Posts mit dem Label Filiale40 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Filiale40 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 25. Februar 2018

HANSEVISION: Gut für die Haspa. Gut für Hamburg.

HAMBURG DIGITAL VISION

Am vergangenen Mittwoch lud die Hamburger Sparkasse zur Bilanzpressekonferenz in ihre frisch aufgemöbelte Zukunftsfiliale an die Osterstraße ein. Eine Woche zuvor hatte ich die Gelegenheit, die "Osterstraße 4.0" persönlich kennenzulernen und mir das Konzept der Nachbarschaftsfiliale in Eimsbüttel vorstellen zu lassen. Bei genauem Hinsehen kommt bei der Haspa jetzt zusammen, was zusammengehört, mit dem - hamburgisch bescheiden - persönlichsten Multikanalbanking aller Zeiten.

Vor einem Jahr gab Haspa-Chef Harald Vogelsang den größten, sichtbaren Teil der Veränderungen bei Deutschlands Sparkasse Nr. 1 auf Gut Witzhave bekannt, ließ eine Woche später mit der Integration von "Heute in Hamburg" in die Digitaltochter "Haspa Next" durchschimmern, wohin die Reise geht. 12 Monate später wird deutlich: hier baut sich ein 43 Mrd. € schwerer "Mega-Frachter" mit 130 "Filial-Containern", 5.000 Mann Besatzung und einer Handvoll "digitaler Schlepper" bei voller Fahrt gerade selbst um. Eine Hamburg Digital Vision:


AR-Brille statt Kaffeesatz: Immer wieder spannend.
Foto: Absolute Software
Voller Freude über eine exklusive Meldung verkündete das bekannt-dynamische Abendblatt am Donnerstag seinen treuen Abonnenten: 'Haspa-Berater verraten ihre Hobbies'. Was für die Kollegen eine Schlagzeile und der Aufmacher gleich in 2 Artikeln wert war, ist bei genauerem Hinsehen nur ein kleiner Baustein der größten deutschen Sparkasse auf dem Weg in die Zukunft: mit der Nachbarschaftsfiliale 4.0, dem digitalen Beraterfinder, der Nachbarschafts-App "Kiekmo", der jungen Freizeit-App "Aino", der Kundenbindungs-App "Joker" und der Digital-Tochter "Haspa Next" - schräg gegenüber der Abendblatt-Redaktion.

Nach einem spannenden Interview im Kontorhaus "Börsenburg", dem Live-Test der Kundenschließfächer an der Ottenser Landstraße, einem Hintergrundgespräch mit Haspa-Digitalchef Tobias Lücke, der Vor Ort-Recherche in der Nachbarschaftsfiliale an der Osterstraße und aktuellen Nachrichtenmeldungen zu "Aino", "Kiekmo" inkl. Lieferdienst sowie der "Filiale 4.0" beginne ich zu verstehen, warum Haspa-Chef Harald Vogelsang zufrieden lächelt, wenn er in dunkelblauen Chinos das versammelte Presse-Corps stolz durch seine neue Flaggschiff-Filiale führt. 

Die "Yomo"-App: Beerdigung 1. Klasse aus Hamburg

In 3 Jahren sieht die Haspa komplett anders aus, als heute: Dann werden auch Harald Vogelsangs Vorstandskollegen am Morgen der Bilanzpressekonferenz keine Tränen mehr in den Augen haben, zu ihren Anzügen keine Krawatte mehr tragen zu müssen. Schon heute geht man an der Osterstraße zum Lachen nicht mehr in den Keller, hat der Eimsbütteler Filialleiter Andreas Emme zusammen mit rd. 130 Leitungskollegen vor 1,5 Jahren mit Business Cashual den Schritt zum Banking auf Augenhöhe eingeleitet. Genau das setzt der Beraterfinder fort, wenn er Kunden die Chance gibt selbst zu entscheiden, mit wem man über sein Geld sprechen will. Begonnen hat das 2015 mit der Persönlichkeits-Offensive "Meine Bank heißt".

Und wo geht die "Next" Generation hin, um im Hamburger Wording von Acceleratoren, Corporate Startups und Medienkampagne zu bleiben? Mit FAZ, Handelsblatt und Manager Magazin bekam die Crème de la Crème des deutschen Qualitätsjournalismus in dieser Woche Schnappatmung bei der Meldung des "Finanz-Szene"-Blogs, die Haspa verschiebe den Launch des jungen "Yomo"-Kontos auf 2019 - auf die Zeit nach der Migration des Kernbanksystems. Der HANSETECHTEST von "Yomo" Anfang Dezember vergangenen Jahres zeigte bereits: Einen toten Gaul sollte man nicht um jeden Preis weiter reiten. Womit das Thema "Beerdigung 1. Klasse" für uns abgeschlossen ist.

"Aino" als Basis für das junge Haspa-Digitalmodell


Weiss, was er tut: Haspa-Chef Vogelsang.
Foto: HANSEVALLEY
Auch bei jungen Kunden ist die Haspa weiter, als es das Stochern der publizistischen Edelfedern im Heuhaufen vermuten lässt. Mit "Joker intro" und "Joker unicus" hat die Bank junge Konten, die zwar Geld kosten, mit gratis Handy-Versicherung, Rabatten auf Handyverträge und -reparaturen, Kino- und Konzerttickets, Café- und Restaurantbesuche sowie auf Stadträder sowie mit einer internationalen Studentenrabattkarte aber vieles haben, was man brauchen kann. Sollte die "S-Banking"-App aus der "Yomo"-Schmiede Starfinanz 2019 nicht mehr das Goldene vom Ei sein, könnten die Hamburger mit der Frankfurter Sparkasse kooperieren und die "1822 mobile"-App übernehmen. Nur so eine Idee.

Mit der Freizeit-Anwendung "Aino" baut die Haspa zudem ein mächtiges Tool für die Ansprache und Bindung junger Nutzer zwischen 18 und 30 Jahren auf. Mit 220.000 Facebook-Fans der "Heute in Hamburg"-Community, 150.000 Downloads und 50.000 aktiven Nutzern im Monat hat "Aino" in den vergangenen 9 Monaten eine starke Basis für ein neues Digitalgeschäft aufgebaut. Laut Haspa-Chef Harald Vogelsang soll der Service mit aktuell 40 Rabatt- und Serviceangeboten schon bald - hamburgisch bescheiden - kostendeckend arbeiten. Verknüpft man die jungen Mehrwert-Konten mit der jungen Freitzeit-App würde ein "Next Joker" entstehen ... können.

Junge Kunden bei "Next Haspa" + "Next Joker"

Der Blick auf die Seite der Innovationstochter und Digitalgarage "Haspa Next" zeigt, worauf man sich konzentriert: junge Zielgruppen, redaktionelle Inhalte, neue Geschäftsmodelle, attraktive Vermarktung, höchste Usibility und mobile Services auf Android und iOS. Alles, was "Yomo" leider nie hatte. Da "Haspa Next"- und Digital-Chef Tobias Lücke direkt an Harald Vogelsang berichtet - und dieser auch gern mal persönlich vorbeischaut -, ist die Gefahr gering, dass Bedenkenträger aus den Untiefen der 190 Jahre alten Sparkasse zu sehr dabei stören, den "Mega-Frachter" mit seinen digitalen Schleppern neu auszurichten.

Stellt sich die Frage, wie eine "Next Haspa" mit "Next Joker" aussehen könnte. Ich skizziere die neue Welt unter folgenden Premissen: 1. Die quietschbunte "Yomo"-Fast-schon-so-gut-wie-Banking-App ruht im Sparkassen Innovations-Hub in Hammerbrook in Frieden. 2. Die Berliner Startupbank "N26" kann die Haspa mit gut 1,4 Mio. Privatkunden in Hamburg und der Region leider nicht vom Sockel schubsen. 3. Hamburg kauft auch weiterhin in Hamburg, wie wir es gelernt haben. 4. Lebensmittel und Weinflaschen lassen trotz intensivster Bemühungen von "Haspa Next" leider noch nicht beamen. Aber Spaß beiseite.

Wertschöpfung 4.0: Finden, Kaufen & Bezahlen

Denkt im Traum nicht daran, N26 Kunden zu schenken.
Foto: HANSENVALLEY
Als "Next Haspa"-Kunde mit "Next Joker" bekomme ich über die Hamburger Community-App "Aino" einen "fetten Deal". Als Berliner "N26"-Kunde könnte ich über den Affiliate-Link beim Haspa-Geschäftspartner ein paar Prozente absahnen. Als "Next Haspa"-User wird das ganze richtig interessant: Über "Aino" bekomme ich einen "Next Joker" als Gutschein-Code oder buche das Ganze gleich in der App - inkl. Abbuchung vom Konto. Denn Zahlungsverkehr kann man ja am Adolphsplatz - ob mit "Paydirekt" oder einem beliebterereren Service .... Den Rest macht Versandpartner Hermes bis zur Haustür oder - weil günstiger - der lokale Händler direkt ins "Kiekmo"-Schließfach.

Schon freut sich ein glücklicher Haspa-Geschäftskunde einem glücklichen Haspa-Privatkunden per "Next Joker" Produkte zum Glücklichsein verkauft zu haben, promotet über die Marketing-Plattform "Aino", provisioniert über das junge Mehrwert-Programm "Next Joker", abgebucht über das pfiffige "Next Haspa"-Konto und abgerechnet über den Zahlungsverkehr der Hamburger Sparkasse. Das ist dann eine neue Wertschöpfungskette, mit Geschäfts- und Privatkunden als Plattformpartner, der Hamburger Sparkasse als vertrauensvollem Vermittler und einem lukrativen Geschäftsmodell - von Affiliate-Marketing bis zum Schließfach-Service. Gut für Hamburg - und die Haspa.

Next: Promotion, Provisionen, Plattformpartner

Angenommen, die Haspa baut ihre Marktposition mit "allem außer Banking" so aus, dann entstunde eine lokale Vermittlungs- und Vermarktungsplattform. Wie wahrscheinlich ist das? Nun: Jeder in Hamburg kennt die Haspa, die Meisten nutzen sie privat oder geschäftlich, sie ist auch 2018 mit knapp 130 Filialen weiterhin fast überall. Die Schließfächer werden nach Testlauf in den westlichen Bezirken jetzt in den östlichen Bezirken und an zentralen Punkten aufgestellt. Erste Haspa-Geschäftspartner testen bereits den Multikanal-Vertrieb von Gutscheinen bis Schließfachservice. Ok, und die Haspa-Strategie?

Die klassische Digitalstrategie nicht nur Hamburger Unternehmen umfasst im Kern drei Schritte: 1. Digitalisierung der Geschäftsprozesse: Mit "OSPlus" modernisiert die Haspa ihr Kernbanksystem und macht sich in den kommenden 1,5 Jahren zukunftsfähig. 2. Digitalisierung der Kundenbeziehung: Mit "Joker"-App, "Kiekmo"-App und junger "Aino"-App ist dieser Schritt aktuell in der Umsetzung. Kommen wir zu 3. Digitalisierung des Geschäfsmodells: Da Banking bereits digital ist, macht es Sinn, über alles nachzudenken, was rund um die Bank stattfindet. Und damit sind wir bei Promotion, Provisionen und Plattformpartner. Passt.

*  *  *

 Hamburg Digital Background: 

HANSEBANKING: Osterstraße 4.0 - eine Bank für Menschen, und ihr Geld.
http://hh.hansevalley.de/2018/02/hansebanking-haspa-filiale40.html

HANSECITYLIFE: Haspa-Schließfächer für reisende Journalisten: Kiekmo - dat geiht!
http://hh.hansevalley.de/2018/01/hansecitylife-kiekmo-schliefacher.html

HANSETECHTEST: Der Sparkasse neue Kleider: die YOMO-App.
http://hh.hansevalley.de/2017/12/hansetechtest-yomo-haspa.html

HANSEFUTURE: AINO - ein "WeChat"-Bot, der Hamburg kann.
http://hh.hansevalley.de/2017/06/hansefuture-aino-app.html

HANSEPERSONALITY Dr. Harald Vogelsang: 
Digitale Agenda, Investitionen und Bildungsoffensive für Hamburg 4.0
http://hh.hansevalley.de/2017/03/hanspersonality-dr-harald-vogelsang.html

HANSESTARTUPS: "Next" Chance für "Heute in Hamburg".
http://hh.hansevalley.de/2017/03/hansestartups-haspa-heuteinhamburg.html

Mittwoch, 21. Februar 2018

HANSEBANKING: Osterstraße 4.0 - eine Bank für Menschen, und ihr Geld.

HAMBURG DIGITAL REPORT
*Update*

Osterstraße Ecke Heußweg: das Zentrum von Eimbüttel mit seinen 57.000 Einwohnern. U-Bahnhof, ein Kaufhaus, drei Supermärkte, zwei Drogeriefilialen und jede Menge Banken: Beim "Neuen Banking" im Schaufenster: Immobilienangebote. Bei der "Bank an ihrer Seite": Depotwechsel mit Geldprämie. Wo "man sich kennt": eine Maltareise für nur 948,- €. Und bei der "So geht Bank heute": der Verbaucherkredit im Angebot. Banken 2018? Eher 'alter Wein in neuen Schläuchen'. 


Haspa-Fenster: Keine Immobilienangebote, kein Verbraucherkredit.
Foto: HANSEVALLEY
Hamburgs Bankenprimus besetzt auch in Eimsbüttel an der Kreuzung die Pool-Position. An der Glasfront der Filiale mit ihren 12.000 Kunden am Knotenpunkt Osterstraße: kein Depotwechsel, kein Verbraucherkredit, nicht mal eine Immobilienfinanzierung. Bei der Haspa laufen auf einem Bildschirm "Kiekmo"-Lokalnachrichten und Ausgehtipps aus dem Kiez. In der Osterstraße 125 läuft anscheinend einiges anders, als woanders. Ein Hamburg Digital Report.

Während an diesem regnerischen Donnerstag-Abend bei anderen Banken pünktlich das Licht ausgeht, legt die Haspa an der Osterstraße eine Extrarunde ein. Nicht etwa, um die Planzahlen zu schaffen, sondern um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. 6 Mitarbeiter kümmern sich im Eventteam in der Filiale um Nachbarschaftsttreffen, Lesungen und Kinoabende, Sofakonzerte und E-Sports-Turniere, oder eine Tupperparty. Tupperparty in einer Bankfiliale? Was hat sich Haspa-Chef Harald Vogelsang dabei gedacht?

Vor einem Jahr schreibt Pressechefin Stefanie von Carlsburg in ihrer Mitteilung: "Die Filialen werden zum Herzstück im Multikanalbanking." Herzstück? In Zeiten von Online- und Mobilebanking? In Zeiten von Startupbanken? Mit 1,4 Mio. Privatkunden ist die Haspa so tief in unserer Stadt verankert, wie kein anderes Geldhaus. Damit das so bleibt, macht die Bank mal wieder etwas anders, als alle anderen. Als die Sparkassen drumherum noch Gratiskonten verteilten, führte die Haspa Gebühren ein - und mit dem "Haspa Joker" eines der erfolgreichsten Kundenbindungsprogramme.

Die Christuskirche aus buntem Fließ als moderne Kunst an der Wand.


Moderne Besprechungsräume mit lokalem Bezug.
Foto: HANSEVALLEY
Jetzt investiert die Bank in ihre 130 Filialen rd. 30 Mio. €. Statt reihenweise Filialen abzuschließen, öffnet die Haspa ihre Räume für die Menschen im Stadtteil, will Gastgeber in der Nachbarschaft werden. In gerade einmal 12 Tagen wurden die 600 qm an der Osterstraße aufgemöbelt. Rd. 300.000,- € kostet das pro Filiale - individuelle Bilder lokaler Künstler - wie der Eimsbütteler "Deichperle" Heidi Lühr - inklusive. Mit der Osterstraße 125 ist Nr. 5 zur "Filiale der Zukunft" geworden. "Wir haben jetzt zusätzlich den Wow-Effekt", freut sich die Sprecherin.

Vor mehr als 12 Jahren ging die Sparkasse zuletzt mit frischer Farbe durch die Filialen. Seitdem ist viel passiert: Mobilebanking ist auf dem Vormarsch, neue Player - wie Startupbanken - winken mit Gratiskonten, Gratiskarten und Coworking das junge Publikum. Andreas Emme ist sein 40 Jahren in der Bank, seit 15 Jahren ist er Filialleiter an der Osterstraße. 23 Mitarbeiter gehören zum Team des Hamburgers - vom 19-jährigen Azubi bis zur 61-jährigen Mitarbeiterin. Plötzlich kommt die Kundschaft auch zum Kaffee, spielt die Jugend auf der Playstation "Fifa-Games".

Die Haspa-Filiale 4.0: "Es ist, als wenn ich zu Hause Gäste empfange."

"Das hat was mit mir gemacht", gibt der 57-jährige Banker zu. Sein fast 30 Jahre jüngerer Stellvertreter Tino van Mark ergänzt: "Es ist, als wenn ich zu Hause Gäste empfange." Als ihre Filiale für den Umbau benannt wird, diskutieren sie, schauen sich die Musterfiliale in Witzhave an, bereiten sich 3 Tage in der Zentrale auf ihre Gastgeberrolle vor. Auch heute stehen Kunden am Servicetresen, geben Überweisungen ab und klären Fragen. Doch an dem gemütlichen Tisch eines Eimsbütteler Tischlers finden sich neben uns immer wieder Kunden.


Community-Area mit zentralem Tisch.
Foto: HANSEVALLEY
Eine ältere Dame liest in Ruhe Zeitung, ein Kunde füllt seinen Überweisungsträger aus. Eine andere Kundin bespricht mit ihrer Beraterin bei einem Kaffee, was sie zu klären hat. Eimsbüttel hat sich in den vergangenen Jahr stark verjüngt: neben dem angestammten Publikum kommen immer mehr junge Familien in den Stadtteil. Während der Fotosession vor dem offiziellen Termin schaut eine jüngere Kundin im großen Regal der "Aktion Buch" nach einem neuen Bestseller als Feierabendlektüre. Irgendwas ist nicht mehr so, wie es viele Jahre einmal war.

Wenn andere "Yomo" basteln, lädt die Haspa zum E-Sports-Turnier ein.

Der 30-jährige Mecklenburger Tino - wie ihn seine Kollegen selbstverständlich nennen - fasst das Konzept der neuen Filiale so zusammen: "Wir begleiten unsere Kunden in der Nachbarschaft." Da kommen schon mal 30 Anwohner zum Nachbarschaftstreffen von nebenan.de, spielen 20 junge E-Sports-Fans ein "Fifa-Turnier". Durch Facebook, Instagram und die eigene Nachbarschafts-App "Kiekmo" sind 10 junge Leute dabei, die keine Haspa-Kunden sind. Und das sollen sie an diesem Abend auch gar nicht werden.

2x im Monat bietet die Filiale am U-Bahnhof Osterstraße tagsüber spannende Events, 2x im Monat auch abends, organisiert von den Mitarbeitern. Die bringen eigene Ideen mit, sprechen Partner in der Nachbarschaft an. "Wir haben eine enorm positive Rückmeldung", berichtet Filialleiter Andreas Emme, und ergänzt: "Das ganze System funktioniert." Ein Redaktionsplan hilft, spannende Abende zu organisieren: 'Was ist gut für Eimsbüttel?' und 'Was fehlt hier?' sind die wichtigen Fragen.

Banker Andreas Emme: "Wir gehen hier nicht zum Lachen in den Keller."


Videoscreen für Olympia, Fifa-Games & Kiez-Infos.
Foto: HANSEVALLEY
An diesem Donnerstag läuft die Winter-Olympiade auf dem Bildschirm, am Sonntag-Abend kann es auch schon mal ein Tatort-Abend sein. Oder ein Tag nach diesem Beitrag die ungewöhnliche Tupperparty. So, wie lokale Händler ihre Waren oder Bilder kostenlos präsentieren, so ist auch die Teilnahme an den Veranstaltungen kein Profit-Center. Vielmehr sieht sich die Filiale als "Unternehmer vor Ort". Andreas Emme fasst das so zusammen: "Ich fühle mich mit dem Stadtteil sehr verbunden." 

Der gebürtige Hamburger ging von 1971 bis 1977 in Eimsbüttel zur Schule, verbrachte die Jahre bis zur Oberstufe am Kaiser-Friedrich-Ufer (KaiFU). So, wie das Gymnasium für eine offene, gemeinsame Welt steht, so steht Andreas Emme zu seinem Team und dem gemeinsamen Erfolg. "Ich fühle mich hier wohl", ist sicher keine PR-Floskel eines altgedienten Haspa-Bankers. Ebenso wie die sympathische Ergänzung: "Wir gehen hier nicht zum Lachen in den Keller." Wenn Menschlichkeit einen Platz hat, wird auch der Kontakt mit Kunden plötzlich individueller: "Ich komme mit den Kunden ganz anders ins Gespräch."

Banker Tino van Mark: "Cool, jetzt wird der nächste Schritt gemacht." 

Anfang 2016 fing auf einem Gutshof in Witzhave nördlich des Sachsenwaldes in einer leeren Halle die "Filiale 4.0" an, Wirklichkeit zu werden: Ein Jahr lang testeten Kunden, Nichtkunden und Banker das aus den USA inspirierte Konzept. Bei der Umpqua Bank aus Canyonville in Oregon - einer Regionalbank mit rd. 350 Filialen und 4.500 Mitarbeitern - entdeckten die Ideenscouts des Konzept der "Bank für Menschen - und ihr Geld." Eine "Community-Bank", wie die Haspa, die gegründet wurde, um sich und der Region zu helfen. Einer Bank, die seit ihrer Gründung im November 1953 vor allem eines ist: bodenständig.



Mit warmen Farben, einem offenen Tresen und Community-Area, einer wohnlichen Schrankwand, einer interaktiven Videowall, einem gemeinsamen Tisch, mit modernen iPads, einer kostenlosen Kaffeebar, einer offenen Präsentation lokaler Händler. Mit der Einladung, gemeinsam Yoga zu machen oder Vorträge zu hören und um miteinander ins Gespräch zu kommen. Eine Bank, die nicht nur für ihre Kunden da ist, sondern für jeden. Und dem Ziel, eine "Community-Bank" zu sein. Genau dieses Konzept macht jetzt auch in Deutschland Schule.



Angefangen hat der Weg zur "Haspa 4.0" vor etwa 3 Jahren. Damals startete die älteste deutsche Sparkasse eine Persönlichkeits-Offensive. Mit "Meine Bank heißt" wurde aus anonymem Schalterpersonal einer Großbank die Filiale mit Mitarbeitern, die alles andere als "graue Mäuse" sind (sieht man von "Manni" der Maus einmal ab). Seit dem ist viel passiert - auf dem Weg zu einer Bank, die auch in Zukunft bei ihren Kunden sein will - und nicht nur im Internet.

Wenn man 1 und 1 zusammenzählt, kommt man bei der Haspa heute auf 4.0: Neben der neuen Filiale als Treffpunkt in der Nachbarschaft, dem Business Casual Look im Kundenkontakt und dem persönlichen "Du" mit Vorstand und Kollegen unterstützt die Haltung "Dafür stehe ich", als Haspa-Mitarbeiter immer auch ein Vorbild zu sein - für sein Team, die Filiale, die Bank - und Hamburg, mit 1,5 Mio. Menschen, die seit fast 190 Jahren der Hamburger Sparkasse vertrauen.

Ein aktuelles Fotoalbum aus der "Osterstraße 4.0":
Osterstrasse 4.0


Dank der Vision eines Vorstandes, der Bereitschaft, bis zu 30 Mio. € zu investieren und dem Angebot, im Sparkassenverbund die Idee des Nachbarschaftsgedankens neu zu beleben, wird die "Filiale der Zukunft" schon bald bei anderen Sparkassen in Deutschland zu finden sein - so und in ähnlicher Form, wie in Bremen. Um miteinander wieder ins Gespräch zu kommen. Denn keine App der Welt kann Vertrauen zwischen Menschen ersetzen. Und das ist wichtig, wenn es um unser Geld geht.





 Hamburg Digital Background: 

Haspa setzt auf Nachbarschafts-Treffs und Apps, 21.02.2017:
www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Haspa-setzt-auf-Nachbarschafts-Treffs-und-Apps,haspa284.html

Sparkasse Bremen will weitere Stadtteilfilialen, 20.02.2017:
www.weser-kurier.de/bremen/bremen-wirtschaft_artikel,-sparkasse-bremen-will-mehr-stadtteilfilialen-_arid,1702256.html

Umpqua Bank, Oregon, 14.03.2015:
"Customer Centric Lessions Learned"

Sonntag, 26. März 2017

HANSEPERSONALITY Dr. Harald Vogelsang: Digitale Agenda, Investitionen und Bildungsoffensive für Hamburg 4.0.

HAMBURG DIGITAL INTERVIEW

'Hamburg für Hamburg' könnte man einen Grundsatz an Alster und Elbe nennen. Die Haspa ist eine Hamburger Institution, die dazu gehört. Deutschlands größte und eine der ältesten Sparkassen ist die Nr. 1 am Platz: mit 1,5 Mio. Hamburger Kunden, 60.000 Hamburger Firmen und einem der größten Private Banking Angebote Hamburger Banken. Doch die Digitalisierung macht auch vor der Hamburger Sparkasse nicht halt.

Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang.
Foto: Haspa
Mit dem neuen Digital-Inkubator "Haspa Next", dem künftigen Startup-Beschleuniger "Next Commerce Accelerator", gezielter Vernetzung mit jungen Kunden und der Beteiligung am S-Hub der Sparkassen-Finanzgruppe setzt die Haspa auf die digitale Zukunft. Für die Entwicklung des Hamburger Bankenprimus ist ein gebürtiger Hanseat verantwortlich. Unser HANSEPERSONALITY ist Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang:

Sie sind seit 10 Jahren Vorstand der Hamburger Sparkasse, 9 Jahre davon in der fortdauernden Finanzkrise. Wie stark ist die Haspa von den Umbrüchen betroffen? Und wie sehen Sie Ihr Institut und die Gruppe bei den digitalen Herausforderungen u. a. durch Fintech-Entwicklungen aufgestellt?


Die Finanzkrise und die anhaltende extreme Niedrigzinsphase sind für alle Institute und ihre Kunden eine große Belastung. Auch die digitale Transformation hat die Finanzwirtschaft voll erfasst. Und sie wird noch weiter an Fahrt aufnehmen. Um sich für die Herausforderungen der Zukunft gut aufzustellen, investiert die Haspa bis 2020 mehr als 200 Millionen Euro in ihre Filialen, in digitale Angebote und ihre IT. 

Filiale 4.0: 200 Mio. € für lokale Treffpunkte im Stadtteil

Eine zentrale Säule dieses größten Investitionsprogramms in der Haspa-Geschichte ist die neue strategische Ausrichtung der Filialen von morgen. Sie verbinden die digitale mit der realen Welt und sollen zu einem Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil werden. Regionalität wird noch intensiver erlebbar. Damit stärken wir die strategische Positionierung der Haspa als persönlichste Multikanalbank in der Metropolregion Hamburg.

Haspa 4.0: 25 Mio. € Investitionen in digitale Angebote

Unsere Kunden wünschen sich heute persönliche Beratung und Services auf allen Kanälen. Deshalb investieren wir allein 25 Millionen Euro in innovative digitale Angebote. Dabei kooperieren wir auch mit FinTechs und nutzen die Chance, die eine oder andere gute Idee zu adaptieren. Die erfolgreiche Umsetzung der Fotoüberweisung mit GiniPay und des Kontowechselservices mit FinReach sind nur zwei Beispiele, die zeigen, dass Banken und FinTechs von einander profitieren können.

Sie haben mit der "Filiale 4.0" und der Gründung der "Haspa Next GmbH" Schlüsselelemente für Ihre künftige Kundenansprache vorgestellt. Wenn Haspa-Kunden persönlich in "Stadtteilzentren" und online im Lifestyle-Umfeld angesprochen werden, hat der klassische Filialmitarbeiter mit den klassischen Produkten ausgedient?

Unsere Mitarbeiter sind für den Erfolg der Haspa wichtiger denn je. Denn die Filiale 4.0 lebt von unseren Mitarbeitern. Ihre Rolle erweitert sich sogar noch, auch über das klassische Banking hinaus. Sie sind Gastgeber, Hamburg-Kenner und Tipp-Geber. Dieses Wissen über alles, was im Stadtteil passiert, teilen wir künftig noch viel stärker mit unseren Kunden.

Mitarbeiter: Veränderte Anforderungen auf digitalem Weg

Die neue Filialgeneration bietet dafür den Rahmen. Hinzu kommt: Die digitale Transformation macht natürlich bei unseren Mitarbeitern nicht halt. Auch hier haben sich die Anforderungen an sie spürbar verändert. Sie müssen mit den digitalen Angeboten bestens vertraut sein und in der Lage sein, unsere Kunden auf dem digitalen Weg professionell zu begleiten.

Wie gut ist die IT der Haspa und das Zusammenspiel mit Ihrem zentralen IT-Dienstleister Finanz Informatik auf den Fintech-Wettbewerb vorbereitet? Können Sie gegen schnelle, flexible und fokussierte Tech-Startups mit gewachsenen IT-Landschaften der Sparkassenorgansation mithalten?

Absolut. Denn unsere IT-Landschaft wird die Flexibilität eines Schnellbootes mit der Sicherheit eines modernen Tankers verbinden. Deshalb werden wir 2019 zur FI migrieren. OSPlus der Finanz IT ist ein wichtiger Baustein auf unserem Weg zur persönlichsten Multikanalbank in unserer Metropolregion. Prozesse werden stärker digitalisiert und damit einfacher für unsere Kunden. 

2019: Wechsel zur zentralen Sparkassen-IT in Frankfurt

Außerdem können wir für viele regulatorische Anforderungen und Lösungen der Finanz Informatik übernehmen und müssen diese nicht selbst entwickeln. Das gibt uns die Möglichkeit, Kosten mit anderen Sparkassen zu teilen und eigene Ressourcen stärker und schneller für die Entwicklung zusätzlicher Angebote einzusetzen, zum Nutzen unserer Kunden.

Sie haben drei Kinder im Alter zwischen 18 und 28 Jahren. Wie können Sie Ihren Nachwuchs in Zeiten der Berliner Startup-Bank "N26" und anderer Online-Angebote überzeugen, zur Hamburger Sparkasse zu kommen, und nicht zu reinen Online-Banken, wie Comdirekt, DKB oder ING-DiBa zu gehen?

Da mussten wir gar keine große Überzeugungsarbeit leisten. Natürlich erledigen unsere Töchter ihre Bankgeschäfte vorwiegend über das mobile Banking der Haspa und über die SparkassenApp. Damit haben sie ihre Finanzen immer und überall im Blick und können auch im Ausland ganz bequem ein sehr sicheres und modernes Online-Banking nutzen. Zusätzlich haben sie sich die HaspaJoker-App runtergeladen. Darüber können sie via Smartphone auf alle Angebote unseres erfolgreichen Mehrwertkontos zugreifen.

Familie Vogelsang: Keine Chance für Startup-Bank & Co.

Aber auch unsere Kinder möchten für eine umfassendere Beratung immer noch in der Filiale einen persönlichen Ansprechpartner haben. Und Geldautomaten an jeder Ecke sind ihnen total wichtig. Da unterscheiden sich ihre Wünsche übrigens nicht von den Anforderungen des Großteils unserer Kunden. Und genau das zeichnet die Haspa ja aus. Wir wollen unseren Kunden das Beste aus beiden Welten bieten – als persönlichste Multikanalbank in Hamburg.

Mit Ihren Digital-Aktivitäten, Ihrer internen digitalen Plattform "Haspa Next" und Ihrem externen Startup-Accelerator "NCA" forcieren Sie digitale Kundenkontakte, Geschäftsmodelle und Branchenentwicklungen. Wieviel Risiko nehmen Sie in Kauf, als Bank mit einem Teil dieser Aktivitäten nicht erfolgreich zu sein?

Kalkulierte Risiken einzugehen gehört zum Unternehmertum seit jeher dazu. Wer nicht bereit ist, mit der Zeit zu gehen und immer wieder Neues auszuprobieren, wird auf lange Sicht nicht erfolgreich sein können. So hat es die Haspa seit fast 190 Jahren erfolgreich gehandhabt. 


Nicht alle neuen Angebote werden am Markt bestehen.

Als wir vor 17 Jahren völlig gegen den Trend der Gratiskonten den HaspaJoker einführten, waren wir ziemlich allein damit. Heute hat sich herausgestellt, dass wir Trendsetter waren. Fast alle Finanzinstitute haben sich mittlerweile von Gratiskonten verabschiedet. Eines ist aber gerade in Zeiten des schnellen Wandels gewiss – und da können wir nur von Fintechs lernen: Es werden nicht alle neuen Angebote erfolgreich am Markt bestehen. Und das ist auch nicht weiter tragisch. 

Auch die Hamburger Wirtschaft verändert sich: Medien- und Musikindustrie sind digitalisiert worden. Reeder und Charterer stehen mit Überkapazitäten weiter unter Druck. Wo sehen Sie die besonderen Chancen für die Hamburger Wirtschaft, im globalen Wettbewerb die Zukunft zu meistern?


Hamburg ist wirtschaftlich stark, breit aufgestellt und ein beliebter Standort für Unternehmen und Arbeitnehmer. Das ist ein großes Plus. Darauf allein wird man sich natürlich nicht ausruhen können. Für die Hansestadt muss es vor allem darum gehen, die Wissensbasis zu verbreitern, die Digitalisierung zu fördern und die Internationalisierung weiter voranzutreiben. 

Hamburg 4.0: Klareres Profil im internationalen Vergleich

Die „neue Globalisierung“ erfordert eine extrem hohe Anpassungsfähigkeit. Unsere Stadt könnte ein noch klareres Profil vertragen, das auch international Beachtung findet. Hier ist Hamburg auf einem guten Weg.

Zu guter Letzt unsere Hamburg-Digital-Frage: In welchen Bereichen sehen Sie die Wirtschaft und die Politik der Hansestadt gut aufgestellt, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern? Und wo sehen Sie kritische Aspekte, auf die Senat, Handelskammer und Unternehmen reagieren sollten?

Aktuell ist es um die Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs gut bestellt. Damit das so bleibt, muss sich die Wirtschaft noch stärker digital transformieren. Hierfür brauchen wir eine digitale Agenda und steigende öffentliche Investitionen in die digitale Infrastruktur. 

Hamburg 4.0: Digitale Agenda, Investitionen und Bildung

Auch bei den privaten Investitionen in Innovationen gibt es noch Luft nach oben. All das sollte Hand in Hand gehen mit einer digitalen Bildungsoffensive. Gut ausgebildete Fachkräfte sind das A&O für die erfolgreiche Positionierung eines Wirtschaftsstandorts Hamburg 4.0.

Vielen Dank für die gute Beratung!

Das Interview führte Thomas Keup.

 Hamburg Digital Background: 



Ihr Hamburg Digital Marketing ________________________________________

WILLKOMMEN bei HANSVALLEY - dem erfolgreichen Hamburg Digital Magazin:
  • HANSEVALLEY wird gelesen - in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
  • HANSEVALLEY wird zitiert - in Medien, Pressearbeit und Marketing. 
  • HANSEVALLEY wird gefragt - von Entscheidern, Kammer und Senat.

Nutzen Sie echten Journalismus - mit Editorial Marketing, Redaktion + Distribution:
  • Platzieren Sie überzeugende Botschaften - für Ihre digitalen Positionen.
  • Gewinnen Sie erstklassige Mitarbeiter - für Ihre digitale Zukunft.
  • Begrüßen Sie passende Teilnehmer - auf Ihren Digitalevents.

Sprechen wir über Ihre besonderen Chancen in einem exklusiven Umfeld:
Fragen Sie nach den aktuellen Willkommensangeboten
für HANSEPARTNER, Netzwerk- und Redaktionspartner!