anhängerin überführen und ohne Verteidigung aburteilen können-dürfen-müssen - und dann für die Runde machende stigmatisierende Situation nicht verantwortlich gewesen sein wollen. Wer hat uns verraten ...?

3. SPD-Innenminister Pegel: "Verhältnismäßigkeit gewahrt". MV tut gut!

Als gebürtiger Mecklenburger bin ich einiges gewohnt: eine von Moskau finanzierte "Umwelt-Stiftung", mit der sich die SPD-geführte Landesregierung von Russland für "Nordstream 2" wohl hat "kaufen" lassen. Dazu eine weg gebombte Erdgas-Pipeline, wozu niemand etwas sagen-können-wollen-würde ... darf. Dazu "Küsten-Barbie" aka "MP*in" Manuela Schwesig, die das norddeutsche Schlusslicht-Land politisch zielstrebig in den Sumpf gefahren hat - mal mit grüner, mal mit dunkelroter Hilfe. Dass die Mühlen unter dem Mecklenburger Ochsen noch langsamer malen, als in Holstein oder im Emsland, ist allgemein bekannt. Vielleicht ist das der Grund für die "(Volks-)Polizei-Methoden" der Stralsunder Beamten.

"Der neue deutsche Idealbürger ist der Denunziant."
Ulf Poschat, Chefredakteur "Welt"

Ich kann mir das mehr als "schwierige Verhalten" der drei "(Volks-)Polizisten" im Damgartener Richard-Wossidlo-Gymnasium bis heute nicht wirklich erklären: Warum rückt gleich fast eine Hundertschaft in einer friedlichen Schule in einem ruhigen Wohnviertel an? Wieso windet sich die Polizeiinspektion Stralsund und versucht dies mit einer "ungeraden Einsatzplanung" zu rechtfertigen. Warum stehen die drei Uniformierten vor der offenen Tür des Chemieraums in der Schule, sodass alle Mitschüler der 16-Jährigen alles mitbekommen, wie sie im Interview schildert? Sensibilität ist für "(Volks-)Polizisten" wohl auch nur eine Option, oder ...?

Warum behauptet die Polizeiinspektion Stralsund, dass keine Schüler den Einsatz mitbekommen hätten? Tatsache ist: Die drei Beamten eskortierten mit "Hilfs-Sheriff" Zimmermann die Schülerin quer durch das ganze Gebäude - vorbei an zwei Klassen 12. Klässler im Atrium. Glaubt die Polizei, dies bleibt in guter alter DDR-Manier unentdeckt? Jeder minderjährige arabischstämmige Seriendieb im Drogeriemarkt wird von der Polizei sensibler behandelt. Das ist eine Tatsache mitten aus Berlin - und kein linksgewollter Rassismus.

Wenn es den Kindern an den Kragen geht, noch dazu wegen so einer Lappalie, wird eine rote Linie überschritten.
Mutter Annett B. gegenüber "Bild"

Wieso konfrontiert einer der uniformierten Staatsdiener die verängstigte Schülerin ohne Schutz der Eltern mit dem Vorwurf, sie habe auf TikTok schon „zu viel Nationalstolz“ gezeigt? Wieso rutscht dem Beamten solch ein übergriffiger, Meinungen unterdrückender Vorwurf überhaupt raus? Und wieso versuchen Marcel Opitz und die zuständige Inspektion in Stralsund, das "Vier-gegen-Eins-Tribunal" mit Zustimmung des SPD-nahen Rektors aber ohne Beteiligung der Mutter als "normenverdeutlichendes Gespräch" zu rechtfertigen. 

Wenn links-abdriftende Chef-/Reporter, Politik-Korrespondenten und andere ach so wichtige Beobachter jetzt ohne Unterlass betonen, die 41-jährige Mutter habe in einem anschließenden Telefonat mit dem Schulleiter ihr Verständnis für die Polizeiaktion bekundet, ja sie habe der Empfehlung zum Löschen der "TikTok"-Videos sogar zugestimmt, warum gibt sie dann "Bild" und der "Jungen Freiheit" Interviews, in der sie den Lehrer unmissverständlich in seine Grenzen weist? Haben hier die Polizei in Stralsund und der übereifrige Schulleiter womöglich kalte Füsse bekommen, das Ganze könnte ihnen auf die Füße fallen? Upps, es ist ihnen ja auf die Füße gefallen ... 

Ist es Norm im rot-roten MV, Jugendliche, die Deutschland als "Heimat" und nicht nur als "Ort" bezeichnen, polizeilich mit subjektiven Vorwürfen unter Druck zu setzen?

Als gebürtiger Mecklenburger, als Opfer der Stasi-Methoden gegen meine Mutter und politisch sicher nicht auf der Seite eines ersichtlich einäugigen, SPD-nahen Schulleiters bin ich für ein verbindliches Fazit des "Schlumpf-Skandals" womöglich nicht objektiv genug. Also überlasse ich dies der "Neuen Züricher Zeitung" und der "FAZ", die weit genug entfernt von politisch einseitiger "Demokratieförderung" deutscher Linkspolitiker stehen. Die "NZZ" titelt zu den Vorfällen im vorpommerschen Ribnitz-Damgarten mit spitzer Feder:

"Ein Staat, der eine Schülerin wegen eines Schlumpf-Videos mit einer «Gefährderansprache» einschüchtert, hat jedes Mass verloren."

Sicher zielt die Schweizer Tageszeitung auf die von Innenministerin Nancy Faeser angekündigte "Verfolgung unterhalb der Strafbarkeitsgrenze" ab. Die "Neue Züricher" bringt die offensichtlich verschobene Gedankenwelt des anscheinend Faeser-nahen Schulleiters und die Fakten um den als "rechtsextremistischen Post" verpetzten Clip wieder ins Lot: "Beide Behauptungen – Schlümpfe blau, AfD politisch erfolgreich – sind zudem komplett von der Meinungsfreiheit gedeckt. Für einen Polizeieinsatz, selbst gegen Erwachsene, bieten sie nicht den geringsten Anlass."

Auch die ebenso bildungsnahe "Frankfurter Allgemeine" kommt zu einem eindeutigen Ergebnis, sollte man dem Beurteilungsvermögen unser Schweizer Nachbarn nicht glauben: "Die Verbreitung eines Schlumpf-Videos einer als verfassungsfeindlich eingeschätzten Partei durch eine Schülerin ist jedenfalls kein Grund, die Polizei in die Schule und ein Kind aus dem Unterricht zur „Gefährderansprache“ zu holen. Selbst wenn es sich um schlimmere Inhalte handelt, so kann zunächst die Schule selbst tätig werden – und es sind die Eltern einzuschalten." Dabei ist die AfD in MV noch nicht einmal von vorauseilenden Verfassungsschützern als "Verdachtsfall" eingestuft ...

"... Folge einer Hysterie der Gesinnungsschnüffelei, die leider auch Politik und Behörden erfasst hat"?

Die "NZZ" pointiert, "der deutsche Staat verliert angesichts unverändert hoher Zustimmung zur AfD die Nerven". "...es geht hier gar nicht um subjektive Gefühle, sondern um einen Dammbruch: Dieser Fall führt vor Augen, wohin die Reise geht, wenn die deutsche Regierung aus SPD, Grünen und Freien Demokraten einen starken Staat demonstrieren will – und Beamte wie der Schulleiter aus Mecklenburg-Vorpommern den «Kampf gegen rechts» unterhalb der Strafbarkeitsgrenze wörtlich nehmen und in vorauseilendem Gehorsam aktiv werden." 

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer Eines:

Ich werde jederzeit gegen herabsetzende, vorverurteilende, ausgrenzende und totalitäre Machenschaften aufstehen und lautstark demonstrieren, seien sie heute "Rot", "Grün" oder wirklich "Braun" eingefärbt - in Hamburg und MV, in SPD-eigenen Zeitungen, SPD-dominierten Sendern sowie im politischen Berlin. Und wenn dies sich wärmend unterhakende, selbsternannte "Sophie Scholl-Enkel*innen* auf mehrheitlich grünen "Demokratie-Demonstrationen" sind - auch gegen sie. 

Fragt sich, wo bleibt die "Gefährderansprache", wenn der ersichtlich gefährdende "ZDF-Politclown" Jan Böhmermann on air zum "Klatschen" von Nazis aufordert? Na, Frau "Genoss*innen" Faeser und Pau: nicht aufgepasst ...?

*  *  *

Dieser Beitrag ist als Hanse Digital Statement - HANSESTATEMENT - ein persönlicher Meinungsbetrag des Autors. Er stellt nicht unbedingt die Meinung der Redaktion des Hanse Digital Magazins HANSEVALLEY dar.


 Hanse Digital Service: 


Dienstag, 20. Februar 2024

HANSEMACHINE: Prompt Engineering - Mit besseren Prompts zu viel besseren Ergebnissen

 HANSE DIGITAL GASTBEITRAG


"Künstliche Intelligenz ist derzeit noch ein Nischenphänomen. Lediglich acht Prozent fühlen sich mit der Technologie vertraut."

Nils Andres, Gründer und Geschäftsführer des Brand Science Institute 
sowie Initiator von BSI AI in Hamburg


Digitaler Eyecatcher generiert von einem KI-Sprachmodell
KI-Creator: Julius H. aus Niedersachsen, via Pixabay

Seit wir mit Sprachmodellen wie ChatGPT arbeiten, ist die Eingabe der richtigen Anweisungen eine hohe Kunst. Ein guter "Prompt" macht den Unterschied und kann entweder ein hervorragendes oder ein unbrauchbares Ergebnis liefern. "Prompt Engineering“ optimiert die Interaktion mit der Künstlichen Intelligenz (KI) durch präzise Eingabeaufforderungen. Ein ganz neues Berufsfeld entsteht.

KIs verstehen inzwischen natürliche Sprache – das ist einerseits faszinierend und großartig, andererseits stellt es uns vor neue Herausforderungen: Wie formuliere ich meinen Prompt, damit  das herauskommt, was ich wirklich brauche? Oliver Welling hat 1987 den ersten Chatbot ausprobiert - und ist heute mit den KINEWS24.de einer der führenden Publizisten in einem der spannendsten Technologie-Themen des Jahres.

Der schleswig-holsteinische KI-Experte zeigt uns den Weg zu richtig guten Ergebnissen mit Aleph Alpha, ChatGPT, Google Gemini, Microsoft Copilot und Neuroflash aus Hamburg:

Grundlagen für erfolgreiche Ergebnisse mit KI-Sprachmodellen

Die Klarheit:

Ich behaupte: Mit wenigen Grundregeln kann man deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Klarheit und Präzision sind dabei das A und O, heißt: Vermeide Mehrdeutigkeiten, um relevante Antworten zu erhalten. So kann man die Entwicklung von Texteingaben in KI-Sprachmodelle auf den Punkt bringen. Dazu ein erstes Beispiel: Ich leide unter der Kurzlebigkeit meines Handy-Akkus und frage das Sprachmodell um Rat:

Ein schlechter Prompt: „Wie mache ich es, dass mein Handy-Akku länger läuft?“. Dieser Prompt ist nicht spezifisch, sagt nicht, um welches Gerät es sich handelt und „besser machen“ ist eine ziemlich offene Frage.

Unser guter Prompt: „Wie kann ich die Akkulaufzeit meines (Smartphone-Typs) bei täglicher Nutzung so optimieren, dass ich nicht mittags erneut laden muss?“. Dieser Prompt ist klar und präzise. Er adressiert ein spezifisches Problem (Optimierung der Akku-Laufzeit des (Smartphone-Typs) und definiert ein Ziel (Vermeidung einer Zwischenladung am Mittag).

Der Kontext:

Dabei gilt wie bei einer Unterhaltung im normalen Leben: Auf den Kontext kommt es an: Die Einbeziehung der näheren Umstände oder des Hintergrunds für meine Frage verbessert das Verständnis des KI-Modells für die Anfrage. In meinem Beispiel geht es um die Verbesserung der Social-Media-Präsenz eines Startups:

Ein schlechter Prompt: „Wie verbessere ich unsere Social-Media“? Hier gibt es keinen Kontext, der mitteilt um, was für ein Unternehmen es sich handelt und kein erklärtes Ziel oder klare Zielgruppen für die nötige Verbesserung.

Unser guter Prompt: „Welche Strategien können für ein Startup im Bereich nachhaltiger Technologien für unseren Social-Media-Account bei LinkedIn in den nächsten sechs Monaten genutzt werden?“


Hier gibt es eine spezifische Aussage zum Unternehmen, ebenso wird der Ziel-Kanal benannt und ein Zeitraum definiert – damit sollte eine maßgeschneiderte Antwort des Sprachmodells ermöglicht werden. Um nichts Wichtiges zu vergessen, helfen die W-Fragen im Leben: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Weshalb bzw. Warum? und Woher? So bekommt auch jeder Journalist jedes Thema "rund".


Die Zielstellung:

Nicht zu vernachlässigen ist eine klare Zielstellung: Wofür möchte ich das Ganze nutzen? So kann die Generative KI zielsicher vorschlagen, was uns helfen kann - z. B. in der Ausbildung, im Beruf oder im Privatleben. Und schon liefern uns ChatGPT, Neuroflash & Co. bessere Ergebnisse. Definiere also klar das Ziel der Anfrage, um zielgenaue Antworten zu erhalten. Hier mein Beispiel:

Ein schlechter Prompt: „Gib mir Tipps“ – natürlich viel zu vage, ohne Ziel und ohne Angabe – kann jede Antwort so richtig wie falsch werden. Die KI weiß nicht, ob sie nach links, nach rechts oder geradeaus laufen muss.

Unser guter Prompt: „Erstelle eine Liste von fünf effektiven Zeitmanagement-Techniken für Fernstudierende, die nebenbei in Teilzeit arbeiten.“ Dieser Prompt ist zielorientiert und präzise, hat eine klare Zielgruppe und definiert eine Aufgabe. Die Freude über die Ergebnisse ist sicher.


Die Kreativität:

Kommen wir zu einem besonders interessanten Thema: der Kreativität. Hier gilt für sehr gute Ergebnisse des eingesetzten KI-Sprachmodells ein simpler Grundsatz. Offene Fragestellungen fördern originelle Antworten. Wer geschlossen fragt, bekommt im Zweifelsfall ein "Ja" oder Nein", wenn die KI einen schlechten Tag hat.

Ein schlechter Prompt: „Gib mir Infos über Zeitreisen“. Dieser Prompt ist zwar offen, aber zu unspezifisch und bietet keine kreative Herausforderung oder Zielrichtung. Die Ergebnisse von Copilot, Gemini & Co. können von Wikipedia-Einträgen bis zu Google Suchergebnissen reichen - suboptimal ...

Unser guter Prompt: „Entwirf eine Geschichte, in der ein Zeitreisender versehentlich das Internet des 21. Jahrhunderts in das antike Griechenland bringt und die Auswirkungen auf die Gesellschaft beschreibt.“ Mit der Vorgabe einer ungewöhnlichen Situation kann es eine Vielzahl von möglichen Antworten geben – dieser Prompt ermutigt zur Kreativität, gibt aber genauso einen klaren Handlungsrahmen vor. 


Wenn man die vier Grundregeln zu Präzision, Kontext, Zielstellung und Kreativität befolgt, kann man sichtbar erleben, wie das Sprachmodell deutlich bessere Ergebnisse liefert.

Diese KI-Sprachmodelle mussten sich schon einige Prompts ansehen ...
KI-Creator: Alexandra Koch, via Pixabay 

Ein paar weitere, praktische Tipps für noch bessere Ergebnisse:
  • Integriere eindeutige, relevante Keywords
Ein Beispiel: Du möchtest Informationen über die besten Praktiken für nachhaltige Landwirtschaft finden.

Weniger effektiv: "Wie kann ich Landwirtschaft betreiben?"

Viel effektiver: "Was sind die besten Praktiken für nachhaltige Landwirtschaft im urbanen Raum?"

Das Integrieren von Keywords wie "nachhaltige Landwirtschaft" und "urbaner Raum" hilft dem Modell, den Fokus der Anfrage zu verstehen und relevante Informationen bereitzustellen.

  • Nutze Follow-up-Fragen für die Präzision
Beispiel: Du hast eine allgemeine Antwort auf eine Frage zur Programmierung erhalten und benötigst spezifischere Details.

Erste Frage: "Wie schreibe ich eine Schleife in Python?"

Follow-up-Frage: "Kannst du ein Beispiel für eine for-Schleife geben, die eine Liste von Zahlen in Python durchläuft?"

Durch die Nutzung von Follow-up-Fragen kannst du die Genauigkeit der Informationen erhöhen, indem du das Thema schrittweise einschränkst.

  • Experimentiere mit verschiedenen Formulierungen
Beispiel: Du suchst nach Möglichkeiten, Stress zu reduzieren.

Erste Formulierung: "Wie reduziere ich Stress?"

Alternative Formulierung: "Welche Techniken sind effektiv zur Entspannung und Stressbewältigung?"

Durch das Experimentieren mit verschiedenen Formulierungen kannst du herausfinden, welche Art der Fragestellung die nützlichsten Antworten hervorbringt.

  • Gib klare Anweisungen bei kreativen Aufgaben
Beispiel: Du möchtest, dass das Modell eine Geschichte über einen Drachen und einen Ritter aus einer ungewöhnlichen Perspektive schreibt.

Weniger klar: "Schreib eine Geschichte über einen Drachen und einen Ritter."

Deutlich klarer: "Schreib eine Kurzgeschichte, in der der Drache der Held ist und der Ritter das Königreich bedroht. Nutze eine humorvolle Sprache und integriere eine unerwartete Wendung."

Mit diesen Tipps und den oben genannten Grundregeln hat man das passende Werkzeug für viel bessere Ergebnisse.


Das KI-Sprachmodell ist nur so gut, wie der Nutzer vor dem Schirm.
KI-Creator: Franz Bachinger, via Pixabay


Doch hier hört die Kunst nicht auf, denn Sprachmodelle sind in der Lage, ganz spezifische Rollen einzunehmen (z. B. als Social-Media-Manager, Texter, Lehrer, technischer Berater, Historiker, Fitnesscoach, Reiseplaner, Koch uvm.). Die Rolle, die man dem Sprachmodell im Prompt zuweist, ermöglicht über die genannten Optionen hinaus noch mehr aus den Modellen herauszukitzeln. Die Möglichkeiten sind umfangreich.

Die Tonalität spielt eine weitere entscheidende Rolle, da sie den emotionalen Unterton und die Stimmung der Antworten beeinflusst. Wir können die gewünschte Tonalität direkt in den Prompts eingeben, um die Art der Interaktion zu steuern. Mit der Bitte um eine „formelle, informelle, humorvolle oder ernste Antwort“ bestimmen wir das Ergebnis.

Prompt-Engineering folgt in Summe verschiedenen Regeln und es gibt jedem Nutzer die Möglichkeit, ganz individuell zu bestimmen, was am Ende aus dem Sprachmodell herauskommt. Es ist keine Fähigkeit, die man nur intellektuell lösen kann – es braucht auch Versuch und Irrtum. Auch „falsche Prompts“ und das Herausfinden eines „passenden Prompts“ kann viel Spaß machen – und mit jedem Prompt wird man selbst besser.


Die KI-Entwicklung ist extrem dynamisch – heute geben wir Prompts ein und diese steuern das Ergebnis – zukünftig werden wir sehr wahrscheinlich mit KIs in Form von Avataren sprechen. Die notwendige Technik ist bereits da. Klar, eindeutig und zielorientiert – wie im echten Leben – führt zu den besten Ergebnissen - auch im Austausch mit einer KI. In diesem Sinne: Viel Glück und Erfolg!

Bis zu 35% aller Marketingbudgets werden durch Einsatz von KI in Zukunft gespart!

Umfrage unter rd. 300 Marketing-Verantwortlichen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz
BSI AG, BSI AI, Januar 2024


Über KI-Experte und Publizist Oliver Welling:

Foto: Oliver Welling, privat
Oliver Welling hat digitale DNA im Blut: Heute 56, hatte Oliver bereits mit 14 den ersten PC. Den ersten Chatbot hat Oliver schon 1987 mit "ELIZA" kennengelernt. Die Faszination für IT und digitale Wirtschaft mündete in der Gründung der Digital-Agentur "Spot-Media", die Oliver als Vorstandsvorsitzender führte und 2008 verkaufte. Seitdem hat er strategische Unternehmensberatung im deutschen Mittelstand durchgeführt. 


Als Kurator des "Reeperbahnfestivals" konnte er das Thema Künstliche Intelligenz nicht nur in Hamburg weiter vorantreiben. Als Gründer der KINEWS24.de berichtet er täglich über aktuelle News und die besten Tools auf dem Markt. Heute berät er mittelständische Unternehmen beim Einsatz von KI zur Steigerung von Effizienz, hält Vorträge über das Thema und hilft Unternehmen die eigene KI-Strategie zu entwickeln.

 Hanse Digital Service: 


Die KINEWS24 im Netz:

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Mittwoch, 17. Januar 2024

HANSEMACHINE: KI wird in diesem Jahr zum dritten Arm des Menschen.

HANSE DIGITAL GASTBEITRAG

KI wird in Beruf und Geschäft zunehmend zum Gamechanger.
(Grafik: LHIND)

Eine neue Generation von KI-Anwendungen wird in Zukunft jeden Aspekt unseres Alltags durchdringen, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben. Davon gehen die Technologie-Spezialisten des Norderstedter Unternehmen "Lufthansa Industry Solutions" aus. Zum Jahresauftakt stellen die Experten fünf Thesen auf, welche Veränderungen in diesem Jahr auf Unternehmen und Ihre IT zukommen und wie man sich darauf vorbereiten kann:

"ChatGPT hat einen ersten Eindruck vom Potenzial der Künstlichen Intelligenz (KI) vermittelt. Aber das ist nur der Anfang. In Zukunft werden sich die Anwendungsmöglichkeiten drastisch erweitern und neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion ermöglichen", pointiert Max Pillong, Director AI & Data Analytics bei "Lufthansa Industry Solutions". 

Die Digitalisierungsexperten des IT-Dienstleisters und Beratungsunternehmens erläutern in fünf KI-Thesen, wie sich unser Berufs- und Alltagsleben ab 2024 grundlegend wandeln wird:
  • KI unterstützt und ergänzt Fähigkeiten und Kompetenzen. Sie wird die Menschen in die Lage versetzen, sowohl in der Freizeit als auch im Beruf neue Grenzen zu überschreiten.
  • Mit KI-Unterstützung werden neue Produktivitätsschübe erzielt, denn sie ein ideales Werkzeug, um riesige Datenmengen der Digitalisierung sinnvoll auszuwerten.
  • KI wird von globalen US-Konzernen in die Unternehmen und Haushalte getrieben. Aber es sind lokale Dienstleister, die für Rechtssicherheit sorgen und die Einführung begleiten.
  • KI wird in allen Lebensbereichen Einzug halten. Deshalb darf sie nicht eine Domäne von Experten bleiben, sondern muss gezielt in die Öffentlichkeit getragen werden.
  • KI belohnt diejenigen, die den Mut zur Veränderung haben: Ein offener und verantwortungsvoller Umgang mit der Technologie fördert kreative Lösungen und hilft, künftige Herausforderungen zu meistern.
KI ist weder Datenräuber noch Datenschleuder

"Die Zeit des Experimentierens ist vorbei. Sukzessive werden immer mehr Anwendungen freigegeben und eingesetzt", so Bernhard Kube, Vice President AI & Data Analytics bei der Lufthansa-Tochter. Dabei zeige sich auch, dass vorschnelle Vorurteile gegenüber der Technologie nicht haltbar seien: "KI ist weder ein Datenräuber noch eine sorglose Datenschleuder. Aber sie sollte mit Bedacht und unter Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien eingesetzt werden. Gerade für sensible Unternehmensbereiche eignen sich Anwendungen, die in einem geschlossenen Datenraum arbeiten. Die neue durch den EU-AI-Act beschlossene KI-Regulierung trifft deutsche Unternehmen nicht unvorbereitet. Es gibt viele Bereiche, in denen der Mehrwert von KI schnell, sicher und gesetzeskonform erreicht werden kann."

Michael Koch, Director AI & Data Analytics bei LHIND, rät davon ab, aus Sicherheitsbedenken oder Angst vor dem Verlust menschlicher Autonomie auf neue KI-Technologien zu verzichten: "In den Unternehmen haben sich riesige Datenmengen angesammelt. Diese bremsen den Menschen im Alltag, weil sie einfach zu groß und zu komplex sind. In Zeiten des Fachkräftemangels reicht der Kollege mit dem Expertenwissen als zentraler Ansprechpartner nicht mehr aus. Wir brauchen diese neuen Werkzeuge, um direkte Antworten zu generieren, anstatt wertvolle Zeit auf die Suche und Quellenrecherche im Dokumentensumpf zu verschwenden. Die aktuelle Suchkultur wird sich dramatisch ändern."

Die kommenden Jahre werden nach Ansicht von Lars Schwabe, Business Director Digital Strategy & IoT in Norderstedt, zunehmend vom digitalen Wandel geprägt sein und die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, stärker denn je beeinflussen. Der Smart Assistant oder Copilot wird ein Alltagswerkzeug werden: "Es entstehen immer mehr Verknüpfungen zwischen der digitalen und der realen Welt. KI wird in diesem Netz als zentrales Verbindungselement fungieren und verstärkt Routinetätigkeiten übernehmen. Sie wird quasi zum dritten Arm des Menschen heranwachsen. Gerade weil die Technologie unser ständiger Begleiter wird, ist ein umfassender Kompetenzaufbau notwendig. Künftig benötigen wir den digital mündigen Nutzer, der sich mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzt und sich bewusst damit beschäftigt."

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 Hanse Digital Background: 

Lufthansa Industry Solutions ist ein Dienstleistungsunternehmen für IT-Beratung und Systemintegration. Die Lufthansa-Tochter unterstützt Kunden bei der digitalen Transformation ihrer Unternehmen. Die Kundenbasis umfasst sowohl Gesellschaften innerhalb des Lufthansa-Konzerns als auch mehr als 300 Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Norderstedt beschäftigt über 2.500 Mitarbeitenden an mehreren Niederlassungen in Deutschland, Albanien, der Schweiz und den USA.

 Hanse Digital Service: 

Mittwoch, 20. Dezember 2023

Digitalisierung 2024: Generative KI, IT-Sicherheit, Cloud-Einsatz

HANSE DIGITAL GASTBEITRAG

Cloud-Computing wird "New Normal" für Betrieb von IT-Anwendungen.

2024 drehen sich viele digitale Themen um KI.
Grafik: Reto Schweiwiller, Pixabay

Technologieexperten des Consulting- und Software-Hauses "Valantic" haben zehn Trends identifiziert, die im kommenden eine wichtige Rolle in der Digitalisierung vieler Unternehmen spielen werden. Neben der Weiterentwicklung von KI-Lösungen im Rahmen von Conversational AI werden die Hyperpersonalisierung der Customer Experience durch KI in den Mittelpunkt rücken.
Dazu kommen verstärkte Maßnahmen in IT-Security sowie ein steigender Stellenwert einer nachhaltigen Transformation. Den Autoren zufolge wird außerdem die Optimierung der Digital Employee Experience eine entscheidende Rolle bei der Fachkräftegewinnung und -bindung spielen.
Der globale Status Quo in der Digitalisierung ist dynamisch und variiert je nach Region, Branche und Organisation. IT-Entscheider setzen ihre Bemühungen auch im kommenden Jahr fort, um Prozesse und Dienstleistungen weiter zu digitalisieren. Dies umfasst die Implementierung von Technologien wie Cloud-Computing, Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierungslösungen, um Effizienz und Innovationen zu fördern. 
Dazu legen Unternehmen vermehrt Wert auf die Verbesserung des Kundenerlebnisses durch digitale Vertriebs- und Servicekanäle. Die Personalisierung von Angeboten, ein Compliance-konformer Einsatz von Conversational AI und die Nutzung von Datenanalysen stehen dabei u. a. im Mittelpunkt.
Bezogen auf den jüngsten Hype um KI-Sprachmodelle berichtet Daniel Völker, Head of AI Solutions bei "Valantic": "Für Unternehmen geht es jetzt an die Arbeit. Sie suchen nach Lösungen, generative KI im Business-Kontext sicher, rechtlich unbedenklich und produktiv zu nutzen. Dieser Trend wird 2024 an Dynamik gewinnen."
Auch auf das Thema IT-Sicherheit wird 2024 vermehrt der Fokus gesetzt. In diesem Jahr waren Ransomware-Attacken eine beliebte Angriffstechnik unter Cyberkriminellen. So wurden mithilfe von Krypto-Algorithmen gesamte IT-Systeme verschlüsselt und dadurch unbrauchbar gemacht. 
So kommt es nicht überraschend, dass Investitionen in die IT-Security einer Lünendonk-Umfrage zufolge 2024 die Top Nr. 1 Priorität für CIOs deutscher Unternehmen darstellt. Die Konsequenzen für die attackierten Unternehmen sind gravierend, Schäden gehen oft in die Millionen.
"Cyberkriminelle sind erfinderisch und überraschen ihre Opfer mit immer neuen Angriffsvarianten. Der Trend geht dahin, mehrere Angriffsvektoren miteinander zu kombinieren, um den Druck auf die angegriffenen Unternehmen maximal zu erhöhen", berichtet Thomas Lang, Geschäftsführender Partner bei "Valantic".

IT-Lösungen aus Cloud als "New Normal"

Der Bitkom sieht im neuen Jahr bei der Cloud-Nutzung durch Unternehmen ein rasantes Wachstum voraus und bezeichnet Cloud-Technologien als "New Normal" für den Betrieb von IT-Lösungen. Bereits im Cloud-Report 2023 des Digitalverbands gaben 56 Prozent der befragten Unternehmen an, in fünf Jahren mehr als die Hälfte ihrer IT-Anwendungen aus der Cloud betreiben zu wollen.

"Neben den klassischen Vorteilen - in erster Linie die flexible und skalierbare IT-Nutzung sowie minimierte Investitionen und Betriebsaufwände - fördert die Cloud vor allem die schnelle Innovation sowie deren Verfügbarkeit auch für kleinere Unternehmen und die breite Masse. Die rasante Verbreitung von generativer künstlicher Intelligenz wie ChatGPT zeigt das aktuell auf beeindruckende Weise", unterstreicht "Valantic"-Autor und Senior Manager Stephan Kuhn.

Folgende zehn IT-Trends nimmt die Autoren-Gruppe von "Valantic" im ihrem Trendwhitepaper 2024 genauer unter die Lupe:

  1. Conversational AI sicher im Unternehmen einsetzen
  2. Hyperpersonalisierung: CX-Boost durch Künstliche Intelligenz
  3. Nachhaltigkeit im E-Commerce: Technologien für Sustainable Online Shopping
  4. Sustainable Transformation: Nachhaltigkeit ganzheitlich denken
  5. Cybersecurity und Prävention: Darknet-Monitoring als Stand der Technik
  6. Digital Employee Experience: Entscheidend für Fachkräftegewinnung und -bindung
  7. The New Normal: Cloud-Computing als Innovations-Turbo für Alle
  8. E-Mobility: Digitale Ökosysteme als Nährboden der Mobilitätswende
  9. Digital Twins entfalten ihr volles Potenzial
  10. Langfrist-Trend Metaverse: Die Weichen werden jetzt gestellt

Das kostenfreie Whitepaper mit weiteren Informationen zu den einzelnen Trends und möglichen Handlungsempfehlungen für IT-Entscheider ist zu finden auf der "Valantic"-Webseite unter valantic.com/de/whitepaper-digitalisierungstrends-2024.

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Montag, 11. September 2023

Achtung, Abzocke! Wie der REWE-Schnell-Lieferdienst FLINK seine Kunden übervorteilt.

HANSE DIGITAL RECHERCHE 

Ratten im Lebensmittel-Lager. Juristen, die Arbeitnehmer niedermachen. Und jetzt neu: Apps, die Gutscheine nicht einlösen und Supporter, die nur abwimmeln dürfen. Willkommen bei FLINK - dem "Elite"-Absolventen-Startup mit den flinken Fingern in fremden Brieftaschen.

Lassen nicht nur engagierte Fahrer über die Klinge springen ...
Grafik: Flink

Update, 13.09.2023: Sie sind vermeintliche "Elite"-Absolventen teurer Privat-Hochschulen, wie der EBS in Oestrich-Winkel im teuren Taunus oder der WHU in Vallendar bei Koblenz im Wald. Ihre Karrieren sind so glatt wie ihre von prekären Arbeitnehmern zum Mindestlohn gebügelten weißen oder hellblauen Oberhemden - wahlweise auch unter scheinbar demokratisch wirkenden Werbe-Hoodies. Ihr Lebenslauf beginnt bei Unternehmensberatungen oder Investmentgesellschaften, wie Bain & Company, KPMG oder SoftBank. Ihre Karriere in Berliner Startups starten Sie nicht selten in Rocket Internet-Firmen, wie Foodora oder Home24. Gelernt ist gelernt.

Die Generation CxO vornehmlich Berliner Jungunternehmer hat in Studium, Beratung und Traineeprogramm vor allem eines verinnerlicht: "more for less", sprich: mehr Output für weniger Input. Oder wie es ihre übervorteilten Kunden auf den Punkt bringen: "Abzocker, Betrüger, Räuber". Davon kann jeder Kunde eines der bekannten Consumer-Startups mindestens ein Lied singen: Mal wird nicht geliefert, was bestellt war, mal spielt der Kundendienst mit einer Junior-Praktikantin "toter Käfer". Mal ist das Herauspressen des letzten Euro Teil des Geschäftsmodells - inkl. Apps. Beispiel: Der Berliner Schnell-Lieferdienst "Flink". Genau, die mit den gewerkschaftsfeindlichen Manieren.

Fehlen nur noch die Ratten und der Kot aus dem Flink-Lager ...
Grafik: Flink

Dass Mäuse bei Flink in einem Lager Lebensmittel anknabbern und ihren Kot hinterlassen haben? "Scheiß drauf! Das merkt schon keiner!" Dass Mitarbeiter gefeuert werden, die einen Betriebsrat gründen wollen, weil die Arbeitsbedingungen der Fahrer ("Rider") mit nicht funktionierenden Apps, kaputten Fahrrädern und falschen Abrechnungen unter aller Würde sind? "Wer will uns irgendwas beweisen? Wir sind die Kings of the Castle!" Und dass das Geschäftsmodell des "Quick Commerce" in Deutschland nicht funktioniert, wie uns ein Ex-Operations-Manager von Gorillas bestätigt? "Schwamm drüber, wir holen uns mit aufgehübschten Zahlen noch mehr Millionen von dummen Investoren!" So weit, so bekannt, so verantwortlich ist das Elite-Berater-Seriengründer-C-Level-Team.

Was der clevere Oliver von Bain & Company, der bekannte Julian von Foodora/Rocket Internet und der nicht weniger clever erscheinende Christoph von Home24/Rocket Internet zusammen mit dem für Deutschland zuständigen Martin von Bain & Company sich da ausgedacht haben, ist schon eine neue Qualität in der Kategorie "more for less". Mit großflächiger Werbung, Newsletter-Bomben und auf den ersten Blick großzügigen Rabatten versucht die REWE-Beteiligung (das sind die mit zuckerhaltigen Getränken für Diabetiker), den Abgesang der Schnell-Lieferdienste in deutschen Großstädten zu ihrem Vorteil zu wenden, indem Kunden des verkauften Konkurrenten Gorillas und des geschrumpften Getir gelockt werden, wie es jede Sexarbeiterin aufm Hamburger Kiez nicht aufdringlicher machen könnte (und dabei wesentlich charmanter wirkt).

Mit kleinen Kindern für fragwürdige App-Methoden werben? Schon mutig.
Grafik: Flink

Damit lockt Flink bewusst Kunden an, die ihnen zwar kurzfristig gewünschte KPIs (Stichwort: aufgehübschte Zahlen) liefern, aber nur kaufen, wenns wirklich billig ist, wie z. B. Studenten, die sich mit Rabatt die schweren Bierkästen von Indern billig bis an die Haustür liefern lassen. Oder Schnäppchenjäger, die nachrechnen, ob die Preise mit 32 % Rabatt (8,- € auf 25,- € Einkaufswert) tatsächlich günstiger sind, als im Discounter. Flink wäre nicht Flink (die mit Ratten im Lager und Falschaussagen im Arbeitsgericht), wenn Sie nicht noch eine Masche auf Lager hätten. Und die betrifft ihre Bestell-App - in diesem Fall für iOS, also iPhones. Die neueste bekannt gewordene Nummer aus der Kunden-Kategorie "Abzocker, Betrüger & Räuber" ist umso hinterlistiger:

Wer über die App gerade noch verfügbare Artikel in seinen Warenkorb legt (und davon gibt es zeitweise kaum welche), ist fast schon ein glücklicher Kunde. Wer dann den angepriesenen Gutschein einmal aktiviert, denkt an einen wirklich günstigen Einkauf. Doch Vooooorsicht! Der drohende Betrug steckt im Detail - und das ist wohl kein Zufall. Wer vor dem Check-out noch einmal zurück in die Produkte geht, um etwas hinzuzufügen oder zu verändern, erlebt am Ende des Einkaufs sein blaues Wunder: Alle ausgesuchten Artikel sind noch im Warenkorb, wie zu erwarten. Der bereits aktivierte Gutschein ist - oops! - verschwunden. Wer jetzt nach bestem Wissen bestellt - ist der dumme, ver.rschte Kunde. Der Gutschein wurde einfach nicht eingelöst.

Können diese Augen lügen? Oh ja, das können sie.
Flink-Deutschland-Chef Martin Esch ist verantwortlich.
Foto: Linkedin/Martin Esch

Weil man zunächst an das Gute glaubt, wendet man sich unwissend an den Kundendienst per integriertem App-Chat. Der ist - ebenso wie viele Produkte - praktisch nicht verfügbar. Die flinken Finger von Flink erlauben sich eine Reaktionszeit von zwei Stunden. Halt so kundenunfreundlich und personell unterbesetzt, wie man es bei einem Schnell-Liefer-Startup auf "Elite"-Niveau erwarten darf. Und dann kommt's: Mit Standard-Abwürge-Floskeln macht der Kundendienst von Customer-was auch immer-Care Nicola Knopp dicht, auch auf ausdrückliche Nachfrage: Die Unannehmlichkeiten tun ihnen leid, aber man könne da nichts machen. Genau hier beginnt der offensichtliche Betrug nach dem bekannten Prinzip "Greife mehr ab, als Du eigentlich verdienst" aka "more for less".

Natürlich kann Flink - wie es auch Essens-Lieferdienste können - überzahlte Beträge oder Gutschriften nach Reklamationen über den gleichen Kreditkarten-Kanal zurückbuchen. Wollen Sie aber nicht! Sind ja zu Hause in der Kategorie "Abzocker, Betrüger, Räuber" (siehe oben). Dass der Zero-Level-Support der flinken Abgreifer um Frau Knopp nichts regulieren darf - o.k. Kann man so machen, ist dann halt sch...... Also suchen wir uns die für Kundendienst und das Deutschlandgeschäft verantwortlichen Managerinnen und Manager heraus. Jetzt machen wir verständlich, dass wir uns von nun an "unter Erwachsenen" unterhalten. Mit einer Frist erwarte ich die Rückerstattung des überzahlten Betrags. Und siehe da: Sie spielen ... "toter Käfer"!

Hat gut lachen, wenn es um ihren Startup-Job geht: 
FLINK-Kundendienst-Chefin Nicola Knopp
Ihre Kunden lachen bei ihrem Zero-Level-Support nicht mehr ...
Foto: Linkedin/Nicola Knopp

Spätestens jetzt ist das Schuldeingeständnis komplett. Wer tatsächlich im Recht wäre, hätte keinen Grund, sich unterm Tisch zu verstecken. Wäre es nur ein technischer Fehler, könnte jetzt in Hinweis auf Weiterleitung an die App-Entwicklung erfolgen. Und sollte man eine Gutschrift nicht so schnell bearbeiten können, reicht ein Hinweis auf die zeitnahe Erledigung. Von alldem wollen die flinken Finger aus der Berliner Brunnenstraße nichts wissen. Und geben sich so offen der Kritik preis. Weil sie wissen, dass es den Fehler in der App-Programmierung gibt? Weil sie wissen, dass Kunden reihenweise darauf hereinfallen? Und weil sie damit einen zusätzlichen Geldregen genießen, den sie gar nicht verdienen? Wohl ja, steht ja alles in §11.5 ihrer AGBs.

Da der hier auf den Beschiss reingefallene Autor weder zur Kategorie "dummer Endkunde" gehört, noch im Zweifel den Fall auf sich beruhen lässt, habe ich Flink gegenüber die Stornierung der Zahlung angekündigt und diesen Artikel adressiert. Wie zu erwarten, spielen die "flinken Abzocker" weiterhin "toter Käfer". Statt im Kundeninteresse zu agieren, kommt eine weitere, dritte Supporterin mit den AGBs um die Ecke. Dort heißt es unter §11.5: "Eine nachträgliche Anrechnung nach Abschluss des Bestellvorgangs ist ausgeschlossen. Nicht genutzte Rabatte werden nicht ausgezahlt." Womit klar ist, wie sie ihr Abgreifen aka den Trick mit der App rechtfertigen.

Nun wird das Ganze publizistisch und juristisch aufgearbeitet. Wollen wir doch mal schauen, inwieweit die AGBs der luxemburgischen Steuerspargesellschaft Flink SE unserer bekannten CxO's rechtswidrig sind (die Verbraucherzentralen werden sich freuen ...). Schauen wir doch mal genauer hin, ob das Berliner "Elite"-Absolventen-Startup neben seinen dreisten Methoden gegen Fahrer auch Kunden versucht, niederzumachen. 

Das ist dann gern eine weitere öffentliche Geschichte aus der Kategorie "Achtung, Abzocke!" Ob das den flinken Fingern der Startup-CxOs zufriedene Kunden bringen wird, die ihre Zahlen stabilisieren - oder es der Anfang vom Ende eines weiteren "Minimax"-Liefer-Startups war - wir haben da so einen bestimmten Verdacht. Bis dahin haben die "Elite"-Boys einen weiteren Gutschein ausgelobt: 5,- € auf 25,- € Umsatz - den sie dann gemäß AGBs auch wieder nicht einlösen werden-wollen-können-müssen. Wen wundert's ...

Follow up 12.09.2023:

Nachdem ich den o. g. Damen und Herren mitgeteilt habe, dass Ihre Geschichte jetzt auch von ihren Mitarbeitern und vor allem Kunden online nachgelesen werden kann, taucht Supporterin Nr. 3 "Matilda" erneut auf. Um den Fall vom Tisch zu kriegen, bietet sie einen neuen 8,- € Gutschein an, damit ich noch mal einkaufen gehe. Echt jetzt? Darf ich erneut auf die bekannt fehlerhafte App reinfallen? Ist das ein dummer Scherz oder ein dreister Versuch, erneut überhöhte Zahlungen abzugreifen? Glauben die "Elite"-Absolventen wirklich, mich mit einem neuen Gutschein ködern zu können? 

Hier steht ein möglicher Betrug mit Hilfe technischer Mängel beim Checkout im Raum. Der ist mit Verweis auf ihre sicher angreifbaren AGBs nicht totzureden. Und um den kümmern sich jetzt 1. die Kreditkarten-Bank, 2. die Verbraucherzentrale und 3. der Staatsanwalt. Auch die Drohung der Supportin, den Fall jetzt von sich aus schließen zu wollen, wird daran nicht ändern. Vielmehr ist die Drohung ein weiterer Beweis, dass man hier Kunden schnell und billig abfrühstücken will, um seinem (nicht wirklich) skalierbaren Geschäft nachgehen zu können - mit Junior-Somethings im Support, die sich besser einen offenen, ehrlichen und fairen Arbeitgeber suchen sollten.

Follow up 13.09.2023:

Als ich gestern Abend die E-Mail von X (vorm. Twitter) las, dachte ich zuerst: 'Was ist das denn?' Da schreibt der Kurznachrichtendienst in einer Mitteilung an uns:

"Wir haben eine Beschwerde über die folgenden Inhalte deines Accounts, @HANSEVALLEY, erhalten". Es ist unser Tweet zum gestrigen Update des Beitrags mit den letzten Versuchen der Flink-Supporterin Matilda, den Fall ohne Erstattung und damit zufriedenstellender Klärung - dafür aber mit einem neuen Gutschein - abzuwürgen:


Jetzt wird es nicht nur unschön, jetzt zeigen die verantwortlichen Manager von Flink ihr ganzes, hässliches Gesicht. Unter dem Vorwand einer DSGVO-Beschwerde versuchen sie über ihre Social Media Manager und Hausjuristen, die Veröffentlichung ihrer zweifelhaften Aktivitäten aus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen. Bis gestern galt im Kontext der Flink-Aktivitäten 'Dümmer geht immer'. Jetzt gilt 'Denn sie wissen genau, was sie tun'. Twitter hat den Post untersucht und festgestellt:

"Wir haben den gemeldeten Inhalt untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass er im Rahmen der Twitter Regeln (https://support.twitter.com/articles/18311) oder deutscher Gesetze nicht der Entfernung unterliegt."

Wir sind gespannt, bei welchen Social Media Netzwerken die flinken Finger aus der Berliner Brunnenstraße noch versuchen werden, unsere Berichterstattung und die dazu gehörende Social Media Begleitung zu behindern und nach Möglichkeit löschen zu lasssen. Wir sind gespannt, mit welchen Mitteln und Methoden sie ihre zweifelhaften Aktivitäten gegen Kunden und Journalisten weiter treiben werden.

Wir weichen keinen Millimeter zurück und verweisen auf unseren Redaktionskodex HANSECODEX.

Unser Tipp: Finger weg von flinken Fingern. Die greifen zu tief in fremde Taschen und versuchen, mit zweifelhaften Tricks ihr angreifbares Verhalten zu rechtfertigen.

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