Die nächtliche Rettungsaktion bleibt ohne schwerwiegende Folgen. Immer wieder stürzen Drohnen über bemanntem Gebiet ab - können für Hubschrauber, Flugzeuge und Menschen zur Gefahr werden. Während des Hafengeburtstags sind Drohnen in einem Umkreis von 100 m streng verboten, erklärt die Wirtschaftsbehörde auf hamburg.de. Doch das Problem ungeübter Piloten und gefährlicher Situationen bleibt.
Der Haupteingang der Lufthansa-Basis in Hamburg Fuhlsbüttel Foto: HANSEVALLEY |
Ein unscheinbarer Pavillon an der zentralen Verbindungsstraße des 750 ha großen Geländes der Lufthansa in Fuhlsbüttel. Ein Hinweis im Treppenhaus auf die Innovationsabteilung lässt ahnen, dass es hier etwas Spannendes zu sehen geht. Auf dem Tisch im Innovationlab erwartet uns eine 5 kg schwere Drohne. Kein Zufall, denn das Team der "UAV Services" beschäftigt sich mit nichts anderem, als "unbemannten Luftfahrtsystemen".
Projektleiter Ulrich Hoffmann aus Hamburg und sein Kollege Olaf Ronsdorf aus Frankfurt gehören zum Innovationsmanagement der Lufthansa Technik. Während 500 Ingenieure in den Wartungshallen Airbus- und Boing-Flugzeuge durchchecken und mit neuester Technik ausstatten, denkt man im Innovationlab über die Zukunft nach - nicht von ungefähr. Seit 2 Jahren beschäftigen sich die Experten der Lufthansa Areial Services mit Drohneneinsätzen für Industriekunden, z. B. zur Kontrolle von Brücken, Schienen oder Windkraftanlagen.
Drohnen: Preiswerte Luftfahrzeuge im Universaleinsatz
Drohnenflug über der Elbmetropole Hamburg. Foto: Lufthansa Technik |
'Wie können wir als Lufthansa Technik unser Know how einbringen?' lautet eine Schlüsselfrage der Hamburger Innovationsmanager. Bislang kümmert sich die Lufthansa-Tochter um technische Services für Flugzeuge. Mehr als 4.000 Maschinen werden von der LH Technik exklusiv gewartet und mit Ersatzteilkomponenten ausgestattet, darunter die gut 500 Jets der Lufthansa-Gruppe. Warum also nicht über technische Services für Drohnen nachdenken?! Gesagt, getan.
5 KG-Drohne im Innovationlab der LH Technik Foto: HANSEVALLEY |
Die Sicherheit der zivilen Luftfahrt ist das zentrale Thema auf der Lufthansa-Basis. "Qualitäts- und Sicherheitsstandards für die Drohnenszene" ist das Ziel des neuen Engagements Made in Hamburg. Mit einer offenen Plattform für Piloten, Betreiber, Schulungsanbieter und Hersteller haben die Innovationsmanager Anfang des Jahres den Grundstein gelegt. Eine kostenlose Onlineschulung bietet Interessenten das notwendige Basis-Know how, um sicherer unterwegs sein zu können.
Die rund 1-stündige Schulung zu Technik, Luftrecht, Privatsphäre und Wetterbedingungen ist kostenlos. In den ersten 4 Monaten registrierten sich bereits 6.600 Piloten und rd. 330 Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Schulung und schlossen diese mit einem Zertifikat ab. Mehr als 6.600 Drohnen wurden von den Hamburger Experten registriert und mit einer Plakette ausgestattet. Mit "SafeDrone" bietet Lufthansa Technik einen gemeinsamen "Code of Conduct" als Grundlage für den sicheren Einsatz von Drohnen.
Von der Basisschulung bis zum Drohnenführerschein
Piloten steht ein eigenes "SafeDrone"-Expertenteam persönlich Rede und Antwort. Im nächsten Schritt soll der Onlinetest europaweit inkl. länderspezifischer Fragen zur Regulation von unbemannten Luftfahrtsystemen erweitert werden. Außerdem in der Planung: der sogenannte "Drohenführerschein". Ab 1. Oktober d. J. müssen Piloten mit Geräten über 2 kg Abflugmasse nachweisen, dass sie mit Quadrocopter, Multicopter und Fixed Wings sicher unterwegs sind.
Mit einem offenen Ansatz entwickelt sich das UAV-Team zu einem führenden Anbieter auf seinem Gebiet: So kooperieren die Lufthanseaten mit Flugschulen oder Schulungsanbietern. "Man kann nicht alles abdecken", bringt es HSBA-Absolvent Ulrich Hoffmann auf den Punkt. Doch mit dem Schulungsangebot ist es nicht getan. Neben der Basisschulung und dem "Drohnenführerschein" plant man bei Lufthansa Technik in die Zertifizierung von Drohnen einzusteigen. Für allem in die "Specific Category". "Spezifisch" heißt, dass das Risiko für den Betrieb abgeschätzt wird und spezielle Anforderungen an die Zulassung des Einsatzes definiert werden.
Der Weg: Von "Wildwest" zu europaweiten Standards.
Die entscheidende Frage lautet: "Ist die Drohne gefährlich für alles am Boden?". Heute ist lediglich der Flugbetrieb über Menschenansammlungen, rund um Krankenhäuser und Flughäfen untersagt. Während in der bemannten Luftfahrt weitgehende Vorschriften die Sicherheit in den letzten Jahrzehnten immer weiter erhöht haben, gibt es für unbemannte Luftobjekte so gut wie keine - schon gar nicht europaweit geltenden - Richtlinien.
Auf dem Weg zu innovativen Lösungen für die Drohnenszene Foto: HANSEVALLEY |
Eines wissen wir jedoch schon heute: Beim Thema Drohnen können wir uns in Zukunft auf die Erfahrungen und das Engagement der Lufthansa Technik aus Hamburg-Fühlsbüttel verlassen.
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Hamburg Digital Background:
Projekt SafeDrone von Lufthansa Technik
www.safe-drone.com/
Lufthansa Technik Zentrale Hamburg
https://www.lufthansa-technik.com/de/hamburg
Lufthansa Aerial Services
http://www.lufthansa-aerial-services.com/
Hamburg Digital Reports:
HANSEFUTURE mit Sphere: Eine Reise um die Welt in 360 Grad.
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