Sonntag, 29. September 2019

HANSEPERSONALITY Christoph Lymbersky: Die Chance, eine neue Technologie für die Wirtschaft zu gewinnen.

HAMBURG DIGITAL INTERVIEW

Geschäftsführer Christoph Lymbersky im Gespräch mit Peter Tschentscher.
Foto: HANSEVALLEY

Mit mehr als 750 Teilnehmern aus aller Welt, 80 Referenten aus EU, UN und Club of Rome, mit hoffnungsvollen Hochtechnologie-Startups, hochspezialisierten Blockchain-Dienstleistern und hochkarätigen Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft ist die BLOCKCHANCE Conference 2019 in Hamburg auf Anhieb zu einer der wichtigsten Netzwerk-Plattformen der nationalen und internationalen Blockchain-Szene geworden. 

Neben dem ersten, lizenzierten Bitcoin-Geldautomaten Deutschlands machte der neue, Hamburger Blockchain Fonds BLOCKCHANCE Ventures von sich reden. Der privat initiierte Venture Capital-Anbieter stellte sich im Rahmen der internationalen Blockchain-Konferenz der internationalen Tech-Community, der Hamburger Spitzen aus Politik und Digitalbranche und der Fach- und Wirtschaftspresse vor. Unser HANSEPERSONALTIY ist BLOCKCHANCE Ventures Co-Founder und Geschäftsführer Christoph Lymbersky:

Ihr seid auf der BLOCKCHANCE Konferenz offiziell gestartet, damals noch unter dem Namen BlockRock Ventures. Wie kommt es zu dem neuen Namen, der ja sehr ähnlich dem der Konferenz von Fabian Friedrich ist?

Das ist richtig, die Ähnlichkeit ist auch beabsichtigt. Nach der Konferenz, die für uns ja auch ein Auftakt war, mit dem Projekt an die Öffentlichkeit zu gehen, haben sich sehr viele Dinge und tolle Chancen ergeben. Eine davon ist, dass Fabian mit seiner BLOCKCHANCE-Firma bei uns eingestiegen ist und damit unser Ziel, ein ganzheitliches Ökosystem aufzubauen, noch viel näher gerückt ist. 

BLOCKCHANCE Ventures stellt Kapital, Erfahrungen und Acceleration-Services zur Verfügung.

Dieses Ökosystem heißt BLOCKCHANCE und bietet Gründern eine einmalige Plattform, Ihr Unternehmen schnell und gezielt aufzubauen. Die BLOCKCHANCE Conference bringt dafür die Welt nach Hamburg und stellt ein einzigartiges Netzwerk zur Verfügung. BLOCKCHANCE Ventures stellt das nötige Kapital, Erfahrungen und Acceleration Services zur Verfügung, um Blockchain-Unternehmen erfolgreich und nachhaltig zu skalieren.

Die BLOCKCHANCE Konferenz 2019 war die Premierenplattform für den Venture Fonds in Hamburg. Wie war das Feedback auf die geplanten Ventures Capital-Aktivitäten an Eurem Stand und auf die Medienberichterstattung in Handelsblatt & Co.?

Wir waren sehr angetan von dem äußerst positiven Feedback. So konnten wir in der BLOCKCHANCE Anwendermesse sehr interessante Gespräche mit Startups führen. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir haben ein paar Blockchain-Produktindeen kennengelernt, in die wir sofort hätten investieren können. 

Blockchain-Hub für Startups in der Pre-Seed-, Seed- und Early Stage-Phase.

Darüber hinaus ist die BLOCKCHANCE Konferenz für uns eine erstklassige Plattform, auf der wir unsere Planungen für einen Blockchain-Hub für Startups in der Pre-Seed-, Seed- und Early Stage-Phase vorstellen konnten - ob beim Rundgang des Ersten Bürgermeisters, bei unserer Präsentation auf der großen Bühne oder auf der Programm-Pressekonferenz bei Osborne Clarke.

Gehen wir gemeinsam ans Eingemachte: Was ist BLOCKCHANCE Ventures und was können Blockchain-Startups von Euch konkret erwarten? Schließlich ist die Entwicklung der Technologie laut Gartner noch in einer sehr frühen Phase. 

Absolut! Wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr eine erste, kleinere Welle an Blockchain-Startups, die in den Markt drängen. Genau darauf bereiten wir uns jetzt vor: BLOCKCHANCE Ventures ist in aller erster Linie ein Frühphasen-Investor für Hochtechnologie-Startups rund um die Blockchain und weitere Distributed Ledger-Technologien. Wir planen sowohl in Deutschland als auch europaweit in zukunftweisende Ideen und Konzepte zu investieren. Dies können im Early Stage-Bereich bis zu 1 Mio. € sein. 

Wir laden pro Jahr bis zu 3 Startups ein, ihr Produkt zu bauen und ihr Geschäft zu entwickeln.

Im Blickfeld der Blockchain-Community und unserer Hamburger Partner steht darüber hinaus unser 2. Element, dass eigentlich den Beginn macht: der Blockchain-Accelerator. Hier laden wir pro Jahr bis zu 3 Startups aus ganz Europa nach Hamburg ein, ihr Produkt zu bauen und ihr Geschäft zu entwickeln. In der Ausbaustufe werden bis zu 30 Startups im Hub arbeiten. Dafür unterstützen wir ein Team über ein Jahr mit bis zu 300.000,- € plus Support in Rechtsfragen, Personal, Marketing und PR im Wert von mehr als 80.000,- €. 

Acceleratoren gibt es bekanntermaßen wie Sand am Meer. Kaum eine Region, kaum ein Thema, dass nicht seine Startup-Brutkästen hat, in Hamburg u. a. in den Themen Online-Marketing, E-Commerce oder Letzte Meile. Warum sollte ich als Gründer mit einer spannenden Idee zu BLOCKCHANCE Ventures kommen - und nicht nach Berlin gehen? 

Unsere Recherche der deutschen und europäischen Acceleratoren-Landschaft hat gezeigt, dass die meisten Hubs und Labs dieser Art nicht wirklich funktionieren. Dies hat vor allem 2 Gründe: Zum Einen ist die Zeit der Betreuung mit 3 bis 6 Monaten zu kurz und zu oberflächlich, um wirklich ein Produkt zu entwickeln und sein Business-Modell auszureifen. In der kurzen Zeit können die Startups bestenfalls ihren Pitch feinschleifen und werden dann schon vom nächsten Batch abgelöst. 

Ein Teufelskreislauf, der zu Lasten des Produkts, der Professionalisierung und des Teams geht ...

Zum Zweiten ist die finanzielle Unterstützung mit 20.000,- oder 30.000,- € für eine frühzeitige Unterstützung viel zu niedrig - von 10% Anteilen, die bereits abgegeben werden müssen, ganz abgesehen. Die Folge: Die Gründer müssen sowohl während des Programms als auch danach ständig auf Pitch-Contests präsentieren, um überhaupt ihre Miete bezahlen zu können. Das ist ein Teufelskreislauf, der zu Lasten des Produkts, der Professionalisierung und des Teams geht. 

Nochmal nachgefasst: Was macht Ihr im Kern anders, als die anderen? Und was macht Euch sicher, mit einer eigenen Ausrichtung des Venture Capital-Themas für Hightech-Startups besser zu liegen, als andere große und kleinere Programme mit z. T. namhaften Investoren?  

Wir haben 2 übergeordnete Ziele, die unser Handeln bestimmen: 1. Wir wollen das Kapital unserer Fonds-Investoren nicht verbrennen, sondern es nachhaltig mehren. Und 2. Wir wollen die Zeit, die Energie und das Engagement hoffnungsvoller Gründer, ihrer Teams und Tech-Experten nicht vergeuden, indem wir sie auf eine Schiene setzen, die sie in die Sackgasse führen kann. 

1. Zeit und 2. Kapital. Beides wollen wir echten Potenzials zur Verfügung stellen.

Damit aus einer hoffnungsvollen Idee ein marktreifes Produkt und eine erfolgversprechende Vermarktung werden, bedarf es aus unserer Sicht unterm Strich 2 Dinge: 1. Zeit und 2. Kapital. Beides wollen wir echten Potenzials zur Verfügung stellen. Und da wir mit unserem langjährigen VC-Know how vorher sorgfältig auswählen, müssen wir keinen "Durchlauferhitzer" betreiben, der für alle Seiten langfristig zu einer Enttäuschung werden kann. 

Du hast von Fonds gesprochen und von Eurem langjährigen Know how in der Finanzwirtschaft. Gib uns einen kleinen Einblick, mit welchem Background ihr Eurer Unternehmen startet, wer mit an Board ist und wie das für Hightech-Startups spannend sein kann?

BLOCKCHANCE Ventures ist in erster Linie Teamwork. Mit Fabian Friedrich haben wir einen erfolgreichen Seriengründer, langjährigen Marketer und wichtigen Netzwerker der Europäischen Blockchain-Community an Board. Fabian ist Veranstalter der BLOCKCHANCE Conference, Mitgründer des Hanseatic Blockchain Institutes und bringt die Tech- und Business-Szene ein einen Tisch - und den unserer Portfolio-Unternehmen. 

Dieses Know- und Do how ist Gold wert für den Aufbau eines Technologie-Programms. 

Ich selbst bringe eine Reihe von Jahren praktischer Erfahrung im Bereich Venture Capital mit, u. a. bei Deutsche Telekom Capital Partners, T-Venture, M2P Consulting und Global Ventures. Als verantwortlicher Partner und Geschäftsführer kenne ich das Venture Capital Thema von der Gründung und dem Management eines Fonds über die passende Investmentstrategie bis zum Thema Exit. Ich bin überzeugt, dies wird für unsere Investoren wie für unsere Ventures eine sehr hilfreiche Grundlage sein. 

Dann müssen wir über die nächsten Schritte sprechen: Wann werden Eure Investment-Möglichkeiten stehen, wann könnt Ihr in die ersten Startups investieren und wie sieht die Zeitachse für das Programm insgesamt aus? 

Das Wichtigste vorweg: Wir wollen - wenn alles gut geht - mit Beginn des 2. Quartals 2020 die ersten Startups in den BLOCKCHANCE Hub nach Hamburg einladen und unterstützen, also Anfang April 2020. Davor ist allerdings noch viel Arbeit zu leisten: Wir planen 2 Fonds mit 5 Mio. € für die Pre-Seed-Phase und 30 Mio. € für die Seed- und Early-Stage-Finanzierung. Wir gehen davon aus, diese Fonds bis zum Jahresende durch die Finanzaufsicht genehmigen lassen zu können. 

Die Strategie ist am Ende nachhaltiger für die Startups und gewinnversprechender für die Investoren.

Unser Programm ist auf bis zu 2 Jahre ausgelegt. In dieser Zeit nehmen wir den Gründern alles ab, was Sie davon abhalten könnte, ihre Firma aufzubauen. Hierfür bieten wir Ihnen viele Acceleration-Services und genug Kapital, um das zu tun was sie am besten können: ihr Produkt entwickeln. Diese Strategie ist am Ende nachhaltiger für die Startups und gewinnversprechender für die Investoren, da wir aktiv mitarbeiten, die Unternehmen erfolgreich zu machen. 

Wir setzen weniger auf "Quick Wins", sondern für alle Seiten nachhaltige Investments. 

Hierfür werfen wir alles in die Waagschale, was die BLOCKCHANCE-Plattform und das Netzwerk zu bieten haben. Damit ist auch klar, dass wir weniger auf "Quick Wins" setzen, sondern für alle Seiten nachhaltige Investments eingehen wollen. Ich bin der Überzeugung, dies ist für ein Hochtechnologie- und Wirtschaftsthema genau der richtige Ansatz. 

Jetzt haben wir einigen Startups den Mund wässerig gemacht: Wer kann sich bei Euch bewerben, ab wann kann man sein Slidedeck einschicken und wer ist besonders interessant für Euch und die Unterstützung "Made in Hamburg"?  

Die Blockchain und weitere Distributed Ledger-Technologien werden aus unserer Sicht ihr Potenzial insbesondere in wichtigen Leitbranchen, wie der Finanzwirtschaft, dem Handel und der Logistik oder auch in der Automobilwirtschaft entfalten können. Daher sind Ideen für B2B-Geschäftsmodelle natürlich besonders interessant für uns. Aber wir schränken uns in keiner Weise ein. Wichtig ist die Idee und die geplante Umsetzung - und da lassen wir uns gern überraschen. 

Wir möchten interessante Gründer gern persönlich kennenlernen.

Bewerbungen für BLOCKCHANCE Ventures können ab sofort jederzeit eingereicht werden. Wir haben auf unserer neuen Homepage unter www.blockchance.vc alle wichtigen Kontaktdaten und stehen für ein Telefonat oder einen Kaffee gern persönlich zur Verfügung. Denn wir möchten interessante Gründer gern persönlich kennenlernen. Es ist kein Geheimnis, dass neben der Idee das Team den Ausschlag für den Erfolg gibt. 

Ihr habt als Gründer viele Jahre weitreichender Erfahrungen im Geschäftsleben rund um Alster und Elbe. Hand aufs Herz: Was läuft aus Eurer Sicht in Sachen Tech-Startups, Startup-Förderung und Innovationen heute schon richtig gut? Und wo wünscht Ihr auch - nicht zuletzt für das Thema Blockchain - aktiven Support der Stadt?

Die BLOCKCHANCE Conference 2019 hat gezeigt: Blockchain ist auf der Tagesordnung des Ersten Bürgermeisters ebenso, wie des Wirtschaftssenators. Der Support der Konferenz und damit des Themas war hervorragend. Jetzt geht es um die Verankerung der Community auf dem Weg zur Blockchain-Metropole. Hier kann die Stadt in der Unterstützung der Technologie-Unternehmen, der Branchenvereinigung und der Community Akzente setzen. 

Anschubförderung ist ebenso wichtig, wie Ausdauer und die richtigen Akzente in der Innovationspolitik.

Hamburg hat die einmalige Chance, ein neues, allumfassendes Technologiethema für seine Wirtschaft zu gewinnen und die digital-vernetzte Zukunft seiner Leitbranchen zu fördern. Dabei ist die Anschubförderung ebenso wichtig, wie Ausdauer und die richtigen Akzente in der Innovationspolitik. Dass der Senat das Thema in seine Innovationsstrategie aufnehmen will, ist für mich ein guter und richtiger Schritt. 

*  *  *

Herzlichen Dank für die offenen Worte!
Das Interview führte Thomas Keup

 Hamburg Digital Background: 

BLOCKCHANCE Ventures:

BLOCKCHANCE Conference:

Hanseatic Blockchance Institute:

Montag, 23. September 2019

Die IHK Nord in Shenzhen und Hongkong: Weckruf für die norddeutsche Wirtschaft.

HAMBURG DIGITAL AUTOREN

Die norddeutsche IHK-Delegation bei Tencent in Shenzhen.
Foto: IHK Nord

Eine Delegation der IHK Nord war vom 24. bis 31. August 2019 mit 35 Unternehmern und IHK-Vertretern aus ganz Norddeutschland in Shenzhen und Hongkong unterwegs. Unter Federführung der IHK zu Flensburg wurden im Rahmen von Unternehmensbesuchen - z. B. bei Huawai, Tencent und Royole - branchenspezifischen Gesprächen sowie Events mit lokalen Startups und Akteuren Einblicke in die Wirtschaftsmetropolen in der Greater Bay Area in China gegeben. Ein Hamburg Digital Gastbeitrag:



Shenzhen – das Silicon Valley Chinas

Shenzhen ist weltweit bekannt als das „Silicon Valley Chinas“. Die Stadt ist extrem jung und innerhalb kürzester Zeit rasant gewachsen. Noch 1980 war Shenzhen eine Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohnern, heute zählt sie inklusive der Wanderarbeiter rund 20 Millionen Menschen. Dies ist das Ergebnis eines politischen Experiments: 

Shenzhen wurde 1980 zur ersten Sonderwirtschaftszone der Volksrepublik China erklärt. Mittlerweile ist die Stadt eine Hightech-Metropole. Durch die industriepolitische Strategie „Made in China 2025“ will das Land zur führenden Hightech-Nation aufsteigen. Bis 2025 sollen 70 Prozent der in China genutzten Elektrofahrzeuge, Roboter und Hochtechnologieprodukte auf heimischem Boden hergestellt werden. 

Huawei oder der Online-Konzern Tencent sind dabei technologische Leuchttürme. Daneben gibt es vor allem in Shenzhen tausende kleine Firmen, die mit ihren Komponenten und Erfindungen den Großen zuarbeiten. Während in anderen Ländern Gesichtserkennung, künstliche Intelligenz und Roboter oft mit Skepsis betrachtet werden, kann es in Shenzhen nicht schnell genug voran gehen auf dem Weg zur nächsten Erfindung.


Blick auf die Tech-Boom-City Shenzhen.
Foto: Simbaxu, Lizenz: CC BY-SA 4.0

China hat mit Shenzhen ein Hightech-Labor geschaffen, in dem digitale Produkte konsequent angewendet werden, so dass der Digitalisierungsgrad deutlich höher und umfassender ist als in Norddeutschland“, so Rolf-Ejvind Sörensen, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein und Delegationsleiter der IHK Nord-Reise.

Bei ihrem Besuch bei Royole konnten die Delegationsteilnehmer das weltweit dünnste vollfarbige Display sowie das erste vollständig biegsame Handydisplay testen. Präsentiert wurden dort auch Wearables, d. h. flexible Displays, die z. B. auf Taschen oder T-Shirts angebracht werden können.


„Digitalisierungsgrad und Innovationsgeschwindigkeit sind sehr viel höher und umfassender als in Norddeutschland“


Transport- und Verkehrssteuerung in Shenzhen.
Foto: IHK Nord

Aus Bremen haben Dirk Schwampe (Team Neusta GmbH) und Alexander Witte (Early Brands GmbH) an der Delegationsreise teilgenommen. Auch sie zeigten sich von Umfang und der Geschwindigkeit digitaler Innovationen beeindruckt: 

Shenzhen hat sich zu einem bemerkenswerten Innovationsstandort entwickelt. Hier ist vieles bereits realisiert, was in Deutschland erst Ideen sind: Intelligent vernetzte Mobilitätsangebote im öffentlichen Nahverkehr zur Stauvermeidung in Echtzeit, spielerisches Erlernen von Programmierung und Robotik in Schulen, bis hin zur Bezahlung im Supermarkt und auf Wunsch sogar der Steuerung mittels Smartphone. 

Dabei wird in nahezu allen Industrien und Sektoren von der Bank bis zum Flughafen daran gearbeitet, innovative Services und Geschäftsmodelle zu realisieren. Es wurde sehr schnell deutlich, dass die Innovationsgeschwindigkeit sehr viel höher und umfassender ist als in Norddeutschland“, sagen Schwampe und Witte. 


Smart City Demonstration in Shenzhen.
Foto: IHK Nord

Shenzhen und China sind, so der allgemeine Eindruck der Delegationsteilnehmer, in Bezug auf neue Technologien sogenannte „innovative executors“: Neue Technologien und Produkte werden schnellstmöglich in allen Anwendungsbereichen scheinbar mit einem Minimum an regulatorischen Grenzen umgesetzt. Shenzhen verfügt daher über weitreichende Erfahrungen und Kompetenzen in der realen Erprobung dieser Technologien und Big Data-Lösungen. 


Hightechregion "Greater Bay Area".
Foto: IHK Nord
China investiert derzeit viel in Forschung und Entwicklung eigener Produkte und Dienstleistungen, um den Schritt von der Werkbank zu einer innovativen Volkswirtschaft zu schaffen. „Das schafft zum Teil beeindruckende volkswirtschaftliche Gewinne, wie etwa eine hocheffiziente Verkehrsplanung- und -steuerung – die ich mir auch in Norddeutschland wünschen würde, solange die Freiheit des Individuums gewährleistet bleibt und Auswirkungen auf die Umwelt angemessen berücksichtigt werden.“, so Sörensen.

Neben international tätigen Technologie-Konzernen wie die auch von der Delegation besuchten Huawei oder Tencent ist u.a. das Shenzhen Urban Transport Planning Center (SUTPC) - ein High-Tech Unternehmen im Feld der innerstädtischen Verkehrsforschung - ein weiterer innovativer Player in der Region. SUTPC bietet Dienstleistungen zur Verkehrsüberwachung, -planung und -steuerung für über 100 chinesische Städte an. Dafür werden täglich rund 750 Millionen Datensätze mit innovativen Softwarelösungen analysiert.

Das Unternehmen Shenzhen Haylion Technologies hat sich auf intelligente Fahrtechnik-Innovationen für Bus-, Konzeptproofing- und Industrialisierungsentwicklung spezialisiert. Zu den Kernkompetenzen gehören autonom fahrende Fahrzeuge und E-Busse. Shenzhen ist eine Beispielregion für E-Mobilität. Sämtliche Busse, Taxen und Lieferdienste fahren rein elektrisch. Doch auch in anderen Bereichen startet China durch: 


Demonstration bei Roboticsspezialisten Ubtech.
Foto: IHK Nord

Bei Ubtech Robotics - einem Unternehmen, das in der Forschung und Entwicklung von künstlicher Intelligenz und deren Anwendung in der Robotik weltweit im Spitzenfeld ist  - lernten die norddeutschen Unternehmer u.a. humanoide Roboter mit unterschiedlichen Funktionen, z.B. im Bildungsbereich, für den Sicherheitsbereich, für häusliche Anwendungen und als Spielzeug kennen. 

Hier wird deutlich: Wachstum und Wertschöpfung erfordern bereits heute innovative Services und Geschäftsmodelle, die digitale Technologien zum Vorteil des Kunden einsetzen. Und dies gilt sowohl für herstellende Betriebe und Händler als auch für Dienstleister – in China wie in Norddeutschland.


Spontaner Empfang des Bürgermeisters Ai Xuefeng von Shenzhen

Offizieller Empfang des Bürgermeisters von Shenzhen.
Foto: IHK Nord

Innovation braucht Spontanität - dieses Motto lebt auch der Bürgermeister von Shenzhen, Ai Xuefeng, und empfing auf Vermittlung von Delegationsmitglied Leon Wankum spontan eine Abordnung der IHK Nord-Delegation. Ai Xuefeng regte Gespräche über eine Innovationspartnerschaft zwischen der Shenzhener Greater Bay Area und Norddeutschland an. 

Themen von besonderem Interesse sind Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Industrie 4.0 und Logistik. Shenzhen sucht zudem Partner im Norden, um das deutsche duale Berufsbildungssystem in Shenzhen zu implementieren. Delegationsleiter Rolf-Ejvind Sörensen sprach sogleich eine Einladung für die „Standortkonferenz Norddeutschland“ der IHK Nord am 7. November in Lübeck aus, die dankend angenommen wurde.


Hongkong: Brücke zwischen Festlandchina und dem Rest der Welt

Die chinesische Sonderwirtschaftszone Hongkong.
Foto: Ralf Roletschek, Lizenz: CC BY 3.0

Nach drei Tagen Shenzhen ging es für die Teilnehmer weiter nach Hongkong. Wolfgang Niedermark, Delegierter der deutschen Wirtschaft von der AHK Hong Kong, und David Schmidt vom deutschen Generalkonsulat Hongkong erläuterten die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. 

Auch in Hongkong machen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen des Handelskrieges zwischen den USA und China langsam bemerkbar. Neben der Rolle als führendes Handels- und Finanzzentrum ergibt sich Hongkongs wirtschaftliche Bedeutung vor allem aus seiner Stellung als Brücke für den wirtschaftlichen Austausch Festlandchinas mit dem Rest der Welt. 

Die Motive für die Handelspartner zur Nutzung Hongkongs liegen dabei vor allem in geringeren Informationskosten, Rechtssicherheit, der Ausnutzung von Steuer- und Abgabenvorteilen, der guten internationalen Vernetzung und dem hohen technischen Know-how. 


Zu Gast in Digital Mobility Hub von Siemens.
Foto: IHK Nord

Know how, dass zum Beispiel im Siemens Digital Mobility Hub genutzt wird, einer gemeinsamen Initiative der Hongkong Science and Technology Parks Corporation (HKSTP) und Siemens Limited, die darauf abzielt, die Entwicklung von Smart-City-Anwendungen und Lösungen spezifisch für Hongkong zu beschleunigen. 

Der Hub ist als Open Lab konzipiert und umfasst ein Smart Mobility Testbed sowie ein Smart Energy Lab, das Experten für die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben in den Bereichen Datenanalyse, IoT, Konnektivität, intelligente Gebäude, intelligente Energie und intelligente Mobilität zur Verfügung steht. Es bietet damit Start-up-Unternehmen und Infrastrukturanbietern eine Plattform. 

Abschließend: Die Erkenntnisse der Reise Insgesamt wurde deutlich, dass die USA und China derzeit die unbestrittenen Pole der digitalen Welt bilden. China setzt hierbei mit seiner großen Binnenmarkt-Macht und 1,3 Mrd. Menschen mittlerweile auch Standards, wie z.B. Huawei bei der 5G-Technologie. Dabei spielen europäische oder norddeutsche Bedürfnisse eine immer geringere Rolle. 

Um in der weltweiten Wirtschaft weiterhin global oben mitspielen zu können, werden gemeinsame europäische Ansätze sowie internationale Kooperationspartner benötigt, wie sie die IHK Nord bereits auch auf vorherigen Delegationsreisen nach Israel als führende Nation im Bereich der Cybersecurity oder Estland mit digitalen Lösungen im Bereich des E-Governments kennengelernt hat. Bei einer Zusammenarbeit mit China sollte vorab definiert werden, welche Bereiche für eine Kooperation in Frage kommen - eine technologische Abhängigkeit sollte dabei allerdings vermieden werden.


Karikatur in der Puck vom 23. August 1899: „Uncle Sam“ steht auf einer Karte von China, 
die von europäischen Staatsoberhäuptern zerschnitten wird, und sagt:
„Gentleman, Sie können diese Karte so oft zerschneiden, wie Sie möchten, aber bedenken Sie,
 dass auch ich hier bin, um zu bleiben.“
Grafik: J.S. Pughe, Library of Congress, Washington. Lizenz: gemeinfrei

Auf europäischer Ebene müssen schnell Antworten auf die wirtschaftspolitische Fragestellung gefunden werden, ob und unter welchen Standards der Vorsprung von China und den USA im digitalen Bereich aufgeholt werden kann. Hierbei kann eine engere Partnerschaft der norddeutschen Wirtschaft mit Unternehmen aus der Greater Bay Area rund um Shenzhen und Hongkong für wichtige Impulse für die Entwicklung des Standortes Norddeutschland sorgen. 

Die norddeutschen Kammern arbeiten weiter an entsprechenden Verbindungen, auch um beispielsweise Exportchancen für norddeutsche Umwelt- und Erneuerbare Energien-Technologie zu sichern. Warum dies wichtig ist, zeigt ein Blick nach Hongkong, das mit ähnlichen Herausforderungen wie Norddeutschland zu kämpfen hat: 

Eine relativ stark alternde Gesellschaft mit einem wirtschaftlichen Fokus auf Branchen, wie Handel, Logistik oder Finanzen, die noch stark auf traditionellen Geschäftsmodellen basieren sowie einer verhältnismäßig geringen Industriequote. 

In Hongkong beträgt der Anteil der verarbeitenden Industrie am Bruttoinlandsprodukt laut Außenhandelskammer heute nur mehr knapp 3 % - jährlich um 9 % sinkend. Dabei gerät Hongkong durch die starke Konkurrenz des nahe gelegenen Shenzhen bei Startups und der Ansiedlung von innovativen Unternehmen ökonomisch immer mehr ins
Hintertreffen.

 Hamburg Digital Background: 

Ausführlicher Reisebericht:
www.ihk-nord.de/china

Hongkong in der Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hongkong

Shenzhen in der Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Shenzhen

China in der Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/China

 Hamburg Digital Autoren: 



Die IHK Nord ist der Zusammenschluss 12 norddeutscher Industrie- und Handelskammern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Sie vertreten knapp 700.000 Unternehmen in Norddeutschland und stützen sich auf rund 20.000 ehrenamtlich engagierte Unternehmer. Arbeitsschwerpunkte sind die Maritime Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Infrastruktur und Seeverkehr, die Energie- und Industriepolitik, der Tourismus, die Ernährungswirtschaft und die Außenwirtschaft. Weitere Informationen unter www.ihk-nord.de

Rückfragen:
Dr. Malte Heyne, IHK Nord e. V., Telefon (0)40 / 3 61 38-459, heyne@ihk-nord.de

Die inhaltliche Verantwortung des Autorenbeitrags liegt beim Urheber.

Mittwoch, 11. September 2019

HANSEPERSONALITY Hendrik Klindworth: Neue Prototypenförderung für Hamburg.

HAMBURG DIGITAL INTERVIEW

InnoGames Mitgründer und Geschäftsführer Hendrik Klindworth.
Foto: Thies Rätzke

Es ist eine der ganz großen Erfolgsgeschichten der Gamescity Hamburg: Mit aktuell gut 160 Mio. € Umsatz und 20 Mio. € Gewinn ist InnoGames eine Klasse für sich. Gegründet 2003 als Hobby, ist die zum schwedischen Medienkonzern Modern Times Group gehörende Free2play-Gamesschmiede mit mehr als 400 Mitarbeitern in Hammerbrook ein stiller Riese geworden. 



Das Team von Innogames beim Sommerfest 2019.
Foto: InnoGames

Mit "Die Stämme", "Elvenar", "Forge of Empires", "God Kings", "Grepolis", "Warlords of Aternum", "The West" und "Tribal Wars 2" hat InnoGames langfristig erfolgreiche Simulations- und Strategiespiele entwickelt und damit heftigen Stürmen in der Spielebranche widerstanden. Mit insgesamt mehr als 500 Mio. € Umsatz in 7 Jahren melden die Gebrüder Klindworth für "Forge of Empires" einen Allzeitrekord in der deutschen Gamesindustrie.

Mobile Games auf Android- und iPhones, E-Sports und eine virtuelle Fußball-Bundesliga sind längst ein Massenmarkt und ein nicht zu unterschätzender Teil der Digitalndustrie an Alster und Elbe. Ein Hamburg Digital Interview mit Geschäftsführer und Mitgründer Hendrik Klindworth aus der 6.000 QM-Zentrale in der City Süd: 


Lieber Hendrik Klindworth: Sie kommen ursprünglich aus Stade, haben 2003 neben ihrem Studium an der Universität Oldenburg mit der Programmierung der "Stämme" begonnen und 2007 ihre erste Gamesfirma gegründet. Hand aufs Herz: Was hat Sie damals als angehender IT'ler daran fasziniert, ein Computerspiel zu programmieren?

Unser erstes Spiel "Die Stämme" ist als Hobby entstanden. Mein Bruder Eike und unser gemeinsamer Kindergarten-Freund Michael Zillmer wollten damals ein Spiel für uns und unsere Freunde schaffen. Antrieb war also vor allem unsere Leidenschaft für gute Strategiespiele. 


2019: Forge of Empires erobert den Mars.
Grafik: InnoGames

Als wir kurze Zeit später den Passwortschutz für das Spiel aufgehoben haben gingen die Registrierungen durch die Decke. Wegen des anhaltenden Erfolgs des Spiels, der übrigens bis heute anhält, haben wir uns 2007 dazu entschlossen, InnoGames zu gründen und unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Weiter-/Entwicklung von Spielen zu widmen.

Ihre Hauptnutzergruppe sind junge Männer ab 25 Jahren, beim History Game "Forge of Empires" gut 10 bis 15 Jahre älter, beim Fantasy Game "Elvenar" sind die User sogar 40+. Was fasziniert nicht nur Männer, einst mit dem Mauszeiger und heute mit dem dicken Daumen bis zu 12 mal am Tag zu spielen?

Online- und Mobile-Spiele sind eine moderne Form des Entertainments. Wenn wir uns die Statistiken anschauen, werden Spiele in allen Altersgruppen und geschlechterübergreifend gespielt. Smartphones haben einen wesentlichen Teil zu dieser Entwicklung beigetragen. 

Während man früher erst den PC starten musste, um unsere Spiele zu spielen, ist das heute bequem zwischendurch möglich. Anreiz bieten wir vor allem durch die hohe strategische Tiefe und Multiplayer-Aspekte in unseren Spielen. Gerade die Interaktion mit anderen Spielern macht sie so interessant. 

Ein Spiel kostet allein in der Entwicklung zwischen 2 und 5 Mio. € - und es dauert gut 2 Jahre, bis ein neuer Titel auf den Markt kommt. Sie sagen: "Wenn man ein Spiel veröffentlicht hat, geht die Arbeit eigentlich erst los." Wie sieht eine Spieleentwicklung aus und was für Spezialisten sind daran alles beteiligt?

Wir nehmen uns bewusst Zeit für die Entwicklung unserer Titel. Bei uns wird Qualität groß geschrieben. Unsere Spiele sind Free-to-Play-Games und zeichnen sich durch fortlaufende inhaltliche Updates aus. Schließlich möchten wir unseren Spielern immer wieder neue Inhalte bieten. Bei "Forge of Empires" zum Beispiel sorgen wir im Zwei-Wochen-Rhythmus für Updates, so dass Spieler um die fünf Jahre benötigen, um "Forge of Empires" "durchzuspielen".

Um diese Spieltiefe zu erreichen, ist das Zusammenspiel verschiedener Experten nötig: Vom Game Design über Analyse-Teams hin zu Programmierern, Grafikern und natürlich den Kollegen im Marketing. In der Vermarktung unserer Titel spielen wir ganz vorne mit und pflegen enge Partnerschaften mit zum Beispiel Google, Apple oder Facebook.

InnoGames gilt eine der langfristig erfolgreichsten Gamesfirmen zu sein, Sie verweisen auf 15 Jahre "gesteuertes Wachstum" und ein nachhaltiges Business. Die Stämme sind stolze 15 Jahre alt und "Forge of Empires" mittlerweile 7 Jahre im ununterbrochenen Wachstum. Hand aufs Herz: Was ist das Geheimnis ihres Erfolgs?


Der Paladin wacht über InnoGames.
Foto: InnoGames

Was unseren Erfolg ausmacht, ist immer noch vor allem die Leidenschaft für gute Spiele. Daneben sind regelmäßige Updates, neue Features und Erweiterungen der Schlüssel zu unserem Erfolg. Um immer neue Anreize zu schaffen, stehen wir außerdem in engem Kontakt zu unseren Spielern. Wir fragen nach Wünschen, Anregungen und Vorschlägen und nehmen das Feedback der Community sehr ernst. Für uns stehen die Spieler ganz vorne.

Vor 15 Jahren spielten die Meisten mit Flash im Browser ihres PCs, heute zu rd. 40% mit HTML5 auf stationären Rechnern. Mit 60% Mobile Games via Smartphone-Apps hat sich ihr Business spätestens seit 2014 weitgehend gedreht. Schauen wir zusammen in die Zukunft: VR-Games können nur schwer in den Alltag eingebunden werden. Gehört AR- bzw. Mixed Reality die Zukunft der Games?

Richtig, der Trend geht immer mehr Richtung Mobile. Smartphones und Mobile Games sind ein fester Bestandteil im Alltag verschiedenster Nutzergruppen geworden. Gegenüber VR bin ich allerdings skeptisch. InnoGames steht für Spiele, die verbinden. Das ist mit VR wegen der Abschottung von der Umwelt im Prinzip nicht möglich. AR hingegen ist da schon interessanter. Auch hier müssen aber viele Faktoren zusammenkommen um herausragende Erfolge zu erzielen, etwa wie bei "Pokémon Go" vor ein paar Jahren. 

Auf der anderen Seite beobachten wir einen Trend zu immer größeren Displays bei mobilen Endgeräten. Das kommt unseren Titeln natürlich zugute. Wir sind nicht zuletzt auch daher zuversichtlich, mit unseren Spielen auch in den kommenden Jahren weitere Millionen von Spielern weltweit begeistern zu können.


Die Firmenzentrale von InnoGames in Hammerbrook.
Foto: InnoGames

Unser traditionelle Hamburg-Frage: Sie haben rd. 30 offene Stellen in Hamburg. Ihre Mitarbeiter kommen aus mehr als 30 Ländern. Ihre Firmensprache ist seit 2009 Englisch. Hamburg gilt in der Gamesszene eine international bekannte Großstadt zu sein. Was wünschen Sie sich von der Hamburger Verwaltung, aber auch an besseren Bedingungen für Ihre Mitarbeiter?

InnoGames wächst seit 2007 kontinuierlich und ist nachhaltig erfolgreich. Trotzdem wünschen wir uns bessere Bedingungen auf lokaler und nationaler Ebene - vor allem um die Standorte Hamburg und Deutschland voranzubringen. Aktuell haben wir einige regionale Förderprojekte in Deutschland. 

Die Prototypenförderung wurde in Hamburg bekanntlich schon vor Jahren abgeschafft. Dabei profitiert der Standort heute noch von dem Programm. Daran muss die Politik wieder anknüpfen.

Die bundesweite Förderung wurde mit dem Gamesfonds in Höhe von 50 Millionen Euro angekündigt, ausgezahlt wurde davon bisher aber noch nichts. Wenn Hamburg weiterhin Games-Hauptstadt bleiben soll und Deutschland international nicht den Anschluss an andere Länder wie zum Beispiel Kanada verlieren möchte, muss die Politik dringend tätig werden. Da wir viele internationale Kollegen beschäftigen, ist uns außerdem die Digitalisierung aller Verwaltungsdienstleistungen ein großes Anliegen. Und natürlich der Wohnraum. Der ist in Hamburg knapp, gerade was vertretbare Mietpreise angeht.

*  *  *

Vielen Dank für die offenen Worte!
Das Gespräch führte Thomas Keup.





 Hamburg Digital Service: 

Aktuelle Pressemeldungen von InnoGames:
innogames.com/de/presse/presseinformationen/#c933

Deutsche Startups: 
InnoGames wächst auf 160 Millionen Umsatz – Gewinn: 20 Millionen
deutsche-startups.de/2019/06/24/innogames-zahlencheck-2017/

Der Tagesspiegel:
Hamburg gegen den Rest der Welt
tagesspiegel.de/wirtschaft/die-games-branche-waechst-hamburg-gegen-den-rest-der-welt/24215036.html

Presseportal:
InnoGames steigert mobile Umsätze um 37 Prozent - Spieleentwickler wächst nach 12 Jahren am Markt prozentual im zweistelligen Bereich
presseportal.de/pm/79624/4185552

 Hamburg Digital Background: 

HANSEPERSONALITY Oliver Redelfs:
Privater Investmentfonds mit internationalen Experten für Hamburgs Gamesbranche.

http://hv.hansevalley.de/2017/10/hansepersonality-oliver-redelfs.html

Freitag, 6. September 2019

HANSELOGISTICS: Wie man Schiffe, Daten und Container an die Block/-Kette legt.

HAMBURG DIGITAL REPORT

Einladung zum "LogisticsTech Talk" mit "blockshipping.io" und "HVCC".
Screenshot: HANSEVALLEY

Die global-vernetzte Datenbank-Technologie Blockchain ist in aller Munde. Mit der "BLOCKCHANCE"-Konferenz, der Branchenvereinigung "Hanseatic Blockchain Institute" und einer wachsenden Business-Community hat sich Hamburg unter den Blockchain-Zentren Deutschlands mit an die Spitze gesetzt. Die Blockchain ist als "Trust Engine" ist eine der spannensten Technologien für die Logisitik - z. B. für das Containermanagement. Ein Event-Bericht vom LogsticsTech Talk Hafen-Spezial - Hamburg-Korrespondent Gerd Kotoll:

Dass Schiffe angekettet werden, ist nichts Neues, erst recht nicht in einer Hafenstadt wie Hamburg. Dass und wie man Container an die Kette legt, wusste Daniel Gerhardt, Nautiker und Blockchain-Architect bei Blockshipping zu berichten.

Tatsächlich stellt die Blockchain auch hier ihr ungeheures Potential sehr anschaulich unter Beweis, verdeutlicht am Beispiel der Global Shared Container Plattform (GSCP). Diese ist - vereinfacht dargestellt - ein Eigentumsnachweis zum jeweiligen Container. Wie notwendig ein vertrauenswürdiges Container-Register ist, zeigt der Skandal um die ruinöse Anlagebetrügerei der P+R-Gruppe, deren Schneeball-Modell einer Finanzierung letztlich nicht vorhandener Container einen Schaden von rd. 3,5 Mrd. € hinterlassen hat.

Die Blockshipping Global Shared Container Plattform

Tatsächlich kann durch die Blockchain-Technologie hier eine Lücke geschlossen werden. Dabei werden die Container-spezifischen Daten in einen individuellen Hash-Wert umgerechnet und in einen Token kopiert. Diesen digitalen Zwilling verwaltet der Container-Eigentümer dann über seine entsprechende Wallet. Damit wird nicht nur der Kauf und Verkauf dieser Container erleichtert (Stichwort Smart Contracts), auch die Finanzierung kann damit leichter und billiger werden. 

Screenshot blockshipping.io
Foto: HANSEVALLEY

Selbst Container-Sharing wird vor diesem Hintergrund leicht möglich, da man die Position und die Auslastung der Container jederzeit transparent verfolgen kann. Vor dem Hintergrund, dass rund 40% der transportierten Blechkisten leer aufs Schiff oder LKW gehen und an rd. 200 von 365 Tagen auch leer bleiben, zeigt das enorme Potential. 

Allerdings würde mit einer Public Blockchain-Technologie - wie etwa Ethereum - auch deutlich, wie es in den Büchern der Reeder und Spediteure aussehen dürfte. Das ist den (meist) Herren in den Führungsetagen dann doch zu viel des Guten, weswegen der funktionierende Prototyp noch auf seinen Einsatz wartet.

Deswegen versucht das dänische Unternehmen Blockshipping derzeit, Terminalbetreiber von der selbst entwickelten KI zu überzeugen, die vorherzusagen versucht, wie lange ein Container an der Kaikante stehen bleiben wird. Damit kann einerseits die Stauung am Terminal optimiert werden, gleichzeitig kann der Reeder besser kalkulieren, wann er den Container wieder einsetzen kann.

Das Hamburg Vessel Coordination Center HVCC

Einen großen Schritt weiter ist Gerald Hirt vom HVCC, dem Hamburg Vessel Coordinaton Center. Denn das HVCC legt Daten an die Kette, wenn auch noch nicht an die Blockchain. Immerhin gelingt es aber, die Schiffsbewegungen im Hafen und auf dem Weg dahin viel besser zu koordinieren und zu optimieren. Vorteil: die Schiffe verkürzen die Liegezeit im Hafen, sparen Treibstoff (und damit auch CO2-Emissionen) und damit bares Geld für die Reeder. 

Übersicht Vernetzung des HVCC
Grafik: HVCC

Auch die Dienstleister im Hafen profitieren davon, weswegen das HVCC die Software entlang der Nutzeranforderungen immer weiter optimiert. Das Schiffsmanagement erfolgt dabei in enger Abstimmung mit der HPA, der Hamburg Port Authority, die für die Sicherheit des Schiffsverkehrs im Hafen verantwortlich ist. So sollen im nächsten Schritt auch andere Häfen in den Datenaustausch eingebunden werden. Weiteres Optimierungspotential im Betrieb erwartet Hirt auch von der Fahrrinnenanpassung der Elbe. 

Die LogisticsTech Talks im HK 100 in Hamburg

Bei Pizza und kühlen Getränken wurde am 28. August d. J. im Anschluss an die Vorträge in den Räumen von "Forward Cargo" im Karo-Viertel weiter gefachsimpelt und genetzwerkt. Der nächste Logistik Tech Talk wird am 25. September stattfinden. Die LogisticsTech Talks sind eine Initiative von Philip John Mordechai, Gründer von Movemates und Forward mit Unterstützung vom HK100, dem Coworking-Space der Kravag. Unter dem Publikum waren auch interessierte Spezialisten der Hafenverwaltung HPA.

 Hamburg Digital Background: 

Blockshipping:

Hamburg Vessel Coordination Center, HVCC:

LogisticsTech Talks Hamburg:

Mittwoch, 4. September 2019

HANSEINVESTIGATIV: Wie die Leiterin der Landesvertretung in Berlin Journalisten eiskalt anlügt.

HAMBURG DIGITAL INVESTIGATIV
* Update*

Falsches 1000 Dollar-Grinsen: Verena Herb ist Leiterin der
Hamburger Landesvertretung in Berlin.
Foto: Senatskanzlei

Diese Frau belügt vorsätzlich Rathaus-Journalisten. Die Leiterin der Landesvertretung Hamburgs in Berlin behindert wissentlich die Arbeit von in Hamburg akkreditierten Medienvertretern. Die ehemalige Hörfunk-Journalistin behauptet wahrheitswidrig, dass es keine Akkreditierungen zum Sommerfest der Freien und Hansestadt in Berlin gibt. 

Gegenüber unserer Chefredaktion erklärt sie schriftlich:


"Es gibt für dieses Event keine Presseakkreditierungen, sondern es läuft über persönliche Einladung." 

Dies ist eine enttarnte Falschaussage. Die Berichterstattung von Hamburg 1 und NDR Hamburg Journal und Hamburger Abendblatt vom Sommerfest im Tempodrom zeigt: Senatskanzlei und Landesvertretung akkreditieren sowohl Journalisten, als auch dazugehörende Teams. Damit hat Verena Herb uns als Journalisten angelogen:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Hamburg-Journal,sendung940650.html

Leider nicht die einzige Unkorrektheit: Die Vertreterin der Freien und Hansestadt betreibt Cherrypicking. Am Dienstag vergangener Woche kommt die unglaubwürdige Vertreterin der Freien und Hansestadt noch mit einem ganz anderen Märchen um die Ecke, nachdem wir sie rechtzeitig gebeten hatten, die Aufnahme in den Gästeverteiler für unsere Berichterstattung zu klären. Verena Herb schreibt am 27. August d. J.:

"Das Gästekontingent ist leider sehr begrenzt – deshalb kann ich Ihnen leider nur anbieten, dass wir Sie für dieses Jahr auf die Warteliste nehmen."

Wir haben uns in der Redaktion die Frage gestellt: 


Welche Aussage war unwahr? Waren beide Aussagen gelogen?

Wir gehen davon aus, dass Verena Herb und die Verantwortlichen in der Senatskanzlei Hamburg vorsätzlich unerwünschte Berichterstatter vorsätzlich aussperren, mit fadenscheinigen Argumenten abwimmeln, während der Hamburger Senat rd. 2.500 Gäste auf Kosten des Hamburger Steuerzahlers abfüttert und abfüllt. Steuergelder jedes einzelnen Hamburger Lesers.

Der Beweis: Unsere Bitte um Aufnahme in den Verteiler zum jährlichen Sommerfest wurde 2018 ignoriert. Die Landesvertretung hielt es nicht für nötig, überhaupt zu regieren. Unsere Bitte um Aufnahme in den Verteiler vor dem Sommerfest 2019 wurde ebenfalls ignoriert. Erst die Eskalation gegenüber der Pressestelle des Senats bewegte Frau Herb überhaupt, zu antworten.

Zur Klarstellung: Uns geht es bei der Teilnahme am Hamburg-Event ausschließlich um die Recherche von interessanten Themen für das Hamburg Digital Magazin. Unsere Chefredaktion lebt in Berlin und kennt die Locations Tempodrom (2019) und den Flughafen Tempelhof (2018) aus der redaktionellen Arbeit seit 1992.

Die Leiterin der Hamburger Landesvertretung hat sich nach unserer offenen Kritik dazu entschieden, zu Schweigen und "toter Käfer" zu spielen. Dies empfinden wir als Schlag ins Gesicht einer freien, unabhängigen Presse in Hamburg. Wir würdigen ihr Verhalten mit dieser Veröffentlichung der Fakten.

*  *  *