Mittwoch, 3. Mai 2017

HANSEFUTURE mit Spherie: Eine Reise um die Welt in 360 Grad.

Spice VR-Co-Founder Nicolas Chibac bei der StartupNight.
Foto: HANSEVALLEY
HAMBURG STARTUP REPORT

Der voll besetzte Saal im Wirtschaftsministerium an der Berliner Invalidenstraße staunt nicht schlecht: Der Hamburger "Spice VR"-Gründer Nicolas Chibac enthüllt, die Geburt seines Sohnes vor 1 1/2 Jahren mit einer 360 Grad-Kamera gefilmt zu haben. Der Filmproduzent illustriert beim Dronemasters-Pitch auf der StartupNight Luft- und Raumfahrt die Möglichkeiten der 360°-Visualisierung - in Verbindung mit neuester Drohnentechnologie.

10 Tage später, in einem abgelegenen Gewerbegebiet am Rande der Hamburger Hafencity: Zwischen Oberhafen und neuem Lohsepark übt ein Drohnenbesitzer vor dem FilmFabrique Co-Working mit seiner neuen, ultrakompakten Drohne "DJI Mavic". Es ist der Auftakt zu einer faszinierenden Reise in die Welt der bewegten Bilder, die Welt des 37-jährigen Filmemachers und Visionärs Nicolas - jenes jungen Unternehmers, der kurz zuvor auf der großen Bühne vor Deutschlands Luft-und Raumfahrtelite die Zukunft präsentiert.


Die Küche im FilmFabrique-Coworking am Oberhafen.
Foto: HANSEVALLEY
Die Alte Bahnmeisterei im Oberhafenquartier - zwischen Vergangenheit und neuer Hafencity: Hier im 2. Stock ticken die Uhren anders. Die FilmFabrique ist das Zuhause für Filmemacher und ihre Projekte. In der Küche ein Regal mit alten Kameras, Filmrollen und Projektoren. Auf dem Klo historische Filmplakate - King Kong darf nicht fehlen. 

Mitten in der kreativen Büroetage: die Schreibtische der Hamburger Produktionsfirma Spice VR. Der Name täuscht ein wenig: Es geht um 360-Grad-Filme - z. B. für Werbung im Tourismus - und was man daraus machen kann.

Nicolas ist der Kopf, das Herz und der Macher hinter dem 8-köpfigen Kernteam. Anfang 2015 gründet er seine Produktionsfirma, entgeht beim Startups@Reeperbahn-Pitch im vergangenen September wegen technischer Pannen nur knapp einem Schiffbruch - kann Anfang diesen Jahres mit voller Förderung des IFB-Innovationsprogramms "InnoRampUp" voll durchstarten. Es ist die Geschichte eines Reisenden und seiner Bilder, die Geschichte eines Visionärs und seiner Drohnen. Ein Blick zurück:

Studium oder Weltreise? Aus 5 Monaten werden fast 10 Jahre.


Co-Founder und kreativer Kopf: Nicolas Chibac
Foto: Kevin McElvaney
2002 steht der Flensburger an einer entscheidenden Wegmarke: Filmregie studieren oder eine Weltreise machen. Er hat sich in Berlin und München beworben - und zieht hinaus in die Welt. 5 Wochen sollten es werden, 5 Monate sind es am Schluss. 2 Weltreisen unternimmt er als Fotograf und Werbefilmer, ist bis zu 6 Monate unterwegs - vornehmlich im Tourismus. Er macht 360-Grad-Fotos für Hotelketten, dreht Werbeclips. Immer wieder muss er für Projekte eigene Technik entwickeln. Am Anfang gibt es weder 360-Grad-YouTube-Videos noch VR-Brillen.

2010 startet im 5-Sterne-Ressort "Relais & Chateau" auf Bali seine erste Drohne zum Werbeflug. Doch der hoffnungsvolle Auftakt endet im Pool: Totalschaden für Drohne und Kamera - 6.000,- € versenkt. Der weit blickende Werbefilmer lässt sich nicht abschrecken. Mit dem Einsatz von Drohnen sieht er komplett neue Möglichkeiten - und eine Alternative zu teuren Hubschrauberflügen. 2014 bekommt er den Auftrag für seinen ersten Werbefilm in 360° für den Mobifunkprovider MTV Mobile Sunrise. Ein Jahr später darf er ein 360-Grad-Musikvideo für Warner Music mit Robin Schulz drehen. 

Die Zukunft virtueller, begehbarer Räume: Da geht noch mehr!

Im gleichen Jahr startet ein faszinierendes Projekt mit 360 Grad-Aufnahmen und anschließender Virtualisierung: Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Berlin Partner, der Berliner Universitätsklinik Charité, dem Netzwerkhersteller Cisco und dem Busbetreiber DB Regio erschafft Nicolas für die internationale Technologiekonferenz "Cisco Live" ein begehbares 3D-Modell des Impfmobils "Medibus". Am Nachmittag der "StartupNight" präsentieren die Partner vor 5.000 Zuschauern die Zukunft von virtuellen, begehbaren Räumen. Dem heimlichen Techi wird klar: Da geht noch mehr!


Die 360-Grad-Filmdrohne "Spherie"
Foto: HANSEVALLEY
Jetzt startet der Autodidakt die nächste Stufe seiner persönlichen Reise um die Welt. Im Mittelpunkt der Präsentation bei der Berliner StartupNight: "Spherie" - eine 360-Grad-Drohne. Wieder geht es ums Filmen, wieder geht es um 360°-Aufnahmen - allerdings mit einer ausgereiften Drohnentechnologie und ganz neuen Möglichkeiten. Jetzt sind 360-Grad-Filme ohne störende Kamera, Halterung und Drohne im Bild möglich. 

Die 360-VR-Drohne "Spherie"

Die Idee hinter der Kameradrohne: "Mit "Spherie" kann man die ganze Welt einscannen, um sie VR-fähig zu machen", erzählt der Wahl-Hamburger mit lechtenden Augen in der gemütlichen Wohnküche der FilmFabrique. Mit der Drohne sollen Räume in Zukunft fast automatisch abgescannt und aufgenommen werden. Aus den per Photogrammetrie aufgenommenen Bildern wird per Software ein fotorealistisches 3D-Modell - und daraus ein interaktiv begehbares Umfeld. Jeder Raum kann gescannt und anschließend virtualisierst werden.

1 1/2 Jahre dauert die Entwicklung, ein Sideprojekt, finanziert aus den Filmaufträgen. Fast 80.000,- € sind bis heute in die Zukunftstechnologie geflossen - u. a. in Prototypen, Kameratechnik und juristische Unterstützung. Die Erfindung ist zum Patent angemeldet. Das deutsche Patent- und Markenamt hat "Spherie" als patentfähig eingestuft. Konnten bislang nur grafische Abbildungen in 2D optimiert werden, können jetzt Räume in 3 Dimensionen erkannt, gescannt und virtualisiert werden - und das zunehmend automatisch, schnell und detailgenau.




Next Steps: "Digital Twins" und Virtuelle Reisen

Die Einsatzmöglichkeiten sind unbegrenzt. Schon heute zeigt "Google Tango", in welche Richtung es geht: Zuerst misst man seine Räume aus. Anschließend gestaltet man sie mit neuen Möbeln. Ein B2B-Szenario: Digitale Kopien von Schiffen oder Ölplattformen - für Sicherheitsschulungen und Einsatzoptimierung. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt: Erlebnisse von Urlaubsreisen virtualisieren, wie die Elphi, um Reiseziele zu entdecken. Desto besser die Technik, desto mehr wird das virtuelle Erlebnisse eine eigene Dimension.

Einer, der dabei vorn mitspielen könnte, ist der britische Unternehmer und Ballonfahrer Sir Richard Branson, Nach Virgin Airlines und Virgin Galactic könnte er mit Drohnen-Projekten der Zukunft auf die Sprünge helfen. Seit 2014 ist es ein Top-Thema auf Virgin.com. Im Rahmen der diesjährigen "Extreme Tech Challenge" auf Necker Island pitchen allein drei Startups mit Drohnen. Außerdem werden 6 Drohnen-Teams eingeladen, außerhalb der Wertung Necker Island auf den Britischen Jungferninseln abzufliegen. Mit dabei: Nicolas mit "Spherie" - und Richard Branson ist begeistert. 



Und wie geht es weiter? Schauen wir auf das Holodeck des Raumschiffs Enterprise. Dort können Besatzungsmitglieder durch virtuelle Räume laufen, Missionen trainieren und Sport treiben. Die Idee: Das Darstellen ganzer Welten. Der virtuelle Freizeitpark "The Void" zeigt den Weg - noch mit Brillen. Der nächste Schritt: die digitale Darstellung von Materie. Die Technologie dahinter: das Erzeugen elektromagnetischer Felder durch Überlagerung mehrerer Ultraschallwellen. Das Ziel: haptische Gefühle ohne einen Handschuh. Ein US-Startup arbeitet bereits daran.

Vor 15 Jahren entschied sich der damals 22-jährige Jungfotograf und Werbefilmer Nicolas Chibac, die Welt zu entdecken. Heute ist er dabei, mit "Spherie" die ganze Welt zu scannen. Zum Abschluss des spannenden Ausflugs gibt er uns mit auf den Weg: "Reisen ist wichtig, um Perspektiven wechseln zu können und Empathie entwickeln zu können." Noch kann VR das Reale nicht ersetzen. Künftig könnten Reisen in die virtuelle Welt auch dafür sorgen, dass uns das Reale im täglichen Leben wieder bewusster wird. Das wäre ein interessantes Reiseziel.

 Hamburg Digital Background: 

Die Spherie VR-Drohne:
http://spherie.net/

Die Spice VR 360°-Filme:
www.spicevr.com/


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