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Mittwoch, 19. September 2018

HANSESTARTUP Recalm: Was laut ist, wird leiser ... und leiser.

HAMBURG STARTUP REPORT

Lärm macht krank. Wir leiden körperlich und geistig, wenn es zu laut wird. Schwerhörigkeit ist die zweitgrößte Berufskrankheit in Deutschland. Jeder 8. Bundesbürger leidet unter Hörschäden. Wer in der Stadt lebt, hat durch Straßenlärm schlechte Hörwerte, als Landbewohner. Marc von Elling kennt das aus eigenem Erleben. An der Hauptverkehrsachse zwischen Altstadt, Neustadt, Altona und Blankenese ist im Sommer die Hölle los.


Das Team der Hamburger Tech-Startups Recalm.
Foto: Recalm

Ein sechköpfiges Team um den Elektroingenieur hat den Kampf gegen Lärm auf Baustellen aufgenommen. Unterstützt von Airbus und Stadt startet das Tech-Startup Recalm jetzt durch - auf dem Weg zum Lösungsanbieter für schallbasierten Lärmschutz in Führerständen von Baggern und Landmaschinen. Ein Hamburg Startup Report - entstanden in einem lauten Zugabteil zwischen Hamburg und Berlin: 

Ein Montag-Morgen, im ICE 1518 von Berlin nach Hamburg. Im "Bahn Comfort"-Abteil macht es sich eine Gruppe junger Mädchen bequem. Die Sportlerinnen entertainen den halben Wagon. Im Business-Abteil stört das die Pendler zwischen Spree- und der Alstermetropole wenig. Sie haben große Kopfhörer auf, auf diesen bekannte Namen, wie "Bose" und "Beats". Das Geheimnis der Geschäftsreisenden heißt Active Noice Cancelling - kurz: ANC - und ist Standard im Kopfhörer jedes Vielfahrers. Ob schrille Reisegruppe, quängelnde Kleinkinder oder lautstarke Urlauber - mit einem Klick ist Ruhe.

Szenenwechsel: Donnerstag, 17. Mai, Hamburg Innovation Summit in Harburg. Wirtschaftssenator Frank Horch besucht die Ausstellung junger Unternehmen und visionärer Hamburger Hochschulprojekte in einer zugigen Garage des TU Tech-Gebäudes gegenüber dem künftigen Innovationsport am Harburger Hafen. Der interessierte Spitzenpolitiker setzt sich in die Kabine eines Kompaktbaggers und lässt sich die Arbeit des Hamburger Startups Recalm erklären. Was BahnCard 100-Nutzer in ihren Over Ear-Kopfhörern haben, gibt es auch in Kopfstützen von Fahrerhäuschen - inkl. Antischall. Und das ist eine Innovation für den Industriestandort Hamburg.


Wirtschaftssenator Horch im Demo-Bagger in Harburg.
Foto: HANSEVALLEY

Der Anfang des Hamburger Tech-Startups Recalm begann auf einer mit HANSEVALLEY befreundeten Matching-Plattform - Founderio. Der Hamburger HAW-Student Marc von Elling suchte auf der von Studenten der Berliner Gründerhochschule HWR initiierten Plattform nach Mitstreitern. 'Ich möchte die Lebensqualität durch Lärmminderung erhöhen', schrieb der Elektrotechniker frei von der Leber weg. Betriebswirt Lukas Henkel aus dem Rheinland blieb an der Recalm-Website hängen. Gesucht, gefunden - in weniger als 11 Minuten - und ohne Jahresabo. Lukas erzählt im Recherchegespräch, wie bei Co-Founder Marc alles mal losging.

Active Noise Cancelling: Schall hilft gegen Schall.

Sommer 20216, eine Wohnung oberhalb des Fischmarktes, dort wo der 112er Bus seinen Schlenker macht. Die Fenster bei schönsten Wetter offen lassen, das ist für den jungen Studenten der HAW eine Herausforderung. Bei fast 30 Grad mit einem "Bose QuietComfort 35" der Abteilung "Bahn Comfort" durch die Wohnung zu laufen ist nicht wirkliche eine Alternative. Dem sympatischen Techi kommt eine Idee: Das Grundprinzip Schall gegen Schall zu setzen, um die Ohren zu schonen, gibt es seit 1930. Wie wäre es dann, wenn das Prinzip auch ohne Kopfhörer möglich wäre? Eine Idee ist geboren.


Unterschied mit und ohne Recalm in der Baumaschine.
Grafik: Recalm

Beim Pitch-Event bei Airbus setzt sich das junge Team um den Embedded Systems-Spezialisten Marc gegen 90 Ideen aus 30 Ländern durch. Im Inkubator bauen sie ihr Team mit 3 Startuppern auf und werden über 6 Monate auf ihren weiteren Weg vorbereitet. Neben Büroflächen helfen den Gründern vor allem Workshops und Coaching. Ein Mentor aus dem Airbus-Management gibt ihnen wertvolle Tipps. Ralf Ressel, Ingenieur und langjähriger Entwicklungsleiter für Baumaschinen wird ihr 4. Mann. Bis heute gibt es ertrauensvolle Kontakte zu Airbus, auch wenn sich Recalm in eine eigene Richtung entwickelt. 

Vom Flugzeug zu Baumaschinen zu Bahnsitzen.

Das Nachwuchsunternehmen spezialisiert sich auf Bau- und Landmaschinen. Der Lärmpegel auf Baustellen und im Außeneinsatz ist vergleich mit dem einer startenden Passagiermaschine. Die Schlüsselfrage wird: "Wie können wir Baustellen leiser machen?" Co-Founder Lukas Henkel ergänzt: "Wenn wir einmal in einem Sitz einer Baumaschine präsent sind, können wir später vielleicht in einem Flugzeug- oder Bahnsitz oder dem heimischen Ohrensessel aktiv werden." Womit er der beste Freund von tausenden täglicher Bahn-Pendler zwischen Haupt- und Hafenstadt werden dürfte. Doch zunächst arbeitet das junge Team am Führerstand eines Bagger- oder Maschinführers.

Mit dem Exist-Gründerstipendium des Bundes i. H. v. 125.000,- € konnten die pfiffigen Jungunternehmer ab Mitte 2017 durchstarten und ihren Prototypen mit einer intelligent-vernetzten Kopfstütze und cleveren Lautsprechern zur Rauschunterdrückung weiterentwickeln. Ein Jahr später der erste Markterfolg: In einem mehrwöchigen Stresstest wird das Recalm-System im Stresstest bei einem Pilotkunden getestet. Ein System, das im Kern aus Fingernagel-großen Mikrofonen, 3 Zoll-Laursprechern, einer Hardware-Plattform leistungsfähigen Chips und einer intelligenten Betriebssoftware mit eigens entwickeltem ANC-Algorythmus der Harburger Tüfftler.


Keine Kopfhörer, keine Kopfschmerzen, kein Hörschaden.
Grafik: Recalm

Nach dem Exist-Gründerstipendium unterstützt auch die Stadt Hamburg die visionären Gründer - fast mit dem Höchstbetrag der IFB-Gründerförderung "InnoRampUp". Dabei entwickeln sich die Profis  der IFB Innovationsstarter GmbH zugleich zu Sparrings-Partnern mit Rat und Tat. Der 28-jährige Wahl-Hamburger Lukas freut sich, ganz vorn dabei zu sein: "Es ist ein Produkt, dass die Leute gebrauchen können." Jetzt geht es um den ersten Pilotkunden. Bereits im nächsten Jahr wollen die zukunftsweisenden Hamburger auf der weltgrößten Baumaschinenmesse "Bauma" in München präsentieren, ihre Neuheit der Branche demonstrieren und Kontakte für Projekte gewinnen.

Ein Unternehmen aufbauen statt Bullshit-Bingo.

Im Gegensatz zu Hype-Statups an de Spree sehen die Recam-Gründer durchaus einen Fokus auf mittelständische Familienunternehmen unter den Baumaschinenherstellern, und nicht nur Marktführer, wie Caterpiller, John Deere und Kumastu. In ihrem Marketing beschränkt sich das heute 6-köpfige Team vor allem auf Messebesuche zur Vernetzung sowie auf die Teilnahme an Seminaren und Tagungen. Das Team aus 3 Wirtschafts-/Ingenieuren und 1 Betriebswirt plus Praktikanten hat sich auf den Weg gemacht. Co-Founder Lukas gibt uns als Inside mit: "Uns wird zurückgespielt, sehr gemischt aufgestellt zu sein." Und schließt mit den hoffnungsvollen Worten: "Das ist kein Projekt, dass 6 Monate laufen soll. Wir wollen organisch ein Unternehmen aufbauen." Wir nennen das ein echtes HANSESTARTUP.





* * *

 Hamburg Digital Background: 

Recalm Hamburg:
www.recalm.com

Active Noise Cancelling, ANC:
www.itwissen.info/ANC-active-noise-cancelling-ANC-Verfahren.html

--

Hamburg Innovation Summit:
https://hamburg-innovation-summit.de/

IFB Innovationsstarter:
https://innovationsstarter.com/

Mittwoch, 22. November 2017

HANSESTARTUPS: "You drive for show, but putt for dough."

HAMBURG DIGITAL REPORT


Die digitalen Golf-Trainings-Spezialisten von Puttview
Foto: Puttview

Fast 70 Golf-Plätze machen die Metropolregion Hamburg zu einer der attraktivsten Golfgebiete Deutschlands - von der Golf-Lounge bis zum Schloßpark, von der öffentlichen bis zur exklusiven Club-Anlage. Darunter 26 öffentliche Plätze für jedermann. Und Hamburgs Greenfees sind absolut Spitze: 9 der 50 besten Golfplätze liegen an Alster und Elbe, einschließlich Deutschlands bestem Golfplatz Hamburg-Falkenstein. 20 Anlagen laden innerhalb der Stadtgrenzen ein, ganze 20 Minuten vom Jungfernstieg entfernt. Rd. 22.000 Golfer gibt es in der Hansestadt. Golf ist ein Thema in Hamburg - auch auf dem ehemaligen Gelände von Philips in Stellingen. Ein Hamburg Digital Report:


An der Vogt-Kölln-Straße im Norden unserer Stadt wurden bis 1994 von Philips die neuesten Computerchips entwickelt. Heute ist dort das "Informatikum" der Universität Hamburg zu Hause. In unmittelbarer Nähe zum Velux-Werk und dem Tierpark Hagenbeck ist auch der Fachbereich Mensch-Maschine-Interaktion von NextReality-Professor Dr. Frank Steinicke angesiedelt. Im Erdgeschoss des in die Jahre gekommenen Bürogebäudes haben die beiden Jungunternehmer Lukas Posniak (33) und Christoph Pregizer (31) ihr Zuhause. Betritt man das provisorisch wirkende Office von "Puttview", stolpert man zunächst über ein "Zen"-Testgrün - zum Putten. Denn hier auf dem ehemaligen "Philips-Campus" entsteht die Zukunft des Golftrainings.

Eigener Algorithmus für physikalische Berechnung der Ideallinie


"Zen"-Testgreen im "Puttview"-Büro.
Foto: HANSEAVLLEY
An der Decke ein moderner Beamer, der die Ideallinie auf das kippbare Grün projeziert. Die im ersten Schritt entwickelte Projektionslösung wurde durch das "Exist"-Program gefördert. Im 2. Schritt half das erfolgreiche "InnoRampUp"-Programm der Hamburger Förderbank IFB mit 150.000,- € zur Entwicklung der Anwendungssoftware für die AR-Brille. Und der Erfolg gibt dem werden Vater Lukas und seinem Pariser Studienfreund Christoph Recht. 8 Köpfe umfasst das Entwickler- und Vertriebsteam aktuell, 3 Vollzeitkräfte arbeiten an einem weltweiten Business. Prof. Steinicke lud sie ein, sich an der Uni Hamburg anzusiedeln.

Vom Preisportal für Fernbus-Tickets zum Golf-Training mit AR-Brille

Angefangen hat alles vor 3 Jahren. Die Freunde kommen nach 3 Jahren Prozessoptimierung in der Produktion von VW (Lukas) bzw. Technologie-Management für Hörgeräte bei Siemens (Christoph) in Hamburg wieder zusammen. Schon am Collège des Ingénieurs hatten sie sich 2012 im "Venture Lab" engagiert, Businesspläne für virtuelle Ideen entwickelt. Diplom-Maschinenbauer Lukas und Regelungstechniker Christoph denken zunächst an ein Preisportal mit Ticketing für Fernbusse. Doch die Ingenieure verwerfen die Idee: der Markt ist noch nicht reif, die Ticketpreise werfen kaum etwas ab. Entscheidend jedoch: Ein Online-Portal ist für die Techis keine Herausforderung. Die Idee für ein Golf-Trainingssystem - vergleichbar den Einblendungen bei Fernsehübertragungen - kommt schließlich von Christoph. Er golft selbst seit 15 Jahren, spielte u. a. in der 2. Bundesliga.

Premiere des Augmented Reality-Trainingssystem mit der HoloLens

Ende Juli diesen Jahres durfte sich das Hamburger Startup "Puttview" auf den diesjährigen "Porsche European Open" präsentieren, seine Augmented-Reality-Lösung mit der "Hololens" erstmals den Besuchern des internationalen Golfturniers in Winsen a. d. Luhr vorstellen. Nach 2,5 Jahren Jahren Software-Entwicklung ist die Technologie soweit, die Welt zu erobern. Dabei gibt es mit Beamer und AR-Brille zwei unterschiedliche Systeme, die für das Indoor- bzw. Individual- und Außen-Training zugeschnitten sind.


In beiden Fällen visualisiert "Puttview" die ideale Balllinie und gibt Tipps, sein Putten zu verbessern. Neben bekannten Trainingssystemen für den Schwung bietet "Puttview" auch die Möglichkeit, das sogenannte "Grünlesen", Zielen und die Geschwindigkeitskontrolle zu optimieren.



Eine Tablet-App bietet die Chance, individuelle Einstellungen vorzunehmen. So setzt der bekannte Putting-Coach Phil Kenyon, bei seinem Training bereits das System in der Praxis ein. Zusammen mit dem neigbaren "Zen"-Grün bietet die Hamburger Lösung ein ideales Paket z. B. für zahlreiche Indoor-Anlagen u. a. in Skandinavien und den USA. Die heiße Phase der Indoor-Saison läuft, Ende des Jahres sollen bereits 15 Systeme im Einsatz sein. Im kommenden Jahr planen die Jungunternehmer die Erschließung Europas, der britischen Inseln und Nordamerikas. Weltweit gibt es rd. 35.000 Golfanlagen, die Hälfte davon in den USA und Kanada. In diesen Wochen startet "Puttview" mit dem Pre-Launch seines Indoor-Angebotes in den Staaten. Durch Hallenanlagen ist in den College-Angeboten das Training ebenso ganzjährig möglich, wie im Profi-Sport. 

Gründer Lukas Posniak: "Wir haben alles selbst entwickelt." 

Mit dem fertigen Produkt ist jetzt auch eine Beteiligung durch einen geeigneten Investor möglich. Und das Team des jungen Unternehmens "Viewlicity" kann sich noch eine Menge mehr vorstellen: So kann das visuelle Training beispielsweise im Basketball helfen, den "Perfect Shot" zu erreichen. In der Wirtschaftshauptstadt Hamburg bietet das Augmented-Reality-System Einsatzmöglichkeiten in der Montage von Maschinenbaufirmen. Hier können per Beamer Bewegungen oder die Reihenfolge zur Montage von Bauteilen angezeigt werden. Und damit hat das Hamburger Golf-Training die Chance, auch in der Wirtschaft ganz groß rauszukommen. Aus unserer Sicht ein echtes HANSESTARTUP mit Potenzial.

 Hamburg Digital Background: 



Fast 70 Golfplätze in der Metropolregion Hamburg.
Grafik: Hamburg Tourismus

















Puttview Augment-Reality-Golftraining
www.puttview.com/

Alle Golf-Plätze in der Hansestadt
www.golfpost.de/golfclubs/hamburg/ 

Öffentliche Plätze in der Metropolregion
www.hamburg-spielt-golf.de/golf-news/oeffentliche-golfanlagen-rund-um-hamburg/

Alle Golf-Plätze in der Metropolregion
www.hamburg-tourism.de/erleben/sportstadt-hamburg/golf-in-hamburg/alle-golfplaetze/



Mittwoch, 10. Mai 2017

HANSEPERSONALITY Olaf Scholz: "Hamburg ist ein guter Ort für die Digitalisierung."

HAMBURG DIGITAL EVENT 

Get Started Gründerfrühstück mit Olaf Scholz


Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz im Betahaus
Foto: HANSEVALLEY
"Ich habe selbst so etwas wie ein Startup gegründet." Als Co-Founder seiner Anwaltskanzlei brach Hamburgs Erster Bürgermeister am Morgen vor mehr als 200 Gästen des Get Startup-Gründerfrühstücks der Bitkom-Startup-Initiative im Betahaus das Eis. "Was man sich gar nicht vorstellen kann ist, wie schwer es ist, loszulegen", pointierte Hamburgs Stadtoberhaupt an Beispielen, wie der Kontoeröffnung und langfristigen Gewerbemietverträgen die Probleme für Existenzgründer. "Langfristigkeit ist am Anfang gar nicht möglich", so Scholz sympathisch und bodenständig.

"Es stehen noch große Veränderungen vor uns"

Olaf Scholz stellte zum Auftakt des gut 1-stündigen Top-Events unter dem Titel "Start-up Politik in Hamburg" offen und ehrlich die Chancen und Herausforderungen der Freien und Hansestadt vor: Digitalisierung sei das, "womit in Zukunft neue Geschäftsmöglichkeiten und Einkommensmöglichkeiten entstehen." Scholz weiter: "Geld, Einkommen, Wohlstand gibt es durch die Dinge, die es noch nicht gibt." Zugleich betonte der SPD-Spitzenpolitiker, dass Innovationen nicht von Staatswegen her verordnet werden könnten.

"Ein Millieu, dass sich wechselseitig befruchtet"


Sprach Startups und Kreativen aus der Seele: Olaf Scholz
Foto: HANSEVALLEY
"Hamburg ist ein guter Ort für die Digitalisierung", unterstrich der SPD-Vize vor den anwesenden Vertretern aus Digital- und Kreativszene, Startups und Corporates, Politik und Wirtschaftsförderung. Als Beispiel nannte er die rund 10.000 Unternehmen der IT-, Medien- und Kreativbranche mit rd. 50.000 Beschäftigten. Gute Beispiele für erfolgreiche Neugründungen sind für ihn u. a. Tech-Firmen, wie InnoGames, MyTaxi, Parship oder Xing.  Als positive Beispiele aus dem Firmenumfeld nannte Scholz das Airbus BizLab, das G+J Greenhouse Innovation Lab oder den Philips Health Innovation Port.

Aus dem universitären Bereich hob der Erste Bürgermeister das "City Science Lab" der HafenCity Universität mit dem MIT, das HAW "Creative Space for Technical Innovations" und die "Hamburg Open Online University" an der TU Harburg hervor. Mit dem Blick nach vorn unterstrich Scholz, mit der Informatik-Plattform "Ahoi Digital" der öffentlichen Hamburger Hochschulen, 35 neuen Informatik-Professuren und 1.000 zusätzlichen Studienplätzen für IT-Studiengänge klare Akzente für den Technologiestandort zu setzen.

"Mal schauen, wie weit wir damit kommen."

Die "inspirierende Zusammenarbeit" der HafenCity Universität mit dem MIT gebe die "Chance zu sehen, auch was wir können." Die "Hamburg Open Online University" sei zudem eine Möglichkeit, die "Lehre neu zu organisieren".  Die Verwaltung sei ihrerseits dabei, mit der Initiative "Digital First" alle Prozesse der Stadt zu digitalisieren. Zugleich stellte der seit 2011 in Hamburg regierende Bürgermeister einen Wunsch auf: "Warum nicht manche Behördengänge mit dem Smartphone erledigen?"

"Wir müssen ein Millieu schaffen, indem das gut funktioniert"


Diskussion mit SPIEGEL-Redakteurin Ann-Kathrin Nezik
und Figo-Gründer André Bajorat
Foto: HANSEVALLEY
In der anschließenden Diskussion mit FinTech-Unternehmer André Bajorat ging es u. a. um die Chancen und Herausforderungen staatlicher Beteiligungen an wachstumsstarken Neugründungen. Olaf Scholz hob in diesem Zusammenhang vor allem die Anschubfinzierung "InnoRampUp" der IFB Innovationsstarter GmbH mit bis zu 150.000,- € und den "Innovationsstarter Fonds Hamburg II" mit Beteiligungen von bis zu 1 Mio. € und einem Gesamtvolumen von 12 Mio. € hervor. Figo-Gründer und Wahl-Hamburger André Bajorat ergänzte die Möglichkeiten um die teilstaatlichen Beteiligungen des High-Tech-Gründerfonds HGTF

Mit Blick auf die weitere Entwicklung der Freien und Hansestadt als innovative Metropole mit einer lebendigen Gründerszene unterstrich Olaf Scholz die Bemühungen um den geplanten "InnovationsWachstumsFonds": "Das ist eine gute Idee und es wird hart an den Rahmenbedingungen gearbeitet." Scholz lobte das Engagement der IFB Förderbank und der zuständigen Wirtschaftsbehörde. Im 2. Quartal sollen die konkreten Planungen in der Hamburgischen Bürgerschaft diskutiert werden, wie bereits zuvor bekannt wurde.


Organisierten das Get Started-Gründerfrühstück:
Niklas Veltkamp (r.) und Christian Rietz (l.)
Foto: HANSEVALLEY
Olaf Scholz machte in seinem Impuls-Vortrag wie in der offenen Diskussion deutlich, das Hamburg alle Chancen habe, die Herausforderungen durch die Digitalisierung erfolgreich zu meistern, nicht zuletzt auf Grund der hohen wirtschaftlichen Kraft und dem großen Liberalismus Hamburgs. Dabei machte Hamburgs Stadtoberhaupt auch klar: "Von den Dingen, die wir nicht ändern, können wir in 50 Jahren nicht mehr gut leben." 

 Hamburg Digital Background 

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Mittwoch, 3. Mai 2017

HANSEFUTURE mit Spherie: Eine Reise um die Welt in 360 Grad.

Spice VR-Co-Founder Nicolas Chibac bei der StartupNight.
Foto: HANSEVALLEY
HAMBURG STARTUP REPORT

Der voll besetzte Saal im Wirtschaftsministerium an der Berliner Invalidenstraße staunt nicht schlecht: Der Hamburger "Spice VR"-Gründer Nicolas Chibac enthüllt, die Geburt seines Sohnes vor 1 1/2 Jahren mit einer 360 Grad-Kamera gefilmt zu haben. Der Filmproduzent illustriert beim Dronemasters-Pitch auf der StartupNight Luft- und Raumfahrt die Möglichkeiten der 360°-Visualisierung - in Verbindung mit neuester Drohnentechnologie.

10 Tage später, in einem abgelegenen Gewerbegebiet am Rande der Hamburger Hafencity: Zwischen Oberhafen und neuem Lohsepark übt ein Drohnenbesitzer vor dem FilmFabrique Co-Working mit seiner neuen, ultrakompakten Drohne "DJI Mavic". Es ist der Auftakt zu einer faszinierenden Reise in die Welt der bewegten Bilder, die Welt des 37-jährigen Filmemachers und Visionärs Nicolas - jenes jungen Unternehmers, der kurz zuvor auf der großen Bühne vor Deutschlands Luft-und Raumfahrtelite die Zukunft präsentiert.


Die Küche im FilmFabrique-Coworking am Oberhafen.
Foto: HANSEVALLEY
Die Alte Bahnmeisterei im Oberhafenquartier - zwischen Vergangenheit und neuer Hafencity: Hier im 2. Stock ticken die Uhren anders. Die FilmFabrique ist das Zuhause für Filmemacher und ihre Projekte. In der Küche ein Regal mit alten Kameras, Filmrollen und Projektoren. Auf dem Klo historische Filmplakate - King Kong darf nicht fehlen. 

Mitten in der kreativen Büroetage: die Schreibtische der Hamburger Produktionsfirma Spice VR. Der Name täuscht ein wenig: Es geht um 360-Grad-Filme - z. B. für Werbung im Tourismus - und was man daraus machen kann.

Nicolas ist der Kopf, das Herz und der Macher hinter dem 8-köpfigen Kernteam. Anfang 2015 gründet er seine Produktionsfirma, entgeht beim Startups@Reeperbahn-Pitch im vergangenen September wegen technischer Pannen nur knapp einem Schiffbruch - kann Anfang diesen Jahres mit voller Förderung des IFB-Innovationsprogramms "InnoRampUp" voll durchstarten. Es ist die Geschichte eines Reisenden und seiner Bilder, die Geschichte eines Visionärs und seiner Drohnen. Ein Blick zurück:

Studium oder Weltreise? Aus 5 Monaten werden fast 10 Jahre.


Co-Founder und kreativer Kopf: Nicolas Chibac
Foto: Kevin McElvaney
2002 steht der Flensburger an einer entscheidenden Wegmarke: Filmregie studieren oder eine Weltreise machen. Er hat sich in Berlin und München beworben - und zieht hinaus in die Welt. 5 Wochen sollten es werden, 5 Monate sind es am Schluss. 2 Weltreisen unternimmt er als Fotograf und Werbefilmer, ist bis zu 6 Monate unterwegs - vornehmlich im Tourismus. Er macht 360-Grad-Fotos für Hotelketten, dreht Werbeclips. Immer wieder muss er für Projekte eigene Technik entwickeln. Am Anfang gibt es weder 360-Grad-YouTube-Videos noch VR-Brillen.

2010 startet im 5-Sterne-Ressort "Relais & Chateau" auf Bali seine erste Drohne zum Werbeflug. Doch der hoffnungsvolle Auftakt endet im Pool: Totalschaden für Drohne und Kamera - 6.000,- € versenkt. Der weit blickende Werbefilmer lässt sich nicht abschrecken. Mit dem Einsatz von Drohnen sieht er komplett neue Möglichkeiten - und eine Alternative zu teuren Hubschrauberflügen. 2014 bekommt er den Auftrag für seinen ersten Werbefilm in 360° für den Mobifunkprovider MTV Mobile Sunrise. Ein Jahr später darf er ein 360-Grad-Musikvideo für Warner Music mit Robin Schulz drehen. 

Die Zukunft virtueller, begehbarer Räume: Da geht noch mehr!

Im gleichen Jahr startet ein faszinierendes Projekt mit 360 Grad-Aufnahmen und anschließender Virtualisierung: Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Berlin Partner, der Berliner Universitätsklinik Charité, dem Netzwerkhersteller Cisco und dem Busbetreiber DB Regio erschafft Nicolas für die internationale Technologiekonferenz "Cisco Live" ein begehbares 3D-Modell des Impfmobils "Medibus". Am Nachmittag der "StartupNight" präsentieren die Partner vor 5.000 Zuschauern die Zukunft von virtuellen, begehbaren Räumen. Dem heimlichen Techi wird klar: Da geht noch mehr!


Die 360-Grad-Filmdrohne "Spherie"
Foto: HANSEVALLEY
Jetzt startet der Autodidakt die nächste Stufe seiner persönlichen Reise um die Welt. Im Mittelpunkt der Präsentation bei der Berliner StartupNight: "Spherie" - eine 360-Grad-Drohne. Wieder geht es ums Filmen, wieder geht es um 360°-Aufnahmen - allerdings mit einer ausgereiften Drohnentechnologie und ganz neuen Möglichkeiten. Jetzt sind 360-Grad-Filme ohne störende Kamera, Halterung und Drohne im Bild möglich. 

Die 360-VR-Drohne "Spherie"

Die Idee hinter der Kameradrohne: "Mit "Spherie" kann man die ganze Welt einscannen, um sie VR-fähig zu machen", erzählt der Wahl-Hamburger mit lechtenden Augen in der gemütlichen Wohnküche der FilmFabrique. Mit der Drohne sollen Räume in Zukunft fast automatisch abgescannt und aufgenommen werden. Aus den per Photogrammetrie aufgenommenen Bildern wird per Software ein fotorealistisches 3D-Modell - und daraus ein interaktiv begehbares Umfeld. Jeder Raum kann gescannt und anschließend virtualisierst werden.

1 1/2 Jahre dauert die Entwicklung, ein Sideprojekt, finanziert aus den Filmaufträgen. Fast 80.000,- € sind bis heute in die Zukunftstechnologie geflossen - u. a. in Prototypen, Kameratechnik und juristische Unterstützung. Die Erfindung ist zum Patent angemeldet. Das deutsche Patent- und Markenamt hat "Spherie" als patentfähig eingestuft. Konnten bislang nur grafische Abbildungen in 2D optimiert werden, können jetzt Räume in 3 Dimensionen erkannt, gescannt und virtualisiert werden - und das zunehmend automatisch, schnell und detailgenau.




Next Steps: "Digital Twins" und Virtuelle Reisen

Die Einsatzmöglichkeiten sind unbegrenzt. Schon heute zeigt "Google Tango", in welche Richtung es geht: Zuerst misst man seine Räume aus. Anschließend gestaltet man sie mit neuen Möbeln. Ein B2B-Szenario: Digitale Kopien von Schiffen oder Ölplattformen - für Sicherheitsschulungen und Einsatzoptimierung. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt: Erlebnisse von Urlaubsreisen virtualisieren, wie die Elphi, um Reiseziele zu entdecken. Desto besser die Technik, desto mehr wird das virtuelle Erlebnisse eine eigene Dimension.

Einer, der dabei vorn mitspielen könnte, ist der britische Unternehmer und Ballonfahrer Sir Richard Branson, Nach Virgin Airlines und Virgin Galactic könnte er mit Drohnen-Projekten der Zukunft auf die Sprünge helfen. Seit 2014 ist es ein Top-Thema auf Virgin.com. Im Rahmen der diesjährigen "Extreme Tech Challenge" auf Necker Island pitchen allein drei Startups mit Drohnen. Außerdem werden 6 Drohnen-Teams eingeladen, außerhalb der Wertung Necker Island auf den Britischen Jungferninseln abzufliegen. Mit dabei: Nicolas mit "Spherie" - und Richard Branson ist begeistert. 



Und wie geht es weiter? Schauen wir auf das Holodeck des Raumschiffs Enterprise. Dort können Besatzungsmitglieder durch virtuelle Räume laufen, Missionen trainieren und Sport treiben. Die Idee: Das Darstellen ganzer Welten. Der virtuelle Freizeitpark "The Void" zeigt den Weg - noch mit Brillen. Der nächste Schritt: die digitale Darstellung von Materie. Die Technologie dahinter: das Erzeugen elektromagnetischer Felder durch Überlagerung mehrerer Ultraschallwellen. Das Ziel: haptische Gefühle ohne einen Handschuh. Ein US-Startup arbeitet bereits daran.

Vor 15 Jahren entschied sich der damals 22-jährige Jungfotograf und Werbefilmer Nicolas Chibac, die Welt zu entdecken. Heute ist er dabei, mit "Spherie" die ganze Welt zu scannen. Zum Abschluss des spannenden Ausflugs gibt er uns mit auf den Weg: "Reisen ist wichtig, um Perspektiven wechseln zu können und Empathie entwickeln zu können." Noch kann VR das Reale nicht ersetzen. Künftig könnten Reisen in die virtuelle Welt auch dafür sorgen, dass uns das Reale im täglichen Leben wieder bewusster wird. Das wäre ein interessantes Reiseziel.

 Hamburg Digital Background: 

Die Spherie VR-Drohne:
http://spherie.net/

Die Spice VR 360°-Filme:
www.spicevr.com/


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Sonntag, 23. April 2017

HANSEPERSONALITY Heiko Milde: "Wir sollten noch mehr auf Hamburgs Stärken setzen."

HAMBURG DIGITAL INTERVIEW

Die Hamburgische Investitions- und Förderbank IFB ist mit ihrem Start am 1. August 2013 ein echter "Spätzünder" unter den landeseigenen Förderbanken. Für Hamburgs Startups ist die IFB Hamburg jedoch ganz weit vorn. Wie kaum eine Förderbank hat die IFB von Anfang erkannt, wo Startups in Gründung und Wachstum der Schuh drückt.

Hamburgs Startup-Förderer Dr. Heiko Milde
Foto: IFB Hamburg
Bundesweit bekannte und erfolgreiche Hamburger Startups, wie Baqend, LifeTime, Familonet und Tinitracks gehören zum Portfolio der IFB Startup-Tochter IFB Innovationsstarter GmbH. Federführend verantwortlich für die städtische Startup-Förderung ist Heiko Milde. Der Elektrotechniker und Informatiker versteht Startups - und ist ein beliebter Ansprechpartner. Unser HANSEPERSONALITY ist Dr. Heiko Milde:

Du bist Geschäftsführer der IFB Innovationsstarter GmbH. Das klingt für einen außenstehenden Startup-Gründer auf den ersten Blick vielleicht wie ein Inkubator oder Accelerator. Was machst Du als Geschäftsführer bei IFB Innovationsstarter, wer steckt dahinter und warum bist Du mit Deinem Team interessant für Startups in unserer Stadt?

Die Frage, was wir machen, ist ganz einfach zu beantworten: Wir fördern Hamburgs Startups mit Geld. Junge innovative Unternehmen sind wichtig für die Zukunftsfähigkeit des Standorts, zugleich haben sie es besonders schwer, das erforderliche Startkapital aufzutreiben. Wir entschärfen diese Finanzierungslücke, indem wir als Tochter der Hamburgischen Investitions- und Förderbank den Startups Zuschüsse und Beteiligungskapital zur Verfügung stellen. Wir sind also kein Inkubator oder Accelerator, sondern ein öffentlicher Kapitalgeber.

Startups in der Gründungsphase haben oftmals noch keine Umsätze, jedoch von Anfang an Personal- und Entwicklungskosten. Einige Digitalpolitiker kritisieren die Angelszene an Alster und Elbe als zu klein. Mit "InnoRampUp" bietet Ihr eine Startfinanzierung ohne Rückzahlung an. Wie hoch ist die Förderung und was müssen Startups bei Euch einreichen?

Innovative Startups, die jünger als zwei Jahre sind und ihren Sitz in Hamburg haben, können wir mit Zuschüssen in Höhe von bis zu 150 TEUR pro Unternehmen unterstützen. Mit diesem „Seedmoney“ machen wir viele innovative Gründungen überhaupt erst möglich. 


Voraussetzungen sind neben einer überzeugenden Geschäftsidee vor allem ein gutes Team. Idealerweise schicken die Gründer uns ihre Unterlagen wie z.B. ein Pitch Deck per E-Mail zu. Wir prüfen das dann und laden das Team gegebenenfalls zu einem persönlichen Gespräch ein. Später muss das Startup noch einen unabhängigen Ausschuss von seiner Idee überzeugen. InnoRampUp ist ein einzigartig attraktives Programm, eine vergleichbare Förderung finden Startups in keinem anderen Bundesland.

Einige Oppositionspolitiker fordern ein stärkeres Engagement der Freien und Hansestadt bei der Unterstützung von Startups in der Wachstumsphase. Der "Innovationsstarter Fonds" ist seit 2012 ein Hamburger Instrument der Risikokapitalfinanzierung. Wie könnt Ihr konkret Startups unterstützen und welche Rahmenbedingungen müssen Startups erfüllen?

Der Innovationsstarter Fonds ist ein Venture Capital Fonds, der sich an Startups beteiligt und ihnen Eigenkapital zur Verfügung stellt. Dabei geht es um besonders innovative Hamburger Unternehmen, die jünger als fünf Jahre sind. Auch Unternehmen in der Wachstumsphase kommen in Frage. Geldgeber des Fonds sind zu 50 % die Freie und Hansestadt Hamburg und der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Aufgrund der guten Nachfrage wurde der Fonds bereits aufgestockt.

Der Innovationsstarter Fonds investiert bis zu 1 Mio. EUR pro Startup. Voraussetzung ist eine wachstumsstarke Geschäftsidee, die auf einer selbstentwickelten Innovation basiert und von einem überzeugenden Team vorangetrieben wird. Idealerweise kommen die Startups zu uns, wenn sie bereits erste Kunden und Umsätze haben, insbesondere bei Deep-Tech Unternehmen ist das aber nicht erforderlich. Auch beim Innovationsstarter Fonds freuen wir uns, wenn die Gründer uns zuerst ihr Pitch Deck schicken.

So gut wie jedes Bundesland setzt heute auf Startups und innovative Firmengründungen in ihrer Förderpolitik. Ihr seid mit Euren Programmen seit 2012 aktiv, Startups und fortschrittliche Technologien zu unterstützen. Wie sieht Euer ganz persönlicher "Track-Record" als Förder- und Beteiligungsgesellschaft nach 5 Jahren aus?

Wir sind 2012 mit dem Innovationsstarter Fonds die ersten Beteiligungen eingegangen. In 2013 kam InnoRampUp dazu. Die beiden Programme ergänzen sich ideal: Viele ganz junge Unternehmen starten mit InnoRampUp und, wenn es passt, investiert später der Innovationsstarter Fonds weiteres Kapital. Mit InnoRampUp haben wir bisher 66 Startups gefördert, und der Innovationsstarter Fonds ist 27 Beteiligungen eingegangen. Damit sind wir der aktivste Kapitalgeber für Hamburger Startups. Zu den von uns unterstützen Unternehmen zählen z.B. Sonormed (Tinnitracks), Familonet, eBlocker, Connected Health (Lifetime), Channelpilot, bentekk, Baqend, Sofaconcerts und Nect.

Der Senat plant einen Innovations-Wachstums-Fonds mit einem Gesamtvolumen von 100 Mio. €, 10 Mio. € davon aus dem Stadtsäckel. Wie weit sind die Planungen für das Public-Private-Partnership-Projekt mit privaten Investoren aus der Hamburger Wirtschaft fortgeschritten und wann können Hamburger Startups mit zusätzlicher Wachstumsfinanzierung rechnen?

Die Hamburgische Investitions- und Förderbank hat in Abstimmung mit der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation einen Bericht zum Innovations-Wachstumsfonds erstellt. Dabei haben wir mit externen Experten zusammengearbeitet. Nach meinem Kenntnisstand soll die Bürgerschaft vom Senat im zweiten Quartal 2017 informiert werden. Dann erfahren wir mehr.

Zu guter Letzt unsere Hamburg-Frage: In den vergangenen gut 3 Jahren hat sich in der Hamburger Startupszene viel getan - dank privater und öffentlicher Initiativen. Heute haben wir rd. 600 bekannte Startups in Hamburg. Wie beurteilst Du den Startup-Standort Hamburg und wo können Politik, Verwaltung, Investoren und Wirtschaft noch eine "Schüppe drauflegen"?

Es ist richtig, in den letzten Jahren hat sich viel getan: Unternehmen wie Kreditech, Facelift, Statista, Finanzcheck und Dreamlines haben stattliche Finanzierungsrunden eingeworben, und Smatoo hat einen schönen Exit hingelegt. Mit den Online Marketing Rockstars, Startups@Reeperbahn, dem Hamburg Innovation Summit, der Solutions.Hamburg und der d3con haben sich erfolgreiche neue Veranstaltungsformate etabliert. Eine große Anzahl von Co-Working Spaces wurde eröffnet und verschiedene Acceleratoren wie z.B. der New Media Accelerator sind gestartet. Zur Vernetzung der Startup-Szene trägt Hamburg Startups bei. 


Aber auch die öffentliche Förderung wurde massiv ausgebaut: NextMedia.Hamburg wurde gestartet und mit InnoRampUp und dem Innovationsstarter Fonds haben wir ein erfolgreiches Fördertandem aufgestellt, das deutschlandweit seinesgleichen sucht. Hamburg ist daher sicherlich ein sehr attraktiver Standort für Startups. 

Die in der ganzen Stadt herrschende Aufbruchsstimmung sollten wir nutzen und dabei noch mehr auf Hamburgs Stärken setzen. Ich denke da primär an Luftfahrt, Hafen und Logistik aber auch an das private Kapital, das sich gegenüber Startups stärker öffnen könnte. Zudem wird es spannend zu sehen, was aus den Aktivitäten der Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird, die sich gerade alle mit dem Thema Startups befassen.

Vielen Dank für das tolle Interview!

Das Interview führte Thomas Keup.
*  *  *

 Hamburg Digital Background: 

Heiko Milde bei Linkedin

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Montag, 9. Januar 2017

HANSEPERSONALITY Dr. Johannes Jacubeit: Mit “Dr. Digital” zum Gesundheitsmanager.

Gründer und Geschäftsführer von Connected-health.eu:
Dr. Johannes Jacubeit
Foto: Connected-health.eu
HAMBURG DIGITAL INTERVIEW

Er ist der “Dr. Digital” von Hamburg: Der Arzt und Gründer Dr. Johannes Jacubeit entwickelt in einem Altonaer Hinterhof die Zukunft der digitalen Medizin in Deutschland. Mit einem Datenhub für Arztpraxen und einem Smartphone gibt er Patienten ihre Krankenakten an die Hand - und revolutioniert damit künftige Behandlungswege, wieder gesund zu werden.

Was der Gematik mit der Gesundheitskarte bislang nicht glückte, wird in Hamburg zum Erfolgsmodell für die Republik: Die digitale Bereitstellung, Speicherung und Nutzung von Gesundheitsdaten für bessere Behandlungen rückt in greifbare Nähe. Unser HANSEPERSONALITY ist der Gründer und Geschäftsführer von Connected-health.eu - Dr. med. Johannes Jacubeit:


Du bist approbierter Arzt, aber auch Technologieexperte, Gründer eines Health-Startups, engagiert im Gesundheitsausschuss der Handelskammer und “MIT Innovator unter 35”. Was treibt Dich als Arzt an, im Thema “Digital Health” aktiv zu sein?

Weil es Spaß macht … denn Medizin ist ein außergewöhnliches Fach. Im Studium und in den ersten Jahren meines Berufslebens konnte ich viel Wissen ansammeln. Ich habe z. B. in meiner Promotion elektrophysiologische Grundlagen des Herzschlages im Labor untersucht. Ich habe aber auch schon früh in meinem Leben angefangen, mit Technologie zu hantieren und zu programmieren. Am Beispiel des Herzens lässt sich mein Spektrum gut darstellen:



"Digital-Medizin ist ein stark wachsendes Querschnittsthema."

Ich verstehe bis auf Ionen-Ebene, wie eine Herzschlag zustande kommt und wie man diesen pharmazeutisch modulieren kann. Als Arzt habe ich gelernt, ein EKG zu schreiben, dies zu interpretieren und daraus eine Therapie abzuleiten. Außerdem habe ich die Prozesse in Kliniken und Praxen erlebt. Als Programmierer habe ich gelernt, wie ich diese Herzdaten speicher- und analysierbar machen kann, wie man mit APIs arbeitet, und welche Daten z.B. der M8 Chip von Apple erfasst. Digitale-Medizin ist ein stark wachsendes Querschnittsthema, in dem ich mit Freude etwas beisteuern kann.

Du hast vor rd. 2 Jahren “LifeTime” gestartet. Im vergangenen Jahr konntet Ihr rd. 120 Hamburger Arztpraxen überzeugen, Berichte, Diagnosen und Befunde Patienten via Smartphone zur Verfügung zu stellen. Was plant Ihr für 2017 und darüber hinaus?

2017 werden wir viele weitere Städte in Deutschland angehen. In der aktuellen Zwischenfinanzierung hat der Thieme-Verlag - der Marktführer im Bereich der Medizin-Publikationen - investiert. Ein erstes gemeinsames Produkt planen wir Mitte 2017 im Markt zu testen. Als Venture Capital-getriebenes Unternehmen werden wir natürlich auch unsere Series-A erfolgreich abschließen und somit das Team skalieren, um insgesamt noch schneller zu werden.

Was ist Euer stärkstes Argument - für niedergelassene Ärzte wie für Technologiepartner (z. B. die Gematik) - Eurem Konzept zu folgen? Und was ist die Alternative zu “LifeTime” im Markt: Krankenakten auf Papier oder gibt es internationale Konkurrenz?

Die Arzt-Patienten-Beziehung ist etwas Besonderes und sehr Schützenswertes. Der seit Jahrzehnten etablierte Kernprozess, den ein Arzt tätigt, um einem Patienten einen Befund zu übergeben, ist das Drucken. Dieser Prozessschritt bleibt bei LifeTime für den Arzt bzw. seine Mitarbeiter gleich, jedoch landet der Befund einfach beim Patienten auf dem Smartphone.



"Die größte Konkurrenz ist das gedruckte Papier."

Wir sehen zahlreiche kleine und große Player, die sich am Thema “Online-Akte” versuchen, oder sich wie Google oder Microsoft bereits daran versucht haben - mit wenig Erfolg. Der Informationsaustausch zwischen den Parteien ist etwas Zielgerichtetes und funktioniert ohne Mittelsmann. Mir ist aktuell keine Technologie bekannt, bei der die Daten der Patienten nur in der Hand des Arztes und des Patienten liegen und ein bidirektionaler Austausch einfach einfach funktioniert. National und auch international ist somit tatsächlich die größte Konkurrenz das gedruckte Papier.

Digitale Medizin basiert auf umfassender elektronischer Auswertung von medizinischen Daten des Patienten. Was ist der nächste Schritt, wenn ich alle meine Berichte, Diagnosen und Befunde selbst in Programmen - z. B. in einer App - verwalten kann?

Aktuell bauen viele große und kleine Unternehmen Analytics-Engines. Diese Engines werden Patienten z. B. eine “digitale Zweitmeinung” bieten. Aus der LifeTime-App heraus kann ich - wenn ich möchte - bereits jetzt meine Gesundheitsdaten versenden oder irgendwo hochladen. Dies bleibt jedem selbst überlassen.

Gehen wir noch einen Schritt weiter: Ich habe alle Daten in einer App - einschl. Auswertung persönlicher Lebensgewohnheiten. Nun erkranke ich und das Programm schlägt eine konkrete Behandlung vor. Welche Rolle hat dann noch mein Hausarzt?

Wenn Maschinen diagnostische Schritte, definitive Diagnosen und mögliche Therapieoptionen aufzeigen, wird sich ein massiver Paradigmenwechsel vollzogen haben. Eine sehr wichtige Komponente ist und bleibt jedoch die Arzt-Patienten-Beziehung. Ein Arzt hat noch viele weitere Aufgaben, als nur Daten zu erfassen, diese zu integrieren und zu analysieren und daraus eine Therapie abzuleiten.



"Der Hausarzt wird die Rolle eines Gesundheitsmanagers einnehmen."

Ein Arzt ist bzw. sollte eine Vertrauensperson sein, mit dem ein Patient seine Ängste und Sorgen teilen kann. Der Arzt sollte diese Ängste und Sorgen - unter Berücksichtigung der Persönlichkeitsstruktur des Patienten ernst nehmen. Der Hausarzt wird dann eher die Rolle eines vertrauensvollen Gesundheitsmanagers einnehmen.

Wenn personalisierte Behandlungen durch Datenauswertung einerseits und der Hausarzt als spezialisierter Gesundheitsmanager andererseits die Zukunft sind - wie wird sich das Berufsbild des Arztes und seine Ausbildung verändern?

Vieles was Ärzte täglich tun, wird in naher Zukunft durch Maschinen erledigt. Beispielsweise arbeiten viele Unternehmen daran, Bildgebung (wie MRT, CT, Röntgen u. ä.) automatisch auswerten zu lassen. Allein aus rechtlichen Gründen wird natürlich noch ein Arzt draufschauen müssen. Jedoch ist es etwas anderes, wenn ich vom Computer angezeigt bekomme, wo ich hinschauen soll, als wenn ich selbst suchen muss. Der Umgang mit digitalen Technologien wird somit schon während des Studiums gelehrt werden müssen.

Zu guter Letzt die Hamburg-Frage - wie für jeden unserer Interview-Partner: Wie gut oder ausbaufähig ist der Gesundheitsstandort Hamburg für Euer Unternehmen und das Thema Digital Health? Was sind die Vorzüge von Hamburg in Deinem Thema?

Hamburg ist ein Dorf und hier kennt man die relevanten Player sehr schnell. Auch die Unterstützung von Gründern ist großartig. Ohne “InnoRampUp” der Förderbank IFB - ein in der Bundesrepublik einzigartiges Förderinstrument - und die Unterstützung z. B. der Handelskammer wären wir noch nicht so weit, wie wir sind.

Vielen Dank für die vertrauensvolle Sprechstunde!

Das Interview führte Thomas Keup.

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“InnoRampUp” der IFB Hamburg


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