Olaf Scholz beim Besuch des CityScienceLab an der HCU. Foto: HCU Hamburg |
Eine Mammutaufgabe liegt vor unserer Stadt. Olaf Scholz wendet sich an das CityScienceLab der HafenCity Universität. Die Wissenschaftler verfügen über einen Schatz, der genau jetzt seine Stärken unter Beweis stellt: ein interaktives Stadtmodell von Hamburg, das "CityScope". Dahinter steht eine Technologie des MIT Media Lab in Boston, mit der die Stadtplaner aus der Hafencity an der Zukunft Hamburger Stadtquartiere arbeiten. Können die Zukunftsplaner dabei helfen, Flüchtlinge in Hamburg unterzubringen? Ein Hamburg Digital Report:
"Ich hätte mit einer stärker emotionalen Diskussion gerechnet", berichtet die Wissenschaftlerin Katrin Hovy von den Monaten - damals im Frühjahr und Sommer letzten Jahres. Dabei waren die Diskussionen der Anwohner aus den Hamburger Stadtquartieren schon intensiv. Die Spannweite reicht "von hoher Offenheit bis großer Skepsis." Kein Wunder, geht es doch um die Unterbringung von Flüchtlingen und ihren Familien auch in homogenen Hamburger Stadtteilen. 400 Hamburger beteiligen sich an 40 Workshops in 3 Monaten - am interaktiven Stadtmodell ihres eigenen Stadtteils.
Gemeinsame Diskussion am "CityScope" beim "FindingPlaces"-Projekt Foto: Walter Schießwohl |
"FindingPlaces" - Hamburger Unterkünfte für Flüchtlinge finden
Legosteine für den interaktiven "CityScope". Foto: HANSEVALLEY |
Die Daten kommen von den Hamburger Behörden, die seit dem Hamburger Transparenzgesetz 2012 im stadteigenen Portal zur Verfügung stehen und übernommen werden können. Die Herausforderung besteht im Matchen der Daten für das "FindingPlaces"-Projekt. Zwischen dem Besuch von Olaf Scholz im Februar und dem ersten Workshop im Mai '16 leisten Katographen und Geomatiker der HCU die Vorarbeit, sorgen dafür, dass rohe Daten zu echten Karten werden und diese zusammen mit weiteren Informationen und Kommentaren auf dem Monitor sichtbar werden.
Von emotionalem Einstieg zu sachlicher Diskussion für Lösungen
"CityScope"-Planungstisch im Einsatz. Foto: HANSEVALLEY |
161 Flächen werden von den Teilnehmern vorgeschlagen, 44 Flächen mit mind. 1.500 qm für jeweils 50 bis 80 Unterbringungsplätze sind geeignet, 19 Flächen davon werden von der Stadt in die engere Auswahl genommen, 9 Flächen könnenen innerhalb kürzester Zeit für Unterkünfte ausgewählt werden, für 10 Flächen sind intensivere Prüfungen und Vorbereitungen vorgesehen. Die Diskussion über geeignete Standorte geht weiter. Dank des "FindingsPlaces"-Projekts können mit offener Beteiligung der Bewohner in den Quartieren Lösungen gefunden und den Flüchtlingen geholfen werden.
"SmartSquare" - Neues Leben auf dem Dompatz der Ham(ma)burg
Projektion der Hammarburg-Siedlung am heutigen Domplatz. Visualisierung: Archäologisches Museum Hamburg |
Die HafenCity Universität Hamburg. Foto: HANSEVALLEY |
5 Professor/innen, 1 Kartograf und
8 studentische Hilfskräfte engagieren sich in dem offenen Projektraum im Erdgeschoss der HCU. Was mit einem Original-Tisch aus Boston, der Leiterin Prof. Gesa Ziemer und 2 Halbtagsstellen begonnen hat, ist heute ein interdisziplinäres Team aus Stadtentwicklern, -planern, -designern und Architekten, Geoinformatikern und Katographen, Sozialswissenschaftlern, Soziologen und einer Philosophin an der Spitze.
Fachleute nennen das "Changing Places"-Modell des MIT Media Labs aus Boston die "Digitalisierung der Partizipation". Eine ebenso passende Beschreibung des CityScienceLabs bringt eine Abiturientin während ihres Besuchs an der HafenCity Universität auf den Punkt: "Ich setze einen Stein und sehe, dass sich etwas verändern kann." Gut, dass so etwas möglich ist.
Hamburg Digital Background:
CityScienceLab an der HCU Hamburg:
www.hcu-hamburg.de/research/citysciencelab/
MIT Media Lab Projekt "Changing Places":
http://web.mit.edu/jiw/www/city-simulation/
Interaktives Stadtmodell "CityScope":
www.hcu-hamburg.de/research/citysciencelab/cityscope/
"FindingPlaces"-Projekt mit "CityScope":
www.findingplaces.hamburg/
"SmartSquare"-Projekt mit "CityScope":
www.hamburg.de/bwfg/8324196/verbundprojekt-der-hafencity-universitaet-hamburg-erweckt-domplatz-wieder-zum-leben/
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