Sonntag, 29. April 2018

HANSEPERSONALITY Petra Vorsteher: Man muss an seine Idee glauben und restlos von ihr begeistert sein.

HAMBURG DIGITAL INTERVIEW

Hamburg: E-Commerce-Hauptstadt & Marketing-Metropole. Einst waren es Jung von Matt, Scholz & Friends oder Springer & Jacobi, die über Hamburgs Stadtgrenzen hinaus strahlten. Heute sorgen Facebook, Google oder Snap für das leuchtende Image des Elbvalley. Im 19. Stock des Emporio-Towers am Valentinskamp schaut man direkt in die gläsernen Büros der US-Internet-Giganten.



Im größten Standort des Mobile Advertising-Vermarkters Smaato sieht die Welt ganz besonders aus. Als börsenunabhängige Plattform mit mehr als 90.000 Publishern, über 10.000 Advertisern und 500 Plattformpartnern spielt das von Petra Vorsteher mitgegründete Unternehmen von San Fransico über New York und Hamburg bis Shanghai in einer Liga mit Google und Facebook.

Als Chief Alliance Officer von Smaato, stellvertretende Vorsitzende von Hamburg@work und Hamburg Abassador in San Francisco ist Petra Vorsteher eine der führenden Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft an Alster und Elbe. Unser HANSEPERSONALITY ist Smaato-Mitbegründerin, Business Developerin und Repräsentantin Petra Vorsteher:


Ich würde gern persönlich in unser Interview einsteigen: Du lebst seit 1981 in San Francisco und Hamburg und hast Dich vor 37 Jahren für das Silicon Valley entschieden. Was hat Dich bewogen, in die Bay Area zu ziehen und was fasziniert Dich bis heute als Hamburg Ambassador in San Francisco, auch im sonnigen Kalifornien zu Hause zu sein?

Ich habe mich schon beim ersten Besuch in San Francisco verliebt und dort zuhause gefühlt. Nicht nur die Schönheit der Stadt und das wunderbare Wetter haben mich angezogen, sondern auch die positive Lebenseinstellung und eine DNA, die der Hamburger sehr ähnlich ist: Internationalität, Hanseatische Werte, Tugenden wie Anstand und Fairness sind dort tief verwurzelt. Man hilft einander, ohne Angst zu haben, dass dieser Vertrauensvorschuss ausgenutzt wird. 

Man nennt dies paying forward - irgendwann könnte man selbst Hilfe gebrauchen, dann kann man sich aufeinander verlassen. Ein absolut funktionierendes Ecosystem mit einer ungeheuren Innovationskraft – man tauscht sich rund um die Uhr aus und inspiriert sich. Selbst in schlechten Zeiten herrscht dort Aufbruchsstimmung. Ich habe wirklich Glück gehabt, das Silicon Valley wachsen zu sehen und Teil des Ganzen zu sein. Dafür bin ich dankbar.

Fliegen wir von den USA nach China. Im Gegensatz zu Google und Facebook seit Ihr auch in China aktiv, kooperiert u. a. mit der populären Plattform "Baidu" und habt seit Dezember 2016 einen chinesischen Eigentümer. Welche Bedeutung hat aus Deiner Sicht die Öffnung nach China für Euch als Unternehmen und die Handelsmetropole Hamburg?

Die Übernahme Smaato's durch den chinesischen Marketing-Riesen Spearhead war von Anfang an auf Win-Win ausgerichtet. Die Frage lautete: Wie können wir einander helfen und unsere Stärken füreinander nutzen. Smaato war seit der Gründung in 2005 in San Francisco international ausgerichtet und konnte so ein großes, starkes und loyales globales Netzwerk an Partnern aufbauen. 

Spearhead ist in China im traditionellen Marketing eine der führenden Firmen mit über 2.000 Mitarbeitern und Büros in Peking und Shanghai, hat aber noch keinen mobilen Footprint oder Business außerhalb Chinas. Insofern ist diese Partnerschaft perfekt. Spearhead kann durch Smaato’s Technologie und globale Präsenz ihr Geschäft sehr schnell und effektiv globalisieren sowie mobilisieren, und wir können im großen Chinesischen Markt mit so einem starken Partner wesentlich schneller erfolgreich sein.

Hamburg ist in Europa schon sehr lange eine der wichtigsten Handelspartner für China. Der Hafenverkehr sowie jetzt auch der Bahnverkehr sind ein wichtiger Bestandteil der Hamburger Wirtschaft. Der Hamburg Summit, die erfolgreiche Städtepartnerschaft mit Shanghai und der rege Austausch in kultureller wie sportlicher Hinsicht, sind außerdem ein deutlicher Beweis für die lebendige Partnerschaft und blühenden wirtschaftlichen Beziehungen. Konstellationen wie bei Smaato sind gut für alle Beteiligten.


Smaato ist in diesem Jahr 13 Jahre jung. Ihr seid eine Tech- und Marketing-Company, und Hamburg ist Euer wichtigster Entwickler-Standort. Du kümmerst Dich u. a. um Eure Standorte, die Kultur und die Partnerschaften. Was macht Smaato aus Deiner persönlichen Sicht so besonders?

Passion: Unsere Passion für Smaato! Alle Mitarbeiter sind mit Herz und Seele engagiert und sind sehr loyal. Es ist eine große Freude und auch Ehre, Mitglied einer so besonderen, globalen Smaato Family zu sein! Auch viele unserer Partner haben eine Leidenschaft für Smaato und wir wertschätzen das Vertrauen und die Loyalität, die uns entgegengebracht werden sehr. Innovation: Smaato war, was mobile Technologie betrifft, schon immer seiner Zeit voraus. Wir haben die Firma 2005 als mobile Company gegründet. Noch bevor es das iPhone gab. Innovation ist in den Smaato-Genen und die Entwicklung von Leading Edge Technologie zieht sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. 

Global: Smaato ist eine der führenden Mobile-Firmen der Welt. Eines der wesentlichen Erfolgskriterien ist natürlich auch, dass wir von Anfang an global tätig sowie präsent waren, und so langfristige Beziehungen und ein riesiges Netzwerk aufbauen konnten. Auch unser Team ist international, wir haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 40 Nationen. Allein im Hamburger Büro sind 30 Nationalitäten vertreten, das heißt, die Firmenkommunikation verläuft auf Englisch. Wir bieten aber Deutsch-, Englisch- und Chinesisch-Kurse an, für alle, die sich weiterbilden möchten. 

Teamwork und Toleranz werden bei uns großgeschrieben, wir vertrauen unseren Mitarbeitern. Wir sind dadurch extrem offen, innovativ und agil, sind in der Lage Trends sehr schnell zu erkennen und schneller als andere umzusetzen.

An Eurem Hamburger Standort im Emporio-Tower arbeiten gut 150 Mitarbeiter*innen mit mehr als 30 Nationalitäten. Weltweit arbeiten in Eurem Headquarter in San Francisco, Eurem Sales Department in New York, in Hamburg, Jakarta, Shanghai und Singapur rd. 250 Mitarbeiter. Was schätzt Du am Standort Hamburg?

In einem Satz zusammengefasst ist Hamburg innovativ, weltoffen, modern, wirtschaftlich sowie kulturell spannend – und natürlich wunderschön. Im Detail schätze ich den Pragmatismus und die Handschlag-Mentalität. Hamburg ist eine etablierte Kaufmannsstadt und sehr offen, was die wirtschaftliche Entwicklung und Anwendung von Informationstechnologien angeht. Hamburg fördert Unternehmen aus der IT- und Digitalbranche, vor allem durch starke Vernetzung und Austausch. Hiesige Universitäten wie die Technische Universität Hamburg schaffen zudem eine starke Basis für gut ausgebildeten Nachwuchs. 

Vereine wie Hamburg@work haben exzellente Events sowie ein nationales wie internationales Netzwerk, und das schon seit 20 Jahren. Das Amerikanische Konsulat sowie auch der American Club bieten regelmäßig Veranstaltungen an, die für den kulturellen Austausch sorgen, der heute wichtiger denn je ist. In der Hamburger und insgesamt deutschen Arbeitskultur ist die Fluktuation von guten Mitarbeitern übrigens nicht so ausgeprägt wie in den USA. Bei uns arbeiten heute noch viele Kollegen, die schon seit kurz nach der Gründung dabei waren.

Smaato’s Erfolgskonzept für unsere Plattform: Silicon Valley Innovation kombiniert mit German Engineering. Aus diesem Grunde befindet sich unsere Entwicklung mit 150 Mitarbeitern in Hamburg.


In nur 150 Millisekunden findet Ihr über Eure Auktionsplattform weltweit Werbeanzeigen für App-Publisher. Davon gibt es jeden Tag rd. 20 Mrd. Auktionen, sprich 20 Mrd. ausgespielte Anzeigen - in den USA, China und Großbritannien, wie in Japan oder Australien. Wie könnt Ihr sicherstellen, bei 40% Fraud im Markt möglichst nur qualifizierte Anzeigen auszuspielen?

Uns war es schon immer immens wichtig, Transparenz für den Kunden sicherzustellen und sichtbare Werbemittel auszuliefern. Unsere Umfelder sind definitiv brand-safe und die Werbeplätze fraud-free. Smaato erreicht dies durch eine Kombination von sich stetig weiterentwickelnden Analytics-Tools mit einem exklusiven Team zur Qualitätssicherung.

Seit Eurer Gründung in den USA 2005 habt mehrfach einen Pivot hingelegt: Von der App-Developer-Schmiede zur In-App-Werbe-Company zum Ad-Network und schließlich zur Programmatic Ads-Plattform mit Echtzeit-Auktionen. Welchen guten Tipp hast Du für Tech-Startups in Hamburg, erfolgreich ihren Weg gehen zu können?

Passion! Leidenschaft! Man muss an seine Idee glauben und restlos von ihr begeistert sein. Wenn die Idee wirklich innovativ und ihrer Zeit voraus ist, wird sie trotzdem nicht jeder verstehen! Davon muss man ausgehen. Dann ist es besonders wichtig, dass man den Spirit nicht verliert und sich nicht entmutigen lässt. Beim Money raisen kann das sehr schnell passieren. Oder wenn mal harte Zeiten kommen. 

Junge Unternehmer sollten auch den sogenannten Elevator Pitch beherrschen, sprich ihre Firma und Geschäftsmodel kurz und knackig zwischen Ein- und Ausstieg auf den Punkt bringen können. Wer erst stundenlang erklären muss, was er eigentlich macht, wird vermutlich nicht nur bei Investoren, sondern auch beim Kunden scheitern. Aber wenn man Visionen hat, muss man daran glauben und durchhalten, auch wenn alle anderen sagen, dass es unmöglich ist.

Zu guter Letzt unsere Hamburg-Frage:

Du vertrittst als Hamburg Ambassador unsere Stadt in San Francisco und knüpfst mit Deinem Hamburg Office in der Smaato-Zentrale u. a. Kontakte für das führende Business-Netzwerk an Alster und Elbe, Hamburg@work. Was läuft in Sachen Digitalisierung in Hamburg aus Deiner Sicht schon richtig gut, und wo würdest Du Dir ein wenig mehr Mut wünschen?

In puncto Digitalisierung passiert in Hamburg im Vergleich zu vielen anderen Städten schon viel und es gibt auch viele Initiativen von Firmen und der Handelskammer, die zum Beispiel dem Mittelstand helfen, die neuen Anforderungen der Digitalisierung zu meistern um sich für die Zukunft zu rüsten. Hamburg ist lokal wie global schon sehr innovativ und ist auch ein Meister der Netzwerke. 

Die Hamburg Ambassadors sind ein gutes Beispiel. Hier hat Hamburg ein internationales Netzwerk von 32 ehrenamtlichen Botschaftern, die die Freie und Hansestadt mit großer Leidenschaft in ihren Regionen in den verschiedensten Bereichen vertreten und Verbindungen aufbauen und pflegen. Das ist einmalig auf der Welt und wird sehr bewundert.

Hamburg@work verbindet hunderte Unternehmen aus der Informationstechnologie, dem Venture Capital und der Startup-Szene. Es hat Branchenevents, Kreativ-Awards, die IT Strategietage und den IT Executive Club und ist international vernetzt. NextMedia.Hamburg und Digital Media Women - nur um einige zu nennen - sind sehr aktiv. In der Hamburger Startup-Szene passiert unglaublich viel. In Deutschland sind die meisten Gründungen in Hamburg. Ich würde mir wünschen, dass dies international noch bekannter wäre.



*  *  *

Herzlichen Dank für Deine Antworten!
Das Interview führte Thomas Keup.

Über die Smaato Inc.

Smaato ist die führende unabhängige globale Echtzeit Werbeplattform und verbindet über 10.000 Advertiser, darunter 91 der Top 100 Ad Age-Marken, mit über 90.000 App-Entwicklern und mobilen Web-Publishern. Das Unternehmen managt bis zu 20 Milliarden mobiler Ad Impressionen täglich und erreicht pro Monat über eine Milliarde Unique Mobile Users. 

Smaato wurde 2005 von den mobilen Pionieren Ragnar Kruse und Petra Vorsteher gegründet und verfügt neben seinem internationalen Hauptsitz in San Francisco über Niederlassungen in Hamburg, Singapur, Shanghai, sowie New York und beschäftigt insgesamt 250 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter www.smaato.com

 Hamburg Digital Background: 

Petra Vorsteher: Hamburg und das Silicon Valley haben die gleiche DNA, Hamburg News:
www.hamburg-news.hamburg/de/medien-it-kreativwirtschaft/hamburg-und-das-silicon-valley-die-gleiche-dna/

Das Digital-Cluster Hamburg@work:
www.digitalcluster.hamburg

Der IT-Executive Club bei Hamburg@work:
www.digitalcluster.hamburg/projekte#it-executive-club


Mittwoch, 25. April 2018

HANSESTATEMENT: "Future Hamburg" - ein büschen gestern ... noch morgen.

HAMBURG DIGITAL STATEMENT

Zum "kraftvollen" Messeauftritt von Hamburg Invest auf der Hannover Messe hat Hamburg Marketing sein neues Content Marketing Portal "Future Hamburg" freigeschaltet. Seit rd. einem halben Jahr wird an Videos, Geschichten und einem Portal gebastelt, das Hamburg von seiner innovativen Seite präsentieren soll. 


Digitalisierung ist nur Glasfaser für Privathaushalte.
Foto: Groman123@Flickr

Herausgekommen ist ein klassisches Hamburg Marketing-Portal im klassischen Hamburg Design mit klassischen Hamburg Marketing-News, bekannten Harburger Subventionsrittern und ihren Startups. Dazu ein funkelnagelneuer Imagefilm mit viel Beat. Beat. Beat. - und Elphi, und Speicherstadt, und Hafen, und Schiffssirene. Ein schonungsloses Hamburg Digital Statement:



Jetzt geht's los: Beat. Beat. Beat. Schwarzer Background. Weisse Tagline. This is Hamburg. We are Innovation. Da geht was - denkt man. Ok, Elphi muss sein. Speicherstadt for ever. Tradition meets Innovation. Passt! Und dann das: Nivea Creme, Tesa Film und Hansaplast. Autsch! Jetzt rutscht's ab: Eis am Stiel. Schwimmflossen. Hamburg zeigt, was es kann. Naaa jaaa...

Innovatoren, die Hamburg lieben. Beiersdorf? Waren das die mit der Mauermentalität? Der Spiegel? Gerade suuuper erfolgreich mit seinem Digital-Modell... Deutsche Bahn? Die Mindbox steht immer noch in Berlin... HHLA? Altenwerder ist 18 Jahre alt... Philips? Was ist an einem Coworking innovativ... Wollen wir mal heute nicht so sein. Beat. Beat. Beat.

"Future Hamburg": Growth, Erde, Pflanzen, fader Gag.

Bei 107.542 Innovatoren wird nicht mehr mitgezählt. Zu großzügig. Was braucht es wirklich: Eine Idee - ok. Einen Erfinder - fein. Einen Gründer - passt. Eine Unternehmerin - wir sind ja politisch korrekt. Und dann der Gag: Growth, Erde, Pflanzen, falscher Film. Wir haben alle fast gelacht... Und dieses geistreiche Gesabbel in Text ... Aber jetzt: Beat. Beat. Beat.

Orte zum Wachsen: TU Harburg - mal schauen. TuTech-Haus? Wie bitte? Die Pleitegeier hinterm Fußgängertunnel mit ihren Wuchterpreisen? Viel Spaß in Harburg! Zurück in Hamburg: Hochbahn? Yepp. Hamburg Messe? Wenn's sein muss. DESY? Klar. Und wieder Elphi. Diesmal XFEL: 21, 22, 23 - das geht noch ein bisschen lääänger. Beat. Beat. Beat.

"Future Hamburg": Hamburg Tourismus wollte auch mal...

Jetzt driftets ab: New York Times: Eine der schönsten Hafenstädte Europas. Övelgönne, U-Bahnhof Hafencity Universität, Magellan-Terassen, ein bisschen Schanze, ein paar Styler. Sind wir im falschen Film? Hamburg Tourismus wollte auch mitspielen ;-) Is' ja alles ein Laden... Wir kommen zum Höhepunkt: Beat. Beat. Beat.

Wir sind Innovationen. Lighthouse-Projekt? Cap San Diego an den Landungsbrücken? Das nennt man Text-Bild-Schere... Und dann das Highlight: Das Polizeifoto aus dem Hubschrauber. We are Hamburg. Are we Innovation? Abbinder. Logo. Schiffssirene. Das ist sooo Hamburch. Das ist so 800 Jahre das Gleiche. Beat. Beat. Beat. Und aus!

Mal ehrlich:

Wo ist die faszinierende 360-Grad-Drohne von Spice VR? Wo ist die lebensrettende AR-Brille von Apoqlar? Wo ist die Spitzenforschung des UKE? Wo ist die zukunftsweisende 5G-Technologie im Hafen? Welcher Dorfredakteur hat hier tief und fest gepennt? Es geht um Menschen, Bilder, Emotionen - nicht um China-Frachter im Hafen.

Ist dieser Film faszinierend? Ist er reizvoll? Ist er mutig? Ist er 'Wir können cool wie Berlin'? Hamburg Marketing macht, was es immer macht: ein büschen gestern noch morgen. Vielleicht erklärt das, warum "Future Hamburg" auf dem toootaaal bekannten Vimeo läuft - und nicht auf YouTube, diesem komischen Google-Dingens.

Mein Tipp: Von Berlin lernen, heißt Promotion lernen. Alles andere endet mit den größten Hits der 70er, 80er und 90er -. bei Hansaplast Pflaster, Nivea Creme und Tesa Film. Aber das hatten wir schon ... In diesem Sinne: Strittmatter - setzen, Sechs! Und jetzt lernen, wie man sich als Wissenschaftsmetropole vermarktet. Los gehts:



Für alle, die lieber "Beat. Beat. Beat." wollen - auch das nur geklaut und kommt aus Berlin:



 Hamburg Digital Views: 

HANSESTATEMENT:
Hamburg - die Möchtegern-Hauptstadt der Besitzstandswahrer:

http://hh.hansevalley.de/2018/04/hansestatement-besitzstandswahrer.html

HANSERANKING: 
Die Tops + Flops der Hamburger Wirtschaft:

 Hamburg Digital Background: 

"Future Hamburg" von Hamburg Marketing:
www.future.hamburg

"Braincity Berlin" von Berlin Partner:
https://braincity.berlin/

Sonntag, 22. April 2018

HANSESTATEMENT: Hamburg - die Möchtegern-Hauptstadt der Besitzstandswahrer

Ein HAMBURG DIGITAL STATEMENT von
Herausgeber + Chefredakteur Thomas Keup

Es gibt die "Bewegenden" - und es gibt die "Bewahrer". So einfach kann man das Engagement in Wirtschaft und Wissenschaft, Politik und Verwaltung in Hamburg zusammenfassen. In der über 800-jährigen Tradition von Hafen und Handel sind die Besitzstandswahrer in Netzwerken, Verwaltungen und politischer Kaste erneut in der Überzahl.


Seit mehr als 1,5 Jahren für die Digitalisierung in Hamburg unterwegs:
Herausgeber und Chefredakteur Thomas Keup
Foto: Huawei

In digitalen Zeiten von Kulturwandel, Automatisierung und Erneuerung entwickeln sich die "Bewahrer" zu "Blockierern". Es wird Zeit, dass die Engagierten und die Ehrlichen das Ruder an Alster und Elbe übernehmen - und die kleinen "König*innen" aus PR-Branche und Onlinemarketing, Hafenwirtschaft und Logistiksektor auf ihre Bedeutung begrenzt werden. Ein Hamburg Digital Statement:

Mittwoch, 11.00 Uhr, auf der Halskestraße am DUSS-Terminal: Wirtschaftssenator Frank Horch überreicht Brummifahrern Franzbrötchen und eine "Logistikhelden"-Karte als Dankeschön. Die zum 3. Mal von der Logistik-Initiative mit Verkehrsbehörde, Speditionsverbänden und Handelskammer veranstaltete Aktion mit 7.000 Zimtschnecken, 64 Unternehmen an knapp einem Dutzend Orten zeigt, wie Hamburg tickt: Die mit rd. 400.000 Beschäftigten dominierende Logistikbranche in der Region feiert ... sich selbst.

So lobenswert Anerkennung und Wertschätzung für den Knochenjob sind: die über 80% osteuropäischen Fahrer mit 40.000 täglichen Fahrten in und rund um den Hafen haben die Aktion oft gar nicht nachvollziehen können. 'Logistikwas? Ok, Plundergebäck for free? Nehm' ich!' Dahinter verbergen sich eine Reihe von Fragen, z. B.: Wieviel Prozent der Trucker haben die aufmunternden Worte des Hafensenators verstanden? Welchen Sinn macht es, einmal im Jahr prekär beschäftigte Fahrer aus der Ukraine zu ehren? und: Was hat Hamburg mit künftig selbstfahrenden Trucks davon?

50 Grußworte und Ehrungen von Senatoren und Staatsräten jede Woche

In kaum einer anderen Stadt finden so viele Empfänge und Ehrungen statt, wie in Hamburg - allein 47 in der kommenden Woche, zeigt der Terminkalender der Senatoren und Staatsräte für die Presse. Wenn man im Jahr für Nachrichten, Magazinbeiträge und Interviews mehr als 400 Termine vor Ort wahrnimmt, fragt man sich: Was soll das? Mit etwas Abstand und Blick auf den Berliner Tiergarten bin ich zu dem Ergebnis gekommen: Eine Stadt, die ansonsten keine Probleme zu haben scheint, beschäftigt sich mit sich selbst - und mit Ehrenkränzen, wenn man schon keine Orden hat.

Man kann einem erkenntnisstarken Innovationssenator, einem überzeugten Mediensenator, einer engagierten Wissenschaftssenatorin und einem bemühten Schulsenator keinen Vorwurf machen. Als Präsides ihrer Behörden müssen sie die ganze Bandbreite der Interessen ihres Bereichs adressieren und berücksichtigen. Spätestens bei den Staatsräten hört die Repräsentationspflicht jedoch auf, ist die Schonzeit vorbei und fängt die Kernerarbeit für die Zukunft der Freien und Hansestadt an. 

Hamburgische Förderpolitik: Inhaltsfrei und ganz viel Spaß dabei

Fehlende Impulse der Staatsräte für ihre Ämter (z. B. in BWVI und BWFG) sind der Anfang vom Ende der Stadt. Gebrochene Versprechen (z. B. im MOVE-Projekt) und chronische Unterfinanzierung (z. B. beim Logistik-Hub) sind der Anfang vom Ende für Rot-Grün. Dauerhafte Subventionsritter und unprofessionelle Umwelt/-Pressesprecher bringen die Provinzialität kleinstädtischer Amateure ans Tageslicht. Desto länger und fokussierter ich als (kritischer) Journalist auf die Scheinaktionen schaue, desto trauriger werde ich.

Das Dilemma Hamburgsicher Selbstbeschäftigung zeigt sich in der Förderung von politisch gewollten, inhaltlichen jedoch z. T. überholten und nicht selten sinnbefreiten Initiativen - von Wirtschafts- bis Standortförderung, von Hochschul- bis Startupförderung. Da verteilt die Stadt neben Riesenetats für eine unproduktive und auch noch unprofessionell auftretende Beratertruppe von Ernst & Young gern mal 50- bis 100.000,- € Tickets als "Schmerzlinderung". Dazu ein paar einfache Fragen, die sich jede*r beantworten kann:
  • Wird ein futuristischer - als "kraftvoll" angepriesener - Messestand von Hamburg Invest auf der Hannover Messe 2018 als simple "Sammeladresse" von DESY und EXFEL, von LZN und ZAL, von HAW und TUHH sowie von Hamburg Innovation und Hamburg Invest irgendeine Strahlkraft auf den mittelmäßigen Wissenschaftsstandort Hamburg besitzen? Dazu die Selbstdarstellung bei der HIW.
  • Kann eine über Behördengrenzen so gut wie unbekannte Startup-Unit bei Hamburg Invest mit aktuell einer Mitarbeiterin und im kommenden Jahr bis zu 3! stolzen Mitarbeiter*innen, mit monatlicher Sprechstunde und einzelnen Konferenzbesuchen irgendeine Wirkung für den abgehangenen Startupstandort Hamburg erzielen? Dazu die Selbstdarstellung bei der HIW
  • Darf ein von Anfang an äußerst sinnvoller, jedoch chronisch unterfinanzierter, von den städtischen Hafenplayern HHLA und HPA bis heute wirtschaftlich im Stich gelassener Digital Hub Logistics Hamburg irgendwelche Innovationen hervorbringen, außer ein subventionierter Coworking-Space für vereinzelte Startups zu sein? Eine Selbstdarstellung gibt es bei der LIHH.
  • Kann eine fast pleite gegangene, bis heute verschwenderische und von Subventionen abhängige Transfergesellschaft TuTech mit ihren Anhängseln Hamburg Innovation und Startup Dock irgendeinen Impuls für mehr als zwei Hände voll Ausgründungen aus allen staatlichen Hamburger Hochschulen hinaus bieten? Die Fakten bei HANSEINVESTIGATION.
Wer nicht auf Grund wohlwollender Fördermittel aka "Schweigegeld" blauäugig durch die Stadt geht, kann zu dem Ergebnis kommen, dass in der Wirtschafts- und Innovationspolitik die größten Hits der 70er, 80er und 90er fortleben. Angesichts der Anstrengungen der "Startup-Hauptstadt" Berlin (Hamburg war nach der KFW-Studie nie "Startupmetropole"), der Technologie-Hauptstadt München, dem Daten-Zentrum Karlsruhe und der Security-Hochburg Darmstadt macht Hamburg im Zweifelsfall als Letzter das Licht aus.

Wollte die BWFG die Informatik eigentlich zusammenstreichen?

Millionenschwere Subventionszahlungen an die TU werden aus einer mittelgroßen Hochschule mit mittelmäßigen Perspektiven im Harburger Wohngebiet sicherlich keine Exzellenz-Hochschule nach Münchener oder Berliner Vorbild werden lassen. Auch wenn eine Informatik-Initiative "Ahoi Digital" der richtige Schritt ist (was nur durch einen überraschend argumentierenden Wissenschaftsrat möglich war) - der Dampfer in Richtung Wissenschaftsmetropole hat abgelegt - und fährt nicht 100 km Elbe aufwärts nach Hamburg.

In einem Gespräch für ein Hamburg Digital Interview bringt der Digitalunternehmer Peter Schmid von WLW in dieser Woche auf den Punkt: Hamburg hat mit der Elbphilharmonie einen internationalen Leuchtturm für Tourismus bekommen. Der Leiter der Landesfachkommission Internet & Digitale Wirtschaft im Wirtschaftsrat fordert: Hamburg braucht einen Leuchtturm für die digitale Entwicklung - inkl. Bildung und Wissenschaft, Fachkräften und Wirtschaft, Infrastruktur und der Hamburger Bürgerschaft. 

Mittelmaß in der Wirtschaftsstruktur, Mittelmaß in der Dynamik.

Ja, Hamburg ist laut Institut der Deutschen Wirtschaft Nr. 3 der digitalsten Städte und Kreise Deutschlands - nach Köln & Stuttgart und vor Berlin & München. Verantwortlich dafür sind 1. die Glasfaser-Infrastruktur und 2. der Grad der Digitalisierung in der Wirtschaft. Punkt Eins berücksichtigt die 71%-ige Versorgung der Privathaushalte. Hafenunternehmen dürfen ihren Mitarbeitern noch immer USB-Sticks mit nach Hause geben... Und Zweitens: Die Digitalisierung bei Otto, Haspa oder Jungheinrich hat sicher nichts mit Impulsen der Wirtschaftspolitik zu tun.

Wenn man das Regional-Ranking 2017 der 401 Städte und Kreise Deutschlands liest, kommt man zu diesem Ergebnis: Aktuelle Wirtschaftsstruktur? Hamburg auf Platz 18. Auf den forderen Plätzen: München und Starnberg, Frankfurt und der Main-Taunus-Kreis. Dynamik in der Entwicklung? Hamburg auf Platz 108. Vorn weg: der Burgenlandkreis, der Landkreis Dahme-Spreewald und Darmstadt. Zum Mitschreiben: Dahme-Spreewald mit dem Regionalflughafen Berlin-Schönefeld und der kleinen (aber feinen) TH Wildau, die ich viele Jahre unterstützen durfte. Sorry, aber das ist peinlich - für Hamburg.

Die Freie und Wirtschaftsmetropole geht den Weg des HSV.

Es gibt Menschen in Hamburg, die sorgen sich angesichts des Abstiegs in die Mittelklasse um unsere Stadt. Dazu gehört die Unternehmensberaterin und Deutsch-Israelische Netzwerkerin Andrea Frahm, der Wirtschaftsförderer und Hamburg@work-Macher Uwe Jens Neumann, der Business Developer und 12min.me-Gründer Oliver Rößling, der Geschäftsführer und HSBA-Macher Dr. Uve Samuels und der Wissenschaftler und HWWI-Direktor Prof. Henning Vöpel. Sie alle sehen, wie an Rathausmarkt und Adolpshplatz die alten Gefechte gefochten und ansonsten der Kopf in den Sand gesteckt wird.

Und was machen die "Besitzstandwahrer*innen", um sich vor den "Revoluzzern" zu schützen? Sie schreiben justiziable Briefe, führen hinterlistige Telefonate, ignorieren Presseanfragen, lästern hinterrücks und verabreden Ausgrenzung. Man kann gar nicht so blind sein, um die selbstentlarvenden Aktivitäten nicht mitzubekommen. Wie hilflos und dümmlich wirken derartie Sandkastenspiele angesichts der Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft. Mauermentalität hat mit Stolz nichts zu tun - das ist arrogant und erbärmlich.

Hamburg wird weiter abrutschen und verlieren, wenn die ewig Gestrigen aus einer abgewanderten Medienbranche, einer vollautomatisierten Marketingindustrie, einer konsolidierten Handelssparte, einer rückwärts gewandten Logistikbranche und einer schrumpfenden Finanzwirtschaft sich weiter mit Medaillen und Franzbrötchen selbst feiern. Es wäre nich das erste Mal, das ein "Königreich" dem Untergang geweiht wäre - der König is' ja schon weg. Ein Untergang mit gerümpfter Nase, in dunkelblauem Zweireiher und goldenen Manschettenknöpfen. Man gönnt sich ja sonst nichts ...

*  *  *

 Hamburg Digital Background: 

Wirtschaftsrat: Hamburgs Digitalwirtschaft verpasst nationalen Anschluss:
www.wirtschaftsrat.de/wirtschaftsrat.nsf/id/4A81E6BD8B41C27AC1258272004F2BC9/$file/WR%20HH_Digitalwirtschaft%20in%20Hamburg.pdf

IW Consult: Hamburg im Regional-Ranking auf dem Weg in die Mittelmäßigkeit:
www.iwconsult.de/leistungen-themen/branchen-und-regionen/staedteranking-2017/

Abendblatt: Wirtschaftsrat warnt vor digitalem Abstieg Hamburgs:
www.abendblatt.de/hamburg/article214070779/Wirtschaftsrat-warnt-vor-digitalem-Abstieg-Hamburgs.html

 Hamburg Digital Views: 
  
HANSERANKING: Die Tops + Flops der Hamburger Wirtschaft:

HANSESTATEMENT: Peter's Hamburg - Hafenfolklore oder Hightechmetropole?

HANSESTATEMENT: Dorothee Bär - die richtige Frau zur richtigen Zeit:

Mittwoch, 18. April 2018

HANSECHAMPIONS: Auf dem Weg zur digital-vernetzten Industrie 4.0

HAMBURG DIGITAL REPORT

8. Februar d. J., Albert-Schäfer-Saal in der Handelskammer am Adolphsplatz. Gut 150 Vertreter aus Großindustrie und Mittelstand, Wissenschaft, Kammer und Politik treffen sich zum 2. Dialogforum Industrie 4.0. Die Präsentationen, Workshops und Diskussionen sind das Follow-up der Anfang 2015 aus der Taufe gehobenen Plattform zur Sensibilisierung und Vernetzung der Hamburger Industrie - auf dem Weg in die digital-vernetzte Zukunft.


Industrieller Vordenker an der Alster: Andreas Pfannenberg
Foto: Pfannenberg Group

Diplom-Ingenieur Andreas Pfannenberg sitzt in der 1. Reihe, ist Initiator und Motor der industriellen Vernetzung rund um die Alster. Er ist Geschäftsführer der gleichnamigen Industrieholding in Bergedorf und Sprecher der Dialogplattform Industrie 4.0. Was macht Industrie 4.0 aus? Und welche Chancen bieten sich für Hamburger Produzenten auf dem Weg in die Zukunft. Ein Hamburg Digital Report:

"Die Digitalisierung erlaubt, Dinge viel transparenter zu machen und den Kunden zielgerichteter zu analysieren und anzusprechen." Andreas Pfannenberg ist ein offen wirkender Unternehmer. Im Konferenzraum seiner Verwaltung im Industriegebiet von Moorfleet steht er Rede und Antwort. Gut 260 Mitarbeiter arbeiten in Hamburg für den Elektro- und Elektronikspezialisten, rd. 500 Mitarbeiter sind es weltweit in der Firmengruppe. Der Familienunternehmer produziert industrielle Kühlanlagen, Steuerungsanlagen für die Klimatisierung und Signaltechnologie. 


Pfannenberg-Kundenssoftware "PSS" zur Industrieanlagen-Planung
Foto: Pfannenberg Group

Pfannenberg ist Unternehmer in 2. Generation. Der Vater einer 28-jährigen Tochter hat mehr als 35 Jahre Industrieerfahrung. Der studierte Elektrotechniker ist 1987 ins Familienunternehmen eingestiegen. Der Wellingsbütteler ist stolz auf den Industriestandort: mit Kupfer, Aluminium und Stahl, mit Geräten und Maschinen und dem traditionsreichen Schiffs- und Flugzeugbau ist Hamburg der größte Industrieproduktionsstandort der Republik. Dazu kommen neue Kompetenzen, wie der 3D Druck, zunächst mit Metalldruck für Airbus & Co. - mittlerweile auch in Kunststoffen unterwegs. Das Laserzentrum Nord und die Partner im neuen 3D Druck-Netzwerk Hamburg machen's möglich.

Wer schiebt sich zwischen die eigenen Produkte und Kunden?

Industrie 4.0 ist eines der Buzzwords des Jahr: ob Dialogforum, Kompetenzzentrum oder Masterplan - die digital-vernetzte Industrie gilt neben der additiven Fertigung von Kunststoff- und Metallteilen eines der Wachstumsthemen zu sein. "Ich kann nicht verstehen, wenn Unternehmen sich mit der Digitalisierung nicht aktiv beschäftigen", fasst es der stellvertretende Vorsitzende des Industrieverbandes Hamburg zusammen. Es sei keine Zeit zu verlieren, denn die Gefahr ist da: Wer schiebt sich zwischen die eigenen Produkte und Kunden? Globale Plattformen - z. B. in schneller, agressiver Startup-Methodik - erobern immer mehr Bereiche des B2B-Sektors.


Fördern Industrie 4.0 in Hamburg: BWVI, DGB, HK und IVH
Foto: BWVI 

Der Dreh- und Angelpunkt: Wenn eine Plattform reine Leistung statt eines physischen Produkts anbietet, wird der Hersteller zum Lieferanten im Hintergrund - und ist austauschbar. Beispiele, wie Airbnb mit Privatunterkünften und Booking.com mit Hotelzimmern, Uber mit Limousinen und Amazon mit Marktplatzhändlern sprechen eine eigene Sprache. Der (End-)kunde kauft lediglich die Leistung, zusammen mit Kundendienst und Liefergarantien. Wie die Leistung erbracht wird und zu welchem Preis, tritt in den Hintergrund.

Mit veränderten Geschäftsmodellen steht Performance im Mittelpunkt

Andreas Pfannenberg sieht einen eindeutigen Wandel von Verkauf und Dienstleistungen zur Lieferung und Betreuung von Leistungen. Beispiel: Rolls Royce vermietet heute bereits Flugzeugtriebwerke auf Basis von Betriebsstunden. Der Wandel von der reinen Produktion zur Lieferung garantierter Leistung kommt. Und sie setzt industrielle Hersteller unter Druck. Standen bisher die Produktion, Fehlquote und der Absatz im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns nicht nur Hamburger Familienunternehmer, wird's in einer Welt garantierter Leistung knifflig.


Daten stehen im Mittelpunkt in Industrie und Dienstleistung.
Foto: HPA

Plötzlich stehen reale Daten in Echtzeit im Fokus des Interesses, um seinen Job machen zu können. Andreas Pfannenberg, neben Handelskammer und Industrieverband als Vorsitzender des Zentralverbandes der Elektroindustrie in Hamburg und Schleswig-Holstein engagiert, hat genau für die Herausforderung vor 4 Jahren die Dialogplattform Industrie 4.0 gegründet. Grund: Mit veränderten Geschäftsmodellen rund um garantierte Leistungen stehen nicht mehr nur Produkte und Garantien, sondern Performance und Kommunikation im Mittelpunkt des Geschäfts.

"Die Digitalisierung hilft, neue Geschäfte aufzubauen, die nicht möglich waren"

Damit ist weitgehende Transparenz in Fabrikhalle und Geschäftsbetrieb A und O für den Geschäftserfolg. Forschung und Entwicklung, Produktion und Geschäftsführung müssen ganz andere Fragen beantworten: Was muss ich tun, bevor etwas ausfällt? Um das zu wissen ist eine kontinuierliche Erfassung von Produktions- und Betriebsdaten notwendig - und genau das ist jetzt ohne größere Probleme möglich. Denn Daten bieten die Transparenz, mit servicebasierten Geschäftsmodellen nicht Schiffbruch zu erleiden. 


Engagiert für die digital-vernetzte Industrie: Die Handelskammer
Foto: HANSEVALLEY

"Die Digitalisierung hilft, neue Geschäfte aufzubauen, die bislang so nicht möglich waren"; gibt Andreas Pfannenberg im tiefgreifenden Gespräch auf Moorfleet zu Protokoll. In seiner eigenen Firmengruppe investiert er jährlich bis zu 7% weltweit in Forschung und Entwicklung. Und das ist auf Nachfrage ein Millionenbetrag. Zu den Geschäftsmodellen hat er eine logisch aufeinander aufbauende "Produkttreppe" für das künftige Geschäft mit garantierter Leistung zu marktgerechten Konditionen.

"Digitalisierung ist ein Enabler für neue Geschäftsmodelle."

Wurde in der Vergangenheit der Monteur gerufen, wenn die Maschine ausfiel, waren die Kosten durch Produktionsausfall, Reparaturleistung und Ersatzteile hoch. Von der reaktiven Instandsetzung sind wir zu vorausschauender Wartung (Preventive Maintenance) gekommen. Wie bei VW oder Airbus gehen auch Industriemaschinen in regelmäßige Wartung, um Verschleissteile auszutauschen und den Betrieb zu sichern. Dank realer Daten in Echtzeit sind nun vorausschauende Wartung und Pflege (Predictive Maintenance) möglich.


Daten schaffen Transparenz in der vernetzten Industrieproduktion
Foto: nIT Lemgo, Lizenz: CC BY-SA-30

Mit Echtzeit-Daten durch Sensoren und Sender können reale Erfahrungswerte analysiert und zu vorausschauenden Empfehlungen aufgewertet werden. Der Effekt: nicht nur vorausschauende Wartung von Industrieanlagen, sondern auch flexible Wartungsintervalle, wenn sie wirklich nötig ist. Damit erzeugen Hersteller als Betreiber der Maschinen wertvolle Informationen - und die sparen beim Kunden bares Geld. Digitalisierung in der Industrie heißt für den Hamburger Unternehmer Pfannenberg nicht umsonst: Wie erzeuge ich den Pull-Effekt? 

"Was wir lernen müssen, ist übergreifender zu kooperieren."


Bleibt die Frage, welche Rolle Startups spielen in einer Welt Daten und Geschwindigkeit. Andreas Pfannenberg - mit seinem Unternehmen seit 3 Jahren zusammen mit einem strategischen Partner am Hamburger Middleware-Softwarestartup "Cybus" beteiligt - hat einen klaren Blick für das Mögliche: "Die Skalierung im B2B ist wesentlich schwieriger." Zugleich sieht er pfiffige Tech-Startups durchaus als Chance für die Hamburger Wirtschaft. Und ermutigt Startups zugleich: "Die sollen auch ihre eigenen Märkte entwickeln." 

Kundenorientiert, schnell, flexibel: Startups helfen bei Innovationen
Foto: mediaserver.hamburg.de / Timo Sommer + Lee Maas

Wenn sich interessante Perspektiven ergeben, sieht der Familienunternehmer auch in Zukunft die Option, sich selbst zu beteiligen. Als Mentor von Jungunternehmen sieht er Kultur, Arbeitsweisen und die Kommunikation als Chance für traditionelle Firmen. "Was wir lernen müssen, ist übergreifender zu kooperieren." Pfannenberg greift die "Hamburger Bescheidenheit" auf. In kundenzentrierten Märkten spielen Daten und damit verbundene Services die Schlüsselrolle. Sie werden in der eigenen Produktion ebenso erhoben, wie in der Distribution und im Betrieb beim Kunden. Und das bedeutet Kollaboration. 

Hamburger Unternehmen sind nicht besonders gut im verschwinden.

Nachgefasst, wie es mit der Digitalisierung in der Pfannenberg-Gruppe aussieht, ist der Firmenlenker sympathisch direkt: "Das geht nicht von heute auf morgen." Er sieht im eigenen Haus eine offenere Kommunikation, mehr Projektstrukturen und eine übergreifende Zusammenarbeit der IT - im Datenmanagement ebenso, wie im Marketing. Die Herausforderung auf Moorfleet ist ebenso, wie überall der kulturelle Wandel. "Wir haben den Weg bewußt eingeschlagen und wir sind schon ein gutes Stück vorangekommen. Aber wir denken nicht in Quartalen", fasst Andreas Pfannenberg zusammen.


Die Digitalisierung erfasst alle Bereiche der Hamburger Wirtschaft
Foto: mediaserver.hamburg.de / Doublevision

Auf die Herausforderung anderer Hamburger Familienunternehmer in Industrieverband, Elektroindustrie und Handelskammer, nach gut 800 Jahren Tradition erfolgreich in die digital-vernetzte Zukunft zu kommen, hat Andreas Pfannenberg zwei interessante Perspektiven: 1. "Digitalisierung allein kann ein Unternehmen nicht bewegen". Und 2.: "Wenn sie nicht innovativ sind, verschwinden sie. Ich glaube nicht, dass Hamburger Unternehmen besonders gut im verschwinden sind." Das wollen wir alle hoffen.

 Hamburg Digital Background: 

Nachbericht Dialogplattform 08.02.2018:
hwww.hk24.de/servicemarken/presse/pressemeldungen/pm-08-02-18-industrie40-mittelstand/3978100

Hamburger Dialogplattform Industrie 4.0:
www.hk24.de/produktmarken/branchen-cluster-netzwerke/branchen/industrieplatz_hamburg/Industrie_4_0/Hamburger_Dialogplattform_Industrie_4_0/1152124

Mittelstand 4.0 - Kompetenzzentrum Hamburg:
https://kompetenzzentrum-hamburg.digital/

3D Druck-Netzwerk Hamburg:
www.3d-druckhamburg.de/

Branchenüberblick Industrie in Hamburg:
www.hk24.de/produktmarken/branchen-cluster-netzwerke/branchen/industrieplatz_hamburg/branchenueberblick/3162454

Handelskammer-Initiative "Digital Voraus":
www.hk24.de/produktmarken/beratung-service/digitalisierung

Mittwoch, 11. April 2018

HANSECHAMPIONS: Die visionären Trüffelsucher der digitalen Otto Group

HAMBURG DIGITAL REPORT

Am morgigen Donnerstag feiert Michael Otto seinen 75. Geburtstag. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Hamburger Otto Group und Ratsvorsitzende der familieneigenen Stiftung hat zusammen mit seinem Sohn Benjamin den Kurs eines der weltgrößten Versandhäuser auf Zukunft ausgerichtet. Anläßlich des Jubiläums schauen wir hinter die Kulissen des Innovationsmanagements und der Business Intelligence in Bramfeld.

Das Hamburger Versandhaus Otto stellt in den kommenden 12 Monaten 580 weitere Techis in den Bereichen E-Commerce und Online Marketing, Business Intelligence und IT-Management ein. Kommunikationschef Martin Frommhold bestätigt: Otto wird zur Tech-Company. Auf einer Tour durch die rd. 300 Mitarbeiter starke Business Intelligence Unit wird klar: Das Familienunternehmen überlässt die digitale Zukunft nicht allein Amazon und Zalando.


Otto-Firmenzentrale in Hamburg-Bramfeld.
Foto: Otto Group
Was mit dem Corporate-Startup "Collins" begann, mit dem Einstieg von Benjamin Otto als "gestaltender Gesellschafter" verankert wurde, ist mit Kulturwandel 4.0 und New Work sichtbar geworden: Der Handels- und Dienstleistungsriese transformiert mit Technologien, Partnerschaften und Beteiligungen sein Geschäft und seine Arbeitswelt für die datenbasierte Zukunft. Ein Hamburg Digital Report aus dem Innovationsmanagement der Otto Group:

Hamburg, Werner-Otto-Straße: Die vier roten Buchstaben überstrahlen alles im Gewerbegebiet. Hinter den grauen Fassaden der 1959 erbauten Firmenzentrale bleibt allerdings kein Stein auf dem anderen. Der 1949 gegründete Versandhändler ist zwischen den milliardenschweren Rivalen Amazon und Zalando eingekeilt. Es ist Familiensproß Benjamin Otto, der 2013 mit "Collins" ein Tech-Startup initiiert, dass als Zalando-Konkurrent Fashion personalisiert an junge Kundinnen bringt und technische Möglichkeiten für den Konzern erarbeitet - der Concept Proof für den Umbau des deutschen Versandhändlers.


Otto-Coworking "Collabor8" in Bramfeld.
Foto: Otto Group
Zwei Jahre später übernimmt der damals 39-Jährige als "gestaltender Gesellschafter" Schlüsselfunktionen bei der tonangebenden Michael-Otto-Stiftung und im Gesellschafterrat der Otto Group. Benjamin Otto ist seit 2003 in Tech-Themen zu Hause, Gründer einer Smart Home-Company und Startup-Investor. Anfang 2017 präsentiert die Otto Group auf ihrem Campus ein 1.700 qm großes Coworkingspace namens "Collabor8", bietet 200 Mitarbeitern im 8. Stock flexibles Arbeiten - ein Meilenstein für "New Work" bei der Otto Group - mit offenen Arbeitsbereichen für die bis zu 7.000 Mitarbeiter auf dem Firmencampus.

Trüffelsucher für den "heissen Scheiss"

Im 6. Stock der Konzernzentrale hat sich eine 30 Mann starke "Task-Force E-Commerce" für die mehr als 120 Konzernfirmen und über 100 Onlineshops in mehr als 30 Ländern strategisch auf den Weg gemacht: Neben Business Intelligence und Data Analytics der Otto Group, User Experience- und Mobile Lab haben im Großraumbüro der Konzernzentrale die Bereiche E-Commerce-Strategie und Innovationsmanagement ihr Zuhause. Die Trüffelsucher bringen den "heissen Scheiss" nach Bramfeld. Kopf des Innovationsmanagements ist Diplom-Medieninformatiker Florian Hermsdorf.


Leitender "Trüffelsucher" der Otto Group: Florian Hermsdorf
Foto: Otto Group
"Ich sehe Technologien als Chance, neue geschäftliche Aktivitäten aufzubauen", betont der 37-jährige Wahl-Hamburger seine Intention, seit 12 Jahren bei der Otto Group neues Geschäft zu entwickeln. Damals kümmerte sich der Absolvent der FH Wedel um das zarte Pflänzchen Mobile, unterstützte den Aufbau eines ersten Mobile Shops und des Mobile Marketings. Es ist die Neugierde, die den 2-fachen Familienvater antreibt: "Was entsteht Neues daraus und was kann man damit machen?", sind für den gebürtigen Frankfurter entscheidende Fragen als Kopf eines 7 Mann starken Teams. Die Innovationen reichen von Kennzahlenoptimierung im Onlineabsatz bis zu neuen Geschäftsfeldern.

Zwischen Kreativität und Konzeption

"Internet macht mir Spaß", antwortet der Co-Founder des E-Commerce-Magazins "Kassenzone". Dabei geht es dem Spezialisten um die Kombination aus Kreativität und Konzeption. Zwei Aufgaben treiben den in Bremen aufgewachsenen Online-Experten an: 1. alle relevanten Innovationen in den drei Otto-Group Geschäftsfeldern Multi Channel-Retail, Logistik und Finanzdienstleistungen rechtzeitig erkennen und 2. die für den Konzern relevanten Themen zusammen mit den Geschäftsbereichen erfolgreich einführen. Rund 3 bis 6 Monate dauern die agil aufgesetzten Projekte im Schnitt.


Brainstorming des Innovations-Teams für neue Services
Foto: Otto Group
Es geht um die Reduzierung einer Idee auf den Kern. Dieser Kern wird im Rahmen eines Proof of Concept mit Usern getestet. Besonders spannend: Die Veränderungen einer Innovation im Laufe der Testphase. Für den Erfolg ist die offene Zusammenarbeit, die Transparenz von Informationen und schlanke Strukturen das A und O. Mit dem Rollout des "Kulturwandel 4.0" seit 2016 hat die Otto Group genau die Voraussetzungen geschaffen, um heute agil an Ideen für die eigene Zukunft zu arbeiten. 

Werteorientiertes Familienunternehmen


Protest gekündigter Zalando-Mitarbeiter
Twitter-Foto: Dimitri Lambrecht, @dilam77
Dreh- und Angelpunkt der Trüffelsuche sind Technologien. "Alle glauben, daß sie die Prozesse stark beeinflußen werden", bestätigt der verheiratete E-Commerce-Profi den Trend. "Maschine ersetzt Mensch" kommentieren die Medien Anfang März d. J. die Kündigungswelle bei Zalando. Bis zu 250 Online-Marketer werden beim Rivalen durch Algorithmen ersetzt, will das börsennotierte Rocket-Growup die Marketing-Automation vorantreiben. Hermsdorf sieht für das werteorientierte Familienunternehmen Otto Group derartige Trends nicht. Obwohl Daten auch für den Hamburger Konzern der entscheidende Treiber für Wachstum sind.

Als Beispiele nennt Hermsdorf die kontextbasierte Auswertung von Renzensionen auf Otto.de. "Aggregated Reviews" bieten Kunden die Chance, schnell einen Überblick über die Beurteilung gesuchter Produkte zu bekommen. Die Hamburger sind weltweit der erste Anbieter, der solch ein System im Einsatz hat - vor Erzrivale Amazon. Auch bei Chatbots müssen sich die Bramfelder nicht verstecken. "Clara" beherrscht die textbasierte Auswertung von Chats in den Otto-Onlineshops. Damit experimentiert der Versandhändler längst mit der Auswertung großer Datenmengen auf dem Weg zu künstlicher Intelligenz.

Augmented Reality-App mit Google

Bei der Tech-Tour durch die Business Intelligence Unit stellt Otto Ende März d. J. seine jüngste Entwicklung vor: eine automatisierte Auswertung von Bildern zur Produktsuche. Eine eigene App bietet Kunden in Kürze die Möglichkeit, Schnappschüsse von Kleidung oder Möbeln aus Prospekten, Schaufenstern oder von der Straße anonymisiert hochzuladen und in Sekundenschnelle relevante Informationen zu Produkt, Eigenschaften, Rezensionen und Preis zu bekommen. Mit der Data Science-Lösung zeigen die Hamburger, Amazon und Zalando in nichts nachzustehen.


AR-App für Möbelkauf per Smartphone und Tablet
Foto: Otto Group
Eine besondere Bedeutung messen die Innovatoren Geräten zu, über die Kunden künftig shoppen werden. Mit "Yourhome AR" hat Otto.de zusammen mit Google auf dem diesjährigen Mobile World Congress in Barcelona eine Augmented Reality-App für Android-Devices gelauncht, um den Möbelkauf zu revolutionieren. Als einer von 5 Partnern des Online-Giganten Google ist Otto zugleich einziger E-Commerce-Launch Partner - und damit auf Augenhöhe mit Amazons AR-App. Die iOS-Version für Apple-Geräte stellten die Hamburger Ende März d. J. der Presse vor.

Das smarte Zuhause als Startpunkt


Das Versandhaus Otto auf dem Weg zur Tech-Company.
Foto: HANSEVALLEY
950 Mio. € setzte Otto im vergangenen Jahr mit Möbeln und Einrichtung um und ist Online-Marktführer in Deutschland - vor Amazon, Ikea, Home 24 und Tchibo. Strukturen, Texturen und die automatische Anpassung des Blickwinkels auf Smartphones und Tablet-PCs machen Möbel-Shopping zum visuellen Erlebnis. Nicht nur beim Möbelkauf ist Otto längst in unseren Wohn- und Schlafzimmern angekommen. Mit eigener "Action" für den Assistent in Google Home hören die Hamburger schon heute unseren Wünschen zu. Darüber hinaus experimentieren der Outletshop Limango und die Pakettochter Hermes in Großbritannien mit "Skills" in Amazon Echo - u. a. zur der Abfrage von Sendungsnummern.

In Zukunft wird das smarte Zuhause Startpunkt für den Kontakt zu den Otto-Onlineshops. Es ist die 3. Phase des Internets - in Waschmaschinen, Lautsprechern und Glühlampen. "Es ist eine Aufgabe für die Otto Group, in dieser Welt Fuß zu fassen", bringt es Visionär Hermsdorf auf den Punkt. Nachdem Geräte online vernetzt wurden und überall gesteuert werden können übernimmt die Hardware in Zukunft Services, vom Verkauf über Kundendienst bis zur -bindung. Die Einkaufsliste von Amazon Alexa zeigt, wo es hingeht. Für den seit 1995 mit PC und HTML aktiven Familienvater ist entscheidend, sich "flexibel auf neue Devices und Services einzustellen, um einen höheren Kundennutzen zu bieten".

300 mögliche Trends auf dem Radar


OTTO-Strategie: Auf dem Weg zur Handelsplattform
Foto: HANSEVALLEY
Mit dem Blick in die Zukunft bearbeitet Florian Hermsdorf mit seinem kleinen Team rd. 6 Fokusthemen pro Halbjahr, initiiert Pilotprojekte, bevor Ideen und Konzepte zu Produkten und Services in den Konzerngesellschaften werden. 3 bis 6 Monate dauert ein Projekt im Schnitt, bevor es produktiv im Konzern umgesetzt oder eingestellt wird. Dabei schaut das Innovationsmanagement der Otto Group durchaus mittel- und längerfristig in die Zukunft, beobachtet mit dem "Innovation Radar" 300 mögliche Trends bis 2030 und darüber hinaus. 

Eines der Themen ist die Blockchain-Technologie - für eine neue Supply Chain aka Lieferkette - von Rohstoff-Lieferanten über Hersteller und Großhändler, Logistiker, Versandhändler bis zum Endkunden. Michael Otto, seit vielen Jahren engagiert für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und eine lebenswerte Zukunft, präsentiert auf dem Symposium "Zukunftswerte" am Montag dieser Woche in der Elbphilharmonie ein ganz praktisches Anwendungsfeld:

Fälschungssichere Lieferketten dank Blockchain

Die Otto Group kann heute die Probleme jedes Rohstofflieferanten, jedes Herstellers und jedes Lieferanten in Sachen Umweltverträglichkeit und Arbeitsbedingungen benennen. Michael Otto bringt auf den Punkt: "Die Blockchain macht den Prozess vom Rohstoff bis zum Endkunden fälschungssicher". Florian Hermsdorf bestätigt: "Blockchain ist eine grundlegende Technologie, mit der man sich auseinandersetzen muss." Eine interessante Aussage eines leitenden Innovationsmanagers bei größtem Onlinehändler "Made in Germany". Wir sind gespannt.

Fast 14 Mrd. Mrd. € setzen die mehr als 52.000 Beschäftigten des Handels- und Dienstleistungskonzerns Otto Group weltweit mit Multi Channel-Retail, Logistik- und Finanzdienstleistungen um. Mit fast 8 Mrd. € und mehr als 30 Marken ist die Hamburger Firmengruppe global erfolgreich im E-Commerce, 5,5 Mrd. € davon werden in Deutschland erwirtschaftet. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte die größte Gesellschaft Otto.de inkl. 7 Spezialshops rd. 3 Mrd. €. 

 Hamburg Digital Reports: 

HANSERANKING: Die digitalen Tops + Flops der Hamburger Wirtschaft
http://hh.hansevalley.de/2018/04/hanseranking-tops-und-flops.html

HANSEMOBILITY: Das Mobile Lab und die Zukunft der Otto Group
http://hh.hansevalley.de/2017/10/hansemobility-otto-mobile-lab.html

 Hamburg Digital Background: 

Michael Otto schlug Amazon-Angebot über 100 Millionen aus
www.welt.de/wirtschaft/article175249145/Otto-Chefaufseher-Aerger-ueber-ausgeschlagenes-Bezos-Angebot.html

Benjamin Otto wird gestaltender Gesellschafter bei Otto
www.abendblatt.de/wirtschaft/article205265507/Benjamin-Otto-wird-gestaltender-Gesellschafter-bei-Otto.html

OTTO DIGITALSTRATEGIE:


Innovationsmanagement Otto Group:

www.ottogroup.com/de/innovation/

Technologieprojekte Otto Group:

www.ottogroup.com/de/dossier/Technologie-die-den-Menschen-begeistert-2018.php

OTTO INNOVATIONEN:


Kulturwandel 4.0 der Otto Group:
www.ottogroup.com/de/karriere/Unternehmenskultur/Kulturwandel-4.0.php

E-Commerce-Strategie Otto Group:

www.ottogroup.com/de/innovation/E-Commerce-Strategie-der-Otto-Group.php

Task Force E-Commerce Otto Group:
www.ottogroup.com/de/innovation/Exzellenz/Task-Force-fuer-den-E-Commerce.php

OTTO TRANSFORMATION:


Otto.de Market + Brand Connect:

www.otto.market/

Otto.de Developer Blog:

https://dev.otto.de/

Otto Group Konzernzentrale:
www.basicthinking.de/blog/2018/03/31/otto-hamburg/14/

DIE FAMILIE OTTO:

Zukunftswerte - Verantwortung für die Welt von Morgen - Das Buch:
www.zukunftswerte.net/buch.html

Benjamin Otto, Unternehmer und Erbe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Otto

Dr. Michael Otto, Unternehmer und Stifter:
http://michael-otto.info/

Werner Otto, Unternehmer und Mäzen:
http://www.werner-otto.info/