Mittwoch, 11. Oktober 2017

HANSESTARTUPS: "Digital Dudes" treffen "Röntgen-Riese" im Health Innovation Port.

HAMBURG DIGITAL REPORT


Philips-Zentrale in der Röntgenstraße
Foto: HANSEVALLEY
Heute Abend ist es soweit: Auf dem Werksgelände von Philips an der Röntgenstraße in Fuhlsbüttel eröffnet der neue Health Innovation Port "HIP" offiziell seine Pforten. Unter den Ehrengästen des Openingevents für Wirtschaft, Wissenschaft, Startupszene und Medien: Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, Philips-CEO Peter Vullinghs, Techniker Krankenkassen-Vorstand Karen Walkenhorst sowie Ex-Fußballprofi Marcel Jansen.

HANSEVALLEY hatte die Gelegenheit, bereits vor der offiziellen Eröffnung hinter die Kulissen der 550 qm großen Co-Working- und Event-Area zu schauen, mit ausgewählten Startups des seit Frühjahr arbeitenden Healthcare-Innovationshubs zu sprechen und einen eigenen Eindruck des Startup-Standorts von Philips, Techniker Krankenkasse & Co. zu gewinnen. Ein Hamburg Digital Report:

Hamburg-Fuhlsbüttel, Röntgenstraße 24. Am Produktionsstandort von Philips werden seit fast 100 Jahren Röntgengeräte gefertigt, arbeiten rd. 3.000 Mitarbeiter in Forschung, Entwicklung und Produktion sowie Vertrieb, Marketing und Kommunikation. Mittendrin das unscheinbare Haus "P". In den 6 Meter hohen Hallen werden u. a. Durchleuchtungsgeräte gefertigt. Im 4. Stock direkt neben einer Fertigungshalle ist die Zukunft eingezogen - der Health Innovation Port "HIP".

"Be HIP" leuchtet es in überdimensionalen Lettern an der Rückwand des großzügigen und lichtdurchfluteten Coworking-Space. 8 Startup-Teams sind als erste Mieter seit März d. J. zu einem symbolischen Mietpreis bei Philips und Co-Founder Techniker Krankenkasse eingezogen. 6 Monate dauert die Schnupper- und Testphase zwischen "Digital Dudes" und "Röntgen-Riese". Insgesamt 8 Mitarbeiter betreuen im Auftrag der Geschäftsführung von Philips in der DACH-Region den spannenden Technologie-Nachwuchs.

Startups über ganze Bandbreite des Gesundheitswesens

Der Health Innovation Port für Healthcare-Startups
Foto: Philips
Die Palette der Jungunternehmen ist so breit, wie das gesamte Gesundheitswesen. Aktuell im Innovation-Port dabei: die AR-OP-Unterstützung "ApoQlar", der Patienten-Chatbot "Clucare", die Phobien-Bekämpfer von "Don't be afraid", das Krebspatienten-Netzwerk "Don't be patient", die Röntgenbild-Auswerter "Jung Diagnostics", die 3D-Prothesen-Drucker von "Mecuris", die Logopädie-App "Neolexion" und die Klinik-Behandlungssoftware "360 Grad Medical". Eine spannende Mischung auch für den Co-Founder Techniker Krankenkasse.

Die TK hat Ihrerseits die ersten Startups in den Innovation-Port geschickt. Darunter ist das 3D-Prothesen-Startup "Mecuris". Im "HIP"-eigenen Makerspace hinter der Coworking-Area können die vielfachen Award-Gewinner an den bereitgestellten 3D-Druckern neue Prototypen entwickeln. Orthopädie-Mechaniker erheben die individuellen Patientendaten, diese werden im Computer zu 3D-Daten umgewandelt. Das Ergebnis ist eine perfekte Prothese.

Das Besondere im Philips Innovations-Programm: Die Startups werden unabhängig vom Entwicklungsstand ausgesucht, eine Verbindung zu bestehenden Philips Produkten und Services gibt es nicht, eine strategische Selektion findet nicht statt. Vielmehr geht es um Offenheit und Professionalität. 'Passt es von den Leuten?' und 'Passt es zu unseren Themen?' sind laut Startup-Managerin Silvana Hansmann die Entscheidungskriterien. Schließlich geht es um neue Ideen und Möglichkeiten für die Zukunft.

MRT-Bilder in 3D mit der "HoloLens" live im OP

Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks bei ApoQlar im "HIP"
Foto: Philips
Für das Team des Augmented Reality-Startups "ApoQlar" ist der Tag unseres Besuchs ein ganz Besonderer: An diesem Vormittag soll die OP-Unterstützung "Virtual Surgery Intelligence" (VSI) erstmals in einem Hamburger Krankenhaus im Rahmen einer Operation live getestet werden. So sollen Gehirnoperationen mittels MRT-Bildern in 3D besonders präsize durchgeführt werden können, z. B. zur Behandlung von Epilepsiepatienten. Anfang September d. J. hatten Oberärzte dreier Hamburger Kliniken den Einsatz von MRT-Bildern in 3D mittels "HoloLens" erstmals getestet.

Bis zum Jahresende soll die OP-Unterstützung marktreif sein. Marketing-Leiterin Nadja Parfenov bestätigt im Interview die besonderen Chancen durch die Zusammenarbeit im Health Innovation Port: "Philips ist ein starker Partner." Insbesondere bei rechtlichen Themen, wie der Zulassung als Medizinprodukt, und beim Marketing erhofft sich die junge Mannschaft um Gründer Silko Pelzl und dem Hamburger Chirugen Dr. Hans-Jürgen von Lücken aktive Unterstützung durch die Experten von der Röntgenstraße.

Event im Health Innovation Port
Foto: Philips
Das Philips-Team im Health Innovation Port berät bei allen wichtigen Schlüsselthemen - wie der Genehmigung von Medizinprodukten -, öffnet Türen zu geschlossenen Branchenevents, unterstützt mit Mentoren aus dem globalen Firmennetzwerk, hilft bei der Vernetzung mit potenziellen Partnern, vermittelt bei Bedarf passende Investoren und sorgt gemeinsam mit den Partnern für eine Chance, neue Produkte und Services im hoch regulierten Gesundheitsmarkt zu entwickeln und zu platzieren.

Heute Abend feiern führende Vertreter aus Gesundheitswirtschaft, Wissenschaft und Politik aber erstmal den erfolgreichen Start des neuen Branchenhubs für die Zukunft der Gesundheitswirtschaft an Alster und Elbe. Das Hamburg Startup Magazin HANSESTARTUPS berichtet vor Ort.

 Hamburg Digital Background: 

"Health Innovation Port" von Philips und Techniker Krankenkasse

TK-Accelerator der Techniker Krankenkasse

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