Mittwoch, 25. Oktober 2017

HANSEMOBILITY: Das Mobile Lab und die mobile Zukunft der Otto Group.

50.000 Menschen in mehr als 123 Unternehmen auf 4 Kontinenten, 12,5 Mrd. € Umsatz - davon 7,0 Mrd. € online und 4,7 Mrd. € allein von 18,5 Mio. aktive Kunden in Deutschland. Das ist die Otto Group aus Hamburg. Mit Otto, Hermes und EOS ist das Hamburger Familienunternehmen die Nr. 2 im deutschen Online-Handel, einer der größten deutschen Paketlogistiker und ein führender Finanzdienstleister. Was wie ein schwerfälliger Megatanker aussieht, wird seit 2014 unter der Haube Stück für Stück umgebaut:


Stolzes Handelshaus an Alster und Elbe.
Foto: HANSEVALLEY
Mit seiner "Mobile First"-Strategie läutet E-Commerce-Vorstand Rainer Hillebrand bereits vor einigen Jahren die Zukunft des Handelsriesen ein. Das damalige Ziel: Mehr als die Hälfte des E-Commerce-Umsatzes von Otto.de und den über 100 Online-Shops soll über Tablet und Smartphone erzielt werden. Mit dem E-Commerce-Kompetenz-Center macht der Handelsveteran Dampf. Mittendrin: das 2015 gegründete Mobile Lab mit 15 Mitarbeitern, die sich mit Entwicklung, Projektmanagement und Beratung um die mobile Zukunft der Otto Group kümmern. Ein Hamburg Digital Report:

Hamburg-Bramfeld, Werner-von-Otto-Straße, der Campus des weltweit operierenden Handelskonzerns. Hier im 6. Stock sitzt ein Großteil der "Task Force E-Commerce" des 1949 als Schuhhandel gegründeten Versenders. In Glaskästen und einem modernen Großraum arbeiten die sechs Bereiche E-Commerce-Strategie und Innovation Management, Business Analytics und Online Marketing, das User Experience- sowie das Mobile Lab Hand in Hand, um gegen Online-Riesen wie Amazon und Zalando nicht ins Hintertreffen zu geraten. 

Daniel Krantz ist seit mehr als zehn Jahren "Mobiler". Der Krefelder vermarktete im Auftrag von Axe ein Java-basiertes Flirt-Game für Nokia-Geräte, arbeitete für die Hamburger Mobile Marketing-Tochter der Swisscom, betreute als Product Manager das Mobile Portal der Freenet AG und war über fünf Jahre Teamchef für Mobile und Apps beim Büdelsdorfer Service-Provider. Vor zwei Jahren steigt der Diplom-Kaufmann bei Otto ein, baut das Mobile Lab und damit eine der wichtigsten Säulen des Handelshauses auf.

Das Mobile Lab: Zentrale Starthilfe für alle Marken der Otto Group


Otto Mobile Lab-Chef Daniel Krantz.
Foto: Otto Group
Die Idee hinter dem Mobile Lab ist so einfach wie effektiv: Eperten mit unterschiedlichem Know-how arbeiten an einem Ort an der M-Commerce-Strategie der Konzernfirmen. Dabei sollte es ursprünglich nur um die strategische Beratung gehen. In den Projekten kam immer wieder der Wunsch dazu, auch operativ unterstützt zu werden. So reicht die Bandbreite heute vom Research über das Consulting bis zu Development und Marketing. Dabei gibt es im Otto-Konzern kein Muss, Kunden per App anzusprechen. Doch der Erfolg gibt dem Mobile Lab Recht: Im vergangenen Jahr wurden im Otto-Verbund zwölf Shopping-Apps gelauncht und an allen war das Lab mit Konzeption, Entwicklung oder Markteinführung beteiligt.

Erst Mitte 2015 startete die Mobile-Abteilung in Bramfeld mit ihrer operativen Arbeit. Eines der ersten großen Projekte: die neue MyToys-App, begonnen Anfang 2016. Grundlage der mobilen Entwicklung in der Otto Group ist zumeist die Responsive Website, weiterentwickelt mit modulen Funktionen, die alle Gesellschaften im Rahmen der "Inner Source-Strategie" nutzen können. Damit bekommen die Projekte von MyToys bis Sportscheck Tempo. Das Mobile Lab versteht sich mit seinen Researchern und Consultants, Product Ownern, Frontend- und Backend-Developern, Usibility Experten und Mobile Marketern als Starthilfe. Daniel Krantz ergänzt: "Wir beschäftigen uns hier auch mit dem heissen Scheiss." 


Von Mode über Living bis Elektronik:
Alles wird bei Otto zunehmend mobil bestellt.
Foto: HANSEVALLEY
"Die Otto Group mobilemäßig nach vorn bringen."

Das Mobile Lab sieht die entwickelten Apps von Heine, Lascana, MyToys, Sheego, Sportscheck oder dem US-Bademodenshop Venus.com als eigenständige Produkte. Deren Entwicklung wird konzernintern verrechnet. Als Zukunftsbereich am E-Commerce-Vorstand angedockt, hat das Lab wie jede andere Abteilung ihre Kennzahlen. Daniel Krantz steht 101-prozentig zur Mobile-Strategie der Otto Group: "Das an eine Agentur zu geben, wäre wie im Restaurant auszusourcen." Und fügt hinzu: "Unser Ziel ist es, die Otto Group mobilemäßig nach vorn zu bringen."

Was 2014 mit dem Mobile Shopping als nächster großer Welle die meisten Handelshäuser überrascht hat, ist spätestens seit 2016 mit einfach nutzbaren Mobile Apps nicht mehr aus dem E-Commerce wegzudenken. Für Daniel Krantz und seine Kollegen im E-Commerce Kompetenz-Center sind es vor allem Usibility und Vertrauen, die den M-Commerce zum Erfolg werden lassen. Und bei Trust hat Otto mit seinen traditionsreichen Marken einen gewaltigen Vorteil. Als nächsten Trend sieht der Otto-Spezialist Shoppen mit Alexa & Co. kommen: "Der sprachbasierte Einkauf wird in nicht allzu ferner Zukunft Normalität." Auch hier will man in Bramfeld frühzeitig eine tragende Rolle spielen. Wir bleiben dran!




 Hamburg Digital Background: 

Das Otto E-Commerce-Kompetenz-Center:
www.ottogroup.com/de/innovation/Exzellenz/Task-Force-fuer-den-E-Commerce.php

Die "Mission Mobile" der Otto Group:
www.ottogroup.com/de/dossier/Mobile-Commerce.php

Otto Analyse zu "Everywhere-Commerce":
www.otto.de/unternehmen/de/newsroom/dossiers/Everywhere-Commerce.php

Interview mit Daniel Krantz zur MyToys-App:
http://t3n.de/news/entwickler-ressourcen-nutzen-mobile-lab-otto-group-823370/

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