Montag, 15. Oktober 2018

HANSERANKING: Das Digital Ranking Hamburger Banken 2018.

HAMBURG DIGITAL RANKING
- Teil 1- 

Hamburg: Bankenstandort Nr. 2 in Deutschland - mit 25.000 Mitarbeitern, fast 50 Banken und mehr als 40 Fintechs. Bekannte Namen, wie Berenberg, Donner & Reuschel oder Warburg sind rund um die Alster zu Hause. Doch die Gründerstadt von Commerz- und Vereinsbank muss aufwachen: Startup-Banken und Mobile Services, Direktangebote und Online-Transparenz machen Hamburgs Geldhäusern das Leben schwer. Die Digitalisierung ist in der Hamburger Bankenwelt angekommen.


Bankenplatz Hamburg: Wie digital sind die Geldhäuser an der Alster?
Foto: HANSEVALLEY

Die Heimat der ersten Aktienbörse Deutschlands, der ältesten Privatbank Berenberg und der größten Sparkasse der Republik ist im Umbruch: Bankschalter werden geschlossen, Filialen zu Gamingzonen, Senioren lernen Banking auf dem iPad und lokale Onlineplattformen ebnen den Weg zu neuen Geschäftsmodellen. Wie digital sind Hamburgs Banken? Wer ist auch digital noch plietsch? Und wer ist ein Schnacker? Zur Fintech Week 2018 fühlen wir Hamburgs Banken auf den Zahn -  Hamburgs Banken mit und ohne digitale Zukunft:

Wer ist Hamburgs digitale Filialbank? Wer ist Hamburg digitale Onlinebank? Das sind die entscheidenden Fragen im Hamburg Digital Ranking zum Bankenstandort Hamburg. Welche Banken sind echte Aufsteiger? Welche Banken haben gute Zukunftschancen? Welche Banken müssen noch ihre Hausaufgaben machen? Und welche Banken sind mehr analog als zukunftsfähig. Das Hamburg Digital Magazin wollte es wissen. Und hat die Retailbanken vor Ort und im Netz angeschrieben, sich ein eigenes Bild gemacht und ohne Einfluss von Außen gewertet. Zur Fintech Week 2018 veröffentlichen wir das erste Hamburg Digital Ranking zum Bankenplatz Hamburg.

2 Typen, 2 Seiten, 3 Themen, 8 Kategorien.

Für den Bankentest haben wir zusammen mit Bank- und Digitalexperten acht Kategorien zu Digitalisierung, Transformation und Kulturwandel in Filial- und Onlinebanken erarbeitet. In einem Brainstorming wurden interne und externe Faktoren evaluiert und nach Banking- und Nonbanking-Angeboten sowie Vor-Ort und Online- bzw. Mobile-Services kategorisiert. Zur Beurteilung wurden die Presseabteilungen aller neun ausgewählten Geldinstitute mit einem Fragenkatalog zu den acht Kategorien angeschrieben, verbunden mit einer Woche Zeit, uns mit Informationen, Einordnungen und Nachweisen zu überzeugen.



Fragebogen, Recherche + Erfahrungen.

Die Bewertung der digitalen Aktivitäten Hamburger Filial- und Onlinebanken basiert auf drei Säulen: 1. den Antworten der Pressestellen der Hamburger Geldinstitute, 2. der Recherche des Hamburg Digital Magazins in den vergangenen 12 Monaten und 3. den eigenen positiven und kritischen Erfahrungen der Redaktion mit Produkten und Services beteiligter Geldinstitute. Die Auswertung ist eine Kombination der Informationen und Nachweise aus den drei Bereichen der Recherche. Sie erfolgt unabhängig von finanziellen bzw. unternehmerischen Interessen der Geldinstitute.

Fokus: Retailbanken in und aus Hamburg.

Hier sind die neun Geldinstitute: Sind Filial- und Onlinebanken für jedermann, privat oder genossenschaftlich organisiert. Sie bieten Zahlungsverkehr, Geldanlagen und Verbraucherkredite. Sie sind in Hamburg zu Hause, mit Gründern aus Handel oder Handwerk, mit Müttern aus Frankfurt, Frankreich oder Großbritannien. Sie sind lokal, regional oder bundesweit aktiv. Sie sind Partner der Fintech Week - und auch nicht. Diese neun Banken haben wir unter die Lupe genommen und bewertet:

Die HANSERANKING-Teilnehmer:

Barclaycard/Barclays Bank
Comdirect Bank
Edekabank
Hamburger Sparkasse
Hamburger Volksbank
Hanseatic Bank
PSD Bank Nord
Sparda-Bank Hamburg
Sutor Bank

(alphabetisch, Blau: Online- bzw. Direktbanken, Rot: Filial- bzw. Multikanalbanken)

Mit vier Direkt- bzw. Onlinebanken und fünf Filial- bzw. Multikanalbanken haben wir zwei starke Gruppen im Rennen. Mit Edekabank, Hamburger Volksbank, PSD Bank Nord und Sparda-Bank Hamburg sind vier unterschiedliche regionale Genossenschaftsinstitute dabei. Hinzu kommen fünf privatrechtliche Banken einschließlich einer Privatbank (Sutor Bank), einer börsennotierten Aktiengesellschaft (Comdirect Bank), einer freien Sparkasse (Haspa) sowie zwei deutschlandweit aktiven Verbraucherkreditbanken mit französischem und britischem Gesellschafter (Hanseatic Bank und Barclaycard).


Rund um die Alster ist das Merchant- und Private Banking zu Hause.
Aber werden Hamburgs Banken auch die Digitalisierung überleben?
Foto: HANSEVALLEY

Die HANSERANKING-Bedingungen:

Beim Hamburg Digital Ranking sind nur Kreditinstitute teilnahmeberechtigt, die ihren Sitz in der Freien und Hansestadt Hamburg oder der Metropolregion Hamburg haben. Bei Überschneidungen mit benachbarten Städten und Kreisen werden die in Hamburg beheimateten und primär im Stadtgebiet aktiven Institute berücksichtigt. Dies betrifft eine Reihe von Volksbanken und Sparkassen in der Metropolregion, z. T. auch mit Filialen im Hamburger Stadtgebiet.

Zur Teilnahme berechtigt sind nur Geldinstitute mit einem für jedermann zugänglichen Endkundengeschäft mit Zahlungsverkehr, Einlagen und Krediten, sprich Retailbanking. Hamburger Institute, die ausschließlich Private Banking oder Wealth Management für Privat- oder Geschäftskunden sowie Investmentbanking anbieten, sind bei diesem HANSERANKING leider ausgeschlossen, auch wenn Sie eigene Digitalaktivitäten in Hamburg unternehmen.

Die HANSERANKING-Kategorien:

EXTERNE DIGITALE FAKTOREN - Alles Digitale für die Kunden:

BANKING

NON-BANKING

Filiale / Vor Ort
Online / Mobile
Filiale / Vor Ort
Online / Mobile
- App-Schulungen?
- Mobile Apps?
- Community-Bereich?
- Vorteilsprogramm?
- Selbstbedienung?
- Onlinebanking?
- Stadtteiltreffpunkt?
- Lokale Plattformen?


INTERNE DIGITALE FAKTOREN - Alles Digitale in der Bank:

INNOVATIONEN

MITARBEITER

F+E Intern
F+E Extern
Filiale / Vor Ort
Online / Mobile
- Eigene Programme?
- Partnerprogramme?
- Offene Kollaboration?
- Online-Akademie?
- Verbundhubs/-labs?
- Startup-/Beteiligung?
- Digitale Weiterbildung?
- Team-Interaktion?

Am Dienstag veröffentlichen wir die Sieger und Verlierer, die Aufsteiger und die Absteiger, die Macher und die Schnacker - mit spannenden Insides, welche Banken am Standort Hamburg auch in Zukunft nah an den Kunden sein wollen, welche Banken rund um Alster und Elbe schon jetzt hinterher laufen und welche Banken noch gar nicht begonnen haben, von ihrem hohen Ross herunterzukommen. 

Sind Sparkassen tatsächlich so altbacken, wie "graue Mäuse" auf roten Parkbänken signalisieren? Sind Volksbanken tatsächlich so zukunftsfähig, wie das Gemeinschaftsprinzip verspricht? Und können Direktbanken gegen die neue Konkurrenz von dynamischen Startup-Banken mithalten? Am Dienstag - Das HAMBURG DIGITAL RANKING zum Bankenplatz Hamburg. Das wird eine Überraschung ...

HANSERANKING: Das sind die digitalen Banken Hamburg 2018
https://hh.hansevalley.de/2018/10/hanseranking-hamburgs-digitale-banken-gewinner.html

HANSERANKING: Die digitalen Tops + Flops der Hamburger Wirtschaft
hh.hansevalley.de/2018/04/hanseranking-tops-und-flops.html

 Redaktioneller Hinweis: 

Dieser Artikel steht in keinem Zusammenhang mit der in Hamburg ansässigen Online Marketing Agentur Hanseranking GmbH. Die Hanseranking GmbH ist eine Full-Service-Agentur und berät zu Strategieentwicklung und Umsetzung von Online Marketing Maßnahmen. Weitere Informationen gibt es im Netz unter www.hanseranking.de


 Hamburg Digital Background: 

Finanzplatz Hamburg:
finanzplatz-hamburg.com/de/finanzplatz-hamburg/ueber-uns.html

Fintech Monitor Hamburg:
fintech-hamburg.com/fintech-monitor/

Fintech Week Hamburg:
fintechweek.de/programm/

Montag, 8. Oktober 2018

HANSEPERSONALITY Angela Titzrath: Maulkorb-Erlass für die Königin des Hafens?

HAMBURG DIGITAL INTERVIEW


Angela Titzrath: Ist sie die digitale Visionärin im Hafen?
Foto: Nele Martensen

Die Digitalisierung des Hamburger Hafens. Senator Frank Horch weiß: Ein 'weiter so' führt in die Bedeutungslosigkeit des nur noch 3. größten Containerhafens in Europa. Der langjährige Unternehmer und Kenner bringt auf den Punkt, worauf es jetzt ankommt: "Wir sind bereit, neue Wege zu gehen - sowohl bei der Nutzung und bei der Art der Entwicklung als auch bei den Partnern, mit denen wir das umsetzen."

Ein Blick ins "Haifischbecken" zwischen Norder- und Süderelbe zeigt: Die einen machen es, die anderen "sabbeln" darüber: Die staatliche Hafenbehörde HPA schraubt mit Next Reality, digitaler Vernetzung und künftig automatisierten Schleppern am "Hafen 4.0". Mit "Chain Port" vernetzt die Port Authority Hamburg über Zukunftsthemen wie Blockchain mit den Häfen der Welt. 


Die HHLA bei St. Annen: Ein Zuhause für Innovationen?.
Foto: HANSEVALLEY

Das Hamburg Digital Magazin wartet seit Mai 2017 auf Antworten von HHLA-Chefin Angela Tizrath. 18 Monate ohne eine klare Visionen des größten Hamburger Terminalbetreibers. Nach unserem Hamburg Digital Interview mit HPA-Chef Jens Meier ist es Zeit, das die HHLA Farbe bekennt - über eine Tankreinigungs-App hinaus, über eine Ankündigung für selbstfahrende LKW ab Mitte 2020 hinaus.

In der kommenden Woche lädt Hamburg Hafen Marketing zur großen Digitalisierungs-Pressekonferenz für den Hafen. Auch wenn die Hafenwirtschaft nicht begeistert war: Auf dem Podium sitzen DAKOSY, HHLA und HPA sowie Vessel Coordination Center, Digital Hub Logistics und Hamburg Hafen Marketing e. V. Seite und Seite. Beste Gelegenheit, die entscheidenden Fragen an HHLA-Unternehmenslenkerin Angela Titzrath zur Diskussion zu stellen.


Unsere Fragen an HANSEPERSONALITY und die "Königin des Hafens", HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath: 


Sie haben mit Altenwerder seit 2002 eines der modernsten Terminals in Europa im Betrieb, am Burchardkai seit 2013 die größten und modernsten Containerbrücken im Einsatz. Wie lassen sich bei diesen Superlativen weitere, hausinterne Effizienzsteigerungen mit digitaler Unterstützung erreichen? Welche konkreten Projekte betreiben Sie aktuell - Stichwort "KI an der Kaikante"?



Angela Titzrath: Will sie nicht oder darf sie womöglich nicht?
Foto: HANSEVALLEY

Die HHLA ist in den vergangenen Jahren vor allem durch den Ausbau des Güterschienenverkehrs gewachsen. Sie haben in den vergangenen Monaten die IT und Projekte auf den Prüfstand stellen lassen. Was ist bei der Prüfung herausgekommen - und dürfen wir mit Ihnen eine neue HHLA mit neuen Geschäftsfeldern erwarten, wie Senator Horch es fordert?



Hamburg ist nur noch die Nr. 3 unter Europas Seehäfen. Mit 3D-Druck wird die Wertschöpfung in der Produktion neu geordnet, wie UPS in Singapur beweist. Bei Ihnen spielen nach Ihren Worten die Azubis mit 3D-Druckern. Braucht es nicht eine "Hamburger Hafen Logistik und Produktions AG"?



Mit Jan Bovermann haben Sie zum 1. August 2017 einen Head of Corporate Development and Digital berufen. Was hat Ihr neuer CDO in einem Jahr auf die Beine gestellt - abgesehen von einer beim IBM-Hackathon entwickelten App für die Koordination der Waschanlagen für Tankcontainer?


Digitalisierung bei der HHLA: Erst gemeint oder noch in Planung?
Foto: HHLA

Sie beteiligen sich sowohl am "Digital Hub Logistics" in der Speicherstadt, als auch am VC-orientierten "Next Logistics Accelerator" von Logistik-Initiative Hamburg und Partnern. Welche Ziele knüpfen Sie an den neu aufgestellten Logistik-Hub und an den nach eigenen Worten auf Endkundensoftware ausgerichteten Logistik-Accelerator?



Werden Sie sich auch an den weiteren Initiativen in Hamburg beteiligen, wie dem Digital-Space "Hammerbrooklyn" sowie dem "Deutschen Maritimen Zentrum" in Hamburg? Welche Kompetenzen bringen Sie - außer Dortmunder Drohnen mit HHLA-Logo bei Presseterminen - in die Initiativen real mit ein?



Zu guter Letzt unsere traditionelle Hamburg-Frage: Digitale Innovatoren sagen eine Konsolidierung der Startup-Szene voraus. Zwischen den städtischen "Hafenschwestern" HHLA und HPA gibt es regelmäßig "Gesprächsbedarf". Wo sehen Sie Herausforderungen in der Digitalisierung des Hamburger Hafengeschäfts, die angepackt werden sollten? 



Digitalisierung in hummanistischen Dosen: Gibt es noch mehr?
Foto: HANSEVALLEY

Schade, dass die HHLA nicht antwortet!

Die Fragen stellt Thomas Keup.


Redaktionelle Schlussbemerkung:

Leider hat uns die Pressestelle unbegründet aus dem Presseverteiler gestrichen und verwehrt uns aktuelle Informationen. Kommunikationschef Hans-Jörg Heims verweigert zudem Antworten auf E-Mails. HHLA-PR-Chef Heims machte erstmals im Herbst 2017 von sich reden. Damals zweifelte er unsere Integrität in Journalismus und Kommunikation an. Wir weisen das Verhalten zurück und verweisen auf den HANSECODEX.

* * *

 Hamburg Digital Background: 
Interview Angela Titzrath bei "Blue Rocket" (DVZ)

Vita Angela Titzrath bei der HHLA

Übersicht HHLA in der Wikipedia

HHLA-Team-App mit Betriebsinterna

Samstag, 6. Oktober 2018

HANSECODEWEEK: Roboter bauen, programmieren lernen und in 3D drucken.

HAMBURG DIGITAL SPEZIAL

Am vergangenen Samstag aht die Code Week Hamburg in der Zentralbibliothek am Hühnerposten ihre Pforten geöffnet. Ein gigantischer Roboter aus Luftballons begrüßte die Besucher und steht als Beispiel für das Verhältnis zwischen Mensch und Technik. 200 Kids und Jugendliche erwarteten Luftballonketten mit Computer-Geheimcodes, Workshops und Mitmachstationen, z. B. um LED-Schmuck zu gestalten, Roboter durch ein Labyrinth zu steuern oder ihr Informatik-Talent testen. Der Nachmittag war Auftakt für mehr als 90 Veranstaltungen der Code Week Hamburg vom 6. bis 21. Oktober '18.

Die Code Week Hamburg - ein Erlebnis für Kids und Jugendliche.
Grafik: Körber-Stiftung

Die Vereinigung der Hamburger IT- und Digitalexperten begrüßt die Code Week Hamburg. Der IT Executive Club unterstützt die gute Sache mit seinen Mitgliedsunternehmen und deren Workshops. HANSEVALLEY hatte die Chance, im Vorfeld der größten Veranstaltung ihrer Art mit dem Beauftragten für den IT- und Digitalnachwuchs der IT-Expertenvereinigung "ITEC" - Sven Heinsen - zu sprechen. Ein Hamburg Digital Spezial zur Code Week Hamburg 2018:

Lachende Schülerinnen beim Basteln ihrer eigenen VR-Brillen, konzentrierte Nachwuchsingenieure, die mit Lötkolben arbeiten, begeisterte Kids, die am Notebook die Faszination IT entdecken: 2 Wochen lang bekommen Schüler und Jugendliche in über 90 Events rund um Alster und Elbe ihre ganz persönliche Chance, IT und das Internet live zu entdecken. Damit ist unsere Stadt auf dem besten Weg, mit der 6. Code Week Hauptstadt des Tech-Nachwuchses zu werden. Mit bundesweit 425 Veranstaltungen im vergangenen Jahr ist die von der Europäischen Union initiierte Code Week eine der erfolgreichsten Eventreihen, Kinder und Jugendliche auf ein Leben in der digital-vernetzten Welt vorzubereiten.


Lachende Kinder mit VR-Brillen - gibt es etwas Schöneres?
Foto: Sandra Schinck 

Mitgliedsunternehmen des IT Executive Clubs laden Schüler und Jugendliche zu spannenden Aktionen ein: So bietet z. B. Otto.de am 11. Oktober einen Kurs zum Roboter programmieren mit "Lego Mindstorms" an. Der "ITEC" nutzt zudem seine Mitgliederplattform und sein Netzwerk, um die Relevanz der Initiative zu verdeutlichen und für die Zukunft noch mehr Unternehmen zu motivieren, Workshops bei der Code Week anzubieten. Es ist Sven Heinsen, Beauftragter für den IT- und Digitalnachwuchs besonders wichtig, dass möglichst viele Schüler und Jugendliche daran teilnehmen. Aber worum geht es eigentlich neben Spiel und Spaß?

Digital kompetent, wie man IT und das Internet nutzt.

Sven Heinsen vom IT Executive Club Hamburg erklärt die wichtigsten Aufgaben der 2 Wochen: „Digitale Souveränität bedeutet, digitale Medien selbstbestimmt und unter eigener Kontrolle zu nutzen und sich an die ständig wechselnden Anforderungen in einer digitalisierten Welt passen zu können. Wenn wir im IT Executive Club von digitaler Souveränität sprechen, geht es uns um zwei wichtige Elemente. 1. die digitale Kompetenz und 2. die digitale Mündigkeit von Schülern und Jugendlichen."


Bauklötzer staunen ... ist der Anfang von allem.
Foto: Sandra Schinck

Der Diplominformatiker macht klar, dass es sich bei digitaler Kompetenz um das Wissen rund um die IT-Welt handelt. Dazu gehören Kenntnisse in Coding, aber auch das Verständnis, wie Computer funktionieren. Zur digitalen Kompetenz gehört für den 49-Jährigen aber auch, zu wissen, wie Know how im Internet bestmöglich genutzt werden kann. Und das hat nicht zuletzt etwas mit IT-Nachwuchs zu tun: Der IT-Fachkräftemangel behindert Innovationen, Digitalisierung und Wachstum auch in Hamburg. Um diesem zu begegnen, ist es unverzichtbar, frühzeitig Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Informationstechnik spielerisch näher zu bringen.

Digital fit, was Internet-Dienste bewirken (können).

Die digitale Mündigkeit betrifft aus Sicht von Heinsen eher das Wissen um die Wirkung, die digitale Medien haben können. Viele Jugendliche lernen sehr schnell, digitale Plattformen zu bedienen, oftmals leider ohne gleichzeitig die enormen Risiken vermittelt zu bekommen. Stundenlanges "Binge Watching" auf Amazon Prime, Netflix oder YouTube ist eines der bekannten Beispiele. Der verantwortungsvolle Umgang sollte gelernt werden. Hier sind sowohl die Schule als auch die Eltern manchmal überfordert. Digitale Mündigkeit bedeutet aber auch zu lernen, wann man mal „abschaltet“.


Spannende Möglichkeiten, die man auch abschalten kann.
Foto: Sandra Schinck

Der Geschäftsmann und Nachwuchsbeauftragte begrüßt die Code Week Hamburg: "Sie ist aus unserer Sicht eine wichtige Initiative, weil sie hilft, eine Lücke zu schliessen, die im Bildungssystem noch herrscht bzw. im Übergang vom schulischen zum beruflichen Leben." Für Heinsen sind die einzelnen Aktionen im Rahmen der Code Week eine notwendige Erweiterung der schulischen Digitalbildung und helfen, sowohl die digitale Befähigung als auch die digitale Mündigkeit zu fördern. "Beides braucht unsere Gesellschaft und auch der Wirtschaftsstandort Hamburg, um seine führende Position beibehalten zu können."

IT-Professionals für den IT-Nachwuchs an der Alster.

Im Rahmen der Code Week kann man auf vielfache Art mit dem IT Executive Club und seinen Mitgliedern in Kontakt kommen. Am einfachsten ist es, wenn die Schüler und Jugendlichen direkt an den Aktionen der Unternehmen – z. B. der Otto Group – teilnehmen. 
Selbstverständlich wird der Club auch die Auftaktveranstaltung am 6.10. in der Zentralbibliothek am Hühnerposten begleiten.

Experimentieren und zum Experten werden - auf der Code Week.
Foto: Sandra Schinck

Die Bildungsinitiative des IT Executive Clubs greift aber noch weite: Sie unterstützt Schule, Ausbildung und Hochschule, jungen Menschen IT-Themen näher zu bringen und nachhaltiges Interesse sowie Kompetenz für IT und Digitalisierung zu fördern. Mit dem "ITEC Cares Award" honoriert und prämiert der Club jährlich drei herausragende Initiativen mit einem Preisgeld von 6.000,- €. "ITEC Cares" würdigt das Engagement und schafft Sichtbarkeit für die vielfältigen Ansätze. Damit will der IT Executive Club Verantwortung für die digitale Kompetenz und Mündigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen übernehmen.

"Digital Medien werden unsere zukünftige Entwicklung prägen."

Sven Heinsen hat eine klare Botschaft an die mehreren tausend jungen Teilnehmer in den zwei Wochen Hamburger Code Week: "Wir können alle Teilnehmer nur dazu aufrufen, sich mit digitalen Medien intensiv zu beschäftigen – sie werden unsere zukünftige Entwicklung prägen und fehlende Kenntnisse werden im Berufsleben ein echter Nachteil sein. Und, wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, kann man auch entdecken, wieviel Spass in diesem Themengebiet stecken kann und welche Chancen darin entstehen können." 


"It's cool, men". Kommt vorbei!
Foto: Sandra Schinck

Neben Sprachkenntnissen wird aus Sicht des Experten die Digitalkompetenz für die vernetzte und globalisierte Welt zum wichtigsten Erfolgsbaustein werden. Viele Jugendliche können diese Chance nicht nutzen, weil ihnen der richtige Zugang fehlt und später eine gewisse Furcht existiert. Die Körber-Stiftung und die Bücherhallen als Veranstalter der Code Week Hamburg ermöglichen diesen Zugang gemeinsam mit Initiativen der Coding- und Maker-Szene sowie Vertretern aus Hochschulen und Unternehmen. HANSEVALLEY leistet seinen Beitrag für das digitale Hamburg.

 Hamburg Digital Background: 

Code Week Hamburg 2018 Programmüberblick:

Code Week Hamburg: Otto.de - Lego Mindstorms Workshop

Freitag, 5. Oktober 2018

HANSESAFETY: Der digital-vernetzte TÜV für die digital-vernetzte Industrie 4.0

HAMBURG DIGITAL REPORT

Es ist die 2. Welle der Digitalisierung: Nach Information und Kommunikation mit Medien und Marketing rollen vernetzte Technologien über Produktion und Logistik hinweg. Digitale Industrie- und Verkehrsanlagen verändern Standorte, Fabriken und Transportwege. Sensoren für Maschinen und Geräte sind preiswert geworden, Datenpakete wachsen exponentiell an, Software für die Auswertung mittels künstlicher Intelligenz wird extrem leistungsfähig. 


Elektrifizierung und Automatisierung finden nach 20 Jahren in Digitalisierung und Transformation ihre nächsten evolutionären Schritte. Der TÜV Nord ist mit 150 IT-Security-Spezialisten seit jeher eine der IT-relevanten Prüforganisationen im TÜV-Verbund. Kraftwerksleittechnik, Bahntechnik, Kreditkartensicherheit oder kritische Infrastrukturen - wie Daten- oder Stromnetze - stehen auf der Tagesordnung des 13.000 Mitarbeiter großen Konzerns aus Hamburg, Hannover und Essen mit über 100 Gesellschaften in 70 Ländern. Ein Hamburg Digital Report:

"Ich glaube, es hat sich nichts geändert in den letzten 20 Jahren", überrascht Ulf Theike, verantwortlich für die Transformation im Bereich Industrie Service des TÜV Nord. Statt von einer Revolution zu sprechen, argumentiert der seit 2008 beim TÜV Nord als Geschäftsführer engagierte Volkswirt mit einer Evolution. Sein Bereich Industrie Service ist von der Digitalisierung jetzt betroffen: von den Elphi-Aufzügen bis zu Windrädern in Schleswig-Holstein, vom Pizzawerk in Wittenburg bis zum Kohlekraftwerk in Moorburg. Als verantwortlicher Manager für Transformation kümmert sich der Münsteraner um die Steuerung des Innovations-; Akkreditierungs- sowie des globalen Prozessmanagements.


Digitalisierung - ein unverzichtbarer Baustein der TÜV Nord-Strategie
Bild: TÜV Nord

Schon vor 10 Jahren beschäftigte sich der Familienvater beim TÜV Süd als Leiter Innovationen mit dem "heissen Scheiss". Datenschutz und IT-Security fesseln ihn damals wie heute, 'Welche Normen und Regeln gelten in welchem Markt?' Nur eine Schlüsselfrage für den langjährigen Tech-Vordenker. Seine These von '20 Jahren Kontinuität' begründet er mit der unveränderten Nutzung von Hardware und Software, von Sensorik und Daten sowie ihrer Auswertung. Allerdings haben sich der technische und wirtschaftliche Rahmen verändert. Neue Bedingungen ermöglichen neue Geschäftsmodelle und Produkte - und sie bedeuten neue Herausforderungen auch für die Produktprüfung des TÜV.

Wehe die online-vernetzte Insulinpumpe wird gehackt.

Beispiel Medizinprodukte: eine elektrische Insulinpumpe. Sie erspart Diabetikern täglich erforderliche Spritzen und Stifte zur Insulingabe. Längst sind die kleinen Geräte am Hosengürtel ausgestattet mit Bluetooth und WLAN. Neben der Safety-Frage zu mechanischer und elektrischer Sicherheit der lebenserleichternden Pumpen stehen nun auch Fragen der Security für die Prüfer des TÜV auf der Tagesordnung: Können die Insulinpumpen gehackt werden? Können die Programme zur Messung und Abgabe des Insulins manipuliert werden? Gefährden die technischen Möglichkeiten womöglich das Leben von Nutzern? Ging es bislang vor allem und mechanische und elektrische Sicherheit, werden die Prüfer zunehmend auch zu IT-Security-Spezialisten.


Accu-Chek Insulinprüfer mit Wireless-Adapter zur Mysugr-App
Foto: Accu-Chek/Roche

Das Problem für die Prüfer von Industrie- und Haushaltsartikeln: Bis heute gibt es keine verbindlichen Standards für die Industrie-, wie für die Massenproduktion von digital-vernetzen Produkten. Zwar gibt es die Common Criteria für IT-Produkte. Doch die Modelle, Anforderungen und Zertifizierungen gelten vornehmlich für Sicherheit auf Staatsschutz-Niveau. Für den berühmt-berüchtigten Kühlschrank mit WLAN wäre das Werk wie Kanonen auf Spatzen. Um der Flut online-vernetzter Industrie- und Gebrauchsgüter Herr zu werden, hat man sich beim TÜV ein eigenes Vorgehen erarbeitet. Mit "Security4Safety" setzt der TÜV auf ein Team mit einem Regelwerk, die mit einer Sprache sprechen.

Ulf Theike: "Wir haben das Thema für Sie geregelt."

Bei vielen Herstellen sind Produkt und Vernetzung - sprich Software, Daten und Services - bislang getrennt. Dass das nur bedingt Sinn macht, weiß man beim TÜV Nord seit mehr als 20 Jahren. Solange prüft die TÜV-Tochter IT Informationssicherheit mittlerweile Chiphersteller wie Chipkartenproduzenten, Hardware- und Softwarehersteller, Banken und Versicherungen. Zu den Referenzen zählen u. a. der auch in Hamburg beheimatete Chipriese NXP sowie Microsoft. So sind die Ingenieure beim TÜV auch für die IT-Security serienmäßig mit verantwortlich, sei es nach eigenen Regelwerken (IT-Security) oder dem Stand der Technik (Safety+IT-Security).


Weiterbildung der Mitgarbeiter für den digitalen TÜV.
Foto: TÜV Nord/Udo Geisler

Für den TÜV Nord bedeutet Digitalisierung jedoch weit mehr, als Kühlschränke und Toaster sowie Aufzüge und Windkraftanlagen sicher gegen Hackerangriffe zu machen. Intern bestimmen papierlose Prozesse den Zertifizierer mit seinen drei großen Standorten in Essen, Hannover und Hamburg. Portale, Onlinetools und Schnittstellen zu Kundensystemen gehören zum Arbeitsalltag von Ulf Theike und seinem Team. Waren es bisher Ingenieure, die beim TÜV für Sicherheit sorgten, kommen zunehmend IT-Spezialisten oder Cybersecurity-Experten in gemischten Teams hinzu. "Wir müssen alle Mitarbeiter auf eine Reise der Weiterbildung mitnehmen", pointiert der frühere DNV GL-Experte die Herausforderungen des TÜV mit seinen Mitarbeitern von China über Indien bis nach Brasilien.

Daten kommen zum Prüfer statt Prüfer gehen zur Technik

Die für Techis wirklich spannenden Veränderungen finden bei der Prüfung von Anlagen und Geräten statt. In der Vergangenheit galt hier: Die Prüfer gehen zur Technik - und prüfen. Das Problem: Mit der klassischen Methode - bekannt aus Kfz-Haupt- und Abgasuntersuchung - ist Sicherheit nur zu einem bestimmten Zeitpunkt feststellbar. Mit digital-vernetzten Industrieanlagen und -geräten kommen die Daten zu den Prüfern. Wie beim Schiffsklassifizierer kann der Zustand technischer Anlagen so an 7 Tagen der Woche rund um die Uhr festgestellt werden. Das "Lifecycle Monitoring" läuft bereits an den Containterbrücken eines Hamburger Terminalbetreibers mittels vernetzter Teststreifen. 


Digitale Aufzugsprüfung durch eine TÜV-Expertin.
Foto: TÜV Nord/Hauke Haas
Außerdem laufen rd. 30 Aufzugsanlagen testweise im Echtzeitmonitoring. Immer mehr Anlagen werden von den Herstellern vorgerüstet, so dass die Daten zu den Prüfern auf den Monitor kommen können. Somit stellen sich für die Experten in der technischen und digitalen Prüfung neue Fragen: 'Welche Daten werden für die Prüfung benötigt? Und wie können wir sicher sein, dass die Daten echt sind?' Heute hat die Vor-Ort-Prüfung im Schnitt rd. 70 Prüfpunkte, die abgearbeitet werden. Welche Punkte können künftig rund um die Uhr beobachtet werden? Erste Erfahrungen zeigen: Rund 1/3 der Inspektion können remote erfolgen, rd. 2/3 bleiben der Vor-Ort-Besichtigung vorbehalten.

Daten: "Das Recht kann nur bei demjenigen liegen, der die Daten erzeugt."

Um gemischte Services anzubieten und die Prüfung von Produktions- und Transportanlagen auf eine neue Stufe zu heben, bedarf es einheitlicher Schnittstellen für einen normierten Zugang zu gesicherten Daten. Bislang gibt es keine Regelung zu digital-vernetzten Industrieanlagen vom Typ 4.0. Damit stellt sich die Glaubwürdigkeitsfrage für zugelieferte Daten. Der TÜV-Experte schlägt für dieses Thema ein Trustcenter vor, das keine eigenen Interessen verfolgt, wie globale Datensammler aus der Kategorie Amazon, Facebook, Google & Co. Ulf Theike hat noch mehr Wasser für den Wein: Wer ist der Eigentümer der Daten? Der Hersteller, der Betreiber oder der Nutzer von Maschinen oder Geräten?


Kompetenz des TÜV Nord mit eigenen Rechenzentren.
Foto: TÜV Nord

Für persönliche Daten ist die Antwort aus Sicht des Experten klar: "Das Recht kann nur bei demjenigen liegen, der die Daten erzeugt hat." Beispiel: Der Patient als Nutzer von "Vivy" oder "TK-Safe", den digitalen Gesundheitsakten der Krankenkassen. Auch beim Autofahren sollte klar sein; Nicht BMW, Daimler, Ford, Opel oder VW gehören die Daten - sondern dem Autofahrer. Im B-2-C steht für den TÜV-Mann fest: Persönlichkeitsrechte vor Industrieinteressen. Doch bei Industrieanlagen wird es schon kniffliger: Längst gibt es Personenerkennungssysteme in Aufzügen, werden SIM- und Handydaten im WLAN ausgelesen. Das beginnt bei Kamerasystemen für den Notruf und endet in neuen Geschäftsmodellen von Otis, Schindler oder Thyssen-Krupp.

Schutzorganisation der Verbraucher, nicht der Hersteller.

"Es darf nicht jeder in Europa seinen ökonomischen Gelüsten nachkommen und gegen Persönlichkeitsrechte verstoßen"; warnt der Kenner. Kein Wunder: Sind die Technischen Überwachungsvereine doch entstanden, weil industrielle Güter Gefahren ins sich bergen. Und der TÜV stellt sich als Schutzorganisation der Verbraucher auf. So fordert Ulf Theike als Top-Manager des TÜV Nord ein Trust-Center für neue, datenseitig heikle Themen, wie Autonomes Fahren oder Medizinprodukte. Diese sollten behördlich betrieben - oder auch in Partnerschaft mit den zur Neutralität verpflichteten TÜV-Organisation. Gerade bei Medizinprodukten nimmt die Datenrelevanz mit Patientendaten zu.


Der TÜV Nord in Hamburg-Stellingen
Foto: TÜV Nord

In Hamburg und Essen arbeiten unter dem gebürtigen Münsteraner allein 15 Digitalexperten im eigenen Innovation Center - neben den Digital Academys zur Weiterbildung mit jeweils rd. 250 Trainingsexperten. Als ein spannendes Thema aus seinem Bereich nennt der Experte z. B. Next Reality mit AR und VR, die Blockchain-Technologie und den 3D-Druck. 'Wie kann man sicher gehen, dass der Drucker tatsächlich unverfälschte CAD-Zeichnungen bekommen hat, um einwandfreie Teile aus Kunststoff oder Metall zu drucken?' Genau daran arbeiten Technologie-Experten und Sachverständige aus der Prüfung Hand in Hand in den beiden Innovation Centern an Alster und Ruhr. 

Die Frage: "Wie stellen wir wieder ganzheitliche Sicherheit her?" 

Es gibt tausende von Angriffen auf Industrieunternehmen - jeden Monat. Desto vernetzter die Unternehmen, desto höher die Gefahr, wie der "No Petya"-Angriff durch ein Softwareupdate in der Personalabteilung einer ukrainischen Beiersdorf-Tochter beweist. Die Folge: 4,5 Tage weltweiter Produktionsausfall und rd. 35 Mio. Schaden - laut offizieller Angaben. Wie können Experten vom TÜV zusammen mit Herstellern wieder ganzheitliche Sicherheit herstellen? Dabei ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nicht immer nur hilfreich. Vielmehr sehen die Sachverständigen einen zunehmenden Trend des BSI, in den Bereich Akkreditierungen und Zertifizierungen zu gehen. Neue Konkurrenz seitens des Staates?

Digitale Prüfiung am PC beim TÜV Nord.
Foto: TÜV Nord/Koyou

Der TÜV-Experte hält dagegen: "Wir prüfen gegen anerkannte ökonomische Risiken." Damit nicht genug: In Zukunft werden Prüfer vor Ort ebenso präsent sein, wie Informatiker, die z. B. kritische Infrastrukturen prüfen. Gerade die kritischen Infrastrukturen werden zunehmend entscheidender. Schon heute gibt es in Deutschland rund 1.800 sogenannte "KRITIS"-Unternehmen - Tendenz steigend. Das Thema digital-vernetzter Unternehmen und ihrer datenbasierter Produkte und Services nimmt weiter zu. Der TÜV bietet deshalb Unternehmen auch an, vor Ort von der Digital Academy fit gemacht zu werden. Gut zu wissen, dass der TÜV dabei ist, Hersteller und Verbraucher in der digitalen Welt nicht allein zu lassen.

 Hamburg Digital Background: 


TÜV Nord - Innovation Space, Hamburg:
tuev-nord.de/explore/de/erzaehlt/innovationskultur-tuev-innovation-space/

TÜV Nord - Digitalisierung am Beispiel V2X:
tuev-nord.de/de/privatkunden/ratgeber-und-tipps/technik/digitalisierung/

TÜV Nord - Digitalisierungsstudie 2018 Automotive:
tuev-nord.de/de/unternehmen/verkehr/autohaus-und-werkstatt/effizienz-steigern/tuev-nord-digitalisierungs-studie-2018/ 

TÜV Digital Academy für Mitarbeiter:
tuev-nord-group.com/leitbild/digital-academy/

TÜV IT in der TÜV Nord Gruppe, Essen:
tuvit.de

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HANSEPERSONALITY 
BSI-Präsident Arne Schönbohm: "Die Lage ist ernst."

Common Criteria in der Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Common_Criteria_for_Information_Technology_Security_Evaluation

Donnerstag, 27. September 2018

HANSEHEALTH: Die Techniker auf dem Weg zur digitalen Krankenkasse.

HAMBURG DIGITAL REPORT

Berlin, 24. April d. J., Bundespressekonferenz, im Regierungsviertel unweit von Reichstag und Kanzleramt: Deutschlands größte Krankenkasse stellt ihre digitale Gesundheitsakte "TK-Safe" vor. Der Datensafe wird in Hamburg gemeinsam mit der IBM entwickelt. 40.000 Betauser probieren bundesweit die "eGA" bereits aus - bis zu 10,2 Mio. "TK"-Versicherte können ihren Patientensafe in Zukunft auf iPhone und Android-Smartphone nutzen. 


Digitalisierung im Mittelpunkt des Engagements: Die Techniker Krankenkasse
Foto: HANSEVALLEY

Die "Techniker" geht als größte Ersatzkasse in der Digitalisierung voran - verfolgt von Deutschlands Nr. 2 - der Hamburger "DAK-Gesundheit" - mit ihrem IT-Dienstleister Bitmarck, der digitalen Gesundheitsassistentin "Vivy" und 13,5 Mio. möglichen Nutzern ihrer App. Mit mehr als 440.000 Versicherten an Alster und Elbe, 27% Marktanteil und einem "Digital Office ist die "Techniker Krankenkasse" ein maßgeblicher Entwickler der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Ein Hamburg Digital Report.

110 gesetzliche Krankenkassen gibt es in Deutschland, dazu kommen 42 private Krankenversicherungen. 72 Mio. Menschen sind bei AOKn, Barmer und BKKn, DAK, IKKn und TK versichert. Mit der im Auftrag der Allianz für den Hamburger IT-Dienstleister Bitmarck entwickelten  und am 5. juni d. J. in Berlin vorgestellten "Vivy"-App kommt Bewegung in die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Denn: Wenn sich die Krankenkassen mit ihren Lösungen nicht durchsetzen, droht die Gefahr, durch Amazon, Apple und Google einen weiteren Sektor an US-Technologiegiganten zu verlieren.


Expertin als Startup-Gründerin und Accelerator-Managerin:
Juliane Zielonka aus dem "TK"-Digital Office
Foto: Juliane Zielonka

Juliane Zielonka ist eine von 4 Beratern im Team des "Digital Office" der "Techniker", das zur Unternehmensentwicklung gehört. Hinzu kommen 4 Coaches und 4 Projekt-Consultants in der Zentrale an der Bramfelder Straße. Die 1884 gegründete "Hilfskasse für Architekten, Ingenieure und Techniker" weiß: Mit neuen Plattformen kann es schnell ungemütlich werden im Gesundheitsmarkt. Wer die Hoheit über die Daten hat, bestimmt den Kundenzugang. "Wir können gestalten, bis wir gestaltet werden", fasst die Wahl-Hamburgerin im persönlichen Gespräch zusammen.

Agiles Arbeiten bei der "Techniker" - für neue Möglichkeiten

"Wie können wir das Bestehende mit dem Neuen verbinden - und das aus der digitalen Perspektive." Für die Startup-Gründerin und frühere Managing Direktorin des "Startupbootcamp Digital Health Berlin" stehen interne und externe Aufgaben auf der Agenda. Auf der internen Seite des mit rund 14.000 Mitarbeitern arbeitenden Gesundheitsdienstleisters stehen Themen wie agiles Arbeiten im Fokus. Die Expertin stellt zur Diskussion: "Wie können wir uns selbst optimieren?" Das ist bei einer öffentlich-rechtlichen Struktur nicht das Einfachste. 


Vorschlag der "TK" für Risikoklassen bei digitale Produktenƒ.
Grafik: Techniker Krankenkasse

Spannend wird es auf der externen Seite: Hier arbeitet die "Techniker" daran, Medizinprodukte - wie die Hamburger Tinnitus-App "Tinnitracks" - für die Versicherten anzudocken, ebenso wie die "Migräne-App" der Schmerzklinik Kiel. Während Fitness-Tracker und Wellness-Angebote zum 2. Gesundheitsmarkt gehören, will die "TK" vor allem digitale Angebote für den 1. Gesundheitsmarkt finden und bereitstellen. Die langjährige Berlinerin fasst zusammen: "Wie können wir für unsere Versicherten das Optimale erzielen?"

Kooperation mit Startups - für Produkte im 1. Gesundheitsmarkt

Eine Brücke zu neuen digitalen Angeboten für ihre Versicherten ist der Kontakt zu Startups, z. B. im "Health Innovation Port" des Geräteherstellers Philips an der Röntgenstraße unweit des Flughafens Hamburg, den die "TK" von Anfang an unterstützt. Zudem veranstaltet die Krankenkasse seit 2016 jährlich ein eigenes Accelerator-Programm und den gemeinsamen Wettbewerb "Health-i" mit dem Handelsblatt - auf der Suche nach den hoffnungsvollsten Talenten. Zuletzt hatten sich 160 Talente, Startups und junge Unternehmen beworben.


Startup-Förderung - bei der "TK" mit Sinn und Zweck praktiziert.
Foto: Techniker Krankenkasse

Für die "Techniker" sind digitale Angebote nicht allein ein Marketing-Instrument. Laut Satzung können sich Versicherte im Jahr digitale Hilfsmittel für bis zu 300,- € erstatten lassen. Voraussetzung: Es handelt sich um nachgewiesene Medizinprodukte, die vom Arzt verschrieben werden - und damit im 1. Gesundheitsmarkt zu Hause sind. Die größte Krankenkasse würde sehr gern schneller digitale Lösungen anerkennen und einsetzen lassen. Das Problem: Es braucht im Schnitt 5 Jahre bis zur Zulassung. Die "TK" würde dies gern mit einer auf 2 Jahre befristeten Zulassung beschleunigen. Denn die Angebote von Apple, Google & Co. warten nicht.

Wer bestimmt künftig über digitale Angebote für Patienten?

Die Befürchtung ist berechtigt, unterstreicht Juliane Zielonka: "Wenn wir mit unseren Stakeholden nicht zusammen eine eigene Plattform aufbauen, kann es ein, dass wir den Staffelstab an einen anderen Player verlieren." Auf Nachfrage fasst die Digitalexpertin zusammen, wer mit Boot sein sollte: die gesetzlichen und die privaten Versicherer, Ärzte und Labore, Krankenhäuser, Dienstleister und die Gesundheitsindustrie. Und nicht zu vergessen: die Patienten. Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, dass die "TK" mit IBM einen mobilen Datentresor für medizinische Daten als Plattform entwickeln lassen hat.


"TK"-Vizevorstand Thomas Ballast stellt den "TK-Safe" in Hamburg vor.
Foto: HANSEVALLEY

Beim "IBM-Safe" sind auch die privaten Versicherungen DKV, Generali und Signal-Iduna mit dabei. Als Klinikgesellschaft konnten für den "TK-Safe" bereits die 16 Agaplesion-Kliniken gewonnen werden. Weitere Partner, wie das UKE, sind in Planung. "TK"-Vorstand Thomas Ballast macht beim Kongress der Gesundheitswirtschaft im Grand Hotel Elyseé in Hamburg deutlich, dass letztendlich der Patient entscheidet, wie er seine digitale Gesundheitakte nutzt: "Das könnte dann zum Beispiel die Impfhistorie sein, eine Auflistung der Medikamente oder die Arzt- und Zahnarztbesuche inklusive Diagnosen."

"Vivy" und "TK-Safe" oder Amazon, Apple & Google?

Auf dem Gesundheitskongress versichern führende Vertreter von "TK" wie von "DAK-Gesundheit": Es geht nicht um "TK-Safe" gegen "Vivy". Beide mobilen Systeme werden kompatibel sein. Der Versicherte soll bei einem Kassenwechsel seine Daten in den anderen Safe mitnehmen können. Ab Mitte kommenden Jahres erwarten die Anbieter eine einheitliche Schnittstelle zum Datenaustausch mit allen 178 Praxisprogrammen. Damit wird klar: Hier geht es um das Gesundheitssystem im Wettbewerb mit globalen Datensammeln, die aus Gesundheitsdaten Geschäft generieren wollen.

Vorstellung des "TK-Safe" in der Bundespressekonferenz in Berlin:




Neben konkreten Angeboten im 1. Gesundheitsmarkt und einer digitalen Gesundheitsakte für bis zu 10,2 Mio. "TK"-Versicherte, kümmert sich das "Digital Office" der "TK" auch um Sekundärprävention, also der Verhinderung von Folgeerkrankungen z. B. bei jungen Chronikern. Bei Diabetes Typ 2 und weiteren Erkrankungen hat die "Techniker" mit "Transfit" ein Projekt zur ergänzenden Videoberatung mit den DRK-Kliniken Berlin initiiert. So können sich 12- bis 24-Jährige und ihre Eltern per App und Chatroom ergänzend beraten und begleiten lassen. Das Ziel des wissenschaftlich begleiteten Projekts ist ein selbstständiges Management der chronischen Erkrankungen durch die jungen Patienten selbst.

Mit Spannung können wir die weitere digitale Entwicklung bei der Techniker Krankenkasse beobachten. So sind aus der Zusammenarbeit mit Philips im "Health Innovation Port" erst konkrete Ideen und Möglichkeiten entstanden. Juliane Zielonka deutet an, dass es zwar noch keine spruchreifen Ergebnisse, aber hoffnungsvolle Ansätze gibt. Das klingt doch nach einer "Technologisch digital-aufgestellten Krankenkasse" der Zukunft - oder kurz: einer "digitalen TK".

 Hamburg Digital Background: 

Elektronische Gesundheitsakte "TK-Safe" der IBM
tk.de/tk/themen/digitale-gesundheit/elektronische-gesundheitsakte-tk-safe/981794

Digitale Angebote der "Techniker" für ihre Mitglieder
tk.de/tk/themen/digitale-gesundheit/digitale-angebote/723220

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"Transfit"-Projekt der "TK" mit den DRK-Kliniken Berlin
tk.de/techniker/service/gesundheit-und-medizin/igv-vertraege/transfit-fuer-den-uebergang-zur-erwachsenenmedizin-2024816

"Migräne-App "von Schmerzklinik Kiel und "TK"
tk.de/techniker/gesund-leben/digitale-gesundheit/apps/migraene-app-2025392

"Tinnitracks-App" von "Sonomed" bei der "TK"
tk.de/techniker/gesund-leben/digitale-gesundheit/tinnitracks-tinnitus-app-2010642

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Startup-Förderung und "TK-Accelerator"
tk.de/tk/themen/digitale-gesundheit/start-up-foerderung/959200 

"Health-i" Wettbewerb von "Handelsblatt" und "TK"
health-i.de/de/

"Health Innovation Port" von Philips und "TK"
healthinnovationport.de/

"Digital Health Hub Hamburg" - GWHH & Partner
gwhh.de/digital-health-hub-hamburg/

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Techniker Krankenkasse in Hamburg:
tk.de/tk/hamburg/tk-landesvertretung/die-tk-in-hh/170484#

Techniker Krankenkasse auf einen Blick:
tk.de/tk/ueber-das-unternehmen/unternehmens-und-finanzdaten/die-tk-auf-einen-blick/109214

 Hamburg Digital Reports: 

HANSESTARTUPS:
"Digital Dudes" treffen "Röntgen-Riese" im Health Innovation Port.

HANSEPERSONALITY Helmut Gerhards: