Montag, 21. November 2016

HANSEPERSONALITY: Oliver Rößling: A "Bright New Future"

HAMBURG DIGITAL INTERVIEW

Digitale Stadt, digitale Szene, digitale Geschäftsmodelle - HANSEPERSONALITY macht es persönlich und stellt die digitalen Macher unserer Stadt vor. Wir fragen Mitstreiter in Hamburg, die etwas zu sagen haben - und gemeinsam etwas bewegen wollen. 

Er ist ein Hamburger mit mecklenburger Wurzeln. Er ist ein Unternehmer mit digitalen Genen. Er ist ein Networker mit sympathischer Zurückhaltung: Oliver Rößling bringt Hamburg zusammen und gemeinsam nach vorn. Er ist unser Gesprächspartner in dieser Woche und bringt auf den Punkt:

Aus einigen Behörden sowie der Politik kommen regelmäßig Vorschläge und Beschlüsse, die mich nicht nur an der grundsätzlichen Qualifikation, sondern auch am Verständnis der zuständigen Protagonisten bzgl. Anforderungen und Komplexität eines funktionsfähigen und zukunftsfähigen Ökosystems im Zeitalter des Digitalisierens zweifeln lassen.

Das ganze Interview - exklusiv bei uns:



Hamburgs beliebter Networker Oliver Rößling
12min.me ist die größte Hamburger Community auf der Eventplattform Meetup.com. Ihr habt allein in Hamburg rd. 3.700 User, deutschlandweit sogar weit über 10.000 - mit steigender Tendenz. Was macht 12min.me aus Deiner Sicht besonders interessant für Gäste, z. B. im Vergleich zu Meetups von kommerziellen Netzwerken?


Die Idee zu 12min.me ist vor ca. 3 Jahren durch ein Problem entstanden, das ich mit Abendveranstaltungen als Speaker bzw. Teilnehmer hatte, denn viele davon haben mich schwer genervt und gnadenlos meine Zeit verschwendet, die ich lieber mit Freunden und Familie verbringen hätte wollen. Viele Veranstaltungen zielen heute immer noch darauf ab, Marken, Firmen und Personen bei den Teilnehmern im Hinterkopf zu platzieren, indem der Sales-Pitch den Inhalt vieler Vorträge prägt und Werbebanner die Bühne wie einen Weihnachtsbaum schmücken.

"Dem Gast und Speaker die Hoheit über die eigene Zeit zurückgeben."

Im Gegensatz dazu hat sich 12min.me zur Aufgabe gesetzt, dem Teilnehmer - ob Gast oder Speaker - wieder die Hoheit über die eigene, privat investierte Zeit zurückzugeben, indem dem Speaker in jedem der knapp 20 Formate deutschlandweit konsequent nur 12 Minuten Zeit gegeben werden, um den Leuten eine Geschichte zu erzählen. Die Speaker sind dazu angehalten, keine Vertriebstalks zu halten, sondern die Gäste durch ihren Talk für etwas zu begeistern, für das sie stehen.

Danach erhält das Publikum ebenfalls 12 Minuten Zeit, um dem Referenten Fragen zu stellen oder ihm auf den Zahn zu fühlen, weshalb er sich im Vorfeld genau überlegen sollte, was er dem Publikum erzählt. Ein weiterer Effekt der 12 Minuten ist ein ähnlicher, wie bei Film-Trailern: Ich schaue mir für 90 Sekunden die Vorschau an und überlege, ob ich mir den ganzen Film anschauen möchte. Höre ich das erste mal in 12 Minuten von Suchmaschinenoptimierung, kann ich mir überlegen, ob ich mich danach weiter mit dem Thema beschäftigen möchte.

Ihr seid bundesweit rd. 80 Advocats, die die Events von Hamburg über Rostock, Berlin bis nach München und Stuttgart in ihrer Freizeit unterstützen - in 10 deutschen Städten und sogar in Budapest. Wie gewinnt ihr so engagierte und professionelle Supporter für die Organisation und Durchführung der regionalen Eventreihen? Was macht Ihr anders, als andere Anbieter?

Ich denke, wir konnten dieses tolle Team aus so vielen Freiwilligen zusammenstellen, da wir uns nicht verstellen wollen, im Team Diversity leben und sehr offen und ehrlich mit unserer Community und unseren Gästen umgehen, die dann ab und zu auf das jeweilige Team zukommen und fragen, ob sie irgendwie mithelfen können. Unser Team ist extrem bunt. Ob Männlein oder Weiblein, vom erfahrenen Unternehmer über Geeks und Ärzte bis hin zu Metal-Band-Mitgliedern… alles dabei und mehr als willkommen. Das macht enorm Spaß und eröffnet völlig neue Möglichkeiten.


"Events auf die Beine stellen, die allen Beteiligten Spaß machen."


Bei 12min.me geht es darum, sich als Person auch mal zurückzunehmen und das gemeinsame Ziel in den Vordergrund zu stellen. Dieses Ziel lautet lautet Events auf die Beine zu stellen, die allen Beteiligten Spaß machen, als Teammitglied selbst viel über Organisation, Kommunikation und Führung zu lernen und eine tolle lokale, wie national und international eng verdrahtete Community aufzubauen, wie es sie so bisher nicht gibt. Klar hat der Einzelne auch persönlich etwas davon, da die 12min.me-Organisatoren vor Ort und miteinander sehr gut vernetzt sind und so das eigene Netzwerk schnell einen starken Boost erfährt.

Du bist einer der besonders gut vernetzten Multiplikatoren in Hamburg, von 12min.me bis zur Software Allianz Hamburg. Du betreibst einen eigenen Podcast und so ziemlich jeder kennt Dich. Wo liegen aus Deiner persönlichen Sicht die besonderen Stärken Hamburgs für Tech-Startups und junge Technologiefirmen? Womit kann Hamburg auf ganzer Linie punkten?

Hamburg hat enormes Potential, durch die hiesige Wirtschaft und zusammen mit Wissenschaft und Politik einer der wichtigsten Standorte für Innovationen, Startups und die Digitale Transformation in Deutschland und gar in Europa zu werden. Dafür ist es notwendig, sich zunächst auf einige wenige Bereiche - die bereits erste Blüten tragen - zu fokussieren und dann weitere Themen nachzuziehen. Beispielsweise ist Hamburg als Medien- und Games-Stadt prädestiniert, als Standort für Virtuelle & Augmented Reality signifikant an Bedeutung zu gewinnen, da beide Themen enorm darauf einzahlen und das nötige Personal vorhanden ist.

"Grenzen und Vorbehalte zwischen etablierten Unternehmen und Startups abbauen."


Außerdem ist es wichtig die Grenzen und Vorbehalte zwischen etablierten Unternehmen - repräsentiert durch Mittelstand und Konzerne - und jungen Gründungen bzw. Startups abzubauen und Skepsis mit Hilfe der richtigen Institutionen und Personen in der Rolle des Übersetzers oder Katalysators in Verständnis und Neugier zu wandeln.

Nach den Stärken müssen wir auch zu den Herausforderungen kommen: Es gibt viele Netzwerke und Initiativen, die miteinander kooperieren und ein paar wenige Player, die gern mal eine "Extrawurst gebraten" haben wollen. Wo siehst Du die Schwächen, die verpassten Chancen und vielleicht auch den fehlenden Weitblick in der Hamburger Digitalszene?

Damit Hamburg nicht als das ewige Talent der europäischen Metropolen im Wettbewerb um die digitale Reife endet, muss mehr Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis her. Hierfür ist es wichtig, dass man sich Erfolge gönnt und bei einigen Institutionen und Personalien auch mal laut eine Daseinsberechtigung hinterfragt, da doch einige versuchen, das eigene Profil durch aktuell attraktive Themen wie “Startup” und “Innovation” ungerechtfertigterweise zu schmücken.

Das "ewige Talent europäischer Metropolen im Wettbewerb um die digitale Reife"?

Mit einiger Verwunderung beobachte ich regelmäßig die etablierte Hamburger Hochschullandschaft, die sich an einigen wichtigen Stellen innovativen Ansätzen oder gar einer hochschulübergreifenden Zusammenarbeit verwehrt. Aus einigen Behörden sowie der Politik kommen regelmäßig Vorschläge und Beschlüsse, die mich nicht nur an der grundsätzlichen Qualifikation, sondern auch an dem Verständnis der zuständigen Protagonisten bzgl. Anforderungen und Komplexität eines funktionsfähigen und zukunftsfähigen Ökosystems im Zeitalter der Digitalisierens zweifeln lassen.

"Es ist schade, wenn man es nicht schafft, Digital-Weltmarktführer einzubinden."

Hamburg muss zudem lernen, nicht immer nur in der eigenen DNA nach Lösungen zu suchen, sondern sich überregional und international durch attraktive Programme und Kooperationen gewinnbringend und nachhaltig zu vernetzen und so Expertise und Erfahrungen mit anderen zu teilen. Natürlich ist es eine tolle Sache, wenn ein großer Teil der internationalen Digital-Weltmarktführer sich in Hamburg mit einem Büro niederlassen, doch ist es schade, wenn man es nicht schafft, diese lokal bei der Gestaltung des Ökosystems einzubinden.

Lass uns als fortschrittlich denkende Menschen 5 Jahre nach vorn schauen: Wie haben Technologien, Tech-Startups und die fortschreitende Digitalisierung die großen Branchen der Hamburger Wirtschaft verändert? Ist in 5 Jahren in Hafen, Logistik und Handel noch jeder Stein auf dem anderen? Oder was hörst Du aus dem Kreis Eurer Corporate-Unterstützer?

Gut Ding will Weile haben. In 5 Jahren wird sich Hamburg definitiv aber nicht signifikant verändert haben. Das Thema der urbanen Mobilität wird ein ganzes Stück weiter sein. Viele Firmen werden dabei sein, ihre Organisationsstrukturen neu zu ordnen, um der allzu beliebten Silodenke nach und nach Einhalt zu gebieten. Einige Firmen werden zusammen Programme ins Leben gerufen haben, um gemeinsam, interdisziplinär an Lösungen und neuen Standards zu arbeiten.


Du beschäftigst Dich mit Absolute Software mit dem neuesten "heißen Scheiß" aus der Welt der Bits und Bytes. So habt ihr einen virtuellen Rundgang durch die neue Elbphilharmonie gebaut. Verrate unseren Lesern 3 ernstzunehmende Technologie-Trends, die in den kommenden Jahren geschäftlich relevant werden. Und warum?



Wir können damit rechnen, dass sich Virtuelle und Erweiterte Realität als eine weitere wichtige Facette in der Medienlandschaft durchsetzen und weite Verbreitung finden. Wir sind hier immer noch in einem frühen Stadium, doch wächst das Thema und der Bedarf unglaublich schnell. Es wird bald virtuelle Meetings und Events geben, die von überall aus der Welt betreten werden können.

"Routineaufgaben werden durch Roboter und Drohnen durchgeführt."



Außerdem wird das Thema Künstliche Intelligenz enorm an Fahrt aufnehmen, da so aus vielen Daten automatisch in bislang unvorstellbaren Mengen und Kombinationen Sinn gestiftet werden kann. Routineaufgaben, die bislang noch vom Menschen erledigt werden, werden durch Software und Hardware in Form von Robotern und Drohnen durchgeführt.


Vielen Dank für die offenen Worte!

Das Interview führte Thomas Keup.


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