"Fashion makes the world go around" Foto: Cbecom |
Eine pfiffige Helferin aus Hamburg sorgt dafür, dass schicke Sachen schnell zu uns in den Kleiderschrank kommen: "Hey Paula". Mit fast 1 Mio. € Crowdfunding dank 746 Unterstützern ist in Groß-Borstel ein Startup entstanden, das kleinen und großen Modemarken zum "Hockeystick"-Effekt verhilft. Zwei ehemaliger E-Commerce-Manager aus dem großen Versandhaus in Bramfeld helfen heute auch ihrem Ex-Arbeitgeber beim Ausbau der Plattform. Ein Hamburg Digital Report:
Die Gründer hinter "Hey Paula": Florian Curdt + Marcel Brindöpke Foto: Cbecom |
Der gute alte Katalog: "Sell Many of few"
Früher gab es einen Katalog. Der Platz pro Seite war begrenzt, die Anzahl der Seiten pro Katalog limiiert. Die Folge: Vor allem Eigenmarken mit hoher Marge wurden gelistet, ergänzt um Bestseller von bekannten Marken. Die ausgwählten Produkte wurden als Outfits in Einkaufswelten von Damen über Wäsche, den Kindern und Herren inszeniert - mit Fototapete und Südseeromantik im Hintergrund. Dazu Eigenmarken in den Kategorien "weiße" und "braune" Ware. Beispiel: Mit Übernahme der Quelle durch Otto hat Deutschlands Elektro-Handelsmarke "Privileg" ein neues Zuhause in Hamburg gefunden. Mit dem Internet veränderte sich alles.
Die Internet-Präsenz: "Sell few of many"
Plötzlich war der Platz für die Präsentation der Kollektionen praktisch unbegrenzt. Mit Shopseiten auf Webservern stiegen die Kosten für die Distribution der Angebote nicht mehr in gleichem Maße an. Die entscheidenden Kosten war IT-Kosten und die Erstellung der Shoppräsentationen. Damit konnten Händler die ganze Bandbreite verfügbarer Artikel präsentieren. In Hamburg war MyToys der erste Pattformpartner bei Otto.de, der 2005 an den Start ging. Mit dem Internethandel verschwand zugleich die regelmäßige Kundenansprache mit dicken Katalgoen. Aus "Push" wurde im Marketing Schritt für Schritt eher "Pull".
Von Otto über Breuninger zu Marktplätzen
2011 machten sich Florian Curdt und Marcel Brindöpke nach rd. 5 Jahren Erfahrungen mit Otto.de und den aufgekauften Töchtern Neckermann und Quelle auf dem Weg, ihr eigenes Geschäft aufzubauen. Nach erfolgreichen Projekten in der Beratung etablierten Händler, wie Breuninger, Frontlineshop oder Peter Hahn entdeckten sie 2012 eine spannende Welt - die Welt der Marktplätze und Plattformen. Ende der Neunziger begannen Ebay und Amazon. Seit 2005 gab es Marktplatzhandel bei Otto.de, seit 2012 beim Berliner Erfolgshändler Zalando. Die beiden pfiffigen Online-Spezialisten entdeckten sie die spannende Welt für sich:
Keine großen Stückzahlen, keine Chance
Fotoshooting für Onlinepräsentation der Kollektionen Foto: Cbecon |
Wie kommen kleinere Modelabel ins Netz?
Wie können auch kleinere und exklusive Modelabel online den Weg zu uns in den Kleiderschrank finden? Wie können kleine Manufakturen ohne IT-Kompetenz für Shoppingportale, ohne eigenen Content zur Präsentation und ohne Ressourcen für den Marktplatzbetrieb einschl. Kundendienst und Retourenmanagement erfolgreich im Internet verkaufen? Bereits während ihrer Zeit bei Otto sorgten sie durch Anbindung von "Trade Byte" dafür, dass sich Otto.de öffnen konnte. Der erfolgreiche IT-Dienstleister gehört seit vergangenem Jahr zum Berliner Rivalen Zalando.
"Hey Paula" winkt in jedem Online-Shop
Fasion-Portal und Best Practice: heypaula.de Foto: Cbecom |
97% Umsatz über 4 führende Plattformen
"Hey Paula" sucht die interessanten Marken aus, kauft die Ware ein, schießt Produktfotos und entwirft die Beschreibungen. All jene lästige Arbeit, um die sich Modemarken seit jeher nicht selbst kümmern, werden für kleinere und attraktive Marken von "Hey Paula" übernommen. Dabei werden gerade einmal 3% des Shopumsatzes über die eigene Domain generiert. Der größte Teil kommt über die Marktplätze. Die 4 führenden Modeplattformen im deutschen Markt generieren rd. 80% des Onlineumsatzes mit Mode - und gönnen sich mit 20-30% ein großes Stück vom Kuchen.
Günstiger, als Kompetenzen aufzubauen
Logistik von "Hey Paula" Foto: Cbecom |
"Wir wissen, wie Marktplätze funktionieren"
Wie jede clevere Plattform, wollen auch Florian und Marcel mit ihrer Plattformprovider-Lösung als Gatekeeper und Lösungsanbieter zwischen Modemarken und Marktplätzen fungieren. Auf die Frage, wie sich der Modehandel in den kommenden Jahren weiter entwickeln wird, hat Marcel Brindöpke eine klare Vorstellung: Die Plattform-Ökonomie wird sich im Modebusiness weiter durchsetzen. Zugleich wird die Konzentration auf wenige umsatzstarke Modehändler im Netz weiter zunehmen. Zwei dieser Plattformen sind an Alster und Elbe zu Hause - ebenso wie ein spannender Plattformpartner, der Farbe in die Auswahl bringt.
heypaula goes Seedmatch from Marcel Brindöpke on Vimeo.
Hamburg Digital Background:
"Hey Paula" - Premium-Fashionshop
https://www.heypaula.de/
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