"Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher."
- Bertold Brecht, Deutscher Dramatiker, 1890-1977 -
Rechnungshof bescheinigt Landesregierung in Hannover Versagen bei der Digitalisierung.
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Das Hannoveraner Innenministerium ist für die Digitalisierung in der Schusslinie. Foto: AxelHH, Lizenz: CC BY-SA 3.0 |
Hildesheim, 31.05.2023: Der Rechnungshof vom Niedersachsen hat die Landesregierung für das weitgehende Versagen bei der Digitalisierung der Verwaltung scharf gerügt. Die Hildesheimer Kontrollbehörde stellte fest, dass im vergangenen Jahr statt 6.913 Verwaltungs-Dienstleistungen ganze 333 online verfügbar waren - und damit gerade einmal fünf Prozent. Damit ist das Land seiner Verpflichtung gemäß Online-Zugangsgesetz (OZG) nicht nachgekommen.
Die rot-grüne Koalition unter SPD-Ministerpräsident Stephan Weil habe die selbst gesteckten Ziele bei der Digitalisierung nicht erreicht. Dringend notwendige Fortschritte sind laut eines extra erstellten, 38-seitigen Prüfberichts zur Digitalisierung nicht erkennbar. Ein "Weiter so" reiche nicht, stellt der Landesrechnungshof kritisch fest.
Neben dem Versagen bei digitalen Bürger-Services monieren die Aufseher einen "Wildwuchs" in der IT der Landesverwaltung mit unterschiedlichsten Rechnern, Servern und Programmen. Rechnungshof-Präsidentin Sandra von Klaeden monierte die zerstückelte und unkoordinierte IT-Zuständigkeit im Land: "Das Land muss die Steuerungs- und Entscheidungsstruktur für die IT und die Verwaltungsdigitalisierung endlich bündeln - zentral und ressortübergreifend."
Der Rechnungshof kritisiert in diesem Zusammenhang sowohl das zuständige Innenministerium in Hannover, als auch die Funktion des Chief Information Officers (CIO). Die IT-Ausgaben stiegen über 20 Jahre CIO im Land zwar von 236 auf 589 Mio. € im Jahr. Die zentralen Zuständigkeiten des CIO für die IT-Planung und -Steuerung wurden jedoch über die Zeit zu Gunsten der einzelnen Ministerin verschoben.
Bisher verfolge jedes Ministerium bei der IT oft eigene Interessen und Wünsche. Die Kleinteiligkeit setzt sich laut der Rechnungsprüfer bei der Wartung der IT fort. Die Führung des Landesrechnungshofes stellt eine klare Forderung, um das offensichtliche IT-Chaos zu beseitigen: "Das Land sollte die Steuerungs- und Entscheidungsstruktur für die IT und die Verwaltungsdigitalisierung beim CIO bündeln", bringt Vizepräsident Thomas Senftleben auf den Punkt.
2014 richtete das Land mit "IT Niedersachsen" einen eigenen Dienstleister für seine Informationstechnik ein. 2020 nutzten jedoch 39 von 70 Landesbehörden den IT-Dienstleister gar nicht oder nur teilweise. Präsidentin von Klaeden warnt weitergehend vor der 1:1-Automatisierung analoger Prozesse: "Schlechte analoge Prozesse werden durch die ihre Automatisierung nicht besser. Sie werden zwar digitalisiert, bleiben aber langsam und unwirtschaftlich."
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Familienunternehmer fordern Digitalisierung der Verwaltung statt Schuldzuweisungen für Einnahmeverluste.
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Finanzsenator Andreas Dressel verärgert die Hamburger Familienunternehmer. Foto: HANSEVALLEY |
Hamburg, 30.05.2023: Die Familienunternehmer an Alster und Elbe kritisieren den Versuch des Hamburger Finanzsenators Andreas Dressel, für erwartete Mindereinnahmen im Finanzhaushalt der Hansestadt FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner verantwortlich zu machen. Hintergrund ist die auf Bundesebene beschlossene Erhöhung der Freigrenze für den Spitzensteuersatz, die Schuld an geringeren Steuereinnahmen sein soll.
Der Regionalvorsitzende der Vereinigung Hamburger Familienunternehmer - Henning Fehrmann - sagte: "Die Aussagen des Finanzsenators sind polemisch und irreführend. Der Bund hat unter Mitwirkung der SPD die Auswirkungen der Inflation auf die Einkommensteuer abgefedert. Das war eine wichtige Entlastung des Mittelstandes in Krisenzeiten, denn Personengesellschaften werden mit der Einkommensteuer besteuert."
Der Unternehmer forderte: "Hamburg hat im Übrigen mit 470 Prozent bundesweit den höchsten Gewerbesteuer-Hebesetz – und das im Hochsteuerland Deutschland. Nach Jahren des heiteren Geldausgebens muss Hamburg nun endlich mit dem Sparen anfangen." Ein erste Möglichkeit wäre es, so Fehrmann, die ausufernden Ausgaben für Verwaltung, Bürokratie und Posten sowie Subventionen und Fördertöpfe zu reduzieren, die kaum Mehrwert schafften.
Gegenüber HANSEVALLEY erklärte er: "Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die schnelle und umfassende Digitalisierung der Verwaltung, denn damit ließe sich die Effizienz der gesamten Stadt steigern. Wenn Online-Anträge in den Behörden doch wieder auf Papier bearbeitet werden, dann verzögert das nicht nur die Prozesse, sondern bindet auch unnötig Personal."
Die Hamburger Familienunternehmen stünden mit ihren Erfahrungen bei der Digitalisierung von Betrieben der Verwaltung bei der Umsetzung der Digitalisierung gerne als helfender Ansprechpartner zur Verfügung, so der Verbandsvertreter gegenüber dem Hanse Digital Magazin.
Laut aktueller Steuerschätzung des Hamburger Senats wird im laufenden Jahr mit Mindereinnahmen von 275 Mio. € gerechnet. In den darauffolgenden Jahren ergeben sich laut aktueller Hochrechnung geringere Steuereinnahmen von 38 Mio. € (2025), 15 Mio. € (2026) und 27 Mio. € (2027). Insgesamt reduzierten sich die Einnahmeerwartungen gegenüber der vorherigen Steuerschätzung um 231 Mio. €.
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Otto-Konzern rutscht durch Umsatzeinbrüche und Rabatte in die roten Zahlen.
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Beim Familienkonzern Otto Group brennt's unterm Dach lichterloh. Foto: Otto Group |
Hamburg, 25.05.2023: Der Handels-, Logistik- und Finanzkonzern "Otto Group" hat das Geschäftsjahr 2022/2023 mit 413 Mio. € Schulden abgeschlossen. Noch vor einem Vorjahr erreichte das Firmenkonglomerat um "Otto.de", "Hermes" und "EOS" einen Gewinn von 1,8 Mrd. €. Der Familienkonzern stürzte zudem insgesamt in eine Gesamtverschuldung i. H. v. 2,81 Mrd. €. Im Vorjahr hatte der "Otto-Konzern" seine Schulden auf 714 Mio. € reduzieren können.
Den Hamburger Konzern erwischte die massive Kaufzurückhaltung der deutschen Verbraucher in den vergangenen Monaten mit voller Wucht. So verloren die beiden Marktplatz-Anbieter "Otto" und "Abou You" durch die Inflation allein in Deutschland 6,2 % Umsatz. Die Online-Händler "Baur", "Limango", "MyToys" und weitere Shops mussten 7,2 % Federn lassen. Spezielle Zielgruppen-Anbieter, wie "Bonprix", "Heine" oder "Witt" sorgten dagegen für ein leichtes Wachstum von 2,3 %.
Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) halbierte sich in einem Jahr konzernweit von 1,2 Mrd. € auf 589 Mio. €. Am meisten kostete den "Otto-Konzern" der massive Abverkauf von vollen Warenlagern mit Saison-Mode. Hier hatte der Konzern nach zwei Jahren Wachstum "viel zu viel Ware vorgehalten", wie Finanzvorständin Petra Scharner-Wolff gegenüber der Presse zugab.
Die Gesamtverschuldung vervierfachte sich neben millionenschweren Rabattaktionen auch auf Grund ebenso teurer Investitionen in den Neu- und Umbau zweier "Hermes"-Logistikzentren" im polnischen Ilowa - 30 km westlich von Sachsen sowie am "Baur"-Standort im fränkischen Altenkunstadt, den Ankauf von Forderungen säumiger Verbraucher für das Geschäft der Inkassotochter "EOS" sowie die Beteiligung an drei Healthtech-Startups für 158 Mio. €.
Weltweit erzielte der Konzern mit 16,2 Mrd. € sogar 100 Mio. € mehr als im Vorjahr. Der Umsatz im E-Commerce lag global mit 12 Mrd. € ebenfalls auf Vorjahresniveau. Vor allem der US-Markt mit der E-Commerce-Tochter "Crate & Barrel" sorgte für gute Zahlen im internationalen Geschäft und ein Abfedern der inländischen Umsatzeinbrüche auf Grund der inflationsbedingten Kaufhemmung mit geringeren Warenkörben.
Um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen, hat der "Otto-Konzern" vor allem international einen Einstellungsstopp verhängt. Dazu kommen Kostenreduzierungen in Bereichen wie Transport und Logistik sowie eine defensivere Einkaufspolitik, um nicht wieder in eine Rabatt-Falle zu tappen. Zudem will "Otto" mit Hilfe schnellerer Lieferungen durch KI-gestützte Roboter in seinen "Hermes"-Logistik-Zentren in Haldensleben bei Magdeburg und Altenkunstadt die Kundenzufriedenheit erhöhen.
"Otto" gilt als besonders langsamer Online-Versender mit Zustellzeiten von bis zu zwei Wochen durch "Hermes". Erklärtes Ziel seitens Konzernchef Alexander Birken ist es, vor allem eine Next-Day-Delivery aufzubauen - vergleichbar des deutschen Marktführers "Amazon" mit seinem "Prime"-Lieferdienst.
Neben der E-Commerce-Sparte büßte die zum Konzern gehörende Logistiksparte mit "Hermes" im letzten Jahr 2,9 % ein. Lediglich die Inkasso-Sparte mit "EOS" konnte bei einem Umsatz von 983 Mio. € ein Plus von 24 % einfahren. Das Geschäft der "Otto Group" ist seit Jahren durch gemischte Zahlen im E-Commerce, negative Ergebnisse in der Logistik sowie hohe Gewinne im Inkasso-Geschäft geprägt.
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Hamburger Generalstaatsanwalt sträubt sich gegen Digitalisierung von Gerichtsprozessen.
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Hamburgs Generalstaatsanwalt lehnt Videoaufzeichnungen in Prozessen ab. Foto: HANSENVALLEY |
Hamburg, 24.05.2023: Der Generalstaatsanwalt der Freien und Hansestadt lehnt eine weitgehende Ausstattung von Gerichtssälen mit Kameras und Mikrofonen ab. Zur Unterstützung seiner ablehnenden Grundhaltung der Digitalisierung von Prozessen hat sich Jörg Fröhlich Rückdeckung von Generalstaatsanwälten aus anderen Bundesländern besorgt.
Die obersten Ankläger lehnen vor allem Filmaufnahmen vor Gericht ab und begründen dies u. a. Verschlossenheit von Zeugen in deren Aussagen, wenn diese mitgeschnitten werden. Die betreffe vor allem wichtige Details in Zeugenaussagen.
Das "jahrhundertealte System" der persönlichen Befragung und Augenscheinnahme habe sich bewährt, zitiert der "NDR" den Hamburger Chefankläger am Rande der Frühjahrstagung der Staatsanwälte in Berlin. Im Höchstfall solle eine Aufzeichnung auf Tonmitschnitte begrenzt werden.
Die Bundesregierung will die Digitalisierung von Gerichtsprozessen forcieren. Per Gesetz sollen alle Gerichte verpflichtet werden, Hauptverhandlungen aufzuzeichnen. Während der Corona-Pandemie hatte die Hamburger Justizbehörde bereits zahlreiche Gerichtssäle in den Gerichtsgebäuden im Sievekingplatz und in den Bezirken mit Video ausrüsten lassen.
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USA-Reise von Hamburgs Bürgermeister Tschentscher offenbar Betriebsausflug Hamburger Behörden.
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Peter Tschentscher kommt mit seiner USA-Reise in Erklärungsnot. Foto: HANSEVALLEY |
Hamburg, 23.05.2023: Die Delegationsreise des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt in die USA ist offenbar mehr ein überdimensionierter Betriebsausflug von 20 vornehmlich lokalen Senatsvertretern nach Washington, Los Angeles und San Francisco gewesen, als eine politische Initiative des SPD-geführten Senats unter Peter Tschentscher. Das ergibt eine kleine Anfrage des wirtschaftspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Prof. Götz Wiese.
Wiese kritisiert, dass für Vertreter von erfolgversprechenden Startups sowie mittelständischen Unternehmen an Alster und Elbe im Gegensatz zu Beamten, Geschäftsführern von Landesbetrieben und Senats-nahen Netzwerkern keinen Platz war: „Hamburger Startups, innovative Mittelständler oder Unternehmen aus der Metropolregion wurden nicht mitgenommen.“
Laut Senatsanwort waren u. a. folgende Vertreter von staatlichen Hamburger Organisationen Teilnehmer der Delegationsreise auf Kosten des Hamburger Steuerzahlers:
Johannes Berg, Geschäftsführer
Digital Logistics Hub Hamburg GmbH (Logistik-Initiative Hamburg, LIHH)
Harry Evers, Geschäftsführer
New Mobility Solutions Hamburg GmbH (Hamburger Hochbahn AG, HHA)
Suheil Mahayni, Geschäftsführer
Hamburg Port Consulting GmbH (Hamburger Hafen- und Logistik AG, HHLA)
Michael Otremba, Geschäftsführer
Hamburg Marketing GmbH (Behörde für Wirtschaft, BWI)
Jan Rispens, Geschäftsführer
Erneuerbare Energien
Hamburg Clusteragentur GmbH (Behörde für Wirtschaft, BWI)
Gesa Ziemer, Direktorin
City Science Lab (HafenCity Universität, HCU)
Der Senat entschuldigte sich in seiner schriftlichen Antwort: "Die Deutschland-Aktivitäten der besuchten Unternehmen waren regelmäßig Thema der Gespräche des Bundesratspräsidenten. Verhandlungen oder Vereinbarungen zu einzelnen Geschäftsaktivitäten waren nicht Gegenstand der Delegationsreise." Generell dienten Reisen des Bundesratspräsidenten "der parlamentarischen Diplomatie sowie der Aufnahme neuer und der Pflege bestehender Beziehungen", zitiert "DPA" den Senat.
Die einzige hochrangige US-Politikerin, die überhaupt Zeit für den Hamburger Bürgermeister hatte, war die ehemalige Sprecherin des US-Repräsentenhauses und Politikerin der Demokratischen Partei aus Baltimore, Nancy Palosi. Während seines Aufenthalts in Washington hatten kein US-Minister oder Gouverneure Zeit für den amtierenden Bundesratspräsidenten und Hamburger Bürgermeister. Wiese stellte nach der Senatsantwort fest: „Was für eine Verschwendung von Steuergeldern, welch eine verpasste Chance für den Wirtschaftsstandort Hamburg.“
Tschentscher erhoffte sich von der Delegationsreise eine Vertiefung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Die Neuausrichtung der internationalen Außen-, Sicherheits- und Handelsbeziehungen war nach Angaben des Hamburger SPD-Politikers eine wichtige Motivation für die Reise. Verhandlungen oder Vereinbarungen zu einzelnen Geschäftsaktivitäten waren laut Senatserklärung nicht Gegenstand der Delegationsreise.
Inwiefern die Beteiligung von Hamburger Verwaltungsmitarbeitern, Leitungspersonal der städtischen Hamburger Landesbetriebe und staatlicher Netzwerke sowie lokaler Journalisten zur Außenpolitik beigetragen haben soll, erklärte Tschentscher bis heute nicht. Die gesamte Meldung der Nachrichtenagentur "DPA" ist u. a. im "Hamburger Abendblatt" nachzulesen. Die kleine Anfrage an den Senat und die Antworten zur Beteiligung von Senatsvertretern an der Delegationsreise können in der Parlamentsdatenbank nachgelesen werden.
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Rot-grüner Senat bricht eigene Digitalstrategie und legt freies WLAN in Hamburg zu den Akten.
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Der Hamburger Netzbetreiber "Willy.Tel" an einem Hotspot vor dem Rathaus. Foto: Mobyklick |
Hamburg, 19.05.2023/Update 22.05.2023: Der rot-grüne Senat unter SPD-Medien- und Kultursenator Carsten Brosda wird die Hamburger Innenstadt entgegen der Versprechen aus dem Jahr 2016 nicht weitgehend flächendeckend mit freiem WLAN ausrüsten. "Eine nahtlose, flächendeckende Versorgung" könne in der City "nicht erreicht werden, unter anderem auf Grund von vorhandenen Beschränkungen", erklärte der Senat auf eine kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Sandro Kappe. Der Senat verweist auf das private "Mobiklick"-Netzwerk mit bis zu 2.500 Access-Points im Hamburger Stadtgebiet, u. a. auch in U- und S-Bahn-Stationen.
*Update*
Die zuständige Kultur- und Medienbehörde schiebt die Verantwortung für die Nicht-Umsetzung ihres Versprechens aus dem Jahr 2016 auf technische Schwierigkeiten - z. B. eine mangelnde Glasfaser- und Stromversorgung in Parkanlagen - ab. Der Stadtpark Norderstedt wurde vom "Mobyklick"-Partner "Wilhelm.Tel" der örtlichen Stadtwerke weitgehend mit freiem WLAN versorgt. Der Senat nimmt seinerseits die Betreiber von WLAN-Stationen in der Verantwortung, die ihre Access-Points auf Grund konkreter Nachfrage planen würden. Zudem ist sich die Hamburger Brosda-Behörde nicht zu schade, das Thema "Lieferkettenprobleme" für den Bruch des politischen Versprechens zu benutzen.
Ein Sprecher der SPD-Behörde verwies auf die zunehmende Versorgung mit Mobilfunk-Datenflatrates über die Landesgrenzen hinweg. Damit sinke die Notwendigkeit und Bedeutung öffentlich bereitgestellter WLAN-Zugänge. Der Sprecher verwies im Zusammenhang mit dem privat betriebenen "Mobiklick"-Netz auf die Bereitstellung öffentlicher Masten zur Montage der WLAN-Hotspots des Hamburger Betreibers "Willy.Tel". Der Senat hatte in der Vergangenheit im Rahmen von Presseterminen den Ausbau des "Mobiklick"-Netzwerkes mehrfach als eigenen Erfolg verkauft.
Sprecher Isermann lies es sich nicht nehmen, auf die kostenlosen WLAN-Zugänge in allen öffentlichen Verwaltungsgebäuden hinzuweisen, was für Kreuzfahrt- und andere Touristen nicht relevant ist. Mit der kleinen Anfrage des Senats wird allerdings offengelegt, dass die Ausstattung vieler Dienststellen mit freien WLAN-Hotspots z. B. in den Bezirksämtern Nord, Wandsbek und Eimsbüttel ebenso nicht vorhanden ist, wie im Landesvertrieb Verkehr. Auch die für Anwohner wichtigen Wochenmärkte bieten in Hamburg grundsätzlich kein freies WLAN der Stadt.
Am 14. April 2016 hatte der Internet-Anbieter "Willy.Tel" und die stadteigene "Stromnetz Hamburg" zusammen mit dem damaligen Staatsrat Brosda stolz die ersten kostenlosen WLAN-Hotspots an der Kreuzung Alstertor und Ferdinandstraße testweise freigegeben. Damit wurde ein kleiner Teil der Altstadt zwischen Ballindamm und Thalia Theater fürs kostenlose Surfen via Smartphone oder Tablet ausgeleuchtet. Noch im Jahr 2020 verkündete der SPD-geführte Senat in seiner ersten Digitalstrategie, ein "offenes und kostenfreies WLAN-Angebot im gesamten City-Bereich, an touristischen Hotspots und in den Bezirkszentren anzubieten". Mit dem aktuellen Rückzieher bricht der Tschentscher-Senat nach nur drei Jahren mit seiner eigenen Strategie.
*Update*
Das private WLAN-Netzwerk "Mobiklick" mit stadtweit bis zu 2.500 Hotspots und mehr als 100 Zugangspunkten innerhalb des Innenstadt-Rings basiert auf dem von den beiden Internet-Anbietern "Willy.Tel" (Hamburg) und "Wilhelm.Tel" (Norderstedt) gemeinsam aufgebauten und betriebenen Breitband-Netzes in Hamburg. "Mobiklick" wird u. a. von den ÖPNV-Anbietern "Hochbahn" und "S-Bahn-Hamburg" sowie von der "Haspa" für die Versorgung von Bahnhöfen bzw. Filialen genutzt, die für den Anschluss an das Netzwerk bezahlen.
Die Verkehrsbetriebe haben allerdings nur die Bahnhöfe mit WLAN ausgestattet. Auf den Strecken von U- und S-Bahn sind Fahrgäste auf die regulären Mobilfunk-Verbindungen angewiesen. Die Bahn-Tunnel wurden von "Vodafone" zentral im Auftrag aller drei heutigen Netzbetreiber mit Mobilfunk in 4G ausgeleuchtet. Laut Recherchen des HANSEVALLEY-Landeskorrespondenten gibt es gerade im S-Bahn-City-Tunnel nahe des Hauptbahnhofs massive Mängel in der Mobilfunk-Abdeckung mit fortlaufenden Verbindungsabbrüchen.
Der Hamburger CDU-Politiker Sandro Kappe bringt die aktuellen Zustände gegenüber den Kollegen der "Morgenpost" so auf den Punkt: "Der jetzige Zustand ist nicht weiter tragbar. Die digitale Stadt sieht anders aus".
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Finanzsenator setzt Subvention der Hamburger Finanzbranche fort.
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Kreative Fintech-Sammlung einschl. Konzerntöchtern. Grafik: Finanzplatz Hamburg |
Hamburg, 11.05.2023: Der für seinen Versuch der neun Millionen Euro schweren Corona-Mittel-Vergabe zugunsten eines Parteigenossen in die Kritik geratene SPD-Finanzsenator Andreas Dressel kündigte am Dienstag d. W. am Rande der Online-Marketing-Messe "OMR" die Gründung eines staatlich subventionierten Cluster-Netzwerkes für die Banken- und Versicherungsbranche Hamburgs an. Damit versucht der rot-grüne Senat der Freien und Hansestadt erneut, mit Steuergeldern politischen Einfluss auf eine Hamburger Branche zu bekommen.
Das geplante staatliche Wirtschaftscluster ist Teil des im Oktober 2021 veröffentlichen "Masterplans Finanzwirtschaft Hamburg" der Branchenvereinigung "Finanzplatz Hamburg", der die Vereinigung leitenden Handelskammer und der Hamburger Finanzbehörde. Die Regierungsfraktionen haben bereits im April 2021 insgesamt 1,3 Mio. € als Anschubfinanzierung für die Entwicklung des Masterplans und die Planung einer Cluster GmbH beschlossen. Der Aufbau des neuen staatlichen Clusters wird erneut Millionenbeträge aus dem Hamburger Steuersäckel kosten. Pikant: Handelskammer-Präses Norbert Aust warnte bei der Jahresabschlussveranstaltung der "Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns" am 30.12.2022 vor der Einflussnahme der Hamburger Politik auf die Wirtschaft der Stadt über die staatlich finanzierten Cluster-Netzwerke. Grund: Die Politik stelle die Cluster als repräsentative Wirtschaftsvertretungen dar, die durch die Finanzierung seitens des Senats aber die offizielle Politik der Regierung vertreten würden. Aust wörtlich: "Interessenvertretung der Wirtschaft ist und bleibt Aufgabe von Kammern und Verbänden – aus guten Gründen!"
Wie die Handelskammer Hamburg den Widerspruch zur Beteiligung an der städtisch bereits mitfinanzierten Vereinigung "Finanzplatz Hamburg" und dem staatlichen Cluster-Netzwerk "Gesundheitswirtschaft Hamburg" auflösen will, blieb Aust beim "VEEK"-Event schuldig. Mit der Gründung eines Finanzmarkt-Clusters unter Beteiligung von "Finanzplatz Hamburg" wird die Abhängigkeit der Hamburger Handelskammer mit ihren Banken und Versicherungen eher größer und eine von der Senatspolitik unabhängige Entwicklung der Branche deutlich erschwert.
Die Hansestadt ist als einst zweitgrößter Fintech-Standort auf einen bundesweit 5. Platz abgerutscht. An Alster und Elbe gibt es laut "German Fintech Report" mit Stand Juli '21 lediglich 55 junge, schnell wachsende Unternehmen der Finanzbranche. Der Branchenverein "Finanzplatz Hamburg" listet selbst 85 vermeintliche Fintechs auf - darunter die fusionierte Commerzbank-Tochter "Comdirect" aus Quickborn, die etablierte Sparkassen-Software-Tochter "Starfinanz" sowie die digitalen Identity-Unternehmen "Nect" sowie "WebID" aus Berlin.
Bundesweiter Spitzenreiter ist nach der Studie des "German Fintech Reports" die Startuphauptstadt Berlin mit mind. 162 Fintechs, gefolgt von der Finanzmetropole Frankfurt/Main mit gezählten 118 Startups sowie der Technologieregion München und Bayern mit 109 registrierten Jungunternehmen. Auf Platz 4 folgt NRW mit den Startup-Hubs Köln, Düsseldorf und der Rhein-Ruhr-Region und 63 jungen Finanzfirmen. Damit ist Hamburg laut Erhebung nur sechs Fintechs vor dem bundesweiten Schlusslicht Stuttgart entfernt.
Hamburg gilt auch nach der Banken- und Finanzkrise von 2008 neben Frankfurt am Main mit rd. 10.000 Betrieben und bis zu 50.000 Beschäftigten weiterhin ein bedeutender Finanzplatz in Deutschland zu sein. An Alster und Elbe sitzen die 1558 gegründete älteste Wertpapierbörse Deutschlands, mit "Berenberg" Deutschlands älteste Privatbank von 1590, die durch ihre Cum-Ex-Geschäfte in Verruf geratene "Warburg"-Bank und die größte deutsche Sparkasse "Haspa". In der Kaufmannsstadt wurden die "Commerzbank" und die "Vereins- und Westbank" als Teil der späteren "HVB" aus der Taufe gehoben.
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Rot-grüner Hamburger Senat gerät mit Immobilienankauf und Wirtschaftspolitik in die Kritik.
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119 Mio. € teurer Sanierungsfall: Die Hamburger Finanzbehörde am Gänsemarkt. Foto: HANSEVALLEY |
Hamburg, 03.05.2023: Die Familienunternehmer in Hamburg und der Metropolregion kritisieren den rot-grünen Senat inkl. des umstrittenen SPD-Finanzsenators Andreas Dressel für den geplanten, millionenschweren Ankauf der Finanzbehörde am Hamburger Gänsemarkt. Die familiengeführten Unternehmen warnen vor Millionen-schweren Kosten und fordern, die Mittel stattdessen in Zukunftsprojekte zu investieren.
Familienunternehmer und Regionalvorsitzender Henning Fehrmann erklärte nach dem Beschluss des Senats am Dienstag, die Immobilie für rd. 119 Mio. € zurückzukaufen: „Vergleichbare Städte wie Kopenhagen, München oder Zürich investieren in Köpfe, Wissenschaft und Forschungsinfrastruktur und stärken damit ihre Wettbewerbsfähigkeit. Hamburg investiert offenbar lieber in teure Verwaltungsgebäude.“
Das Gebäude am Gänsemarkt mit rd. 20.000 qm Bürofläche gilt als Sanierungsfall und soll nach dem Rückkauf vollständig modernisiert werden. Unternehmer Fehrmann pointerte: „Der Rückkauf scheint insgesamt eher aus Prestige- als aus wirtschaftlichen Gründen zu erfolgen und fügt sich in einen gefährlichen Trend ein. Die Stadt Hamburg kauft immer mehr Gebäude, Grund und Boden an."
Laute Kritik an der Politik des Tschentscher-Senats gibt es auch für die Wirtschaftspolitik von Rot-Grün. Die CDU in der Bürgerschaft prangerte am Dienstag d. W. die Vorstellung eines vermeintlichen "Außenhandelskonzepts" der Freien und Hansestadt auf 84 Seiten als "alten Wein in neuen Schläuchen" an. Der wirtschaftspoltische Sprecher der Fraktion, Prof. Götz Wiese:
"Die Zeichen stehen an der Wand: Andere Wirtschaftszentren ziehen an uns vorbei und gehen zukunftsweisende Verbindungen ein - siehe Green & Digital Corridor zwischen den Port Authorities in Singapur und Rotterdam. Ganzen Branchen droht der Exodus. Innovative Startups und Wagniskapital zieht es in andere Städte als Hamburg."
Der Senat unter SPD-Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard solle sich auf neue Kooperationen, z. B. mit Häfen in den USA und Afrika fokussieren - und nicht nur mit chinesischen Containerterminals. Die USA-Reise des Ersten Bürgermeisters Tschentscher sei diesbezüglich ein Versäumnis, ebenso wie die überalterte "Hamburg Ambassadors"-Politik ohne einen einzigen Vertreter auf dem afrikanischen Kontinent.
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Hamburger Senat lässt womöglich unsichere Vay Tele-Shuttles weiter fahren.
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Ein offensichtlich nicht 100% sicheres Tele-Shuttle in Bergedorf. Foto: Vay |
Hamburg/Berlin, 21.04.2023: Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg hält weiter an einem laufenden Pilotprojekt des Berliner Carsharing-Startups "Vay" im Osten Hamburgs fest. Das Risikokapital-finanzierte Jungunternehmen hat im Dezember vergangenen Jahres von der Hamburger Innen- und Verkehrsbehörde eine Ausnahmegenehmigung zum Betrieb einer drei Kilometer langen Teststrecke mit einem ferngesteuerten E-Fahrzeug ohne Fahrer an Board im Bezirk Hamburg-Bergedorf erhalten.
Vor zwei Tagen veröffentlichte das Berliner Startup-Magazin "Gründerszene" im Verbund mit dem Wirtschaftsmagazin "Business Insider" einen Enthüllungsbericht, aus dem hervorgeht, dass der Fahrdienst "Vay" von eigenen Telefahrern als nicht 100 % sicher bewertet wird und den Genehmigungsbehörden im Rahmen des Verfahrens nur ausgewählte und nicht alle geforderten Daten geliefert wurden.
Ein Sprecher der Hamburger Verkehrsbehörde erklärte nach einer Krisensitzung der beteiligten Beamten mit der Geschäftsführung von "Vay" vom Mittwoch d. W.: "Wir haben Vay gebeten, uns gegenüber zum Sachverhalt Stellung zu nehmen. Vay hat der Behörde gegenüber dargelegt, dass bis dato im Rahmen der Testfahrten in Bergedorf keine besonderen Vorkommnisse verzeichnet wurden. Alle für das komplexe Genehmigungsverfahren erforderlichen Unterlagen wurden eingereicht und geprüft."
Die Verkehrsbehörde unter dem Grünen Senator Anjes Tjarks bleibt bei ihrer Position, den teleoperierten Fahrbetrieb auf Grund des ursprünglich vorgelegten Gutachtens des "TÜV Süd" als sicher zu bewerten und in der Konsequenz weiter laufen zu lassen: "Im Ergebnis gehen die beteiligten Genehmigungsbehörden von einem durch umfangreiche Bestimmungen, Bedingungen und Auflagen abgesicherten verkehrssicheren Betrieb der Erprobungsfahrten aus."
Die für die Straßenzulassung des Testbetriebs in Hamburg-Bergedorf zuständige Innenbehörde des mehrfach juristisch und politisch in die Kritik geratenen SPD-Senators Andy Grothe verweigerte auf Anfrage am Donnerstag d. W. eine Stellungnahme zur Entscheidung der ihr unterstellten Polizei zu Gunsten des offensichtlich nicht sicherheitsorientiert arbeitenden Jungunternehmens aus Berlin.
"Vay" versuchte in einer dreiseitigen Stellungnahme, die Vorwürfe von "Gründerszene" zu enthärten. Dabei stellte das 2018 von Thomas von der Ohe, Fabrizio Scelsi und Bogdan Djukic gegründete Startup auf über einer Seite lediglich sein Geschäftsmodell vor. Zu den konkreten Vorwürfen erklärte eine Sprecherin des Jungunternehmens:
"Wir stellen fest, dass wir zu keinem Zeitpunkt Daten zu Sicherheit und Zwischenfällen “geschönt” haben und uns somit auch keine Ausnahmegenehmigung “erschlichen” haben." Weiter erklärte die Firmen-Vertreterin: "Die Aussage, man sei noch nicht bereit, den/die Sicherheitsfahrer/in aus den Fahrzeugen zu nehmen, kann nicht in den Kontext mit der erlangten Ausnahmegenehmigung für Hamburg-Bergedorf gesetzt werden."
Auf die Kritik von Telefahrern entgegnet "Vay": "Der Artikel unterstellt darüber hinaus, dass wir Sicherheitsbedenken unserer Telefahrer/innen verschwiegen haben. Das ist nicht richtig. Die Befragungsergebnisse, auf die sich Gründerszene beruft, stammen überwiegend von Telefahrer/innen in der Ausbildung mit nur wenig Praxiserfahrung und nicht von vollständig ausgebildeten Telefahrer/innen."
Sollten sich die Verdachtsmomente gegen "Vay" im Zusammenhang mit mangelnder Sicherheit bei der Mobilfunk-basierten Fernsteuerung von Fahrzeugen weiter erhärten, dürfte die Zukunft des Jungunternehmens zur Disposition stehen und die Hamburger Senatoren Tjarks (Grüne) und Grothe (SPD) in Erklärungsnöte geraten, da die Sicherheit der Anwohner auf der Teststrecke in Hamburg-Bergedorf dann leichtfertig in Kauf genommen wurden.
Mit dem erstmals in Hamburg gestarteten ferngesteuerten Bringdienst will das Startup "Vay" in Zukunft einen serienmäßigen Tür-zu-Tür-Anfahrtsdienst für seine E-Carsharing-Fahrzeuge aufbauen. Das Unternehmen hat Niederlassungen in Berlin und Hamburg sowie in Portland, USA. "Vay" hat zuletzt 95 Mio. US-Dollar in einer Series-B-Finanzierungsrunde eingesammelt und steht mit seinen rd. 165 Mitarbeitern unter massivem Erfolgsdruck, seinen Dienst an den Start zu bringen.
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"Otto" und "Baur" haben Rücksendungen und Gutschriften bis heute nicht im Griff.
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Große Eigen-PR, mangelhafte Retourenabwicklung bei "Otto" & Co. (Foto: HANSEVALLEY) |
Hamburg/Burgkunstadt, Update: 18.04.2023: Die Online-Shops des Hamburger Handelskonzerns "Otto Group" - "Baur" und "Otto.de" - haben fortlaufend erhebliche Schwierigkeiten bei der Bearbeitung von Retouren und der daraus zu erfolgenden Gutschrift von Rechnungen. Wie aktuell aufgetretene Probleme mit den beiden Großversendern und eine daraus eingeleitete Recherche der HANSEVALLEY-Redaktion herausgefunden hat, bestehen die Probleme vor allem bei Rücksendungen über externe E-Commerce-Dienstleister, die im Auftrag von Herstellern, deren Paketversendern oder Abwicklungspartnern - wie der u. a. in Hamburg aktiven Softwarefirma "onQuality Deutschland" im Auftrag von "Baur" und "Otto Versand" - für Retouren zuständig sind.
Das Problem: Kaufen Kunden bei "Otto.de" oder der Schwesterfirma "Baur" auf Rechnung, wird diese 14 Tage nach dem Versand der Ware fällig. Wird dann - z. B. Bekleidung - zurückgeschickt, werden die Rechnungen bei nicht bearbeiteten bzw. korrekt gutgeschriebenen Retouren trotzdem fällig. Zwar verlängern die Versandhändler auf Kundenbeschwerde das Zahlungsziel um bis zu vier Wochen, eine korrekte Retourenabwicklung einschl. Gutschrift in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit erfolgt jedoch nicht.
Die Vorfälle bei "Baur" und "Otto.de" sind aktuelle Ereignisse aus den vergangenen zwei Monaten und bis heute offen - sprich bis zur Veröffentlichung nicht korrekt verbucht worden. Zudem sind vergleichbare Fälle mit nicht bearbeiteten und erst nach Kundenbeschwerden erfolgte Korrekturen in den vergangenen Jahren sowohl bei "Baur" als auch bei "Otto.de" mehrfach aufgetreten. Damit handelt es sich nicht um "bedauerliche Einzelfälle", sondern um systematische Probleme in der Verarbeitung von Retouren des Konzerns und seiner Online-Shops.
Zudem mangelt es bei beiden Großversendern - wie bereits in der Vergangenheit von HANSEVALLEY zu Recht kritisiert - an einem professionellen Kundendienst. Auch in den aktuellen Fällen zickten Supporter - hier bei "Baur" - unser Redaktionsmitglied als Betroffenen an. Die aktuellen Fälle legen nah, dass - im Gegensatz zu "Amazon" - keine kundenzentrierte Problemlösung im Vordergrund steht, sondern die Durchsetzung eigener, auch rechtlich angreifbarer Ziele. Die bekannten Fälle unprofessioneller Kundenbetreuung ergänzen die mehrfach verzögerte Abwicklung von Lieferungen durch die Konzerngesellschaft "Hermes" mit ihren Versandlagern u. a. für die Shops von "Otto" und "Baur", fünf eigenen Retourenbetrieben und zwei weiteren ausländischen Standorten.
Der Kundendienst von "Baur" wie "Otto" argumentiert seit Jahren auf Anfrage, dass die Retouren "in zwei bis drei Wochen" bearbeitet werden". Dies ist rechtlich angreifbar, da der Versender die Retoure nach geltendem Verbraucherschutz maximal zwei Wochen nach Einlieferung der Rücksendung beim Paketdienst (z. B. "DHL" oder "Hermes") bearbeitet haben muss. Der E-Commerce-Anbieter hat dann max. weitere zwei Wochen Zeit, dem Kunden die Rückerstattung oder Gutschrift auszuhändigen. Den Umstand der offensichtlich rechtswidrigen Retourenbearbeitung mit eigenen, gesetzeswidrigen Abwicklungszeiten wird HANSEVALLEY gegenüber der Verbraucherzentrale zur Abmahnung melden.
Offensichtlich haben weder "Otto.de" noch "Baur" ihre Retourenprozesse, insbesondere im Zusammenspiel mit externen Retourenabwicklern, im Griff. Zugleich zeigen die Online-Systeme beider Online-Shops auch bei gelieferten Artikeln durch die Konzernschwester "Hermes Fulfillment" massive Mängel: Sowohl die Lieferung als auch die Rücksendung gekaufter Artikel wird z. T. gar nicht, z. T. nur teilweise und mit veralteten Angaben angezeigt. Dies ist kein Einzelfall, sondern bei Käufen über die beiden genannten Online-Händler seit Jahren ein nicht behobener Mangel, wie die Kaufhistorie des hier betroffenen Kunden zeigt.
"Otto" hat allein am Standort Hamburg von insgesamt rd. 6.200 Mitarbeitern im E-Commerce-Bereich rd. 2.000 ITler und technische Mitarbeiter, allerdings gilt der Familienkonzern technisch als veraltet und rückständig. So brauchte "Otto.de" nach eigenen Angaben drei Jahre und mind. 166 Mio. €, um im Sommer 2020 stolz verkünden zu können, auch einen funktionierenden Online-Marktplatz anbieten zu können. Zuvor wurden Marktplatz-Händler mit ihren Produkten nach eigenen Angaben mit Faxen geboardet.
E-Commerce-Konzernvorstand Sebastian Klauke bestätigte bei der Konzern-Bilanzpressekonferenz im Februar d. J., dass der Umbau des monolithischen E-Commerce-Systems von "Otto.de" weiterhin pro Jahr Millionenbeträge koste. Im Konzern gibt zudem bis heute verschiedene Shop-Systeme, die von eigenen Töchtern und Beteiligungen - wie "Otto Group Solution Provider" in Dresden oder "About You Tech" in Hamburg entwickelt werden. Laufen bei "Otto" und "Baur" "Otto"-eigene Shop-Systeme, arbeitet "About You" wie die Konzerngesellschaften der "Witt-Gruppe" einschl. "Heine" auf "About You"-Systemen.
Zwar hat der "Otto"-Konzern mit "otto.de" am 1. September 1995 den ersten Online-Shop in Deutschland gelauncht, wie der Hamburger Handels-, Versand- und Inkassokonzern u. a. mit seinen Sparten "Otto.de", "Hermes" und "EOS" anlässlich des 80. Geburtstages von Aufsichtsratschef Michael Otto in der aktuellen Eigen-PR hervorhebt. Gleichzeitig haben die Hamburger mit ihrem Flaggschiff "Otto.de" gegen den 1998 in Deutschland angetretenen Erzrivalen und seit 2002 - und damit 16 Jahre vor "Otto.de" - mit eigenem Drittanbieter-Marktplatz präsenten US-Konzern "Amazon" jegliche Führungsrolle in Deutschland verloren.
Insbesondere der Online-Shop von "Otto.de" gilt unter Verbrauchern im Vergleich zu "Amazon", "Ebay" und anderen Shops und Marktplätzen als teuer und im Versand als äußerst langsam. Z. T. brauchten Sendungen über "Hermes" in der Vergangenheit bis zu zwei Wochen, während die Eigenwerbung auf "otto.de" eine "Lieferung in 2-3 Tagen" vorgaukelte. "Otto.de" erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/2023 nur noch 4,52 Mrd. € Umsatz, ein Einbruch von 600 Mio. € bzw. 12 %. "Amazon EU" erwirtschaftete mit seinem deutschen Ableger im vergangenen Jahr einen Umsatz von 33,6 Mrd. €, ein Rückgang von 3,7 Mrd. € zum Corona-Jahr 2021. Auf "Otto.de" gibt es laut Eigenreklame bis zu 5.000 Marktplatz-Händler, auf "Amazon.de" insgesamt rd. 300.000, davon rd. 100.000 Drittanbieter mit Sitz in Deutschland.
Der betroffene Kunde und Redaktionsmitglied wird bei weiterer Verzögerung der Retourenabwicklung und Rechnungsgutschrift rechtliche Mittel gegen die verantwortlichen Online-Shops einleiten. HANSEVALLEY rät auf Grund der seit Jahren unverändert festgestellten Mängel im Bereich Rücksendungen und Gutschriften und daraus bestehender Risiken für die Kunden von einem Einkauf bei "Baur" und "Otto.de" ab.
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Hamburger Versandhändler Otto schreibt rote Zahlen.
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Bei Otto.de wackeln nach einem schlechten Jahr hinter den Kulissen die Stühle. Foto: HANSEVALLEY |
Hamburg, 28.03.2023: Der größte deutsche Online-Händler - das Hamburger Versandhaus "Otto.de" - hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 rote Zahlen eingefahren und damit effektiv Verluste gemacht. Das gestand "Otto"-Bereichsvorstand Marc Oppelt in der vergangenen Woche im Rahmen der Bilanzpressekonferenz ein. Zwar hat der größte Online-Händler im "Otto Group"-Konzern beim Brutto-Umsatz nur 8,6 % eingebüßt und insgesamt 6,3 Mrd. € erreicht.
In dem Umsatz sind jedoch auch alle Einkünfte der aktuell laut Eigenangaben rd. 5.000 Marktplatz-Händler dabei. Mit diesen verdient "Otto" nur über Verkaufsprovisionen, Werbeplatzierungen auf "Otto.de" sowie die konzerneigene Versandlogistik von "Hermes". Nach Angaben von "Statista" ist der Außenumsatz von "Otto.de" effektiv von 5,12 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch 4,52 Mrd. € netto eingebrochen - und damit im Kern um 600 Mio. € bzw. 12 %.
Der Hamburger Online-Händler gilt in Branchenkreisen trotz seiner Größe als akut gefährdet. "Otto.de" hat erst im Jahr 2018 aktiv mit der Öffnung seiner Website zur Handelsplattform begonnen - und damit 16 Jahre nach dem Erzrivalen "Amazon". Aktuell sind bei "Amazon" schätzungsweise rd. 300.000 Marktplatz-Händler aktiv, davon rd. 100.000 mit Sitz in Deutschland. Bei "Otto.de" sind es insgesamt nur 5.000.
In der Konsequenz der katastrophalen Ergebnisse hat "Otto Group"-Vorstand Sebastian Klauke Entlassungen beim Hamburger Handelskonzern nicht ausgeschlossen. Allein in Hamburg-Bramfeld arbeiten für "Otto.de" und die Konzern-Mutter "Otto Group" rd. 6.000 Mitarbeiter im E-Commerce-Bereich - ohne die Hamburger Tochter "Bonprix" und die Beteiligung "About You".
Zudem hat der Konzern den Spielzeug-Händler "MyToys" mit 19 Filialen und Online-Shop bis Ende Februar 2024 zur Schließung freigeben. Allein bei "MyToys" mit der Schwestermarke "Mirapodo" bauten sich seit Übernahme insgesamt rd. 250 Mio. € Schulden auf, die bislang von der Muttergesellschaft getragen wurden. 2019 hatte der Konzern bereits seine verlustbringende Sportartikel-Tochter "Sportscheck" an die "Galeria Karstadt Kaufhof"-Eignerin "Signa Retail" verkauft.
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Experten-Kommission bescheinigt Hamburger Informatik-Standort Mittelmäßigkeit.
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Nach dem abrupten Ende von "Ahoi Digital" demonstriete die Uni Hamburg gegen den Senat. Grafik: Universität Hamburg |
Hamburg, 13.03.2023: Die Freie und Hansestadt muss massiv in den Ausbau der Informatik an ihren vier staatlichen Hochschulen investieren, wenn namhafte Unternehmen auf Grund des Mangels an IT-Fachkräften einzelne Firmenbereiche nicht in andere Städte und Regionen verlagern sollen. Davor warnt eine achtköpfige Expertenkommission im Auftrag der Hamburger Wissenschaftsbehörde. Es sei zudem nötig, dass ein "zusätzliches erhebliches finanzielles Engagement des Landes" u. a. den Exellenzstatus der Universität Hamburg sichere.
Laut der aktuell veröffentlichen Studie fehlt Hamburg in der Informatik ein Alleinstellungsmerkmal, heißt: Hamburg steht weder für Exzellenz im Bereich Künstlicher Intelligenz noch Quantencomputing. Das Expertengremium fordert in der Konsequenz neue Lehrstühle z. B. an der UHH und der TUHH für maschinelles Lernen und Datenwissenschaft. Außerdem sollten Brückenprofessuren als Verbindung der Informatik zu anderen Fachbereichen eingerichtet werden und die Zahl der Informatik-Studienplätze müsse erheblich wachsen.
Heute gehört Hamburg laut des im Auftrag des Senats erstellten Gutachtens durch anerkannte Experten in der "Kommission zur Begutachtung von Perspektiven der Hamburger Informatik im Prozess der Digitalen Transformation" in den IT-Bereichen Studium, Forschung und eingeworbene Forschungsgelder nicht zu den fünf führenden Informatik-Standorten in Deutschland. Hamburg spielt laut des Kommissionsvorsitzenden Prof. Wolfgang Wahlster zwar in der ersten Liga mit, jedoch lediglich im Mittelfeld.
Der Gründungsdirektor des rennomierten KI-Forschungszentrums DFKI und heutiger Chefberater nennt München, Karlsruhe, Saarbrücken und Aachen als führende Forschungsstandorte. Dazu kommt im Mittelfeld auch Oldenburg als Teil des DFKI-Standortes Niedersachsen. Das DFKI hat in Norddeutschland neben Bremen sowie Oldenburg und Osnabrück auch Lübeck als Forschungsstandort für Künstliche Intelligenz ausgewählt. Hamburg musste sich gegen den KI-Medizinstandort Lübeck geschlagen geben.
"Die Ergebnisse des Gutachtens bestärken uns in dem dringenden Appell, den Informatik-Standort endlich auf ein Niveau mit München und Berlin weiterzuentwickeln," kommentierte der Vorsitzende des "IT-Executive Clubs Hamburg" - Raphael Vaino - die kritischen Ergebnisse gegenüber dem "Abendblatt". Laut des Vorsitzenden der Vereinigung von IT-Chefs 120 Hamburger Unternehmen gelte es, einen großen Bedarf an IT-Fachkräften in Hamburg zu decken, um "in unserer Metropolregion nicht weiter zurückzufallen und Arbeitsplätze dauerhaft an andere Regionen zu verlieren."
Der IT-Chef des Hamburger Distanzhändlers "Otto" und Mitglied der Kommission - Michael Müller-Wünsch - sagte zu den erarbeiteten Ergebnissen: „Hamburg muss den Anspruch haben, ein Top-Standort für Zukunftstechnologien wie Informatik und Künstliche Intelligenz in Deutschland und Europa zu werden. Dafür braucht es signifikante, zusätzliche Investitionen in die Wissenschaft sowie die universitäre Ausbildung insbesondere an den staatlichen Hochschulen vor Ort."
Kommissionsvorsitzender Wahlster lobt im Zusammenhang mit den staatlichen Hochschulen in Hamburg die seit Gründung der Informatik-Initiative "Ahoi Digital" verbesserte Zusammenarbeit bei Berufungskomissionen, Lehrplänen und Prüfungsleistungen. Wahlster und die Komission fordern zur weiteren Verbesserung der Informatik jedoch millionenschere Zusatzinvestionen des Senats - und keine Umwidmungen bestehender Mittel für die Hochschulen.
Der Senat hatte mit der gemeinsamen Informatik-Initiative "Ahoi Digital" versprochen, mit Investitionen von bis zu 32,9 Mio. € - davon 13,6 Mio. € aus den laufenden Hochschul-Etats - bis zu 35 neue Professuren, 10 Junior-Professuren und 37 Stellen für neue Wissenschaftsmitarbeiter sowie in der Spitze 1.500 neue Informatik-Studienplätze schaffen zu wollen. Laut offiziellen Angaben der Wissenschaftsbehörde der Grünen Senatorin Katharina Fegebank wurden in den gerade drei Jahren Laufzeit jedoch nur 16 Professuren geschaffen.
Nach dem abrubten Ende der Finanzierung erklärte der frühere Chief Digital Officer der Hamburger Wirtschaftsbehörde und der Hafenverwaltung "HPA" - Sebastian Saxe - gegenüber HANSEVALLEY: "Ohne Forschung und Lehre gäbe es keine Menschen, die neue Erfindungen oder neue Ideen in die Praxis umsetzen. Statt 'Ahoi Aufbruch' steht 'Ahoi, wir gehen unter' auf der Tagesordnung! Wir dürfen Hamburgs Informatiklandschaft nicht schwächen, sondern müssen diese weiter stärken."
Senatorin Fegebank kündigte in einer ersten Stellungnahme an, sie wolle "im Schulterschluss mit den Hochschulen eine Informatik-Initiative schaffen." Dabei wolle sie "wichtige Impluse" der Studie mit aufgreifen. Ob die neue "Informatik-Initiative" im Stil der ersten z. T. scharf kritisierten Förderung geplant ist, bleibt offen. Als Entschuldigung betonte die Zweite Bürgermeisterin, in Abstimmung mit allen staatlichen Hamburger Hochschulen zunächst das Bachelor-Studium der HAW Hamburg stärken zu wollen. Daran sollten sich dann die Masterstudiengänge von HCU, TUHH und UHH anschließen können.
Eine weitergehende offizielle Erklärung zur Kritik der Kommission an der Mittelmäßigkeit des Informatik-Standortes Hamburg haben der Senat und die zuständige Grüne Senatorin bislang nicht abgegeben.
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Hamburger Otto-Konzern macht MyToys-Spielzeugläden und den Online-Shop dicht.
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Der Spielzeughändler MyToys wird von der Otto Group geschlossen. Grafik: MyToys |
Hamburg, 07.03.2023: Der Handelskonzern "Otto" schließt seine Berliner Tochtergesellschaft "MyToys" mit ihrer Verwaltung, die dazugehörenden 19 Spielwarengeschäfte und die beiden Online-Shop-Marken "MyToys" und "Mirapodo". Rund 800 Mitarbeiter sind von der Entscheidung des Hamburger Familienkonzerns betroffen und sollen bis Ende Februar 2024 über einen Sozialplan das Unternehmen verlassen.
Der 1999 gegründete Spielzeughändler fährt nach Medienangaben kontinuierlich rote Zahlen ein, die bislang vom Mutterkonzern und profitablen Geschäftsbereichen ausgeglichen wurden. In einer internen Mitteilung an die Belegschaft, die dem Fachmagazin "Internet Business" vorliegt, wird von erheblichen Risiken auf Grund eines "steigenden Margen-, Kosten- und Marktdrucks" im hart umkämpften Spielzeugmarkt gesprochen.
"MyToys" vertrieb neben Spielwaren unter anderem auch Babyausstattung, Kinderkleidung, Sportartikel, Kinderschuhe und Schwangerschaftskleidung. Die Produkte von "MyToys" sollen - wie bereits bisher - unter dem Dach von "Otto.de" weiterleben. Damit will der "Otto"-Konzern zugleich sein Sortiment im Spiezeugbereich ausbauen. Hierzu gehören auch zwei Eigenmarken von "MyToys".
Die bisherigen Marktplatz-Händler auf "mytoys.de" sollen künftig über die Plattform "otto.de" ihre Produkte vertreiben. Die vom "Baur"-Versand 2013 in den "MyToys"-Verbund eingebundene Schuhmarke "Mirapodo" wird vom Markt verschwinden. Von der Schließung nicht betroffen ist der 2009 gegründete und seit 2013 ebenfalls zur "MyToys"-Plattform gehörende Discountmarke "Limango". Der in München beheimatete Shopping-Club mit eigenem Marktplatz läuft profitabel und wird unverändert fortgeführt.
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Misslungener Fintech-Accelerator kostet Hamburger Steuerzahler im Nachgang 370.000,- €.
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SPD-Finanzsenator Dressel hatte den Fintech-Accelerator versucht, durchzudrücken. Foto: SK Hamburg |
Hamburg, 03.03.2023: Der durch Opposition und Regionalmedien in Hamburg im Januar vergangenen Jahres in letzter Minute gestoppte Startup-Accelerator für Fintech-Jungunternehmen kostet den Hamburger Steuerzahler im Nachgang 370.000,- € Entschädigung aus Landesmitteln. Damit sollen die im Vorfeld entstandenen Personal- und Beratungskosten des geplanten Fintech-Accelerators abgegolten sein.
Der Hamburger SPD-Funktionär Nico Lumma hatte nach dem Stopp des durch die Finanzbehörde, die Handelskammer und den Branchenverband "Finanzplatz Hamburg" geplanten Startup-Förderprogramms 1,9 Mio. € Schadensersatz gefordert und zog mit der Millionenforderung im Juni '22 vor ein Schiedsgericht. Nach Meinung Lummas hätte er gemäß des niemals unterschriebenen Vertrags Anspruch auf die volle Management- und Beratungs-Fee für 2022 von 1,3 Mio. € gehabt.
Im August letzten Jahres wurde Lumma und der "NMA" GmbH als ursprünglich geplantem Betreiber die 370.000,- € überwiesen. Der in die Kritik geratene SPD-Finanzsenator Andreas Dressel begrüßte die Einigung und erklärte, mit einem ersatzweise gestarteten Zuschussprogramm über 2,5 Mio. € im ersten Schritt die Ziele der Fintech-Förderung von Senat, Kammer und Branchenverband erreichen zu können.
Ursprünglich waren für das Fintech-Programm mit eigenen Accelerator 9 Mio. € aus Corona-Mitteln der Finanzbehörde geplant. Nachdem SPD-Finanzsenator Dressel versucht hatte, die Corona-Haushaltsmittel ohne öffentliche Ausschreibung dem Hamburger SPD-Funktionär Lumma und dessen "Next Media Accelerator" zuzuschieben, erntete der Versuch massive öffentliche Kritik der Hamburger Oppositionsparteien CDU und Linke sowie unabhängiger Medien, wie der "Morgenpost" und HANSEVALLEY. Daraufhin zog Parteigenosse Dressel die Reißleine und sagte die versuchte "Millionen-Schieberei" ab.
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Filzverdacht: Tagesjournal ermöglicht Schleichwerbung für Wirtschaftsförderung Hamburg Invest.
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Der Hamburger Newsletter "Tagesjournal" fällt immer wieder durch Schleichwerbung auf. Grafik: Hamburger Tagesjournal |
Hamburg, 01.03.2023: Der private Nachrichten-Newsletter "Hamburger Tagesjournal" hat erneut werbliche Inhalte in seinem täglichen Online-Überblick als journalistische Berichterstattung präsentiert und offenbar bewusst die verpflichtende Kennung als Werbung unterlassen. In dem aktuellen Fall vom Dienstag d. J. verweist der vom Berliner Medienunternehmer Egon Schmitt verantwortete Newsletter ohne jede Kennung auf einen gekauften Beitrag der Hamburger Wirtschaftsförderung "Hamburg Invest".
Unter der Schlagzeile "Positive Bilanz für Scaleup Landing Pad Hamburg" verweist der vom Hamburger Volkswirt und Ex-Mitarbeiter von "Axel Springer" und "Hamburg 1" Mathias Adler herausgegebene Newsletter auf einen Werbeartikel des Startup-Magazins "Deutsche Startups". Das Berliner Online-Magazin hat den Beitrag eindeutig erkennbar als "Anzeige" gekennzeichnet. Dagegen suggeriert die Verlinkung des "Tagesjournals" eine redaktionelle Berichterstattung zur gekauften Lobeshymne über das von "Hamburg Invest" betreute Startup-Programm.
Der aktuelle Fall ist nur einer von offensichtlich nicht zufälligen Verstößen des "Tagesjournals". So ist der neue Fall bereits der dritte offensichtliche Verstoß gegen die Kennzeichnung von Werbung, den allein das Hanse Digital Magazin HANSEVALLEY feststellen musste und der zuständigen Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein gemeldet hat. Aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr HANSEVALLEY, dass der Herausgeber Mathias Adler zuvor bereits mehrfach von der Aufsichtsbehörde berechtigt abgemahnt wurde.
Das seit 2014 für Hamburg wochentags herausgegebene "Tagesjournal" wird nach eigenen Angaben u. a. regelmäßig von Hamburgs SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher gelesen. Der Online-Newsletter wird zusammen mit den lokalen Online-Medien "Business on" und "Hamburg schnackt" vermarktet. Der Newsletter finanziert sich durch Textanzeigen u. a. öffentlicher Anzeigenkunden aus Kreisen des rot-grünen Hamburger Senats. Zu den Kunden zählt auch die Wirtschaftsförderung "Hamburg Invest" als Autor der verlinkten Werbung auf "Deutsche Startups".
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Burda-Vorstand kritisiert RTL für „Kahlschlag“ bei Gruner + Jahr und fordert Subventionen für Verlage.
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Das traditionelle Verlagshaus am Hamburger Baumwall wird zerschlagen. Foto: G+J |
Hamburg, 23.02.2023: Der Vorstand deutschen Medienmarken beim Münchener Zeitschriften-Verlag "Hubert Burda Media" - Philipp Welte - hat sich kritisch zum Aus für 23 Zeitschriften am Hamburger Standort von "Gruner + Jahr" durch den neuen Eigentümer "RTL Deutschland" geäußert. „Magazine einstellen zu müssen, ist Teil unseres Geschäftes. Aber das ist ein Kahlschlag, den es so noch nie gegeben hat“, sagte der Welte in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit".
„Ein wichtiger Teil des publizistischen Angebots in Deutschland wird verschwinden. Das schmerzt,“ so der langjährige Tageszeitungs- und Fernsehjournalist. Viele der betroffenen Zeitschriften, die ehemals zu "Gruner + Jahr" gehörten, waren Konkurrenten von "Burda"-Titeln. „Das fühlt sich an, als würde man für ein Fußballspiel ins Stadion einlaufen, aber die gegnerische Mannschaft verlässt die Arena gerade durch die Hintertür“, so Welte. „Jetzt ist da plötzlich niemand mehr.“
Welte, der zugleich Vorstandsvorsitzender des Medienverbands der freien Presse ist, sorgt sich vor allem um viele kleine und mittelständische Verlage: „Es ist eine harte Zeit, und wenn die Rahmenbedingungen so bleiben, kann bis zu einem Drittel der Magazine in den kommenden Jahren die Luft ausgehen.“ Die Branche investiere seit drei Jahrzehnten in die digitale Transformation.
Aber „viele Verlage erreichen durch die rasche Folge von Krisen die Grenzen ihrer wirtschaftlichen Kräfte.“ Im Gegensatz zu den Verlagen seien die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF ein „überdüngtes, bürokratisches System“. Welte fordert staatliche Hilfen für Verlage, die sich an der Auflage orientieren: „Wenn der Staat aber ein Interesse daran hat, die einzigartige Vielfalt unserer Presselandschaft auch in der digitalen Welt zu erhalten, dann sollte er sich Fördermöglichkeiten überlegen, um Verlage in ihrer Transformation zu unterstützen.“
Nach dem Bertelsmann-internen Verkauf des Hamburger Zeitschriften-Verlags "Gruner + Jahr" an das Schwesterunternehmen "RTL Deutschland" im August '22, hatte Bertelsmann-Vorstand Thomas Rabe im Februar '23 bekannt gegeben, dass allein bei "G+J" von insgesamt 1.900 Arbeitsplätzen 700 Jobs wegfallen werden, 200 davon durch den Verkauf von Titeln, die anderen 500 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden.
Neben den 700 Stellenreduzierungen bei "G+J" trifft auch "RTL Deutschland" ein Stellenabbau. So sollen in den kommenden drei Jahren jeweils 100 Arbeitsplätze wegfallen, allerdings ohne Entlassungen. 23 Printtitel sollen in Hamburg eingestellt werden, weitere 23 an andere Verlage verkauft werden. RTL will u. a. die Titel "11 Freunde", "Art", "Beef", "Business Punk", "Essen und Trinken", "Flow" und die "P.M."-Ableger verkaufen.
Im Konzern verbleiben "Brigitte", "Capital", "Couch", "Gala“, "Häuser", "Schöner Wohnen", "Stern" und "Stern Crime". Der "Stern" könnte mit der TV-Redaktion in Köln zusammengelegt und im Rahmen eines gemeinsamen Newsrooms fortgeführt werden. Die bekannten Titel "Barbara", "Brigitte Woman", "Brigitte Mom", "Eltern", "Guido" und die "Stern"-Ableger "View" und "Gesund leben" sowie sämtliche "Geo"-Ableger werden eingestellt.
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LKA Hamburg hat verfassungswidrig unschuldige Bürger ausspionieren können.
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Das höchste deutsche Gericht hat die Schnüffelattacken des LKA Hamburg gestoppt. Foto: Flickr, Lizenz, CC BY-SA 2.0 |
Karlsruhe, 17.02.2023: Das Landeskriminalamt der Hamburger Innenbehörde in Verantwortung des mehrfach umstrittenen SPD-Innensenators Andy Grote ist - wie das Land Hessen - vom Bundesverfassungsgericht in die Schranken gewiesen worden. Danach darf das LKA die Datenanalysesoftware "Gotham" des US-Unternehmens "Palantir" nicht weiter beliebig zur Identifikation möglicher Straftäter einsetzen.
Konkret erklärte der erste Senat des BVG in Karlsruhe den Paragrafen 49 Abs. 1 Alt. 1 des Hamburgischen Gesetzes über die Datenverarbeitung der Polizei (HmbPolDVG) für verfassungswidrig. Damit darf die Grote-Behörde Daten aus unterschiedlichen Quellen nicht mehr wahllos ohne konkreten Verdacht zusammenführen und beliebig auswerten.
Die in Hamburg wie Hessen verfassungswidrige Nutzung von personenbezogenen Daten verstößt nach Urteil der Richter gegen die informelle Selbstbestimmung jedes Deutschen. Diese sind Teil des allgemeinen Persönlichkeitsrechts - verankert im Grundgesetz. Die Richter kritisieren, dass die ausgewerteten Daten kaum begrenzt wurden. Heißt: Es wurde praktisch alles zusammengeführt und abgeglichen, was möglich war. Damit ist der entsprechende Paragraph im Hamburgischen Poizeidatenverarbeitungsgesetz nichtig.
Der stellv. FDP-Landesvorsitzende Prof. Andreas Moring erklärte: „Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts bestätigt leider ein weiteres Mal, was wir schon vorher wussten. Die Verbrechensbekämpfung ist in Hamburg noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen. Der Senat hat den Schutz vor Cyberkriminalität völlig verschlafen und jetzt zeigt sich auch noch, dass es der Innenbehörde an Sensibilität im Umgang mit dem Datenschutz fehlt."
Der innenpolitische Sprecher der Linken in der Hamburger Bürgerschaft - Deniz Celik - brachte auf den Punkt: “Bereits während des Gesetzgebungsprozesses wurde auf die Unvereinbarkeit der Regelung zur automatisierten Datenverarbeitung mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung hingewiesen. Der rot-grüne Senat hat trotzdem sehenden Auges diese grundrechtsfeindliche Regelung durchgesetzt und trägt jetzt die politische Verantwortung für die Klatsche vom Verfassungsgericht.”
Zum Innensenator und seiner das Urteil aktuell totschweigenden Innenbehörde betonte der Wissenschaftler Moring: "Senator Grote braucht dringend eine Digitalstrategie bei der Kriminalitätsbekämpfung. Dazu gehört auf der einen Seite eine zeitgemäße Ausstattung der Polizei und auf der anderen ein sorgfältiger Umgang mit den Daten der Bürger.“
Celik wurde noch deutlicher: “Nun müssen alle Regelungen auf den Prüfstand. Hamburg braucht ein freiheitlich orientiertes und grundrechtsfreundliches Polizeigesetz. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts sollte daher Anlass für eine grundlegende Evaluation und eine Überwindung des repressiven Polizeirechts in Hamburg sein.”
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) hatte die Überprüfung in Karlsruhe juristisch angestoßen. Einen ausführlichen Überblick zur Entscheidung gibt es u. a. bei den Kollegen des "Spiegel". -
Immer wieder gefeiertes Hamburger-Ticket-System "Check-in/Be-out" kommt mit vollen fünf Jahren Verspätung zu den HVV-Kunden.
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Sieben Jahre brauchte die Hochbahn für die neue, automatische Fahrkarten-Funktion. Foto: Hochbahn |
Hamburg, 08.02.2023: Mit einer Verspätung von vollen fünf Jahren seit dem geplanten Starttermin im Jahr 2018 haben der Hamburger Verkehrs-Verbund und die technisch verantwortliche Hamburger Hochbahn AG die Nutzung der Ticket-Funktion "Check-in/Be-out" für die lokale und regionale Nutzung von Bussen und Bahnen im HVV-Gebiet freigeschaltet. Zunächst müssen interessierte Nutzer jedoch die eigens entwickelte Mobile App "HVV Any" für Android oder iOS herunterladen und sich dort mit einem HVV-Konto einloggen, um das schnelle und einfache Nutzen von Bussen und Bahnen in Hamburg und der Umgebung ausprobieren zu können.
Bei "Check-in/Be-out" wurden die Eingangsbereiche aller Busse und Bahnen mit Sensoren ausgestattet. Nachdem sich die Kunden einmal mit der nun zwingend notwendigen "HVV Any"-App eingecheckt haben, registriert das Smartphone alle genutzten Busse und Bahnen innerhalb von 24 Stunden. Am nächsten Tag stellt der "HVV" eine Rechnung aus, die alle Fahrten zum günstigsten Tagespreis abrechnet. Nicht bekannt ist, ob wie bei anderen elektronischen Tickets des HVV per App ebenfalls 3 % Rabatt abgezogen werden.
Das Ticketsystem kann ab sofort fast im gesamten Hamburger Verkehrsverbund über die drei Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, in insgesamt sieben Landkreisen und bei knapp 30 beteiligten Bus- und Bahnunternehmen genutzt werden. Neben allen Stadt- und Überlandbussen von Hochbahn und VHH, den U- und S-Bahnen in Hamburg und im Umland kann "Any" auch in allen Zügen von AKN und Nordbahn und von DB Regio und Metronom sowie auf den HADAG-Fähren im Hamburger Hafen benutzt werden.
Das als "ITS-Ankerprojekt" hochgejubelte Fahrgast-Registrierungssystem auf Beacon-Basis hat einen unbekannten Millionen-Betrag verschlungen - u. a. im Rahmen des im Umfeld des internationalen Transport-Kongresse "ITS" vom Bund mit 21 Mio. € geförderten "RealLabHH". Die für die Umsetzung verantwortliche Hochbahn verweigert bis heute die Auskunft über die Kosten des Millionen-Grabs um das bereits vor sieben Jahren vom damals neuen Hochbahn-Chef Henrik Falk ausgerufene Großprojekt.
Das ticketlose Fahren im "HVV" hatte der damals neue "Hochbahn"-Chef Henrik Falk 2016 als Zukunftsziel ausgegeben. Die neue "HVV"-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt nannte das verspätete Vorzeigeprojekt unter Leitung der "Hochbahn" bei Vorstellung des neuen "HVV-Logos" Anfang Oktober '21 eine "Revolution im Markt". International nutzen führende Millionenmetropolen wie Amsterdam, Stockholm oder Hong Kong bereits seit Jahren funktionierende Systeme nach dem Prinzip "Check-in/Be-out".
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Flixbus spielt nach weiterem Zwischenfall mit polnischem Linienbus toter Käfer.
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Mit Totschweigen versucht das Flix-Management den Kopf aus der Schlinge zu kriegen. Foto: Flix SE |
Hamburg/München, 01.02.2023: Der führende deutsche Linienbus-Anbieter "Flixbus" nimmt anscheinend beschädigte und damit gefährliche Reisebusse auf seinen Linien u. a. zwischen Berlin und Hamburg in Kauf. Nach dem schweren Unfall mit einem polnischen Reisebus auf der A24 zwischen den Anschlussstellen Wöbellin und Hagenow mit 18 Verletzen am 29.12.2022 musste ein Redakteur von HANSEVALLEY einen weiteren Zwischenfall erleben.
Am Mittwoch, den 18. Januar '23 verunglückte erneut ein polnischer Reisebus von "Flixbus" - dieses Mal auf der Nachtbus-Linie N1360 von Bremen über Hamburg nach Berlin und weiter nach Katowice und Krakow. Der Bus musste keine Stunde nach Abfahrt in Hamburg wegen eines Motorschadens auf der Raststätte Gudow-Süd in MV stoppen. Eine Stunde lang reparierten die beiden Auftragsfahrer den Schaden am voll besetzten Reisebus.
Auf Nachfrage zu den offenbar wiederholten Mängeln an polnischen Linienbussen im Auftrag von "Flixbus" reagierte die Münchener Zentrale des Bus- und Bahnanbieters mit Totschweigen: Sowohl der zuständige Kundendienst, als auch die Pressestelle der "Flix SE" sind anscheinend der Meinung, den Fall unter den Tisch kehren zu können, indem sie jegliche Stellungnahme gegenüber der Öffentlichkeit verweigern.
"Flixbus" sieht sich mit seiner Münchener Holding "Flix SE" lediglich als Vermittler von Fahrten und weist jegliche Verantwortung für Personen-/Schäden auf seinen Linien ab. Grund: Die Fahrten werden von selbstständigen Busbetrieben im Auftrag der jeweiligen Landesgesellschaften, z. B. "Flixbus DACH" in Berlin oder "Flixbus Poland" in Warschau durchgeführt. Offensichtlich kontrolliert die Zentrale die Busse ihrer Auftragnehmer nicht und riskiert damit womöglich auch Menschenleben. "Flix" betreibt selbst lediglich einen einzelnen Reisbus als Alibi.
Auf Grund des Zwischenfalls in Zusammenhang mit dem schweren Unfall auf der A24 kurz vor dem Jahreswechsel unterrichtet HANSEVALLEY die zuständige Ermittlungsbehörde der Polizeidirektion Ludwigslust sowie die Aufsichtsbehörde für den Fernbusverkehr, das Eisenbahn-Bundesamt in Bonn. Sollte "Flix" weiterhin jegliche Stellungnahme verweigern, informiert HANSEVALLEY die Gesellschafter der "Flix SE".
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Tödlicher Bahnunfall von Allermöhle löst Debatte über Tiktok-Mutproben aus.
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Social Media werden für Jugendliche häufig zu einer digitalen Parallelwelt. Grafik: Gerd Altmann, Pixabay |
Hamburg: Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank fordert eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den lebensbedrohlichen Folgen jugendlicher Challenges auf dem chinesischen Videonetzwerk "Tiktok". Kritische Entwicklungen auf dem Social-Media-Netzwerk, wie "PainTok" und "SadTok", bei denen Jugendliche Videos über Depressionen, Selbstverletzungen und Suizidversuche posten, können psychische Erkrankungen und ein gestörtes Selbstwertgefühl befördern, so die Spitzenpolitikerin.
Anlass ist der tödliche Unfall auf den Bahngleisen am vergangenen Dienstag rd. 250 Meter vor dem S-Bahnhof Allermöhle. Dabei verunglückten zwei 18-jährige Zwillingsschwestern, eine von ihnen verstarb, die zweite liegt mit lebensbedrohlichen Verletzungen im Krankenhaus. Die Geschwister waren gegen 19.30 Uhr von einem heranfahrenden Regionalexpress erfasst worden. Hinweise deuten darauf hin, dass die beiden Mädchen auf den Gleisen ein Mutprobevideo für "Tiktok" produzieren wollten.
In einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt sagte die Wissenschaftssenatorin: "Das, was den Mädchen passiert ist, ist sehr traurig und erschreckend. Es sollte uns aufrütteln - auch mit Blick auf die Nutzung von Social Media." Die Grüne Spitzenpolitikerin weiter: "Dass der Megatrend der Challenges Jugendlichen das Leben kostet, ist eine dramatische Entwicklung, die die EU erkannt hat."
Die beiden Opfer des Bahn-Unfalls waren nach Informationen der "Mopo" polizeibekannt. Danach wurden die Bergedorferinnen bereits mehrfach von der Bundespolizei auf Bahngleisen entdeckt und wegen "gefährlichem Eingriffs in den Bahnverkehr" angezeigt worden. Laut "Mopo" sollen Sie zudem bereits auf dem Puffer eines Triebwagens gefahren sein und Fotos sowie Videos zu ihren Mutproben im Social Web veröffentlicht haben.
Ein Bahnsprecher erklärte aus Anlass des tödlichen Unglücks in Neuallermöhle: "Der Aufenthalt im Gleisbereich ist verboten und lebensgefährlich." Die Bahn versucht seit längerem mit Aufklärungsvideos, auf die Gefahren hinzuweisen. Die Bundespolizei warnte ausdrücklich davor, Gleise als Fotomotiv zu benutzen. Ein Sprecher brachte auf den Punkt: "Gleise sind kein Fotostudio."
Katharina Fegebank machte zu den Hintergründen deutlich: "Die einen werden krank, die anderen verdienen damit Millionen. Wir müssen darüber reden, wie es den Kindern geht, die sich in Social Media verlieren, welche Fähigkeiten sie nicht erlernen, wenn sich ihr Leben in eine digitale Parallelwelt verlagert und wie es den Eltern geht, die diesen Kampf nicht gewinnen können."
Die Grüne Politikerin zusammenfassend: "Wenn Konzerne unsere Kinder und Jugendlichen nicht besser schützen wollen und Eltern es nur bedingt können, dann muss die Politik eingreifen." Dabei sieht die Politikerin sowohl die Vermittlung von Medienkompetenz z. B. in Schulen als auch die Durchsetzung von Sanktionen gegen die verantwortlichen Social-Media-Plattformen als sinnvolle Maßnahmen.
Die EU-Kommission hat nach mehreren z. T. tödlichen Vorfällen bei "Blackout-Challenges" in Italien (2021) und Schottland (2022) gegen "Tiktok" weitreichende Konsequenzen angekündigt. EU-Kommissar Thierry Breton sagte am vergangenen Donnerstag: "Es ist nicht hinnehmbar, dass Nutzer hinter scheinbar lustigen und harmlosen Funktionen in Sekundenschnelle auf schädliche und manchmal sogar lebensbedrohliche Inhalte zugreifen können."
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CDU deckt massiven Personalmangel in der IT-Sicherheit der gehackten HAW Hamburg auf.
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Hinter den Kulissen fehlt der HAW Hamburg massiv Personal in der IT. Foto: HAW Hamburg |
Hamburg, 23.01.2023: Die CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft kritisiert nach der massiven Hackerattacke auf die HAW Hamburg die grün geführte Wissenschaftsbehörde der Hansestadt für die erhebliche Unterversorgung der HAW-IT-Abteilung. Eine kleine Anfrage der Fraktion an die Behörde brachte zu Tage, dass der IT-Betrieb auch fast einen Monat nach der Attacke weitgehend gestört ist.
Aktuell arbeiten rd. 40 Mitarbeiter in der IT-Abteilung der Hamburger Hochschule. Acht Stellen und damit gut 20 % sind nicht besetzt - trotz mehrfacher Überlastungsanzeigen nach einem bereits 2018 festgestellten Personalmangel im IT-Service-Center. Zudem ist der Krankenstand in der IT von 560 Fehltagen in 2021 auf 866 Tage im vergangenen Jahr um fast 50 % angewachsen.
Die für die lebensnotwendige IT-Systemsadministration vorgesehene Personalstelle ist laut aktueller Aufstellung der Behörde nicht besetzt. Ebenso fehlt ein Mitarbeiter im Identity Management für die Zugangsberechtigungen. Für die Administration des Campusmanagementsystems fehlen gleich zwei Mitarbeiter. Für die Netzwerksicherheit steht lediglich eine einzelne Person zur Verfügung.
Anke Frieling, wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion erklärte nach einer kleinen Anfrage an den rot-grünen Senat: „Die HAW Hamburg bekommt den Hackerangriff nicht unter Kontrolle. Wichtige Daten wurden geraubt und viele Dienste sind auch weiterhin nicht nutzbar. Das für die Krisenbewältigung zuständige IT-Department der HAW ist laut meiner Anfrage überlastet. So sind derzeit acht Stellen unbesetzt und der Krankenstand des IT-Service Center ist stark angestiegen."
Die CDU-Landespolitikerin weiter: "Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen sich einer sehr schwierigen Lage ausgesetzt. An ein reibungsloses Studium und Arbeiten ist derzeit nicht zu denken. Die jahrelange Vernachlässigung des Themas Cybersecurity der grünen Wissenschaftsbehörde rächt sich nun in drastischer Weise.“
Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften wurde kurz vor dem Jahreswechsel Opfer eines weitgehenden Hackerangriffs mit verschiedener Malware. Dabei wurden wichtige Daten verschlüsselt und versucht, Lösegeld zu erpressen. Laut aktuellen Angaben sind die Noten der vergangenen zwei Semester nicht mehr verfügbar.
Am 29. Dezember '22 wurde die IT-Infrastruktur bis in die Kernsysteme einschl. Administratorenrechte und Speichersysteme attackiert. Betroffen sind alle 18 Departments an den vier Standorten der Hochschule am Berliner Tor, in der Finkenau, in der Armgartstraße nahe der Mundsburg sowie in Bergedorf.
Die HAW Hamburg muss ihr zentrales Identitätsmanagement für alle IT-Nutzer, das Kommunikationssystem "MS Teams" und die zentrale Schließanlagen-Steuerung neu aufsetzen. In der Folge mussten Online-Vorlesungen abgesagt, Fristen für Abschlussarbeiten und Semesterbewerbungen verschoben und alle E-Mail-Konten neu aufǵesetzt werden.
Die HAW Hamburg ist mit fast 17.000 Studenten in 37 Bachelor- und 35 Master-Studiengängen eine der größten Hochschulen Norddeutschlands und liegt bundesweit auf Platz 8 der größten Fachhochschulen. Zwei Krisenstäbe der HAW und der Stadt arbeiten die Hintergründe des Hackerangriffs auf. Der IT-Dienstleister "Bechtle" kümmert sich um die forensische Analyse des Angriffs, ebenso wie "CERT Nord" und "Dataport".
Die Antwort der Fegebank-Behörde zum IT-Chaos an der HAW Hamburg kann hier nachgelesen werden. -
Hamburger Senat feiert sich für vermeintlich innovative Fintech-Förderung.
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Nimmt es mit Fördermitteln nicht immer ganz so genau: SPD-Finanzsenator Dressel. Foto: Senatskanzlei Hamburg |
Hamburg, 29.12.2022: Der rot-grüne Senat der Hansestadt hat eine Erfolgsbilanz zu dem von ihm selbst aufgelegten Fintech-Förderprogramm "InnoFinTech" gezogen. Danach wurden mit den seit Mitte März d. J. zur Verfügung stehenden 2,5 Mio. € aus Corona-Hilfsgeldern insgesamt 16 Jungunternehmen mit jeweils bis zu 200.000,- € unterstützt. Dabei erstattet das gemeinsam mit der Förderbank IFB und dem Branchencluster "Finanzwirtschaft Hamburg" eingerichtete Förderprogramm bis zu 90 % laufender Kosten.
Das vermeintliche Innovationsprogramm ist so aufgesetzt, dass praktisch jedes Startup fast alle Kosten absetzen kann - und damit eine hohe Wahrscheinlichkeit zur Bewilligung der Steuermittel besteht. Darunter fallen Personalkosten, Mieten, Reisekosten, Marketing, IT-Aufwendungen, Materialkosten, Anschaffungen und sogar Leasingbeiträge. Offensichtlich konnte der Senat nur so das Ziel erreichen, die 2,5 Mio. € eingeplanter Mittel weitgehend auch loszuwerden.
Der Senat verschwieg in der Mitteilung, ob es sich bei den 16 geförderten Startups tatsächlich vollständig um Fintechs und Proptechs handelt, die dem Finanzstandort Hamburg zugutekommen, oder ob die IFB-Tochtergesellschaft "Innovationsstarter" auch andere Startups außerhalb der Fintech-Branche mit Kapital versorgt hat. Die Förderrichtlinie spricht in diesem Zusammenhang von "angrenzenden Segmenten", die ebenfalls Steuergelder beantragen können.
Zudem wurde nicht mitgeteilt, ob die unterstützten Firmen in der Start- oder Wachstumsphase nicht auch ohne "InnoFinTech" Mittel aus anderen Hamburger Förderprogrammen bekommen hätten. Die Finanzbehörde spricht zudem von drei jungen Unternehmen, die im Rahmen des Programms in Hamburg angesiedelt werden konnten. Offen bleibt, ob es sich dabei - wie ursprünglich angekündigt - vor allem um Ansiedlungen aus dem Ausland handelt, oder nur Startups aus dem Umland nach Hamburg gelockt wurden.
"InnoFinTech" wurde als Ersatzmaßnahme für den gescheiterten Versuch der Neun-Millionen-Euro-Schieberei von SPD-Finanzsenator Andreas Dressel zugunsten seines Parteifreundes Nico Lumma eingerichtet. Die Mittel stammen aus einem Haushaltstitel der Finanzbehörde zur Unterstützung von Unternehmen in der Corona-Krise. Sie müssen im Rahmen des Doppelhaushaltes 2021/2022 bis zum Jahresende ausgegeben sein.
Hintergrund: Im Oktober 2021 verabschiedeten die Finanzbehörde, die Handelskammer und der Branchenverband "Finanzplatz Hamburg" einen gemeinsamen "Masterplan" zur weiteren Entwicklung des Finanzstandortes Hamburg. Dazu sollte mit insgesamt 9 Mio. € ein "Fintech-Accelerator" zur Förderung und Ansiedlung junger Unternehmen in der Finanzindustrie organisiert werden.
Nachdem SPD-Finanzsenator Andreas Dressel versucht hatte, die Corona-Haushaltsmittel ohne öffentliche Ausschreibung dem Hamburger SPD-Funktionär Nico Lumma und seinem "Next Media Accelerator" zuzuschieben, erntete der Versuch massive öffentliche Kritik der Hamburger Oppositionsparteien CDU und Linke sowie unabhängiger Medien, wie der "Morgenpost" und HANSEVALLEY. Daraufhin zog Dressel im Januar d. J. die Reißleine und sagte die Millionen-Schieberei ab.
Die Finanzbehörde plant, das Programm zur finanziellen Förderung von Fintechs im kommenden Jahr mit weiteren 2,1 Mio. € Haushaltsmitteln fortzusetzen.
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Bertelsmann-Flaggschiff RTL lässt Print-Tochter Gruner + Jahr weiter ausbluten.
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Das ehemals stolze Verlagdhaus ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Foto: Gruner + Jahr |
Hamburg, 28.12.2022: Der aktuelle Eigentümer des Verlagshauses "Gruner + Jahr" - der Kölner Fernsehsender "RTL" - plant offenbar einen weitgehenden Ausverkauf der traditionsreichen Zeitschriftentitel und ihrer Online-Ableger. Laut Medienbericht sind u. a. die Frauenzeitschrift "Brigitte", das Prominentenmagazin "Gala" und der naturwissenschaftliche Titel "Geo" betroffen. Der Verkauf der "G+J"-Zeitschriftentitel könnte bereits im ersten Quartal kommenden Jahres abgeschlossen werden.
Das ebenfalls am Hamburger Baumwall produzierte Nachrichtenmagazin "Stern" könnte dagegen im "Bertelsmann"-Konzern verbleiben und mit seiner Redaktion nach Köln umziehen. In der Domstadt produziert "RTL" seit April 1990 mit einer Auftrags-Redaktion das wöchentliche Reportagemagazin "Stern TV". So könnten die TV-, Online- und Printsparte des "Stern" im "RTL"-Sendezentrum in Deutz in einem zentralen Newsroom produziert und damit Kosteneinsparungen durch weniger Personal erreicht werden.
Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda appellierte an die Konzernspitzen von "RTL" und der gemeinsamen Muttergesellschaft "Bertelsmann", nicht nur die finanziellen Aspekte in den Mittelpunkt zu stellen: „Wer Verantwortung für ein Medienhaus trägt, übernimmt damit nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche und öffentliche Verantwortung“, so der 48-jährige SPD-Medienpolitiker am Freitag gegenüber dem "NDR".
Im Gegensatz zur Erwartung eines schwachen Hamburger Verlagshauses weist "Gruner + Jahr" für das Geschäftsjahr 2021 einen Gewinn von mehr als 130 Mio. € aus. Allerdings verloren in den vergangenen Jahren durch massive Sparmaßnahmen rd. 50 % aller Mitarbeiter am Baumwall ihren Job. Es verdichtet sich die Annahme, dass sich "Bertelsmann" rechtzeitig vor einem weiteren Absatzschwund von seinen Print-Titeln verabschieden will.
Eine ähnliche Entwicklung gab es bereits bei "Axel Springer". Im Mai 2014 verkaufte der nach Berlin umgezogene Medienkonzern seine regionalen Tageszeitungen, wie das "Hamburger Abendblatt" und seine Zeitschriftentitel, wie die in Hamburg produzierte "Hörzu", an die Essener "Funke Mediengruppe". Bereits im März 2008 wechselte die "Bild"-Redaktion mit mehr als 400 Mitarbeitern und 120 Umzugs-Lastern aus Hamburg ins Berliner Zeitungsviertel.
Der Medienstandort Hamburg blutet seit mehr als 20 Jahren aus: Den Auftakt machte 2002 "Universal Music". Der Berliner Senat warb den in Hamburg beheimateten Musikverlag ab. "Universal" siedelte sich in der neuen Gewerbemeile "Media Spree" unweit von "MTV Deutschland" und "Sat.1 Frühstücksfernsehen" an. Im Mai 2006 eröffnete der "Spiegel" sein neues Hauptstadtbüro am Pariser Platz - nur wenige Gehminuten von Kanzleramt und Reichstag entfernt. Die Berliner Redaktion ist verantwortlich für die Politikberichterstattung im Nachrichtenmagazin.
2009 wurde die ehemalige SPD-Zeitung "Mopo" an die Kölner "Dumont"-Gruppe verkauft - eine langjährige Talfahrt mit wechselnden Eigentümern begann. Im September 2010 folgte der "Dpa"-Newsroom mit 180 Hamburger Mitarbeitern dem Ruf des Berliner Regierungsviertels, zog in die neue "Axel-Springer-Passage" unweit von "TAZ" und "Le Monde".
Hamburg hat so gut wie alle tagesaktuellen Redaktionen verloren. Geblieben sind "ARD-Aktuell" mit "Tagesschau" und "Tagesthemen", die Wochenzeitung "Zeit" sowie die Zeitschriftenverlage, wie "Bauer, Jahreszeiten-Verlag und Gruner + Jahr".
Die 2014 durch den SPD-Medienbeamten Jens Unrau neu aufgestellte Förderinitiative "Nextmedia Hamburg", seit 2018 unter dem Dach der städtischen Kreativgesellschaft", schaffte es in den vergangenen acht Jahren trotz Millionen schwerer Subventionen nicht, in größerem Umfang neue Geschäftsmodelle für den Medienstandort Hamburg zu etablieren. "Nextmedia Hamburg" beschränkt sich in seinen mit Steuergeldern finanzierten Aktivitäten auf Umfragen, Netzwerktreffen und einen Startup-Inkabator.
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte über den Ausverkauf zuerst berichtet und beruft sich auf "Käuferkreise", die nicht näher genannt werden.
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Hamburger Container-Verlader HHLA beerdigt belächeltes Hyperloop-Projekt.
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So sollte der "Hyperport" im Hamburger Hafen einmal aussehen. Grafik: HHLA |
Hamburg, 27.12.2022: Der Hamburger Container-Terminal-Betreiber "HHLA" hat sein vermeintliches Zukunftsprojekt für eine "Hyperloop"-Magnetschwebebahn im Hamburger Hafen endgültig beerdigt. Das Röhren-Transportsystem sollte nach ursprünglicher Idee mit einem eigenen Container-Verladebahnhof namens "Hyperport" am Terminal in Altenwerder Übersee-Container durch den Hamburger Hafen transportieren.
Um möglichst wenig Aufmerksamkeit auf das Einstampfen des am 15. November 2018 mit großem PR-Brimborium durch die "HHLA" präsentierten Projekts zu erregen, steckte die Pressestelle des Container-Verladers die schlechte Nachricht einer Hamburger Zeitung pünktlich zum Ferienbeginn und den Weihnachtsfeiertagen zu. Laut des kalifornischen Projektentwicklers "HTT" soll das "Hyperport"-System mittlerweile sogar marktreif sein.
Laut theoretischer Hochrechnungen sollten bis zu 2.800 Übersee-Container an einem Tag über das "Hyperloop"-System und den eigenen Verladebahnhof abtransportiert werden können. Je Transportkapsel sollten ein 40-Zoll- oder zwei 20-Zoll-Container per "Rohrpost" auf die Reise gehen. Das Projekt wurde von vielen Kennern des Hamburger Hafens von Anfang an belächelt und als unrealistisch beurteilt.
Statt der zum internationalen Transport-Kongresses "ITS" im Oktober 2021 geplanten Eröffnung des "Hyperports" in Altenwerder stellte die "HHLA" lediglich ein Modell auf der Messe aus. Noch vor dem Fachkongress im "CCH" brachte ein kommerzielles Konzept in 2021 auf den Punkt: für die im Durchmesser fünf Meter großen "Hyperloop"-Röhren ist der Hamburger Hafen zu eng und damit nicht geeignet.
Der städtische Hafenkonzern hat das "Hyperloop"-Konzept mittlerweile komplett eingestellt. Die zuständige Projektleiterin ist in Rente gegangen. Von der Idee, den Gütertransport per Container mit bis zu 600 km/h durch Vakuumröhren zu organisieren, ist lediglich das "HHLA"-Logo mit blauem Tor und dem umstrittenen Werbespruch "Das Tor zur Zukunft" übrig geblieben.
Laut Medienbericht geht der städtische Terminal-Betreiber mit den Ergebnissen seiner technischen Analyse auf Werbetour, um mögliche Abnehmer zu finden, die ein Interesse haben könnten, ihrerseits in ein "Hyperloop"-System mit "Hyperport" investieren zu wollen. In Hamburg wird dies jedoch nicht stattfinden und Hamburg mit "Hyperloop" kein "Tor zur Zukunft" mehr werden.
Weitere Informationen zum "HHLA-Hyperport"-Projekt im Hamburger Hafen sind auf der Projektseite der "Hyperport"-Entwicklungsgesellschaft "HTT" nachzulesen. -
Hamburger Barclays Bank terrorisiert Kreditkarten-Kunden mit täglichen Zwangs-SMS.
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Außen "hui", innen kundenfeindlich unterwegs: Barclays in Hamburg. Foto: Barclays |
Hamburg, 23.12.2022: Der deutsche Ableger der britischen "Barclay Bank" terrorisiert Kreditkartenkunden ohne nachweisbaren Grund mit regelmäßigen SMS, sich umgehend mit dem Kundendienst in Verbindung zu setzen. Dabei behauptet die Kurznachricht unwahr, dass die Bank versucht hätte, den Kunden telefonisch zu erreichen. Bei einem Rückruf im Service der Hamburger Niederlassung stellt sich wiederholt heraus, dass es keinen konkreten Anlass für die SMS gab. Der HANSEVALLEY vorliegende Fall beweist "Terror-SMS" von "Barclays" u. a. am 22.04.21, 26.04.21, 03.05.21, 04.05.21, 12.05.21, 02.06.21, 16.06.21, 25.06.21 und 16.07.21.
"Barclays" begründet die z. T. im Tages- und Wochentakt verschickten Aufforderungen zur Kontaktaufnahme mit dem berechtigten Interesse seines Mahnwesens, da der Kunde im Zahlungsverzug sei. Die Tatsachen zeigen, dass "Barclays" die SMS verschickt hat, obwohl der Kunde mit seinen Konten nicht im Hintertreffen war und regelmäßig pünktlich die monatlichen Raten abbuchen ließ. Die Falschaussage der 2021 noch unter dem Namen "Barclaycard" firmierende Bank wurde sogar schriftlich gegenüber der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin) abgegeben.
Kreditkartenkunden, die sich an das Beschwerdemanagement der Bank wenden, bekommen auf Ihre Einschreiben entweder gar keine Antwort, oder die Rückmeldung dauert bis zu drei Monaten. Ein Entzug der Erlaubnis, über die angegebene Handy-Nr. SMS zu senden, führt zwangsweise zu einem Ende des Geschäftsverhältnisses. Grund: Die Kreditkarten- und Dispokonten werden online geführt. Für einen Zugriff ist die Bestätigung der Nutzeridentität via Smartphone erforderlich. Damit erzwingt "Barclays", die Handy-Nr. genannt zu bekommen.
Gestatten "Barclays"-Kunden die Nutzung der eigenen Handy-Nr. ausschließlich für das Konto-Login, missbraucht "Barclays" die Telefon-Nr. dennoch rechtswidrig für den erneuten, regelmäßigen Versand ihrer "Terror-SMS".
Die zuständigen Beamten der Abteilung Verbraucherschutz in der wegen Untätigkeit bereits massiv in die Schlagzeilen geratenen Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin) wiegeln die berechtigte Beschwerde des Barclays-Kunden nach 1,5 Jahren Bearbeitungszeit mehrfach nacheinander ab:
- Sie verweisen auf die DSGVO, nach dem die wiederholte Nutzung der privaten Handy-Nr. durch "Barclays" im Mahnwesen Vorrang habe von dem persönlichen Datenschutz.
- Für einen möglichen Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung durch die irische Niederlassung von "Barclays" erklären Sie ausschließlich den zuständigen Hamburger Datenschutzbeauftragen für verantwortlich.
- Die Tatsache des jahrelangen "SMS-Terrors" gegenüber einem nicht im Zahlungsverzug stehenden Kreditkartenkunden lassen sie nicht gelten und schlagen sich auf die Seite des "Barclays"-Beschwerdemanagements. Hier stehe Aussage gegen Aussage.
- Um nicht tätig werden zu müssen, deklassieren die vermeintlichen Verbraucherschützer das Verhalten von "Barclays" zu einem Einzelfall und verweisen juristisch auf ihren ausschließlichen "Schutz von kollektiven Verbraucherinteressen".
- Den Umstand, dass Barclays Kreditkartenkunden über Jahre systematisch über zwangsweise nutzbare Handynummern mit SMS terrorisiert, ignorieren die Beamten der Bonner Aufsichtsbehörde.
- Gemeldete Einzelfälle werden laut des aktuellen Schreibens der BaFin grundsätzlich nicht berücksichtigt. Nur wenn Banken und Versicherungen kollektiv regelmäßig Kunden schädigen, wird die BaFin überhaupt tätig.
Eine Beschwerde gegenüber dem Hamburgischen Datenschutzbeauftragten bereits im Sommer 2021 blieb ebenfalls erfolglos. Obwohl der Datenschutzmissbrauch gegen den Kreditkartenkunden im Juli '21 mit konkreten Daten unterlegt wurde, hielt es die Hamburger Behörde nicht für nötig, tätig zu werden. Stattdessen behauptete sie, die erste Beschwerde des Kunden ggü. "Barclays" vom 01.03.2021, keine "Terror-SMS" mehr zu versenden, hielt die Datenschutz-Behörde nicht für eine verbindliche Aufforderung zur Einstellung des angreifbaren Verhaltens.Der "Barclays"-Kunde prüft nun die juristische Klärung einschl. dienstrechtlicher Schritte gegen den untätigen Hamburger Datenschutzbeauftragten und die Verbraucherschutz-Abteilung der BaFin in Bonn.
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Check24 riskiert mit Paypal's automatischem Einzugsverfahren die Zahlungsunfähigkeit von Kunden.
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Lassen sich die Check 24-Werbefamilien auch automatisch "abzocken"? Foto: Check24 |
Berlin/München, 21.12.2022: Das Vergleichsportal "Check 24" bedient sich bei Buchungen von Pauschalreisen, Flügen, Hotelzimmern, Ferienwohnungen, Autoanmietungen und anderen Einkäufen eines automatischen Einzugsverfahrens des Zahlungsdienstleisters "Paypal", sollten Kunden bereits zuvor einmal bei "Check 24" via "Paypal" bezahlt haben. Das Problem: "Check 24" holt sich mit der ersten Zahlung über "Paypal" automatisch eine Genehmigung ein, in Zukunft ohne weitere Nachfrage oder unmittelbare Änderungsmöglichkeit auf "Paypal" und die ursprüngliche Zahlungsquelle - z. B. ein Girokonto oder eine Kreditkarte - zurückzugreifen.
Damit riskiert "Check 24" mit dem automatischen Einzugsverfahren, das für wiederkehrende Zahlungen von geringen Beiträgen wie Carsharing, Mietwagen, ÖPNV-Tickets oder Streaming-Abos nützlich ist, im Falle eines Falles die Ablehnung der Zahlung und im Worst Case sogar die Zahlungsunfähigkeit des Kunden. Grund: "Check 24" löst durch die vorherige, automatisch eingeholte Genehmigung den Einzug des fälligen Betrags ein, unabhängig, ob das automatisch genutzte Girokonto oder die Kreditkarte für hunderte oder tausende von Euro gedeckt ist. Dies ist bei Urlaubs- und anderen Reisebuchungen gefährlich.
Einem HANSEVALLEY-Redakteur ist das kritische Buchungsverhalten von "Check 24" und "Paypal" bei einer Zimmerbuchung in Hamburg passiert. Besonders brisant: Trotz sofortiger Stornierung der automatischen, unkontrollierten Buchung zog "Paypal" den fälligen Betrag mehrere Tage später vom Konto ein. Die Rückzahlung dauert insgesamt bis zu 12 Tage. Dabei hatte der Zahlungsdienst mit Sitz in Kleinmachnow bei Berlin zuvor im Kundenkonto mitgeteilt, dank rechtzeitiger Buchung die Zahlung nicht einzuziehen. Hier trat der Worst Case auf Grund des unkontrollierbaren Zusammenspiels von "Check 24" und "Paypal" ein.
Das Problem: "Paypal"-Nutzern ist mit Ihrer ersten Buchung von Zahlungen häufig nicht bekannt, dass Sie eine automatische Einzugsermächtigung erteilen. "Paypal" weist weder deutlich erkennbar darauf hin, noch ist dies mit der ersten Zahlung zu verhindern. Im Falle von Abo-Buchungen für Pay-TV oder Carsharing bietet sich eine automatische Abbuchung an, für teure Reisen missbraucht "Check 24" aus Sicht der Redaktion das Verfahren, um schneller ohne jeglichen Einspruch an seine Zahlung zu kommen. Ein "Check 24"-Geschäftsführer bestätigte gegenüber HANSEVALLEY, die Bequemlichkeit für Kunden in den Mittelpunkt zu stellen.
Die Redaktion wird den Fall gegenüber der Bundesanstalt für Finanzen eskalieren und prüfen lassen. Auf Grund des mehrfach kundenfeindlichen Verhaltens warnt HANSEVALLEY explizit vor einer Genehmigung von automatisierten Zahlungen via "Paypal" - insbesondere bei hohen Beträgen, wie "Check 24"-Buchungen. Auf Grund des erheblichen finanziellen Risikos rät die Redaktion von einer Nutzung von "Check 24", insbesondere mit "Paypal" explizit ab.
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Bremer Doc Morris-Ableger verschleppt Auslieferung von Arzneimitteln.
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Deutsche Apotheken-Kunden müssen unter der Gier des Schweizer Riesen "Zur Rose" leiden. Foto: Zur Rose |
Bremen, 20.12.2022: Die Online-Apotheke "Eurapon" verweigert Internet-Kunden über mehr als eine Woche die Lieferung bestellter Arzneimittel. Das fand ein HANSEVALLEY-Redakteur bei einem HANSETECHTEST heraus. Zunächst schwieg der Online-Ableger der "Euro-Apotheke" aus dem Bremer Dobbenweg über eine Woche. Eine schriftliche Nachfrage, wann die bestellten Arzneimittel geliefert werden, brachte keine verbindliche Lösung. Im Gegensatz zu anderen Online-Apotheken gibt es bei "Eurapon" weder während der Bestellung noch mit Bestellbestätigung einen Hinweis auf Verzögerungen, z. B. auf Grund von Personal-Engpässen. Ein Anruf im Kundendienst förderte sogar eine kundenfeindliche Grundeinstellung von "Eurapon" zu Tage: Die Support-Mitarbeiterin legte einfach auf.
Auf Nachfrage bei der Pressestelle des Mutterunternehmens "Doc Morris" schien Bewegung in die Bestellung zu kommen. Eine Support-Mitarbeiterin im Second Level versuchte in einem Telefonat, die Situation zu beschwichtigen. Dabei kam mehr als eine Woche nach Bestellung heraus, dass einzelne Arzneimittel gar nicht lieferbar seien. "Eurapon" hatte weder im Bestellprozess noch mit Bestätigung der Bestellung darauf hingewiesen. Stattdessen bot "Eurapon" die Stornierung des verschleppten Auftrags an. Zudem versuchte die Agentin, die berechtigte Kritik mit vorformulierten Textbausteinen abzuwiegeln.
Anscheinend hält es der verantwortliche Bremer Apotheker Kulibay Talu nicht für nötig, seinen beruflichen Verpflichtungen nachzukommen. Die von der Support-Mitarbeiterin angekündigte Sendungs-Nr. für die restlichen Arzneimittel ist erst 10 Tage nach der Bestellung übermittelt worden, ohne konkreten Versand. Dies gilt ebenso für die Rückerstattung nicht lieferbarer Arzneimittel. Offenbar herrscht bei "Eurapon" Untergangsstimmung. Der Grund: Die Online-Apotheke wurde mit ihrer Marke und dem Bremer Arzneimittel-Versand bereits Ende 2017 vom Schweizer Apotheken-Konzern "Zur Rose" und dessen Ableger "Doc Morris" übernommen.
In der vergangenen Woche wurde der Online-Shop "eurapon.de" endgültig geschlossen, rd. 90 Mitarbeiter der Bremer Apotheke verlieren ihren Job. Dafür wurde der bisherige Eigenümer Kulibay Talu mit einem Verkaufserlös vom 46,6 Mio. € zum Multimillionär. Eine zuverlässige Belieferung der "Eurapon"-Online-Kunden scheint für Apotheker Talu, dem niederländischen Logistik-Betreiber "Doc Morris" und den Mutterkonzern "Zur Rose" hingegen weitgehend gleichgültig zu sein. Unser betroffener Redakteur hat Käuferschutz bei "Paypal" und "Trusted Shops" eröffnet und wird Beschwerde bei der bremischen Apothekerkammer einlegen.
Die Mutter des niederländischen Apotheken-Riesen "Doc Morris" - der börsennotierte Schweizer Konzern "Zur Rose" - hat in den vergangenen Jahren eine Reihe deutscher Online-Versender aufgekauft. Dazu gehören die Hamburger Online-Apotheke "Apo-Rot", die Online-Apotheke "Apotal" aus dem Osnabrücker Land, der Bremer Online-Shop "Eurapon" (alle drei im Gebiet von HANSEVALLEY), der Ludwigshafener Versender "Medplex" sowie die frühere "Schlecker"-Tochter "Vitalsana". Seit 2018 wurde die Versandlogistik für die Marken schrittweise ins niederländische Heerlen, dem Stammsitz von "Doc Morris", verlegt und die Shops größtenteils geschlossen oder die Vermarktung zentralisiert.
Am Ende will die Aktiengesellschaft "Zur Rose" in Deutschland nur noch mit ihrer Kernmarke "Doc Morris" auftreten. Die Belieferung der deutschen Kunden wird vom niederländischen Heerlen nahe der deutschen Grenze bei Aachen aus gesteuert. Die Arbeitsplätze der deutschen Online-Apotheken gehen durch die Praxis, Versandlogistik und Marken aufzukaufen, weitgehend verloren. Die börsennotierte "Zur Rose"-Gruppe hatte zuletzt deutliche Gewinnprobleme. Der Börsenkurs ist im laufenden Jahr von rd. 240 CHF auf nur noch rd. 26 CHF abgestürzt.
Mit der Konzentration auf wenige Kernmarken und Zentrallager will der Schweizer Arzneimittel-Grossist mit seinem Apotheken-Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie seinem Online-Plattform-Business in Frankreich, Italien und Spanien wieder profitabel werden. Leidtragende sind dabei u. a. die Kunden deutscher Tochter-Apotheken.
Auf Grund des kundenfeindlichen Verhaltens der "Eurapon"-Support-Mitarbeiter und der bis zur Veröffentlichung unsicheren Belieferung durch "Eurapon" und die Versand-Logistik von "Doc Morris" rät HANSEVALLEY im Rahmen seines HANSETECHTESTS von einer Online-Bestellung bei "Doc Morris" und anderen Online-Apotheken des Schweizer Konzerns "Zur Rose" ausdrücklich ab.
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EDEKA lässt Kunden mit kaputten Filial-WLANs im Stich.
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Die EDEKA-App: Mit den eigenen Filial-Hotspots oft nicht nutzbar. Foto: EDEKA |
Hamburg, 19.12.2022: Der "EDEKA"-Zentrale und der norddeutschen "EDEKA"-Genossenschaft in Minden ist die Nutzung ihrer konzerneigenen Kunden-App über Kunden-WLANs in ihren Filialen offensichtlich gleichgültig. Grund: Seit Monaten ist das Einbuchen in die durch den Berliner Dienstleister "Hotsplots" betriebenen Kunden-WLANs der "EDEKA Minden" für Nutzer von iPhones wie Android-Phones praktisch nicht möglich.
In Filialen mit Betonwänden können Kunden aus diesem Grund weder die "EDEKA"-App öffnen, noch Gutscheine in Anspruch nehmen, mit ihr bezahlen oder Bonuspunkte sammeln. Die Erfahrungen basieren auf Erlebnissen von HANSEVALLEY-Redakteuren in mehreren durch "EDEKA Minden" betriebenen Märkten. Sie wurden von Mitarbeitern vor Ort bestätigt.
So kann sich das Personal der betroffenen Filialen mit ihren mobilen Endgeräten zur Warenbestellung und mit dienstlichen Handys ebenfalls nicht einbuchen. Zu den technischen Problemen in Verantwortung von "Hotsplots" gehören schwache Leitungen, zu wenige Hotspots selbst in kleineren Filialen und ein seit Monaten bekannter Programmierfehler in der Landingpage, der ein Einloggen nicht zulässt.
Auch nach mehrfacher Beschwerde gegenüber Filialmitarbeitern und einem Regionalleiter wurden die Probleme in den vergangenen Monaten nicht abgestellt. Mitarbeiter bestätigten gegenüber HANSEVALLEY, dass vereinzelt zwar Techniker vor Ort waren, die Probleme aber nicht behoben wurden.
Der größte deutsche Lebensmittel-Filialist scheint seine Kunden zudem nicht ernst zu nehmen. App-Nutzer, die regelmäßig die App einsetzen, um Bonuspunkte des hauseigenen Programms "Genuss+" zu sammeln, erleben nach einem Jahr Nutzung ihr blaues Wunder. Dann werden alle gesammelten Punkte ohne Vorwarnung komplett gelöscht - unabhängig, wann die Punkte gesammelt wurden.
Ein Versuch, das Problem unverhofft gelöschter Bonuspunkte mit dem telefonischen Kundendienst der "EDEKA" zu klären, scheiterte. Nach wenigen Minuten Wartezeit in der zentralen Hotline werden Anrufer einfach aus der Leitung geworfen. Offenbar stellt die "EDEKA-Zentrale" ihrem externen Support-Dienstleister nicht genügend Mittel für Mitarbeiter zur Verfügung.
Im Rahmen des HANSETECHTESTS rät HANSEVALLEY von der Nutzung sowohl der Kunden-WLANs als auch der Kunden-App mit dem Bonuspunkte-Programm "Genuss+" ausdrücklich ab.
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