HANSE DIGITAL STATEMENT
von Chefredakteur Thomas Keup
- Update: 03.11.2022, Version 1.6 -
Hamburgs HHLA-Chefin und Ex-Postlerin Angela Titzrath greift in der Energie- und Wirtschaftskrise offen Online-Shopper an:
"Es war selbstverständlich, dass beim Kauf im Internet der Versand nichts extra kostet und die Produkte am nächsten Morgen an der Haustür sind. Wir als Kunden sind verwöhnt."
Die Zeit, 14.07.2022
Greift Online-Shopper offen an: Ex-Postlerin und HHLA-Chefin Angela Titzrath Foto: HANSEVALLEY |
In der aktuellen Energiekrise zeigt sich, welche Spitzenvertreter aus Politik und Wirtschaft ehrlich und fair agieren - und wer im Interesse von Manchester-Kapitalismus oder rot-grüner Utopien mit Forderungen um die Ecke kommt, bei denen wir alle nur mit dem Kopf schütteln können: Ein narzistisch wirkender Vertreter ist Karl-Ludwig Kley, Aufsichtsratschef bei "Eon" sowie der totgesparten Chaos-Airline "Lufthansa". Er fordert, die EU-weit geschützte Gasversorgung für Verbraucher zu kippen - und im Winter unbedingt den Privathaushalten zuallererst die Wärme abzudrehen.
Offensichtlich fällt Grünen-Politiker Robert Habeck unter die Kategorie Zyniker, wenn er die verbindliche EU-Richtlinie zur Gasversorgung von Haushalten seinerseits ernsthaft aushebeln will. Ein weiterer als kundenfeindlich einzustufender Spezi: Berlins "Gasag"-Boss und Ex-"Vattenfall"-Manager Georg Friedrich. Der Banker sagt der "Berliner Zeitung": Mit zwei Pullovern und etwas Treppensteigen kommt man schon über den Winter. Da kann die Heizung ja auch gleich ganz abgedreht werden ...
Neueste Vertreterin in der Kategorie "Schuss nicht gehört" ist Hamburgs HHLA-Chefin Angela Titzrath. Die Wirtschaftswissenschaftlerin ohrfeigt im Interview mit der "Zeit" pauschal alle deutschen Online-Shopper. Perfide: Die Einkommens-Millionärin profitierte als Personalvorstand der "Deutschen Post DHL" ebenso von jedem mit dem Fast-Monopolisten verschickten Ecommerce-Paket, wie als "HHLA"-Chefin. Denn die von ihr - vermeintlich weitsichtig - kritisierten Online-Einkäufe werden u. a. über 15 Frachter-Linien in rd. 2,6 Mio. Containern pro Jahr über ihre vier Container-Terminals in die Warenlager von "Amazon" & Co. geliefert.
Thomas Keup nimmt sich die Doppelzüngigkeit einer vermeintlichen Top-Managerin vor:
Von 2012 bis zu ihrem mehr oder eher weniger freiwilligen Abgang im Sommer 2014 war Angela Titzrath Personalvorstand des Konzerns "Deutsche Post DHL". Nicht genug, dass Kritiker ihr wohl zurecht vorwarfen, als Arbeitsdirektorin von damals 437.000 Arbeitnehmern überfordert gewesen zu sein, wie das "Manager Magazin" aufgearbeitet hat. Mit dem von ihr aufgeblähten Vorstandsbereich versuchte sie offenbar, alle Personalthemen an sich zu reißen - und kriegte prompt mehr als eine Abfuhr von den mächtigen Konzerngesellschaften. Offenbar hat die langjährige Daimler-Managerin bei ihrer aktuell verteilten Ohrfeige an Deutschlands Verbraucher etwas Wichtiges vergessen:
Mit einem jährlichen Einkommen von über 1 Mio. Euro € war sie es, die über zwei Jahre mitverantwortlich dafür war, dass Pakettouren in Deutschland an billige Subunternehmen ausgelagert wurden (und weiterhin werden), dass Fahrer sich dort de facto unter dem Mindestlohn totschufften müssen und dass Paketboten statt bis zu 120 zustellbaren Sendungen auf einer Innenstadt-Tour zu "Black Friday" oder Weihnachten bis zu 300 Pakete und mehr pro Tag aufs Fahrzeug geknallt bekommen. Die Konsequenz: Die von ihr personell verantwortete "DHL" schafft heute so gut wie nie, Paket-Lieferungen innerhalb eines Tages zuzustellen, ebenso wie die Hamburger "Paket-Sklaven" von "Hermes" - auch wenn man hier noch nicht reihenweise den Telefonhörer aufwirft, wie die Spacken des in Hamburg-Barmbek beheimateten "DHL"-Kundendienstes.
Die Lüge vom Gratis-Versand - als dreiste Kritik an Online-Shoppern.
Titzrath behauptet dreist, dass der Versand im Internet nichts kostet. Diese altbekannte Lüge der Paketsklaven-Treiber in Gelb und Blau vertuscht als Schuldzuweisung getarnt die Wahrheit: Jeder Online-Händler preist die Versandkosten gnadenlos in die Verkaufspreise ein oder lässt sich von den Kunden fürstlich für den Versand extra entlohnen - inkl. interner Lager- und Verpackungskosten. Dies ist auch bei "Otto Group"-Firmen wie "Baur" und "Heine" so. Die alte Mär vom Gratis-Versand im Online-Shopping ist die alt-bekannte PR-Methode von "DHL" & Co., Online-Shopper für überforderte und in Akkord gezwungene Paketfahrer schuldig zu machen. Eine Versandkosten-Lüge, die Ex-Postlerin Titzrath wieder aus der Mottenkiste holt und der "Zeit" unterjubelt. Was man so als Postlerin gebrauchen kann ...
Nimmt es mit der Wahrheit im E-Commerce nicht ganz so genau: Angela Titzrath. Foto: HHLA/Nele Martensen |
Wahrscheinlich kauft "Hamburgs teuerste Azubine" seit ihrer beruflichen Wiedereingliederung dank eines HHLA-Millionen-Gehalts ohnehin nur auf dem Luxusboulevard Neuer Wall ein. Dass sie dabei gerne einmal Weihnachtsgeschenke hamstert, verrät uns die Herrin über die gern dreimal gezählten und seit 2011 in Hamburg kontinuierlich sinkenden Container-Umschlagszahlen im aktuellen "Zeit"-Interview. Zugleich schlägt sie ihren Terminal-Arbeitern und der Forderung nach 14 % mehr Gehalt mit der geballten Vorstandsfaust und rd. 11x so hohem Gehalt ins Gesicht: Auf die Frage nach dem 74 Millionen-Gewinn der HHLA in 2021 und den Forderungen der Hafenarbeiter schwadroniert sie von sicheren Arbeitsplätzen und überdurchschnittlichen Gehältern. So sicher und gut bezahlt wie Ihre Sub-Sklaven bei "DHL Paket", Frau Titzrath?
*Update*
Doch die Titzrath hat nicht nur vor Verbrauchern offenbar keinerlei Respekt. Im Interview mit der "Zeit" beklagt sich die Kistenschieberin bitterlich, dass Personenzüge auf den Bahnstrecken Vorrang haben. Am Liebsten wär es ihr, dass sich alle Bahn-Reisenden auf Busse von "Flix" & Co. verziehen würden, damit sie ihre Blechkisten mit der eigenen "Metrans"-Bummelbahn schneller nach Berlin, Leipzig und den Süden verschieben könnte. Damit verpasst die rücksichtslos wirkende Kapitalistin im Namen und im Auftrag ihres rot-grünen Eigentümer-Senats allein bis zu 17.000 täglichen Pendlern zwischen Berlin und Hamburg einen Schlag unter die Gürtellinie, die auf über 60 Verbindungen der "DB" und von "Flix" zur Arbeit oder zu ihren Lieben kommen müssen. Damit zeigt die Titzrath ihrem grünen Verkehrssenator den virtuellen Stinkefinger in Sachen "Mobilitätswende". F.ck!
Das Märchen vom Digital-Terminal - und ein entzaubertes Klima-Terminal.
Unabhängig von Corona-, Ukraine- und Energie-Krise zeigt sich die Mogelpackung "HHLA" und ihre im Senatsauftrag versaute Zukunft (Eigenwerbung: "Das Tor zur Zukunft") an weiteren Beispielen: Seit dem Jahr 2002 war das Container-Terminal "CTA" in Altenwerder eines der Effizientesten zumindest in Europa - dank Automatisierung. Bis zur Corona-Krise verkauften "HHLA"-Marketing und PR das digital heute nur noch zweitklassige Terminal weiterhin als weltweit führendes seiner Art. Ein Blick in die Reportage über das wirklich digitale "A. P. Moeller"-Terminal in Rotterdam zeigt: das "CTA" ist bestenfalls im Vergleich mit den anderen Hamburger Terminals noch irgendwie konkurrenzfähig.
Seit 2019 ist das Terminal dank großzügiger Zertifizierung des "TÜV Nord" nun plötzlich das erste "klimaneutrale" der Welt - nachdem der rot-grüne Senat die Klimaflagge gehisst und zum alles erdrückenden Leitthema erkoren hat - auch wenn es purer Aktionismus ist, wie auf dem verschandelten Jungfernstieg. Und wie ist das "CTA" mit stinkenden Frachtern klimaneutral geworden? Ganz einfach: Man schaltet nachts das Licht aus. Kein Scherz! Ansonsten bringen Diesel-Brummis weiterhin die Blechkisten zum Güterbahnhof. Nun prankt auf der "CTA"-Webseite unter der nicht immer so ganz sauber argumentierenden Chefin stolz das selbst gebastelte Logo "HHLA Balanced Logistics". Die anderen Terminals versuchen noch nicht, etwas vorzutäuschen, was sie nicht sind.
*Update*
Zum Vergleich: Die "Bremenports" sind sich ihrer Herausforderungen an der gut 4.600 Meter langen Bremerhavener Kaje mit insgesamt 43 Container-Brücken in den drei "Eurogate"- und Partner-Terminals sowie mit einer verschlickten Weser bewusst - und tun nicht so, als wären sie mit den 20.000 Mitarbeitern im Bremer Logistikkonzern "BLG" der "Global Leader" überhaupt. Mit gerade einmal rd. 6.500 Mitarbeitern sollte die HHLA-Chefin sich genau überlegen, wie weit sie ihren Schnabel aufreißt - wenn in Hamburg Schiffe dank 80 km Schlick aufwärts vier Stunden länger brauchen, bis zu drei Tage länger liegen und Reeder höhere Gebühren und Abfertigungskosten zahlen, als z. B. in den Westhäfen.
Das interessiert die Titzrath aber offensichtlich nicht, wenn sie Online-Shopper pauschal angreift, alte "DHL"-Lügen verbreitet, ihrer Belegschaft im Tarifstreik ins Gesicht schlägt und mit ihren Millionen in der Tasche wohl auf dem Luxusboulevard Neuer Wall Weihnachtsgeschenke hamstert. Was erlauben Titzrath?
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Hanse Digital Service:
Die Zeit: Interview Angela Titzrath: "Wir Kunden sind verwöhnt." (Bezahlschranke)
Hanse Digital Background:
Hamburger Abendblatt: "Soviel verdienen die Top-Manager in Hamburg"
Stadt, Land, Hafen: "Hamburgs teuerste Azubine" (Seiten 16-17)
Manager Magazin: "Die Gründe für das Scheitern der Post-Personalchefin Titzrath"
Cancel Culture bei der städtischen HHLA
Die HHLA-Presseabteilung verweigert bis heute kontinuierlich die Zusendung jeglicher Presseinformationen an HANSEVALLEY und die HANSENEWS. Anfragen zu Interviews mit HHLA-Dienstleistern im Kontext digitaler Aktivitäten z. B. am "CTA" werden ggü. HANSEVALLEY grundsätzlich abgelehnt.
Wir bedanken uns ausdrücklich bei Pressesprecher Hans-Jörg Heims und seinen Kollegen für die sichtbare Verachtung unabhängiger Berichterstattung durch Ausgrenzung unbequemer Medien. Wir empfehlen den Mitarbeitern der HHLA-PR dringend den Deutschen Kommunikationskodex als Grundlage für eine künftig professionelle Pressearbeit.
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