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HANSE SCIENCE MAGAZIN
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"Das Tempo der Entscheidungen machen nicht wir,
aber die Geschwindigkeit der Reaktionen - das entscheiden wir."
Markus Söder, Ministerpräsident des Freistaates Bayern

Die Metropolregionen Hamburg, Hannover, Nord-West und Stettin sind Heimat namhafter privater und staatlicher Universitäten und Fachhochschulen. Die Wissenschaftsstandorte sind ausgezeichnete Orte für Forschung und Lehre - in technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Disziplinen mit digitalem Bezug. 

Mit dem KI-Forschungsstandort für medizinische Anwendungen an der Universität zu Lübeck und dem Universitätsklinikum UKSH, dem norddeutschen KI-Space und der weitreichenden praktischen Expertise Hamburger Unternehmen und Kliniken für KI in der bildgebenen Verarbeitung spielt die Metropolregion Hamburg in der Zukunftstechnologie KI und Medizin eine maßgebliche Rolle.

Mit dem neu geschaffenen "Quantum Valley Lower Saxony" entwickeln die Universitäten in Braunschweig und Hannover zusammen mit namhaften Bundesanstalten und außeruniversitäten Forschungseinrichtungen in der Metropolregion Hannover einen führenden Standort für Quantencomputing in Norddeutschland, gefördert von der Landesregierung und der "Volkswagen-Stiftung".

Mit den Universitäten von Bremen, Oldenburg und Osnabrück ist in der Metropolregion Nord-West ein führender Standort für die Grundlagen- und Anwendungsforschung zu künstlicher Intelligenz entstanden - unterstützt durch den DFKI-Standort Bremen und das Engagement der Landesregierung in Hannover für einen niedersächsischen DFKI-Standort.

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Die Region Braunschweig mit den Hochschulstandorten Braunschweig und Göttingen gehört mit einem Investment von 3.904,- € in Forschung und Entwicklung pro Kopf der Bevölkerung zu den stärksten Forschungsregionen in Deutschland - direkt hinter der Region Stuttgart mit einem Pro-Kopf-Investment von 3.978,- €. 
Damit setzt sich die Region mit ihrer Technischen Universität in der Löwenstadt und dem "VW"-Stammwerk in Wolfsburg bei den Investitionen sogar vor die Region Oberbayern mit München und seinen beiden starken Universitäten "LMU" und "TUM" (2.685,- €/Pro Kopf in 2019), die Region Karlsruhe mit dem "KIT" und 2.355,- € sowie die Region Tübingen mit ihrer Universität und 2.355,- € Investitionen in F+E pro Kopf und Jahr.
Leicht über dem Bundesdurchschnitt liegen die beiden Freien (und) Hansestädte Bremen und Hamburg. Die Stadtstaaten an Weser und Elbe kommen auf Werte von 1.471,- € (Bremen) sowie 1.463,- € (Hamburg). Die beiden Großstädte mit ihren starken Universitäten und den Metropolregionen "Nord-West" und "Hamburg" liegen damit gleich auf mit der Bundeshauptstadt Berlin bei 1.433,- € pro Kopf. Unter dem Durchschnitt liegt die wirtschaftliche starke Region Hannover mit lediglich 948,- € pro Jahr und Kopf.
Die Heideregion Lüneburg mit ihrer "Leuphana" und 248,- € Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die ostfriesische Region "Weser-Ems" mit 371,- € bilden die Schlusslichter im Reigen der 38 Forschungsregionen (NUTS 2) in Deutschland, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit Greifswald und Rostock bei 525,- € und Schleswig-Holstein mit Kiel und Lübeck bei 572,- € Investitionen pro Kopf. 

Bernhard-Nocht-Tropeninstitut bekommt in Hamburg ein digitales Forschungszentrum.

Das Tropeninstitut gegenüber dem Hamburger Fischmarkt.
(Foto: Ajepbah, CC BA SA 3.0 DE)

Hamburg, 29.02.2024: Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin stellt seine Forschung auf digitale Füße: Vom kommenden Jahr an wird es das Zentrum "Computational Sciences für Pathogen Research and One Health“ aufbauen. Es wird alle Forschungssektionen des Hamburger Tropeninstituts einbeziehen und mit zwei Professuren ausgestattet sein. Die gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern hatte grünes Licht für die Finanzierung durch die Leibniz-Gemeinschaft gegeben. 
Das neue Digital-Zentrum wird aus zwei Hauptbereichen bestehen: "Structure and Dynamics of Proteins“ und "New Generation Bioinformatics for Pathogens and One Health”. Das Zentrum dockt an alle fünf Forschungssektionen an. Dies sind Pathogen, Interface, Patient, Population und Implementation. Gemeinsam mit ihnen erarbeitet die künftige Einrichtung computerbasierte Lösungen, wie sich selbst gewonnene Primärdaten und verfügbare Datensätze für große ganzheitliche Studien nutzen lassen. 
Computer-Technologien ermöglichen es, tiefer als bisher in verschiedenste Bereiche der Tropenmedizin vorzudringen. So kann die Bioinformatik mit neuen Software-Programmen, digitalen Anwendungen und Künstlicher Intelligenz Studienergebnisse und -daten in deutlich größerem Umfang aufbereiten, nutzen und zur Verfügung stellen.
Prof. Dr. Jürgen May, Vorstandsvorsitzender des Bernhard-Nocht-Instituts: "Forschungsdaten sind die Währung unserer Arbeit. Besonders für die Erforschung und Bekämpfung armutsassoziierter Erkrankungen sind sie zu kostbar, um sie nur für kleine Einzelstudien zu nutzen. Mit dem neuen Digital-Zentrum integriert das BNITM Computational Science konsequent in Forschung, Lehre und Anwendung. Dabei schafft es auch neue Brückenköpfe zu anderen Partnerinstitutionen wie der Universität Hamburg oder Partnern in Afrika.
Für den neuen Querschnittsbereich veranschlagt das Institut einen Bedarf von ca. 3 Mio. € pro Jahr. Als Leibniz-Einrichtung mit Expertise im Management infektionsbezogener Forschungsdaten streben die Hamburger an, über das Zentrum generierte Informationen und Erfahrungen mit anderen Leibniz-Instituten, Forschungsverbünden, Netzwerken und Arbeitskreisen zu teilen und Synergien zu nutzen.
Das Bernhard-Nocht-Institut ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer und neu auftretender Infektionskrankheiten. Seit jeher werden die Forschungsschwerpunkte unter dem Aspekt der globalen Gesundheit betrachtet sowie unter dem Aspekt des Transfers von Grundlagenforschung in die Anwendung. 
Das Institut ist nationales Referenzzentrum für den Nachweis aller tropischen Infektionserreger und WHO-Kooperationszentrum für Arboviren und hämorrhagische Fieberviren und ist ein Institut in der Leibniz-Gemeinschaft.
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VHS Lübeck bietet kostenlose Online-Wissenschafts-Lesungen aus Baden-Württemberg an.

Die VHS in Lübeck bietet ab sofort auch Online-Vorträge an.
(Foto: Hansestadt Lübeck)
Lübeck: Bislang war die VHS Lübeck bei Onlinekursen vor allem im Bereich der kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Themengebiete gut aufgestellt. In Verbindung mit "XPERT Business" können hier zertifizierte Abschlüsse, beispielsweise im Bereich Controlling, Bilanzierung und in der Finanzbuchführung, online abgelegt werden. Ab sofort ist es auch möglich, hochkarätige Live-Streams von Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft online zu verfolgen.
Die VHS Lübeck beteiligt sich als Partner der Volkshochschulen Esslingen und Süd-Ost, die das digitale Wissenschaftsprogramm "VHS Wissen Live" ins Leben gerufen haben. Teilnehmer können die Vorträge in Echtzeit per "Zoom" mitverfolgen und haben die Möglichkeit, Fragen per Online-Chat einzubringen. Die Veranstaltungen finden in der Regel abends zwischen 19.00 und 21.00 Uhr statt. Die Teilnahme an den Streaming-Vorträgen ist kostenfrei, jedoch ist eine vorherige Anmeldung bei der VHS nötig.
Alle Onlineangebote der VHS finden Interessenten auf der Webseite www.luebeck.de/vhs unter dem Programmpunkt "VHS Online-Angebote" in der Menüzeile. Anmeldungen sind online möglich oder über die VHS Geschäftsstelle per Telefon unter (0451) 122-4021 oder per Mail unter vhs@luebeck.de. 
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CAU in Kiel gründet Förder-Akademie zur Vernetzung von Studenten und Unternehmen.
Die Uni in Kiel fördert die Vernetzung mit Unternehmen in der Region.
(Foto: Jürgen Haacks/Uni Kiel)

Kiel, 29.01.2024: Die Christian-Albrechts-Universität in Kiel plant, Studenten und Unternehmen in einer "Science and Technology Academy" zusammenzubringen und so Fachkräfte langfristig in der Region zu halten. In Anlehnung an das Konzept des dualen Studiums übernehmen Firmen Patenschaften für Studierende und unterstützen sie finanziell.

Im Gegenzug arbeiten die Studenten während der vorlesungsfreien Zeit im Unternehmen, wenden ihr akademisches Wissen in der Praxis an und lernen die Anforderungen und die Unternehmenskultur des Betriebes kennen. Die Unternehmen haben so die Gelegenheit, mit geeigneten Fachkräften frühzeitig in Kontakt zu kommen. 
Das Projekt wird als erstes im Masterstudiengang "Materials Science and Engineering" ausgerollt. "Da das Studium auf Englisch ist, gibt es viele internationale Studenten. Sie haben häufig Schwierigkeiten, das Studium in Deutschland zu bezahlen oder den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen. Hier setzt das Projekt an und bietet hochtalentierten Studierenden aus der Ukraine, der Türkei oder Indien eine gute Möglichkeit.
"Die CAU schlägt hier zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Unternehmen in der Region können frühzeitig hoch qualifizierte Fachkräfte an sich binden und sie ausbilden. Die Studenten bekommen schon während des Studiums Einblicke in die Praxis und haben nach dem Studium direkt einen Job. Das fördern wir gerne", sagte Arbeits-Staatssekretär Tobias von der Heide.
Neben attraktiveren Studienbedingungen und Karriereperspektiven sieht Projektleiter Prof. Dr. Adelung positive Auswirkungen der Akademie auf die Forschung. "Als anwendungsnah forschende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind wir sehr am Austausch und an Kooperationen mit Unternehmen interessiert. Wenn wir mit aktuellen Forschungsergebnissen zu neuen technischen Lösungen beitragen, stärkt das insbesondere auch den Innovationsstandort Schleswig-Holstein."
Im Fokus der neuen Einrichtung stehen zunächst mittelständische und große Unternehmen aus dem technischen Bereich. Eine Ausweitung auf weitere Studiengänge, Hochschulen und Industriefelder, zum Beispiel über die Zusammenarbeit mit lokalen Wirtschaftsverbänden, ist im Rahmen des Projektes geplant. Das Land fördert das Projekt mit rund 320.000,- €.
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1,5 Mio. € für zukunftsweisende KI-Forschung der Hochschule Osnabrück.

Die Hochschule der Friedensstadt bekommt Mittel von der "Volkswagen-Stiftung"
(Foto: Hochschule Osnabrück)

Osnabrück, 18.12.2023: Drei zukunftsweisende Forschungsvorhaben der Hochschule in der Friedensstadt werden für die kommenden drei Jahre mit jeweils 500.000,- €. Das Projekt "AId4Children“ (Hilfe für Kinder) wird zusammen mit Jugendämtern ein KI-System für mehr Kindeswohl entwickeln. Das Projekt "Hydrofarm@Material“ beschäftigt sich mit nachhaltigen Materialien in Pflanzenproduktionssystemen ohne Erde. Im Forschungsvorhaben "Plant-Phenotyper-5“ soll KI-gesteuerte Robotik das Aussehen und die Eigenschaften verschiedener Gemüsepflanzen analysieren.
An dem Projekt „AId4Children“ nehmen Wissenchaftler aus den Bereichen Digital Society, Digitale Medien sowie Soziale Arbeit beteiligt. In Deutschland liegt die Zahl der gefährdeten Kinder und Jugendlichen im Jahr 2023 bei über 200.000. Künstliche Intelligenz (KI) kann dazu beitragen, gefährdete Kinder und Jugendliche schneller zu erkennen und ihnen die notwendige Hilfe zu bieten. Das Projekt "AId4Children" - Hilfe für Kinder - entwickelt gemeinsam mit den niedersächsischen Jugendämtern ein KI-System. Dieses wird in virtuellen Szenarien mit Studierenden der Hochschule getestet.
Das Forschungsprojekt "Plant-Phenotyper-5 - Online Pflanzen-Phänotypisierung mit KI-gesteuerter Robotik über 5G“ beschäftigt sich mit der Pflanzenzüchtung. Das Ziel des Projektes ist es, eine automatisierte Phänotypisierung zu realisieren, die kontextabhängig neue Messungen initiiert. Konkret soll ein Agrarroboter mit fern-steuerbarer Sensorik über 5G an eine KI-Cloud angebunden werden. Dort werden die Daten erfasst, mit KI-Algorithmen analysiert und automatisch nächste Analyseschritte und zugehörige Sensor- bzw. Robotersteuerung geplant. 
Dank der Förderung können alle drei Osnabrücker Forschungsteams im kommenden Jahr ihre Projekte starten. Bernd Lehmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachwuchsförderung an der Hochschule Osnabrück, freut sich über den dreifachen Erfolg der interdisziplinären Forschungsvorhaben: „Ich gratuliere allen Beteiligten. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Wissenschaftler*innen durch ihre verschiedenen Disziplinen und Blickwinkel hervorragend gemeinsam an innovativen und nachhaltigen Lösungen für die Welt von morgen arbeiten werden.“ 
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Niedersächsische Hochschulen bekommen 10 Mio. Euro zur Bekämpfung von Cyberattacken.

Die glücklichen Millionen-Empfänger aus Niedersachsens Hochschulen.
(Foto: Hochschule digital)

Hannover, 11.12.2023: Das Hannoveraner Wissenschaftsministerium fördert die Stärkung der IT-Sicherheit an Niedersachsens Hochschulen mit 10 Mio. €. Das dafür eingerichtete Projekt "Sicherung der Resilienz" wird von 20 Universitäten und Fachhochschulen betreut. Das Programm wird von der Dachinitiative "Hochschule digital" für Niedersachsen gemanagt.
Um die Cybex-Resilienz der niedersächsischen Hochschulen zu erhöhen, sind lokal und zentral wichtige Maßnahmen geplant: So soll eine Standort-übergreifende Katastrophenhilfe eingerichtet werden, die im Falle einer Cyberattacke den Schaden reduzieren und die Handlungsfähigkeit der betroffenen Hochschule wiederherstellen.
Prof. Norbert Lossau, Gründungsdirektor der Hochschule.digital Niedersachsen: „Die einzelne Hochschule verfügt in der Regel über begrenzte IT-Ressourcen, um so schwerwiegende Vorfälle wie einen Cyberangriff erfolgreich bekämpfen zu können. Im Verbund können die lokal vorhandenen Expertisen gebündelt und die Risiken gemeinsam reduziert werden.“
Mit der Digitalisierung von Lehre, Forschung und Verwaltung steigen Hochschulen die Anforderungen an ihre IT-Sicherheit. Ein Ausfall ihrer IT-Systeme, z.B. durch einen Cyberangriff, bedeutet enorme finanzielle und personelle Belastung für die Hochschulen. In Niedersachsen betrifft dies IT-Infrastruktur-Dienste für über 190.000 Studenten, 45.000 Beschäftigte und Kooperationspartner.
Die finanzielle Unterstützung wird von der "Volkswagen Stiftung" aus Gewinnen des Automobil-Konzerns und dem Wissenschaftsministerium bereitgestellt. Eine ausführliche Meldung zum Thema gibt es auf den Seiten Wissenschaftsministeriums
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Greifswalder Forscher unterstützen depressive Jugendliche nach Klinik-Aufenthalt.
Der Campus der Universität Greifswald in Vorpommern.
 (Foto: harald909, Lizenz: GNU Free DL 1.2)

Greifswald, 29.11.2023: Ein neuentwickeltes, dreimonatiges Programm der Universität Greifswald soll 13- bis 25-Jährigen mit Depressionen helfen, nach einer Klinikbehandlung gut in den Alltag zurückzufinden. iCAN - "intelligente, Chatbot-assistierte ambulante Nachsorge" - besteht aus einer Chatbot-App und Telefongesprächen mit Psychologen.
Lange Wartezeiten auf Therapieplätze von sechs Monaten – in ländlichen Regionen oft noch länger – erschweren den Zugang zur Nachsorge nach stationärem Aufenthalt wegen Depressionen. Dazu zögern viele junge Betroffene aufgrund von Scham oder dem Wunsch, ihre Probleme selbst zu bewältigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Hier setzt das Greifswalder Programm an: Junge Menschen mit Depressionen erhalten nach der Klinikzeit Zugang zur iCAN-App, in der sie Übungen machen, die dabei helfen, im Alltag besser zurechtzukommen. Dabei werden sie von einem Chatbot unterstützt, der nach der Stimmung fragt und motiviert, die Übungen zu nutzen. Zudem erleichtert der in der App eingebaute Navigator die Suche nach einer Anlaufstelle wie z. B. eine ambulante Therapie.
Studie soll ermitteln, ob iCAN-Teilnehmer nach drei bzw. sechs Monaten weniger depressive Symptome aufweisen als Studienteilnehmer, die nur die Standardversorgung erhalten. Zusätzlich wird analysiert, ob Teilnehmer schneller passende Nachsorgeangebote finden und seltener erneut in der Klinik behandelt werden müssen.
Depressionen zählen weltweit zu den häufigsten und schwerwiegendsten psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In Deutschland sind rund sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen betroffen. In schweren Fällen ist oft ein Klinikaufenthalt nötig. Nach der Entlassung aus der Klinik ist eine zeitnahe ambulante Nachsorge von entscheidender Bedeutung.
Diese Nachsorge kann in Form von ambulanter Psychotherapie oder psychiatrischer Weiterbehandlung erfolgen. Ziel ist, Rückfälle zu verhindern und die in der Klinik erzielten Fortschritte zu festigen. Die Wirksamkeit des App-Programms wird seit Oktober d. J. in einer deutschlandweiten Studie überprüft, wofür weitere Studienteilnehmer gesucht werden.
Weitere Informationen zu dem neuen App-Programm gibt es auf den Seiten der Universität Greifswald.
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Helmut-Schmidt-Universität bekommt innovatives 5G-Campus-Netz für die Forschung.

Mit Hilfe des 5G-Campus-Netz können an der HSU autonome Roboter getestet werden.
(Foto: Foto: Kevin Tebbe/HSU)

Hamburg, 28.11.2023: Die Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr in Hamburg betreibt jetzt ein eigenes 5G-Campus-Mobilfunknetz. Das Netz versorgt Projekte des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr mit leistungsstarkem Mobilfunk über 5G-Standalone (5G SA). Partner aus Wissenschaft und Industrie werden das innovative 5G-Testfeld zur Erprobung digitaler Anwendungen ebenfalls nutzen.
Mit dem 5G-Campus-Netz erforscht die HSU unter anderem die drahtlose Vernetzung industrieller Produktions- und Geschäftsprozesse. Untersucht wird dabei das Zusammenspiel der Echtzeit-Vernetzung von Sensoren, Aktoren und cyberphysikalischen Systemen. Dabei kommen ebenfalls Cloud Computing und Künstliche Intelligenz zum Einsatz. Im Fokus stehen Anwendungen aus den Bereichen Automatisierungstechnik & Logistik, autonom agierende Roboter, Drohnenabwehrsysteme sowie 5G-basierte Safety- und Security-Anwendungen.
Mit der Netztechnik von Ericsson und dem Campus-Netz der Deutschen Telekom schaffen wir beste Vorrausetzungen für den Innovationstransfer zwischen Forschung und Praxis“, so Prof. Gerd Scholl, Inhaber des Lehrstuhls für Elektrische Messtechnik an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. „Im Testfeld entwickeln Wissenschaft und Industrie unter realen Bedingungen neue Produkte, Anwendungen sowie Geschäftsmodelle auf Basis von 5G.
An der HSU setzt die "Telekom" ein „Campus-Netz Private“ ein. Hierfür hat das Unternehmen auf dem Universitätsgelände sechs Indoor-Antennen installiert. Zwei weitere Micro-Sendestationen wurden im Außenbereich aufgebaut. Das 5G-Campus-Netz funktioniert getrennt vom öffentlichen Mobilfunknetz. 
Die gesamte Infrastruktur - von den Antennen über die aktive Systemtechnik, Gateways bis hin zum Netzwerkserver - befindet sich auf dem Gelände der HSU. Dadurch bleibt der gesamte Datenverkehr im lokalen Campus-Netz. Das geschlossene System zeichnet sich durch eine hohe Daten- und Ausfallsicherheit aus. Durch eine redundante Architektur des lokalen Kernnetzes funktioniert das Netz auch bei einer Unterbrechung zum cloudbasierten Management-Portal weiter.
Die lokale Anbindung der Universität ermöglicht eine besonders schnelle Verarbeitung der Daten. Die kurzen Wege der eigenständigen 5G-Architektur unterstützen datenintensive Anwendungen mit ultrakurzer Reaktionszeit im Millisekunden-Bereich. 
Besonderheit: Erstmals ist ein Teil des 5G-Kernnetzes direkt mit der 5G Device and Network Testing (DNT) Platform von "Ericsson" in Düsseldorf verbunden. Damit profitiert das Campus-Netz von den neuesten Weiterentwicklungen des Netzausrüsters – noch vor der offiziellen Markteinführung. Forscher können so die neuesten Netzfunktionen testen.
Die Partner wollen zunächst drei Jahre zusammenarbeiten und in Zukunft auch die 5G-Millimeterwellen-Technologie (5G mmWaves) erproben. Hierbei kommt das Frequenzspektrum im Bereich 26 Gigahertz zum Einsatz. Es wird von der Bundesnetzagentur direkt Interessenten zugeteilt und ermöglicht hohe Datenraten. Die Nutzung ist derzeit nur für lokale Anwendungen erlaubt.
Mit dem Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw) verfügt die HSU über umfängliche Expertisen im Bereich digitaler Technologien. 
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Uni Lübeck erforscht sicheren Datenaustausch zu künftigem Strom-Verbrauch.

Digitalminister Schrödter brachte den 500.00,- €-Bescheid persönlich vorbei.
Foto: Staatskanzlei Kiel 

Lübeck, 13.11.2023: Am vergangenen Freitag überreichte SH-Digitalisierungsminister Dirk Schrödter in Lübeck einen Förderbescheid über 500.000,- € für eine KI-basierte Vorhersageplattform für Energie. Damit kann das Institut für IT-Sicherheit der Universität zusammen mit zwei lokalen Unternehmen mittels eigener KI-Plattform den Energiebedarf sicherer vorhersagen. Mit "VeDS" soll dabei vor allem der Datenaustausch auch unter konkurrierenden Marktteilnehmern über Plattformen sicher und vertrauenswürdig möglich sein.
"Bei diesem spannenden Projekt werden gleich drei wichtige Themen miteinander verbunden, die auch für die Landesregierung eine herausragende Rolle spielen: Energiewende, KI und digitale Souveränität", so Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. "Unser Ziel, bis 2040 klimaneutrales Industrieland zu sein, funktioniert nur mit digitalen Prozessen und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Hier wollen wir als Innovationstreiber Unternehmen unterstützen und den Digitalstandort Schleswig-Holstein stärken."
Der CDU-Spitzenpolitiker sensibilisiert für die aktuellen Herausforderungen beim Einsatz digitaler Tools: "In dem Zusammenhang können die digitale Souveränität und der Schutz sensibler Daten in Zeiten zunehmender Cyberangriffe nicht hoch genug eingeschätzt werden. Klasse, dass Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam für einen sicheren Energiehandel zusammenarbeiten – dies fördern wir gerne."
Das Projekt "VeDS" ist am 1. Oktober d. J. gestartet und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Schleswig-Holstein fördert das Vorhaben mit 500.000 €. Davon gehen knapp 100.000 € an die "EnergieDock GmbH" und knapp 400.000 € an die Universität zu Lübeck.
Eine weitergehende Projektbeschreibung gibt es auf den Seiten der Uni Lübeck.
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Bremer Forscher bekommen gemeinsames Datenkompetenzzentrum.

Bremens Forschungseinrichtungen kooperieren beim Thema Daten.
(Grafik: U Research Alliance/Universität Bremen)

Bremen, 07.11.2023: Die Universität der Wesermetropole richtet ein gemeinsames Datenkompetenzzentrum für die Forschung und Entwicklung in der gesamten Weser-Region ein. Partner ist die "U Bremen Research Alliance" von Universität und zwölf in Bremen engagierten außeruniversitären Forschungseinrichtungen, u. a. mit DFKI, DLR, Fraunhofer-, Leibniz- und Max-Planck-Instituten.
Ziel des interdisziplinären Datenkompetenzzentrums "DataNord" ist es, einen Ort zum datenwissenschaftlichen Lernen, Forschen und Vernetzen für Forscher der Region zu schaffen, unabhängig von Institutions- oder Disziplingrenzen. "DataNord" bietet Forschern in allen Stufen Angebote zur Steigerung ihrer Fähigkeiten im Umgang mit Daten. Dazu gehören Trainings, Hackathons, Beratungen sowie der fachliche Austausch. Zudem werden Forschungsaktivitäten mit Fokus auf Datenkompetenzvermittlung durchgeführt.
Unsere Vision besteht darin, die starke Bremer Expertise im Bereich der Datenwissenschaften zu einem Datenkompetenzzentrum mit Leuchtturm-Charakter auszubauen, das auch als Modell für andere Regionen Deutschlands dienen kann“, so der Projektleiter Prof. Rolf Drechsler, einer der drei Sprecher des Vorhabens.
Sprecher Prof. Frank Oliver Glöckner vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, ergänzt: „Die Digitalisierung schreitet stetig voran und die Menge an verfügbaren Daten ist enorm. Doch letztendlich sind Daten erst dann nützlich, wenn sie analysiert und in Wissen transformiert werden können. Mit Data Nord erhalten Forschende die dafür notwendigen Fertigkeiten.
Das Bundesforschungsministerium fördert das Bremer Datenkompetenzzentrum mit 3,5 Mio. €. Zwei Mio. € davon gehen an die Uni Bremen als Koordinator. Ein weiteres Datenkompetenzzentrum in Nordddeutschland ist unter dem Titel "DaKoNord" für Hamburg, Schleswig-Holstein und Brandenburg unter Leitung der Universität Hamburg entstanden. 
Weitere Informationen zur Datenkompetenz in Bremen gibt beim Data Research Center der Universität und beim U Research Center.

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Joint Lab im neuen Osnabrücker Lok-Viertel arbeitet an Agratechnik mit KI.

Die Eröffnung des Joint Lab im Innovatoriums des Coppenrath Innovation Centres.
(Foto: Universität Osnabrück)
Osnabrück, 03.11.2023: Das "Joint Lab Künstliche Intelligenz & Data Science“ der Universität Osnabrück und des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie aus Potsdam ist in das neue "Coppenrath Innovation Centre" im Lok-Viertel der Friedensstadt eingezogen. Das neue Lab wird sich mit dem Einsatz von Daten und künstlicher Intelligenz im Bereich Agrartechnik beschäftigen.
Im Mittelpunkt stehen die Optimierung, Effizienzsteigerung und Automatisierung von agrartechnischen Prozessen. Die Forschungsthemen des Joint Labs u. a. Präzisionspflanzenbau, Präzisionstierhaltung, Lebensmittelverarbeitung und Ernährung, Biomaterialien und Reststoffmanagement. Die Universität bringt ihre Expertise in KI und Data Science aus Informatik, Kognitionswissenschaft, Mathematik sowie den Umweltsystem-/Biowissenschaften ein.
Seit dem 1. April d. J. fördert die "Volkswagen-Stiftung" die Kooperation im Rahmen des Programms „Spitzenforschung in Niedersachsen SPRUNG“ (ehemals „Niedersächsisches Vorab“) mit rund 6,7 Mio. €. Insgesamt arbeiten 40 Wissenschaftler beider Einrichtungen zusammen mit zwölf Doktoranden sowie drei Postdocs im neuen Innovationszentrum der westfälischen Universitätsstadt.
Das Lok-Viertel hinter dem Osnabrücker Hauptbahnhof wird mit aktiver Beteiligung der "Coppenrath-Stiftung" zum Innovations- und Technologieviertel entwickelt. So werden allein 80 Forscher und Wissenschaftler der Universität und des KI-Forschungszentrums DFKI im neuen Viertel gemeinsam vor allem an den beiden Osnabrücker KI-Schwerpunktthemen Robotersteuerung sowie Smart Enterprise Engineering arbeiten. 
Eine ausführliche Meldung zum Thema gibt es im Pressebereich der Universität Osnabrück

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Universität Greifswald setzt mit neuen Ideen auf digitale Lehre.

Der Campus der Universität in Greifswald
Foto: Sascha78, Lizenz GNU FD
Greifswald, 02.11.2023: Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert an der Universität Greifswald zwei Projekte mit zusammen rd. 400.000,- €. In den beiden Projekten sollen digitale Angebote für die Lehre entwickelt und ausprobiert werden. Die Universität konnte die Mittel im Rahmen der Stiftungsausschreibung „Freiraum 2023“ einwerben. Mit weiteren 11.000 Euro fördert die Stiftung außerdem hochschulübergreifende Weiterbildungsangebote zu Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre. 
Die Projekte werden im April kommenden Jahres starten und über zwei Jahre Ideen für die Hochschullehre der Zukunft umzusetzen. Im Projekt „DigInDEEP" wird eine digitale Lehr- und Prüfungsplattform entwickelt, die sich in einen Methodenablauf und eine Wissensdatenbank gliedert. "DigInDEEP" soll als digitale Ressource Prüfungen ermöglichen, um die in den Lehrveranstaltungen erlangten Kompetenzen in einer Prüfung praktisch anzuwenden.
In der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät wird das Projekt „Betriebswirtschaft Lernen“ umgesetzt. Mit den Erfahrungen aus der digitalen Lehre während der Corona-Pandemie soll mit einer Plattform ein attraktives Lernangebot für Studenten der Betriebswirtschaft entwickelt werden. Dabei werden ergänzend zur Präsenzlehre die Vorzüge digitaler Angebote genutzt. In Videos, Texten oder interaktiven Elementen werden fachliche Inhalte verständlich erklärt und ansprechend aufbereitet. 
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Anhörung im Landtag macht für MV unzureichende Förderung der Wissenschaft öffentlich.

Im Landtag wurde kritisch zur Wissenschaftsförderung in MV diskutiert.
Foto: Landtag MV
Schwerin, 10.10.2023: Im Wissenschaftsausschuss des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern gab es in der vergangenen Woche eine Anhörung zum geplanten Doppelhaushalt 2024/2025. Die wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Katy Hoffmeister, äußert sich nach der Ausschuss-Sitzung zu den äußerst kritischen Schilderungen von Experten zur Situation der Wissenschaft im Nord-Osten:
Die Anzuhörenden haben heute ein dunkles Bild vom Wissenschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern gezeichnet. Die Förderung von Wissenschaft und Forschung durch die Landesregierung sei nicht im Ansatz ausreichend. Schlimmer noch, die Hochschul- und Wissenschaftslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern fühle sich noch nicht einmal ausreichend wahrgenommen." 
Die Kühlungsborner Juristin weiter: "So fehle es an einem deutlichen Bekenntnis der Landesregierung zu Forschung und Wissenschaft und dies spiegle sich im Entwurf des Doppelhaushalts auch wider. Im bundesweiten Vergleich und auch im Vergleich der norddeutschen Hochschulen sei Mecklenburg-Vorpommern unterdurchschnittlich ausgestattet. Eine Anzuhörende äußerte sogar deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern Spitzenforschung verschenke." 
Die langjährige leitende Mitarbeiterin der Universitätsmedizin Rostock fordert: "Wir werden deshalb während der Haushaltsberatungen einfordern, dass die Grundsatzfinanzierung des Wissenschaftshaushaltes komplett überarbeitet wird. Dazu gehört, dass die globalen Minderausgaben nicht erneut aus dem Haushalt der Hochschulen erwirtschaftet werden dürfen, der Hochschulbaukorridor erhöht und die Landeszuschüsse an die Inflation angeglichen werden müssen. Ambitionierte Investitionen in unseren Wissenschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern bringen eine Bildungsrendite, die wir nicht unterschätzen und im Sinne einer Fachkräftegewinnung auch nicht brach liegen lassen dürfen."
Der Entwurf zum Doppelhaushalt 2024-2025 für Mecklenburg-Vorpommern kann hier eingesehen werden
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Bekannter japanischer Roboter Pepper lernt mit Lübecker KI-Algorithmen Plattdeutsch.

In zwei Jahren soll Pepper in SH Plattdeutsch unterwegs sein.
(Foto: Alex Knight, Unsplash)

Lübeck, 31.08.2023: Die Universität zu Lübeck und der NDR Schleswig-Holstein bringen den bekannten französisch-japanischen Roboter „Pepper“ gemeinsam die plattdeutsche Sprache bei. Eine künstliche Intelligenz und das plattdeutsche Archiv des NDR werden eine wesentliche Rolle bei der Programmierung spielen. Ziel ist es, den Schleswig-Holsteinern einen Roboter vorzustellen, der ihre Sprache spricht und eine Brücke schlägt zwischen regionaler Tradition und digitalisierter Zukunft. Als Gast wird „Pepper“ ab Herbst regelmäßig auf Konferenzen und regionalen Veranstaltungen zu Gast sein.
„Pepper“ soll in den kommenden zwei Jahren mit seinen Aktionen und Reaktionen „irgendwie norddeutsch“ wirken, hier soll es auch um die stereotype Integration von Gestik und Sprachmelodie gehen. Dabei helfen Large Language Models wie ChatGPT und die weitgehend digitalisiert vorliegenden plattdeutschen Texte des NDR. „Pepper“ muss in einem ersten Schritt erst einmal das Vokabular lernen. „Hör mal’n beten to“: je mehr Plattdeutsch "Pepper" trainiert, desto besser kann er damit umgehen.
Die Universität zu Lübeck bringt ihre Expertise im Bereich der KI-Forschung ein und entwickelt maßgeschneiderte Algorithmen, um Pepper dabei zu helfen, die feinen Nuancen und regionalen Variationen des Plattdeutschen zu verstehen. „Pepper“ bringt viele grundsätzliche Anlagen und Fähigkeiten zur sozialen Interaktion mit Menschen bereits mit, muss aber hinsichtlich des gewünschten Einsatzszenarios speziell programmiert werden, um diese Fähigkeiten nutzbar zu machen.
Programmierer Thomas Sievers ist zuversichtlich und erwartet viele spannende Erfahrungen: „Die Aufgabe ist zwar herausfordernd und insofern ergebnisoffen, als dass wir zwar hoffen, am Ende einen des Plattdeutschen mächtigen Roboter zu haben, der auch außerhalb des Labors seine norddeutsche Persönlichkeit präsentieren und mit den Menschen interagieren kann, aber wie genau und in welchem Umfang das funktionieren wird, bleibt abzuwarten.
Der soziale Roboter „Pepper“ wurde 2014 vom französischen Unternehmen "Aldebaran Robotics" gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen "SoftBank" als erster Roboter mit der Fähigkeit zur Erkennung menschlicher Emotionen auf den Markt gebracht. Bisher wird er vor allem in den Bereichen Gesundheitswesen, Erziehung, in Verkaufsräumen oder in Empfangsbereichen eingesetzt.

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OHB Bremen ist Schlüsselpartner für Heinrich-Hertz-Weltraummission.

OHB aus Bremen hat maßgeblich am Heinrich-Hertz-Satelliten gearbeitet.
Foto: OHB, Stefan Gerding

Bremen, 21.06.2023: "OHB Digital Connect", ein Tochterunternehmen des Bremer Raumfahrtkonzerns "OHB" hat mit der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Vertrag für den Betrieb der Heinrich-Hertz-Mission unterzeichnet. Das Auftragsvolumen beträgt 28,7 Mio. €.
Der 3.450-Kilogramm-Satellit der Heinrich-Hertz-Mission, die von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR betrieben wird, ist bereit für die Reise ins Weltall, wo er in rund 36.000 Kilometern Höhe den Dienst aufnehmen wird. Der Start erfolgt vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana.
"OHB" übernimmt in der Heinrich-Hertz-Mission die Gesamtverantwortung für die Entwicklung und den Bau des Satelliten sowie die Beschaffung und Koordination des Startsegments. Zudem verantwortet der Bremer Konzern den Aufbau des Bodensegments im Kontrollzentrum in Bonn mit der Kontrollsoftware und den Servern. Auch die fünf Antennenstationen für den Betrieb des Systems kommen von "OHB".
Ziel der Mission ist es, neue Technologien für die Satellitenkommunikation auf ihre Weltraumtauglichkeit zu testen. Darüber hinaus dient die Mission als Zuhause für Experimente zur Kommunikations-, Antennen- und Satellitentechnik, die von verschiedenen Instituten und Unternehmen in Deutschland entwickelt und gebaut wurden. Zudem wird der Satellit als Relaisstation für kleinere erdumlaufende Satelliten dienen.
"Nach der Separation des Satelliten von der Rakete werden wir über unser Antennennetzwerk im Kontrollzentrum in Bonn die ersten Signale empfangen und anschließend den Satelliten in seine geostationäre Position bringen, wo er dann seinen Job aufnehmen wird", sagt Alan Moorhouse, Mission Director bei "OHB Digital Connect".
Der Start der Ariane-5-Trägerrakete, der für den 16. Juni d. J. geplant war, ist zugleich verschoben worden. Nach Angaben von "Arianespace" befinden sich die Trägerrakete und ihre Satelliten, "Heinrich-Hertz" und "SYRACUSE 4B" sicher in der Endmontage.
Die gesamte Meldung ist u. a. auf der Presseseite von "OHB" nachzulesen.

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Hamburg stellt sich digital seiner kolonialen Vergangenheit.

Wissenschaftssenatorin Fegebank bei der Vorstellung der neuen App.
(Foto: UHH/Feuerböthe)

Hamburg, 09.06.2023: Die Universität Hamburg hat eine eigene Geschichts-App zur kolonialen Geschichte der Hamburger Kaufleute und Reeder veröffentlicht. Im Unimuseaum - am früheren Universitäts-Standort für die Ausbildung im Kolonialdienst - wurde die App "Koloniale Orte" von Uni-Präsident Prof. Hauke Heekeren und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Forschungsstelle "Hamburgs post-/koloniales Erbe" unter Prof. Jürgen Zimmerer entwickelte die Mobile-App für Android und iPhones mit drei Themensträngen: 1. Politik, Kultur und Gesellschaft, 2. Wirtschaft und Handel sowie 3. Wissenschaft und Forschung. Nutzer sollen ohne Vorkenntnisse Orte mit ihrer kolonialen Vergangenheit in Verbindung kennenlernen können.
Hauptziel ist das Beleuchten bislang im Dunkeln gebliebener Orte und ihrer kolonialen Geschichte inkl. Sklavenhandel. Dabei können die historischen Plätze per Smartphone per App auf einem Rundgang oder bequem vom eigenen Sofa aus erkundet werden. Zielgruppe für die kostenlos in App und Play Store herunterladbare App sind sowohl interessierte Hamburg als auch Touristen der Hansestadt.
Der Leiter der Forschungsstelle, Prof. Jürgen Zimmerer, erklärte: „Es erfüllt mich mit Stolz und Freunde, dass wir gerade in diesem Jubiläumsjahr, 140 Jahre nachdem Hamburger Kaufleute den Anstoß zur Kolonialreichsgründung gaben und 115 Jahre nach der Gründung des Hamburgischen Kolonialinstituts, eine App vorlegen können, die unsere Forschungsergebnisse unmittelbar mit den Hamburgerinnen und Hamburgern teilt."
Weitere Informationen gibt es u. a. in einem ausführlichen Beitrag auf den Seiten der Universität Hamburg. Die App "Koloniale Orte" ist für iOS im App Store und für Android-Geräte im Play Store verfügbar. 

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Hamburger Bildungsexperte veröffentlicht Praxisleitfaden für exponentielle Innovationen wie ChatGPT.

Uve Samuels lädt ein, mit dem Playbook ins Tun kommen.
Foto: HANSEVALLEY

Berlin, 05.04.2023: Der Gründer des "Exponential Innovation Instituts" Hamburg und frühere Geschäftsführer der Hamburger Wirtschaftshochschule "HSBA" hat am Montag der Woche beim Stifterverband in Berlin sein neues Buch vorgestellt. Das Playbook für Expontielle Innovation bietet auf mehr als 200 Seiten Checklisten, Praxisleitfäden und eine Toolbox, um mit etablierten und jungen Unternehmen in exponentielles Wachstum kommen zu können. Nach seinem Grundlagenwerk zum Thema aus 2019 will der langjährige Bildungsexperte ermutigen, die zentrale Methode des wirtschaftlichen Erfolgs im digitalen 21. Jahrhunderts selbst praktisch auszuprobieren.
Für das neue Buch hat der Wahl-Hamburger mehr als 100 Transformationsprojekte, rd. 100 Tech-Startups und 1.000 Entrepreneure begleitet und analysiert. Das Ergebnis ist für den Partner des "AI Startup Hubs" in Hamburg eine Chance, aus der Diskussion ins eigene Tun zu kommen. Uve Samuels erklärte am Montag am Pariser Platz: "Wir können in Europa vorn mit dabei sein, und nicht mehr nur hinterherlaufen." Das Playbook biete dazu eine Chance und sei - wie ChatGPT - noch in der Betaphase.
Eine exponentielle Innovation, wie sie aktuell mit dem weltweiten Hype um das KI-Sprachmodell Millionen von Nutzern fasziniert, basiert auf fünf Prinzipien, die in dem Playbook vorgestellt werden: 1. "Purpose" bzw. die Grundeinstellung von Unternehmen, 2. agile Methoden zur schnellen Umsetzung, 3. die Nutzung disruptiver Technologien wie z. B. KI-Modelle, 4. Open Innovation durch Zusammenarbeit verschiedener Partner sowie der unternehmerische Grundgedanke des Entrepreneurships.
Der Generalsekretär und Vorsitzender der Geschäftsführung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, Volker Meyer-Guckel, hob die besondere Leistung Samuels hervor: "Mit dem Exponential Innovation Playbook forciert er die Einführung expnentiellen Denkens und Handelns als Teil dwer Ausbildung an den Hochschulen und in der Qualifiziertung von Managern." Der langjährige Wissenschaftsexperte fordert neue Anforderungen für die Zukunft Deutschlands.
Samuels untersuchte für sein Buch die Innovationsbereitschaft und -fähigkeit Deutschlands - mit dem Fazit, dass die Deutsche Gesellschaft den Blick für neue Chancen verloren habe und den Status quo unbedingt bewahren wolle. Samuels fordert eine "Revolution der Bildung" und eine positive Einstellung gegenüber lebenslangem Lernen sowie der Notwendigkeit, sich kontinuierlich weiterzubilden.
In einer Live-Demo präsentierte Uve Samuels zudem ein mit Partnern entwickeltes KI-Modell, das mit öffentlich verfügbaren Daten aus Suchmaschinen, Presse- und Finanzportalen sowie Unternehmensseiten die Innovationsfähigkeit von Unternehmen gemäß der fünf Prinzipien des exponentiellen Wachstums messen und bewerten kann. In einem ersten Test wurden so die Parameter für ein Startups erhoben.
Das KI-Modell kann unter anderem dazu dienen, etablierten Unternehmen eigene Schwächen mathematisch berechnet aufzuzeigen, um aus dem Innovationsdilemma zu kommen und mit den exponentiellen Prinzipien neues Wachstum zu schaffen.
Das Playbook ist für 27,90 € hier online verfügbar.
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TU Braunschweig installiert Sicherheitsfunktionen in autonomes Forschungsfahrzeug.
Der Prototyp "Auto ELF" für ein autonomes Familienfahrzeuge im Projekt "UNICAR agil"
(Foto: Tobias Schräder/TU Braunschweig)
Braunschweig, 16.03.2023: Noch in diesem Monat verlässt ein autonom fahrendes Forschungsfahrzeug namens "Auto ELF" die Technische Universität der Löwenstadt in Richtung Darmstadt, wo letzte Tests vor der öffentlichen Präsentation durchgeführt werden. Der Prototyp eines autonomen Familienfahrzeugs wurde an der TU innen ausgekleidet und mit wichtigen Funktionen versehen, z. B. Bedienoberflächen, einer Fernsteuerung und ein Funknotaussystem. 
Die Entwicklung des Instituts für Regelungstechnik in Braunschweig ist Teil des Forschungsprojektes "UNICAR agil" unter Leitung der RWTH Aachen mit insgesamt vier autonom fahrtüchtigen Demonstratoren. Dabei entwickeln die niedersächsischen Wissenschaftler ein Fahrzeugkonzept, das von mehreren Generationen einer Familie im Alltag praktisch genutzt werden kann.
Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzergenerationen gerecht zu werden, wurden drei verschiedene digitale Assistenzkonzepte umgesetzt: Eine Standardoberfläche, eine für Kinder und eine für ältere Personen. Außerdem wurde der Fahrzeugeingang mit einem Lift ausgestattet, um auch gehbehinderten Personen einen Einstieg ohne zusätzliche menschliche Hilfe zu ermöglichen.
Gemeinsam mit der Forschungsgruppe für Ingenieur- und Verkehrspsychologie wurden im Januar und Februar d. J. Studien mit dem Fahrzeug zusammen mit Probanden durchgeführt. Dabei ging es zum Beispiel darum, zu erfahren, wie gut das Fahrzeug durch Kinder zu benutzen ist und unter welchen Umständen Eltern ihre Kinder alleine mit "Auto ELF" fahren lassen würden.
Seit der Anlieferung des Fahrzeugs Mitte Oktober 2022 in Braunschweig haben wir den Prototypen mit einem vollständigen Innenraum ausgestattet. Neben Verkleidungselementen und der Sitzanlage haben wir Elemente zur Informationsein- und -ausgabe im Fahrzeug montiert“, sagt Tobias Schräder, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Regelungstechnik der Technischen Universität.
Nach der Überführung des Fahrzeugs zur TU Darmstadt werden dort Fahrfunktionen getestet und das Abschlussevent vorbereitet. Das Abschlussevent findet am 11. Mai '23 in der Nähe von Aachen auf dem Aldenhoven Testing Center statt. Dabei sollen alle vier im Projekt entwickelten Fahrzeuge auf einem Testgelände demonstriert werden.
Weitere Informationen zu dem Forschungsprojekt gibt es auf der Projektseite der RWTH Aachen(Foto: Tobias Schräder/TU Braunschweig)
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Experten-Kommission bescheinigt Hamburger Informatik-Standort Mittelmäßigkeit.

Nach dem abrupten Ende von "Ahoi Digital" demonstriete die Uni Hamburg gegen den Senat.
Grafik: Universität Hamburg
Hamburg, 13.03.2023: Die Freie und Hansestadt muss massiv in den Ausbau der Informatik an ihren vier staatlichen Hochschulen investieren, wenn namhafte Unternehmen auf Grund des Mangels an IT-Fachkräften einzelne Firmenbereiche nicht in andere Städte und Regionen verlagern sollen. Davor warnt eine achtköpfige Expertenkommission im Auftrag der Hamburger Wissenschaftsbehörde. Es sei zudem nötig, dass ein "zusätzliches erhebliches finanzielles Engagement des Landes" u. a. den Exellenzstatus der Universität Hamburg sichere.
Laut der aktuell veröffentlichen Studie fehlt Hamburg in der Informatik ein Alleinstellungsmerkmal, heißt: Hamburg steht weder für Exzellenz im Bereich Künstlicher Intelligenz noch Quantencomputing. Das Expertengremium fordert in der Konsequenz neue Lehrstühle z. B. an der UHH und der TUHH für maschinelles Lernen und Datenwissenschaft. Außerdem sollten Brückenprofessuren als Verbindung der Informatik zu anderen Fachbereichen eingerichtet werden und die Zahl der Informatik-Studienplätze müsse erheblich wachsen.
Heute gehört Hamburg laut des im Auftrag des Senats erstellten Gutachtens durch anerkannte Experten in der "Kommission zur Begutachtung von Perspektiven der Hamburger Informatik im Prozess der Digitalen Transformation" in den IT-Bereichen Studium, Forschung und eingeworbene Forschungsgelder nicht zu den fünf führenden Informatik-Standorten in Deutschland. Hamburg spielt laut des Kommissionsvorsitzenden Prof. Wolfgang Wahlster zwar in der ersten Liga mit, jedoch lediglich im Mittelfeld.
Der Gründungsdirektor des rennomierten KI-Forschungszentrums DFKI und heutiger Chefberater nennt München, Karlsruhe, Saarbrücken und Aachen als führende Forschungsstandorte. Dazu kommt im Mittelfeld auch Oldenburg als Teil des DFKI-Standortes Niedersachsen. Das DFKI hat in Norddeutschland neben Bremen sowie Oldenburg und Osnabrück auch Lübeck als Forschungsstandort für Künstliche Intelligenz ausgewählt. Hamburg musste sich gegen den KI-Medizinstandort Lübeck geschlagen geben.
"Die Ergebnisse des Gutachtens bestärken uns in dem dringenden Appell, den Informatik-Standort endlich auf ein Niveau mit München und Berlin weiterzuentwickeln," kommentierte der Vorsitzende des "IT-Executive Clubs Hamburg" - Raphael Vaino - die kritischen Ergebnisse gegenüber dem "Abendblatt". Laut des Vorsitzenden der Vereinigung von IT-Chefs 120 Hamburger Unternehmen gelte es, einen großen Bedarf an IT-Fachkräften in Hamburg zu decken, um "in unserer Metropolregion nicht weiter zurückzufallen und Arbeitsplätze dauerhaft an andere Regionen zu verlieren."
Der IT-Chef des Hamburger Distanzhändlers "Otto" und Mitglied der Kommission - Michael Müller-Wünsch - sagte zu den erarbeiteten Ergebnissen: „Hamburg muss den Anspruch haben, ein Top-Standort für Zukunftstechnologien wie Informatik und Künstliche Intelligenz in Deutschland und Europa zu werden. Dafür braucht es signifikante, zusätzliche Investitionen in die Wissenschaft sowie die universitäre Ausbildung insbesondere an den staatlichen Hochschulen vor Ort."
Kommissionsvorsitzender Wahlster lobt im Zusammenhang mit den staatlichen Hochschulen in Hamburg die seit Gründung der Informatik-Initiative "Ahoi Digital" verbesserte Zusammenarbeit bei Berufungskomissionen, Lehrplänen und Prüfungsleistungen. Wahlster und die Komission fordern zur weiteren Verbesserung der Informatik jedoch millionenschere Zusatzinvestionen des Senats - und keine Umwidmungen bestehender Mittel für die Hochschulen.
Der Senat hatte mit der gemeinsamen Informatik-Initiative "Ahoi Digital" versprochen, mit Investitionen von bis zu 32,9 Mio. € - davon 13,6 Mio. € aus den laufenden Hochschul-Etats - bis zu 35 neue Professuren, 10 Junior-Professuren und 37 Stellen für neue Wissenschaftsmitarbeiter sowie in der Spitze 1.500 neue Informatik-Studienplätze schaffen zu wollen. Laut offiziellen Angaben der Wissenschaftsbehörde der Grünen Senatorin Katharina Fegebank wurden in den gerade drei Jahren Laufzeit jedoch nur 16 Professuren geschaffen.
Nach dem abrubten Ende der Finanzierung erklärte der frühere Chief Digital Officer der Hamburger Wirtschaftsbehörde und der Hafenverwaltung "HPA" - Sebastian Saxe - gegenüber HANSEVALLEY: "Ohne Forschung und Lehre gäbe es keine Menschen, die neue Erfindungen oder neue Ideen in die Praxis umsetzen. Statt 'Ahoi Aufbruch' steht 'Ahoi, wir gehen unter' auf der Tagesordnung! Wir dürfen Hamburgs Informatiklandschaft nicht schwächen, sondern müssen diese weiter stärken."
Senatorin Fegebank kündigte in einer ersten Stellungnahme an, sie wolle "im Schulterschluss mit den Hochschulen eine Informatik-Initiative schaffen." Dabei wolle sie "wichtige Impluse" der Studie mit aufgreifen. Ob die neue "Informatik-Initiative" im Stil der ersten z. T. scharf kritisierten Förderung geplant ist, bleibt offen. Als Entschuldigung betonte die Zweite Bürgermeisterin, in Abstimmung mit allen staatlichen Hamburger Hochschulen zunächst das Bachelor-Studium der HAW Hamburg stärken zu wollen. Daran sollten sich dann die Masterstudiengänge von HCU, TUHH und UHH anschließen können.
Eine weitergehende offizielle Erklärung zur Kritik der Kommission an der Mittelmäßigkeit des Informatik-Standortes Hamburg haben der Senat und die zuständige Grüne Senatorin bislang nicht abgegeben. 

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Internationale Software-Konferenz zu Gast in Lübeck.

Die Universität zu Lübeck ist in diesem Jahr Gastgeber der renommierten "FM"-Konferenz.
Foto: Uni Lübeck/CSM


Lübeck, 07.03.2023: Alle 18 Monate tauschen sich führende Softwareentwickler auf dem internationalen Kongress "FM" aus. Zum 25. Jubiläum findet die Konferenz in dieser Woche in Lübeck statt. Organisiert wird die "FM2023" vom Institut für Softwaretechnik und Programmiersprachen der Universität zu Lübeck unter dem Dach der Vereinigung "Formal Methods Europe" (FME).  
Heute öffnet im Audimax der Universität eine Industrie-Ausstellung als Teil der Konferenz. Im Foyer stellen Vertreter diverser Unternehmen Software-Systeme vor und diskutieren mit den rd. 150 anwesenden Forschern über die Einsatzöglichkeiten. Zudem wird die Ankündigung von zwei neuen Forschungsausschreibungen zur IT-Sicherheit bei Computersystemen und in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz durch die bundesweite Agentur für Innovation in der Cybersicherheit erwartet.
„In den Beiträgen des Industry-Days und der Ausstellung können erste Eindrücke der zukünftigen Werkzeuge, mit den Software-Systeme analysiert werden, gewonnen werden,“ so Prof. Martin Leucker vom Institute for Software Engineering and Programming Languages der Uni.
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Universität Hamburg schwächste große Hochschule bei Gründungen in Norddeutschland.

Die Universität Hamburg: Exzellenzuni ohne exzellenten Gründerservice
Foto: Christian Hofmann, Pixabay

Hamburg, 21.02.2023: Der Deutsche Stifterverband hat seinen alle zwei Jahre erscheinenden "Gründungsradar" für 2022 veröffentlicht. Danach sind die Universität Oldenburg auf Platz 7 und die Universität Bremen auf Platz 15 erneut mit die erfolgreichsten unter den 48 großen Hochschulen in Deutschland, wenn es um die Förderung von Gründungen geht. Es folgen die Universität Göttingen auf dem 24. Platz, der Verbund von Technischer Universität Braunschweig und Ostfalia Hochschule auf Platz 27, die Universität Kiel auf Platz 31 und die Leibniz Universität Hannover auf Platz 32. Zu den Schlusslichtern der großen Hochschulen in Sachen Gründerbetreuung gehören die Universität Gießen auf Platz 41 und die Universität Hamburg auf Platz 42.

Bei den insgesamt 76 mittelgroßen Hochschulen im Gründungsranking '22 punktet die Leuphana Universität Lüneburg auf Platz 12 im Norden, gefolgt von der Europa-Universität Flensburg auf Platz 18 und der Universität zu Lübeck auf Platz 28, der Technischen Hochschule Lübeck auf Platz 33 und der TU Hamburg-Harburg auf Platz 34. Es folgen die HAWK in Hildesheim auf Platz 40, die Universität Rostock auf Platz 46, die Hochschule Bremen auf 47, die Hochschule Hannover auf 48 und die Hochschule Osnabrück auf 49. Abgeschlagen sind dagegen die Universität Greifswald auf Platz 58, die Universität Osnabrück auf Platz 63, die Stiftung Universität Hildesheim auf 66, die Jade Hochschule Wilhelmshaven auf Platz 69 und das Schlusslicht, die Europäische Fernhochschule Hamburg.
Bei den 64 kleinen Hochschulen im Gründungsranking gewinnt die Private Hochschule Göttingen einen beachtlichen 3. Platz im Jahr 2022, direkt gefolgt von der Hochschule Flensburg auf Platz 4. Es folgen die Hochschule Stralsund auf Platz 34 und die Hochschule Neubrandenburg auf Platz 36, die Hochschule Leer auf Platz 37 und die Hochschule Bremerhaven auf 38. Am unteren Ende tummeln sich die Technische Universität Clausthal auf Platz 49, die Jacobs University Bremen auf 54,die Hochschule Harz auf 55 und die Bucerius Law School Hamburg auf Platz 58.
"Das Monitoring und die Evaluation der Gründungsförderung durch die Hochschulen haben sich deutlich gesteigert, wobei hier weiterhin das Potenzial und die Notwendigkeit besteht, diese auszubauen", fasst der Deutsche Stifterverband in seiner Gesamtbewertung zusammen. Die Initiatoren des "Gründungsradars" weiter: "Insgesamt zeichnet sich ein positives Bild der Gründungsförderung an Hochschulen in Deutschland. Im vergangenen Jahrzehnt hat dieses wichtige Transfer-Thema an den Institutionen erheblich an Gewicht gewonnen und wurde erfolgreich umgesetzt. Mit entsprechenden Maßnahmen zur Verstetigung durch die Länder können Hochschulen Gründungsaktivitäten und innovative Lösungen sowie Geschäftsmodelle weiter vorantreiben". 
Mit dem "Gründungsradar" untersucht der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft alle zwei Jahre die Profile und Bemühungen in der Gründungsförderung der deutschen Hochschulen qualitativ und quantitativ. Im Jahr 2022 fand die Datenerhebung für den Gründungsradar zum sechsten Mal statt. Insgesamt haben sich 196 Hochschulen daran beteiligt.
Die Übersicht der bei Gründungen erfolgreichen grossenmittleren und kleineren Universitäten und Fach-/Hochschulen kann unter den jeweiligen Links gefunden werden. 

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Niedersachsen fördert seine Wissenschaft mit fast 580 Mio. € aus dem Porsche-Börsengang.

Die Volkswagen-Stiftung managt die VW-Dividenden für die Wissenschaft.
Foto: Bernd Schwabe, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Hannover, 17.02.2023: Das Land Niedersachsen startet zusammen mit der "Volkswagen-Stiftung" ein Zukunftsprogramm für Spitzenforschung u. a. in den Bereichen Digitalisierung und Transformation im größten norddeutschen Bundesland. Dazu werden rd. 576 Mio. € aus dem Börsengang der "Porsche AG" eingesetzt. Dazu kommen jährliche Dividenden der "Volkswagen AG" an das Land, die über die "Volkswagen-Stiftung" für die Wissenschaft zur Verfügung stehen.
300 Mio. € gehen jetzt in die Forschung zur Transformation des Landes, 150 Mio. € in digitale Themen und 125 Mio. € in die Spitzenforschung in den Metropolregionen Hannover und Nord-West. Zu den digitalen Top-Themen gehört u. a. das Management mit großen Mengen an digitalen Forschungsdaten. In den kommenden fünf Jahren stehen aus den Dividenden von "Porsche" und "VW" insgesamt eine rd. Milliarde Euro für die Schwerpunkte bereit.
Georg Schütte, Generalsekretär der "Volkswagen-Stiftung" betonte anlässlich der Vorstellung des neuen Wissenschaftsprogramms: "Das ist eine Hausnummer, die in der ganzen Republik auch wahrgenommen werden wird." Damit wollen das Land und die Stiftung Niedersachsen auch für Studenten attraktiver machen und so den Nachwuchs ins Land holen.
Bei der nächsten Runde für Exzellenzcluster an Hochschulen will sich auch Niedersachsen aktiv beteiligen und mind. eine Hochschule zur Elite-Uni entwickeln. Niedersachsens neuer Wissenschaftsminister Falko Mohrs betonte, dass die Universitäten mit einem integrierten Sofortprogramm Mittel für die Spitzenforschung im internationalen Wettbewerb abrufen können.
Ein hochkarätiger Beirat soll nun die Schwerpunkte des neuen Zukunftsprogramms konkret ausgestalten. Das neue Programm löst die bisherige Förderung namens "Niedersächsisches Vorab" ab. 
Weitere Informationen gibt es u. a. auf den Seiten der "Volkswagen-Stiftung". 
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Universität Bremen forscht am 6G-Mobilfunknetz im Weltraum.
So könnte das künftige 6G-Mobilfunknetz funktionieren.
Foto: AdobeStock/sdecoret
Bremen, 07.02.2023: Die Universität Bremen forscht am zukünftigen Mobilfunkstandard "6G". Bei der Entwicklung künftiger Funknetze spielt die Arbeitsgruppe Nachrichtentechnik seit Jahren eine wichtige Rolle. Für die Beteiligung an zwei neuen 6G-Projekten bekommt die Uni der Wesermetropole jetzt rd. 1,5 Mio. Euro vom Bundesforschungsministerium. Dabei geht um die Mobilfunkstandards, die für deutsche und europäische Privatanwender u. a. in Sachen Videos und Chats interessant und für Wirtschaft und Industrie im globalen Wettbewerb überlebenswichtig sein werden.
Ab ca. 2030 wird die neue 6G-Mobilfunktechnologie das zentrale Nervensystem des vernetzten Lebens werden. Dabei geht es Verbindungen für alle - egal wer es nutzt und wo man ist, und dies rundherum verlässlich. Ein praktisches Beispiel sind Katastrophenszenarien: Ein Ausfall der Kommunikation wie bei der Flut im Ahrtal soll dann nicht mehr vorkommen. Das dreidimensionale Funknetz über Länder und Kontinente, Atmosphäre und Stratosphäre bis in den Weltraum soll für ständige Konnektivität sorgen.
Netzknoten in fliegenden Plattformen sind örtlich und zeitlich flexibel. Eine vorübergehende Bereitstellung zusätzlicher Netzkapazität ist damit für Großveranstaltungen genauso möglich, wie die kurzfristige Mobilfunkversorgung in Katastrophenfällen, insbesondere wenn die erdgebundene Infrastruktur ausfällt. Der Schlüssel ür eine optimale Konnektivität ist laut Bremer Forschern, beide Netzwerk-Möglichkeiten – terrestrische und nicht-terrestrische Netzwerke – in einer Architektur zu verbinden. Bis 2025 will die Arbeitsgruppe an der Universität Bremen die notwendige Architektur dafür erarbeiten und anschließend 6G-Netzwerke entwickeln.
 „5G mit seinen schnellen Datenübertragungsraten, die Echtzeit-Anwendungen möglich machen, wird gerade ausgerollt – 6G aber ist ein Schritt in die Dreidimensionalität. Künftig wird das Mobilfunknetz auch durch Satelliten, Drohnen, Ballons und andere fliegende Objekte bereitgestellt“, sagt Prof. Armin Dekorsy, Leiter der Arbeitsgruppe Nachrichtentechnik im Fachbereich Physik und Elektrotechnik der Universität Bremen. Zusätzlich, so der Nachrichtentechniker, wird das künftige 6G-Netz deutlich widerstandsfähiger als 5G sein.
Ergänzt wird die Expertise der Bremer Uni im Bereich "6G" durch das Zentrum für angewandte Raumfahrtechnologie und Mikrogravitation (ZARM) und das Institut für theoretische Elektrotechnik und Mikroelektronik (ITEM). Weil die Entwicklung der künftigen Datenautobahn ein extrem wichtiger Standortfaktor für Deutschland ist, werden von der Bundesregierung jetzt dafür Mittel bereitgestellt: Die 6G-Initiative des Bundesforschungsministeriums ist momentan das größte Programm in Europa.
Hintergründe zur Arbeit der Bremer Forscher am 6G-Netz gibt auf der Homepage der Arbeitsgruppe Nachrichtentechnik. Weitergehende Informationen zur 6G-Forschung mit Unterstützung des Bundesforschungsministeriums gibt es auf den Themenseiten "6G-Plattform" und sowie "6G-TakeOff".
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Universität Osnabrück forscht mit Virtual Reality an Optimierungen in der Arbeitswelt.
Virtual Reality hält immer mehr Einzug in die Arbeitswelt.
Foto: Simone Reukauf
Osnabrück, 19.01.2023: Unter dem Stichwort "XR-Crafting" forscht eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Osnabrück daran, wie Arbeitswelten in Unternehmen und anderen Organisationen mit Unterstützung von Virtual Reality (VR) erfolgreich angepasst und verändert werden können. Über zwei Jahre forschen Experten rund um die Themen Arbeits- und Organisationspsychologie im Rahmen des Förderprogramms „Innovative Arbeitswelten im Mittelstand“ mit 1,6 Mio. € Unterstützung, wie Büros, Fabrikhallen und ihre Abläufe mit VR optimiert werden können.
Ziel des Projektes ist es, in Kooperation mit dem spezialisierten VR-Produktionsplaner "Halocline" eine Mixed-Reality-Software und ein Vorgehensmodell zu entwickeln, mit der Angestellte ihre Arbeitssituation möglichst einfach in eine virtuelle Umgebung überführen können. Mit Datenbrillen können die Mitarbeiter dann Optimierungsmöglichkeiten für ihre Arbeitsplätze und die Abläufe testen. Für den Praxistest haben sich der Osnabrücker Glasspezialist "Glas Deppen", das Maschinenbauunternehmen "A. Rawie" und das Stahlbauunternehmen "Stahlotec" bereiterklärt.
Beim "Job Crafting" nehmen Mitarbeiter selbst aktiv Veränderungen an ihrer Arbeitswelt vor, z. B. um belastende und stressige Aspekte zu reduzieren. Die Veränderung des eigenen Arbeitsplatzes ist in der Praxis jedoch mit Problemen verbunden. Der laufende Betrieb sowie bürokratische Hürden hemmen die Umsetzung von Veränderungen. Um Hindernisse abzubauen, sollen die Mitarbeiter durch Virtual Reality einen digitalen Raum bekommen, um Veränderungen ihres Arbeitsplatzes einfach diigital zu simulieren.
So lassen sich im virtuellen Raum große Maschinen mit wenigen Klicks verschieben, Wände einreißen oder neue Werkzeuge problemlos ausprobieren, ohne dass sie dafür angeschafft werden müssen. Mitarbeiter sollen durch das leicht zugängliche und risikofreie Ausprobieren gestärkt werden, selbst Verbesserungen für ihre Arbeit auszuprobieren und konkrete Lösungsansätze zu erarbeiten. Haben sich diese Neuerungen im virtuellen Raum bewährt, können die Vorteile in die reale Welt übertragen werden und so den Arbeitsalltag verbessern.

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Bremer Forscher arbeiten an sicherem Edge Computing mit Kryptochips.

Mit Kryptochips wird as Edge-Computing  jetzt sicherer.
Grafik: Alibaba Cloud
Bremen, 16.01.2023: Im Zeitalter von Internet of Things und 5G gewinnt Edge-Computing zunehmend wieder an Bedeutung. Hier setzt ein vom Bundesforschungsministerium gefördertes Projekt namens "EMILIE" (Embedding Machine Intelligence Logic and IT Security into Edge Devices) an. Forscher der Hochschule Bremen unterstützen das bundesweite Projekt mit ihrem Know-how zur Sicherheit von IT-Systemen und bekommen dafür eine halbe Million Euro.
Übergeordnetes Ziel des mit insgesamt 2,4 Mio. € geförderten Projekts ist eine lokale, über verschiedene Industrie-Anlagen verteilte Zustandsüberwachung von Maschinen, eine vorausschauende Instandhaltung und Prozesssteuerungen durch KI-basiertes Edge-Computing vor Ort. Mit den unterschiedlichen Bestandteilen deckt das neuartige System künftig die gesamt IT-Wertschöpfungskette vollständig und herstellerübergreifend sicher ab.
Die Forschungsgruppe für Rechnernetze und Informationssicherheit (FRI) der HSB erarbeitet für das Projekt Konzepte, um die Vertrauenswürdigkeit zwischen Sensoren, Edge-Devices und der Cloud-Anbindung zu erhöhen. Dafür sollen Konzepte des „Trusted Computings“ genutzt werden, die auf dem Einsatz von Kryptochips basieren. Dies ermöglicht, eine Vertrauenskette auf und zwischen Sensoren, Devices und entfernten Computern zu erzeugen.
Beim Edge-Computing werden die Daten dezentral, also `am Netzwerk-Rand`, direkt lokal verarbeitet, statt in entfernten Rechenzentren“, erklärt Prof. Richard Sethmann, Leiter der Forschungsgruppe für Rechnernetze und Informationssicherheit (FRI) der HSB. Das Ergebnis seiner Arbeit ist ein in "EMILIE" implementierte Referenzsystem bestehend aus Kamerasystem, magnetostriktiven Sensoren, Edge-Gateways, sowie in der Systemsoftware implementierte KI-Verfahren zum Edge-Computing.
Weitere Informationen zum Projekt "EMILIE" gibt es auf den Seiten der Hochschule Bremen. (Foto: Alibaba Cloud)
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UKSH-Augenklinik hilft Patienten mit biometrischem Chip, wieder sehen zu können.
Die Augenklinik in Lübeck schreibt mit biometrischen Chips Geschichte.
Foto: Phasus, Lizenz; CC BY 4.0 Int
Lübeck, 14.12.2022: Ein neuer Netzhautchip kann Patienten mit trockener, altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) einen Teil ihrer Sehkraft zurückgeben. Ein Team der Augenklinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein setzte in Lübeck erstmals in Norddeutschland die bionischen Netzhaut-Implantate erfolgreich ein. Die Implantationen wurde im Rahmen der europäischen Zulassungsstudie durchgeführt.
Der zwei mal zwei Millimeter kleine Chip wird im Bereich der Makula unter die Netzhaut implantiert. Die Stelle ist bei Patienten aufgrund ihrer geographischen Atrophie funktionslos. Der Chip übernimmt die Funktion der abgestorbenen lichtempfindlichen Sehzellen (Fotorezeptoren). Von einer Spezialbrille mit eingebauter Mikrokamera, die der Patient trägt, erhält der Chip per Infrarotprojektion Bildsignale und Energie. Mit elektrischen Impulsen stimuliert der Chip die verbliebenen Nervenzellen der Netzhaut und überträgt somit die Bildinformation auf den Sehnerv.
In der Praxis könnte der Chip bis hin zu Lesefähigkeit von mittelgroßen Buchstaben führen. Der bionische Netzhautchip ist ein innovativer therapeutischer Ansatz, mit dem erstmals die Aussicht einer Sehverbesserung für diese Patientinnen und Patienten besteht“, sagt Prof. Dr. Salvatore Grisanti, Direktor der Augenklinik am UKSH, der die Operationen durchgeführt hat.
Der Chip könnte Patienten helfen, die durch die sogenannte geographische Atrophie (GA) erblindet sind. Sie entsteht durch den Verlust der Sehzellen im Bereich der Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut, der Makula. Dadurch sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, Gesichter zu erkennen oder zu lesen. Die AMD ist die häufigste Erblindungsursache in Deutschland. Über eine Million Menschen sind hierzulande betroffen. Bisher gibt es dafür noch keine zugelassene Therapie.
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Bundeswehr-Universität betreibt in Hamburg weltweiten Top 500-Superrechner.
Die Bundeswehr-Uni Hamburg ist Heimat eines weltweiten Superrechners.
Foto: Florian@Wikimedia, gemeinfrei
Hamburg, 14.12.2022: Die Helmut-Schmidt-Universität hat einen neuen Supercomputer in Betrieb genommen. Dazu kommt ein containerbasiertes Rechenzentrum einschl. Bürokomplex. Mit dem neuen Supercomputer auf dem HSU-Campus werden über 580 x86-Rechenknoten, fünf davon mit Grafikkarten ausgestattet und zwei Petabyte-große Dateisysteme für Forschung und Lehre zur Verfügung stehen.
Zu den Anwendungsbereichen für den neuen Supercomputer die Entwicklung von Algorithmen und Software für rechenintensive numerische Simulationen und Optimierungsprobleme, in der computergestützten Materialentwicklung, in Strömungssimulationen sowie im Einsatz maschineller Lernverfahren zur Analyse großer Datenmengen, teilte die Bundeswehr-Universität mit.
"HSUper" ist in der aktuellen Ausbaustufe auf Platz 372 der weltweiten Top 500-Liste der leistungsfähigsten Rechensysteme. Bei der Energieeffizienz belegt er in Deutschland Platz 12 auf der Green 500-Liste. Das Flüssigkeitskühlsystem des neuen Rechners wird nicht nur ganzjährig energieeffizient für eine optimale Betriebstemperatur der Prozessoren sorgen, sondern zudem künftig auch Wärme für Labore und Büros bereitstellen.
Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
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Autofahrer können mit intelligenten Displays für Effizienz von Elektrofahrzeugen sorgen.
Mit diesem Fahrsimulator soll die Energieeffizienz von E-Autos erhöht werden.
Foto: Uni Lübeck
Lübeck, 12.12.2022: Lübecker Wissenschaftler erforschen, inwieweit die Verarbeitung von Informationen und die Handlungen von Autofahrern mit intelligenten Optimierungs-Algorithmen gekoppelt werden können. Die Forscher arbeiten an Lösungen, durch die Energieeffizienz von Elektrofahrzeugen für Menschen transparent und steuerbar wird und damit erhöht werden kann.
Dazu arbeiten Experten für Ingenieurpsychologie, Medieninformatik und Regelungstechnik im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes "Amori" gemeinsam an einem genaueren Verständnis des Verhaltens von Autofahrern. So werden verschiedene Situationen - wie unterschiedliche Geschwindigkeiten - bei Fahrten im Fahrsimulator untersucht.
Prof. Thomas Franke, Projektleiter an der Universität zu Lübeck: „Die genaue Energiedynamik im Fahrzeug ist für Fahrerinnen und Fahrer heute oft schwer nachvollziehbar und wird von üblichen Anzeigen nicht akkurat dargestellt. Dadurch wird es Fahrenden unnötig schwer gemacht, optimal energieeffizient unterwegs zu sein.
Aus der Fahrer-Fahrzeug-Interaktion im Simulator werden in der Forschung Konsequenzen für den Energieverbrauch und Möglichkeiten der Optimierung durch Fahrer und Anzeigen zur Steuerung erarbeitet. Dabei werden künftig spezielle "Eco-Displays" zum Einsatz kommen. Das gemeinsame Projekt von Wissenschaftlern der Uni Lübeck und der TU Kaiserslautern geht über drei Jahre.
Weitere Informationen gibt es auf der "Amori"-Projektseite der Universität Lübeck.
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TU Hamburg bekommt ein XR-Labor für den Fachbereich Verfahrenstechnik.
Freude bei der Eröffnung des neuen XR-Labors an der TUHH.
Foto: TUHH/C. Bittcher

Hamburg, 21.11.2022: Die Technische Universität Hamburg hat am Freitag ein XR-Labor für den Fachbereich Verfahrenstechnik eingeweiht. Mit Extended Reality - der Verschmelzung von virtueller und erweiterter Realität - ist eine schnellere und detailliertere Umsetzung von digitalen Innovationen in der Verfahrenstechnik möglich. Das Labor ist zugleich ein weiterer Baustein zum Aufbau eines TU-weiten Campuslabs „Digitale Welt“.
Durch die Visualisierung von chemischen und biochemischen Prozessen können diese vorab sicher bewertet werden, ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt zu riskieren. Das gilt auch für jede Störung oder Fehlbedienung in einem Entwicklungsprozesses. Durch den Einsatz des XR-Labors wird auch die Anzahl von ressourcenintensiven Experimenten reduziert, was die Entwicklung von neuen Medikamenten und Impfverfahren nachhaltiger macht. 
Mit dem XR-Labor haben Forscher die Möglichkeit, Prozessschritte oder ganze Prozesse digitale zu visualisieren und zu optimieren. Studenten erhalten frühzeitig in ihrem Studium Zugang zu den Einsatzmöglichkeiten der "Erweiterten Realität" und können die Nutzung der Technologie in Praktika vertiefen.
Das neue Labor will einen Beitrag zum Digitalisierungsziel der TU Hamburg leisten. Dabei wird der Aufbau des XR-Labors vom Chemiekonzern "Dow" und seinem Werk in Stade mit 40.000,- € unterstützt. Das Werk Stade ist einer der bedeutendsten und größten Industriebetriebe in Niedersachsen. Bei Dow in Stade stellen über 1.000 Mitarbeiter jährlich in 10 Anlagen rd. drei Millionen Tonnen Grund- und Spezialchemikalien her.
Der Bereich Verfahrenstechnik der TU Hamburg ist hier zu finden

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Hamburg und Bremen bei internationalem Innovationsranking vorn dabei.
Hamburg und Berlin punkten beim transatlantischen Standortvergleich.
Grafik: ITIF
Köln, 15.11.2022: Bei einem Vergleich der 16 Bundesländer mit den 50 Bundesstaaten der USA in Sachen Forschung und Innovationen schneidet die Freie und Hansestadt Hamburg auf einem überraschenden 5. Platz ab. Hamburgs Erzrivale Bremen erreicht mit dem 10. Platz ebenfalls eine sehr gute Platzierung. Damit erreichen zwei norddeutsche Hochschulstandorte im transatlantischen Ranking des Instituts der Deutsche Wirtschaft (IW) fordere Platzierungen.
Berücksichtigt wurden bei der Vergleichsanalyse vor allem die Faktoren Patentaktivitäten, Forschungsausgaben und qualifizierte Fachkräfte. Die Elbmetropole punktet im Bereich Wissensgesellschaft und Einkommen sogar auf einem beachtlichen 2. Platz - direkt hinter Berlin. Im Vergleich profitieren rechnerisch generell die kleinen Stadtstaaten gegenüber den großen Flächenländern.
Unter den Bundesländern können sich Baden-Württemberg mit Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart auf dem 3. Platz und die Wissenschaftsmetropole Berlin mit der Hochschul-Allianz aus Charité, FUB, HUB und TUB auf dem 4. Platz noch vor Hamburg positionieren. Zwischen Hamburg und Bremen punkten die starken Südländer Bayern (Platz 7) und Hessen (Platz 8).
Unter den amerikanischen Forschungsstandorten holt sich Massachusetts mit Boston, der Harvard Universität und dem MIT den Gesamtsieg, gefolgt von Kalifornien mit dem Silicon Valley und der Stanford-Universität in Palo Alto auf Platz 2. Unter den US-Bundesstaaten zählen weiterhin Washington mit der Georgetown und der George Washington Universität auf Platz 5 und Maryland mit der John-Hopkins-Universität auf Platz 9 zu den starken Forschungsregionen.
Das gesamte Ranking kann auf den Seiten des Instituts der Deutschen Wirtschaft abgerufen werden.
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Forschungsgruppe der Uni Oldenburg will KI mit kritischen Infrastrukturen verbinden.
Nachwuchsforscher in Oldenburg nehmen sich kritischer Infrastrukturen an.
Foto: Uni Oldenburg

Oldenburg, 24.10.2022: Kritische Infrastrukturen vollautonom mit Hilfe Künstlicher Intelligenz zu steuern, ist eine technische Herausforderung. Eine Nachwuchsforschungsgruppe an der Universität Oldenburg will einen interdisziplinären Ansatz entwickeln, der den besonderen Anforderungen des Betriebs von Energienetzen oder des öffentlichen Nahverkehrs in Verbindung mit KI gerecht wird. Ziel der Forschungsgruppe ist, einen Ansatz zu erarbeiten, der den aktuellen Forschungsstand der KI mit den notwendigen strikten Garantien für den sicheren und vertrauenswürdigen Betrieb zusammenbringt.
Fachleute wollen in Zukunft Algorithmen des sogenannten Deep Learning und Deep Reinforcement Learning auf den Betrieb kritischer Infrastrukturen anwenden - etwa um diese effizienter zu betreiben. Ein weiteres wichtiges Ziel ist, die Widerstandskraft der Infrastrukturen gegenüber unvorhergesehenen Ereignissen, wie etwa Cycer-Angriffen, zu erhöhen.„Das Problem allerdings ist, dass die Grenzen für Fehler, die ein lernendes System machen darf, beim Betreiben einer kritischen Infrastruktur sehr eng sind“, betont Informatiker und Projektleiter Erix Veith. Ein Fehler des Systems könnte potenziell katastrophale Folgen haben.
Das Team will eine sogenannte hybride Architektur entwerfen, die aus zwei Teilen besteht. Der erste soll ein KI-basiertes System sein, das sich strategisch selbst weiterentwickelt und dessen Ergebnisse gegenüber dem zweiten Teil des Systems erklärbar, also nachvollziehbar sind, und in dieses einfließen. Der zweite Teil der Architektur soll auf klar definierten Regeln basieren, wie sie für die klassische Modellierung von kritischen Infrastrukturen üblich ist. 
Der Ansatz der neuen Forschungsgruppe ist zukunftsweisend“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. „Die interdisziplinäre Forschung wird direkten Nutzen für das Betreiben kritischer Systeme bringen und zur Cybersicherheit in diesem Bereich beitragen.“ Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben "Adversarial Resilience Learning“ über drei Jahre mit insgesamt mit 757.000,- €.
In dem Vorhaben kooperiert das Oldenburger Team mit Fachleuten der TU Delft aus den Niederlanden, der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, mit der Stiftung Neue Verantwortung (SNV) sowie der Netze BW GmbH und der CEWE Stiftung.
Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Universität Oldenburg.
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Uni Bremen baut digitalen Zwilling einer Wohnung zum Anlernen von Roboter-Assistenten.

Die Roboterwohnung im Bereich KI der Uni Bremen.
Foto: Uni Bremen/Dominic Kastens

Bremen, 14.10.2022: Roboter sollen künftig Menschen mit körperlichen Einschränkungen in den eigenen vier Wänden unterstützen. Um die Alltagstauglichkeit von Robotern in Wohnungen zu erproben und weiterzuentwickeln, hat das Institut für Künstliche Intelligenz der Universität Bremen ein neues Forschungslabor mit Küche und Möbeln ausgestattet.
Dazu gibt es ein exaktes digitales Abbild des Labors – einen sogenannten „digitalen Zwilling“. Mit dem "digitalen Zwilling" kann die internationale Forschung Technologien global mitentwickeln und testen. Prof. Michael Beetz betont die Bedeutung des lebensnahen Forschungslabors: „Wir dürfen nicht die Umgebung an die Roboter anpassen, so wie es in Fabriken oder Logistikzentren geschieht. Sondern wir müssen die Roboter so entwickeln, dass sie sich in der menschlichen Alltagsumgebung zurechtfinden, um dort effizient zu helfen.
Roboter sollen so bald wie möglich körperlich eingeschränkten Menschen helfen. Dabei sind Tätigkeiten, die für Menschen sehr einfach sind – wie Tisch decken und abräumen, ein Brötchen schmieren, den Kühlschrank bestücken oder den Abwasch machen – für Roboter extrem komplexe Vorgänge, deren fehlerfreie Erledigung mühsam entwickelt werden muss.
Neben dem neuen Labor-Appartement haben die Bremer Roboter-Forschenden um Michael Beetz weitere sehr realistische Labore eingerichtet, z. B. einen kleinen Drogeriemarkt. Die Labore sind hochgenau vermessen und als maschinell interpretierbare Modelle realisiert, die eine automatische Auswertung von Experimenten und Generierung von hochqualitativen Forschungsdaten ermöglichen. Als "digitale Zwillinge" können sie wie ein Computerspiel auf den eigenen Computer heruntergeladen werden. Forscher können dann ihre Forschung im ,Homeoffice‘ weltweit durchführen.
Für unsere Schwerpunktbildung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und insbesondere der KI-basierten Robotik ist die Einrichtung dieses alltagsähnlichen Labors ein wichtiger Schritt“, betont Uni-Rektorin Professorin Jutta Günther. „Durch die mögliche Arbeit mit dem ‚digitalen Zwilling‘ dieses Labors rückt auch die internationale Forschungsgemeinschaft auf diesem Gebiet noch enger an uns heran. Damit wird neben der Universität auch der gesamte KI-Standort Bremen weiter aufgewertet.
Eine ausführliche Meldung zum Thema gibt es auf den Seiten der Universität Bremen

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Deutsches Klimarechenzentrum bekommt neuen Supercomputer.
Der neue Atos-Großrechner am Klimarechenzentrum in Hamburg.
Foto: DKRZ

Hamburg, 26.09.2022: Am Deutschen Klimarechenzentrum in Hamburg wurde am vergangenen Donnerstag der Supercomputer "Levante“ eingeweiht. Der Supercomputer ist der einzige nur für die Klimaforschung genutzte Rechner in Deutschland. Er wird vom französischen Technologie-Anbieter "Atos" bereitgestellt und ermöglicht eine neue Qualität der computergestützten Klimawissenschaft. "Levante" besteht aus 2.832 eng vernetzten Computern mit je zwei Prozessoren, die zusammen eine Spitzenrechenleistung von 14 PetaFLOPS liefern. Das sind 14 Billiarden mathematische Operationen pro Sekunde.
Prof. Thomas Ludwig, Geschäftsführer des DKRZ: „Mit Levante verfügen wir über die aktuellste Generation von Rechner- und Speichersystemen. Sie führt uns wieder in die vorderen Ränge der weltschnellsten Supercomputer, und übertrifft den Vorgänger dabei sogar an Energieeffizienz. So wird die Abwärme beispielsweise genutzt, um Labore im benachbarten Gebäude der Universität zu beheizen. Seine spezielle Architektur gestattet die Entwicklung und Ausführung von Klimamodellen, die in gleicher Form auch auf den künftigen Exascale-Systemen ablauffähig sind. Mit einem der größten Speichersysteme weltweit ermöglichen wir es der Klimawissenschaft zudem, ihre Simulationsergebnisse langfristig zu bewahren und weltweit zugänglich zu machen.
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sagte bei der Einweihung: "Mit dem neuen Höchstleistungsrechner Levante am DKRZ werden zukünftig noch umfassendere, höher aufgelöste und somit bessere Klimaprojektionen möglich sein. Sie werden uns Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels liefern, die die aktuellen Simulationen noch nicht bieten. Mit Levante wird die internationale Spitzenstellung Deutschlands in der Klimaforschung gefestigt. Viele Förderprojekte des BMBF zur Klimamodellierung nutzen die Rechnerkapazitäten des DKRZ und werden somit von Levante profitieren."
Prof. Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft: "Das Fernziel ist, einen digitalen Zwilling der Erde zu erstellen, um das Zustandekommen von Wetter und Klima besser verstehen und genauer vorhersagen zu können – auf globaler, aber vor allem noch zielgerichteter auf lokaler Ebene. Levante ist ein erster wichtiger Meilenstein auf dem Weg dahin, diese neuen Perspektiven zu eröffnen. Der Forschungsstandort bleibt – und das nicht erst mit dem Nobelpreis 2021 an Klaus Hasselmann, den Gründungsdirektor des MPI für Meteorologie hier in Hamburg – damit ein internationaler Hotspot für die Klimaforschung.
Ein ausführlicher Beitrag zu technischen Details und den Einsatzmöglichkeiten ist auf den Seiten des DKRZ zu finden. 
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Hochschulen im echten Norden bekommen gemeinsame IT-Infrastruktur.
2 Ministerien, 2 Universitäten, 6,5 Mio. € für die IT-Infrastruktur.
Foto: Wirtschaftsministerium SH

Kiel, 02.09.2022: Die Universitäten von Kiel und Lübeck bekommen zusammen 6,6 Mio. €. Damit wollen die beiden staatlichen Hochschulen ihre IT-Infrastruktur ausbauen, um künftig für alle 10 staatlichen Hochschulen im Land vernetzte Datendienste - z. B. Cloud-Services - bereitzustellen. Die CAU in Kiel bekommt von Wirtschafts- und Bildungsministerium 4,5 Mio. €, die Uni in Lübeck 2,5 Mio. €.
Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen betonte, das Geld sei eine gute Investition. Auch, wenn es zunächst um Technik, wie neue Server und Speicher, die aktuelle Softwarelösungen oder Netzinfrastrukturen gehe, sei es die Basis für einen gelungenen Technologietransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft. "Und es dient dazu, dass wir unseren akademischen Nachwuchs zu Top-Fachkräften von morgen ausbilden."
"Die großen Anforderungen an die IT-Struktur während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 mit Online-Vorlesungen und Seminaren haben uns die Notwendigkeit dieser Investition massiv vor Augen geführt", betonte Bildungsministerin Karin Prien in Kiel. Die CDU-Politikerin weiter: "Auch die zukünftigen Herausforderungen der Hochschuldigitalisierung können in einem Land wie Schleswig-Holstein nur gemeinsam gelöst werden."
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TU Braunschweig sammelt Daten für optimale Windpark-Standorte in der Nordsee.
Für die richtigen Standorte braucht es Daten zu den Windverhältnissen.
Foto: TU Braunschweig
Braunschweig, 09.08.2022: Die Technische Universität Braunschweig hat über mehrere Jahre in der Deutschen Bucht mit zwei Forschungsflugzeugen Messflüge sowie Windmessungen auf den Inseln Helgoland und Norderney durchgeführt. Die Analyse der Daten zeigt, wie die Windgeschwindigkeiten in einzelnen Offshore-Windparks von der Windrichtung und der Form der Küstenlinie abhängen. 
Die Nähe zur Küste beeinflusst den Ertrag von Windparks. Die für Windenergie nutzbare Fläche in der Deutschen Bucht ist begrenzt. Daher werden Windparks meist in Windparkclustern gebaut. Diese Cluster können aus mehreren hundert Windturbinen bestehen. Ziel der Untersuchungen ist es, realistische Vorhersagen des Ertrags von Offshore-Windparks zu bekommen, um den weiteren Ausbau auf der Nordsee zu optimieren.
Die Untersuchung liefert die Grundlage, um Wechselwirkungen von Seegang, thermischen Eigenschaften der Wattgebiete und der Oberflächenrauigkeit sowie atmosphärischer Turbulenz besser zu verstehen. Bei der typischen Situation werden wärmere Luftmassen über die kühlere Meeresoberfläche transportiert. Dadurch dauert die Zunahme der Windgeschwindigkeit deutlich länger.
Das Projekt "X-Wakes" wird in einem Konsortium unter der Koordination des Fraunhofer Instituts für Windenergiesysteme aus Bremerhaven durchgeführt. Projektpartner sind das Institut für Flugführung der TU Braunschweig, die Eberhard-Karls-Universität in Tübingen, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht, das Karlsruhe Institut für Technologie, die Universität Oldenburg und die UL International GmbH.
Verschiedene Windpark-Betreiber und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrologie sind als Partner des Projekts. Das Forschungsprojekt wird vom Bundeswirtschaftsministeriums bis 2023 gefördert. Weitere Informationen zur Studie sind hier zu finden.
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Forscher der HCU Hamburg zeigen online Auswirkungen des Meeresspiegel-Anstiegs.

Die Berechnungen der HCU zeigen erschreckende Überschwemmungen.
Karte HCU: Hamburg
Hamburg, 27.07.2022: Forscher aus den Fachbereichen Geodäsie und Geoinformatik der Hafencity Universität HCU haben anhand einer interaktiven Webkarte die wissenschaftlichen Ergebnisse für den drohenden Meeresspiegelanstieg bis zum Jahr 2100 online visualisiert. Die interaktive Karte bildet drei mögliche Klimaszenarien mit unterschiedlichen Folgen für die betroffenen Landstriche an Nord- und Ostsee ab.
Seit dem IPCC-Bericht im Jahr 2013 gibt es neue Erkenntnisse, schreiben die Wissenschaftler. Komponenten, die bisher unterschätzt wurden, sind das Inlandeis Grönlands und der Antarktis sowie Permafrost, dessen Temperatur zu Rekordhöhen angestiegen ist, und durch das Freisetzen von CO2 den globalen Temperaturanstieg beschleunigen könnte.
Ohne umfassenden Küstenschutz wären in 78 Jahren im Best Case in den deutschen Küsten mehr als 533.000 Menschen und 8.760 km² betroffen. Im Worst Case wären es 753.000 Bewohner der Küsten betroffen und 10.116 km² überflutet. Sämtliche Nordsee-Küsten mit Ost- und Nordfriesischen Inseln wären schwer betroffen, ebenso wie die Elbe bis nach Hamburg.
An der Ostsee wären die Halbinsel Xingst, die Westküste der Insel Rügen, Teile der Halbinsel Usedom sowie die Küstenlinie des Oderhaffs von Anklam bis nach Ueckermünde überschwemmt. Interessenten können durch einen Klick den massiven Unterschied der Flutfolgen mit und ohne zusätzlichen Küstenschutz nachvollziehen.
Der Meeresspiegelanstieg wird als eine der größten Bedrohungen für Küstenlebensräume weltweit angesehen. Die Auswirkungen sind sowohl von ökologischer als auch von sozioökonomischer Bedeutung und treffen Küstenlandschaften, ihre Ökosystemleistungen und die Bevölkerung an der Küste.
Die Webkarte kann hier abgerufen werden: https://sealevelrise.hcu-hamburg.de/.
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Hochschule Bremen entwickelt mit KI eine automatische Sperrmüll-Sortierung.

Dank KI aus Bremen kann künftig auch Sperrmüll automatisch sortiert werden.
Foto: Michael Schwarzenberger, Pixabay

Bremen, 19.07.2021: Die Hochschule der Hansestadt ist über das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft (IEKrW) Partner eines Forschungsprojekts namens "Smart Recycling Up“. Im Mittelpunkt steht die Möglichkeit, große Abfälle mithilfe von Sensorik, KI-Methoden und Robotik effizienter wiederzuverwenden. Bisher können nur kleinere Abfälle automatisch getrennt werden.
Größere Abfälle wie Sperrmüll oder Bauschutt müssen bislang aufwendig zerkleinert werden, um sie zu sortieren. Ziel von "Smart Recycling Up“ ist es, Materialien vollautomatisch zu identifizieren, zu klassifizieren und zu sortieren. Im Interesse einer Kreislaufwirtschaft sollen Recyclingprozesse so wirtschaftlicher werden, mehr Materialien zurückzugewonnen und damit Rohstoffe eingespart werden. Prof. Martin Wittmaier, Leiter des Instituts für Energie und Kreislaufwirtschaft der Hochschule Bremen:
„Eine Grundvoraussetzung für die Gewinnung von Sekundärrohstoffen ist die Sortierung von Abfällen, um möglichst sortenreine Stoffe zu erhalten. Während die Automatisierung bei der Sortierung von kleinstückigen Abfällen, die auf einem Förderband transportiert werden können, in den letzten Jahrzehnten rasante Fortschritte gemacht hat, werden großstückige Abfälle wie vor 50 Jahren mit Baggern und Kränen sortiert."#
Die im Vorhaben geplanten Konzepte bieten Lösungen, die auch auf andere Anwendungsbereiche von gesellschaftlicher Relevanz übertragen werden können. Beispiele sind der Katastrophenschutz, Naturschutz, eine nachhaltige Landwirtschaft, ökologisch verträglicher Bergbau sowie die Wartung und Pflege von Infrastrukturen und die Industrie 4.0.
Weitere Verbundpartner sind das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) sowie vier Abfallverwertungsbetriebe aus Norddeutschland. "Smart Recycling Up" ist eines von acht Projekten, die für die Förderinitiative "KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“ des Bundesumweltministeriums ausgewählt wurden.
Weitere Informationen gibt es auf der Projektseite.
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TU Braunschweig baut digitalen Zwilling für die Batteriefabrik der Zukunft.

Die TUB und Fraunhofer IPA bauen einen digitalen Zwilling zur Batterieproduktion.
Illustration: Fraunhofer IPA
Braunschweig/Stuttgart, 14.07.2022: Um herauszufinden, welche Anforderungen an eine Batteriefabrik der Zukunft gestellt werden, haben sich die TU Braunschweig und weitere Forschungseinrichtungen zu einem Projekt zusammengetan. Unter der Leitung des Fraunhofer IPA wird ein virtuelles Produktionssystem für die Batteriezellenfertigung aufgebaut. Dazu werden alle Arbeitsschritte bei der Batteriezellfertigung in Simulationsmodellen abgebildet. Schließlich werden die Einzelmodelle auf einer digitalen Plattform, dem "ViPro"-System, zusammengeführt. So entsteht ein virtuelles Bild einer gesamten Fertigung.
Seitens der TU Braunschweig ist das Institut für Werkzeugmaschinen zuständig für die Konzeptionierung und Umsetzung der prozessübergreifenden Produktionssteuerung und des intelligenten Betriebsleitsystems. Hier werden jene Komponenten des Gesamtsystems untersucht, die die Entscheidungen für die weitere Produktion treffen. Dabei arbeiten die Braunschweiger Wissenschaftler mit den Daten aus Modellen und mit echten Produktionsdaten, um mithilfe von Methoden des maschinellen Lernens die Zwischenprodukte zu beurteilen und die Produktionsparameter von Folgeprozessen zu optimieren.
Zur Halbzeit des Projektes können die Forscher der TU Braunschweig ein Konzept der übergreifenden Systemarchitektur präsentieren, das die Verknüpfung der prozessübergreifenden Produktionssteuerung und des intelligenten Betriebsleitsystems mit den Modellen sowie einer Datenbank darstellt und die Funktionen der Steuerungskomponenten beschreibt.
Ein virtuelles Produktionssystem hat mehrere Vorteile: Es dient vor allem der Steuerung und Optimierung der gesamten Fertigung. Als digitaler Zwilling der physischen Maschinen sammelt es in Echtzeit Daten der zahlreichen Sensoren und Schaltstellen. Registrieren die Fühler eine Abweichung von der Norm, muss das Bauteil nicht unbedingt ausgemustert werden. Der Fehler lässt sich möglicherweise in den nächsten Arbeitsschritten mit veränderten Einstellungen ausgleichen. Das System lernt selbst, welche Konstellationen zum besten Ergebnis führen.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt "ViPro" gibt es u. a. bei der Technischen Universität Braunschweig. Die ausführliche Projektbeschreibung ist beim Fraunhofer IPA zu finden. 
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Universität zu Lübeck entwickelt Werkzeuge für ethische KI in der Medizintechnik.

An der Uni Lübeck werden ethisches Standards für KI in der Medizintechnik entwickelt.
Foto: Uni Lübeck

Lübeck, 07.07.2022: Forscher der Universität Lübeck haben es sich zur Aufgabe gemacht, Werkzeuge zu entwickeln, die ethische Überlegungen in moderne Entwicklungsprozesse der Medizintechnik einbeziehen. Ethische Aspekte sind besonders beim Einsatz von lünstlicher Intelligenz relevant. Möglich werden soll das durch ein neues Projekt namens "SERAI - Systems Engineering for Ethical Requirements of Artificial Intelligence".
Der "Ethical Innovation Hub" kooperiert als Arbeitsgruppe des Instituts für Medizinische Elektrotechnik und des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität im Rahmen des Projekts mit dem Institut für Medizinische Informatik. Mit ihrer Arbeit haben sich die Forscher ein großes Ziel gesetzt: die Entwicklung modellbasierter Werkzeuge für die werteorientierte, ethische Innovationen im Bereich der KI-basierten Medizintechnik. 
Ethische Anforderungen sollen künftig in das Anforderungsmanagement für Systems Engineering integriert werden. Im Projekt werden Best Practices der Integration ethischer Reflexion in den Entwicklungsprozess, sowie bestehende und im Entstehen befindliche Standards und Normen ausgewertet und auf Ihre Integrationsfähigkeit in das Systems Engineering hin überprüft. 
Der Forschungsansatz wird vom Land mit insgesamt 346.600,- € gefördert. Den Förderbescheid überreichte Digitalminister Dirk Schrödter am Mittwoch d. W. in Lübeck: „Wir haben in Schleswig-Holstein das Ziel, führender Standort im Bereich der High-Tech-Medizin zu werden. Dafür setzen wir auch auf Künstliche Intelligenz. Dass KI und ethische Überlegungen zusammengehören, zeigt sich hervorragend an diesem Projekt. Es geht darum, Patientinnen und Patienten dank moderner Spitzenmedizin noch besser zu versorgen.
Mit unserem Vorhaben bringen wir ethische Überlegungen direkt in die Ingenieurberufspraxis. Ethische Anforderungen sollen von Beginn an formuliert und stringent nachverfolgt werden. Das sichert Qualität, die Einhaltung ethischer Standards und Verantwortlichkeit“, so Projektleiter Christian Herzog.
Die Lübecker Forscher möchten eine Methode für die transparente Berücksichtigung und Bewertung ethischer Implikationen im Ingenieurwesen entwickeln. Ihre Erkenntnisse werden in Form eines frei verfügbaren Reports inkl. Guidelines und der Beschreibung eines Begleitprozesses einsehbar sein.
Eine ausführliche Meldung ist u. a. bei "HL-Live" nachzulesen.
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Dresdener Forscher entwickeln virtuelle Pinguin-Fütterung fürs Ozeaneum in Stralsund.

In Berlin führte das Fraunhofer IPMS die virtuelle Pinguin-Fütterung für das Ozeaneum vor.
Foto: Thomas Trutschel/Phototek

Stralsund/Dresden, 29.06.2022: In Zukunft will das Fraunhofer-Institut IPMS aus Dresden seine Forschung verstärkt Kultureinrichtungen und damit der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Entsprechend ist ein Pilotprojekt mit dem Deutschen Meeresmuseum gestartet. Schon bald können die Besucher des "Ozeaneum" in Stralsund dank einer Entwicklung des Fraunhofer IPMS kontaktlos virtuelle Pinguine füttern und somit digital »Meer« erleben. In der vergangenen Woche fand die offizielle Werkschau des Projekts "Museum4punkt0" im Haus Bastian des Zentrums für kulturelle Bildung in Berlin statt. Dabei wurde Demonstrators an das Deutsche Meeresmuseum übergeben.
"Besonders die Pandemie hat die kontaktlose Interaktion mit unserer Ausstellung in den Fokus gerückt. Die plötzlichen Einschränkungen und notwendige permanente Desinfektion aller Bedienelemente im Museum - ob Touchscreen, Hebel oder Knöpfe – machte uns deutlich, wie viele Oberflächen überhaupt angefasst werden", sagt Anke Neumeister, Projektkoordinatorin am Deutschen Meeresmuseum. Auf der Suche nach kontaktlosen Interaktionsmöglichkeiten wurde sie auf die Arbeiten des Fraunhofer IPMS aufmerksam. 
Die Dresdener Forscher entwickeln mikroskopisch kleine Strukturen zur Erzeugung von Ultraschall, die in verschiedensten kommerziellen Systemen zur Gestensteuerung eingesetzt werden. Für den breiten Einsatz im Museum werden sie jedoch erst durch Steuerungstechnologien, die auch bei schwierigen Lichtverhältnissen oder geringem Raumangebot zuverlässig funktionieren, tauglich. Dabei gehört eine intuitive und gleichzeitig hygienische Bedienung dazu.
"Normalerweise sind große Industriekunden die Auftraggeber von Forschungsinstituten. Jedoch sollte es ein wichtiges Ziel sein, uns auch mit kulturellen Einrichtungen zu vernetzen", erklärt Marco Kircher, Projektleiter am Fraunhofer IPMS. Die teilweise jahrelange Forschungsarbeit und die fertigen Entwicklungen seien für die Öffentlichkeit oft nicht sichtbar bzw. nicht zugänglich. Zudem bestimmen Großkonzerne und Wachstumsmärkte die Forschungslandschaft und sind entscheidende Motoren von Innovationen.
Seit Anfang d. J. arbeiten das Fraunhofer IPMS und das Deutsche Meeresmuseum mit seinem Standort "Ozeaneum" Stralsund zusammen. Innerhalb des Verbundprojekts "Museum4punkt0 – Digitale Strategien für das Museum der Zukunft" will das Deutsche Meeresmuseum Interaktionsmöglichkeiten für seine Besucher schaffen, um sich sowohl digital als auch kulturell neu zu erfinden.
Eine ausführliche Meldung zum Thema gibt es beim Frauhofer IPMS. (Foto: Thomas Trutschel/Phototek)
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Osnabrück lädt wieder zur Digitalen Woche der Friedensstadt ein.

Osnabrück lädt zum zweiten Mal zur Digitalen Woche ein.
Screenshot: HANSEVALLEY

Osnabrück, 14.06.2022: Bei der "Digitalen Woche" der Friedensstadt beteiligt sich von Dienstag bis Samstag d. W. allein die Universität mit zehn eigenen Veranstaltungen. Unter dem Leitmotto "Digital leben, arbeiten und forschen" stellen die Wissenschaftler u. a. Methoden zur Prozessgestaltung in Unternehmen mithilfe von Virtual Reality oder den Einsatz digitaler Methoden in der Pflege vor.
Das Programm der Universität und ihrer Kooperationspartner startet am 15. Juni d. J. mit einer Veranstaltung des Fachgebiets Wirtschaftsinformatik gemeinsam mit dem IuK Unternehmensnetzwerk Osnabrück zum Thema KI-basierte und datengetriebene Organisation.
Am 16. Juni folgt als Talk-Veranstaltung der "Osnabrücker Hochschuldiskurs“ zur Frage, wie Konzepte einer Smart City das Leben in Osnabrück verändern könnten. Dabei stehen die Perspektiven der Wissenschaft von Universität und Hochschule Osnabrück im Vordergrund. 
Die sechstätige Eventreihe beschäftigt sich unter Schirmherrschaft der städtischen Partner und Hochschulen mit den sieben Themenfeldern "Leben & Wohnen", "Kultur & Unterhaltung", "Mensch & Gesellschaft", "Energie & Umwelt"; "Bildung & Arbeit", "Mobilität & Logistik" sowie "Technik & Wissenschaft".
Mit unserer Teilnahme an der Digitalen Woche in Osnabrück unterstreichen wir die Bandbreite unserer Kompetenzen in den profilbildenden Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz“, erklärt der Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Kai-Uwe Kühnberger.
Das hybride Programm besteht u. a. aus Diskussionen, Vorträgen und Workshops zu Zukunftsthemen, praktischen Weiterbildungsformaten für Unternehmer in der Region und Technologien, wie 5G-Campusnetze, Cybersecurity, digitale Datananalyse, Smart Factorys, Geoinformationssysteme, Robotik, erweitere Realitäten und künstliche Intelligenz.
Die "Digitale Woche Osnabrück" wird nach 2019 zum zweiten Mal von der Stadt durchgeführt.
Das gesamte Programm für alle Tage kann auf den Webseiten der "Digitalen Woche Osnabrück" abgerufen werden.
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Universität Oldenburg bekommt neue Hochleistungsrechner für die Spitzenforschung.

Mit neuen Großrechnern forscht die Uni Oldenburg an der Zukunft.
Foto: Uni Oldenburg

Oldenburg, 02.06.2022: Zwei neue Hochleistungsrechner ergänzen künftig die Forschungsinfrastruktur der Universität Oldenburg. Einen Rechner finanzieren die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Land Niedersachsen mit insg. 2,4 Millionen Euro. Eine Vielzahl an Forschenden aus mehr als 50 Arbeitsgruppen kann künftig die neuen Kapazitäten nutzen. Ein weiterer Rechner fördert das niedersächsische Wissenschaftsministerium mit rund 1,5 Millionen Euro, zudem ist eine Erweiterung des Rechners beim Klimaschutzministerium in Berlin beantragt.
Antragsteller und Chemiker Prof. Thorsten Klüner wird einen der Rechner u. a. für das Verbundprojekt "ECatPEMFCplus" nutzen. Ziel des Projekts ist es, die Lebensdauer von Brennstoffzellen für mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge zu erhöhen. Die bisher verwendeten Brennstoffzellen altern schnell, da der rasche Wechsel zwischen Bremsen und Beschleunigen oder das Starten bei niedrigen Temperaturen die Verfügbarkeit des Wasserstoffs senken.
Die Arbeitsgruppe Machine Learning benötigt die neue Rechenleistung ihrerseits für akustische Signale und mikroskopische Aufnahmen. Bei Anwendungen des maschinellen Lernens ermöglicht der Rechencluster modernste Methoden zur Datenanalyse und Datenverbesserung. In Zusammenarbeit mit weiteren Arbeitsgruppen im Projekt "HAPPAA" entfernen die Forscher u. a. das Rauschen oder andere Störgeräusche in akustischen Daten.
Das Projekt "SPAplus" nutzt die Rechenleistung, um Details in mikroskopischen Aufnahmen darzustellen, die sonst in den oft stark verrauschten Originalaufnahmen verborgen bleiben. Beispiele dafür sind Aufnahmen von Coronaviren, die eine Zelle infizieren, oder Bilder von Lungengewebe für die medizinische Forschung.
Den zweiten Rechner wird ausschließlich "ForWind" nutzen, das gemeinsame Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen. Der neue Hochleistungsrechner soll unterschiedliche Modellierungs- und Simulationsmethoden miteinander verknüpfen, um physikalische Eigenschaften der Windströmung noch präziser aufzeigen zu können – sowohl im Hinblick auf einzelne Windenergieanlagen als auch ganze Windparks.
Die neuen Großrechner werden die bisherigen Systeme "CARL" und "EDDY" ersetzen. Sie gehörten bei ihrer Inbetriebnahme 2016 mit 457.200.000.000.000 Rechenoperationen pro Sekunde (457,2 TFlop/s) zu den schnellsten Rechenclustern für die universitäre Forschung in Deutschland. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung im Hochleistungsrechnen wird die Rechenleistung der neuen Systeme nun um ein Vielfaches größer ausfallen und damit auch in den nächsten Jahren dem stetig steigenden Bedarf an Rechenleistung für die Forschung an der Universität gewachsen sein.
Weitere Informationen zum wissenschaftlichen Rechnern an der Universität Oldenburg gibt es hier. (Foto: Uni Oldenburg)
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Hamburg Innovation Summit präsentiert staatlich finanziertes Ökosystem.

Die Fischauktionshalle wird Bühne für das staatliche Hamburger Ökosystem. 
Foto: HHIS/Anne Gaertner

Hamburg, 02.06.2022: In der Fischauktionshalle in Altona eröffnet am Donnerstag nach zwei Jahren Zwangspause wieder der "Hamburg Innovation Summit" des staatlich finanzierten Hamburger Ökosystems um Forschung und Wissenschaft, Unternehmensgründungen und Startups. Wie vor der Corona-Pause erwartet die Besucher ein Konferenzprogramm, eine Ausstellungsfläche und ein Startup-Bereich. Höhepunkt des Events ist die Verleihung der diesjährigen "Hamburg Innovation Awards" am Donnerstag-Abend.
Auf dem Programm stehen u. a. ein Paneltalk zu Innovationen an Alster und Elbe mit Vertretern des rot-grünen Senats, der Wirtschaftskammern und der Universität Hamburg, eine Diskussion zu Wissenschaft und Forschung mit Vertretern der staatlichen Hochschulen und ihnen angeschlossener Institute, ein politisches Networking mit acht Vertretern von SPD und Grünen sowie der Hamburger Senatsbehörden, eine Wirtschaftslounge mit Vertretern staatlich finanzierter Cluster-Netzwerke sowie einzelner Firmen und Startups.
Am Nachmittag verleihen Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann die diesjährigen "Hamburg Innovation Awards" in den Kategorien "Idee", "Start" und "Wachstum". Zu den möglichen Preisträgern zählt u. a. das junge Hamburger Identity-Unternehmen "Nect". Die neun Finalisten können auf der Award-Seite nachgelesen werden. Das offizielle Programm klingt ab 17.00 Uhr mit einem Get-together in und vor der Fischmarkthalle aus.
Am Freitag bietet der "HHIS" eine halbtägige Online-Akademie u. a. zu den Themen Augmented Reality, Online Marketing und Social Media, Biomaterialien für nachhaltige Solarzellen und Kreislaufwirtschaft. Weitere Informationen, das vollständige Programm und Tickets gibt es über die Website der Veranstaltung. Schüler, Studenten und Gründer zahlen 29,- € Eintritt, Vertreter von Hochschulen, Forschung und Wissenschaft 39,- €, alle anderen Teilnehmer 89,- €. 
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Staats- und Universitätsbibliothek digitalisiert 300.000 historische Bürgerschafts-Dokumente.

Die Uni-Universtiät digitalisiert 300.000 Bürgerschafts-Dokumente.
Foto: SuUB Bremen

Bremen, 26.04.2022: Die Staats- und Universitätsbibliothek der Wesermetropole digitalisiert in den kommenden drei Jahren 300.000 histoerische Bürgerschafts-Dokumente in der hauseigenen Digitalisierungswerkstatt. Die Digitalisierung findet gemäß Vorgaben der hauseigenen Restaurierungswerkstatt und entsprechend der Praxisregeln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) statt.
Die Weiterverarbeitung der Dokumente umfasst eine Qualitätssicherung, die Strukturierung und inhaltliche Erschließung der Schriftstücke. Die technische Aufbereitung wird durch eine OCR-Software möglich, so dass alle Texte künftig online durchsucht werden können.
Die Staats- und Universitätsbibliothek wird dazu die Dokumente aus dem Parlament, wie z. B. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie ältere Dokumente aus der Zeit zwischen 1823 bis zum Erscheinen der Online-Ausgaben 1999 scannen und digital bereitstellen.
Ich freue mich, dass mit diesem Projekt den politischen Akteur/innen, allen am Politikgeschehen Interessierten und auch der politikwissenschaftlichen Forschung digital uneingeschränkten Zugang zu den Dokumenten ermöglicht wird“, so Maria Elisabeth Müller, Direktorin der SuUB Bremen.
Die digitalen Zeitzeugen werden unmittelbar nach ihrer Fertigstellung über die digitalen Sammlungen der SuUB unter https://brema.suub.uni-bremen.de/ frei zugänglich gemacht und können als PDF-Dateien heruntergeladen werden. Die Staats- und Universitätsbibliothek ist eine gemeinsame Einrichtung der Universität Bremen, der Hochschulen von Bremen und Bremerhaven, der Hochschule der Künste Bremen.
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Smarter Spiegel aus Münster bietet Sensibilisierung zur Textilproduktion.

Ein intelligenter Spiegel auf einem Smartphone, der Nutzer sensibilisiert.
Foto: FH Münster

Münster, 19.04.2022: Ein an der FH Münster entwickelter, intelligenter Spiegel wird mit Gesten gesteuert und liefert mittels Spionspiegelglas, Infrarotkamera und entsprechender Software Möglichkeiten, weitere Anwendungsszenarien zu entwickeln. Bislang gibt es eine Anwendung für Genuss und Ernährung sowie für Mikroplastik. Für ihr Bachelorprojekt hat die Designabsolventin Helen Ophei das Konzept einer Anwendung über die Textilindustrie entwickelt, das zur Selbstreflexion anregen soll.
Wie geht es den Menschen, die unsere Kleidung herstellen, führen sie ein würdevolles Leben? Die Antworten darauf lassen sich nicht trennen von der Umweltverschmutzung vor Ort und hier“, erklärt die Designerin. „Normalerweise sehen wir im Spiegel nur unser Äußeres, mit Hilfe des Smart Mirrors machen wir verwendete Inhaltsstoffe und Produktionsbedingungen erlebbar.
Nach Informationen zu Konsum, Umwelt, Menschen und einem tieferen Eintauchen in die Lebenswelt der Produzierenden stellt sie den Nutzer die Frage, ob all dies es wert ist. Der Spiegel gibt zugleich Anregungen: den Konsum reduzieren, mehr Secondhandware kaufen, mehr reparieren, auf zertifizierte Label achten.
Ophei würde sich freuen, wenn ihr Projekt dazu führt, dass Anwender am Ende ihr Verhalten zu reflektieren und Alternativen aufzugreifen. Weitere Themen sind unter fh-muenster.de/muensterlandleben zu finden.
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Forscher aus Bremen und Oldenburg sorgen für dreidimensionale Vorbereitung bei Operationen.

Forscher aus Bremen und Oldenburg bringen die Zukunft in den OP.
Foto: Markus Hibbeler/Universität Oldenburg

Bremen/Oldenburg, 28.03.2022: Dreidimensionale Darstellungen aus dem Innern des Körpers werden in der Chirurgie in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Erste Erfahrungen haben Forscher der Universitäten Bremen und Oldenburg in den vergangenen drei Jahren im Projekt "VIVATOP" machen können. Sie untersuchten, wie sich Technologien aus den Bereichen virtuelle Realität (VR), erweiterte Realität (AR) und 3D-Druck in der Chirurgie sinnvoll einsetzen lassen.
Ihre Ergebnisse haben die Projektpartner in einer öffentlichen Projektabschlussveranstaltung im Oldenburger Coworking-Space "Core" vorgestellt. Eingeladen waren sowohl Fachpublikum als auch interessierte Bürger. Das Besondere: Die Gäste konnten selbst in die Rollen von Chirurgen und Medizinstudierenden schlüpfen und ausprobieren, welche Möglichkeiten die neuen Technologien bieten.
Im Fokus des Projekts standen drei Anwendungsszenarien: das Training von Chirurgen, die Vorbereitung einer Operation und die tatsächliche Durchführung eines Eingriffs. In allen drei Fällen kommt dreidimensionalen Bildern aus dem Inneren des Körpers eine besondere Bedeutung zu. Chirurgen stehen künftig vermehrt nicht mehr nur zweidimensionale Aufnahmen ihrer Patienten aus CT und MRT zur Verfügung.
Stattdessen können Operateure die Organe ihrer Patienten mithilfe einer Augmented-Reality-Brille als Hologramm vor sich im Raum schweben sehen und mit Handbewegungen in alle Richtungen drehen und vergrößern. Gut sichtbar ist, wie die empfindlichen Gefäße verlaufen, die bei der Operation nicht verletzt werden sollten. Aber auch Tumoren und ihre Lage sind deutlich erkennbar. Mit dieser Technik lassen sich Eingriffe präziser planen.
Ein völlig neues Verfahren hat das am Projekt beteiligte Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS im Rahmen von "VIVATOP" entwickelt, um aus CT- und MRT-Bildern dreidimensionale Ansichten zu errechnen. Wie aussagekräftig die dreidimensionale Darstellung von Organen sein kann, zeigten die Forscher bei der Veranstaltung am Beispiel einer Covid-19-Lunge. Einzelne Gefäße und deren Schädigung sind auf den ersten Blick auch für Laien erkennbar – ohne langes Interpretieren von Aufnahmen.
„Die VIVATOP-Technologien ermöglichen eine neuartige, schnelle und präzise OP-Vorbereitung, die der Patientensicherheit zugutekommt“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Rainer Malaka vom Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik der Universität Bremen. „Der Klinikalltag und die Ausbildung von Chirurginnen und Chirurgen erfordern neben ausgezeichneter Feinmotorik auch ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Moderne Technologien wie virtuelle Realität, erweiterte Realität und 3D-Druck bieten ein bislang ungenutztes Potenzial, sowohl die OP-Planung und -Durchführung als auch das Training zu verbessern."
Mit neuen 3D-Druckverfahren lassen sich die virtuellen Organe sogar in Plastikmodelle umwandeln. Auch diese konnten Besucher im Coworking-Space und Innovation-Hub "Core" in die Hand nehmen und aus der Nähe betrachten. Das Verfahren kann Chirurgen weitere Anhaltspunkte über die individuellen Eigenschaften des zu operierenden Organs geben.
Neben den beiden Universitäten und dem Fraunhofer MEVIS waren die Unternehmen "Apoqlar" zum Thema Augmented Reality, "Cirp" für den 3D-Druck von Organen und "Szenaris" für den Themenkomplex Training und Ausbildung am Gemeinschaftsprojekt "VIVATOP" beteiligt.
Eine ausführliche Meldung ist bei der Universität Oldenburg nachzulesen. 
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Schleswig-Holstein baut in Kiel zentralen Datencampus auf.

Die CAU in Kiel wird zum Datencampus für SH.
Foto: Marvin Radke, CC BY-SA 4.0

Kiel, 25.03.2022: Das Land Schleswig-Holstein fördert den Aufbau eines Campus für KI und Data Science an der Carl-Albrecht-Universität und der Fachhochschule Kiel mit 2,1 Mio. €. Der neue "Datencampus" wird zusammen mit dem "KI-Transfer-Hub SH" entwickelt und soll datenbasierte Technologien und ihre Möglichkeiten in Wissenschaft und Unternehmen bringen. Am Donnerstag d. W. übergab Digital-Staatssekretär Dirk Schrödter in Kiel dazu die Förderbescheide.
Der Fokus des "Datencampus" liegt auf dem Transfer von KI durch Kooperationen. Die ersten KI-Partner sind das Kiel Marine Science, die Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, das Exzellenzcluster ROOTS, die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, GEOMAR, Moin CC, das UKSH und das Institut für Wirtschaftsinformatik der Fachhochschule Kiel. 
Mit dem Datencampus bündeln wir für den Hochschulstandort Kiel Wissen, Methoden und Kompetenzen rund um Daten und KI und heben den Wissens- und Technologietransfer so auf ein neues Level“, so Digital-Staatssekretär Dirk Schrödter: „Schleswig-Holstein hat die Megatrends KI und Data Science schon früh erkannt. Jetzt schaffen wir einen weiteren wichtigen Meilenstein, damit wir die Megatrends auch in Zukunft mitgestalten.
Durch den "Datencampus" baut Schleswig-Holstein seine Vorreiterrolle im Bereich Data Science und künstliche Intelligenz aus und schafft ein bundesweit führendes Zentrum, das die Kernkompetenzen aller Hochschulen in Schleswig-Holstein bündelt. In einer Reihe von interdisziplinären Projekten, die den Nutzen und die Möglichkeiten der Daten- und KI-basierten Forschung beispielhaft zeigen, sollen ebenfalls gefördert werden.
Weitere Informationen zu KI in Schleswig-Holstein gibt es auf den Seiten des KI-Transfer Hubs SH
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Volkswagen-Stiftung hilft ukraninischen Wissenschaftlern mit Stipendien.

Die Volkswagen-Stiftung hilft bei der Eingliederung ukrainischer Flüchtlinge.
Foto: Pexels

Hannover, 23.04.2022: Schnell und unkompliziert will die "Volkswagen-Stiftung" auf die prekäre Lage in der Ukraine reagieren und Forschenden aus dem Land in Deutschland eine Perspektive bieten: Wissenschaftler, die durch die Invasion russischer Truppen gezwungen sind, die Ukraine zu verlassen, können ab sofort Fördermittel von der "Volkswagen-Stiftung" erhalten, um ihre Tätigkeit an einer Universität oder einem Forschungsinstitut in Deutschland fortzusetzen. Ab sofort können Anträge für einen Förderzeitraum von 6 bis 12 Monaten bei der "Volkswagen-Stiftung" eingereicht werden.

Die Forscherinnen und Forscher können ein monatliches Stipendium in Höhe von 1.500,- € (als Promovierende) bzw. 2.100,- € (als Promovierte) sowie einen monatlichen Familienzuschlag von bis zu 500,- € erhalten. Zudem kann die Stiftung einen einmaligen Zuschuss von bis zu 3.000,- € zur Einrichtung eines Hausstandes in Deutschland gewähren.

Zur Antragstellung eingeladen sind Wissenschaftler an deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten, die ukrainischen Partnern einen Arbeitsplatz in ihrer Arbeitsgruppe oder an ihrem Institut zur Verfügung stellen möchten. Anträge sind von den Hochschulleitungen und gastgebenden Forschenden gemeinsam zu stellen. Die Stiftung begrüßt es, wenn die Einrichtungen Anträge gebündelt stellen, sofern mehrere geflohene Forschende aufgenommen werden sollen.

Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: "Erst letztes Jahr haben wir Fördermittel für geflohene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Afghanistan bereitgestellt. Davor für Forschende aus Syrien und der Türkei. Jetzt müssen wir fassungslos mitansehen, wie die Ukraine von russischen Truppen niedergewalzt wird. Unsere Unterstützung soll Forschenden und ihren Familien dabei helfen, die Zeit im erzwungenen Exil zu gestalten. Und es ist unser Protest gegen die um sich greifende Bedrohung der Freiheit von Menschen und jener der Wissenschaft."

Alle Details zu Antragstellung gibt es auf der Website der "Volkswagen-Stiftung".

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FH Münster startet Echtzeit-Datenprojekt mit Wasserstoff-Produzent Enapter.

In Münster lehrt man Internet of Things ganz praktisch mit der Industrie.
Foto: FH Münster

Münster, 23.03.2022: Sensoren sammeln Daten, die in eine Cloud übertragen dort ausgewertet werden können. Das ist der Gedanke des Internet of Things (IoT), das an der FH Münster weiter erforscht wird. Das Wissen, das eine Arbeitsgruppe im Rahmen eines vom Präsidium der Hochschule geförderten Projekts in den vergangenen Jahren über die Zukunftstechnologie gesammelt hat, fließt nun in die Industrie ein. Die Firma "Enapter" arbeitet mit der Hochschule an der Herstellung von Elektrolyseuren, die grünen Wasserstoff produzieren werden.
Enapter plant, in Saerbeck eine Fabrik für Elektrolyseure zu errichten“, erklärt Prof. Ralf Ziegenbein vom Institut für Prozessmanagement und Digitale Transformation (IPD) an der FH Münster. „Wir statten das Unternehmen nun mit IoT-Technik aus, um die Fertigung zu unterstützen.“ In die Elektrolyseure verbaut Enapter serienmäßig Sensoren. 
Das IPD-Team plant, während ihrer gesamten Lebensdauer daraus Daten von den Geräten zu gewinnen. „Das kommt dem Product-Lifecycle-Management zugute: Wir sammeln Daten vom Bau bis zum Rückbau der Geräte. So können wir feststellen, wann sie gewartet werden müssen und in welchem Umfang sie arbeiten“, ergänzt Markus Gilbert aus dem FH-Team.
Im Kern geht um das Vernetzen von Sensor- und Produktionsdaten. Die Hochschule kann auf die Daten aus der Fabrik zugreifen, ohne die Produktion zu stören. Bestimmte Sensoren und Kameras sollen für Studierende zugänglich sein, die dadurch in Projekt- und Abschlussarbeiten in der laufenden Produktion von "Enapter" arbeiten können. Mit den gewonnenen Mess- und Bilddaten können die Hochschüler direkt aus der Arbeit der Industrie lernen und feststellen, welche Rolle das Internet of Things in einem Unternehmen spielt.
Eine ausführliche Meldung zum Thema ist auf den Seiten der FH Münster nachzulesen.
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Wissenschaftler der Leuphana werten Fußballspiele mit Hilfe künstlicher Intelligenz aus.

Künftig werden Spieltaktiken einfach mit Hilfe von KI entlarvt.
Foto: Keith Johnston, Pixabay

Lüneburg, 18.03.2022: Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können bei der Analyse von Fußballspielen hilfreich sein, um taktische Muster zu erkennen. Das zeigt ein jetzt bei der "MIT Sloan Sports Analytics Conference" in Cambridge (Massachusetts) mit dem 1. Preis ausgezeichneter Wissenschaftsbeitrag. Zu den Autoren gehören die Informatiker Prof. Dr. Ulf Brefeld und Dennis Faßmeyer von der Leuphana Universität Lüneburg. Ihr "Autoencoder“ kann mit Hilfe eines neuronalen Grafennetzwerks taktische Muster auf Team-, Gruppen- und Spielerebene erkennen und relevante Szenen eines Spiels automatisch finden.
Für ihre Arbeit haben sie das Beispiel des Überschneidungslaufs bei Spielen der Fußball-Nationalmannschaft genutzt. Dabei handelt es sich ein taktisches Muster im Fußball, an dem zwei Spieler beteiligt sind: Der Ballträger dribbelt den Ball in der Regel in der gegnerischen Hälfte nahe der Seitenlinie, ein Mitspieler läuft mit hoher Geschwindigkeit an ihm vorbei und schafft eine Passoption zum gegnerischen Tor. Solche Läufe sind schwer zu verteidigen, deshalb ist es ein Vorteil, bei der taktischen Spielvorbereitung zu wissen, welche gegnerischen Spieler typischerweise an einer solchen Aktion beteiligt sind.
Will man taktische Muster und Verhaltensweisen auf dem Fußballfeld durch Tracking-Daten erkennen, braucht man dafür viele bereits bekannte Muster, die aus Videoanalysen entstanden sind. Gemeinsam mit zwei Kollegen des Deutschen Fußballbundes und von Hertha BSC Berlin haben Brefeld und Faßmeyer ein Verfahren entwickelt, das für die Analyse nur sehr wenige zuvor ausgewählte Szenen benötigt und auch bislang unbekannte Situationen berücksichtigen kann.
Videoanalyseabteilungen sind ein etablierter Bestandteil des Profifußballs. Um relevante Erkenntnisse über die Taktik einer Mannschaft zu gewinnen, suchen Experten gewöhnlich bei der Auswertung von Videomaterial händisch nach Mustern und kommentieren sie. Dies ist ein aufwendiger und sich immer wiederholender Ablauf. Die Idee der Wissenschaftler war es, dass sich viel Zeit sparen ließe, wenn man diesen Vorgang mit Hilfe künstlicher Intelligenz zumindest teilweise automatisiert.
Mit der neuen Methode können notwendige Informationen automatisch für jeden kommenden Gegner erstellt werden. Eine Übersicht zeigt dann z. B., welche Spieler überschneiden und wer am meisten überschnitten wird. Auf diese Weise erfährt man auch etwas über die Präferenzen von Paarungen, die gemeinsam überschneidende Läufe durchführen.
Bei ihrer künftigen Arbeit wollen die Wissenschaftler sich mit der Erkennung einer Vielzahl weiterer Muster wie etwa Torschüssen, Gegenangriffen oder der Verteidigung von Eckbällen befassen und den Ansatz in andere Mannschaftssportarten wie z. B. Basketball übertragen.
Das Paper kann über die Website der Konferenz heruntergeladen werden. 
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Niedersachsen fördert Tech-Startups in acht regionalen Hightech-Hubs.

Niedersachsen investiert in neue Tech-Startups.
Foto: Kiquebg, Pixabay

Hannover, 16.03.2022: In den Metropolegionen Hannover und Nord-West sollen mit Hilfe eines Sonderprogramms Hightech-Inkubatoren in verschiedenen technologischen Themenfeldern eingerichtet werden, die landesweit für alle Startups und Gründungswillige offenstehen, die sich mit dn Technologien beschäftigen.
25 Mio. € stellt das Land für die Einrichtung der Struktur und den Betrieb der Hightech-Inkubatoren sowie die Ausschreibung von Inkubationsprojekten und Akzelerationsvorhaben zur Verfügung. Dazu kommen Programme zur unternehmerischen Ausbildung, beispielsweise durch internes Coaching.
Adressierte Themen sind vor allem Quantentechnologien, Smart Mobility, Life Sciences, BioIntelligence, Smart Information Technologies, Digital GreenTech sowie Farm, Food und Künstliche Intelligenz. Die Hightech-Inkubatoren helfen jungen Talenten an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, ihre Ideen in Geschäftsmodelle umzuwandeln.
Wirtschaftsminister Bernd Althusmann sagte: „Ich rufe interessierte Start-ups und Gründungswillige auf, sich mit den Hightech-Inkubatoren in Verbindung zu setzen und sich um eine Förderung zu bemühen. Da dieses Programm aus dem Corona-Sondervermögen zeitlich eng limitiert ist, sollten all diejenigen, die sich für eine Förderung interessieren, schnell handeln."
Weitere Informationen finden Interessierte auf den Websites der Hightech-Inkubatoren:
in der Metropolregion Hannover:
in der Metropolregion Nord-West:
Niedersachens Staatssekretär für die Digitalisierung, Stefan Muhle, sagte: „Die Zuwendungsbescheide für die Hightech-Inkubatoren stehen kurz vor der Erteilung. Daher können diese schon Startups und Gründungswillige anwerben. Mir ist dabei auch wichtig, zu betonen, dass die Hightech-Inkubatoren für alle aus unserem Land offenstehen und ausdrücklich keinen regionalen Bezug haben."
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Osnabrück bekommt sein eigenes "Ding".

Das Osnabrücker Ding und die Universität hauchen dem alten Kaufhof neues Leben ein.
Illustration: Imvest

Hamburg/Osnabrück, 15.03.2022: Nach dem "Hamburger Ding" auf der Reeperbahn eröffnet der Hamburger Immobilienunternehmer Tomislav Karajica auf 4.700 qm des ehemaligen "Galeria-Karstadt-Hauses" in der westniedersächsischen Friedensstadt ein "Osnabrücker Ding". Das "OS Ding" soll nach dem Vorbild des Hamburger Standortes als "Cross-Community-Space" mit Co-Retail, Co-Working, Fitness und Gesundheit, Meetings und Event entwickelt werden.
Weitere 3.400 qm hat die Universität Osnabrück in dem Gebäudekomplex an der Wittekindstraße angemietet. Die Hochschule plant in dem Innenstadt-Standort mit Blick auf den Neumarkt die Fachbereiche "Kunst/Kunstpädagogik" sowie "Textiles Gestalten” anzusiedeln. „Wir steigern mit dem Einzug in das Osnabrücker Ding die Sichtbarkeit unserer zwei Fachgebiete Kunst/Kunstpädagogik und Textiles Gestalten in zentraler Lage der Stadt Osnabrück. Von dem gemischten Nutzungskonzept versprechen wir uns einen absoluten Mehrwert”, so Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Präsidentin der Universität Osnabrück.
„Damit setzen wir einen Meilenstein für die Umsetzung unserer Pläne, das ehemalige Kaufhaus zu einem gemischt genutzten Gebäude zu transformieren. ... Für die jungen Studierenden und Kreative werden wir an diesem Standort Freizeit- und Arbeitsangebote schaffen, die nachhaltig zur Wiederbelebung der Innenstadt beitragen werden“, betont "Imvest"-Geschäftsführer Jens-Michael Janssen.
Der Gebäudekomplex des ehemaligen Warenhauses wird von den beiden Immobilienentwicklern "Imvest" aus der Karajica-Gruppe und der Hamburger "Values Real Estate" umgebaut und mit neuen Leben erfüllt. Neben der Homebase in Hamburg und dem Standort in Osnabrück plant "Imvest auch ein "Kieler Ding" an der zentralen Fußgängerzone der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt.
Weitere Informationen gibt es u. a. auf der Webseite des Projektentwicklers.
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15 Mio. € Bundesmittel für maritime Digitalprojekte mit Gaia-X in Rostock und Kiel.

Die Räumung von Monition aus den Meeren soll mit Marispace-X leichter werden.
Foto: Marispace-X

Kiel, 03.03.2022: Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die Bekämpfung des Klimawandels, den Windkraftausbau und die Bergung von Monition aus dem Meer mit Hilfe digitaler Möglichkeiten mit insgesamt 15 Mio. €. Das unter Leitung des Cloud-Anbieters "IONOS" aus dem Montabaur Konzern "United Internet" in der europäischen Cloud-Infrastruktur Gaia-X entstehende Rahmenprogramm wird länderübergreifend an den Ostsee-Standorten Kiel und Rostock umgesetzt.
Im Mittelpunkt von "Maritime Smart Sensor Data Space X" stehen vier konkrete Anwendungsfälle: Unter dem Motto "Connect the dots" soll zum einen mit "Marispace-X" die Ausbaugeschwindigkeit von Off-Shore-Windkraftanlagen erhöht werden, worum sich der Partner "TrueOcean" kümmert. Das Fraunhofer IGD will die Zusammenführung maritimer Daten aus unterschiedlichen Quellen - z. B. vom Meeresboden oder von Schiffen - mit einem Testfeld "Digital Ocean Lab" unterstützen.
Die CAU in Kiel wird den Anbau von Seegraswiesen zur Bindung von CO2 in der Atmosphäre durch Auswertung von Satellitendaten aus dem Meer untersuchen. Außerdem sollen mit "Marispace-X" die aktuell 1,6 Mio. Tonnen Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee gefunden werden, um sie zuverlässig entsorgen zu können. Dazu werden Daten verschiedener Forschungseinrichtungen zusammenfließen.
Übergeordnetes Ziel des mit dem Kieler Datenspezialisten "North IO" umgesetzte Verbundprojekt ist die Entwicklung eines digitalen Ökosystems, dass es Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verwaltungen und Nichtregierungsorganisationen ermöglicht, die in einzelnen Projekten gewonnenen Daten nach europäischen Standards zu verwalten, zu teilen, zu analysieren und neue Problemlösungen und Produkte für den maritimen Sektor zu entwickeln.
Marispace-X bildet die Grundlage für maritime digitale Geschäftsmodelle, ermöglicht neue Formen digitaler Wertschöpfung und schafft Hightech-Jobs im maritimen Sektor in Deutschland. Das Projekt ist ein Treiber der Transformation im maritimen Sektor und leistet einen wichtigen Beitrag für dessen Zukunftsfähigkeit“, betont die Maritime Koordinatorin der Bundesregierung, Claudia Müller.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sagte anlässlich der Vorstellung des länderübergreifenden Projekts: „Es freut mich, dass dieses maritime Leuchtturmprojekt für die digitale Transformation in Europa aus der mittelständischen Digitalwirtschaft Schleswig-Holsteins heraus initiiert wurde. Es geht um den Meeres- und Klimaschutz, um die Beschleunigung der Energiewende und um die Räumung der Munitionsaltlasten aus dem Meer. All diese Themen machen nicht an Landesgrenzen halt."
Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin betonte die Zusammenarbeit und die daraus erwarteten Effekte: „Die maritime Forschung und Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein werden von der Zusammenarbeit zwischen Rostock und Kiel profitieren. Die Förderung der Digitalisierung des maritimen Raums durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz stärkt unsere Arbeit für die positive Entwicklung von Wissenschaft und Unternehmen an der Ostsee."
Partner in dem Projekt sind neben Projekteiter "IONOS" und Projektkoordinator "North IO" die Universitäten von Kiel und Rostock sowie die Einrichtungen "Geomar", "Fraunhofer IGD", "MacArtney", "Stackable" und "Trueocean". Weitere Informationen zu "Marispace-X" gibt es auf der Projektseite.
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Design- und Informatikstudenten der FH Münster entwickeln in Teams Mini-Games.

An der FH Münster entwickelt man Mini-Games im Team.
Foto: FH Münster

Münster, 24.02.2022: Ein kleiner Oktopus, der sich in den Untiefen des Meeres gegen Fressfeinde zur Wehr setzen muss, ein Waschbär, der im dunklen Wald herumliegenden Müll einsammelt oder ein Escape-Room-Spiel, in dem ein gruseliges Monster besiegt werden muss: Diese und weitere Videospiel-Szenarien haben sich Design- und Informatikstudierende der FH Münster in einem interdisziplinären Projekt gemeinsam ausgedacht und auch tatsächlich realisiert.
Insgesamt neun kurze Spiele sind im Seminar „Five Minutes − Entwicklung eines Mini-Games“ in gemeinsamer Arbeit entstanden. Zum Abschluss präsentierten die angehenden Designer*innen und Informatiker*innen nun ihre Ergebnisse. Die Projektgruppen hoffen nun darauf, dass es ihnen gelingen wird, ihre entwickelten Mini-Games auch tatsächlich auf den Markt zu bringen.
"Die entstandenen Spiele sind wirklich originell und sehr unterhaltsam − es ist beeindruckend, was die Studierenden in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben“, erklärt Prof. Tina Glückselig. „Von den ersten Ideenskizzen, der Planung der einzelnen Spielprozesse und der Gestaltung aller Spiel- und Interfaceelemente bis hin zur Entwicklung und Software-Programmierung waren völlig unterschiedliche Fähigkeiten, Kenntnisse und Techniken gefordert“, so die Professorin für interaktive und Online-Medien.
Eine ausführliche Meldung zum Thema ist auf den Seiten der FH Münster zu finden.
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Bremer Forscher entwickeln mobiles Assistenssystem für Arbeitnehmer mit Handycap.

Künftig können Arbeitnehmer mit Handycap mittels Smartphone leichter arbeiten.
Foto: BBW/BIBA

Bremen, 10.02.2022: Mit einem Assistenzsystems namens "BASDA" wollen das Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA) und das Bremer Berufsbildungswerk (BBW) ein Instrument schaffen, das eine barrierefreie, flexible und individuelle Unterstützung von Menschen mit Handycap im Arbeitsprozess bei der Erledigung von Arbeitsaufgaben ermöglichen soll.
Ziel ist es, Menschen mit Lern-, Körper- oder psychischen Beeinträchtigungen die selbstständige Durchführung von Arbeitsaufgaben mithilfe von mobilen Geräten zu ermöglichen. Dazu wird eine plattformübergreifende Anwendung auf Grundlage von Android entwickelt, die Informationen zu einzelnen Arbeitsschritten multimedial und barrierefrei anbietet.
Das System soll vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten bieten, um den individuellen Anforderungen der Nutzer gerecht zu werden. Zur Förderung der Barrierefreiheit werden daher Einstellungen für leichte Sprache, Sprachwiedergabe, visualisierte Piktogramme, Animationen, verschiedene Farbpaletten für Farbschwächen sowie Technologien integriert, die das räumliche Vorstellen erleichtern. 
Das System wird auf Basis mobilen "Google"-Betriebssystems "Android" gestaltet, um mit Tablets, Smartphones und Datenbrillen (mittels AR - Augmented Reality) nutzbar zu sein. Außerdem wird der Einsatz von geräuschunterdrückenden Kopfhörern sowie eine Steuerung per EEG-Sensor (EEG: Elektroenzephalographie) erprobt.
Neben dem Assistenzsystem wird auch ein Portal entwickelt, mit dem Unternehmen Inhalte zu Arbeitsaufgaben erstellen können. In diesem einfach zu bedienendem System können Informationen und Medieninhalte einzelnen Arbeitsschritten zugeordnet werden. Außerdem kann das Portal zur Organisation von Kursen und der Zuordnung von Teilnehmern, Teilnehmergruppen und Inhalten verwendet werden.
Mit der Digitalisierung haben sich die Bedingungen in den Arbeitsfeldern und -prozessen signifikant gewandelt. Gefordert sind neue Fähigkeiten und digitale Kompetenzen, die eng mit den klassischen Kulturtechniken verknüpft sind. Besonders für Menschen mit Handicap bringt das weitere Herausforderungen mit sich. Dieser Personenkreis kann zum Beispiel teils nur eingeschränkt lesen oder Wörter verstehen, daher Texte nur unzureichend und sinngemäß erfassen.
Assistenzsystem und Aufgabenportal sind nach Projektabschluss kostenlos nutzbar. Weitere Informationen zum Thema gibt es im Projektportal des Forschungsprojekts
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Schleswig-Holstein fördert KI im echten Norden mit 12 weiteren Professuren.

Die Uni Lübeck wird als Zentrum für KI in der Medizin gestärkt.
Foto: Uni Lübeck/Thomas Berg

Kiel/Lübeck, 09.02.2022: Das Land Schleswig-Holstein unterstützt an vier Hochschulstandorten die Schaffung von insgesamt zwölf KI-Lehrstühlen – an der Universität zu Lübeck wird vor allem der Forschungsschwerpunkt „KI und Gesundheit“ gestärkt. In der Universität zu Lübeck wird es zeitnah 3,5 Professuren für Künstliche Intelligenz geben. Die Stellen werden sich mit Hybrider KI, Intelligenter Biosignalverarbeitung, Ethical Legal ans Social Aspects of AI und KI in der medizinischen Anwendung.
Die Professuren werden vom Land für die Dauer von fünf Jahren unterstützt und voraussichtlich ab dem Wintersemester 2022/2023 ihre Arbeit aufnehmen. Die Positionen werden an der Universität zu Lübeck vor allem den wissenschaftlichen Schwerpunkt „KI und Gesundheit“ noch stärker verankern. Zwei Professuren sollen dem Bereich Informatik / Technik zugeordnet werden, eine der Medizin und eine fachübergreifend dem Ethical Innovation Hub. 
Die Professuren werden vom Land für fünf Jahre unterstützt und voraussichtlich ab dem Wintersemester 2022/2023 ihre Arbeit aufnehmen. Die Positionen werden an der Universität Lübeck vor allem den wissenschaftlichen Schwerpunkt "KI und Gesundheit“ noch stärker verankern. Zwei Professuren sollen dem Bereich Informatik/Technik zugeordnet werden, eine der Medizin und eine fachübergreifend dem Ethical Innovation Hub. 
Die Landesförderung für die zwölf Lehrstellen beträgt insgesamt 9 Mio. €, davon sind etwa 2,7 Mio. für die Universität zu Lübeck. Gefördert werden jeweils die Personalkosten und eine Pauschale für die Sach- und Personalausstattung. Die Universität stattet die Professuren jeweils noch mit Personalstellen aus eigenen Mitteln aus.
Eine ausführliche Meldung zum Thema gibt es auf den Seiten der Lansdesregierung. Weitere Informationen zu KI im echten Norden gibt es hier.
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Forscher aus Karlsruhe, Braunschweig und Berlin untersuchen Cyberangriffe per Laser.

Forscher haben nachgewiesen, dass man IT-Systeme per Laserlicht angreifen kann.
Foto: KASTEL - KIT

Karlsruhe/Braunschweig/Berlin, 22.12.2021: Eine von der Forschungsgruppe "Intelligente Systemsicherheit" am KASTEL – Institut für Informationssicherheit und Verlässlichkeit des KIT in Karlsruhe gemeinsam mit Forschern der TU Braunschweig und der TU Berlin demonstrierte Methode kann gefährliche Angriffe auf Computersysteme nur mit Licht einleiten: Mit einem gerichteten Laserstrahl können Außenstehende Daten in mit "Air Gapping" geschützte Systeme einschleusen und aus ihnen heraus schleusen, ohne dass dazu zusätzliche Hardware erforderlich ist. 
Indem die Forscher Laserlicht auf bereits eingebaute LEDs in handelsübliche Bürogeräte wie Drucker richteten und deren Reaktion aufzeichneten, konnten sie erstmals einen versteckten optischen Kommunikationskanal einrichten, der sich über Entfernungen bis zu 25 Metern erstreckt, dabei bidirektional – in beide Richtungen – funktioniert und hohe Datenübertragungsraten von 18,2 Kilobit pro Sekunde einwärts und 100 Kilobit pro Sekunde auswärts erreicht.
Unser Projekt LaserShark zeigt, wie wichtig es ist, sicherheitskritische IT-Systeme nicht nur informations- und kommunikationstechnisch, sondern auch optisch gut zu schützen“, sagt Juniorprofessor Christian Wressnegger, Leiter der Forschungsgruppe Intelligente Systemsicherheit am "KASTEL" in Karlsruhe.
Anfang Dezember d. J. präsentierten Wissenschaftler des "KIT" sowie der TU Braunschweig und der TU Berlin bei der 37. „Annual Computer Security Applications Conference“ (ACSAC) ihr Forschungsprojekt "LaserShark", das versteckte Kommunikation über optische Kanäle untersucht. Computer oder Netzwerke in sicherheitskritischen Bereichen, z. B. bei Energieversorgern, in der Medizintechnik oder bei Verkehrsleitsystemen, sind häufig physisch isoliert, um externe Zugriffe zu verhindern. Bei diesem sogenannten Air Gapping haben die Systeme weder drahtgebundene noch drahtlose Verbindungen zur Außenwelt.
Um die Forschung zum Thema voranzutreiben und den Schutz vor versteckter optischer Kommunikation weiterzuentwickeln, stellen die Forscher den in ihren Experimenten verwendeten Programmcode, die Rohdaten ihrer Messungen und die Skripte auf der "LaserShark"-Projektseite offen bereit: https://intellisec.de/research/lasershark
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Künftige Sportlehrer erlernen an der Uni Osnabrück Bewegungskonzepte mit VR.

In Osnabrück erlernen Sportlehrer Bewegungskonzepte mit Hilfe von VR.
Foto: Uni Osnabrück / Carsten Keller

Osnabrück, 21.12.2021: Das Projekt "Bewegungen lehren und lernen in und mit Virtueller Realität“ führt angehende Sportlehrkräfte der Universität Osnabrück an die zukünftige Aufgabe der Individualisierung von Lehr- und Lernprozessen im Sportunterricht heran. Das niedersächsische Wissenschaftsministerium fördert die Digitalisierung von VR-basierten Lehr- und Lernkonzepten mit 47.300,- € im Rahmen des Programms „Innovation plus“.
Ein Projektteam um Projektleiterin Cornelia Frank wird über ein Jahr das Studienmodul "Einführung in die Bewegungs- und Trainingswissenschaft“ neu konzipieren und im Rahmen einer Veranstaltung durchführen und evaluieren. Praxisnähe erfahren Studenten dadurch, dass sie selbst forschend im Labor tätig werden und die anwendungsorientierte Forschung in ihre eigene Sportpraxis tragen. 
"Neue Technologien bieten großes Potenzial, Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihres eigenen Lernprozesses individuell zu begleiten und zu unterstützen, und die Lehrkraft gleichzeitig zu entlasten“, so Juniorprofessorin Cornelia Frank vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften. „Ziel unseres Projektes ist es, dass angehende Sportlehrkräfte am Beispiel Virtueller Realität reflektiert neue Technologien beim Lehren und Lernen von Bewegung im Sportunterricht einsetzen können.“ 
Bewegungen zu erlernen ist ein zentrales Ziel des Sportunterrichts. Den Unterricht auf die Voraussetzungen und Bedürfnisse der einzelnen Schülerinnen und Schüler zuzuschneiden und Lernprozesse entsprechend zu gestalten, bleibt für Lehrkräfte allerdings auf Grund der heterogenen Bedingungen des Schulsports bis heute eine große Herausforderung. 
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Hochschule Hannover arbeitet an autonomen Überlandshuttles für Pakete und Bewohner.
Die HS Hannover forscht an autonomen Shuttles.
Foto: Axel Hindermith, Public Domain

Hannover, 16.12.2021: Autonome Shuttles bieten Chancen, um ländliche Regionen für mehr Menschen als Wohnort attraktiver zu machen. Gleichzeitig muss die Wirtschaftlichkeit von Shuttles da sein. Wie das durch den gemeinsamen Transport von Personen und Gütern gelingen kann, haben Forschende der Hochschule Hannover und der Frankfurt University of Applied Sciences im Forschungsprojekt "Kombinom" erarbeitet.

Ziel eines jetzt daran anknüpfenden Forschungsvorhabens "Kombinom 2" ist die Entwicklung einer Simulation zur Einführung autonomer, kombinierter Shuttles. Das Projekt wird vom "DAS HUB" der HsH Hannover, vom "Research Lab for Urban Transport" der Frankfurt UAS in Kooperation mit den Unternehmen "SimPlan", "Senozon Deutschland" sowie "tbw research" betreut.

Prof. Dr. Christoph von Viebahn der HsH weist auf die Chancen des Konzeptes hin: „Personen und Güter weisen unterschiedliche Spitzenzeiten auf, in denen sie befördert werden möchten. Eine Abdeckung beider Verkehre mit einem Fahrzeug bietet die Möglichkeit, Flotte und Fahrer besser auszulasten und somit Wartezeiten deutlich zu verkürzen. Dadurch kann kurzfristig (mit heutigen Fahrzeugen) im ländlichen Raum ein besserer Service geboten werden."

Der Dozent für Wirtschaftsinformatik weiter: "Ein späterer Einsatz autonomer Fahrzeuge bietet weitere Potenziale, zeitgemäße Mobilität in die Fläche zu bringen. Heutige Sharing-Konzepte mit E-Scooter, E-Vespa oder Ride-Pooling-Fahrzeug sucht man außerhalb der Ballungsräume vergeblich. Hier wollen wir mit einem detaillierten Konzept eine tragfähige Lösung für zukünftige Verkehre liefern.“

"DAS HUB" in Hannover beschäftigt sich mit den aktuellen Themen aus Produktion, Logistik, Mobilität, Supply Chain Management und Unternehmenssteuerung. Mit den Methoden der Wirtschaftsinformatik optimieren Mitarbeiter und Studenten Geschäftsprozesse in der Distributionslogistik von Unternehmen aus Produktion und Handel.

"Das Projekt "Kombinom 2" wird im Rahmen der Initiative "mFUND" des Verkehrs- und Digitalministeriums in Berlin mit insgesamt rd. 1,6 Mio. € gefördert.

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Leuphana und Zukunftswerkstatt Buchholz wollen gemeinsam mehr junge Menschen für MINT-Berufe begeistern.

Die Leuphana arbeitet mit der Zukunftswerkstatt in Buchholz für die MINT-Ausbildung.
Foto: HANSEVALLEY

Hannover, 09.12.2021: Die Leuphana Universität in Lüneburg und die Zukunftswerkstatt Buchholz wollen künftig gemeinsam daran arbeiten, mehr junge Menschen für die sogenannten MINT-Fächer zu begeistern. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind bisher insbesondere bei weiblichen Jugendlichen wenig gefragt, obwohl sie gerade vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels beste Berufsaussichten bieten. Die Kooperationspartner wollen die Nachfrage nach diesen Fächern verbessern, indem sie neue Lehr- bzw. Lernformate entwickeln, auswerten und Handlungsempfehlungen erarbeiten. Das haben die beiden Einrichtungen jetzt im Beisein von Wissenschaftsminister Björn Thümler in Hannover verabredet.
Die bundesweit vorbildliche Zukunftswerkstatt Buchholz engagiert sich seit Jahren erfolgreich als außerschulischer Lernort für eine höhere Akzeptanz von MINT-Themen bei Kindern und Jugendlichen. Die Leuphana Universität Lüneburg bildet seit Jahrzehnten Lehrkräfte für Grund-, Haupt-.und Realschulen aus. Die jetzt beschlossene Zusammenarbeit hat für die Organisatoren eine Vorbildfunktuon für die Lehrkräftebildung in Niedersachsen: Studierende für das Lehramt können erstmals begleitete Erfahrungen an einem außerschulischen Lernort machen und sie für den individuellen Kompetenzerwerb ihrer späteren Schüler einsetzen.
Die Studenten der Leuphana sollen die Möglichkeit bekommen, Projekte in der Zukunftswerkstatt selbst kreativ zu werden und Forschungsarbeiten zu machen. Ziel ist es, gemeinsam innovative, insbesondere digitale Formate zu entwickeln und zu etablieren, die praxiserprobt und empirisch gesichert sind. Die Kooperation in Lehre und Forschung zielt auch darauf ab, gemeinsam Drittmittel einzuwerben und die Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft zu verbessern.
Weitere Informationen zur Lernwerkstatt gibt es auf den Internetseiten des Projekts.
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Braunschweiger Forscher entwickeln Netzwerkplattform zur schnelleren Medikamentenentwicklung.

Mit einer Netzwerk-Plattform sollen Medikamente schneller einsatzbereit sein.
Foto: Qimono, Pixabay

Braunschweig, 06.12.2021: Forscher der Technischen Universität Braunschweig haben gemeinsam mit Kollegen anderer Universitäten eine neue Plattform für das Repurposing von Medikamenten vorgestellt. Beim Drug Repurposing werden alternative Verwendungsmöglichkeiten für bestehende Arzneimittel gesucht. Die neue, gemeinsame Plattform erleichtert die Suche nach neuen Therapeutika.

"NeDRex" (Network-based Drug Repurposing and exploration) ist eine interaktive Plattform für netzwerkbasiertes Drug Repurposing und die Entdeckung von Krankheitsmodulen, das heißt kleinen krankheitsrelevanten Netzwerken aus Genen oder Proteinen. Sie umfasst zehn verschiedene Datenquellen über Gene, Wirkstoffe, Wirkstoffziele, Krankheitsannotationen und deren Beziehungen zueinander.

Die Plattform ermöglicht außerdem die Priorisierung von Medikamenten und eine Ermittlung der statistischen Signifikanz von Krankheitsmodulen und Arzneimittelkandidaten. Dies sorgt für eine hohe Robustheit der Ergebnisse und kann die Zahl der nötigen Folgeexperimente reduzieren. Im Vergleich zur herkömmlichen Arzneimittelentwicklung bietet das Repurposing erhebliche Vorteile, z. B. niedrigere Entwicklungskosten, geringeres Risiko und kürzere Zeiträume für die Arzneimittelentwicklung.

NeDRex lieferte bereits in der Testphase Arzneimittelkandidaten, die für die Behandlung von Alzheimer, entzündlichen Darmerkrankungen, Chorea Huntington und Lungenembolie weiter erforscht werden können“, sagt Professor Tim Kacprowski, Professor für Data Science in Biomedicine am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik an der TU Braunschweig. „Natürlich handelt es sich dabei zunächst um computergestützte Vorhersagen, die in klinischen Studien verifiziert und getestet werden müssen. NeDRex macht eine solche Kandidatenvorhersage nun aber einfacher denn je.“

Der Bedarf an neuen Medikamenten ist hoch. Gleichzeitig liegen die Kosten für die Markteinführung eines neuen Wirkstoffs schätzungsweise zwischen zwei und drei Milliarden US-Dollar. Zu den Faktoren, die zu diesen Kosten beitragen, gehören teils nicht reproduzierbare präklinische Forschung und eine zunehmende Vorsicht der Arzneimittelzulassungsbehörden.

An der Entwicklung der Plattform waren neben der TU Braunschweig auch Forschende der Newcastle University, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der TU München, der Universidad Autónoma Metropolitana-Cuajimalpa (Mexico), der Maastricht University, dem Universitätsklinikum Essen, der Universität von Süddänemark, und der Universität Hamburg beteiligt.

 Ein wissenschaftlicher Fachbeitrag kann hier nachgelesen werden.

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Beste Wissenschaftler Niedersachsens ausgezeichnet worden.

Der HAWK-Professor Rußmann (re) wird von Wissenschaftsminister Thümler (li) geehrt.
Foto: HAWK

Hannover, 19.11.2021: Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler hat am Donnerstag im Schauspielhaus Hannover elf Persönlichkeiten mit dem "Wissenschaftspreis Niedersachsen 2021" ausgezeichnet für hervorragenden Leistungen in Forschung, Transfer und Lehre sowie für die außergewöhnliche Förderung der Hochschulentwicklung in Niedersachsen verdient gemacht haben. Der Preis ist mit insgesamt 109.000,- € dotiert. Die Preisträger sind alle an einer niedersächsischen Hochschule tätig.
So wurde als Wissenschaftler an einer Fachhochschule wurde Professor Dr. Christoph Rußmann ausgezeichnet. Er ist seit 2016 Professor für Fotonik und Medizintechnik an der HAWK. Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen in der medizinischen Bildgebung, Lasermedizin und in der Anwendung von mobile Health sowie Künstlicher-Intelligenz- und Big-Data-basierten Ansätzen in der Medizintechnik und im Gesundheitswesen. 
Es gilt nun, die Wissenschaftskommunikation als wichtiges Element eines Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft nachhaltig zu stärken. Dabei ist die Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit eine gemeinsame Herausforderung. Mir ist es ein besonderes Bedürfnis, mich vor unsere Forscherinnen und Forscher zu stellen. Den Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich ganz herzlich zu ihren herausragenden Leistungen und ihrem Engagement. Machen Sie bitte weiter so“, betone Wissenschaftsminister Björn Thümler.
Eine ausführliche Meldung mit allen Preisträgern gibt es auf den Seiten des Wissenschaftsministeriums.
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Hamburger Wissenschaftspreis ehrt Münchener Vordenker für KI in der Biomedizin.

Fabian Theis kommt personalisierter Medizin mit KI auf die Spur.
Foto: Astrid Eckart / TU München

Hamburg, 16.11.2021: Die Akademie der Wissenschaften an Alster und Elbe hat im Rahmen eines hybriden Senatsempfangs im Hamburger Rathaus den Wissenschaftspreis 2021 verliehen. Ausgezeichnet wurde Prof. Dr. Dr. Fabian Theis für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in biomedizinischen Anwendungen.
Theis ist Leiter des Helmholtz Munich Computational Health Centers und Professor für
Mathematische Modellierung biologischer Systeme an der Technischen Universität München. Prof. Dr. Edwin J. Kreuzer, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und Jury-Vorsitzender erklärte: 
„Herr Theis ist einer der wenigen Experten, die KI auf verschiedenen Ebenen, von der biomedizinischen Forschung über das Gesundheitswesen bis hin zur Präzisionsmedizin, einsetzen. Er hat den enormen Wert von KI-basierten Technologien in mehreren Anwendungen erfolgreich demonstriert und trägt damit dazu bei, die Erwartungen an künstliche Intelligenz zu erfüllen, Prävention, Diagnostik und Therapie zu reformieren und den Weg für die Medizin der Zukunft zu ebnen.“
Der Hamburger Wissenschaftspreis 2021 ist dem Thema „Künstliche Intelligenz in der Medizin“ gewidmet. Für den Wissenschaftspreis 2021 hat die Jury sieben Nominierungen erhalten. Die Nominierten wurden von Universitäten und besonders Universitätskliniken aus dem In- und Ausland vorgeschlagen.
Der Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 100.000,- € dotiert. Gestiftet wird der Preis von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve. Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Akademie der Wissenschaften
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Region Braunschweig ist die zweitstärkste Forschungsregion Deutschlands.

In Norddeutschland glänzen nur Braunschweig, Bremen und Hamburg bei Investitionen in F+E.
Grafik: Zuse-Gemeinschaft

Berlin, 09.11.2021: Die Region Braunschweig mit den Hochschulstandorten Braunschweig und Göttingen gehört mit einem Investment von 3.904,- € in Forschung und Entwicklung pro Kopf der Bevölkerung zu den stärksten Forschungsregionen in Deutschland - direkt hinter der Region Stuttgart mit einem Pro-Kopf-Investment von 3.978,- €. Damit setzt sich die Region mit ihrer Technischen Universität in der Löwenstadt und dem "VW"-Stammwerk in Wolfsburg bei den Investitionen sogar vor die Region Oberbayern mit München und seinen beiden starken Universitäten (2685,- €/Pro Kopf in 2019), die Region Karlsruhe mit dem "KIT" und 2.355,- € sowie die Region Tübingen mit ihrer Universität und 2.355,- € Investitionen in F+E pro Kopf und Jahr.
Am anderen Ende der Skala liegen Regionen in Nord- und Ostdeutschland mit Werten im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich: So bilden die Region Lüneburg mit ihrer "Leuphana" und 248,- € Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die ostfriesische Region "Weser-Ems" mit 371,- € die Schlusslichter im Reigen der 38 Forschungsregionen (NUTS 2) in Deutschland, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit Greifswald und Rostock bei 525,- € und Schleswig-Holstein mit Kiel und Lübeck bei 572,- € Investitionen pro Kopf der Bevölkerung in die Forschung und Entwicklung - trotz verhältnismäßig niedriger Einwohnerzahlen im Vergleich zu den Ballungsräumen.
Leicht über dem Bundesdurchschnitt liegen die beiden Freien (und) Hansestädte Bremen und Hamburg. Die Stadtstaaten an Weser und Elbe kommen auf Werte von 1.471,- € (Bremen) sowie 1.463,- € (Hamburg). Die beiden Großstädte mit ihren starken Universitäten und den Metropolregionen "Nord-West" und "Hamburg" liegen damit gleich auf mit der Bundeshauptstadt Berlin und ihrem Forschungsverbund aus "FUB", "HUB" und "TUB" bei 1.433,- € pro Kopf. Unter dem Durchschnitt liegt die wirtschaftliche starke Region Hannover mit lediglich 948,- €/pro Jahr und Kopf.
"Forschungstransfer für den Mittelstand gelingt überregional“, erklärt Klaus Jansen. Mit Blick auf die Ziele der künftigen Bundesregierung mahnt der Geschäftsführer der "Zuse-Gemeinschaft": „Eine Steigerung der staatlichen FuE-Ausgaben darf nicht Selbstzweck sein. Vielmehr muss der gelingende Transfer von Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft der Gradmesser sein. Wir brauchen daher mehr transferorientierte staatliche Förderung seitens des Bundes. Die neue Bundesregierung muss hier handeln.
Eine ausführliche Meldung mit einer Übersicht aller Ergebnisse zu FuE-Investitionen in den Regionen gibt es auf den Seiten der "Zuse-Gemeinschaft".
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HafenCity Universität setzt digitales Stadtplanungstool in Ecuador und Indien ein.

Zusammen mit der GIZ hilft die HafenCity Universität bei der weltweiten Stadtplanung.
Foto: GIZ

Hamburg: Eineinhalbjahre hat Jörg Rainer Noennig, Professor für "Digital City Science“ an der HafemCity Universität in Hamburg mit seinem Team an einem digitalen Werkzeugkasten gearbeitet, der als frei verfügbare Open-Source-Software nachhaltige Stadtentwicklung überall auf der Welt möglich machen soll. Das neue Werkzeug "TOSCA - Toolkit for Open and Sustainable City Planning and Analysis " wurde bereits 2020 als "Open City Toolkit“ mit dem Hamburg Open Science Award ausgezeichnet und ist jetzt einsatzbereit.
Über ein webbasiertes, geografisches Informationssystem wird der Austausch zwischen Stadtverwaltungen und Bürgern sowie der Transfer von Wissen und Daten zwischen verschiedenen Verwaltungsbereichen erleichtert. Mit dem System können weltweit Stadtplanungsprozesse und verschiedene Nutzergruppen unterstützt. In Indien sind es vor allem Stadtverwaltungen und Planungsbehörden, in Ecuador vor allem wissenschaftliche Einrichtungen, die das Werkzeug künftig nutzen wollen.
Nach fast zwei Jahren wissenschaftlicher Grundlagenarbeit wird TOSCA in Indien und Ecuador zum Einsatz kommen. Für die konkreten Probleme vor Ort, von der Aufwertung informeller Großsiedlungen bis hin zum Evakuierungsmanagement bei Vulkanausbrüchen, haben wir geeignete Analyseinstrumente maßgeschneidert, die jetzt genutzt werden können“, so Noennig in einem aktuellen Statement.
"TOSCA" ist eine Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Weitere Partner sind Stadtverwaltungen in Ecuador und Indien, lokale Technologieunternehmen und Universitäten. Dank zusätzlicher Förderung durch die GIZ wird "TOSCA" bis 2023 weiterentwickelt.
Mehr Informationen zu „Digital City Science“ gibt es hier.
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Uni Osnabrück nimmt neuen Hochleistungsrechner in Betrieb.

Mit dem neuen Hochleistungscluster können auch Studenten für ihre Uniarbeiten nutzen.
Foto: Universität Osnabrück/Sebastian Osada 

Osnabrück, 07.10.2021: Im neuen Rechenzentrum der Universität in der Friedensstadt geht in diesen Tagen ein "High-Performance-Computing-Cluster“ (HPC) an den Start. Der Hochleistungsrechnerverbund wird mit 980.000,- € von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und vom Land Niedersachsen finanziert. Aus Anlass der Inbetriebnahme findet am kommenden Montag ein Fachsymposium in der Aula des Osnabrücker Schlosses statt.
High-Performance-Computing (HPC) ist die Fähigkeit, mit hoher Geschwindigkeit große Mengen an Daten zu verarbeiten und komplexe Berechnungen durchzuführen. Ein Notebook oder Desktop-PC mit einem 3-GHz-Prozessor schafft etwa drei Milliarden Berechnungen pro Sekunde. Dies ist lediglich ein Bruchteil im Vergleich zu HPC-Lösungen, mit denen sich pro Sekunde eine Billiarde von Berechnungen durchführen lassen.
Damit ist die Universität in den kommenden Jahren sehr gut ausgestattet und konkurrenzfähig bei ihren Forschungsvorhaben“, freut sich Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger, Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung. „Das Hochleistungsrechnen ist heutzutage in vielen wissenschaftlichen Disziplinen ein zentraler Bestandteil der Forschung, sei es zur Simulation komplexer Systeme oder zur Analyse großer Datenvolumina“, erläutert Kühnberger.
Der Vizepräsident ordnet weitergehend ein: „Um unsere Forscherinnen und Forscher zu unterstützen, betreibt das Rechenzentrum der Universität Osnabrück einen Hochleistungsrechner, ein aus mehreren Rechnern bestehender Cluster. Hierauf lassen sich rechen- und speicherintensive Prozesse durch parallele Verarbeitung extrem schnell ausführen.“ Der jetzt in Betrieb genommene Rechencluster bietet mehr als die 25-fache Leistung gegenüber dem bisherigen Hochleistungsrechner im Rechenzentrum.
Beim Betriebskonzept hat die Universität Osnabrück ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal: „Man muss kein Fachmann für HPC sein, um auf dem Rechner rechnen zu dürfen“, so Informatikprofessor Joachim Hertzberg. „Der Zugang ist sehr niederschwellig ausgelegt. Es gibt eine monatliche Runde aller Nutzer, die auch neuen Nutzern offen steht, in der dann abgesprochen wird, wer im kommenden Monat wie viele Ressourcen nutzen darf. Dabei sind explizit auch studentische Arbeiten und Beiträge zu Promotionsvorhaben erwünscht.“ 
Weitere Informationen zum Hochleistungscluster an der Uni Osnabrück gibt es auf den Hochschulseiten.
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Bremer Forscher entwickeln digitales System für Sprache aus Gedanken.
Mit Hilfe von maschinellem Lernen wird aus Gedanken jetzt Sprache.
Grafik: Uni Bremen/CSL

Bremen, 30.09.2021: Informatikern des "Cognitive Systems Lab" der Universität Bremen ist in einem internationalen Projekt gelungen, eine Neurosprachprothese zu realisieren. Damit kann in Gedanken vorgestellte Sprache hörbar gemacht werden – ohne Verzögerung und in Echtzeit. Die Entwicklung kann Menschen helfen, die aufgrund neuronaler Erkrankungen verstummt sind und ohne fremde Hilfe nicht mit der Außenwelt kommunizieren können.
Die innovative Neurosprachprothese basiert auf einem Closed-Loop-System, das Technologien aus der Sprachsynthese mit Gehirn-Computer-Schnittstellen verbindet. Dieses System wurde von Miguel Angrick am "CSL" entwickelt. Als Eingabe erhält es die neuronalen Signale der Nutzer, die sich vorstellen zu sprechen. Es transformiert diese mittels maschineller Lernverfahren praktisch zeitgleich in Sprache und gibt diese hörbar als Rückmeldung an die Nutzer aus.
Im ersten Schritt las eine Patientin Texte vor, aus denen das Closed-Loop-System mittels maschinellem Lernen die Korrespondenz zwischen Sprache und neuronaler Aktivität lernte. Im zweiten Schritt wurde dieser Lernvorgang mit geflüsterter und mit vorgestellter Sprache wiederholt. Dabei erzeugte das System synthetisierte Sprache. Obwohl das System die Korrespondenzen ausschließlich auf hörbarer Sprache gelernt hatte, wird auch bei geflüsterter und bei vorgestellter Sprache eine hörbare Ausgabe erzeugt.
Seit mehreren Jahren arbeiten das "Cognitive Systems Lab" (CSL) der Universität Bremen, das "Department of Neurosurgery" an der niederländischen Maastricht Universität und das "ASPEN Lab" an der Virginia Commonwealth Universität in den USA an einer Neurosprachprothese. Das Ziel: Sprachbezogene neuronale Prozesse im Gehirn in hörbare Sprache umzusetzen.
Wir haben es geschafft, dass unsere Versuchspersonen sich reden hören, obwohl sie sich das Sprechen nur vorstellen“, freut sich Professorin Tanja Schultz, Leiterin des "CSL". „Die Gehirnstromsignale von freiwilligen Probanden, die sich vorstellen zu sprechen, werden durch unsere Neurosprachprothese direkt in eine hörbare Ausgabe überführt – und zwar in Echtzeit ohne wahrnehmbare Verzögerung!
Eine ausführliche Meldung zur Forschung ist auf den Seiten der Uni Bremen nachzulesen. Die Arbeit des "Cognitive Systems Lab" ist hier zu finden.
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DESY und HAW Hamburg kooperieren für duales Studium von Ingenieuren und Forschern.

Die HAW Hamburg und das DESY wollen das duale Studium fördern.
Foto: DESY/HAW

Hamburg, 29.09.2021: Das Deutsche Elektronen-Synchrotron - DESY - und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften - HAW Hamburg - haben am Mittwoch eine neue strategische Kooperation für Anwendung und Innovation vereinbart. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen Duales Studium und Lehre, Forschung und Entwicklung sowie Innovation, Technologie- und Wissenstransfer.
Die Liste konkreter Kooperationsthemen reicht von Echtzeit-Regelungstechnik hochkomplexer Beschleunigeranlagen, visueller Simulation und Robotik, effizienten Energiesystemen, Scientific Computing, intelligenten Sensorsystemen, Spektroskopie und Messdatenaufbereitung, Embedded Electronics und Electronics Development bis hin zu Wissenschaftsillustration.
"KAI" soll übergeordnet die gemeinsame Ausbildung dringend benötigter Ingenieure und Wissenschaftler fördern. Durch angewandte Forschung und Entwicklung nachhaltiger und digitaler Technologien soll "KAI" übergeordnet den Strukturwandel Hamburgs zur Wissenschafts- und Innovationsmetropole im Norden unterstützen.
Die strategische Kooperation soll innovative Technologien für dringliche Probleme vorantreiben. Verbunden damit bietet die Kooperation integrierende Qualifizierungsangebote für Studenten und Promovierende. Gemeinsam wollen die Partner außerdem ein positives Klima für Ausgründungen schaffen und Startups fördern.
Das DESY zählt mit seinen Standorten in Hamburg und Zeuthen zu den weltweit führenden Zentren in der Forschung an und mit Teilchenbeschleunigern. Die Mission des Helmholtz-Forschungszentrums ist die Entschlüsselung von Struktur und Funktion der Materie, als Basis zur Lösung von Fragen und drängenden Herausforderungen von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft.
Eine ausführliche Meldung zum Thema ist u. a. auf den Seiten der "HAW Hamburg" nachzulesen.
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HafenCity Universität und Google starten in Hamburg wissenschaftliches Luftmessprogramm.

Google misst mit StreetView in Hamburg die Luft in der Innenstadt.
Foto: HCU/Google

Hamburg, 29.09.2021: Die HafenCity Universität Hamburg (HCU) und Google Deutschland haben heute den Start eines neuen wissenschaftlichen Projekts bekannt gegeben: "Project Air View Hamburg" ist ein Pilotprojekt, das in Hamburg als erste deutsche Stadt durchgeführt wird und sich rund um das Thema Luftqualität dreht. Ziel ist es, Messwerte zu erfassen, die im Bereich der nachhaltigen Stadt- und Verkehrsplanung genutzt werden können. Im Projekt arbeiten das "CityScience Lab" der HCU und "Google StreetView zusammen.
Dafür wird für rund ein Jahr ein mit Sensoren ausgestattetes "Jaguar"-Elektroauto durch die Innenstadt von Hamburg fahren. Die Daten werden anschließend dem "CityScienceLab" der HCU und einer eigensgegründeten Arbeitsgruppe der Stadt Hamburg zur Verfügung gestellt, die darauf basierend Entscheidungen zu Klima, Gesundheit, Verkehr und Stadtentwicklung in Hamburg treffen können. Die Daten werden parallel im "Environmental Insights Explorer Tool" von "Google" abrufbar sein.
Das Auto ist mit Sensoren ausgestattet, die Werte zu Stickstoffdioxid (NO2), Stickoxid (NO), Kohlendioxid (CO2), Kohlenmonoxid (CO), Feinstaub (PM2,5) und Ozon (O3) aufzeichnen. Außerdem werden mithilfe der im Auto eingebauten "Street View"-Technologie Bilder aufgenommen, die dabei helfen, Orte mit besonders hohen oder niedrigen Werten besser zu verstehen. Zusätzlich dienen sie der weiteren Verbesserung von Google Maps. Eine Veröffentlichung der Bilder findet nicht statt.
Prof. Dr. Gesa Ziemer, Direktorin "CityScienceLab" an der HafenCity Universität Hamburg: „Das Project Air View Hamburg erzeugt interessante Daten zur Luftqualität, mit denen wir an neuen Mobilitätskonzepten oder gesunden Quartieren forschen können. Diese neuen Daten können mit schon bestehenden öffentlichen Daten wie diejenigen im Urban Data Hub oder auch Tools zur Bürger- oder Expert:innenbeteiligung verbunden werden und neue Einsichten für die klimagerechte Stadtentwicklung beitragen.“
Einen ausführlichen Beitrag zum Thema mit einem Videostatement und weiteren Fotos des neuen "Google Cars" auf Hamburgs Straßen gibt es auf dem "Google-Blog".
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Robotikforscher der FH Westküste gewinnt internationalen Wettbewerb.

In Heide wird die Zukunft der Landwirtschaft mit Robotik erforscht.
Foto: FH Westküste

Heide, 28.09.2021: Der westholsteinische Wissenschaftler Prof. Stephan Hußmann ist im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs mit dem 1. Platz für „Innovative landwirtschaftliche Systeme und nachhaltige Landwirtschaft“ ausgezeichnet worden. Die Jury wählte 28 Finalisten aus, deren Projekte sich durch die Kombination mehrerer Technologien als wirkungsvoll, innovativ, hoch skalierbar und nachhaltig erweisen konnten. Die Finalisten erhielten die Möglichkeit, ihre Projekte im Rahmen des "ITU Regional Innovation Forum for Europe“ online zu präsentieren.
Die Jury überzeugte insbesondere, dass das von der FH Westküste entwickelte System, welches verschiedene Patente beansprucht, durch die Nutzung mehrerer, parallel arbeitender Erkennungs- und Unkrautvernichtungssysteme eine hohe Flächenleistung erreichen kann. Das System sticht dabei durch technische Innovationen und eine spezielle IT-Infrastruktur hervor und hat inzwischen Praxisreife erreicht.
In dem Forschungsprojekt arbeitet die FH Westküste seit 2014 mit einem der größten Bio-Bauern Deutschlands, dem "Westhof Bio" aus Friedrichsgabekoog, zusammen. Der "Westhof" stellt Testfelder für die Lösungen der Hochschule bereit. Im Jahr 2018 wurde das StartUp "Naiture" aus der Hochschule ausgegründet und teilt sich die Entwicklungsarbeit seitdem mit der FH Westküste. Weitere Partner sind "Demeter"-Betrieb Rolf Hach und der "Ökoring e.V.".
Bereits seit dem Jahr 2014 forschen wir an der Frage, wie mit intelligenten Robotersystemen Unkräuter in der biologischen Landwirtschaft bekämpft werden können.“, erläutert Professor Dr. Stephan Hußmann. „Für uns war schnell klar, dass wir unser Projekt trotz großer und starker internationaler Konkurrenz in diesem Wettbewerb vorstellen wollen.“, so Hußmann weiter.
Der Wettbewerb "Digital Excellence in Agriculture in Europe and Central Asia“ wurde Ende 2020 u. a. von der regionalen Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Ziel des Wettbewerbs war es, bewährte Verfahren und innovative Lösungen zu präsentieren, welche den digitalen Wandel in der regionalen Landwirtschaft entscheidend fördern.
Die Fachhochschule Westküste ist eine staatliche Fachhochschule in Heide (Schleswig-Holstein). In den beiden Fachbereichen Wirtschaft und Technik studieren fast 2.000 deutsche und internationale Studenten. Weitere Informationen zur Digitalisierung in der Landwirtschaft gibt es auf den Seiten der FH Westküste. 
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HAW Hamburg gibt Amputierten mit Virtual Reality das Gefühl fehlender Gliedmaßen zurück.

An der HAW in Hamburg bekommen Amputierte mit VR ihre Gliedmaßen zurück.
Foto: Bror Giesenbauer


Hamburg, 27.09.2021: Die Amputation eines Armes oder die Verletzung der Armnerven bedeutet für Betroffene oftmals eine radikale Veränderung ihres Alltags. Eine Arbeitsgruppe um Prof. Meike Wilke von der Fakultät Life Sciences der HAW Hamburg forscht dazu an neuartigen Therapieformen. Durch den spielerischen Einsatz von Virtual Reality (VR) soll der fehlende Arm wieder gespürt und bewegt werden können.  

Die Forscher erhoffen sich durch eine VR-basierte Therapie eine Reduktion der so genannten Phantom- und Deafferenzierungsschmerzen. Phantomschmerzen werden trotz des Verlustes einer Extremität weiterhin wahrgenommen, Deafferenzierungsschmerzen werden in einer nach einem Unfall tauben und unbeweglichen Extremität gespürt. „90 Prozent der Betroffenen, deren Armnerven durchtrennt wurden, leiden an entsprechenden Schmerzen“, so Prof. Dr. Meike Wilke, Leiterin des Forschungsprojekts an der HAW Hamburg.

Wilke weiter: „Bisherige Behandlungsmöglichkeiten führen bisher zu wenig bis zu gar keiner Linderung der Schmerzen. Hier gehen wir mit PROMPT neue Wege in der Therapieforschung.“ Die Forscher entwickeln in dem Forschungsprojekt ein neuartiges, dynamisches und leichtes, mobiles Therapiesystem. Dafür werden Prothesen und Orthesen entwickelt, die im Bereich der noch vorhandenen Nerven die elektrische Aktivität der Muskeln messen. Mit Hilfe von Mikrovibratoren geben sie ein die eigene Körperwahrnehmung betreffendes Feedback.

Die Prothese bzw. Orthese wird mit VR-Spielen verknüpft. In der Virtual Reality sehen die Patienten dann neben dem gesunden Arm auch den fehlenden oder unbeweglichen Arm. In den einzelnen Spielen führen sie jeweils verschiedene beidhändige Bewegungen aus. Dabei wird die Muskelaktivität mit der Ansicht in der Virtual Reality synchronisiert, so dass während der Bewegungsausführung sowohl somatosensorische Feedbacksignale über die Prothese oder Orthese als auch visuelle Signale über die Virtual Reality an das Gehirn gesendet werden.

Die Forscher suchen noch Personen mit Schmerzen nach Unterarmamputation oder Armlähmung, die Interesse haben, eine Prothese mit Feedback oder eine neuartige Orthese zu tragen und regelmäßig ein Virtual-Reality-Game zu spielen. Ansprechpartnerin ist Hanna Köhler, Tel. 036 41-945 oder promptstudie@gmail.com. Das Forschungsprojekt „Prothesen und Orthesen zur Mobilen und spezifischen Phantom- und Deafferierungsschmerztherapie“ (PROMPT) wird vom Bund gefördert.

Weiteregehende Informationen gibt es auf der Projekte der HAW. (Foto: Bror Giesenbauer)

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Angeschlagene Jacobs University Bremen wird mit Schweizer Technologie-Institut zusammengehen.

Der Bremer Campus der Jacobs University hat eine neue Zukunft.
Foto: Jacobs University Bremen

*Update* Bremen, 24.09.2021: Der Senat der Wesermetropole hat am 21.09.21 einer Übernahme der privaten "Jacobs University" durch die Schweizer Hochschule und Wissenschaftseinrichtung "Schaffhausen Institute of Technology – SIT" zugestimmt. Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling hatte nach mehrmonatigen Verhandlungen mit dem Gründer des "SIT", dem internationalen IT-Unternehmer und Wissenschaftler Serguei Beloussov, dem Senat einen Einstieg des "SIT" als Mehrheitsgesellschafter für einen symbolischen Preis von 22.000,- € vorgeschlagen.
Einen Tag später, am Mittwoch, den 22.09.2021, wurden die Verträge notariell beglaubigt. Der Plan des Investors sieht eine nahezu Verdoppelung der Studentenzahl vor. So soll eine stabile wirtschaftliche Basis der "Jacobs University" aufgebaut werden. Bis zu 4.500 Studenten sollen künftig immatrikuliert sein, rund ein Drittel von ihnen studiert nach den Plänen auf dem Campus in Bremen, die anderen digital oder hybrid. Aktuell studieren rd. 1.600 Studentinnen und Studenten aus mehr als 120 Ländern weltweit an der Privatuniversität.
Der Unternehmer plant bis zu 50 Mio. € für die geplante Weiterentwicklung der "Jacobs University" zu investieren, davon sollen rd. 25 Mio. € in den nächsten zwei Jahren in den Universitätsbetrieb fließen. Mit den neuen Schwerpunkten der Hochschule ergeben sich Anknüpfungspunkte zu den bremischen Hochschulen und Forschungsinstitutionen. Kooperationen zwischen der privaten und den staatlichen Hochschulen in Bremen und Bremerhaven sind vom neuen Investor ausdrücklich gewünscht.
"Dr. Serguei Beloussov will die Jacobs Universität weiter entwickeln und zusätzliche Studiengänge aufbauen. Vor allem in den Bereichen 'Künstliche Intelligenz' und 'Quantum Computing', also der Weiterentwicklung der klassischen Computertechnologie, plant er einen schrittweisen Ausbau des bestehenden Angebotes der Universität für Studierende aus aller Welt. Sein Konzept hat uns überzeugt", so die Wissenschaftssenatorin.
Mit den getroffenen Vereinbarungen, dem "SIT" als neuen Mehrheitsgesellschafter sowie mit den weiteren Gesellschaftern, der "Jacobs University Bremen Alumni & Friends Stiftung" sowie der "Reimar-Lüst Stiftung", haben die Eliteuniversität und ihre über 420 Mitarbeiter aus Forschung, Lehre und Verwaltung eine gemeinsame Perspektive für die Zukunft, so ein Statement des Bremer Senats.
Laut des "Times Higher Education World University Rankings 2020" ('THE") zählt die "Jacobs University" im Norden Bremens zu den 25 % besten Universitäten weltweit. Die "Jacobs University" war nach mehrfachen finanziellen Schwierigkeiten und dem Ausstieg der Schweizer "Jacobs-Stiftung" über den 'Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in der Freien Hansestadt Bremen' mehrheitlich in Besitz des Stadtstaates übergegangen.
Die 2001 als "International University Bremen" gegründete Hochschule wurde seit 2007 von der Familienstiftung der Bremer Kaffeeröster-Dynastie "Jacobs" gefördert. Ende 2020 stieg die "Jacobs"-Stiftung überraschend aus der Finanzierung aus. Der Bremer Senat hatte ein Zukunftskonzept mit der Softwareschmiede "SAP", dem in Bremen mit einem eigenen Standort verankerten "DFKI" und der chinesischen Softwarefirma Neusoft" angekündigt.
Bislang flossen rd. 200 Mio. € aus Bremer Steuermitteln in den Erhalt des privaten Campus. Dazu kommen weitere Beträge aus dem Hochschul-Bauprogramm des Landes Bremen.
Eine weitere Meldung mit Statements ist auf den Seiten der "Jacobs University" nachzulesen.
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Studenten der Uni Bremen bringen akustische Wasserwaage aufs Handy.

Mit einer akustischen Wasserwaage bringen Studenten die psychoakustische Sonifikation näher.
Foto: Universität Bremen

Bremen, 16.09.2021: Master-Studenten der Universität Bremen haben mit psychoakustischer Sonifikation für eine akustische Wasserwaage Daten in Töne verwandelt. Dazu wurde eine Smartphone-App für Android und iOS-Systeme entwickelt. Sie heißt "Tiltification" und ist ab sofort in den App-Stores von "Apple" und "Google" kostenlos erhältlich. 

Die App informiert darüber, in welche Richtung und wie weit das Handy geneigt werden muss, um es horizontal auszurichten. Allerdings nicht mittels Sprache. Bis der aktuelle Winkel ausgesprochen wäre, hat sich der Winkel des Geräts vielleicht wieder geändert. Stattdessen wird die psychoakustische Sonifikation genutzt, vergleichbar mit dem akustischen Signal eines Parkassistenten im Pkw.

Die Smartphone-App für Android und iOS-Systeme verwandelt das Handy in eine Wasserwaage. Dazu nutzt es die Sensoren, die in praktisch jedem Smartphone verbaut sind“, erläutert Projektleiter Tim Ziemer vom Bremen Spatial Cognition Center (BSCC) der Universität. „Man kann zum Beispiel einen Tisch horizontal ausrichten, indem man einfach das Gerät drauflegt. Der Clou: Neben einer grafischen Darstellung teilt Tiltification die beiden Winkel des Handys auch per Klang mit!“ Die App informiert darüber, in welche Richtung und wie weit das Handy geneigt werden muss, um es horizontal auszurichten.

In einem Master-Projekt der Universität Bremen kamen Studenten der Informatik und Digitalen Medien erstmals mit der psychoakustischer Sonifikation in Berührung. Ihre Aufgabe: Laien die abstrakte Technologie verständlich erklären und zugänglich machen. Streng genommen kommuniziert psychoakustische Sonifikation nichts weiter als eine dreidimensionale Koordinate. Die Auflösung liegt dabei bei hunderten Datenpunkten je Raumdimension zu dutzenden Zeitpunkten pro Sekunde.

"Tiltification" rüstet die Anwender nicht nur mit einer neuen Technologie aus – die App macht auch bewusst, wie präzise das menschliche Gehör Klänge analysieren kann und umgekehrt, wie informativ Klang sein kann. Perspektivisch soll die Technologie in weitaus komplexeren Szenarien zum Einsatz kommen können, z. B. minimalinvasiven Operationen von Chirurgen. Weitere Informationen zur akustischen Wasserwaage auf dem Smartphone gibt es auf den Seiten der Uni Bremen

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Bremen vergibt 1 Mio. € an Wissenschaftler für mehr digitale Forschung.

Die Uni Bremen forciert mit den anderen Hochschulen die Forschung zum Thema Digitalisierung.
Foto: Michael Ihle

Bremen, 09.09.2021: Die Freie Hansestadt stellt in einem neuen Förderformat 1 Mio. € zur Verfügung. Damit sollen die Universität Bremen, die Hochschule Bremen, die Hochschule Bremerhaven und die Hochschule für Künste unterstützt werden, um neues Wissen auf dem Gebiet der digitalen Transformation zu generieren und in Umlauf zu bringen. Um auf die dynamischen Veränderungen zu reagieren und die wissenschaftliche Expertise in Bremen zu stärken, wurden in einer aus dem Bremen-Fonds finanzierten Sonderausschreibung alle Wissenschaftler der Bremer Hochschulen aufgerufen, Forschungsprojekte zum Themenfeld "Gesellschaft und Individuum im digitalen Wandel – Folgen und Gestaltung der digitalen Transformation" einzureichen.

Konkret werden vier Projekte mit bis zu 200.000,- € für die Laufzeit von zwei Jahren gefördert. In einem Projekt der Universität gemeinsam mit der Hochschule Bremen geht es um die Frage, wie digitale Technologien Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf helfen können ("DigiTech-NH"). Die Hochschule für Künste sowie die Hochschule Bremen untersuchen, welche Möglichkeiten und Veränderungen neuste digitale Techniken für Architektur und Mode bieten und inwiefern sich gerade hierdurch die beiden unterschiedlichen Felder verbinden können.

Der flächendeckende Einsatz von iPads in Bremer Schulen ist ein weiteres wichtiges Thema. Die Universität und die Hochschule Bremen erforschen, welche Chancen der Einsatz von iPads in Bremer Schulen für die Inklusion bietet. Last but not least geht es im vierten Projekt um Digitalisierung und Ungleichheit am Beispiel der beruflichen Bildung im Land Bremen.

In einer weiteren Förderlinie namens "Anschübe" werden Wissenschaftler und Künstler gefördert, die einen Antrag zur Digitalisierungsforschung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Bundesforschungsministerium oder einem anderen externen Forschungsförderer planen und sich mit gezielten wissenschaftlichen Vorarbeiten darauf vorbereiten möchten. Hierfür werden fünf Projekten jeweils bis zu 50.000 Euro zur Verfügung gestellt:

  • "Datenpolitiken und Autoritarismus", Universität Bremen
  • "Digitale Überwachung, Autoritäre Politik und Innovation", Universität Bremen
  • "Gegen den Strom", Hochschule für Künste und Universität Bremen
  • "Neue Normen für die Digitalisierung: Eine KI-Charta der Europäerinnen und Europäer", Universität Bremen
  • "Picturing the Digital", Hochschule für Künste.

"Dieses Geld kommt genau zum richtigen Zeitpunkt", sagt Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling. "Die Digitalisierung revolutioniert die gesamte Gesellschaft. Gut, dass die bremischen Hochschulen sich das alles genauer ansehen und erforschen, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Gesellschaft hat. Ich freue mich, dass es gelungen ist, im Rahmen des Bremen-Fonds Projekts zur Digitalisierung der Hochschulen dieses anspruchsvolle und wichtige Programm aufzulegen."

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Leibniz-Institut in Bremen bekommt Neubau für Data Science.

Das Leibniz-Institut "BIPS" bekommt einen Neubau für seine Data Science.
Foto: bips-institut.de
Bremen, 24.08.2021: Der Senat der Hansestadt hat am Dienstag einen Erweiterungsbau für das Bremer "Leibniz Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie" beschlossen. Das national und international anerkannte Forschungsinstitut kann nun planen. Der Neubau entsteht neben dem alten Gebäude des "BIPS", nahe der Universität in der Achterstrasse. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus ist für 2025 geplant, die Inbetriebnahme für 2026.
13,6 Mio. € kostet der neue Bürokomplex, mit großem Hörsaal und Raum für die dringend benötigte Erweiterung der IT. Da das "BIPS" ein Institut der "Leibniz Gemeinschaft" ist, übernimmt der Bund mit 6,8 Mio. € die Hälfte der Kosten. Die verbleibenden 6,8 Mio. € werden vom Land Bremen finanziert.
Die Zahl der Mitarbeiter hat sich in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Mehr als 150 Beschäftigte arbeiten heute dort, dazu kommen 50 studentische Hilfskräfte. Das "BIPS" verfügt über große Datenbestände, entwickelt mit anderen eine nationale Forschungsdateninfrastruktur und erhebt Gesundheitsdaten, zum Beispiel über Bluthochdruck. Daten, die mit anderen nationalen und internationalen Instituten abgeglichen und ausgewertet werden.
Derzeit führt das "BIPS" eine Studie zu den Belastungssituationen Bremer Studierender an der Universität durch. Untersucht wird, welche gesundheitlichen, welche psychologischen und auch welche ökonomischen Folgen haben Lockdowns für die Studierenden haben.
Weitere Informationen zur Arbeit des Leibniz-Instituts sind auf der Internet-Seite zu finden. 
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Uni Bremen erforscht mit Versuchssatelliten künftigen 6G-Mobilfunk-Standard.

Die Uni Bremen forscht am 6G-Standard via Satelliten und Drohnen.
Foto: NASA, Unsplash

Bremen, 26.07.2021: Während der Mobilfunkstandard 5G derzeit flächendeckend ausgerollt wird, läuft bereits die Entwicklung der Nachfolgegeneration 6G. Als wichtige Zukunftstechnologie wird sie von Universitäten und weiteren Forschungseinrichtungen umfassend erforscht. Expertinnen und Experten aus Nachrichten- und Elektrotechnik sowie Raumfahrttechnologie der Universität Bremen spielen aktuelle Projekte des Bundesforschungsministeriums eine besonders wichtige Rolle.

250 Mio. € hat das Bundesministerium für vier Forschungs-Hubs zur Entwicklung von 6G bereitstellt, 67 Millionen Euro davon für das "Open6GHub" mit 17 Forschungspartnern. In diesem Hub ist die Universität Bremen in einem Umfang von 5 Mio. € vertreten. Damit werden Wissenschaftler der Nachrichten- und Elektrotechnik sowie der Satellitensysteme ihr Know-how in den Bereichen einbringen, in denen sie deutschlandweit führend sind.
Das Bremer Forscherteam betrachtet im "Open6GHub" das Arbeitspaket ‚Beyond Cellular‘ übernommen - mit Abkehr vom bisherigen terrestrischen Mobilfunknetz mit Funkzellen hin zu einem dreidimensionalen Mobilfunknetz. Die Verbindungen werden danach künftig nicht nur durch Masten am Erdboden, sondern auch durch Drohnen, Ballons, Flugzeuge und vor allem durch Satelliten hergestellt. Zum Testen der neuen 6G-Technologien wird ein Experimentierfeld an der Universität Bremen aufgebaut, für das ein 6G-Kleinsatellit entwickelt wird.
Mit den eingeworbenen Drittmitteln können in den kommenden vier Jahren zehn wissenschaftliche Mitarbeitende und zwei Postdoktorandinnen und -doktoranden forschen“, Prof. Armin Dekorsy, Leiter der AG Nachrichtentechnik im Fachbereich Physik/Elektrotechnik der Universität Bremen, der die 6G-Aktivitäten in Bremen koordiniert. Neben der AG Nachrichtentechnik sind seitens der Universität Bremen auch das Institut für theoretische Elektrotechnik und Mikroelektronik (ITEM) und das Zentrum für angewandte Raumfahrtechnologie und Mikrogravitation (ZARM) beteiligt.
Voraussichtlich schon ab 2030 wird diese Mobilfunktechnologie das zentrale Nervensystem unseres vernetzten Lebens sein“, so Armin Dekorsy in seiner Begründung zur Bremer Forschnung. „Daten werden dann mehr als 100-mal schneller übertragen als heute mit 5G, bei gleichzeitig höherer Energieeffizienz und Ausfallsicherheit. Aber das ganze System wird auch eine unvorstellbare Komplexität haben." 
Die Universität Bremen ist einer der größten Forschungspartner im "Open6GHub". Die Arbeitsgruppe Nachrichtentechnik gilt bei dem Einsatz moderner Mobilfunktechniken eine der führenden deutschen Forschungsgruppen zu sein und hat in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro eingeworben, um die umfassenden Möglichkeiten von 5G zu nutzen. Auf dieses Know-how baut die neue Forschungstätigkeit im "Open6GHub" auf. Die Koordination erfolgt durch das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern.
Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Universität Bremen.
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Lüneburger Online Marketing-Agentur veröffentlicht Social-Media-Ranking norddeutscher Hochschulen.

Die Unis von Hamburg, Göttingen und Bremen haben die meisten Fans & Friends im Norden.
Grafik: Web-Netz

Lüneburg, 15.04.2021: Die norddeutsche Online-Marketing-Agentur "Web-Netz" und Veranstalterin der "Online-Marketing Konferenz - OMK" hat die Sichtbarkeit der 37 staatlichen Universitäten und Fachhochschulen in Braunschweig, Bremen und Bremerhaven, Clausthal, Emden, Flensburg, Göttingen, Greifswald, Hamburg, Hannover, Heide, Hildesheim, Holzminden, Jade, Kiel, Lübeck, Lüneburg, Neubrandenburg, Oldenburg, Osnabrück, Rostock, Stralsund, Vechta und Wismar ausgewertet.


Im Fokus der Online-Experten standen dabei das Freundschaftsnetzwerk "Facebook", das Bildernetzwerk "Instagram", das Businessnetzwerk "Linkedin", der Kurznachrichtendienst "Twitter" und das Videonetzwerk "YouTube". Besonders interessant ist für die Lüneburger das bei jungen Nutzergruppen führende Netzwerk "Instagram", da 16-19-jährige Schüler der gymnasialen Oberstufe das Infotainment-Angebot auch für eine Vorauswahl möglicher Studienangebote nutzen.


Bei den Follower-Zahlen in sozialen Medien laufen die beiden norddeutschen Universitäten in Hamburg und Göttingen mit 179.300 und 129.300 Fans & Friends vorneweg. Es folgen mit 86.000 bis 52.000 Usern die Universitäten von Bremen, Braunschweig, Kiel, Hannover und Lüneburg. Neben den beiden Spitzenreitern und der folgenden Top-Gruppe können sich die HS Osnabrück, die TU Hamburg und die Uni Greifswald mit 41.300 bis 34.900 Nutzern unter den Top 10 platzieren.

Neben der absoluten Zahl an Followern spielt das Verhältnis von Studenten zu Social-Media-Nutzern eine relevante Rolle. Hier erklimmen die "Leuphana" in Lüneburg (5,25 Follower/Student), die "TU Hamburg" (5,22/Student) und die Uni Bremen (4,52/Student) die drei Siegertreppchen. Dies begründet auch die Stärke der beiden Unis von Harburg und Lüneburg im Gesamtranking. Sie zählen mit 10.000 ("Leuphana") bzw. 7.900 Studenten ("TUHH") zu den kleineren Hochschulen in Norddeutschland, konnten sich beim Social Media-Engagement jedoch neben den großen Unis unter den Top 10 platzieren. Ähnlich ist es auch bei der Uni Greifswald: Durch Platz Nr. 7 mit 3,39 Followen/Student kommen die Vorpommern mit 10.300 Studenten unter die Top 10 im Gesamtranking.


Für Universitäten, die traditionell für Seriosität und auch Verlässlichkeit stehen, ist es eine besondere Herausforderung, auf Social-Media-Kanälen erfolgreich zu kommunizieren. Denn nirgendwo sonst werden aktuell mehr Halbwahrheiten, Vorurteile, Belanglosigkeiten und lärmende Parolen verbreitet. Daher freut es uns, wenn sich unser konzeptioneller und redaktioneller Aufwand auszahlt und wir mit unseren Social-Media-Aktivitäten auch hier unsere Zielgruppen wirkungsvoll erreichen”, betont Prof. Sascha Spoun, Präsident der "Leuphana Universität Lüneburg", seit Oktober 2020 Sprecher des Verbundes der norddeutschen Universitäten.


Für die zehn stärksten Social Media-Hochschulen in Norddeutschland ist das B2B-Netzwerk "Linkedin" der stärkste Kanal. In absoluten Zahlen führen die Universitäten von Hamburg, Göttingen und Hannover das Ranking mit 82.200, 49.300 und 39.200 auf dem Karrierenetzwerk an. Besonders interessant: Mit den Universitäten von Bremen (Platz 5) und Oldenburg (Platz 10) sowie der Hochschule der Freien Hansestadt (Platz 8) gelingt es gleich Bildungseinrichtungen in der Metropolregion Nord-West, bei "Linkedin" besonders sichtbar zu sein.


Als zweitstärksten Social-Media-Kanal haben die Lüneburger Online Marketer das Freundesnetzwerk "Facebook" evaluiert. Dort punkten vornweg die Universitäten von Hamburg, Göttingen und Bremen mit 49.000, 34.000 und 25.000 Fans. Interessant: Die beiden ostdeutschen Universitäten von Greifswald (12.800 Follower) und Rostock (14.600 Follower) gelingt bei Facebook der Sprung unter die Top Ten. Allerdings sind die künftigen Erstsemester kaum noch über die amerikanische Plattform erreichbar.


Beim Videonetzwerk "YouTube" können mit der Uni Göttingen, der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der "Leuphana" in Lüneburg gleich drei niedersächsische Hochschulen mit 16.000, 12.000 und11.000 Followern die Siegertreppchen erringen. Überraschend: Die in sozialen Netzwerken insgesamt starke Uni Hamburg schafft es nur auf Platz 6 (3.100 Follower), während die kleinere "Leuphana" aus der Metropolregion auf Platz 3 ihre Video-Bronzemedaille feiert.


Der Kurznachrichtendienst "Twitter" kommt bei den norddeutschen Hochschulen kommunikativ insgesamt recht schwach an. Mit den Universitäten von Hamburg, Göttingen und Bremen dominieren drei norddeutsche Social-Media-Schwergewichte mit 23.000, 16.000 und 8.300 Followern das Zwitscher-Ranking. Mit der Uni Hamburg auf Platz 1, der HAW Hamburg auf Platz 7 (5.000 Fans) und der TU Hamburg auf Platz 9 (3.700) kommen gleich drei staatliche Hochschulen aus der Freien und Hansestadt unter die ersten zehn.


Noch am schwächsten präsent bei norddeutschen Hochschulen jedoch mit dem stärksten Potenzial für künftige Semester zeigt sich das Bildernetzwerk "Instagram". Hier sind die Universitäten von Hamburg (22.000 Follower), Braunschweig (16.000) und Bremen (14.800) erfolgreich aktiv. Auffällig: Fünf der zehn erstplatzierten Hochschulen im norddeutschen Gesamtranking bleiben beim jungen Foto- und Videonetzwerk unter der Marke von 10.000 Followern. Während die "Leibnitz-Universität" Hannover es nicht unter die Top 10 schafft, punkten hier die Medizinische Hochschule Hannover (6.800 Follower/Platz 9) sowie die Hochschule von Osnabrück (9.200 Follower/Platz 6).


Auch beim Social-Media-Engagement punkten vor allem Göttingen, Hamburg und Bremen.
Grafik: Web-Netz


Die Gesamtauswertung des Social-Media-Engagements von "Web-Netz" zeigt, welche Hochschulen im Hanseraum am aktivsten sind: Auf Platz 1 kommt mit 51 Punkten die Universität von Göttingen, dicht gefolgt von der Universität Hamburg mit 50 Punkten auf Platz 2 und der Uni Bremen auf Platz 3 mit 45 Punkten. Es folgen auf den Plätzen 4 und 5 die TU Braunschweig (33 P.) und die "Leibnitz-Universität" Hannover (28 P.). Auf Platz 6 folgen punktgleich die Unis aus Lüneburg und Kiel, auf Platz 8 die TU Hamburg, auf Neun Greifswald und Platz 10 erringt die Universität von Osnabrück.


Die ausführliche Auswertung zum Social Media-Ranking mit Relevanz-Radar für "Facebook, Instagram, Linkedin, Twitter und YouTube", der Sichtbarkeits-Performance, einer Follower-Auswertung, dem Engagement der Studenten und Spezialauswertungen u. a. zu den niedersächsischen und ostdeutschen Hochschulen ist in einem Blog-Beitrag auf der Internetpräsenz von "Web-Netz" nachzulesen. Der Verbund norddeutscher Hochschulen ist hier zu finden.



Hamburger Senat lässt Informatik-Studiengänge ausbluten.


Schluss mit lustig: Die Informatik der UHH geht auf die Barrikaden.
Grafik: Universität Hamburg

Hamburg, 21.02.2021: Genderstudies werden an der Universität Hamburg groß geschrieben - ganz zur Freude des rot-grünen Senats mit Wissenschafts- und Frauensenatorin Katharina Fegebank. Die Informatik am größten IT-Fachbereich aller Hamburger Hochschulen lässt man jetzt dagegen ausbluten. Zuvor verordnete die Fegebank-Behörde bereits der Technischen Universität in Harburg, ihr Defizit gefälligst selbst auszugleichen. 

Neben fehlenden Professuren zu Zukunftsthemen wie Digitale Transformation und Ethik in Data Science, verunsicherten Studenten und weniger Studienplätzen hat die grüne Wissenschaftsbehörde das erste handfeste Opfer zu verantworten: Auf Grund fehlender Anschlussfinanzierung und unterfinanzierter Hochschulen wird die Hamburger Informatik-Initiative "Ahoi Digital" zu Grabe getragen.

Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten sowie Hintergründe und Einordnungen zum Schlusslicht des Informatikstudiums in Deutschland von Chefredakteur Thomas Keup.

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Staatliche Hochschulen erhalten z. B. in Hamburg die ganze Aufmerksamkeit und Förderung der Politik auf Landes- und Bundesebene. Private Hochschulen arbeiten in praktischen Projekten an der digital-vernetzten Zukunft - oft ohne die berechtigte Anerkennung.

Das Hanse Digital Magazin hat führende Wissenschaftler digital engagierter Hochschulen u. a. in Hamburg in Vorträgen erlebt und in Interviews kennengelernt. Es ist Zeit, dass jeder die stillen Stars der Digitalisierung kennenlernt.

Hier listen wir die aus unserer täglichen Arbeit hervorragenden Persönlichkeiten, Institute und Fachbereiche zunächst privater Hamburger Hochschulen aus Hamburg auf. Die alphabetische Aufstellung wird laufend aktualisiert und wir freuen uns auf Vorschläge:





IT Management

FOM - Hochschule für Oekonomie und Management
Hochschulbereich IT Management
Big Data & Business Analytics

Prof. Dr. Thomas Jäschke

HMS - Hamburg Media School (teilstaatlich)
Studiengang Digital Journalism
Digital Journalism Initiative

Prof. Dr. Stephan Weichert
hamburgmediaschool.com/studium/digital-journalism-emaj




Digital Transformation

HSBA - Hamburg School of Business Administration
Corporate Management
Digital Innovation Lab - DI-Lab

Prof. Dr. Michael Höbig
hsba.de/hsba/weitere-einrichtungen/di-lab-hsba/ueberblick/





Artificial Intelligence

ISM - International School of Business, Hamburg
Innovation und Digital Business
KI-Initiative WeGoFive

Prof. Dr. Andreas Moring
ism.de/campus/hamburg




Logistics Information Systems

KLU - Kühne Logistics University
Competence Area Digital Transformation

Prof. Dr. André Ludwig

the-klu.org/university-services/about-klu/key-competence-areas/digital-transformation/




Digital Media

Macromedia Hochschule, Hamburg
Medienmanagement

Prof. Dr. Andreas Hebbel-Seeger
macromedia-fachhochschule.de/hochschule/menschen/






Unnamed Systems

NBS - Northern Business School
Institut für unbenannte Systeme, IuS

Prof. Dr. Andreas Del Re
ius.nbs.de/





Digitalization Services

NIT - Northern Institute of Technology Management
Think Tank

Andrea Fritsche, CEO
https://www.nithh.de/digitalization/






Psychometrics Analytics / Artificial Intelligence

Nordakademie, Hamburg
CAPTA-Institut für Computer Aided Psychometric Text Analysis / 
Artificial Intelligence Center Hamburg e. V.

Prof. Dr. Nick Gehrke / Prof. Dr. David Scheffer
nordakademie.de/forschung





Game Art, Animation, Digital Film, Cross Media

SAE-Institute, Hamburg

sae.edu/deu/de/campus/hamburg








Digital Design

UE - University of Applied Sciences Europe, Hamburg
Fachbereich Art & Design
Game Design

Prof. Heike Ollertz
btk-fh.de/de/hamburg/#location-studies




Haben wir einen digitalen Studiengang, einen digitalen Fachbereich oder ein digitales Institut einer privaten Hamburger Hochschule vergessen? Melden Sie sich einfach mit allen erforderlichen Angaben unter hanse@hansevalley.de

(c) 2019-2021, HANSEVALLEY. Stand: 15.04.2021 Redaktion: Thomas Keup. Die Logos sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber. 
Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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