Montag, 11. Mai 2020

HANSESTATEMENT: Nach Kahrs und Corona: Hamburgs Vertreibung aus dem Paradies.

HAMBURG DIGITAL STATEMENT
- von Chefredakteur Thomas Keup -
* Update 06.06.2020 *


So hat sich Hamburg noch 2016 in Göteborg selbst vermarket.
Foto: Hamburg Marketing Mediaserver / Hamburg Convention Bureau

Er geht. Johannes Kahrs will und darf nicht mehr. Der SPD-Strippenzieher nimmt seinen Hut. Eine viel diskutierte Personalie ist Geschichte. Ich habe den Geldbeschaffer für SPD-Prestigeprojekte nie persönlich kennengelernt. Ich hatte auch kein Bedürfnis dazu. Denn Johannes Kahrs gehört zu einer Kategorie Politiker, die in der Hauptstadt mit dem Mauerfall vor 30 Jahren ihre Bedeutung verloren hat. Als Berliner kannte ich Peter Kittelmann, Bundestagsabgeordneter aus Tiergarten, Geldbeschaffer für CDU-Prestigeprojekte, graue Eminenz hinter einem Regierenden Bürgermeister mit "fliegenden" Kreisverbänden. Kahrs wie Kittelmann stehen für eine Generation von Strippenziehern in Hinterzimmern. 

Als ich im Sommer 2016 nach Hamburg kam, ahnte ich eines nicht: Bis zur Corona-Krise funktionierte die Freie und Hansestadt wie die Mauerstadt Berlin. Eine Einheitsgemeinde, in der sich Lokalpolitiker, Baulöwen, Banker und Polizeipräsidenten im Puff trafen. Als Redakteur beim einflussreichsten Radiosender der Neunziger war ich mittendrin, nicht nur dabei: Pressetermin in genau jenem Puff am Olympiastadion, Audienz bei genau jenem Banker, der Immobilienkredite auf Empfehlung des "Regierenden" vergab und mit politischen "Freunden", die schon mal eine Pressekonferenz verschoben, bis das Hauptstadtradio auch da war. Willkommen im Dorf.

Hamburg im Wachkoma. Norddeutschland auf dem Weg.


Hamburg vom Stadtpark aus der Luft betrachtet.
Foto: Hamburg Marketing Mediaserver / Doublevision

Anfang diesen Jahres begannen wir, HANSEVALLEY zu relaunchen: Seit Januar 2020 berichten wir aus dem ganzen Norden - aus beiden Freien (und) Hansestädten und allen drei norddeutschen Flächenländern. Die Entwicklung hat uns Recht gegeben: Die täglich drei Hanse Digital Nachrichten haben bundesweite Qualität, Niedersachsen und Schleswig-Holstein laufen digital vorne weg, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen holen auf. Und Hamburg? Anfang des Jahres fragte ich mich: Was muss passieren, damit Helmut Schmidts "schlafende Schöne" aus ihrem digitalen Wachkoma kommt? Für mich war das "Digitale Hamburg" Anfang 2020 mehr oder weniger - sagen wir mal - "relativiert".

Plötzlich ist nichts mehr, wie es war: Die alten Geschäfte stehen still. Die alten Lieferketten brechen auseinander. Die alten Seilschaften funktionieren nicht mehr. Die feinen Kaufleute können gar nicht schnell genug nach der Soforthilfe greifen. Und wie im Rest der Republik rufen Wirtschaftsverbände an Alster und Elbe nach einer schnellen Öffnung. Nur das übliche Unternehmerjammern wie in der Finanzkrise? Nur eine oft geübte Show, um möglichst viele Staatsgelder möglichst billig abzugreifen? Bei einigen sicherlich. Aber der Shutdown von Wirtschaft und Gesellschaft hat noch einen anderen Effekt: Die Beschleunigung der globalen Veränderungen - mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Nichts lag näher als geschlossene Haspa-Filialen.

Fernab gefühlt hunderter mehr oder weniger inhaltsgeschwängerter Podcasts von mehr oder weniger interessanten "Sabbelbacken" und digital-verpacktem Marketing-"Gedödel" passiert in Hamburg gerade einiges, das wir die kommenden 10, 20, 30 Jahre nicht vergessen werden. Da bröckelt der schöne Schein einer "Haspa" und das Branchenmedium "Finanz-Szene" offenbart, dass die größte deutsche Sparkasse alles andere als gut dasteht. Nicht wegen Corona - sondern auf Grund des weggebrochenen Zinsgeschäfts, eines nicht mehr funktionierenden Kreditersatzgeschäfts und fehlender Dynamik beim Umbau zum Digitalplayer der nächsten Generation.


Mit Papier und Schließfächern gegen Challenger Banken.
Foto: HANSEVALLEY

Schon im Herbst vergangenen Jahres fragten wir uns in der Redaktion: Kann eine Stadtteil-App "Kiekmo" mit angeschlossenen Lokal-Events den digitalen Trend eines durch die Bankenkrise zerrütteten, durch Regularien konsolidierten sowie digitalisierten Bankenmarkts aufhalten? Kann eine Jugend-App "Aino" den Trend zu Challenger- aka Neobanken wie "N26" und "Revolut" oder "Kontist" und "Penta" bei Privat- wie Geschäftskunden verhindern? Und wir fragten uns, wo die "Haspa" all die Milliarden von Euro verdient? Mit dem Corona-Lockdown dürfte das bislang funktionierende Immobilien- und Handelsgeschäft weitere Probleme mit sich bringen.

100% Hamburg - und schön den Schein wahren. 

Die "Haspa" steht für eine Kultur, eine Stadt und ihre Wirtschaft: 100% Hamburg, 150% engagiert - und bloß nicht durchscheinen lassen, dass etwas nicht stimmen könnte. Genauso geben sich der "Erste" und seine Senatoren bei der wöchentlichen Pressekonferenz im Rathaus: 'Wir haben in Hamburg schon sehr früh reagiert. Wir sind in Hamburg - auch im internationalen Vergleich  - führend'. Diese "Großkotzigkeit" hat mich schon die letzten 1,5 Jahre bei Senator "Westwasserstoffman" angewidert. Ein Blick auf den ganzen Norden zeigt: Hamburg ist in der Corona-Krise überhaupt nicht "führend" - manchmal sogar Wochen hinterher. Gerade hat das Land Berlin mit der "Soforthilfe IV" ein Finanzpaket über 30 Mio. € für Kulturbetriebe angeschoben - mit bis zu 500.000,- € pro Betrieb. Und Niedersachsen unterstützt kleine Kulturbetriebe mit insgesamt 2,5 Mio. €. Und Sie, Herr Brosda? Ach, vergessen wir's ...

Wenn man seit dem 9. März - und damit seit nunmehr rd. 2 Monaten - im Home Office sitzt, täglich mehrere hundert Pressemeldungen aus ganz Nord-/Deutschland sichtet, Fotos aus 540 Themen aussucht, wöchentlich 18 Hanse Digital Nachrichten bringt und die Chance hat, Hamburg mit wohlwollender Sympathie zu vergleichen, komme ich immer wieder zu einem Ergebnis: Hamburg ist wie das alte (West-)Berlin: nach außen verschlossen - sei es durch eine Berliner Mauer oder eine Mauer in den Köpfen. Hamburg wird wie das alte (West-)Berlin regiert: von einem Club Lokalpolitiker, die sich im Bezirk Mitte über Jugendhilfemittel Seilschaften gesponnen haben (vgl. Johannes K.) und auf PR-Events Quietschentchen angeln (Nicht wahr, lieber Andy?!).

Die "OMR" - Ein Mittelpunkt des digitalen Universums?


Hamburg vom Steinweg-Terminal aus der Luft gesehen.
Foto: C. Steinweg 

Keine Frage: Lokalpolitiker und Provinzfürsten gibt es zwischen Nord- und Ostsee mehr, als wir befürchten. Aber ich spreche von einer Stadt mit fast 2 Mio. € Einwohnern und 1 Mio. Angestellter. Ich spreche von einer Stadt mit überalterter Wirtschaft in traditionellen Dienstleistungsbranchen, von einer Stadt, in der Digitalisierung gern als Feigenblatt in Sonntagsreden missbraucht wird, in der man die "Online Marketing Rockstars" für den Mittelpunkt des digitalen Universums hält, sich als "digitaler Vorreiter" im Kammer-Magazin abfeiern lässt und mit - ich wiederhole mich - sinnbefreiten Podcasts selbst beweihräuchert. Schließlich sind wir in der deutschen Podcast-Hauptstadt. Und das ist wirklich ein schlechter Scherz.

Die Corona-Kehrseite außerhalb des bisherigen Paradieses der "Vermögensillustion" Stand Mai 2020: 84.400 Menschen ohne Arbeit, eine auf 7,9% gekletterte Arbeitslosenquote - im Norden nur knapp hinter Mecklenburg-Vorpommern. 23.000 Betriebe an Alster und Elbe haben Kurzarbeit beantragt, fast 349.000 Angestellte sind betroffen, haben nur noch 60% ihres Lohns in einer der teuersten Städte Deutschlands in der Tasche. Das sind rd. 29% aller Angestellten in der schönsten Arbeitslosenstadt der Welt. Und die Krise ist gerade mittendrin. Das laufende Quartal wird das ganze Ausmaß offenbaren und Ende September d. J. läuft der Kündigungsschutz aus. Vor 2021 wird es kaum einen Aufschwung geben, sagt HWWI-Chefökonom Prof. Dr. Henning Vöpel.

Otto Group eingekeilt zwischen Amazon und Alibaba.

Die Lage der Hamburger Wirtschaft ist dramatisch“, betont Prof. Norbert Aust, neuer Präses der Handelskammer Hamburg. 3/4 der rd. 160.000 Hamburger Gewerbebetriebe befürchten Einbrüche durch die Corona-Krise. Das sind 120.000 Betriebe. Der Geschäftsklimaindex ist auf 38,6 Punkte abgestürzt - gegenüber 108,3 zum Jahreswechsel 2019/2020. Selbst in der Finanzkrise lag der Index mit 72,2 doppelt so hoch. Im Klartext: Einbruch in der Logistik von 80,4 auf 24,4 Punkte und - unfassbar - im Gastgewerbe von 115,8 auf 4,8. 55% der Gastronomen müssen laut Umfrage der Universität Osnabrück auch privat den Euro 2x umdrehen. Womit wir bei der Frage sind: Wie wird Hamburg die Krise überstehen?

Um einen Ausblick wagen zu können, bedarf es einer schonungslosen Analyse:


Der Online-Händler ist mitten im Umbau zum Digital-Player.
Foto: HANSEVALLEY

1. Die Handelsmetropole bekommt den rauen Wind amerikanischer und asiatischer Plattformen zu spüren. Die "Otto Group" hat außer dem Inkasso-Dienstleister "EOS" kaum zukunftsfähige "Assets", wie die BWL-"Fuzzis" in Bramfeld die Geschäftsbereiche nennen. Der Paketsklaven-Treiber - pardon - Paketdienst "Hermes" steht zum Verkauf, womöglich an "Fedex". "Otto.de" kämpft mit der Öffnung als Plattform und bekommt neben "Amazon" und "Ebay" nun auch chinesische Player wie "Aliexpress" als Konkurrenten. Aus zahlreichen Ländern hat sich "Otto" bereits zurückgezogen, die Töchter "Heine" und "Schwab" werden fusioniert. Der Lack ist ab.

Die Zukunft der Logistik findet nicht in Hamburg statt.

2. Ein drittklassiger europäischer Hafen mit gefälschter Freihandels-Urkunde ist kein Grund zum Ab-/Feiern. Unabhängig von nicht beförderten oder halbleeren Containern in der Corona-Krise rutscht der "Hamburg Port" im Wettbewerb mit Rotterdam und Antwerpen seit Jahren ab - nicht durch Verluste, sondern durch fehlendes Wachstum. Das gern gefeierte Terminal Altenwerder ist aus Sicht hoch digitalisierter Brücken und Warehouses in den Niederlanden und Belgien lächerlich. Und da man für Steinwerder-Süd auf Intervention der "HHLA" die Chinesen mit "CCCC", "ZPMC" und "Alibaba" nicht haben wollte, zieht die Zukunft halt weiter - Bremen wartet schon. Da helfen leider auch keine Zukäufe osteuropäischer Terminals.

3. Der "Airbus"-Standort mit allein 15.000 Beschäftigten droht angesichts eines Zusammenbruchs des internationalen Luftverkehrs massiv zu schrumpfen, wie die Drohungen von Airbus-Chef Guillaume Faury gegenüber seiner Belegschaft ahnen lassen. Zusammen mit "Lufthansa Technik" und rd. 300 Zulieferern hängen in der Metropolregion mehr als 40.000 Jobs an der Luftfahrt. Allein die "Lufthansa" streicht 10% ihrer Flieger. Die Branche wird nach Expertenschätzungen erst in rd. 10 Jahren das Niveau vor Corona zurückgewinnen können. Damit steht das industrielle Standbein der Hansestadt zur Disposition, wie das "Hamburger Abendblatt" Ende April d. J. testierte.

Gastronomie und Tourismus vor Corona-Kollaps.


Schluss mit Lustig: Hamburg in Schwierigkeiten.
Foto: HANSEVALLEY
4. Die "sündigste Meile der Welt" als Sinnbild für den durch Kreuzfahrer seit Jahren steigenden Tages- und Stadttourismus vermisst in Zeiten des Shutdowns wohl kaum einer. Allerdings: rd. 100.000 Jobs in 11.000 vornehmlich kleinen und mittleren Betrieben hängen an Tourismus und Gastronomie rund um Alster und Elbe. Sie trifft es mit am Härtesten. Die Handelskammer fordert einen Masterplan Tourismus und Freizeitwirtschaft, um der hart getroffenen Branche das Überleben zu sichern. Haben Sie das verstanden, Herr Westhagemann? Auch wenn Handel und Tourismus schrittweise wieder möglich sind, mit Feiern aufm Kiez und Flanieren am Jungfernstieg hat das wenig zu tun.

Wie wird sich Hamburg entwickeln - unter einer neuen, alten Koalition mit dem "Peter" und der "Mutti"? Und was wird sich in Hamburg verändern - mit Handelshäusern aus der Offline-Zeit, einem weiter geschwächten Hafen, fehlender Digitalisierung der Logistik und einer katastrophalen Situation im Tourismus? Schon vor Kahrs und Corona stellte ich mir diese Frage. Meine bescheidene Antwort aus 14 Jahren West-/Berlin und fast 4 Jahren Hamburg aus redaktioneller Perspektive und journalistischem "Deep Dive" lautet: Die Hansestadt lebte bislang in der Vergangenheit, in einer "Vermögensillusion". Durch und nach Corona wird es ein "Weiter so" nicht geben, auch wenn das neue Koalitionspapier die Überschrift "Pfeifen im Walde" trägt. 

Die Zukunft liegt an Land - und nicht am Wasser.

Internet-, Medien- und Kulturhauptstadt ist die "Hammaburg" schone lange nicht mehr. Zukunftsweisende Technologie-Startups - wie FinTechs - haben sich in Berlin angesiedelt. Zukunftsweisende Handels-Startups - wie Zalando - lachen über ein Corporate-Startup "About You" aus der "Otto Group". Und auch hier hatten wir bereits im vergangenen Jahr einen Riecher, wo Hamburg wirklich punkten kann: Die Freie und Hansestadt hat ein namhaftes Forschungscluster in der Virologie. Die Gesundheitswirtschaft gewinnt durch und nach Corona an Bedeutung. Wenn Hamburg anfangen würde, seine Wissenschaft zu leben und zu lieben, wäre dies ein echtes "Asset".


Wahre Liebe kennt kein Lockdown.
Foto: Guido Hofmann, Unsplash

Auch wenn ich mich wiederhole: "Die Zukunft Hamburgs liegt an Land, und nicht am Wasser" mahnte Alt-Bürgermeister Klaus von Dohnanyi in seiner ersten Bürgermeister-Rede vor dem "Übersee-Club" - 1983. Nachdem alte Bank-/Fassaden brökeln, nachdem alte Partei-/Strukturen aufbrechen,  ist es an der Zeit, der Zukunft in die Augen zu sehen - eine Zukunft mit digitalem Rückgrat und nachhaltiger Ausrichtung, einer Zukunft mit diversifizierten Geschäftsmodellen und einer echten Offenheit für Neues und neue Player. Denn das ist die Realität der vergangenen Jahre in des wiedervereinten Berlin und seiner Hauptstadtregion mit Tesla-Fabrik und Batterieforschung - ohne den Provinzmief von Sandkasten-Kumpeln und lokalen Strippenziehern. Wäre mal eine Idee. 


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 Hanse Digital Background: 

HANSESPORTS: "Aus dem Home Office digital in ein bewegtes Leben":

HANSEVALLEY: "Die Welt wird eine andere sein - der Norden nach Corona":
hansevalley.de/2020/04/hansefuture-die-welt-wird-eine-andere.html

HANSEVALLEY: "Wie Hamburgs Wirtschaft aus der Panik zu digitalen Perspektiven kommt":

Mittwoch, 6. Mai 2020

HANSESPORTS: Aus dem Home Office digital in ein bewegtes Leben.

HANSE DIGITAL AUTOREN

Sportwissenschaftler Marcel Werner von Sportup Berlin bei den Pitchfreunden in Berlin.
Foto: Kny Photographie, Berlin

„Für gesunde Bewegung müssen Sie Ihren Komfortbereich nicht verlassen, Bewegung ist der Komfortbereich.“

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Dr. Volkmar Feldt, Gründer des Sport-Gesundheitspark, Berlin 2018
Die internationale Unternehmensberatung Accenture hat Anfang April d. J. mehr als 3.000 Verbraucher in 15 Ländern zu ihren Gewohnheiten in der Corona-Krise befragt. Ergebnis: Die Menschen entwickeln während des Lockdowns im Home Office neue digitale Präferenzen: 25% kaufen Lebensmittel online ein, 32% beziehen Produkte und Dienstleistungen online - Tendenz steigend. 60% kümmern sich im Shutdown stärker um sich und ihr Wohlbefunden, 57% betreiben zu Hause in der entschleunigten Welt mehr Sport. 

Der Berliner Sportwissenschaftler Marcel Werner baut für den größten Breitensport-Anbieter der Hauptstadt - den Sport-Gesundheitspark Berlin - mit 7.000 Mitgliedern und 900 Trainingsgruppen das digitale Sportprogramm der Zukunft auf. Mit Sportup Berlin betreut der junge Sportexperte bundesweit Startups und etablierte Unternehmen beim Aufbau eines professionellen Firmenfitness fürs Home Office.  Für HANSEVALLEY schreibt der langjährige Personal Trainer unseres Chefredakteurs, wie Fitness digital am Bildschirm klappt:

Gefangen auf dem eigenen Sitzplatz

Viel Sitzen und wenig Bewegung ist eine tödliche Kombination. Die WHO führt 3,2 Millionen Todesfälle auf die „Krankheit“ Sitzen zurück. Andere titulieren letzteres als das neue Rauchen. Doch wie ist es möglich, diesem „Leid“ zu entkommen? Maßnahmen wie Home Office und soziale Isolation verstärken diese Effekte oftmals noch. Der Durchschnittsdeutsche sitzt 7,5 Stunden am Tag - und das schon vor Corona. Es soollten also Lösungen gefunden werden, die die Menschen und Mitarbeiter eines Unternehmens zu mehr Bewegung bewegen – digitale Lösungen!


Ein fester Sitz

Beim Sitzen werden die Bauch- und die Gesäßmuskeln inaktiv. Der Hüftbeuger wird fester und fester und zieht die Wirbelsäule in ein Hohlkreuz. Daraus resultieren Schmerzen im unteren Rückenbereich. Zudem wird der Kopf oftmals in die Überstreckung gebracht und die Schultern fallen nach vorne. Die Folgen sind Verspannungen und Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich. Langfristige Folgen können unter anderem Atemprobleme, Diabetes, Übergewicht und koronare Herzerkrankungen sein. Und das sage ich nicht nur als Sportwissenschaftler.

„Das kann ich morgen noch machen“

Eine betriebliche Gesundheitsförderung kann und muss aktuell digital erfolgen. Selbstverständlich gibt es tausende Videos bei diversen Online-Plattformen, die man ausprobieren kann und die helfen. Einige kostenlose Angebote finden sich auch im HANSESERVICE. Die Halbwertzeit von solchen Videos sind aber oft begrenzt, da die Motivation und Teilnahme schnell nachlassen. Wie kann ich es also schaffen, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbieter an Bewegungsprogrammen über einen längeren Zeitraum erfolgreich und mit Freude teilnehmen? 

Individuell, terminiert und persönlich

Die Angebote müssen individualisiert, terminiert und persönlich sein. Die beste Planung nützt nichts, ohne zeitliche Vorgaben. Wenn der Tag und die Zeit fix sind, wird die Bewegung und die Freude daran zur Routine. Auch wenn dieser Aspekt sehr banal klingt, ist er einer der zentralen Aspekte für den Erfolg. Individualisierte Bewegungsprogramme für eine Gruppe von Mitarbeitern sind ebenso wie die persönliche Beratung der Feinschliff für eine erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung.


Bewegung kann so einfach sein

Sportup Berlin steht seit über 10 Jahren für gesunde Bewegung, Entspannungstraining, Beratung und gesundheitsrelevante Vorträge. Die Erfolge, die diese Bewegung mit sich bringt, sind wissenschaftlich bestätigt und werden sowohl von Startups wie auch von DAX-Unternehmen in Anspruch genommen. Aktuell werden alle Angebote digital ausgeführt – vom Erstkontakt bis zum Training, zur Beratung oder zum Vortrag.


Gesunde Kontrolle


Videokonferenz-Tools ermöglichen ein gesundes, kontrolliertes Training. Bewegungen können vom Trainer ausgeführt und anschließend via Video bei den Mitarbeitern kontrolliert werden. Die Basis für ein erfolgreiches Training ist die Bewegungskontrolle bzw. Bewegungsvorgabe. Ein erfahrener Trainer – wie bei Sportup Berlin - weiß, welche Übungen an welchen Stellen oftmals falsch ausgeführt werden und kann mögliche Fehlerquellen im Vorhinein aufzeigen. 

Emotionale Gesundheit 

Zudem ermöglicht ein digitales bewegtes oder auch entspanntes Treffen einen sozialen und emotionalen Austausch. Jeder von uns hat in den letzten Wochen wahrgenommen, wie eine soziale Isolation zu einer psychischen Herausforderung werden kann. Sportup Berlin ermöglicht Teilnehmern eine kleine Pause vom Alltag. Viele Studien belegen die Wirksamkeit von sogenannten Mikropausen, die die Arbeitsleistungen und die kognitiven Fähigkeiten signifikant verbessern. 

Gesundheit ist eine Chance

Die aktuelle Situation benötigt digitale Lösungen und das in allen Lebensbereichen. Die Gesundheit ist das höchste Gut und jeder Mensch hat die Möglichkeit etwas dafür zu tun – sowohl physisch wie auch psychisch. Neben den gesundheitsrelevanten Aspekten steigt die Identifikation mit der eigenen Firma und dieses Tool kann eine erfolgreiche Mitarbeiter-Rekrutierung unterstützen. Unternehmen sollten diese Chance nutzen und sich mit gesunden, motivierten und erholten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und in eine gesunde Zukunft starten.

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Ein Gastbeitrag von Marcel Werner, Gründer von Sportup Berlin.
Die inhaltliche Verantwortung des Autorenbeitrags liegt beim Urheber.



 Hamburg Digital Autor Marcel Werner

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Marcel Werner, Sportwissenschaftler
Gründer von Sportup Berlin

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