HAMBURG DIGITAL SOCIETY
Wenn im Zuge der Digitalisierung die Zukunft der menschlichen Arbeit nur noch wertschöpfend durch Empathie, soziale Interaktion und Kreativität sein kann, weil alles andere maschinell und automatisiert erfolgt, sollten die digitalen Plattformen in denen diese Wertschöpfung geschieht profitabel für alle Nutzer sein. Klaudius Nowak:
Wenn im Zuge der Digitalisierung die Zukunft der menschlichen Arbeit nur noch wertschöpfend durch Empathie, soziale Interaktion und Kreativität sein kann, weil alles andere maschinell und automatisiert erfolgt, sollten die digitalen Plattformen in denen diese Wertschöpfung geschieht profitabel für alle Nutzer sein. Klaudius Nowak:
Blockchain-Visionär Klaudius Nowak Foto: Laurin Tomaschewski |
Während Studien die Gefährdung von bis zu 90 Prozent aller Arbeitsplätze bemessen, ist die genaue Prozentzahl meiner Ansicht nach gar nicht so entscheidend, denn wir wissen, dass die Digitalisierung nicht aufzuhalten ist und im Zuge des globalen Wettbewerbs, nicht nur wegen des Preiskampfes, voranschreiten wird. Wieviele Arbeitsplätze davon betroffen sind ist daher keine Frage von Branche und Gefährdungsgrad, sondern eine Frage des zeitlichen Horizonts.
Neben der Frage der finanziellen Abhängigkeit zwischen Arbeit und Einkommen steht eine viel entscheidendere gesellschaftliche Frage im Raum: Wie entwickeln sich Menschen emotional, die über Generationen gelernt haben, dass arbeiten ein fester Bestandteil der Selbstidentifikation ist? Wie entwickelt sich unsere Gesellschaft, die mit Ihrer Arbeit nicht nur ihren eigenen Lebensunterhalt sichert, sondern der Überzeugung nach auch einen wertvollen Beitrag für unser Zusammenleben leistet?
Es liegt an uns, aus der Digitalisierung ein Wert für uns als Mensch zu schöpfen, der vielleicht einen Teil dazu beiträgt dass Arbeit anders - leichter und natürlicher - aussieht.
Es ist wahrscheinlich unfassbar weit gegriffen, wenn man darüber nachdenkt, dass unsere Online-Aktivität alle kommenden Probleme löst, aber ist es gut vorstellbar, dass das Erstellen eines Status-Updates, Postings, Kommentars, einer Empfehlung, das Schreiben, Bewerten und die tägliche Investition in unsere kleinen Online-Marken und unseren digitalen Freundeskreis, sogar das Lesen und Konsumieren von digitalen Inhalten, eines der Bestandteile sein kann, welche unser Leben „finanzieren“ und einen gesellschaftlichen Beitrag in einer modernen Welt bedeuten.
Okay, kommen wir zu dem Punkt, der wirklich entscheidend ist: Wenn die Herausgeber der Studien recht haben - und mein Verständnis von Technologie widerspricht dem nicht -, sind es Tätigkeiten, die einen hohen Anteil an Empathie, Kreativität und sozialer Interaktion haben, die zum wichtigsten Bestandteil aller durch Menschen durchgeführten, wertschöpfenden Tätigkeiten werden.
So why is it important to change these networks or at least to get them to change?
Tätigkeiten, die durch künstliche Intelligenz und eine virtuelle Welt schwer zu imitieren sind. Und “damn straight!”: Das ist doch was Gutes! Und “damn straight again!”: Die digitalen und sozialen Plattformen Facebook, YouTube, Instagram und Snapchat sind die Plätze unseres immer intensiveren Online-Lebens, an denen genau diese Tätigkeiten - zumindest online - ein Zuhause finden. Das Zeitkontingent, das online verbracht wird, steigt jährlich, und die heranwachsende Generation empfindet die Online-Interaktion als natürliche, authentische Komponente des täglichen Lebens.
Doch geht es um den Blick in die Zukunft in der Kreativität in Form von Schöpfung von Content aller Art, oder die emphatisch, soziale Interaktion die wertvollste Tätigkeit sein wird, die ein Mensch vollbringen kann, ist es nicht umso wichtiger das diese Tätigkeit bzw. die Online-Plattformen, die vielen das Werkzeug geben um Online schöpferisch Tätig zu sein, entsprechend honoriert wird?
What our parents regard as a gimmick or a waste of time may become an important social task.
Unsere digitalen Aktivitäten, die von unseren Eltern als Spielerei oder Zeitverschwendung angesehen werden, führen zu Daten und Datenbanken, die zu Werbeeinnahmen in zweistelligen Milliarden Höhen monetisiert werden (Google 95,4 Mrd. USD, Facebook 39,94 Mrd. USD, Quelle statista.com). Diese Milliarden-Umsätze und die daraus resultierenden Gewinne gehören momentan den Betreibern dieser Plattform.
Es ist nicht das ich denke, dass die Betreiber Böses damit vorhaben. Im Gegenteil: Diese Plattformen sind meiner bescheidenen Meinung nach fantastisch, innovativ und bringen echte Mehrwerte. Es ist nur so, dass es nicht gut sein kann, dass sie den Großteil des Profites damit bündeln und eine unvorstellbare Dominanz durch ihre monopolartige Stellung besitzen. Es scheint mir, als wäre es wie ein natürlicher Prozess, das eine neue Technologie dieses Ungleichgewicht ausgleicht, ausgleichen muss oder die Unternehmen zu einem Ausgleich bewegt.
Mit der Dezentralisierung dieser Plattformen lassen sich nicht nur die Probleme lösen, für die die Plattformen momentan in der Kritik stehen. Es lassen sich auch die Werbeeinnahmen fair zwischen Produzenten, Konsumenten und allen weiteren Shareholdern verteilen und mit viel Glück entsteht hier eine erneute Diversifikation eines ganz anderen, neuen Arbeitsmarktes.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit — in meiner Welt solltet ihr dafür entlohnt werden! :)
Hamburg Digital Inspiration:
The fourth industrial revolution | Klaus Schwab
The Four | Scott Galloway
Dr. David Richard Precht
Hamburg Digital Autoren:
Unternehmer Klaudius Nowak Foto: Maxime Billon |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen