Stolzes Handelshaus an Alster und Elbe. Foto: HANSEVALLEY |
Hamburg-Bramfeld, Werner-von-Otto-Straße, der Campus des weltweit operierenden Handelskonzerns. Hier im 6. Stock sitzt ein Großteil der "Task Force E-Commerce" des 1949 als Schuhhandel gegründeten Versenders. In Glaskästen und einem modernen Großraum arbeiten die sechs Bereiche E-Commerce-Strategie und Innovation Management, Business Analytics und Online Marketing, das User Experience- sowie das Mobile Lab Hand in Hand, um gegen Online-Riesen wie Amazon und Zalando nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Daniel Krantz ist seit mehr als zehn Jahren "Mobiler". Der Krefelder vermarktete im Auftrag von Axe ein Java-basiertes Flirt-Game für Nokia-Geräte, arbeitete für die Hamburger Mobile Marketing-Tochter der Swisscom, betreute als Product Manager das Mobile Portal der Freenet AG und war über fünf Jahre Teamchef für Mobile und Apps beim Büdelsdorfer Service-Provider. Vor zwei Jahren steigt der Diplom-Kaufmann bei Otto ein, baut das Mobile Lab und damit eine der wichtigsten Säulen des Handelshauses auf.
Das Mobile Lab: Zentrale Starthilfe für alle Marken der Otto Group
Otto Mobile Lab-Chef Daniel Krantz. Foto: Otto Group |
Erst Mitte 2015 startete die Mobile-Abteilung in Bramfeld mit ihrer operativen Arbeit. Eines der ersten großen Projekte: die neue MyToys-App, begonnen Anfang 2016. Grundlage der mobilen Entwicklung in der Otto Group ist zumeist die Responsive Website, weiterentwickelt mit modulen Funktionen, die alle Gesellschaften im Rahmen der "Inner Source-Strategie" nutzen können. Damit bekommen die Projekte von MyToys bis Sportscheck Tempo. Das Mobile Lab versteht sich mit seinen Researchern und Consultants, Product Ownern, Frontend- und Backend-Developern, Usibility Experten und Mobile Marketern als Starthilfe. Daniel Krantz ergänzt: "Wir beschäftigen uns hier auch mit dem heissen Scheiss."
Von Mode über Living bis Elektronik: Alles wird bei Otto zunehmend mobil bestellt. Foto: HANSEVALLEY |
Das Mobile Lab sieht die entwickelten Apps von Heine, Lascana, MyToys, Sheego, Sportscheck oder dem US-Bademodenshop Venus.com als eigenständige Produkte. Deren Entwicklung wird konzernintern verrechnet. Als Zukunftsbereich am E-Commerce-Vorstand angedockt, hat das Lab wie jede andere Abteilung ihre Kennzahlen. Daniel Krantz steht 101-prozentig zur Mobile-Strategie der Otto Group: "Das an eine Agentur zu geben, wäre wie im Restaurant auszusourcen." Und fügt hinzu: "Unser Ziel ist es, die Otto Group mobilemäßig nach vorn zu bringen."
Was 2014 mit dem Mobile Shopping als nächster großer Welle die meisten Handelshäuser überrascht hat, ist spätestens seit 2016 mit einfach nutzbaren Mobile Apps nicht mehr aus dem E-Commerce wegzudenken. Für Daniel Krantz und seine Kollegen im E-Commerce Kompetenz-Center sind es vor allem Usibility und Vertrauen, die den M-Commerce zum Erfolg werden lassen. Und bei Trust hat Otto mit seinen traditionsreichen Marken einen gewaltigen Vorteil. Als nächsten Trend sieht der Otto-Spezialist Shoppen mit Alexa & Co. kommen: "Der sprachbasierte Einkauf wird in nicht allzu ferner Zukunft Normalität." Auch hier will man in Bramfeld frühzeitig eine tragende Rolle spielen. Wir bleiben dran!
Hamburg Digital Background:
Das Otto E-Commerce-Kompetenz-Center:
www.ottogroup.com/de/innovation/Exzellenz/Task-Force-fuer-den-E-Commerce.php
Die "Mission Mobile" der Otto Group:
www.ottogroup.com/de/dossier/Mobile-Commerce.php
Otto Analyse zu "Everywhere-Commerce":
www.otto.de/unternehmen/de/newsroom/dossiers/Everywhere-Commerce.php
Interview mit Daniel Krantz zur MyToys-App:
http://t3n.de/news/entwickler-ressourcen-nutzen-mobile-lab-otto-group-823370/
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